Deutsches Forschungsnetz

Transkript

1 Deutsches Forschungsnetz

2 WhatsApp & Co oder sicher im X-WiN Mit XMPP einfach verhindern, dass sensible Text-, Audio-, Video- und *-Daten in falsche Hände geraten Marcel Waldvogel, Holger Weiß, Michael Röder Berlin, 28. Oktober Betriebstagung, Forum DFN-Cloud

3 Inhalte Einführung, Motivation Warum Instant Messaging (IM)? Privatsphäre schützen wie? Holger Weiß (FU Berlin / ZEDAT) Chancen und Risiken einer XMPP-Infrastruktur Prof. Dr. Marcel Waldvogel (Uni Konstanz) Seite 3

4 Motivation: Mittagspause Statistik aus DFN-MailSupport Anzahl eingehender & ausgehender Mails in einem Monat Nutzungstal: Wochenenden, Feierabend Nutzungsspitze: Mittagszeit Seite 4

5 Koordination zur Mittagszeit via mdl im Büro via Telefon via Threema via WhatsApp via Facebook Chat via Google Hangouts Bekannte, gezielt adressierte Gesprächspartner vertrauenswürdige Umgebung Schutz vor Angreifern ggf. durch verschlüsselte Kommunikation kostenlos für den Endnutzer kostenlos für den Endnutzer Bekannte, gezielt adressierte Gesprächspartner vertrauenswürdige Umgebung Schutz vor Angreifern ggf. durch verschlüsselte Kommunikation kostenlos für den Endnutzer Seite 5

6 Warum Instant Messaging (IM)? Warum nutzen wir immer häufiger IM anstelle von / Telefon? Usability Einfaches, unkompliziertes, unformatiertes Nutzen & Schreiben Unterbrechungsresistente Nachrichtenübertragung mit Verfügbarkeits-Feedback unabhängig vom Arbeitsplatz Senden & Empfangen Unempfindlich gegenüber Umgebungsgeräuschen im RZ / Serverraum: Kannst Du mal bitte auf drücken? Unterstützt durch weite Verbreitung von Smartphones privat und im Beruf Seite 6

7 Zu schützendes Gut: Privatsphäre des Senders, des Empfängers und des Unternehmens Eine Nachricht im Detail: How about having lunch at Digsy s Dinner at 11? (2) (1) (1) X-WiN (2)? (2) (1) Sure! I am going to share your message with ( ) and ( ) in order to join us. X-WiN (2) (1) Welche Informationen werden übertragen? Sender Adressat Sende-, Empfangszeit Sende-, Empfangsort Nachricht im Klartext Anhänge (wer) (wer mit wem) (wer mit wem wann) (wer mit wem wann und wo) (wer mit wem wann und wo und worüber) (wer mit wem wann und wo und worüber zzgl. Kontext) Seite 7

8 Zu schützendes Gut: Privatsphäre des Senders, des Empfängers und des Unternehmens Wo ist das Problem? Wiederkehrende Abfolge von Nachrichten zwischen identischen Gesprächspartnern zu ähnlichen Zeitpunkten an identischen Orten geben leicht Aufschluss über: den regelmäßigen Aufenthaltsort im Zeitraum von bis mit den Kommunikationspartnern,, und lassen unmittelbar schließen auf: Arbeitgeber Arbeitszeit Arbeitskollegen eigentlichen Inhalt Völlig unabhängig vom Seite 8

9 Freigabe eines Sync- & Share- Ordners zur gemeinsamen Bearbeitung der Dokumentation und anschließender Versand des Links via nichtvertrauenswürdigem Instant Messenger Inhalt eines nicht-passwort-geschützten Ordners ist über geheimen Link für alle Empfänger des Links zugänglich Dazu zählen auch der Betreiber der App-Infrastruktur jeder Man-In-The-Middle mangels Ende-zu-Ende- Verschlüsselung die einschlägigen Strafverfolgungsinstitutionen Seite 10

10 Privatsphäre schützen wie? Genau diese personenbezogenen Daten schützen wir an vielen Stellen mit enorm hohem Aufwand (bspw. DFN-MailSupport) Während wir an anderer Stelle freiwillig, unverschlüsselt und ungefiltert damit um uns werfen? Warum tun wir das? N e t z w e r k e f f e k t! = (beinahe ) jeder hat die WhatsApp, Facebook, Google+, Alternativen? Viele! Also für jeden Chatpartner eine eigene App? Nein, sondern: Seite 11

11 Privatsphäre schützen wie? Eine App pro Umgebung Berufliche Kommunikation Richtlinie: Datenaustausch ausschließl. via eigener Infrastuktur OS-übergreifend teilweise sehr gute Open-Source-Lösungen Private Kommunikation Nicht erzwingbar, aber: Vorbildwirkung & Sensibilisierung denn in unserem eigenen Interesse behalten wir selbst zu jedem Zeitpunkt die volle Hoheit über alle versendeten (Meta-) Daten und schützen damit Unser Unternehmen und seine Geschäftsgeheimnisse Unsere Mitarbeiter und ihre Privatsphäre Seite 12

12 Mehr Informationen zur Idee hinter XMPP zur Architektur zu den Clients zu aktuellen Entwicklungen, neuen Features und Fixes bekannter Probleme nun von Herr Holger Weiß (ZEDAT) betreut einschlägige Studentenprojekte an der FU hat auf der DFN-Betriebstagung 61 schon einmal zu dem Thema gesprochen Seite 13

13 XMPP 4 DFN Sicheres Instant Messaging als DFN-Dienst Robert Schüttler & Holger Weiß 28. Oktober 2015

14 Grundlegende XMPP-Features XMPP: extensible Messaging and Presence Protocol Kommunikation mit Kontakten auf demselben Server und auf externen Servern (wie bei ) Adressierung ebenfalls wie bei (ggf. dieselben Adressen) Mehrere Devices (Phone, Pad, Desktop, Browser), auch simultan 1:1-Chat und Konferenzräume Zusätzliche Features (z.b. Dateiaustausch, Audio-/Video-Übertragung) als Extensions

15 XMPP heute: Neue Herausforderungen Mobile Devices: TCP-Verbindung unzuverlässig ios trennt TCP-Verbindung Akkuverbrauch Geräte nicht synchronisiert Dateitransfer nur synchron und peer-to-peer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

16 XMPP heute: Neue Extensions Stream-Management (XEP-0198) Push-Notifications (XEP-0357) Client State Indication (XEP-0352) Carbon Copies (XEP-0280) Message Archive Management (XEP-0313) HTTP File Upload (XEP-0363) OMEMO (in Kürze)

17 XMPP heute: Clients Android: Conversations ios: Monal, ChatSecure Desktop: Gajim, Swift, Jitsi Web: Kaiwa, Jappix, Movim, Converse.js, JSXC

18 XMPP: Ausblick Push-Notifications Vollständige Synchronisation mehrerer Geräte (z.b. Read-Flags) OMEMO-Verschlüsselung (auch für HTTP File Upload) Audio/Video

19 Screenshots: Gajim (1) Abbildung: 1:1-Chat

20 Screenshots: Gajim (2) Abbildung: Konferenzraum

21 Screenshots: Conversations (1) Abbildung: Konversationen

22 Screenshots: Conversations (2) Abbildung: 1:1-Chat

23 Screenshots: Conversations (3) Abbildung: Standort, Sprachnachricht oder Foto senden

24 Screenshots: Kaiwa Abbildung: 1:1-Chat

25 XMPP 4 DFN: Grundidee Alte Jabber-Server neuen Anforderungen nicht gewachsen Zentraler, moderner und sicherer Instant-Messaging-Dienst auf Basis von XMPP Erforderliche Erweiterungen werden aktiviert, getestet, sinnvoll konfiguriert und ggf. weiterentwickelt Abgestimmte Auswahl von Clients wird empfohlen und dokumentiert Darüber hinaus: Web-Chat-Interface

26 XMPP 4 DFN: Authentisierung Verwendung der Domain der eigenen Einrichtung für Jabber-IDs Jabber-IDs können -Adressen entsprechen Existierende Nutzerdaten können importiert werden Dienstspezifische Accounts können via Shibboleth (DFN-AAI) eingerichtet werden Alternativ auch RADIUS-/LDAP-Authentisierung denkbar

27 Feedback Vorschlag: Instant Messaging als zentraler DFN-Dienst Fragen? Anmerkungen? Fragebogen! Danke :-)

28 Chancen und Risiken Gutes Feedback mit leichter Verzögerung: 2-3 Einrichtungen rollten in 2015 neue Mobilfunkverträge aus und fragten, ob das Dienstprofil bereits angeboten wird Chancen einer XMPP-Infrastruktur XMPP kommuniziert über alle Gerätegrenzen hinweg Smartphone, Tablet, PC mit einem Account (+ ggf. Ressource-ID) WhatsApp? gebunden an Telefonnummer XMPP ist kostenlos (OpenSource) Verwaltungsaufwand für Jabber-Domains sehr gut delegierbar Kandidat für die DFN-Cloud wenn sich ein Forschungspartner und interessierte Anwender finden Seite 14

29 Chancen und Risiken Akzeptanzfrage Mehr als zwei Applikationen pro Device = unbrauchbar Mangelnde Kompatibilität Verschlüsselung, ios Datenschutz / -sicherheit Proprietärer Proxy (IM+) Inhalt der Push-Message über die Apple-Cloud Unterschiedlich gute Performance auf unterschiedlichen mobilen OS Android, ios, Windows Phone, Blackberry Desktop-OS: hervorragend integriert Seite 15

30 Erweitert man das XMP- Protocol um Audiofunktionalität Videofunktionalität Teilnehmerverwaltung Feedback zum Verbindungsstatus Dann erhält man mit JITSI MEET ein starkes open source Video-Conferencing-Tool Mehr dazu jetzt von Prof. Dr. Marcel Waldvogel Universität Konstanz Seite 16

31 JSXC: Sicherer Webchat für alle Fälle Marcel Waldvogel, Klaus Herberth DFN-Betriebstagung, Berlin, Universität Konstanz

32 JSXC selber machen Add-on, in V3 Plugin nächstes Release Marcel Waldvogel Klaus Herberth Universität Konstanz

33 Herausforderung Marcel Waldvogel Klaus Herberth Universität Konstanz

34 Fragen...? Vielen Dank!??? Seite 17