Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt an der University of Colorado Denver Colorado USA
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- Valentin Fried
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt an der University of Colorado Denver Colorado USA
2 Einführung Im Rahmen meines praktischen Jahres as Pharmazeut absolvierte ich ein viermonatiges Forschungspraktikum an der School of Pharmacy, University of Colorado Denver. Während dieser Zeit arbeitete ich in der Arbeitsgruppe von John Carpenter mit. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der pharmazeutischen Technologie und umfasst vor allem die Formulierung von biotechnologisch hergestellten Arzneistoffen wie zum Bespiel Antikörpern. Universität und Praktikum Die School of Pharmacy der University of Colorado Denver ist Bestandteil des Medical Campus in Aurora, an dem die Lehre aller dortigen heilberuflichen Studiengänge und Ausbildungen, sowie die komplette Forschung in dieser Richtung gebündelt ist. Der Campus liegt in Aurora, einem Vorort von Denver, und ist ca. 15 km von Denver entfernt. In Johns Team arbeiten im Moment insgesamt 9 Doktoranten und 4 Postdocs, überwiegend Inder und Chinesen, die in den gesamten USA inzwischen einen großen Anteil in der gesamten Pharmaforschung in den USA stellen. Das Team nahm mich sehr freundlich und hilfsbereit auf, und half mir, mich dort in den ersten Tagen zu recht zu finden. Allgemein herrschte in Johns Team ein sehr gutes, entspanntes aber gleichzeitig sehr leistungsorientiertes und produktives Arbeitsklima. Das Labor war ein großer Raum, der durch Regalwände und Arbeitsbänke aufgeteilt war. Dies erleichterte das Arbeiten ungemein, da immer ein Ansprechpartner bei auftretenden Fragen verfügbar war. Meine Zielsetzung für meinen Auslandsaufenthalt war, einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten und Vorgehen im Rahmen eines Projektes zu bekommen. In den ersten Tagen sprach ich mit den einzelnen Mitarbeitern von Johns Gruppe, die mir eine kleine Einführung in ihr jeweiliges Forschungsprojekt gaben. Daraufhin wurde für mich ein Projekt gesucht, bei dem größerer Arbeitsbedarf bestand und ich mitarbeiten konnte. Ich arbeitete während dieser Zeit mit Dilip Devineni, einem Postdoc in Johns Arbeitsgruppe zusammen an einem größeren Kooperationsprojekt
3 von mehreren Universitäten und dem Institute of Science and Technology mit. Dieses befasste sich mit der Lagerstabilität von gefriergetrockneten Proteinformulierungen mit verschiedenen Zusätzen. Diese untersuchten wir mit gängigen Methoden der Analytik, wie zum Beispiel HPLC, DSC und Infrarotspektroskopie. Meine Aufgabe war vorwiegend die Analytik der über gealterten Lyophilisate mit Hilfe von DSC (Differential Scanning Calorimetry) und FT-Infrarotspektroskopie, um die physikalische und chemische Stabilität zu charakterisieren. Des Weiteren war ich auch mit der Prozessierung und Auswertung der gewonnenen Daten betraut. Durch die Zusammenarbeit mit Dilip Devineni stand mir jederzeit ein Ansprechpartner für Fragen aller Art zur Verfügung, was mir vor allem am Anfang die Arbeit enorm erleichterte. Durch meine Mitarbeit werde ich auch als Co-Autor in der Publikation dieses Projektes mit aufgeführt, die somit gleichzeitig als Referenz für meinen Auslandsaufenthalt dienen kann. Des Weiteren besuchte ich während meines Aufenthaltes eine allgemeine Vorlesung über Proteine und eine Vorlesung über Proteinformulierung. Die Vorlesungen für Graduate Students haben normalerweise eine Größe von 10 bis 20 Personen, bei denen die Studenten zur aktiven Mitarbeit angehalten werden. Eine Mensa oder Cafeteria gab es direkt am Campus nicht, allerdings verfügt der Campus über eine Straße mit Fastfood Restaurants und Cafes, in denen von Pizza über Burger bis zu Burritos alles erhältlich ist. Vorbereitungen Ich bekam meine Zusage zum Praktikum erst ca. 3 Monate vor meiner Abreise, was auch das absolute Minimum an Vorbereitungszeit darstellt. Nach Denver gibt es nur von Frankfurt aus Direktflüge, frühzeitig buchen lohnt sich, wenn man am Flugticketpreis sparen will. Hier eine Liste der benötigten Dokumente und Bestätigungen für ein Studentenvisum (Typ J1) in den USA: Eingescannten Reisepass (und evtl Lebenslauf), der an die Gastuniversität geschickt wird, daraufhin schickt die Gastgeberuniversität in den USA eine formelle Einladung. Die Einladung habe ich dann mit diversen Einverständniserklärungen zu Datenschutz usw. als Scan wieder an die Universität geschickt.
4 Weitere Dokumente die die Universität benötigt (alles in englischer Sprache!) : Beleg über Gesundheitsversorgung mit entspr. Deckungssummen (in meinem Fall eine Auslandskrankenversicherung der Allianz) Beleg über ausreichendes Einkommen bzw. Vermögen für den Zeitraum des Praktikums, DS2019 Formular: Dieses Formular wird von der Universität in Papierform zugesandt. Dieses Formular ist das Wichtigste zur Visa Beantragung. Daraufhin erfolgt die Terminvereinbarung mit der US-Botschaft in Deutschland (möglich in Berlin, Frankfurt oder München). Für die persönliche Vorstellung in der Botschaft waren folgende Dokumente vorzubereiten: Formular DS-2019 Zahlungsbeleg für Sevis Gebühr Zahlung der Bearbeitungsgebühr der Botschaft Diverse Online Formulare ausfüllen Reisepass Foto (spezielle Maße!) Frankierter Rückumschlag für die Unterlagen Wohnen Die Suche nach einem geeigneten Apartment beziehungsweise Zimmer gestaltete sich von Deutschland aus als eher schwierig, da ich nicht genau wusste, welche Möglichkeiten im öffentlichen Nahverkehr bestehen, um an die Uni zu gelangen. Ich entschied mich deswegen für ein Zimmer in einem Studentenwohnheim in Denver Downtown, das Inn at Auraria. Mein Apartment lag im 27. Stockwerk eines Towers, in dem ich mit 2 anderen amerikanischen Studenten zusammen wohnte. Die Unterkunft war relativ teuer (ca. 700$ pro Monat), und stellte sich als nicht besonders wohnlich und gemütlich heraus. Sie war aber während der 4 Monate meines Aufenthaltes zweckdienlich, da sie zentral in Denver lag und ein Shuttlebus 2 Blocks weiter stündlich vom dortigen Downtown Campus zum Medical Campus nach Aurora pendelte. Aurora selbst ist nicht unbedingt empfehlenswert als Wohnort, da es relativ
5 hohe Kriminal- und Straftatraten hat, und als eher schlechtes Wohngebiet in der dortigen Region gilt. Außerdem waren vom meiner Unterkunft aus alle wichtigen Geschäfte wie Drogerien und Supermärkte zu Fuß zu erreichen. Der öffentliche Nahverkehr in Denver und Region beschränkt sich auf Busse und einiges Straßenbahnen, die aber eher rudimentär sind, da Fahrpläne oft fehlen und die Linien sehr schlecht untereinander vernetzt sind. Ein U-Bahnnetz fehlt komplett. Die Menschen in Colorado (wie in den ganzen USA) benutzen deswegen wann immer möglich das Auto. Freizeit und Land Denver ist die Hauptstadt des Bundesstaates Colorado und liegt auf exakt 1600 m über dem Meeresspiegel. Da dies exakt einer Meile entspricht, wird sie auch die Mile High City genannt. Sie liegt ca 70 km östlich der Rocky Mountains Gebirgsbette, die sich von Californien bis hinein nach Kanada erstreckt. Da die meisten Schlechtwetterfronten vom Pazifik her kommen, und diese dann meistens in den Bergen hängen bleiben, ist Denver mit über 300 Sonnentagen im Jahr einer der sonnenreichsten Plätze in den gesamten USA überhaupt (sogar vor Florida!). Das Klima ist im Winter überwiegend mild und trocken, unterliegt aber starken Temperaturschwankungen. Die Spannbreite während meines Aufenthalts lag zwischen +20 C und vereinzelt -30 C nachts. Man empfindet die Kälte aber nicht als so unangenehm, da in Colorado eine relativ geringe Luftfeuchtigkeit (ca 20%) vorherrscht. In Denver selbst gibt es in Downtown eine Menge Kneipen und Bars, außerdem ist dort für Kunstbegeisterte eine releativ große Anzahl an Museen und Galerien zu finden. Außerdem kann man Spiele der dortigen Basketball-, Football-, und Eishockeymannschaft besuchen. Ca. 70 km westlich von Denver beginnen die Rockey Mountains, die im Sommer wie Winter ein Eldorado für alle Outdoorbegeisterten darstellen. Da mein Aufenthalt im Winter stattfand, nutzte ich die Möglichkeit zum Skifahren in den dortigen Skigebieten wie Copper Mountain, Winter Park oder Arapahoe Basin. Zu beachten ist allerdings, dass reguläre Skitagespässe ca. 90 bis 100 $ pro Tag kosten. Günstig kommt man mit Saisonpässen oder Discount Tickets weg, ein Saisonpass bewegt sich zwischen ca 400 bis 500 $ abhängig vom Skigebiet.
6 Hiermit erkläre ich mein Einverständnis, dass sich Interessenten für gleichartige Projekte mit Fragen unter der folgenden adresse an mich wenden können. München, den
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