Thun, 27. April Pressekonferenz VPSB
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- Gundi Hummel
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1 Thun, 27. April 2012 Pressekonferenz VPSB Die Klinik Hohmad ist eine in der Region Thun stark verwurzelte Privatklinik mit einer bewegten Vergangenheit. Unsere Klinik hat sich in dieser Region als kompetenter Partner in den Bereichen Orthopädie, Ophthalmologie, Urologie und Allgemeiner Chirurgie etabliert. Ich möchte zudem festhalten, dass die Klinik Hohmad die einzige Privatklinik im Berner Oberland ist. Die angebotenen Leistungen werden qualitativ sehr gut und kostengünstig erbracht. Dies belegt auch die mit den Versicherungen ausgehandelte Baserate, welche nebst der Klinik Piano die günstigste im ganzen Kanton ist. Unser Ziel ist es jedenfalls, dass die Patienten weiterhin alle unsere Dienstleistungen beanspruchen können. Die vom Regierungsrat des Kantons Bern vom 19. April 2012 verfügte Spitalliste 2012 sieht vor, dass die Klinik Hohmad nur noch 50% seiner stationären Fälle anbieten kann. Der ganze Bereich Orthopädie wurde vom Regierungsrat gestrichen. Dies obwohl die Region Thun bereits heute in den Wintermonaten fehlende Kapazitäten aufweist. Die angekündigten Schliessungen der Spitäler in Saanen und Zweisimmen werden diese Problematik noch weiter verschärfen.
2 Auch der Verwaltungsrat der Klinik Hohmad hat sich intensiv mit diesem Kapazitätsengpass auseinandergesetzt. Die entsprechenden strategischen Entscheide wurden in den vergangenen zwei Jahren mit dem Ausbau der Bereichen Orthopädie und Handchirurgie sowie der Bereitstellung der notwendigen Infrastrukturen umgesetzt. Die positive Nachfrage nach diesen Leistungen hat die Klinik Hohmad in ihrer Ausrichtung eindeutig bestätigt. Sowohl bei den Zuweisern als auch bei den Patienten herrscht eine grosse Zufriedenheit bezüglich der Qualität und zeitnaher Leistungserbringung. Aufgrund dessen, dass die neue (per 1. Mai 2012 gültige) Spitalliste keine Übergangsfrist vorsieht, müsste die Klinik Hohmad nun innert 10 Tagen für den Wegfall von 50 % der stationären Fälle eine Lösung finden, da diese Situation uns in grosse finanzielle Schwierigkeiten führen würde. Auch besteht diesbezüglich eine grosse Unsicherheit bei den zuweisenden Aerzten, den Patienten und nicht zuletzt beim Personal. Dass die zu treffenden Massnahmen nicht innert der vorgegebenen Frist von 10 Tagen umsetzbar sind, müsste auch dem Regierungsrat klar sein. Faktisch kommt dieser Entscheid im Fall der Klinik Hohmad einer materiellen Enteignung gleich, da, wie bereits erwähnt, ein wirtschaftliches Arbeiten nicht mehr möglich wäre.
3 Falls die Spitalliste in ihrer jetzigen Form in der Klinik Hohmad umgesetzt werden muss, ist die Existenz der Gesamtklinik bedroht. Einerseits durch die nicht vorhandene Uebergangsfrist und anderseits ist mit den verbleibenden Fällen ein wirtschaftlicher Betrieb der Klinik Hohmad unvorstellbar. Da im Bereich Orthopädie in unsere Klinik kein Leistungsauftrag mehr bestehen würde, müssen auch die tagesstationären Behandlungen überprüft werden. Infolgedessen sind also nicht nur rund 80 Angestellte, sondern auch unsere Belegärzte mit ihren Praxen betroffen. Ich möchte das kurz am Beispiel einer Kniearthroskopie verdeutlichen: Ein Teil der betroffenen Patienten kann auf der tagesstationären Abteilung behandelt werden, beim anderen Teil ist jedoch ein stationärer Aufenthalt notwendig. Wie muss mit diesen Behandlungen nun umgegangen werden? Diese Behandlung nicht mehr anbieten? Die Behandlung durchführen und falls der Patient gegebenenfalls hospitalisiert werden muss, diesen dann in ein anderes Spital überweisen? Anstatt der angestrebten Kostensenkung, ist in solchen Fällen von massiven Zusatzkosten auszugehen.
4 Wenn man den Aspekt der Wirtschaftlichkeit weiter betrachtet, muss angefügt werden, dass jeder stationäre Fall, welcher nicht in der Klinik Hohmad behandelt werden kann, sowohl den Prämienzahler als auch den Steuerzahler stärker belastet. Dies kann am Beispiel einer Hüftprothese mit dem Code I47Z belegt werden: Die Kosten betragen für die Gesamtbehandlung in der Klinik Hohmad Fr Für dieselbe Operation resp. denselben Aufenthalt in einem Spital, welches sich im Eigentum des Kantons befindet, zum Beispiel Spital Thun, entstehen zur Zeit für die Krankenversicherungen und Kanton Kosten in der Höhe von Fr Dies ist eine Mehrbelastung von über 8%. Ich werde ausserdem den Verdacht nicht los, dass der verantwortliche Regierungsrat einzig die kantonseigenen Spitäler schützen will. Dieser Eindruck wird auch durch die Medienmitteilung der Gesundheits- und Fürsorgedirektion vom 23. März 2012 weiter bestärkt, gemäss welcher der Regierungsrat sogar beabsichtig, in unwirtschaftlichen Spitälern, welche jedoch im Eigentum des Kantons sind, zusätzliche ungedeckte Kosten zu übernehmen.
5 Weiter wird in der Region Thun der vom KVG beabsichtigte Wettbewerb vollständig unterbunden und seine Planungskriterien, welche die angemessene Berücksichtigung der Privatspitäler vorsehen, gänzlich missachtet. Demzufolge ist die Wahlfreiheit der Patienten in der Region Berner Oberland praktisch ausgeschlossen. Gerade im Berner Oberland zeigt sich, dass sich kleinere Spitäler, welche sich mit einem grossen Spital zusammengeschlossen haben, bevorzugt werden. Diese erhalten aufgrund einer Gruppenbewilligung praktisch denselben Auftrag wie das Mutterhaus, ohne aber die 15% resp. 3% Klausel erfüllen zu können. Folglich wird hier die Wirtschaftlichkeit vollständig ausser Acht gelassen. Ich möchte betonen, dass es mir nicht darum geht, dass andere Spitäler Einschränkungen auf der Spitalliste erfahren, sondern bitte lediglich um eine Gleichbehandlung. Als Schlussfolgerung kann ich Ihnen somit mitteilen, dass die Klinik Hohmad beschlossen hat, gegen die verfügte Spitalliste Beschwerde einzureichen. Besten Dank Peter Mahrer Geschäftsführer T +41 (0) F +41 (0) Peter.mahrer@klinikhohmad.ch
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