Presse Press. Wasser auf die Mühlen der Armaturenhersteller
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- Krista Friedrich
- vor 8 Jahren
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1 Presse Press Wasser auf die Mühlen der Armaturenhersteller Alle reden über Wind- und Sonnenenergie, obwohl die Wasserkraft momentan noch die wichtigste regenerative Energiequelle Europas ist. Auch Afrika verspricht sich mehr Versorgungssicherheit: Mit dem Wasserkraftwerk des Grand-Inga-Staudammes soll gar der große Wurf gelingen. Die Hälfte des afrikanischen Kontinents könnte bei Megawatt Leistung mit Energie beliefert werden. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein. Aber auch andere Kontinente und Länder wollen mit dem Strom schwimmen. Der Grand-Inga-Staudamm am Kongo gilt als das Energie-Megaprojekt Afrikas schlechthin. Für das Ende der ersten Bauphase ist bis 2025 eine Leistung von 4,8 Gigawatt geplant. Ist der Staudamm fertiggestellt, soll er 40 Gigawatt erzeugen. Damit wäre der Staudamm im Kongo fast doppelt so groß wie der bisher größte Drei-Schluchten-Staudamm in China. Er besäße eine Jahresleistung von 30 Atomkraftwerken. 62 Milliarden Euro für den Grand-Inga-Staudamm 62 Milliarden Euro werden für das Staudamm-Projekt 150 Kilometer vor der Mündung des Kongo investiert. Das Areal gilt mit einem starken Gefälle als besonders gut geeignet für die Energieerzeugung. Um das Vorhaben realisieren zu können, soll der gesamte Fluss durch ein anliegendes Tal geleitet und an einer 200 Meter hohen Staumauer aufgestaut werden. Allerdings ist das Projekt nicht unumstritten: Kritiker warnen vor den Folgen für die Ökologie durch den massiven Natureingriff. Wichtige Überschwemmungsflächen könnten austrocknen, und an anderen Stellen würden wertvolle Naturflächen unter Wasser gesetzt. Bleibt es bei den Plänen, dann wird Südafrika zunächst 2,5 Gigawatt von der für die erste Phase vorgesehenen 4,8 Gigawatt-Leistung beziehen. Das Schwellenland benötigt dringend reichlich Energie, weil die Wirtschaft rapide wächst. 1
2 Von einer Umsetzung könnten aber Mensch und Industrie in ganz Afrika profitieren: Über 300 Millionen Menschen verfügen über keinen Zugang zu ausreichend Wasser. Experten prognostizieren, dass der Wassermangel weiter zunehmen wird. Wassernot und Energiewende Weitere Laufwasser-, Wasserspeicher-, Pumpspeicher- und Gezeitenkraftwerke sowie Kraftwerke, die die Meeresströmung nutzen, könnten also global dazu beitragen, die Wassernot zu lindern und zum Beispiel in den Industrieländern auch einen zuverlässigen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Unverzichtbar sind von der technischen Seite her Armaturen. Vor allem Absperrorgane sind für die Regelung des Wasserflusses in Kraftwerken notwendig. Auf Wasserkraftwerke als Energiequelle setzen beispielsweise die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Die bahneigenen Kraftwerke sind Mittel- und Hochdruckwerke mit einem Nutzgefälle von etwa 182 Metern bis 795 Metern. Das Wasser fließt aus dem Stausee bzw. Einlaufbauwerk über Grob- und Feinrechen zu den Einlaufabsperrorganen, erläutert die staatliche Eisenbahngesellschaft. Danach laufe es durch einen mehr oder weniger langen Stollen zu einem Wasserschloss. Von diesem Ausgleichsgefäß wird das Wasser über Absperr- und Notschlussorgane durch den Kraftabstieg Druckrohrleitung oder Druckschacht zum Krafthaus geführt. Beim Krafthaus kommt das Wasser über Verteilrohrleitungen und Absperrorgane zum Beispiel Kugelschieber zu den einzelnen Turbinen, wo es seine Energie an den Turbinenlaufrädern abgibt und anschließend über den Unterwasserkanal den Kraftwerksbereich verlässt. Die Turbinen treiben Einphasensynchrongeneratoren an, die Einphasenwechselstrom erzeugen. Dieser Strom wird über Blocktransformation und eine Hochspannungsschaltanlage dem Bahnstromversorgungsnetz zugeführt, erklären die ÖBB. Unterschiedliche Verschlusstypen Grundsätzlich werden in Wasserkraftwerken unterschiedliche Verschlusstypen verwendet abhängig von Wassermenge, Druck und Einsatzstelle. Häufig handelt es sich um Klappen, Kugelschieber, Kugelhähne oder auch Keilplattenschieber. 2
3 Absperrschieber sind in Wasserkraftwerken bei Niederdruck- und Mitteldruckanwendungen notwendig, um eine besonders hochwertige Abdichtung sowie ein schnelles Öffnen und Schließen zu gewährleisten. Kugelschieber werden dagegen vor allem bei Hochdruckanwendungen verwendet. Zum Einsatz kommen außerdem Regelventile in Wasseraufbereitungs- und Verteilungsanlagen sowie in Wasserkraftwerken. Um lauernde Gefahren im Betrieb zu vermeiden, müssen Anlagenhersteller allerdings spezielle Lösungen finden: Denn im druckseitigen Triebwasserweg droht durch eine selbsterregte, sich verstärkende Druckschwingung eine Beschädigung der Druckrohrleitung. Ein rechtzeitiges, automatisches Erkennen einer solchen Autooszillation vermag die Gefahr allerdings abzuwenden. Durch Öffnen einer Armatur oder Schließen der Revisionsdichtung wird eine Verstimmung des schwingenden Systems herbeigeführt und Autooszillationsschäden werden abgewendet, erläutert Andritz Hydro. Diese Reaktion könne vollautomatisch oder manuell nach Signalgabe erfolgen. Hohe Zahl an Betriebsübergängen Beispiel Wasserkraftwerk Cerro Del Aguila in Peru: Bei der Hochdruckanwendung wurden auf Basis von bestehenden Modellversuchsergebnissen unter Einsatz von Computational Fluid Dynamics (CFD) Berechnungsprogrammen eine wesentliche Verbesserung erzielt und die hydraulischen Verluste der Klappe in mehreren Optimierungsschritten um ca. 15 Prozent reduziert, so das Unternehmen. Grundsätzlich ist bei der Wahl von Absperrorganen zu beachten, dass sie während des Betriebes in Wasserkraftwerken durch eine hohe Anzahl an täglichen Betriebsübergängen stark beansprucht werden. Geeignete Armaturen, aber auch regelmäßige Wartungen und gegebenenfalls Sanierungen sind erforderlich. Hochqualitative Produkte von Anlagenbauern und Armaturenherstellern sind daher auf allen Kontinenten gefragt. Zumal das Potenzial häufig bei weitem nicht ausgeschöpft ist. Ein Aspekt, der den Staaten, zum Beispiel aus Afrika, immer bewusster wird. So wird in Angola bis 2017 das 3
4 Wasserkraftwerk Lauca errichtet. Das am Fluss Kwanzy geplante Werk wird aus zwei Krafthäusern bestehen. Andritz Hydro erhielt den entsprechenden Auftrag, der im unteren dreistelligen Millionen-Bereich liegt. Enthalten sind sechs Francisturbinen mit einer Leistung von jeweils 340 Megawatt sowie Generatoren und Zusatzausrüstungen. Indien und Nepal mit großem Wasserkraftpotenzial Auch Indien besitzt einen großen Energievorrat durch Wasserkraft. Allerdings wird von möglichen Megawattstunden nur ein Viertel genutzt. Zeit zu handeln: Die indische Regierung beabsichtigt, mittelfristig den Anteil von Wasserkraft am Energiemix von derzeit 25 auf 40 Prozent zu erhöhen. Das häufig von Stromausfällen gebeutelte Indien plant, auf diesem Weg auch die Stabilität des Versorgungsnetzes zu verbessern. Einen lukrativen Auftrag für Omkareshwar in Indien konnte Voith an Land ziehen: Das Unternehmen lieferte acht Francis-Turbinen, einschließlich Synchron-Generatoren mit einer Leistung von jeweils 65 Megawatt. Auch Nepal verfügt über ein enormes Wasserkraftpotenzial von MW. Voith fertigt für das Kraftwerk Rasuwaghadi, das etwa 150 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Kathmandu liegt, eine komplette Water-to-wire- Lösung mit drei Francis-Turbinen, Automatisierungssystemen, Generatoren und Kraftwerksausrüstung. Erstes Wasserkraftwerk an Gezeitenlagune Einen nicht alltäglichen Auftrag in Höhe von rund 250 Millionen Euro erhielt Andritz Hydro in Wales: In der Swansea-Bucht wird das erste Gezeitenlagunen-Wasserkraftwerk der Welt errichtet, das mehr als Haushalte mit Strom versorgen wird. Anders als bei anderen Gezeitenkraftwerken wird keine natürliche Bucht oder Flussmündung vom offenen Meer abgetrennt, sondern der Damm verläuft als Mole von der Küste in einem weiten Bogen ins Meer hinaus und wieder zurück zur Küste. Das Sperrwerk im Mittelteil besteht aus zehn drehbaren Torklappen. Mit diesen Sperrklappen kann bei Bedarf ein Überschuss an Tidenströmung an den Turbinen vorbei in die Lagune hinein oder hinaus geleitet werden. Die Umwelt wird durch das Kraftwerk von Tonnen CO2 entlastet. Für das Projekt fertigt Andritz die elektromechanische Ausrüstung. Mit der Fertigstellung wird frühestens Anfang 2019 gerechnet. 4
5 Ein wenig erstaunlich erscheint dennoch das noch immer vorhandene große Potenzial der Wasserkraft: Denn sie macht bereits jetzt etwa 80 Prozent der erneuerbaren Energie aus und deckt immerhin 20 Prozent der weltweit erzeugten Energie ab. Was sie attraktiv macht, ist, dass sie die am besten erforschte und am weitesten entwickelte erneuerbare Energie ist. Auch besitzen Wasserkraftwerke einen hohen Wirkungsgrad und sie liefern Strom, wann immer es notwendig ist. Eine Stabilität, die beispielsweise Windkraft und Photovoltaik nicht besitzen. Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft Die Potenziale der Wasserkraft sind längst nicht ausgeschöpft. Deswegen ist es an der Zeit, diese Technologie wieder in den Fokus der Energiepolitik zu rücken, betont Heike Bergmann, Mitglied der Geschäftsführung Voith Hydro Deutschland. Eine von Voith in Auftrag gegebene Umfrage durch das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid bei 600 Experten aus den Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Norwegen und Schweden scheint die Einschätzung zu bestätigten. 63 Prozent der befragten Experten sehen in Norwegen viel ungenutztes Potenzial bei der Wasserkraft, 46 Prozent in Deutschland, jeweils 42 Prozent in Österreich und der Schweiz und 37 Prozent in Schweden. Beispiel Deutschland: Lediglich von rund Staudämmen oder -wehren sind mit Wasserkraftanlagen ausgerüstet. Experten gehen davon aus, dass jeweils ein Drittel der möglichen Investitionen auf Modernisierungen, Reaktivierungen und Neubauten entfallen. Es gäbe von daher also noch viel zu tun für Anlagenbauer und Armaturenhersteller und -zulieferer damit die Ströme fließen. Zu sehen sind neueste Entwicklungen aus dem Bereich der Industriearmaturen auf der Valve World Expo, die vom 29. November bis 1. Dezember 2016 auf dem Düsseldorfer Messegelände stattfindet. Pressekontakt Valve World Expo 2016 Petra Hartmann-Bresgen, M.A. Ulrike Osahon Tel.: +49 (0) Fax: +49 (0)
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