BEVÖLKERUNGS- UND UNTERNEHMERBEFRAGUNG»VERMÖGENSTEUER UND EIGENTUM«
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- Manuela Geiger
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1 BEVÖLKERUNGS- UND UNTERNEHMERBEFRAGUNG»VERMÖGENSTEUER UND EIGENTUM«Inhaltsverzeichnis 1. Vermögensbildung und Vermögensbesteuerung 2. Erwartete Folgen der Vermögensbesteuerung 3. Staatssanierung durch Vermögensbesteuerung 4. Unternehmerpositionen zur Vermögensbesteuerung Über die Umfragen Das Umfrage-Institut forsa hat in einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Grundbesitzerverbände e. V., von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und der Deutschen Stiftung Eigentum Positionen und Einschätzungen der deutschen Bevölkerung zu den Themen Vermögensteuer und Eigentum ermittelt. Befragt wurden insgesamt Personen im Zeitraum vom 4. bis zum 6. Juni Ergänzend werden darüber hinaus Ergebnisse einer Unternehmerbefragung zur Vermögensteuer vorgestellt. Diese sind in einer Umfrage unter den Mitgliedern von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER Ende Mai/Anfang Juni erhoben worden. An der Befragung beteiligten sich 784 Unternehmer.
2 1. Vermögensbildung und Vermögensbesteuerung Vor dem Hintergrund der Staatsschulden- und Finanzkrise wird derzeit über die Einführung einer Vermögensteuer beziehungsweise Vermögensabgabe diskutiert. Mit den Einnahmen soll unter anderem der Staatshaushalt saniert werden. Die Bevölkerungsbefragung zeigt: Die Menschen wünschen sich mehr Selbstbestimmung und lehnen den staatlichen Zugriff auf das Privatvermögen ab. Die Ergebnisse im Detail: Vorsorgen statt Sanieren 86 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass die private Vermögensbildung zur Vorsorge für die Zukunft vom Staat stärker oder im gleichen Umfang gefördert werden sollte. Dieser Meinung sind auch die Anhänger der SPD (92 Prozent), die die Wiedereinführung einer Vermögensteuer plant. 1
3 Kein Zugriff auf Privatvermögen zur Finanzierung staatlicher Aufgaben Zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) lehnen den Zugriff auf private Vermögen zur Finanzierung staatlicher Aufgaben ab. Stattdessen sollte jeder selbst bestimmen dürfen, wofür er sein Vermögen verwendet. Selbst 55 Prozent der befragten Anhänger der SPD und fast jeder zweite Anhänger der Grünen (47 Prozent) teilen diese Meinung. 2. Erwartete Folgen der Vermögensbesteuerung Die Einführung einer Vermögensteuer bzw. -abgabe hätte besonders für Sparer weitreichende Folgen. Schon jetzt werden durch den negativen Realzins (Zinsen unterhalb der Inflationsrate) Ersparnisse vernichtet. Auch mittelständische Unternehmen würde diese Substanzsteuer hart treffen es stünde weniger Geld für Investitionen zur Verfügung, Arbeitsplätze sind in Gefahr. Welche konkreten Folgen die Befragten erwarten, zeigen die Ergebnisse: 2
4 Vermögensteuer vernichtet Investitionskapital und Arbeitsplätze Mehr als jeder Zweite (60 Prozent) glaubt, dass Unternehmen weniger Geld zur Verfügung haben, um Investitionen zu stemmen oder Arbeitsplätze zu finanzieren, wenn eine Vermögensteuer bzw. -abgabe eingeführt wird. Jeder Fünfte fürchtet Folgen der Vermögensbesteuerung 19 Prozent der Deutschen glauben, dass sich durch eine Vermögensteuer ihre wirtschaftliche Lage verschlechtert. Mit 17 Prozent liegen Anhänger der Linken sowie der SPD und der Grünen (jeweils 15 Prozent) nur knapp unter diesem Durchschnittswert. 3
5 3. Staatssanierung durch Vermögensbesteuerung Den Staatshaushalt durch die Einführung einer Vermögensbesteuerung zu sanieren dafür gibt es in Deutschland keine Mehrheit. Mehr als jeder Zweite steht dem Instrument skeptisch gegenüber und befürchtet negative Auswirkungen für die Investitionstätigkeit von Unternehmern. Dass Sparer gerade in der jetzigen Situation niedriger Zinsen nochmals belastet werden sollen, lehnen die Deutschen mehrheitlich ab. Die Ergebnisse im Detail: Unfair: Mehrheit lehnt Vermögensteuer ab Jeder Zweite (53 Prozent) Deutsche hält die Vermögensteuer nicht für ein geeignetes Instrument, um mehr soziale Gerechtigkeit zu erreichen. Etwa jeweils ein Drittel der befragten Anhänger von SPD (35 Prozent), Grünen (38 Prozent) und Linken (34 Prozent) ist dieser Meinung. 4
6 Vermögensteuer ist Investitions- und Gründungsbremse Jeder Zweite (54 Prozent) meint, dass durch die Vermögensteuer der Anreiz sinkt, Geld zu investieren beziehungsweise Unternehmen zu gründen. 5
7 Schleichende Enteignung der Sparer Zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten sehen es als Enteignung der Sparer an, dass die Zinsen aktuell unterhalb der Inflationsrate liegen. Diese Meinung teilen Anhänger der CDU/CSU (60 Prozent), der SPD (59 Prozent) und der Linken (58 Prozent) in etwa gleichem Maße. Vermögensteuer und niedrige Zinsen belasten Einkommen doppelt Mehr als die Hälfte (60 Prozent) der Deutschen sehen in der Einführung einer Vermögensteuer beziehungsweise -abgabe eine weitere Enteignung der Sparer. 6
8 4. Unternehmerpositionen zur Vermögensbesteuerung Bereits jetzt sorgen Pläne, die Steuer- und Abgabenlast auch für Unternehmen zu erhöhen, für eine enorme Zurückhaltung bei Investitionen. Insbesondere durch die Vermögensbesteuerung würden die Steuerbelastungen der Betriebe um rund 20 Prozentpunkte steigen. Die Folge: Investitionen müssten verringert werden, Arbeitsplätze sind in Gefahr. Ausgewählte Ergebnisse der Unternehmerbefragung im Detail: Ab einer Höhe der Gesamtsteuerbelastung von über 50 Prozent würden schon drei Viertel der Befragten die Fortführung des Unternehmens überprüfen und gegebenenfalls Schritte wie den Verkauf oder die Aufgabe einleiten. Bei einer zusätzlichen Steuerbelastung von 20 Prozentpunkten würde die Investitionstätigkeit wie folgt eingeschränkt: 86 Prozent der befragten Unternehmer müssten dadurch ihre Investitionen zurückfahren, sogar 36 Prozent um über die Hälfte des bisherigen Investitionsvolumens. 7
9 TOP 3: In diesen Bereichen würden die Befragten ihre Investitionen zurückfahren: zusätzliche Arbeitsplätze (78 Prozent), neue Produktionsanlagen (39 Prozent), zusätzliche Ausbildungsplätze (34 Prozent). 8
10 Impressum Ansprechpartner DIE FAMILIENUNTERNEHMER ASU e.v. Dr. Daniel Mitrenga Charlottenstraße Berlin Tel
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