Antworten zu den Repetitionsfragen
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- Karoline Geisler
- vor 7 Jahren
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1 Antworten zu den epetitionsfragen des Lehr- und Lernmittels von Aymo Brunetti Volkswirtschaftslehre Eine Einführung für die Schweiz Die Version für den Unterricht Die Antworten wurden von Damian Künzi verfasst 113
2 Antworten zu den epetitionsfragen Kapitel 1 1 Beschreiben Sie, mit welchen drei grundsätzlichen Untersuchungsgegenständen sich die Volkswirtschaftslehre befasst, und geben Sie für jeden Untersuchungsgegenstand ein treffendes Beispiel aus Ihrem Alltag. Die Volkswirtschaftslehre befasst sich mit folgenden Untersuchungsgegenständen: Die Entscheide einzelner Menschen. Mögliche Beispiele: Soll ich den Abend mit der Prüfungsvorbereitung oder im Ausgang verbringen? Für welches Mobiltelefon-Abonnement soll ich mich entscheiden? Welchem Unternehmen soll ich meine Arbeitskraft anbieten, falls ich nach Bewerbungen zwei Jobangebote habe? Das Zusammenspiel von Menschen auf Märkten. Mögliche Beispiele: Ich biete bei einer Online-Auktion auf Ebay oder icardo für eine DVD mit. Ich bewerbe mich bei verschiedenen Firmen und biete damit auf dem Arbeitsmarkt meine Arbeitskraft an. Während meinen Ferien in Italien verhandle ich mit dem Verkäufer über den Preis einer Muschelkette. Die Gesamtwirtschaft. Mögliche Beispiele: Wie hoch ist die Inflation in diesem Jahr? Diese Information ist für mich wichtig, um beim nächsten Lohngespräch mit dem Chef über den Teuerungsausgleich zu verhandeln. Was ist der aktuelle Euro-Wechselkurs? Diese Information brauche ich, um die Kosten meiner nächsten Ferien abzuschätzen. 2 Begründen Sie, weshalb der Ausspruch «Zeit ist Geld» aus ökonomischer Sicht zutrifft, und verwenden Sie den entsprechenden Fachbegriff. Die Zeit, welche ich für eine bestimmte Tätigkeit aufwenden muss, stellt aus ökonomischer Sicht Opportunitätskosten dar. Falls ich mich beispielsweise dazu entschliesse, Freiwilligenarbeit im Vorstand des Fussballclubs zu leisten, dann ist die aufgewendete Zeit für mich nicht gratis, sondern verursacht Opportunitätskosten. In der geleisteten Zeit hätte ich zum Beispiel einen zusätzlichen Nachhilfeschüler unterrichten können und dabei 25 Franken pro Stunde verdient. 3 a) Was besagt das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens? Erläutern Sie. Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens besagt Folgendes: Je mehr wir bereits konsumiert haben, desto kleiner wird der zusätzliche Nutzen, wenn wir eine weitere Einheit des Gutes konsumieren. Wenn wir zum Beispiel Lust auf Schokolade haben, dann stiftet uns die erste eihe Schokolade einen hohen Nutzen. Mit jeder konsumierten eihe nimmt aber der Nutzen einer zusätzlichen eihe ab und wird ab einer gewissen Menge sogar negativ dann nämlich, wenn wir bereits unter Bauchschmerzen leiden. b) Ein gut bezahlter Anwalt wirft einem Strassenmusikanten fünf Franken in den Hut. Obwohl dabei lediglich Geld von einer Person auf eine andere übertragen wird, kann dieser Transfer den gesamten Nutzen steigern. Erklären Sie, weshalb. 114
3 Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens gilt auch für Einkommen. Je mehr wir bereits verdienen, desto weniger Nutzen ziehen wir aus einem zusätzlichen Franken Lohn. Wenn nun also ein gut bezahlter Anwalt fünf Franken einem vermutlich schlecht verdienenden Strassenmusikanten gibt, so dürfte der Nutzenverlust des Anwalts kleiner ausfallen als der Nutzengewinn des Strassenmusikanten. Folglich führt der Transfer unter diesen Umständen zu einem Nutzengewinn für die Gesellschaft. 4 Aufgrund einer Missernte sind die Preise für Äpfel stark gestiegen, die nachgefragte Menge hat in der Folge deutlich abgenommen. a) Führt die dargestellte Situation zu einer Verschiebung der Nachfragekurve oder zu einer Bewegung auf der Nachfragekurve? Eine Missernte führt dazu, dass sich die Angebotskurve nach links verschiebt. Denn aufgrund der knapperen Ernte verringern die Produzenten zu jeden Preis die angebotene Menge. Die Nachfragekurve bleibt von der Missernte unberührt. Deshalb führt die Missernte zu einem neuen Marktgleichgewicht auf der alten Nachfragekurve; es findet also lediglich eine Bewegung auf der Nachfragekurve statt. b) Zeichnen Sie den oben beschriebenen Vorgang in ein Preis-Mengen-Diagramm ein, und beschreiben Sie Schritt für Schritt den Anpassungsprozess vom alten zum neuen Gleichgewicht. Preis A 2 p A 1 3 p 1 N q 2 q 1 Menge Nachfrageüberhang 2 Anpassungsprozess: 1 Durch die Missernte geht das Angebot an Äpfeln zurück, die Angebotskurve verschiebt sich nach links oben (von A 1 nach A 2 ). 2 Zum bisherigen Preis p 1 übersteigt die Nachfrage nach Äpfeln das Angebot. Es entsteht ein Nachfrageüberhang. 115
4 Antworten zu den epetitionsfragen 3 Deshalb werden die Nachfragerinnen und Nachfrager mit einer höheren Zahlungsbereitschaft dazu übergehen, einen höheren Preis pro Apfel zu bieten, was die Anbieter dazu bewegt, mehr anzubieten. 4 Dieser Anpassungsprozess geht so lange weiter, bis sich schliesslich das neue Marktgleichgewicht beim Preis p 2 eingestellt hat. Zu diesem Preis entsprechen sich die angebotene und die nachgefragte Menge (q 2 ). 5 Welche Faktoren können eine Nachfragekurve, welche eine Angebotskurve verschieben? Zählen Sie die wichtigsten auf. Wichtigste Gründe für die Verschiebung der Nachfragekurve: Eine Veränderung des Einkommens der Nachfragerinnen und Nachfrager; der Anzahl der Nachfragerinnen und Nachfrager; des Preises für Substitutionsgüter; des Preises für Komplementärgüter; der Präferenzen. Wichtigste Gründe für die Verschiebung der Angebotskurve: Eine Veränderung des Preises für Vorleistungen; der Produktivität; des Preises für Substitute in der Produktion; der Anzahl Anbieter. 6 In einem Markt liegt der Marktpreis unterhalb des Gleichgewichtspreises. a) Mit welchem Begriff bezeichnet man diese Situation? In dieser Situation herrscht ein Nachfrageüberhang, da die nachgefragte Menge die angebotene Menge übersteigt. b) Weshalb kann diese Situation nicht über längere Zeit Bestand haben? Beschreiben Sie die einzelnen Schritte, mit denen sich der Markt zum Gleichgewichtspreis hinbewegt. Ein Markt hat immer die Tendenz, sich zum Marktgleichgewicht hin zu bewegen. Ein Ungleichgewicht mit einem Nachfrage- oder einem Angebotsüberhang kann deshalb nicht über längere Zeit bestehen. Anpassungsprozess: Bei einem Nachfrageüberhang werden die Nachfragerinnen und Nachfrager mit einer höheren Zahlungsbereitschaft als dem aktuellen Preis dazu übergehen, einen höheren Preis für das Gut zu bieten. Die Anbieter werden entsprechend die angebotene Menge ausweiten. Dieser Anpassungsprozess geht so lange weiter, bis sich schliesslich das Marktgleichgewicht eingestellt hat, bei dem sich die angebotene und nachgefragte Menge entsprechen. 116
5 7 Das Konzept der Elastizität ist für die Mikroökonomie zentral. Nennen Sie einige Faktoren, welche die Elastizität einer Nachfragekurve beeinflussen. Wichtigste Bestimmungsfaktoren für die Elastizität der Nachfragekurve: Die Verfügbarkeit von Substitutionsgütern: Wenn die Konsumentinnen und Konsumenten leicht auf ein anderes, vergleichbares Gut ausweichen können, dann wird die Nachfrage stark auf Preisveränderungen reagieren und die Nachfragekurve entsprechend elastisch sein. Die «Unverzichtbarkeit» des Gutes: Die Nachfrage nach Grundnahrungsmittel wie zum Beispiel Brot wird immer unelastischer sein als jene nach «verzichtbaren» Luxusgütern wie etwa Kaviar. 8 Transaktionen zwischen den Akteuren im Wirtschaftskreislauf finden in der egel auf Märkten statt, die sich in Güter-, Kapital- und Arbeitsmärkte unterteilen lassen. Geben Sie im erweiterten Kreislauf für jeden eingezeichneten Geldstrom an, über welchen der oben genannten Märkte die entsprechenden Transaktionen getätigt werden. Geldflüsse im erweiterten Wirtschaftskreislauf: Zahlung für Exporte Ausland Zahlung für Importe Zahlung für Güter und Dienstleistungen Unternehmen Zahlung für Güter und Dienstleistungen Steuern Staat Steuern Löhne, Zinsen, Transfers Haushalte Löhne und Zinsen Geldstrom Güter- bzw. essourcenstrom Markt 1 Zahlung für Exporte Güter und Dienstleistungen Gütermarkt 2 Zahlung für Importe Güter und Dienstleistungen Gütermarkt 3 Zahlung für Güter und Dienstleistungen Güter und Dienstleistungen Gütermarkt 4 Zahlung für Güter und Dienstleistungen Güter und Dienstleistungen Gütermarkt 5 Steuern [Staatliche Leistungen*] ** 6 Steuern [Staatliche Leistungen*] ** 7 Löhne Arbeit Arbeitsmarkt Zinsen Kapital Kapitalmarkt Transfers *** *** 8 Löhne Arbeit Arbeitsmarkt Zinsen Kapital Kapitalmarkt *** Im Gegensatz zu den anderen Geldströmen steht den Steuern kein direkter Güter- oder essourcenstrom gegenüber, da wir Steuern nicht für eine klar definierte Leistung zahlen, sondern staatliche Leistungen indirekt beziehen. *** Staatliche Leistungen werden nicht über Märkte getätigt. *** Transfers sind definiert als staatliche Geldleistungen ohne direkte Gegenleistung. Deshalb gibt bei den Transfers keinen entsprechenden Güter- oder essourcenstrom. 117
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