Die Geburt des Herrn PROGRAMM PROGRAMM. Meditationen für Orgel (Olivier Messiaen) Uhr. in der Klosterkirche St.

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1 PROGRAMM PROGRAMM Uhr Die Geburt des Herrn Meditationen für Orgel (Olivier Messiaen) in der Klosterkirche St. Ottilien Alex Dorow - Texte und Sprecher Prof. Norbert Düchtel - Orgel Eintritt frei Spenden erbeten

2 Zum Programm Begrüßung II. Les Bergers Die Hirten Nachdem sie das Kind in der Krippe gesehen hatten, kehrten die Hirten zurück und priesen und lobten Gott. Olivier Messiaen - LA NATIVITÉ DU SEIGNEUR DIE GEBURT DES HERRN Méditations pour Orgue Meditationen für Orgel II. Les bergers ( Die Hirten ) III. Desseins éternels ( Ewige Ratschlüsse ) IV. Le verbe ( Das Wort ) V. Les Enfants de Dieu ( Die Kinder Gottes ) VII. Jésus accepte la souffrance ( Jesus nimmt das Leiden an ) VIII. Les mages ( Die Weisen ) IX. Dieu parmi nous ( Gott unter uns ) In dieser Meditation knüpft Messiaen an die in Frankreich immer schon gepflegte Tradition des Noels an (man denke an die Komposition von d Aquin, Corette, Balbastre oder Dupré). Die langsame Einleitung stellt das vorsichtige Betrachten des Neugeborenen durch die Hirten in der Krippe und das übernatürliche Glänzen, das davon ausgeht, dar. Eine kurze Kadenz leitet zur einschmeichelnden Melodie über, die sofort den Text eines alten französischen Noels ins Gedächtnis ruft:,,il est né le divin enfant, jouez hautbois, résonnez musettes. Nachdem dieses Noel zweimal in verschiedenen Klangfarben erklungen ist, wird es mit denselben Registriermischungen in einer reizvollen rhythmischen Variante wiederholt. III. Desseins Eternels Ewige Ratschlüsse Gott hat uns aus Liebe, durch ]esus Christus, zu seinen Kindern vorherbestimmt, zum Preis der Herrlichkeit seiner Gnade. Ein kurzes Stück von geheimnisvollem, entrückendem Klang. Der Komponist schreibt vor, es extrem langsam und zart vorzutragen. Es beschreibt die große Liebe Gottes, der uns in seiner Güte durch die Fleischwerdung des Wortes unserer eigentlichen Bestimmung als seine Kinder zugeführt hat. IV. Le Verbe Das Wort Der Herr sprach zu mir:,,mein Sohn bist Du. Ich habe dich vor dem Morgenstern gezeugt.

3 Ich bin das Ebenbild der Güte Gottes. Ich bin das Wort des Lebens von Anbeginn. Der Beginn zeichnet die Größe und Furchtbarkeit der Worte aus Psalm 2 und 109 nach. Das bald im Pedal auftauchende Thema könnte die Fleischwerdung des Wortes versinnbildlichen. Nach einem bewegten Mittelteil erscheint es noch einmal und mit großer Kraft. Daran schließt sich eine lange Meditation in Form einer Sequenz an - das Wort breitet sich aus. Nach dem Vorbild der gregorianischen Sequenz erscheint jede Periode zweimal in unmittelbarer oder abwechselnder Folge. Ein bestätigendes,,amen bildet den Schluß dieser Meditation. V. Les Enfants de Dieu Die Kinder Gottes Allen aber, die es aufnahmen, gab das Wort die Macht, Kinder Gottes zu werden. Gott sandte ihnen den Geist seines Sohnes in ihre Herzen, der da ruft:,,abba! Vater! Diese bewegte Meditation steht in der Form einer Sonatendurchführung. Auf einem ausgedehnten Orgelpunkt entwickelt sich das Thema und steigt immer höher empor. Die Entwicklung gipfelt in einem Fortissimo-Ruf:,,Abba! Vater! Die geistige Geburt der Christen ist vollzogen. Die Erregung des ersten Teils löst sich im langsamen Abgesang, der die Grundtonart H-Dur bestätigt. VII. Jesus accepte la souffrance Jesus nimmt das Leiden auf sich Christus spricht bei seinem Eintritt in die Welt:,,Schlachtund Speiseopfer willst du nicht. An Brand- und Sühneopfern hast du kein Wohlgefallen. Einen Leib aber hast du mir geschaffen. Siehe, ich komme, um deinen Willen zu erfüllen. Ein brutaler, dissonanter Akkordschlag konfrontiert uns mit der Grausamkeit der Welt, in die Christus hineingeboren wird. Ein drohendes Motiv ertönt im Pedal. Nach zwei leisen, schmerzerfüllten Zwischensätzen, erklingen die dissonanten Akkorde und das drohende Motiv immer wieder. In einer kurzen Crescendo- Phase ringt sich der Gottmensch zur Annahme seiner Leiden durch. Die knappe Coda bestätigt die Überschrift:,,Siehe, ich komme, um deinen Willen zu erfüllen. VIII. Les Mages Die Weisen Die Weisen machten sich auf den Weg, und der Stem zog vor ihnen her. Hier begegnen wir einer Komposition Messiaens mit ausgeprägt orientalischem Charakter. Mit beständiger Gleichmäßigkeit werden die Akkorde der rechten Hand gespielt. Im Pedal ertönt eine Art Cantus firmus, der das ganze Stiick durchzieht, den Stern symbolisierend, der die Weisen zur Krippe geleitet. IX. Dieu parmi nous Gott unter uns Worte des Kommunizierenden, der ]ungfrau, der ganzen Kirche:,, Der mich geschaffen ruht in mir. Das Wort ist Fleisch geworden, und es wohnt in mir. Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinem Heiland. Die neunte Meditation bildet gewissermaßen die Apotheose des ganzen Zyklus. Das Stück steht in Sonatenform. Drei Themen werden zu Beginn exponiert: das erste symbolisiert das Herabsteigen des Wortes und seine Fleischwerdung, das zweite die Liebe der ganzen Kirche zu Christus und das dritte stellt das Magnificat der Jungfrau dar.

4 Zunächst werden das erste und das dritte Thema entwickelt und durchgeführt, danach in einer langeren Partie das zweite Thema. Danach setzt eine große, brillante Toccata ein. Unter den blitzenden Staccato-Akkorden der beiden Hände im Pedal ein Element des ersten Themas. Nach mehrmaliger Durchführung schließt das Stück fröhlich und triumphierend. Dieser Zyklus erklang in seinem Entstehungsjahr zum ersten Mal auf der Orgel der Trinité in Paris, vorgetragen von drei Freunden des Komponisten, die je drei Stück interpretierten: Daniel Lesur, ]ean Langlais und Jean-Jacques Grunewald. Hintergrund Messiaen selbst bezeichnete das Werk später als erste Komposition, die für seine musikalische Sprache besonders charakteristisch sei. Zu diesen Charakteristika zählt die Tatsache, dass Takteinteilungen zwar latent wirksam bleiben, aber durch hinzugefügte kleine Notenwerte verschleiert werden wie beispielsweise ein Viervierteltakt, dem ein zusätzliches Sechzehntel hinzugefügt wurde. Da dies sich mit jedem Takt ändert, verzichtet Messiaen hier - im Gegensatz zu seinem zwei Jahre früher komponierten Orgelzyklus L Ascénsion - ganz auf Taktangaben; die Taktstriche erfüllen lediglich eine formale Gliederungsfunktion. La Nativité du Seigneur ist die erste Komposition Messiaens, die weitgehend auf Modi aufgebaut ist. Dies sind von Messiaen systematisch eingesetzte Tonleitern, die anders als die traditionellen diatonischen Skalen nur zwei- bis sechsfach transponierbar sind, das heißt aus einer in der Oktav sich mehrfach wiederholenden regelmäßigen Folge von Ganz- und Halbtonschritten bestehen. Ihre harmonischen Möglichkeiten werden von Messiaen in einem ausführlichen Vorwort zu dem Werk dargelegt. Die Melodik ist in zwei Sätzen gregorianisch inspiriert. Daneben finden sich als Material aber auch Volkslieder, griechische Metren und indische Rhythmen. Messiaen war Synästhetiker und hat zu zwei Teilen des Werkes seine Farbvorstellungen formuliert. In Les bergers beschreibt er den Eindruck eines Kirchenfensters, das aus blau-violetten, roten, goldenen und silbernen Farbflecken besteht. Der Komponist Olivier Messiaen (* , Avignon; , Paris) gilt als Wegbereiter der seriellen Musik und ist einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er stammte aus gebildeter Familie, der Vater war Englischprofessor und Spezialist für William Shakespeare, die Mutter Dichterin, die dem Sohn ihre musische

5 Begabung mitgab (alle Vokalkompositionen Messiaens beruhen auf eigenen Texten). Er erwies sich als hoch begabt, begann als Elfjähriger seine musikalische Ausbildung am Konservatorium von Paris und gewann im Laufe eines umfassenden Studiums so ziemlich jeden Preis des Instituts, darunter erste Preise in den Fächern Kontrapunkt und Fuge, Klavierbegleitung, Orgel und Improvisation, Schlaginstrumente, Musikgeschichte und Komposition. Zu den wichtigsten Lehrern zählte Paul Dukas und Messiaen selbst fand zunächst in der Kirche La Trinité in Paris eine Arbeit, die seinem Bedürfnis nach Musik und Spiritualität in gleicher Weise entgegen kam. Da wundert weder seine Affinität zu Tasteninstrumenten, noch sein Engagement in musikalischen Gruppen wie Jeune France, die von Mitte der 1930 Jahre an Musik im Unterschied zum distanzierten Ästhetizismus aus deren Bekenntnischarakter heraus definierte. Messiaens Kunst hatte Kraft und seine Person eine faszinierende Ausstrahlung, eine Kombination, die ihm von 1941 an als Lehrer am Pariser Konservatorium zu einer Art natürlicher Autorität verhalf, die manchem Jungspund von Stockhausen über Boulez bis Xenakis den Weg wies. Olivier Messiaens musikalisches System beruht auf seinen Erfahrungen aus dem Studium der Zahlenmystik, griechischer und indischer Rhythmik, der Vogelsangs und der intensiven Beschäftigung mit den Werken von Claude Debussy, Igor Stravinsky, Modest Mussorgsky, Alban Berg und der Gregorianik. Er forschte über nicht umkehrbare Rhythmen, die in Umkehrung und Normalgestalt gleich sind, über Modes, die der Zwölftonmusik ähnlich den Tonraum in Klangverhältnisse teilen, über Tonleitern aus gleich gebauten Gruppen, aber auch über die Übertragung natürlicher Modelle wie der Vogelstimmen auf Musik. Messiaen schrieb Hunderte Kompositionen, vor allem Orchesterwerke, Kammermusik, Klavierwerke, Orgelwerke und Vokalmusik. Zu den bekanntesten Stücken gehören die Tristan- Trilogie, bestehend aus Harawi, chant d amour et des morts (1945), Cinq rechants (1948) und der Turangalîla-Symphonie (1949, als Ballett 1968), der Catalogue d oiseaux für Klavier (1959), das Livre d orgue (1953), aber auch die Oper Saint François d Assise (1983).

6 Die Künstler Prof. Norbert Düchtel Norbert Düchtel studierte Kath. Kirchenmusik (B-Examen mit Auszeichnung), Komposition (Prof. B. Hummel) und Orgel in Würzburg (Staatskonservatorium für Musik) und München (Hochschule für Musik / A-Examen) Künstlerische Staatsprüfung im Konzertfach Virtuoses Orgelspiel bei Prof. Gerhard Weinberger an der Hochschule für Musik, München. Er ergänzte seine Orgelstudien bei Jiri Reinberger (Prag), Michael Schneider (Köln/Freiburg), Ewald Kooiman (Amsterdam / Detmold), Michael Radulescu (Wien / Hamburg) und Daniel Roth (Paris). Von war er Dozent für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation an der Hochschule für Kath. Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg und von Leiter einer internationalen Orgelklasse für Künstlerisches Orgelspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik in Detmold wurde er Organist an der päpstlichen Basilika Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle in Regensburg. Er gab den Anstoß zur Rekonstruktion der Andreas-Weiß-Orgel in der Alten Kapelle und entwarf das Konzept der neuen Papst-Benedikt-Orgel. Am 13. September 2006 spielte er anlässlich der Orgelweihe im Beisein von Papst Benedikt XVI. die neue Mathis-Orgel ein. Auch überregional wird seine Kompetenz als Orgelsachverständiger bei Neubauten und Restaurierungen geschätzt wurde ihm der Bayerische Staatsförderpreis für junge Künstler verliehen. Eine umfangreiche, internationale Konzerttätigkeit als Organist führte Norbert Düchtel in verschiedene Musikzentren (Rom, Wien, Budapest, Paris, Madrid, Jerusalem, Ljubljana, Bogotá, Toulouse, Neapel, Zagreb, Breslau, Pula, Montevideo, Buenos Aires, Cordoba, Santiago de Chile). Im Jahr 2004 erfolgte die Ernennung zum Professor für Künstlerisches Orgelspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik Detmold durch das Land Nordrhein-Westfalen und 2007 Verleihung des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich wurde er zum Kustos der Schwalbennestorgel in der Minoritenkirche (Museum) Regensburg berufen. Sprecher Alex Dorow Alex Dorow wurde 1964 in München geboren. Er ist verheiratet und hat 5 Kinder. Das Abitur legte er 1983 nach seiner Schulzeit im Landheim Schondorf am Ammersee ab. In den Jahren von 1983 bis 1985 ist er Zeitsoldat gewesen. Das Studium der Politikwissenschaft und Geschichte absolvierte er in der Zeit von 1985 bis 1991 an der LMU München. Seine berufliche Laufbahn begann in den Jahren von 1988 bis 1991 als Reporter und redaktioneller Mitarbeiter im BR-Fernsehen. Sprecher bei B5 aktuell (BR Hörfunk) ist er von 1991 bis 2012 gewesen. Zudem moderierte er in den Jahren von 1993 bis 2012 das das Rundschau-Magazins und die Rundschau im Bayerischen Fernsehen. Der politische Werdegang von Alex Dorow begann mit der Mitgliedschaft in der CSU seit Seit 2011 hat er die Funktion des Kreisvorsitzenden des Landkreises Landsberg am Lech inne und ist Mitglied im Bezirksvorstand Oberbayern. Seit April 2012 ist er Mitglied des Bayerischen Landtags (eingetreten für Georg Fahrenschon). Zudem arbeitet er seit 2010 im Landesvorstand der CDL mit und ist Mitglied der Mittelstandsunion (MU) und der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP). Sein bürgerliches Engagement beinhaltet weiterhin die Patenschaft für das Landsberger Mehrgenerationenhaus. Weiterhin gehören dazu diverse Ehrenämter, darunter im Vorstand der Stiftung Bücher-Dieckmeyer. Pflege der Kirchenmusik in Bayern, Görres-Gesellschaft, Young America s Foundation, Theater Schondorf e.v.

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