Wettbewerbsbeitrag: Energiewende im Unterricht
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- Teresa Theresa Schuster
- vor 8 Jahren
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1 Wettbewerbsbeitrag: Energiewende im Unterricht Eine Idee von : Katharina Lindenthal & Marvin Wawrzinek Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr (2012/2013) im Umweltzentrum Hollen Holler Weg Ganderkesee buero@ruzhollen.de Unser Wettbewerbs-Beitrag: Zwei Spielideen als Einstieg in die Themen Klimaschutz und Energiesparen : Das Eisbärenspiel und Pass auf die Erde auf! Hintergrund: Viele Schulen führen gemeinsam mit dem Umweltzentrum Hollen in ihren Schulen Energiespar-Projekte durch. Im Rahmen dieser Energiespar-Projekte gründen die Schulen sogenannte Energie-Teams in ihrer Schule. Für diese Energieteams bietet das Umweltzentrum Hollen ganztätige Schulungen an, in denen die Energieteams die Hintergründe des Energiesparens (Klimaschutz, Ressourcenschonung, Kosteneinsparung, usw ) vermittelt bekommen und konkrete Verhaltensweisen einüben, die zum Energiesparen beitragen. Wir beide haben in unserem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) im Umweltzentrum Hollen sehr oft diese Energie-Team-Schulung mit Schülern durchgeführt. Als Einstieg in die Thematik haben wir zwei Spielmodule ausgearbeitet, mit denen die Energieteams spielerisch an die Thematik herangeführt und Lust auf Energiesparen bekommen. Beide Spiele können sinnvoll hintereinander durchgeführt werden und wir beide haben das viele, viele Male mit Erfolg und Spaß gemacht. Zielgruppe: Schüler der Klassenstufe.
2 Spiel 1: Das Eisbärenspiel Kurzfassung des Spiels: Ein weißes Bettlaken oder Decke wird in der Mitte des Stuhlkreises ausgebreitet. Das weiße Laken steht symbolisch für den Nordpol. Die Schüler setzen sich auf das Laken und sind nun Eisbären, die am Nordpol leben. Die Spielleiter bzw. Kursleiter thematisieren nun typische Energieverschwendungs- Situationen, die die Kinder möglicherweise aus ihrem privaten oder Schul-Alltag kennen. Bei jeder erwähnten Energie-Verschwendung wird das Laken an den Ecken umgeklappt, als würde das Eis des Nordpols schmelzen, so dass der Lebensraum der Eisbären immer kleiner wird. Die Quintessenz des Spiels ist, dass für die Schüler die Auswirkungen des Klimawandels, zum Beispiel das Schmelzen des Nordpol-Eises, bzw. das sehr abstrakte Thema globaler Klimawandel sinnlich erfahrbar gemacht wird. Langfassung des Spiels (ein typischer Ablauf, so wie wir beiden es in der Regel mit den Schülern durchführen): Bevor es mit dem eigentlichen Programm los geht wird zuerst der kleine Eisbär Wolfgang vorgestellt, dies kann ein kleines Kuscheltier oder aber auch ein Ausdruck von einem Eisbären im Internet sein. Die Kinder bekommen so am Anfang schon eine Bezugsperson zum Thema Klimaerwärmung und entwickeln für diese Sympathie. Nachdem Wolfgang vorgestellt wurde, wird gefragt, wo dieser überhaupt wohnt. Nach einem kurzen Hin und Her über mögliche Wohnorte, kommen die Kinder schließlich darauf, dass er am Nordpol lebt. Wenn der Lebensraum geklärt ist, stellt man den Kindern die Master-Frage : Wieso frisst der Eisbär keine Pinguine? Nun können die Kinder ihre verschiedenen Ideen äußern. Erst eine Weile warten bevor die Frage gelöst wird. Die meisten Kinder knacken diese Frage von ganz allein, ohne Hilfe. Dies ist nur eine kleine Einleitung zum Thema Klimaerwärmung, damit der Übergang leichter fällt. Die nächste Frage, die sich nun stellt ist, was Wolfgang der Eisbär eigentlich mit Klimaerwärmung und Energieverschwendung zu tun hat. Dazu werden zuerst die Kinder nach ihren Ideen befragt und erst im Anschluss daran erklärt man ihnen, dass wenn man z.b. das Licht anlässt obwohl man es gar nicht braucht, Energie verschwendet wird. Die Verschwendung führt dann dazu, dass es wärmer auf der Erde wird. Die Kinder verstehen dann auch schnell, dass, wenn es wärmer auf der ganzen Erde wird, Wolfgang s Lebensraum, der Nordpol schmilzt. Dass dies für den Eisbären, zu dem die Kinder Sympathie gewonnen haben, nicht gut ist und er darunter leidet, verstehen sie sofort.
3 Um den Kindern Wolfgang s Situation am Nordpol näher zu bringen, spielt man anschließend das Eisbären-Spiel mit ihnen. In der Mitte des Raums wird eine weiße Decke ausgebreitet (Weißes Bettlaken, Tischdecke oder ähnliches, es sollten nur alle Kinder darauf passen) und die Kinder betrachten diese zu erst. Einer der Spielführer fragt nun Was könnte das sein?. Durch den vorher besprochenen Nordpol kommen die Kinder schnell darauf, dass es sich hierbei um Eis handelt und der Eisbär dort lebt. Dann wird gefragt wer ein Eisbär sein möchte. Zuerst werden alle Kinder die sich melden auf das Eis geschickt und anschließend auch die, die sich nicht melden, denn alle Kinder sind Eisbären. Die Kinder müssen nun wie ein Eisbär auf dem Eis knien, weil Eisbären ja nicht auf zwei Beinen laufen. Bevor es losgeht erklärt nochmal einer der Spielleiter die Klimaerwärmung durch Energieverschwendung (Licht anlassen -> es wird wärmer auf der Erde -> Eis schmilzt) dann fragt er den anderen Spielleiter ob dieser heute schon Energie verschwendet hat. Spielführer 2 antwortet nun z.b. Ja, ich habe das Licht heute Morgen in meinem Zimmer angelassen und bin dann ins Bad gegangen! Spielführer 1 erklärt 2 nun dass dies Energieverschwendung ist und dann geht sofort die Frage an die Kinder, was dies denn für sie zu bedeuten habe. Es wird wärmer auf der Erde und das Eis schmilzt! Wenn dies gefallen ist, wird von den beiden Spielführern die Decke ein deutliches Stück kleiner gemacht. Die Kinder müssen nun enger zusammen rücken. Wenn das passiert ist, fragt Spielführer 2 den ersten, ob er heute nicht auch schon Energie verschwendet hat. Dieser antwortet nun wie der zweite zuvor z.b. damit, dass er heute mit dem Auto zur Arbeit gefahren ist, obwohl er auch mit dem Fahrrad hätte fahren können. Wieder wird die Decke nach Besprechung zusammengeschoben. Ein paar Mal wird dies wiederholt bis die Decke so klein ist, dass die Kinder beinahe aufeinander sitzen müssen. Wenn dies der Fall ist, so werden die Kinder gefragt, was denn nun passiert, wenn wir noch mehr Energie verschwenden, weil das Eis ja schon sehr klein ist und ob es noch weiter schmelzen könne. Dabei stellen die Kinder fest, dass das Eis doch noch weiter schmelzen kann, nur das dann die ersten Kinder ins umliegende Wasser fallen würden. Der Nordpol schmilzt so lange weiter bis alle Kinder- Eisbären im Wasser schwimmen und kein rettendes Land finden. Dieses Spiel soll den Kindern zeigen, was passiert wenn sie Energie verschwenden. Wolfgang der Eisbär den sie zuvor kennen gelernt haben leidet darunter, wenn sie das Licht anlassen, zu viel warmes Wasser verbrauchen oder ähnliches. Sie können sich durch das Spiel besser vorstellen, was genau bei der Klimaerwärmung geschieht und dass die Folgen nicht immer für jeden sichtbar sind.
4 Spiel 2: Pass auf die Erde auf! Kurzfassung des Spiels: In drei Schwierigkeits-Stufen müssen die Schüler auf die Erde aufpassen. In den ersten beiden Stufen werfen zuerst und dann pritschen die Schüler einen Gummibzw. Wasserball in Erdball-Optik zueinander. Die Erde muss dabei gefangen werden bzw. darf nicht auf den Boden fallen, ansonsten wurde eben nicht auf die Erde aufgepasst. In der dritten Stufe wird der Erdball außerhalb der Reichweite der Schüler positioniert - in der Regel in der Mitte des Stuhlkreises. Die Schüler erhalten die Aufgabe, die Erde anzufassen jedoch ohne ihren Platz verlassen zu dürfen. Dies gelingt zunächst nicht. Durch Nachdenken entdecken die Schüler, dass sie sich ja selbst auf der Erde befinden bzw. auf ihr leben und können nun diese Aufgabe lösen, indem sie einfach den Fußboden und somit die Erde berühren. Die Quintessenz des Spiels liegt darin, dass die Schüler durch eigenes Nachdenken begreifen, dass sie selbst auf der Erde sind und sie einen eigenen Beitrag leisten können, um auf diese aufzupassen, indem sie zum Beispiel das Energie sparen lernen. Langfassung des Spiels (ein typischer Ablauf, so wie wir beiden es in der Regel mit den Schülern durchführen): Alle Kinder sitzen in einem (Stuhl-)Kreis. Der Spielführer erklärt kurz die Regeln: Das Spiel Pass auf die Erde auf hat drei Schwierigkeitsstufen. In jeder Stufe sollen die Schüler auf die Erde aufpassen. Ein Gummiball, auf den die Oberfläche der Erdkugel gedruckt ist, wird den Kindern gezeigt. In der ersten Stufe wird erst der Name des Kindes gesagt, dann diesem Kind zugerufen Pass auf die Erde auf. Der Ball wird nun dem entsprechenden Kind zugeworfen. Die Kinder, die geworfen haben, stehen auf. Die Runde ist beendet, wenn alle stehen. Diese Aufgabe ist in der Regel von Grundschülern aller Klassenstufen leicht zu meistern so dass alle Schüler am Ende der ersten Runde einmal erfolgreich auf die Erde aufgepasst haben. In der zweiten Stufe wird der Erd-Ball nicht mehr geworfen, sondern vielmehr ähnlich wie beim Volleyball gepritscht in jedem Fall darf sie nicht mehr in die Hand genommen werden. Der Schwierigkeitsgrad der Stufe ist damit deutlich höher und öfters wird die Erde
5 auf den Boden fallen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konzentrieren sich die Schüler mehr auf die Aufgabe. Nach einiger Zeit bekommen die Schüler es in der Regel hin, den Erdball über mehrere Stationen zu pritschen, ohne dass dieser auf den Boden fällt sie also gelernt haben, auf die Erde aufzupassen. In Anbetracht der bereits schwierigen zweiten Stufe sind die Schüler nun auf die dritte, die schwierigste Stufe gespannt: Die Schüler sitzen nun wieder in einem großen Stuhlkreis zusammen und bekommen folgende Anweisungen: ihr Stuhl, auf dem sie sitzen, klebt ab nun am Boden fest und sie können diesen nicht mehr verlassen. Außerdem sollen sie mit ihrem Po bis ganz hinten an die Lehne des Stuhls rücken und sind ab sofort ebenfalls festgeklebt. Den Stuhl zu verlassen ist nun nicht mehr möglich. Nun erklärt der Spielführer, dass keine Hilfsmittel zugelassen werden, dies sind z.b. Taschen, Hausschuhe, Mützen oder Schals. Diese eben genannten Dinge dürfen nicht geworfen oder sonst wie genutzt werden. Nachdem dies geklärt ist, legt der Spielführer den Erd-Ball in die Mitte des Kreises auf dem die Erde abgebildet ist. Aufgabe ist es nun, die Erde anzufassen. An dieser Stelle besteht meist Verwirrung unter den Kindern, aber nach einiger Zeit durchschaut meistens ein Kind die Aufgabe und berührt den Boden zu seinen Füßen. Durchschaut nach wenigen Minuten keiner die Aufgabe, sollte man auf Tipps zurückgreifen. Ist die Aufgabe gelöst sollen alle Kinder den Boden als Symbol für die Erde anfassen. Der Spielführer greift zum Ball und erklärt, dass dieser nur ein Ball ist und wir als Menschen auf der richtigen Erde leben, was vorher symbolisch, durch das Berühren des Bodens, ermittelt wurde. Der Spielführer erklärt, dass jedes der Kinder als einzelner Mensch dazu beitragen kann auf die Erde, unsere Heimat, aufzupassen. Es wird ein Beispiel genannt, wie man Energie sparen kann. Der Ball wird nun rumgegeben. Jedes Kind, welches den Ball nun in der Hand hält, muss ein weiteres Beispiel nennen. Nach eigenem Ermessen beendet der Spielführer nach ca. zwei bis drei Runden das Spiel und macht eine kleine Zusammenfassung, welche wie folgt aussehen könnte: Ihr habt heute viele Gründe gelernt, weshalb ihr Energie sparen solltet und wie ihr dies Umsetzen könnt. Denkt immer an Wolfgang und seine Eisscholle! Setzt es um, spart Energie.
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