Erläuterung der Stellwandaufschriebe
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- Friedrich Geiger
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1 Ergebnisse der Ideenwerkstatt Struktur am Fachtag Versorgungslücken- Versorgungsbrücken, Moderation Frau Kley, Herr Kaufmann Erläuterung der Stellwandaufschriebe 1. Geriatrische Rehabilitation Der Problemkomplex Geriatrische Rehabilitation wurde konkretisiert: Verfügbare Rehaplätze werden durch überregionale Schließungen von Reha- Einrichtungen abgebaut, insbesondere Plätze für neurologische Krankheitsbilder sind zu wenig vorhanden. Reha-Anträge werden laut den Teilnehmern häufig abgelehnt, es werden Unterschiede im Genehmigungsverfahren bei den Kostenträgern wahrgenommen. Der Hausarzt verordnet nur selten geriatrische Reha, es kommt erst nach Zuspitzung der Situation zur Einweisung durch die Kliniken. Ergebnisse aus der Ideenwerkstatt: Die Reha- Klinik Bad Sebastiansweiler hat aktuell neue geriatrische Reha-Plätze genehmigt bekommen, die angefragt und genutzt werden können. Mittelfristig ist darauf zu drängen, dass die Krankenkassen ihr Leistungsangebot im Hinblick auf eine 24 stündige Grundpflege ausweiten. Dies ist gesetzlich nicht festgeschrieben, könnte aber bis zu einer gesetzlichen Änderung über Satzungsleistung abgedeckt werden. Hierzu gehört auch die Finanzierung kurzfristiger Behandlungspflege. Ein Einwand war, dass sich die Nachsorge durch eine fehlende Pflegestufe eben nicht im Rahmen des SGB XI finanzieren lässt. 2. Kurzzeitpflege Der Problemkomplex Kurzzeitpflege wurde in der Ideenwerkstatt konkretisiert, es wurden explizit geringe Platzzahlen in der Stadt Tübingen (nur 4-5 Stück) und der Gemeinde Ammerbuch konstatiert. Die Nachfrageseite (in diesem Fall Paul-Lechler-Krankenhaus) bekräftigte ihr Problem der fehlenden Kurzzeitpflegeplätze im Landkreis. Die Suche nach einem Platz ist teilweise sehr weiträumig (in Einzelfällen sogar in einem Umkreis von über 50 km). Insbesondere zu Ferienzeiten ergeben sich regelmäßig saisonale Engpässe. Die Angebotsseite bestätigte, dass die Nachfrage oft nicht befriedigt werden kann, es aber auch zeitweise zu Auslastungsschwächen bei Kurzzeitplätzen kommt. Der dazugehörige Einwand ist, dass Kurzzeitpflegeplätze im Schnitt 10-15% weniger ausgelastet sind als Dauerpflegeplätze. Die Auslastung der Einrichtungen in der Dauerpflege in der Stadt Tübingen liegt bei über 92%. Hier kommt das Problem der gleichen Pflegesätze für Kurzzeitund Dauerpflege zu tragen. Eine entsprechende Zahl an Kurzzeitpflegeplätzen vorzuhalten, ist nicht immer wirtschaftlich. Hinzu kommt, dass Anfragen aus den Kliniken oft zu kurzfristig gestellt werden, häufiger Dauerpflege nachgefragt wird und bei der Überleitung oft Informationen und Unterlagen fehlen, die für eine adäquate Pflege erforderlich sind. Zusätzliche Informationen, die aufgenommen wurden, sind, dass Anfragen nach Kurzzeitpflegeplätzen aus allen Altersgruppen kommen und das man räumliche Nähe und wohnortnah für Kurzzeit- und Dauerpflege unterscheiden müsse: Für eine Kurzzeitpflege sei ein Platz im gesamten Landkreis hinsichtlich der räumlichen Distanz akzeptabel, Dauerpflege sollte in der Heimgemeinde des Bewohners organisiert werden. 1
2 Ergebnisse der Ideenwerkstatt Struktur am Fachtag Versorgungslücken- Versorgungsbrücken, Moderation Frau Kley, Herr Kaufmann Ergebnisse aus der Ideenwerkstatt: Kurzfristig wird eine Internet-Börse für freie Pflegeplätze mit dem Auftrag einer zentralisierten Pflegeplatzauskunft vorgeschlagen. Es stellt sich die Frage, wer eine solche Internetplattform pflegt. Außerdem wird von den Beratungsstellen (Pflegestützpunkte & Gerontopsychiatrische Beratungsstellen) gewünscht, dass sie von Heimen über aktuelle Platzangebote (Freistand) ebenfalls im Rahmen der Mitteilungen an die Kliniken informiert werden. Wünschenswert wäre es, Doppelzimmer für Anschlusspflege zu behalten, das heißt, die gesetzliche Regelung der Unterbringung von Bewohnern in Einzelzimmer (gültig ab 2019) für diese Art der Versorgung auszusetzen. Längerfristig ist anzustreben, dass es eine Einrichtung im Landkreis gibt, die stetig freie Kurzzeitpflegeplätze vorhält. Auch die Einrichtung einer pflegerischen Notaufnahme wurde diskutiert. Außerdem fordern Heime eine Entlastung bei der Dokumentation von Kurzzeitpflegeaufenthalten, um den bürokratischen Aufwand für kurze Unterbringungen zu reduzieren. Weitere Lösungen sind, dass die Kliniken abgespeckte (low-care) Pflegebetten vorhalten, sozusagen ihre eigene Kurzzeitpflegeeinrichtung/-station nach dem WTPG einrichten, mit kurzen Wegen und damit optimalem Anschluss an die medizinische Versorgung. Für eine entsprechende Auslastung könnten die Kliniken im Verbund selbst Sorge tragen. Alternative Ideen sind ein Verbundmodell Krankenhaus mit Pflegeheim, das auf bilateralen Vereinbarungen basiert; zuletzt wird auch das Modell eines Pflegehotels angesprochen in der Abschlussbesprechung am Fachtag auch als Hotel mit Pflege betitelt. 3. Hospizplätze Ergänzend und neu ist das Problem der Palliativen Versorgungslage aufgrund fehlender Hospizplätze in Tübingen. Ein eigens hierfür gegründeter Verein Ein Hospiz für Tübingen hat sich diesem Thema bereits angenommen. Es stellte sich die Frage, ob und wie der Arbeitskreis Versorgungslücken-Versorgungsbrücken und die Kommunale Gesundheitskonferenz diese Initiative unterstützen können. Ergänzend wird vorgeschlagen, dass alle Beteiligten sich im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit für eine Empowerment-Strategie engagieren: Es soll selbstverständlich werden, dass Menschen sich frühzeitig mit ihrem Älterwerden beschäftigen und sich darauf vorbereiten. Für ein langes Leben in den eigenen vier Wänden kann man rechtzeitig vorsorgen, z. B. durch Wohnraumanpassungen. Dazu gehört auch, dass die Beteiligten sich bei den zuständigen Stellen dafür einsetzen, dass zukünftig ausreichend barrierefreier Wohnraum bereitsteht und dass Wohnraumanpassungen standardisiert und damit für alle bezahlbar werden. 2
3 Stellwandergebnisse anhand Fotodokumentation 3
4 Lücken Lösungen/Ideen Bedenken/Einwände zu den Lösungsvorschlägen GERIATRISCHE REHA Geriatrische Reha bedarfsgemäß Reha-Plätze werden erweitern abgebaut SOFORT möglich Reha-Anträge werden häufig Bad Sebastiansweiler bietet abgelehnt geriatrische Reha-Zimmer an kassenabhängig MITTELFRISTIG anzustreben geriatrische Reha wird selten vom Hausarzt verordnet (eher Einweisung) kaum Plätze für neurologische Reha KURZZEITPFLEGE in Ammerbuch zu wenig KZP PLK: zu wenig KZP in Stadt TÜ nur 4-5 KZP Suche nach KZP teilweise sehr weiträumig (Ulm) Samariterstift: Nachfrage kann oft nicht befriedigt werden eingestreute KZP nicht immer ausgelastet FERIENZEIT PROBLEMATISCH Dauerpflege/ KZP = einheitlicher Tagessatz Auslastung Dauerpflege in TÜ 92% + Anfragen aus Kliniken oft zu kurzfristig Krankenkassen häusliche 24h - Pflege finanzieren Finanzierung kurzfristiger Behandlungspflege Angebot und Nachfrage in Einklang bringen SOFORT möglich Internet-Börse für freie Pflegeplätze Zentrale Pflegeplatzauskunft Pflegestützpunkte über Platzangebot informieren Geronto-psychiatrische Beratungsstellen über Platzangebot informieren Doppelzimmer behalten für Anschlusspflege MITTELFRISTIG anzustreben Eine Einrichtung soll stetig freie Plätze vorhalten pflegerische Notaufnahme Finanzierung der Nachsorge nicht gesichert (Pflegestufe?) wer pflegt eine Internet- Plattform? KZP vorhalten nicht immer wirtschaftlich 10-15% weniger ausgelastet als Dauerpflege Informationen/Sichtweisen räumliche Nähe: KZP im Landkreis, Dauerpflege: wohnortnah Anfragen aus allen Altersgruppen 4
5 Anfrage aus Kliniken eher vollstationäre Pflege bei Überleitung fehlen oft Informationen & Unterlagen Hinweis: Palliativanfragen (Hospizplätze fehlen) Entlastung von Dokumentation bei Kurzzeitpflegeaufenthalt Abgespeckte Klinikbetten vorhalten Verbundmodell Krankenhaus/ Pflegeheim Pflegehotel Hospiz für Tübingen Pflegeheime sind auf nachklinische Versorgung nicht ad hoc ausgestattet Wohnen im Alter frühzeitig bedenken (barrierefrei) Barrierefreie Wohnungen bauen Wohnraumanpassungen standardisieren DRGs abschaffen!!! 5
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