Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe Dr. Matthias Meinck
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- Wilhelmine Böhler
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1 Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe Dr. Matthias Meinck 11. November 2014 I Kiel
2 Leistungsansprüche 11 SGB V - Gründe für Ansprüche auf Leistungen in der GKV (1) zur Verhütung von Krankheiten und deren Verschlimmerung (2) um eine Behinderung oder Pflegebedürftigkeit abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern, auszugleichen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern Leistungsansprüche mit besonderem Bezug zur soz. Teilhabe in der GKV: Krankenhausbehandlung inkl. Frührehabilitation ( 39 SGB V) Medizinische Rehabilitation ( 40 SGB V) Heilmittelerbringung ( 32 SGB V) Hilfsmittel ( 33 SGB V) Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
3 Leistungsansprüche 28 Abs. 4 SGB XI - aktivierende Pflege in der SPV Pflege soll auch die Aktivierung des Pflegebedürftigen zum Ziel haben, um vorhandene Fähigkeiten zu erhalten und, soweit dies möglich ist, verlorene Fähigkeiten zurückzugewinnen. Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
4 Agenda 1. Wie ist die aktuelle Bestandsaufnahme in der geriatrischen Versorgung? 2. Was ist gut, was ist weniger gut? 3. Sind die Ergebnisse der Geriatrie nachhaltig? 4. Wie könnte man die Geriatrie besser nutzen? Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
5 1. Bestandsaufnahme: Geriatrische Versorgung weiterhin Unterschiede in den landesweiten Schwerpunkten der leistungsrechtlichen Verankerung Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
6 Bestandsaufnahme: Geriatrische Versorgung Krankenhaus: Betten (Quelle: Statist. Bundesamt) Krankenhaus: Abteilungen (Quelle: Statist. Bundesamt) ,0% + 45,8% Krankenhaus: vollstationäre Fälle (Quelle: Statist. Bundesamt) Krankenhaus: Frühreha-Fälle (Quelle: Statist. Bundesamt) ,6% ,2% Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
7 1. Bestandsaufnahme: Geriatrische Versorgung Reha-Einrichtungen: Betten (Quelle: Statist. Bundesamt) 300 Reha-Einrichtungen: Abteilungen (Quelle: Statist. Bundesamt) ,7% ,5% Reha-Einrichtungen: stationäre Fälle (Quelle: Statist. Bundesamt) ,5% Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
8 1. Bestandsaufnahme: Geriatrische Versorgung Geriatrie-Anteile an Gesamt: in Krankenhäusern: Fachabteilungen Betten stationäre Fälle in Rehabilitationseinrichtungen: Fachabteilungen Betten stationäre Fälle 3,3% 2,8% 1,6% 8,5% 4,4% 5,5% Quelle: Stat. Bundesamt, Stand: 2013 Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
9 1. Bestandsaufnahme: Geriatrische Versorgung Geriatrische Versorgungsquote: pro Einwohner 65 Jahre, Stand: 2012 (ohne mobile Reha) Quellen: Statistisches Bundesamt 2013, Reha-Datenbank des vdek-bundesverbands 2008 Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
10 1. Bestandsaufnahme: Geriatrische Versorgung Mobile Geriatrische Rehabilitation vereinzelt (bundesweit 13 Einrichtungen) nur wenn Reha ausschließlich im vertrauten Wohnumfeld aussichtsreich ist damit grundsätzlich auch in stationären Pflegeeinrichtungen nach 72 (1) SGB XI (Pflegeheimen) Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
11 1. Bestandsaufnahme: Geriatrische Versorgung ambulante geriatrische Versorgung vereinzelt geriatrische Schwerpunktpraxen Neu: Basiscurriculum Geriatrische Grundversorgung (60 h) noch keine Geriatrische Institutsambulanzen (2012: neuer 118a SGB V) Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
12 Agenda 1. Wie ist die aktuelle Bestandsaufnahme in der geriatrischen Versorgung? 2. Was ist gut, was ist weniger gut? 3. Sind die Ergebnisse der Geriatrie nachhaltig? 4. Wie könnte man die Geriatrie besser nutzen? Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
13 2. Was ist gut, was ist weniger gut? Geriatr. Behandlungskonzept zielt insbesondere auf soziale Teilhabe: Finalitätsprinzip (notw. Leistungen unabhängig von der Ursache) Frühzeitigkeit (Integration in Krankenhausbehandlung möglich) Komplexität (Integration von Elementen der Diagnostik, Kuration, Rehabilitation, Prävention, Palliation) Interdisziplinarität (geriatrisches Team: Arzt, Pflege, Therapeuten... Sozialdienst) Individualität (patientenbezogene Behandlungsplanung) Einbezug der Angehörigen Leistungen im Sozialraum (wohnortnahe Versorgung) sektorenübergreifende Planung (Hilfsmittelversorgung, Überleitungsmanagement) realistische (erreichbare) kleinschrittige Behandlungsziele Behandlungspriorisierung (Selbstversorgung, Lebensqualität, ) Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
14 2. Was ist gut, was ist weniger gut? Geriatrisches Behandlungskonzept: Ökonomisierung der Geriatrie (Medizin) Struktur-/Prozessqualität vs. Vergütungsbereitschaft Outsourcing von Personal fehlender Qualitätswettbewerb Segmentierung der Versorgung Fehlanreize im DRG-System (betrifft geriatrische Frühreha): Über-/Unterversorgung, Fallsplitting steigende Aufwände für nachgelagerte Bereiche (ambulanter Sektor, Reha) Beispiel Geriatrie nicht bedarfsbezogene Standardisierung der Behandlungsdauern durch erlösbezogene Fehlanreize Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
15 Fehlanreize zur Standardisierung der Behandlungsdauern in der geriatrischen Frührehabilitation Meinck et al. f & w (2014) Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
16 Agenda 1. Wie ist die aktuelle Bestandsaufnahme in der geriatrischen Versorgung? 2. Was ist gut, was ist weniger gut? 3. Sind die Ergebnisse der Geriatrie nachhaltig? 4. Wie könnte man die Geriatrie besser nutzen? Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
17 3. Sind die Ergebnisse der Geriatrie nachhaltig? 100,0 % 80,0 97,6 98,5 95,4 90,5 90,6 88,7 88,5 87,9 86,2 86,1 85,0 82,1 100,0 % 80,0 74,1 keine Pflegestufe 60,0 40,0 20,0 0,0 Nicht im Pflegeheim lebend Frühreha Frühreha + Anschlussreha Anschlussreha Sonstige Reha vorher nachher 12 Monate später Meinck et al. Rehabilitation 2014; 53: ,0 40,0 20,0 0,0 74,4 62,0 44,5 39,8 36,3 31,3 32,0 39,3 31,3 32,2 28,8 vorher nachher 12 Monate später Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
18 Agenda 1. Wie ist die aktuelle Bestandsaufnahme in der geriatrischen Versorgung? 2. Was ist gut, was ist weniger gut? 3. Sind die Ergebnisse der Geriatrie nachhaltig? 4. Wie könnte man die Geriatrie noch besser nutzen? Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
19 4. Wie könnte man die Geriatrie besser nutzen? Integrationsversorgung in der Geriatrie (Prävention, Krankenbehandlung, Reha, Palliation) Flexibilisierung der Leistungen (zeitlich, örtlich) differenziertere Erlöse der geriatrischen Frühreha im DRG-System Ausbau der mobilen geriatrischen Reha Fokus der Geriatrie auf präakute Bedarfe ausweiten (z.b. GIA) systematischere Erkennung von Reha-Bedarfen (Qualifizierung der Vertragsärzte, Schwerpunktpraxen/GIA, tertiär Pflegegutachten) erweiterte Behandlungsoptionen für zusatzqualifizierte Hausärzte (z.b. teamintegrierte Komplexleistungen) Sicherung der hausärztl. Versorgung: Delegation / Substitution ärztl. Leistungen erproben Entlastung der Medizin von kontextl. Aufgaben (Case-Manager) Verbesserung der mediz. Versorgung von Heimbewohnern Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
20 Kontakt Dr. Matthias Meinck (Stellv. Leiter) Kompetenz-Centrum Geriatrie des GKV-Spitzenverbandes und der Medizinischen Dienste 040 / c/o MDK Nord Hammerbrookstr Hamburg Geriatrische Versorgung und soziale Teilhabe
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