UND MEHR... 10/10 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG

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1 GESUNDHEIT UND MEHR... 10/10 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG Aktion: Erster Bauchschlagader- Screening-Tag 7 Kinderklinik: Unterwegs mit den Klinikclowns 9 Forschung gegen Fettleibigkeit: Adipositas Zentrum in Leipzig bewilligt Seiten 4/5 IHR PERSÖNLICHES GRATIS-EXEMPLAR Foto: dpa

2 2 MELDUNGEN KOPF DER WOCHE INHALT KOPF DER WOCHE Hannelore Kraft, die neue Hoffnung der SPD Klinikum Intern Neues aus dem Klinikum.. 3 Aktuell Adipositas-Zentrum in Leipzig bewilligt /5 Klinikum 2010 Engagement für Patienten mit Ernährungssonden... 6 Klinikum 2010 Großer Zuspruch für Bauchschlagader-Screening Klinikum 2010 Mehr Chancen für Schlaganfallpatienten Klinikum 2010 Klinikclowns Klinikum 2010 Vom Studenten zum Facharzt Universitäts-Leben Uni-Meteorologen über der Arktis unterwegs Kultur 300 Jahre Porzellan in Meißen und Dresden Unterhaltung Kein Krebs bei Juan Carlos 13 Reise Unterwegs im Wohnmobil 14 Jugend Iron Man Prävention Kein Gläschen in Ehren.. 16 Wellness & Beauty Unerschöpflich frisch: Minzen Ihr Geld, ihr Recht Versicherungs-Schutz für werdende Eltern Soziales Die Pille: Gewaltiger Schritt vorwärts Sport EM-Spiele in Deutschland möglich /21 Rätselseite und Gewinner der letzten Ausgabe VA-Hinweise TV-Tipps Steckbrief Impressum MELDUNGEN Herzkrank durch Überstunden Wer Überstunden macht, wird schneller herzkrank. Das bestätigt eine Langzeitstudie mit rund 6000 Menschen. Angestellte, die drei bis vier Überstunden am Tag machten, hatten demnach ein um 60 Prozent erhöhtes Risiko, an einem Herzkranzgefäßleiden zu erkranken. Dazu zählten die Wissenschaftler Herzinfarkte und Angina pectoris. Die Daten der Forscher um Mika Kivimäki und Marianna Virtanen stammen aus der Langzeitstudie Whitehall II, bei der die Gesundheit von Angestellten britischer Behörden untersucht wird. Sie werden im Fachjournal European Heart Journal veröffentlicht. Die Wissenschaftler nennen eine Reihe möglicher Gründe für ihre Ergebnisse: Überstunden würden von einem bestimmten Typ Mensch gemacht, der viel mit anderen konkurriere und angespannt sei. Zu viel Zeit im Büro könne aber auch zu Depressionen, Ängsten, zu wenig Erholung vor dem Schlafen und insgesamt zu wenig Schlaf führen Faktoren, die als begünstigend für Herzkrankheiten gelten. Menschen mit Hang zu Überstunden seien zudem möglicherweise jene, die auch bei Krankheit im Büro auftauchten. dpa Reiseapotheke fällt meist spärlich aus Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) nehmen acht von zehn Befragten auf längeren und weiteren Reisen keine vollständige Reiseapotheke mit. Die deutliche Mehrheit ist auf solchen Reisen mangelhaft mit Verbandszeug und Medikamenten ausgestattet: Fast die Hälfte aller Befragten packt nur eine Basisausstattung mit Pflastern und ein bis zwei Medikamenten ein. Knapp jeder Vierte nimmt nicht einmal diese Dinge auf längere Reisen mit. dpa Mühlbauer wohl neuer Chef des IQWiG Der Bremer Medizinprofessor Bernd Mühlbauer soll nach Presseberichten neuer Chef des Arzneimittel-Prüfinstituts IQWiG werden. Nach Informationen der Rheinischen Post müssen nur noch die Kassen grünes Licht für die Personalie geben. Dann könnte Mühlbauer zum 1. September die Nachfolge des bisherigen Institutschefs Peter Sawicki antreten, dessen Vertrag nicht verlängert worden war. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen wägt Nutzen und Kosten von Medikamenten ab und gibt Erstattungsempfehlungen für die Krankenkassen. AFP Foto: ddp Hannelore Kraft steht vor ihrer größten politischen Herausforderung. Die nordrhein-westfälische SPD- Vorsitzende muss den Erfolg der Sozialdemokraten bei der Landtagswahl in politische Macht umsetzen. Im Machtpoker ist ihr Kontrahent, Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), der erfahrenere Mitspieler. Rüttgers hat seinen ersten Trumpf bereits ausgespielt: die 6200 Stimmen, die die CDU vor der SPD liegt. Eine Regierungsbildung in Nordrhein-Westfalen ist nur mit den Sozialdemokraten möglich, hält Kraft dagegen. Dass sie die SPD in diese Position bringen könnte, hatten noch vor einem halben Jahr nur wenige der 48-Jährigen zugetraut. Kraft lieferte jedoch einen starken Wahlkampf, profitierte von Fehlern der CDU und hatte den Bundestrend auf ihrer Seite. Im Berliner Willy-Brandt-Haus wurde sie als neue Hoffnungsträgerin der Partei gefeiert. REIZTHEMA Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hält ungeachtet der verlorenen schwarzgelben Mehrheit im Bundesrat an seinem Modell einer Gesundheitsprämie fest. Nur ein solches System mit steuerfinanziertem Sozialausgleich sei in der Lage, den Ausgleich zwischen Arm und Reich herzustellen, sagte Rösler zur Eröffnung des 113. Deutschen Ärztetages in Dresden. Mehr Geld könne er nicht versprechen, aber ein gerechteres System, bei dem am Ende das Geld auch dort ankommt, wo es gebraucht wird. SPD, Grüne und Linke lehnen die als unsoziale Kopfpauschale kritisierten Pläne ab. Einen Sozialpakt für die Zukunft mahnte der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, in Dresden an. Die Rahmenbedingungen in der Gesundheitspolitik müssen so gestaltet werden, dass jeder Patient eine gute Medizin erhält. Alte Strukturen müssten in Frage gestellt und neue Modelle entwickelt werden. Es muss wieder um den Menschen und nicht um Macht, es muss Kraft vermied aber jede Triumph-Pose. Sie ist sich bewusst: Das ist eine schwierige Situation, die uns die Wähler hingestellt haben. Jeder Fehler könnte ihr den Weg in die Düsseldorfer Staatskanzlei verbauen. Deshalb will sich die NRW- Landesvorsitzende bei den nun beginnenden Gesprächen nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Wenig Zeit hatte sie sich dagegen beim Aufstieg in der SPD gelassen. Kaum in die Partei eingetreten, saß sie schon im Unterbezirksvorstand in ihrer Heimatstadt Mülheim. Die politische Ochsentour blieb ihr auch danach erspart. Mit Hinterzimmer-Politik hatte ich nie viel am Hut, sagt Kraft heute. Nur ein Jahr nach ihrer Wahl in den Landtag wurde sie 2001 Ministerin: Zunächst für Europa, später für die Wissenschaft. Nach der SPD-Niederlage bei der Bundestagswahl 2009 stieg sie zur Vize- Vorsitzenden der SPD auf. Kraft stammt aus einfachen Verhältnissen. Ihr Vater war Straßenbahnfahrer, die Mutter Verkäuferin. Wenn die 48-Jährige am Rednerpult des Landtags oder im Wahlkampf lauter wird, ist deutlich zu hören, dass sie aus dem Ruhrgebiet stammt. Bevor Kraft in die Politik ging, arbeitete sie als Unternehmensberaterin. Mit Ehemann Udo und dem 17-jährigen Sohn Jan wohnt sie in Mülheim. dpa Minister contra Ärzte wieder um den Patienten und nicht nur um Politik gehen. Nötig sei mehr Solidarität in der Gesellschaft. Rösler wies Forderungen aus der Ärzteschaft zurück, angesichts der begrenzten Mittel auf eine Rangfolge (Priorisierung) medizinischer Leistungen zu setzen. Damit werde nur der Mangel festgeschrieben. Der Minister warb für eine effizientere Verteilung der Mittel. Wir sollten nicht die Zeit für eine Diskussion über Priorisierung verschwenden, die wir gar nicht brauchen, appellierte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU). Rösler bot den Ärzten an, den Dialog über eine Reform fortzusetzen, die die Freiberuflichkeit des Ärztestandes sichere und die Eigenverantwortlichkeit der Patienten stärke. Gegen den Ärztemangel vor allem auf dem flachen Land regte er wie auch Hoppe eine Änderung der Zulassungskriterien an den Unis an. Eine Bachelorisierung des Medizinstudiums lehnte Rösler unter starkem Beifall der Teilnehmer des Ärztetages kategorisch ab. dpa

3 KLINIKUM INTERN 3 UMBAU MANAGEMENT Zentraler Fahrdienst erhält neues Domizil Das ehemalige Gebäude der Tagesklinik für Kognitive Neurologie in der Philipp- Rosenthal-Straße 27b AUSSTELLUNG Lothar Krüger wird kommissarisch Kaufmännischer Vorstand Zum 30. April 2010 hat Herr Dr. Matthias Wokittel seine Tätigkeit als Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig AöR beendet. Bis zur Bestellung eines wird für den Zentralen Fahrdienst und verschiedene Vereine des Universitätsklinikums Leipzig umgebaut und saniert. Bereits im März hatte der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) mit den Bauarbeiten hierfür Bereits eingerüstet: Das neue Haus für den zentralen Fahrdienst am Universitätsklinikum Leipzig. Foto: André Kempner neuen Kaufmännischen Vorstands wird Herr Lothar Krüger diese Position ab 1. Mai 2010 kommissarisch übernehmen. Der 57 Jahre alte Diplom- Sozial-Ökonom ist seit rund begonnen. Zum Hintergrund des Vorhabens sagte SIB-Sprecherin Katja Weber: Auf Grund der Nähe zur Zentralen Notfallaufnahme erhält der Fahrdienst eine optimale Lage am Medizinstandort Liebigstraße. Für die neue Nutzung müssen die bestehenden Räume umgebaut werden. Die westliche Fassade des denkmalgeschützten Klinkerbaus aus der Zeit um 1900 erhalte ihr ursprüngliches Aussehen zurück, versicherte Weber. Darüber hinaus würden die original erhaltenen Kastenfenster, Außentüren sowie das Außengeländer restauriert. Zu Fotos vom ländlichen Leben im Muldental Zwischen Leipzig und Dresden, wo sich die Zuflüsse der Mulde zu einem der schnellsten Flüsse Mitteleuropas vereinigen, liegt das beschauliche Muldental. Der Fotograf Gerhard Weber, der hier seit langem zu Hause ist, hat das ländliche und kleinstädtische Leben dieser Region mehr als fünf Jahrzehnte lang mit der Kamera begleitet. Entstanden sind eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Fotografien zu sehen ab 8. Juni 2010 in der Psychiatrischen Ambulanz des Universitätsklinikums Leipzig. In regelmäßigen Abständen fotografierte Weber junge und alte Menschen, beobachtete die Arbeiter in den kleinen Handwerksbetrieben, fotografierte die Menschen in ihren Wohnungen und auf der Straße und hielt verschiedene Facetten des Alltags fest. Ab 8. Juni in der Semmelweisstraße: Ein fotografischer Blick zurück in nicht allzu ferne Zeiten. Foto: Gerhard Weber Gerhard Webers sorgsam komponierte Bilder sind von großer künstlerischer Kraft. Sie dringen tief in das Wesen der Verhältnisse und zeichnen sich durch Wärme und Nähe zu den Porträtierten aus, denn nie verstand er sich als distanzierter Dokumentarist, sondern immer als Teil der vier Jahren am Universitätsklinikum Leipzig und leitet den Bereich 3 Finanzen, Planung und Controlling. Vor seinem Wechsel nach Leipzig war er leitender Mitarbeiter des SRH Wald-Klinikums Gera ggmbh. ukl den geplanten Arbeiten gehöre ferner die Wintergartenverglasung, die ebenfalls saniert wird. Ein neues Dach und eine entsprechende Wärmedämmung runden schließlich das Projekt ab. Um die Gebäudesubstanz zu erhalten, muss der Keller trockengelegt werden, so SIB-Sprecherin Katja Weber. Laut Angaben der SIB sind die Arbeiten voraussichtlich bis zum Ende dieses Jahres abgeschlossen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf knapp über eine Million Euro, der Bau wird vom Universitätsklinikum und vom Bund im Rahmen des Konjunkturpaketes II finanziert. kub von ihm eindrucksvoll ins Bild gesetzten Gesellschaft. Auch die Presse lobt: Weber glaubt auch im Zeitalter von Gentechnologie und Identitätsverlust mit der Zähigkeit eines Idealisten an den authentischen Kern des Menschen. Den aufzuspüren hinter Kleiderordnung, Maske und Inszenierung hat er sich zur Aufgabe gemacht. Das macht ihn sympathisch und verleiht seinen Bildern eine kraftvolle Aura, die aus dem Wechselspiel von Nähe und Distanz belebt wird. Vom 8. Juni bis Ende 2010 sind Gerhard Webers Fotos in der Psychiatrischen Ambulanz des Universitätsklinikums Leipzig, Zentrum für Psychische Gesundheit, Semmelweisstraße 10, zu bewundern. Die Vernissage zur Ausstellung findet am Dienstag, den 8. Juni, um 17 Uhr statt. ukl EDITORIAL Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, es ist soweit! Am 1. Mai hat der Integrierte Forschungs- und Behandlungsbereich (IFB) AdipositasErkrankungen seine Arbeit aufgenommen, nachdem auch der schriftliche Zuwendungsbescheid über die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingetroffen ist. Adipositas, also krankhaftes Übergewicht, hat sich zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern entwickelt. Das Übergewicht zieht viele andere Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf- Erkrankungen oder Erkrankungen der Bewegungsorgane nach sich. Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, als seien die Ursachen der Zivilisationskrankheit Adipositas bekannt, liegen die meisten biologischen Mechanismen noch im Dunkeln. Auch die Möglichkeiten, das Übergewicht wieder loszuwerden, sind von Mensch zu Mensch verschieden. Die Universitätsmedizin Leipzig wird mit den für fünf Jahre zugesagten insgesamt etwa 24 Millionen Euro von der Grundlagenforschung über die klinische Forschung bis hin zur individuellen Therapie das Thema Adipositas in allen Facetten bearbeiten. Die Voraussetzungen dafür waren schon vor der Förderzusage günstig und können jetzt auf ein für Deutschland und Europa beispielhaftes Niveau angehoben werden. Wir sind sehr stolz darauf, dass sich das BMBF bei der Vergabe der Mittel für eines von inzwischen insgesamt acht deutschen IFB für Leipzig entschieden hat. Wir sehen dies als Bestätigung für unsere hervorragende wissenschaftliche und klinische Entwicklung der vergangenen Jahre und als Ansporn, diesen Weg weiter konsequent zu verfolgen. Davon profitieren letztlich alle: der individuelle Patient, die Region, die Universitätsmedizin Leipzig und letztlich die gesamte Gesellschaft. Ihr Prof. Dr. Wolfgang E. Fleig Medizinischer Vorstand

4 4 AKTUELL Adipositas Zentrum in Leipzig bewilligt Die Universitätsmedizin Leipzig hat vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderzusage für den Aufbau eines von insgesamt acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren (IFB) erhalten. Damit werde auch die schon seit vielen Jahren in Leipzig ansässige Kompetenz für Stoffwechselerkrankungen gewürdigt, so Prof. Michael Stumvoll, der wissenschaftliche Leiter des Zentrums. Für die nächsten fünf Jahre stehen insgesamt 24 Millionen Euro zur Verfügung, um das Forschungscluster Adipositas und Begleiterkrankungen weiter auszubauen. Eine weitere Förderung über 25 Millionen Euro ist für die folgenden fünf Jahre geplant. Ziel des IFB ist es, durch interdisziplinäre Zusammenarbeit Forschungserfolge schnell in die Behandlungspraxis umzusetzen. Mit über 50 Wissenschaftlern und rund 60 Mitarbeitern aus 14 unterschiedlichen Forschungsdisziplinen soll das IFB AdipositasErkrankungen in Leipzig zu einem Referenzzentrum mit internationaler Bedeutung werden. Vor allem die intensive Förderung von exzellenten Nachwuchswissenschaftlern ist deutschlandweit einzigartig, so Cornelia Borchers, die Geschäftsführerin des IFB. Für die Universitätsmedizin ist dieses Zentrum eine große Herausforderung, die aber nicht auf planen Boden fällt. Die Wissenschaftler und Ärzte, die ihre Kompetenz in das IFB mit einbringen, sind schon seit vielen Jahren auf diesem Gebiet erfolgreich. Jetzt haben wir erstmals die Möglichkeit diese Kompetenzen an einem Ort zu bündeln und direkt für die Patienten nutzbar zu machen. Für Professor Stumvoll ist vor allem das ein Grund, warum man sich in Berlin für Leipzig als Standort entschieden hat. Übergewicht, Fettleibigkeit und die damit zusammenhängenden Erkrankungen gehören zu den größten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit. In Leipzig wird seit etwa zehn Jahren auf diesem Gebiet intensiv wissenschaftlich und klinisch gearbeitet. Zahlreiche Arbeitsgruppen verschiedener Fachbereiche haben inzwischen Weltruf erlangt und gewährleisten beste Voraussetzungen zur Untersuchung des Krankheitsbildes Adipositas und seiner Begleiterkrankungen. Leipzig stellt zum Beispiel auch das einzige von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Verbundprojekt zu diesem Themenschwerpunkt in Deutschland. Auch die strukturierte Therapie von adipösen Kindern und Jugendlichen, die sowohl konservative als auch chirurgische Maßnahmen einschließt, sowie die klinische und Grundlagenforschung zur kindlichen Entwicklung des Übergewichts sind deutschlandweit einmalig. Mit einem IFB fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung den nachhaltigen Aufbau eines auf einen bedeutsamen Krankheitsbereich spezialisierten, Forschung und Versorgung umfassenden Zentrums. Das IFB AdipositasErkrankungen wird ganz wesentlich zum Schwerpunkt Stoffwechselerkrankungen beitragen, einem der Profil bestimmenden Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät Leipzig und des Universitätsklinikums Leipzig. uml Freuen sich über das neue Forschungszentrum in Leipzig: (v.l.n.r.) Prof. Joachim Thiery, Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig AöR, Cornelia Borchers, Geschäftsführerin des IFB Leipzig, PD Dr. Mathias Faßhauer, Leiter der Adipositas-Ambulanz, Prof. Michael Stumvoll, wissenschaftlicher Leiter des IFB Leipzig. Foto: ukl Den Geheimnissen der Fettleibigkeit auf der Spur... Das IFB AdipositasErkrankungen ist ein Zentrum, das Forschungsprojekte aus 14 unterschiedlichen Bereichen (Psychologie/ Psychiatrie, Biochemie, klinische Chemie, Endokrinologie und Chirurgie) unter einem Dach vereint. Schwerpunkt sind die Erkrankungen Adipositas, Diabetes Typ II, Arteriosklerose, Fettgewebestörung und Fettleber. Durch die enge Verzahnung der einzelnen Forschungsprojekte sollen in den nächsten Jahren Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden, die effektiver sind als die zur Zeit verfügbaren. Zu Beginn startet das IFB mit 19 Forschungsprojekten. Im Laufe der nächsten zehn Jahre werden viele weitere dazukommen. Insgesamt werden über 120 Mitarbeiter im IFB beschäftigt sein. Alle Projekte werden von einem international besetzten Externen Beirat beurteilt und berücksichtigen den aktuellen Forschungsstand. Adipositas ist eine Krankheit mit vielen offenen Fragen, gerade deshalb ist es wichtig, die Forschung dazu breit aufzustellen. Im IFB reicht die Erforschung von Adipositas-Genen, spezielle Fettzellen- und Proteinforschung über Schlafund Depressionsforschung bis hin zu Verhaltensstudien, die Aufschluss über das Lernen im Umgang mit Essen geben sollen. Viele der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am IFB sind gleichzeitig als Ärzte im Uniklinikum tätig. Diese Erfahrungen helfen, Erkenntnisse aus der Forschung mit denen aus der Praxis zu verbinden. Forschende und Ärzte im IFB arbeiten so bereits seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Die Behandlung des Menschen steht im IFB Adipositas- Erkrankungen ebenso im Vordergrund wie die Forschung. Die in den letzten zehn Jahren in Leipzig entwickelte Kompetenz für Stoffwechselerkrankungen garantiert schon jetzt eine Behandlung auf hohem Niveau. Sowohl die Adipositas-Ambulanz, die Ernährungsberatung und die Diabetiker-Betreuung als auch die Adipositas-Chirurgie sind längst etablierte Einrichtungen in der hiesigen Adipositas-Behandlung. Diese Bereiche gilt es nun auszubauen und weiterzuentwickeln. Die Nähe zur Forschung garantiert, dass die Behandlung immer auf dem neusten Stand ist. Viele Patienten unterstützen die Forschung, indem sie an Studien teilnehmen. Klinische Forschung hat in der Universitätsmedizin eine lange Tradition und führt nicht selten dazu, dass Patienten mit modernen Behandlungsmaßnahmen schneller und besser geholfen werden kann. Viele Patienten schätzen die lückenlose Betreuung im Rahmen solcher Studien....

5 5 Prof. Stumvoll: Eine der größten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit Das Patientenmagazin Gesundheit und mehr... sprach mit Prof. Dr. Michael Stumvoll, dem wissenschaftlichen Leiter und Initiator des IFB Adipositas- Erkrankungen. Frage: Herr Prof. Stumvoll, das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat dem IFB AdipositasErkrankungen für die nächsten zehn Jahre bis zu 50 Millionen Euro Forschungsförderung zugesagt, wie fühlen Sie sich? Prof. Stumvoll: Glücklich, ein bisschen erschöpft und voller Erwartung zu gleich. Von der Idee bis zur Antragstellung sind fast zweieinhalb Jahre vergangen. In dieser Zeit haben alle Beteiligen mit enormem Kraftaufwand an der Verwirklichung dieser Vision gearbeitet. Ohne dieses großartige Engagement aller hätten wir es gar nicht bis hierher geschafft. Aber vor uns liegt auch eine große Aufgabe, denn Adipositas gehört zu den größten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit. Dabei denkt man immer, es wäre alles nur eine Frage des weniger Essens und mehr Bewegens. Ja, und genauso einfach ist es eigentlich auch. Nur, warum so viele Menschen ihre Energiebilanz (was man isst, muss man auch wieder verbrennen) nicht im Griff haben, ist völlig ungelöst. Mittlerweile wissen wir schon, dass starkes Übergewicht sehr viele verschiedene Ursachen haben kann, die jede für sich auch schon Krankheiten sind. Dazu gehören genetische Ursachen genauso wie psychische Erkrankungen. Zum heutigen Zeitpunkt können wir eigentlich nur eins mit Sicherheit sagen: Die eine Ursache für Adipositas gibt es nicht. Und für viele Menschen hat Adipositas erst mal gar keinen Krankheitswert. Deshalb auch so ein großes Forschungszentrum? Wenn Sie so eine vielfältige Krankheit in ihrer Gänze verstehen wollen, müssen Sie in jede Richtung forschen. Das Zentrum ermöglicht uns das zu berücksichtigen. In der Forschung ist es häufig so, dass Sie ein kleines Teilchen vom großen Ganzen untersuchen und danach das nächste Teilchen und so weiter, und erst wenn Sie genügend Teilchen zusammen haben, ergibt sich ein richtiges Bild. Wir haben jetzt erstmals die Möglichkeit, viele kleine Teile gleichzeitig zu erforschen und sie vor Ort zusammenzusetzen. Dadurch können wir sehr viel schneller bessere Forschungsergebnisse erzielen und sie durch die Nähe zum Klinikum sofort in die Praxis umsetzen. Kann jeder, der sich zu dick fühlt, zu Ihnen in das Adipositas Zentrum kommen? Es gibt eine Reihe von Kriterien, die einen Menschen, der übergewichtig ist, zu einem Patienten werden lassen. Zunächst leiden viele Menschen, die stark übergewichtig sind, an typischen Begleiterkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes oder starken Gelenkschmerzen, das ist häufig ein Zeichen dafür, dass es sich bei ihrem Übergewicht um eine Erkrankung handelt. Zum anderen gibt es von der Weltgesundheitsorganisation festgelegte Richtwerte, die statistisch dafür sprechen, dass bei einem übergewichtigen Menschen eine Erkrankung vorliegt. Dazu gehört der Body-Mass-Index (BMI), der besagt, dass ein Wert über 30 ein krankhaftes Übergewicht anzeigt, und das Verhältnis des Hüftumfangs zum Bauchumfang lässt Rückschlüsse auf eine eher bedenkliche oder eher unbedenkliche Verteilung des Körperfetts zu. Beides können der Hausarzt und auch der Internist feststellen. Ist es besser erst zum Hausarzt oder zum Internisten zu gehen? Für viele Beschwerden ist der Hausarzt die erste Adresse, das Adipositas Zentrum ist allerdings eine Spezialambulanz. Patienten, die sich bei uns vorstellen möchten, sollten daher eine Überweisung vom Internisten mitbringen. Adipositas ist eine Krankheit mit vielen offenen Fragen. Die Antworten darauf suchen die Wissenschaftler am IFB Leipzig. Das IFB AdipositasErkrankungen knüpft an diese Tradition an, damit Patienten mit Übergewicht und Begleiterkrankungen auch weiterhin unmittelbar von neuen Forschungserkenntnissen profitieren können. Gute Forschung braucht kluge Köpfe, aber auch Freiheit für kreative Ideen. Das IFB stellt hohe Anforderungen an Nachwuchskandidatinnen und -kandidaten und bietet deutschlandweit einzigartige Möglichkeiten. Am IFB können junge begabte Nachwuchswissenschaftler schon sehr früh eigene Forschungsprojekte durchführen. Ein entsprechendes Budget gibt ihnen den kreativen Freiraum zur Umsetzung ihrer innovativen Ideen. Im IFB können Ärzte erstmals während ihrer Facharztausbildung ohne Doppelbelastung und finanzielle Benachteiligung forschen. Das IFB AdipositasErkrankungen stärkt den bereits bestehenden Forschungsbereich Fotos: dpa Ernährungstherapeut Lars Dietrich von der Klinik für Innere Medizin misst den Fettverlauf bei einer Patientin. Stoffwechselerkrankungen der Medizinischen Fakultät Leipzig und gibt einen Ausblick, in welche inhaltliche Richtung sich der Forschungsstandort Leipzig zukünftig entwickeln wird. Die hohe Fördersumme ermöglicht erstmals die gebündelte Forschung zu einem großen Krankheitsthema. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden für die Region auch wirtschaftlich von Nutzen sein. Mit 19 unterschiedlichen Forschungsthemen ist das IFB AdipositasErkrankungen Foto: ukl Prof. Dr. Michael Stumvoll, wissenschaftlicher Leiter des IFB AdipositasErkrankungen. alles Wissenswerte zum IFB schon zu Beginn sehr breit aufgestellt. Ziel ist es jedoch, in den nächsten Jahren viele weitere Projekte zu beginnen und erfolgreich abzuschließen. Dafür sind auch Kooperationen mit hier ansässigen Firmen geplant. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat den Universitäten in Deutschland die Möglichkeit gegeben, sich auf eine Forschungsförderung über 50 Millionen Euro mit einem Thema ihrer Wahl zu bewerben. Das Thema und das Konzept der Leipziger Universitätsmedizin hat als eines von acht die internationalen Gutachter überzeugt. Die Förderzusage des BMBF für das IFB in Leipzig ist auch eine Zusage für den Aufbau eines Forschungszentrums mit nationaler und internationaler Bedeutung. Deutschlandweit soll das IFB AdipositasErkrankungen zum Referenzzentrum für die Bereiche Übergewicht und Begleiterkrankungen werden. JB

6 6 KLINIKUM 2010 EHRUNG Ausgezeichnet: Engagement für Patienten mit Ernährungssonden Schwester Claudia Taubert steht Patienten seit Jahren bei der Pflege und Verwendung ihrer Ernährungssonde zur Seite. Schwester Claudia Taubert, Diätassistent Lars Dietrich und Ernährungsmedizinerin Dr. Lena Selig arbeiten eng mit der Krankenhausapothekerin Dr. Katrin Heinitz zusammen (v.l.n.r.). Wenn Patienten nicht mehr ausreichend schlucken können oder dürfen, müssen sie mit Nahrung in flüssiger Form künstlich ernährt werden. Das geschieht über eine Ernährungssonde einen Kunststoffschlauch, der zur kurzfristigen Ernährung beispielsweise über die Nase gelegt wird und bis in den Magen oder Dünndarm reicht. Muss der Patient für einen längeren Zeitraum künstlich ernährt werden, wird die Sonde während einer Magenspiegelung durch die Bauchdecke direkt in den Magen gelegt. Eine weitere Möglichkeit ist die chirurgische Anlage einer Ernährungssonde dabei wird die Sonde operativ in den Darm eingesetzt. Solange die Patienten in der Klinik sind, ist das Leben mit der Ernährungssonde kein großes Problem Schwestern, Pfleger und Ärzte erklären, was sie beachten müssen und stehen helfend zur Seite. Für die meisten Patienten fangen die Schwierigkeiten mit der künstlichen Ernährung erst dann an, wenn sie zu Hause mit der Benutzung und Pflege ihrer Sonde allein zurechtkommen müssen. Claudia Taubert vom Ernährungsteam der Uniklinik weiß aus Erfahrung, dass die Patienten damit häufig überfordert sind und dann hilfesuchend bei ihr anrufen, weil die Sonde verstopft ist oder sogar versehentlich entfernt wurde. Gemeinsam mit der Krankenhausapothekerin Dr. Katrin Heinitz hat sie deshalb eine Informationsbroschüre zusammengestellt, die Patienten mit Ernährungssonden einen Leitfaden für den richtigen Umgang mit dem medizinischen Hilfsmittel an die Hand geben soll. Wir haben die Beobachtung gemacht, dass Patienten, die mit einer Ernährungssonde aus dem stationären Bereich entlassen werden, kaum Informationsquellen zum Umgang mit ihrer Sonde zu Verfügung stehen, erklärt Dr. Heinitz. Die Broschüre soll den Patienten zudem auch bei einer weiteren Problemstellung als Ratgeber dienen: Für solche Patienten, die zum Beispiel aufgrund von Tumoren in der Speiseröhre, im Magen oder bei Mukoviszidose künstlich ernährt werden müssen, ist auch die Verabreichung von Medikamenten über Mund und Speiseröhre ausgeschlossen. Sie müssen die Arzneimittel ebenfalls per Sonde bekommen. Allerdings sind dafür die meisten Medikamente nicht zugelassen oder auch ungeeignet. Deshalb gibt es über die Sondengabe von Medikamenten kaum Aufklärung. Diese Lücke haben wir geschlossen und neben der Broschüre für die Patienten eine Datenbank zur Sondengängigkeit der häufigsten Präparate für das Pflegepersonal erarbeitet. Mit unserer Aufklärungsinitiative möchten wir in Zukunft Komplikationen vermeiden sowie die Behandlungsqualität steigern. Nachdem die Apothekerin und Informationen zur Broschüre Bei Fragen zur Patientenbroschüre oder zur persönlichen Beratung können sich Sondenpatienten und deren Angehörige unter 0341/ an das Ernährungsteam wenden. die Ernährungsberaterin die Idee zur Verbesserung der Patienteninformation hatten, investierten sie ein Jahr lang viel Zeit und Engagement in die Erstellung von Broschüre und Datenbank. Das Ergebnis: Auf wenigen Seiten sind für die Patienten wichtige Grundregeln über die Aufbereitung und Applikation der verschiedenen Arzneimittel in leichtverständlicher Form zusammengefasst. Neben ausführlichen Pflegehinweisen für die Sonde enthält das Heftchen auch Schritt-für-Schritt-Anleitungen, beispielsweise zum richtigen Verbandswechsel, die anhand von Bilderserien veranschaulicht werden. Jede Broschüre verfügt zusätzlich über eine Leerseite, auf der die individuelle Medikation für den einzelnen Patienten in Form eines Aufklebers aufgebracht werden kann. Dieser Medikationsaufkleber lässt sich mit der klinikinternen Sondendatenbank generieren, die durch die Klinikapotheke verwaltet wird und mittlerweile über 550 eingetragene Medikamente verzeichnet. Für jeden Patienten kann somit eine eigene Version der Broschüre zusammengestellt werden, die er dann bei der Entlassung von der Ernährungsschwester erhält. Für ihr Engagement im Dienste der Patientenaufklärung wurden Dr. Katrin Heinitz und Claudia Taubert auf dem 35. Wissenschaftlichen Kongress des Verbandes deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) Anfang Mai ausgezeichnet. Ihr interdisziplinäres Projekt war dort einer fünfköpfigen Jury vorgestellt worden, die den Beitrag unter 56 eingereichten Arbeiten als originellsten und am besten umgesetzten zum Sieger kürte. Dass seine Mitarbeiterin mit der Kongress-Vorstellung ihrer Arbeit im Dienste des Patienten den Preis des Krankenhausapothekerverbandes zum ersten Mal nach Sachsen geholt hat, freut den Direktor der Klinikapotheke, Dr. Roberto Frontini, besonders: Das ist ein Ansporn, nicht nur weitere interdisziplinäre Arbeit zu leisten, sondern sich auch intensiver mit den Schnittstellen zum ambulanten Bereich zu beschäftigen. Bettina Hennebach Eine Ernährungssonde ist ein aus Kunststoff gefertigter Schlauch, den es in verschiedenen Varianten gibt. Fotos: ukl, Metronom Die Titelseite der Broschüre zur Enteralen Ernährung. Das ist kein Astronautenmenü: Medizinische Sondennahrung ist eine industriell gefertigte Ernährungslösung.

7 KLINIKUM AKTIONSTAG Erstes Bauchschlagader-Screening am UKL Am Infostand der Chirurgischen Klinik II konnten sich Interessierte anmelden und mit den Ärzten sprechen. Dr. Fellmer erklärt der Patientin, dass der Ultraschallbefund unauffällig ist und der Durchmesser ihrer Bauchschlagader im normalen Bereich liegt. Fotos: ukl Am 8. Mai fand deutschlandweit der erste Bauchaortenaneurysma Screening Tag statt. Viele Kliniken und Praxen informierten an diesem Tag über das Bauchaortenaneurysma (kurz: BAA) und führten selbst ein Screening durch. Auch das Uniklinikum Leipzig hatte in den lokalen Medien angekündigt, dass Patienten zur Ultraschall-Vorsorgeuntersuchung ins Operative Zentrum kommen könnten. Mit für die Organisatoren überraschendem Erfolg: Hunderte Interessierte meldeten sich im Voraus telefonisch in der Chirurgischen Klinik II an, so dass ein zusätzlicher Termin für den 22. Mai angesetzt werden musste. Neben über siebzig angemeldeten Patienten nahmen am Samstag weitere siebzig Besucher die Gelegenheit wahr, sich kostenlos auf die mitunter gefährliche Erweiterung der Bauchschlagader testen zu lassen. Der für das Screening verantwortliche Chirurg Dr. Peter Fellmer und sein fünfköpfiges Ärzteteam waren pausenlos im Einsatz, um die Wartezeit für die Patienten so kurz wie möglich zu halten. Wir rechnen zum zweiten Screening mit noch einmal etwa siebzig Patienten, die sich schon angemeldet haben. Ich denke, dass im Laufe des Tages noch weitere hinzukommen, so dass wir an beiden Terminen insgesamt 250 Patienten untersucht haben werden. Heute konnten wir schon fünf krankhaft veränderte Bauchschlagadern entdecken. Die Veränderungen waren noch nicht so akut, dass sie operiert werden müssen, aber schon so, dass wir den betroffenen Patienten eine regelmäßige Untersuchung angeraten haben, berichtet Dr. Fellmer, der sich über den großen Zuspruch aus der Bevölkerung freut. Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin geht davon aus, dass in Deutschland circa Menschen mit einem unbehandeltem Aneurysma leben. Fünf von hundert Männern über 65 Jahre haben eine krankhafte Erweiterung der Hauptschlagader im Bauch, die häufig unerkannt bleibt. Krankhaft bedeutet, dass der Durchmesser der Schlagader über das normale Maß von zwei bis maximal zweieinhalb Zentimetern hinausgeht. Ab drei Zentimetern Durchmesser spricht man von einem kleinen Aneurysma dem Patienten wird dann geraten, regelmäßig zur Kontrolluntersuchung zu gehen, akuter Handlungsbedarf besteht aber noch nicht. Erst ab einer Größe von 4,5 bis fünf Zentimetern ist ein operativer Eingriff unvermeidbar. Deshalb war es den Gefäßmedizinern wichtig, dass besonders viele Männer, die zur Risikogruppe gezählt werden können, weil sie schon älter, übergewichtig und So sehen es die Mediziner: Ultraschallbild einer deutlich erweiterten Bauchschlagader. Foto: ukl Raucher sind, zum Screening kommen. Viele Interessierte hatten zur moralischen Unterstützung ihre Frauen mitgebracht, welche den Untersuchungstermin auch gleich selbst mit wahrnahmen. Das Risiko, an einer Erweiterung der Bauchschlagader zu erkranken, liegt bei ihnen zwar niedriger, allerdings wird bei vorliegenden Faktoren wie einer Arterienverkalkung ein Ultraschall-Check von Experten durchaus angeraten. Die Motivation vieler Besucher, zum Screening zu kommen, speiste sich aus Erfahrungen mit der Erkrankung in der eigenen Familie. Ein älterer Herr berichtet, dass seine Nichte mit 63 Jahren an einem Aneurysma gestorben sei, was ihn sehr für dieses Thema sensibilisiert habe. Daraufhin erzählt ein Leipziger Ehepaar von der erfolgreichen Operation eines Verwandten mit BAA, der ihnen geraten habe, sich auch untersuchen zu lassen. Dr. Peter Fellmer kann bestätigen, dass die Neigung zur Aufweitung der Bauchschlagader in vielen Fällen familiär gehäuft auftritt. Zwei der Patienten, bei denen wir heute ein Aneurysma gefunden haben, sagten uns, dass in der Familie schon Probleme mit der Schlagader vorgekommen sind. Wissenschaftlich konnte aber bisher noch nicht geklärt werden, mit welchen Genen dies verbunden ist. Bleibt ein Aneurysma unentdeckt, nimmt es stetig an Größe zu, bis der Betroffene Schmerzen im Rücken spürt. Stellt er sich dann rechtzeitig beim Arzt vor, kann durch eine richtige Diagnose noch Schlimmeres verhindert werden. Verspürt der Patient ein Schwindelgefühl und wird ohnmächtig, ist es wahrscheinlich, dass die Schlagader dem Blutdruck nicht mehr standhalten konnte und geplatzt ist. In der Notaufnahme sind wir so geschult, dass wir sofort an diese Erkrankung denken, wenn ein Patient aus unklaren Gründen plötzlich ohnmächtig geworden ist. Platzt die Bauchschlagader weit auf, kann der Betroffene nicht mehr gerettet werden und verblutet innerlich. Reißt die Arterienwand aber nur teilweise auf, so dass das Blut langsam herausläuft, kommen die Patienten als Notfälle zu uns und werden entweder direkt auf konventionellem Wege operiert oder Gefäßchirurgische Sprechstunde Die Gefäßchirurgische Sprechstunde findet immer montags und donnerstags von 10 bis 15 Uhr in den Ambulanzen der Chirurgischen Klinik II statt. Patienten können sich mit einer Überweisung von ihrem Hausarzt unter 0341/ anmelden. das Gefäß wird gezielt mit einem Röhrchen verschlossen, dem sogenannten Stent. Er wird minimalinvasiv, ähnlich der Schlüssellochtechnik, über die Leisten gelegt und dichtet die Schlagader ab mit dieser sehr modernen Methode behandeln wir im Jahr etwa zehn bis fünfzehn Patienten, so der Facharzt. Zum Screening-Tag im Uniklinikum kam auch ein neues tragbares Gerät zum Einsatz, das speziell für die Untersuchung der Bauchschlagader entwickelt wurde und seinen Testlauf ohne Probleme bestanden hat. Das Screening ist damit deutlich weniger aufwendig als ein normaler Ultraschall, so dass auch Studenten und Pflegekräfte es am Patienten anwenden können. Das medizinische Fachpersonal hatte es aber nicht allein auf das Bauchaortenaneurysma abgesehen, sondern untersuchte die Screening-Teilnehmer auch auf andere Gefäßerkrankungen hin, wie Dr. Fellmer erklärte. Bei uns waren eine ganze Reihe von Patienten, die über Probleme mit Krampfadern oder mit den sogenannten Besenreisern klagten. Sie konnten direkt vor Ort einen Termin vereinbaren, bei dem eine weiterführende Diagnostik gemacht wird, um zu schauen, ob sich der Verdacht auf Krampfadern bestätigen lässt oder nicht. Auch wenn es zu seiner Berufung gehört, lebensbedrohliche Krankheiten wie das Bauchaortenaneurysma zu erkennen und erfolgreich zu behandeln, ist dem Mediziner die besondere Freude über eine Diagnose des Tages anzusehen: Unser ältester Patient heute war 80 Jahre alt und völlig gesund. Bettina Hennebach

8 8 KLINIKUM 2010 SYMPOSIUM Den Schlaganfallpatienten mehr Chancen bieten Die Referenten des 14. Leipziger Schlaganfall-Tages vor der Alten Handelsbörse: Dr. Wolfgang Rothe, Prof. Dr. Andreas Hagendorff, Prof. Dr. Guido Stoll, Prof. Dr. Dietmar Schneider, Prof. Dr. Joseph Claßen, Prof. Dr. Michael Fuchs, Dr. Dorothee Saur, Dr. Florian Masuhr (v.l.n.r.). Foto: ukl Was ist wichtig? Was ist neu im Jahr 2010? diesen Fragen widmete sich der in diesem Jahr erstmalig von Dr. Carsten Hobohm und Dr. Andreas Schulz, beide Oberärzte an der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig, organisierte Leipziger Schlaganfall-Tag. Diese traditionelle Veranstaltung hat sich mittlerweile eine überregionale Anerkennung erworben. Wiederum konnten exzellente Schlaganfall-Experten als Referenten gewonnen werden, wie Prof. Dr. Joseph Claßen, Direktor der Leipziger Uniklinik für Neurologie, eingangs betonte. Neues aus der experimentellen Schlaganfall-Forschung stellte Prof. Dr. Guido Stoll, Leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik und Poliklinik der Universität Würzburg, vor. Sein Team hatte sich mit der Frage beschäftigt, warum es auch dann zu schweren Gewebsschädigungen kommen kann, wenn das verstopfte Gefäß schnell wiedereröffnet wird. Dabei wurde untersucht, welche Rolle Blutplättchen und T-Zellen spielen. Nach seinen Erkenntnissen schützt das Blockieren von ersten Schritten der Anlagerung von Blutplättchen an die Gefäßwand außerordentlich gut vor Schlaganfällen. Bemerkenswerterweise treten dabei keine Blutungskomplikationen auf. Solche Komplikationen ließen frühere Arzneimittelstudien scheitern, die auf einer Blockierung späterer Schritte beruhten. Die T- Zellen wiederum üben in der frühen Phase des Schlaganfalles einen ungünstigen Effekt auf das Überleben geschädigter Nervenzellen aus, denn Mäuse ohne T-Zellen seien vor Schlaganfällen geschützt. Die Klärung dieser unverstandenen Zusammenhänge verspricht bahnbrechende neue Therapieansätze in der Behandlung des Schlaganfalls. Ist eine Transösophageale Echokardiographie (TEE), also eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens von der Speiseröhre aus, bei einem Schlaganfall unverzüglich angebracht oder völlig unnötig? Dazu sprach Prof. Dr. Andreas Hagendorff, Oberarzt des Fachbereiches Kardiologie/ Angiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Bei rund 80 Prozent aller Schlaganfallpatienten, die im Leipziger Klinikum behandelt werden, wird eine solche Untersuchung vorgenommen. Und das aus gutem Grund: Die Ursache von Hirninfarkten sind oft Thromben, die im Herzen entstehen, von dort in den Blutkreislauf geraten, letztlich im Hirn steckenbleiben und damit einen Schlaganfall auslösen. Prof. Hagendorff erläuterte, dass Vorhofflimmern, Herzklappenprothesen, Endokarditis (Herzinnenhaut-Entzündung) oder auch degenerative Klappenveränderungen, also altersbedingte Verkalkungen, Ursachen für Thrombosen sein können. Die Echokardiographie ist die zentrale diagnostische Methode zur Darstellung von kardialen Emboliequellen, sagte er. Über Therapien gegen kardiale Embolien zum Schutz von Schlaganfällen sprach Dr. Wolfgang Rothe, Ärztlicher Leiter des MVZ Leipzig am Park-Krankenhaus Leipzig. Die orale Antikoagulation, also die Einnahme von Tabletten zur Hemmung der Blutgerinnung, ist nach seinen Ausführungen die derzeit effektivste antithrombotische Therapie bei Vorhofflimmern. Voraussetzung dabei sei eine optimale Gerinnungskontrolle. Plötzlich auftretende heftige Kopfschmerzen, Sehstörungen und epileptische Anfälle können auf eine zerebrale Sinus- Venen-Thrombose hindeuten, sagte Dr. Florian Masuhr, Leiter der Abteilung Neurologie am Bundeswehrkrankenhaus Berlin. Diese Thrombosen sind selten, Frauen im gebärfähigen Alter aber besonders betroffen. Bei der Akutbehandlung mit Heparinen, also Substanzen zur Blutgerinnungshemmung, haben 85 Prozent der Patienten eine gute Prognose. Wenn Heparin keine Erfolge bringt, das betrifft immerhin 15 Prozent der Betroffenen, sei die Prognose überaus schlecht. Dann können eine lokale Thrombolyse allerdings nur, wenn keine große Blutung vorliegt helfen oder eine Kraniektomie, also eine Entfernung eines Teils des Schädeldachs. Nicht selten leiden Schlaganfallpatienten an Schluckstörungen. Deshalb informierte Prof. Dr. Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig über Diagnostik und Therapie der Dysphagie beim Schlaganfall. Wie er verdeutlichte, können durch Schluckstörungen Nahrungsbestandteile in die Lunge geraten, ohne dass ein Schutzreflex, also ein Ausstoß der fehlgeleiteten Nahrung durch Husten, ausgelöst wird. Letztlich könnten schwere Beeinträchtigungen der Lungenfunktion entstehen. Bei schweren Graden von Schluckstörungen sei keine Nahrungsaufnahme mehr durch den Mund möglich, nötig sei eine Tracheotomie, also ein operativ geschaffener Zugang zur Luftröhre zur Sicherstellung der Beatmung. Die stille Aspiration, also das unbemerkte Abgleiten von Nahrung in die Luftröhre, trete vor allem bei neurologischen Patienten auf. Eine weitere Folge von Schlaganfällen sind Sprachprobleme. Deshalb trug Dr. Dorothee Saur, Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig, Forschungsergebnisse zur Reorganisation von Sprache nach einem Schlaganfall vor. So wurde festgestellt, dass von den Aufnahmen des Hirns, die bei Betroffenen per funktioneller Magnetresonanztomographie vorgenommen wurden, abzuleiten ist, wie gut der Patient seine Sprache wiederfindet. Zum Abschluss appellierte Prof. Dr. Dietmar Schneider, langjähriger Organisator des Leipziger Schlaganfall-Tages und weiterhin wissenschaftlich aktiver Forscher an der Klinik für Neurologie, an die Vertreter anderer Leipziger Krankenhäuser, die Möglichkeiten des Universitätsklinikums im Interesse der Patienten zu nutzen. Am Klinikum laufen eine Vielzahl von Studien, die für Schlaganfallpatienten mehr Optionen zur Therapie bieten. Es geht nicht darum, den anderen Krankenhäusern Patienten wegzunehmen, sondern den Betroffenen größere Chancen zu bieten, wieder gesund zu werden. Uwe Niemann

9 KLINIKUM UNI-KINDERKLINIK In der Welt der Clowns ist Krankheit etwas Normales Im richtigen Leben heißen sie Uwe Schütz und Björn Müller und sind hauptberuflich natürlich: mit Leib und Seele Clowns. Das ist ihre Berufung, sie sind Schauspieler, Artisten und Liedermacher in einer Person. Besser gesagt: in zwei Figuren, mit denen sie spielen und die sich Trampolini und Bernetti nennen. Im Unterschied zu Björn Müller alias Bernetti, der gerade frisch von der Clownschule kommt und erst seit kurzem als Klinikclown tätig ist, besucht Uwe Schütz alias Trampolini schon seit sieben Jahren regelmäßig die Onkologie- Station der Kinderklinik. Er kennt viele der Kinder mit Namen und weiß, welche Interessen sie haben. Der fünfjährige Hannes beispielsweise liebt Fußball kaum sind die Clowns auf der Station angekommen, muss Bernetti als Torwart herhalten. Als die Rotnase auf die Idee kommt, eine Gruppe von Medizinstudenten, die gerade die Station besuchen, ins Spiel miteinzubeziehen, gibt es kein Halten mehr: Hannes trifft sie alle vor allem dorthin, wo es weh tut. Die Clowns verbreiten großen Spaß: Auch die Pädagogin Hannelore Nürnberger lässt sich von ihren wundersamen Geschichten gefangen nehmen. Sie haben Hannes ein Zauberfernrohr mitgebracht damit kann er alles sehen, was er möchte. Elefanten zum Beispiel und die sieht Frau Nürnberger jetzt auch. Eine große Haben ein Herz für die Kinder auf der Onkologie- Station: die Clowns Trampolini (l. ) und Bernetti. Herde und sie kommen direkt auf uns zu! Was machen wir denn nun?, fragt sie und der kleine Junge ruft energisch Weglaufen!, was Trampolini mit einem Zeitlupen-Rennen gleich linkisch in die Tat umsetzt. Aber nicht alle Kinder reagieren sofort auf die Scherze der Clowns und treten mit ihnen in Interaktion. Jan beispielsweise ist sehr zurückhaltend, als Trampolini und Bernetti sein Zimmer betreten. Er schaut erst einmal zu, was die beiden da fabrizieren, bevor er sich auf ihr Spiel einlässt. Deshalb sind wir immer zu zweit, erklärt Uwe Schütz. Wenn die Kinder schüchtern sind oder erst mal keine Lust haben, mitzumachen, kann ich mit dem anderen Clown als Spielpartner agieren. Wir improvisieren dann kleine Gags, Slapsticks und Lieder die Kinder können in Ruhe zuschauen und einfach abschalten oder später noch an einer beliebigen Stelle einsteigen. Jan entscheidet sich fürs Mitmachen, nachdem Bernetti mit einem fiktiven Futtereimer den wie ein Hähnchen gackernden Trampolini zum Krähen von Liedzeilen aus Ich wollt, ich wär ein Huhn und Mein kleiner grüner Kaktus animiert hat. Auch Jans Vater, der neben dem Bett sitzt, nimmt am nächsten Programmpunkt teil: Liederraten. Hänschen klein in der Toten Hosen-Version und auf der Gitarre geschrammelte Rocksongs von Nirvana kommen bei ihm am besten an. Es dauert nicht lange, bis die kleinen Patienten sich auf das Spiel der Rotnasen einlassen. ängstlich auf dem Schoß ihrer Mama und wimmert vor sich hin, als die beiden das Zimmer betreten. Während Trampolini eine leise Melodie auf der Gitarre spielt, erzählt Bernetti ihr mit Flüsterstimme eine Geschichte vom Mondmann und den Traumblasen. Das kleine Mädchen hört mucksmäuschenstill zu und als Bernetti beginnt, Seifenblasen durch den Raum zu pusten, streckt sie die Hände aus und berührt die schillernden Kugeln, bis sie mit einem Plopp zerplatzen. Auf die Frage ihrer Mutter, ob die Clowns bald nochmal wiederkommen sollen, nickt sie schließlich eifrig. Das schwierigste am Klinikclownsein ist, dass wir uns jedes Mal von den Kindern verabschieden und dann damit rechnen müssen, dass manche von ihnen beim nächsten Besuch nicht mehr da sind., sagt Uwe Schütz. In den letzten Jahren haben wir mehrere Kinder verloren, die uns mittlerweile ans Herz gewachsen waren. Das verkraftet nicht jeder, obwohl Krankheit in der Welt der Clowns etwas Normales ist. Glücklicherweise arbeiten wir eng mit den Psychologen zusammen, da hilft man sich gegenseitig weiter. Die Kinder erzählen uns ja auch oft mehr als den Ärzten. In der nächsten Woche werden zwei weibliche Clowns aus ihrer Truppe bei den Kindern am Krankenbett für Wirbel sorgen, wie Trampolini und Bernetti beim Verlassen der Station ankündigen. Wir Klinikclowns kommen immer donnerstags und beim nächsten Mal bringen wir dir eine Überraschung mit!, versprechen die beiden einem Mädchen, das gerade neu auf der Station angekommen ist und von den Eltern im Krankenbett über den Gang geschoben wird. Während die Kleine vorsichtig an Trampolinis Gitarre zupft, muss der Vater beim Anblick der lustigen Gesellen schmunzeln. Fast sieht es so aus, als ob sie auch ihm für einen Moment die Sorgen vertrieben haben. Bettina Hennebach Ein richtiger Clown entführt auch die Erwachsenen in eine andere Welt wie hier Pädagogin Hannelore Nürnberger. Fotos: ukl Kaum haben die Clowns die Stippvisite bei Jan beendet, erreicht sie der Ruf einer Stationsschwester: Celine wünscht sich die Clowns! Das Mädchen wartet schon ungeduldig mit seiner Mutter im Zimmer und singt gleich begeistert im Duett mit Bernetti das Lied vom Gähnen, bei dem dieser Huttricks und Tanzeinlagen zum Besten gibt. Im nächsten Zimmer zeigt sich dann, dass man als Klinikclown nicht andauernd den Spaßmacher gibt, sondern auch einfühlsam auf die jeweilige Stimmung der Kinder eingehen und sie beruhigen können muss, wenn es die Situation erfordert. Monique beispielsweise kennt die Clowns noch nicht sie sitzt Den Freistoß überlässt der Clown lieber dem Knirps die Abwehrkette der Medizinstudenten hat keine Chance

10 10 KLINIKUM 2010 UNI-AUGENKLINIK Studie: Wie Neurodermitis den Augen schaden kann Gerötete Augen, ein unangenehmes Fremdkörpergefühl und ein ständiges Jucken und Brennen die Symptome sind vielen Allergikern als lästige Begleiterscheinungen des Frühlings nur zu gut bekannt. Neurodermitis-Patienten, die unter einer atopischen Keratokonjunktivitis (AKC), einer allergischen Entzündung der Hornhaut und Bindehaut der Augen leiden, kämpfen das ganze Jahr über mit diesen Symptomen. Die Patienten leiden unabhängig von der Jahreszeit unter Juckreiz, brennenden Augen, Lichtempfindlichkeit und Schleimabsonderungen. Die Wahrscheinlichkeit des dauerhaften Sehverlustes ist im Vergleich zu den saisonalen Allergien erhöht, es drohen z.b. die Entstehung von Hornhautgeschwüren oder Grauem Star. Die atopische Keratokonjunktivitis gehört damit zu den gefährlichsten allergischen Erkrankungen des Auges. Forscht zu den Einwirkungen der Neurodermitis auf die Augen: Dr. Andrei Nestler Bislang wird die AKC häufig mit kortikosteroidhaltigen Augentropfen behandelt, die normalerweise eine Verbesserung der akuten Symptome erreichen. Allerdings können die Kortikosteroide Nebenwirkungen am Auge entfalten, die eine langfristige Anwendung einschränken, zum Beispiel die Entwicklung einer Linsentrübung (Grauer Star) oder ein Anstieg des Augeninnendrucks (Grüner Star). Die Ärzte der Uni-Augenklinik wollen mit der aktuellen Studie zur allergischen Entzündung der Hornhaut und Bindehaut den Patienten mit Neurodermitis helfen. Fotos: ukl An der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig startet im April eine klinische Studie, die die Wirksamkeit eines neuen Medikaments zur Behandlung der atopischen Keratokonjunktivitis prüft. Vorangegangene Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass die Nebenwirkungen deutlich geringer ausfallen als bei den Kortikosteroiden. Weltweit sollen insgesamt 124 Patientinnen und Patienten im Rahmen der Studie behandelt werden. Neurodermitis-Patienten, bei denen eine atopische Keratokonjunktivitis diagnostiziert wurde und die sich für eine Teilnahme an der Studie interessieren, können sich gern bei uns melden sagt Oberarzt Dr. Andrei Nestler, der die Studie in der Leipziger Augenklinik betreut. Ansprechpartner ist die Studienassistentin Anke Benesch, Telefon 0341/ Informationen finden Patienten zudem auf der Homepage des Zentrums für Klinische Studien Leipzig, akh STUDENTENINFO Vom Studenten zum Facharzt Zum Start in den Mai fand in der Universitätsklinik Leipzig eine erste Informationsveranstaltung für Leipziger Medizinstudenten zu Fragen der ärztlichen Weiterbildung zum Facharzt und zu Karrierechancen im Freistaat Sachsen unter dem Titel Vom Studenten zum Facharzt meine Zukunft in Sachsen statt. Organisiert wurde diese durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, die Sächsische Landesärztekammer, die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen und die Krankenhausgesellschaft Sachsen in Kooperation mit dem Referat Lehre der Universitätsklinik Leipzig und dem Studentenrat der Medizinischen Fakultät StuRaMed der Universität Leipzig. Angesichts der sich verändernden Erwartungen der meisten jungen Ärztinnen und Ärzte an eine bessere Balance von Berufs- und Privatleben, zunehmender Feminisierung der Medizin und sich wandelnder Rahmenbedingungen in der Berufswelt, war es ein gemeinsames Anliegen der Organisatoren, den Medizinstudenten des 5. Studienjahres den Freistaat Sachsen mit seiner modernen Gesundheitslandschaft als attraktiven Arbeits- und Lebensort näher zu bringen. Der Studiendekan Professor Christoph Bärwald wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass die Leipziger Absolventen der Humanmedizin mit ihren beachtlichen Studienergebnissen zur bundesdeutschen Spitze gehören und warb für eine berufliche Laufbahn in Sachsen, zumal dann auch die Verbindung zur Alma Mater erhalten bliebe. Mehr als 150 teilnehmende Studentinnen und Studenten konnten sich zu Beginn der Veranstaltung in Fachvorträgen zu Ablauf und Möglichkeiten der ärztlichen Weiterbildung informieren. Dicht umdrängt waren anschließend die Beratungsstände der 25 teilnehmenden sächsischen Krankenhäuser. Die damit verbundene Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme wurde intensiv genutzt. Besonderen Zuspruch fand aufgrund der darin enthaltenen Informationen zu offenen Weiterbildungsstellen die Internetplattform der Krankenhausgesellschaft Sachsen. kgs Vorträge der Krankenhausgesellschaft gaben einen Überblick über die medizinische Versorgung im Freisstaat. Fotos: KGS Die Informationsstände einzelner Gesundheitseinrichtungen fanden bei den Medizin-Studenten großen Anklang. Infos im Internet:

11 UNIVERSITÄTS-LEBEN 11 FORSCHUNG Uni-Meteorologen über der Arktis unterwegs Nach zweijähriger intensiver Vorbereitung starteten Anfang Mai Wissenschaftler des Leipziger Instituts für Meteorologie (LIM) der Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig zu einer vierwöchigen Forschungsreise in die Arktis. Ziel der Gruppe um Prof. Dr. Manfred Wendisch ist die norwegische Stadt Longyearbyen auf Spitzbergen, auf halbem Wege zwischen Nordkap und Nordpol gelegen. Von dort aus werden innerhalb der nächsten vier Wochen insgesamt 80 Stunden an Messflügen mit einem Forschungsflugzeug über dem Eismeer unternommen. Die Flüge sind Teil der internationalen Messkampagne SORPIC (Solar Radiation and Phase Discrimination of Arctic Clouds), die hauptsächlich von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) und dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) gefördert wird. Die wissenschaftliche Koordination obliegt dem LIM. Das AWI stellt sein Forschungsflugzeug POLAR 5 und zahlreiche Messinstrumente zur Verfügung. Neben den Wissenschaftlern von LIM und AWI sind weiterhin Forscher des Laboratoire de Météorologie Physique (LAMP) aus Clement- Ferrand, Frankreich, des Instituts für Weltraumwissenschaften der Freien Universität Berlin und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt an Bord. SCHNUPPERTAG Ziel der gemeinsamen Forschungsflüge ist das Gebiet zwischen Spitzbergen und Grönland, in dem häufig Wolken auftreten, die sowohl Eiskristalle als auch flüssige Wassertropfen enthalten. Mit den auf der POLAR 5 installierten Messgeräten soll untersucht werden, wie der Anteil an Eiskristallen sowie ihre Form und ihre Größe unter verschiedenen meteorologischen Bedingungen ist. Gerade dieser Punkt stellt eine wesentliche Schwachstelle in Ich zeig dir meine Uni... Wie sitzt es sich im Hörsaal, wo erfahre ich Raumänderungen fürs Seminar, wie lange hat die Bibliothek geöffnet? Und wie sieht der Tagesablauf eines Studierenden wirklich aus? Fragen wie diese können Schülergruppen ab Mai an der Universität Leipzig direkt mit studentischen Campusführern klären. Zwei Studierende zeigen interessierten Schülerinnen und Schülern und natürlich auch deren Lehrerinnen und Lehrern die Universität aus studentischer Sicht und beantworten Fragen zum Studentenalltag. Das Projekt im Rahmen der Kampagne Pack dein Studium - am besten in Sachsen startet Anfang Mai. Die Führungen über den Campus am Augustusplatz dauern ca. 45 Minuten. Gekoppelt mit einer Informations- und Beratungsveranstaltung werden daraus ca. anderthalb Stunden die klassische Dauer eines Seminars oder einer Vorlesung. Nach zweijähriger intensiver Vorbereitung sind am 1. Mai Wissenschaftler des Leipziger Instituts für Meteorologie zu Forschungsflügen über der Arktis gestartet. Foto: Universität Leipzig Studienberaterinnen beziehungsweise Studienberater und Studierende stellen dabei das Studienangebot der Universität vor und beantworten Fragen. Danach können die Studieninteressierten in den Uni-Alltag eintauchen und Hörsäle und Seminargebäude, Mensa, Campus-Bibliothek und Fahrradgarage selbst erleben. Uns ist es wichtig, dass die Studieninteressenten einen authentischen Eindruck unserer Universität mitnehmen, sagt Dr. Solvejg Rhinow, Leiterin der Zentralen Studienberatung, die das Projekt gemeinsam mit der Öffentlichkeitsarbeit konzipiert hat. Zur Vorbereitung auf das Studium gehört aus unserer Sicht nicht nur die Entscheidung für einen bestimmten Studiengang. Der Studentenalltag stellt fast alle Neuimmatrikulierten vor völlig neue Herausforderungen. Darauf sind die Wenigsten vorbereitet. bisherigen Klimamodellierungen für das arktische Gebiet dar. Eiskristalle mit ihren unregelmäßigen Formen werden noch nicht adäquat in den Simulationen berücksichtigt, stellt Prof. Wendisch fest. Mit den während SORPIC gesammelten Daten wird das Ziel verfolgt, an konkreten Verbesserungen in den Klimamodellen für die Polarregionen zu arbeiten. Dort wirkt sich die globale Erwärmung weltweit am schnellsten und gleichzeitig am drastischsten aus. Die Eigenschaften und der Einfluss der arktischen Wolken sind immer noch ein bedeutender Unsicherheitsfaktor bei den entsprechenden Vorhersagen. Die studentischen Campus- Führer bieten Studieninformationen auf Augenhöhe an, die die Abiturienten neugierig auf die Zeit an der Uni machen, und ihnen eine erste Einstiegshilfe ins Studium geben. Gereon Rahnfeld, Kulturwissenschaftsstudent im 2. Semester, kommt aus Hamburg und wird künftig interessierten Abiturienten den Leipziger Uni-Campus am Augustusplatz zeigen: Ich hätte mir gewünscht, dass es zu meiner Schulzeit solche Angebote gegeben hätte. Zum Studium Studieninteressierte Schüler können Führungen durch die Uni Leipzig per buchen. Foto: André Kempner In den letzten beiden Aprilwochen stehen die letzten Vorbereitungsarbeiten in Bremerhaven an, wo die POLAR5 auf ihren Messeinsatz in der Arktis vorbereitet wird. Dabei wird auch immer wieder gespannt auf die aktuellen Meldungen über den Ausbruch des Eyjafjallajökull auf Island geschaut. Wegen des Vulkanausbruchs musste die Überführung der POLAR 5 aus Kanada zum Basisflughafen in Bremerhaven um eine Woche nach hinten verschoben werden. Sollte der Vulkan erneut verstärkt Aschewolken ausstoßen und diese Richtung Messgebiet in der Arktis ziehen, versprechen sich die Forscher zusätzliche Datensätze über die Wechselwirkungen des vulkanischen Aerosols mit den arktischen Wolken, also indirekt auch über die Klimarelevanz solcher Vulkanausbrüche. Wir freuen uns jetzt, dass es endlich losgeht. Die Vorbereitungen sind gut verlaufen, jetzt muss nur noch das richtige Wetter mit den passenden Wolken dazukommen, so Professor Wendisch. Nichts wäre allerdings schlechter als vier Wochen Sonnenschein. Aber selbst bei wolkenlosem Wetter wird man nicht tatenlos warten müssen. Die Auswahl der Messgeräte auf der POLAR 5 erlaubt es auch, andere wissenschaftliche Fragestellungen zu untersuchen, zum Beispiel die Ausdehnung des Polareises oder den Staubgehalt der Atmosphäre. Und nicht zuletzt wartet noch eine besondere Aufgabe auf die Wissenschaftler: Es werden Aufnahmen für eine Fernseh- Dokumentation gemacht. Dazu begleitet ein Team des Fernsehsenders Arte die Wissenschaftler während ihrer Messkampagne. Dr. Bärbel Adams bin ich nach Leipzig gekommen, weil die Stadt so in Bewegung ist und mir die Uni so viele Möglichkeiten gibt. Als Schüler habe ich mir das alles noch nicht vorstellen können. Deshalb zeige und erzähle ich den Schülern gern, was sie hier in Leipzig an der Uni erleben können. Und wo gibt es schon einen neuen Campus mitten in der Großstadt mit 24-Stunden-Bibliothek und fast Plätzen in Fahrradtiefgaragen unter dem Campus? Dr. Manuela Rutsatz Die Ich zeig dir meine Uni - Veranstaltungen für Klassen und Schülergruppen (Alter ab 14 Jahre) werden in der Regel dienstags bis freitags zu flexiblen Zeiten angeboten. Die Anmeldung ist über ein Online-Formular unter studium.html erforderlich. Anmeldungen zu Schüler-Campus-Führungen ohne Beratungsveranstaltung sind per Mail über schuelercampustour@uni-leipzig.de möglich.

12 12 KULTUR AM RANDE Luther-Brief in Wittenberg Einer der seltenen Original- Briefe des Kirchenreformators Martin Luther ( ) ist Mitte Mai in Wittenberg zum ersten Mal öffentlich präsentiert worden. Das Schriftstück aus dem Jahr des Thesenanschlags 1517 hätten eigene Experten Ende 2009 in Basel für umgerechnet Euro ersteigert, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten mit. Die Handschrift war vor wenigen Monaten in einem Auktionskatalog in der Schweiz entdeckt worden. Bei dem Brief- Fragment handelt es sich der Stiftung zufolge um eine Nachricht, die Luther am 28. März 1517 an seinen Freund und Ordensbruder Johannes Lang (um ) gerichtet hatte. Luther benutzte für den Brief ein Querformat, bei dem die linke Seite fehlt. Inhaltlich geht es zum Beispiel um Fragen der Gebühren für die Fortbildung von Mönchen an der damaligen Universität in Wittenberg. Die Existenz des Original-Briefes war bislang nicht bekannt. epd MDR-Literaturpreis für Leif Randt Für seine Kurzgeschichte Lose Spekulationen über Erotik im Kino ist der Autor Leif Randt mit dem diesjährigen MDR-Literaturpreis ausgezeichnet worden. Die Ehrung ist mit 5000 Euro dotiert. Der 26-Jährige aus Frankfurt/Main erzählt die Geschichte zweier Menschen, die trotz einer gewissen Nähe kein Paar werden. Randt setzte sich beim Finale des Literaturwettbewerbs gegen sechs andere Autoren durch, teilte der MDR mit. dpa MEINUNGSVIELFALT Nach dem Aufbruch kam die Verödung Selten war journalistisches Arbeiten so spannend wie in der DDR kurz nach der friedlichen Revolution und dem Mauerfall. Was über Jahre in Zeitung, Funk und Fernsehen tabu war, machte Schlagzeilen. Obwohl Anfang 1990 die SED und die Blockparteien als Herausgeber der 39 Tageszeitungen mit 9,8 Millionen Exemplaren in den DDR-Verlagen noch immer das Sagen hatten, verloren Kollegen, die bisher zentrale Vorgaben widerspruchslos durchgesetzt hatten, an Einfluss. An ihre Stelle traten Journalisten, die vor brisanten Themen ebenso wenig zurückschreckten wie vor Konflikten mit Vertretern des untergehenden Staates. Allerorten gab es Zeitungsneugründungen. Zeitweise buhlten 60 Zeitungen um die Lesergunst. Die Aufbruchstimmung in der Zeit zwischen Montagsdemonstrationen und Einheit riefen Diskussionen und Pausengespräche beim diesjährigen Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig ins Gedächtnis. Von Leidenschaft und Enthusiasmus war die Rede, aber auch von verlorenen Illusionen. Denn von der damaligen Vielfalt ist heute nur rund ein Drittel der Blätter übrig, in manchen Bundesländern gibt es gerade einmal zwei oder drei Tageszeitungen. Zur Freiheit gewandelt und von Westverlegern gekauft behaupten dabei bis heute die ehemaligen großen Zeitung ihre Stellung. Leser und Redakteure hätten damals gleichermaßen einen Lernprozess mitgemacht, sagte Deutschlandradio-Gründungsintendant Ernst Elitz. Diese Interessengemeinschaft habe den ehemaligen großen Titeln die für unwahrscheinlich gehaltene Treue der Leser im Osten gesichert. Die Dominanz der alten Blätter ist auch den alten Strukturen zu verdanken. Während die 14 SED- Blätter in allen 217 Kreisen Lokalausgaben mit Informationen von Müllterminen über Vereinsleben und Lokalsport bis zu Todesanzeigen boten, mussten sich die ehemaligen Blockpartei-Zeitungen und die neu gegründeten Blätter mit jeweils einer Ausgabe für mehrere Landkreise oder gar ganze Bezirke begnügen. Vor den Aufwendungen in Personal und Technik, die zum Aufbau einer ähnlichen Struktur nötig waren, schreckten westdeutsche Verlagshäuser zurück. Stattdessen verließen sie sich auf den Verkauf der Zeitungen durch die Treuhand. Diese verhalf ihnen 1991 zu beträchtlichen neuen Absatzgebieten. Anders als im Rundfunk, wo abgewickelt und neu Tageszeitungen: Nach dem Überfluss an neuen Titeln nach der Wende kam oftmals ein grauer Einheitsbrei. Foto: Volkmar Heinz gegründet wurde, wurden bestehende Zeitungen umgestaltet und weiterentwickelt, hier und da auch ihre Namen geändert. Die neu gegründeten Blätter verschwanden durch die harte Konkurrenz so schnell wie sie gekommen waren. Von Verödung auf dem ostdeutschen Medienmarkt war fortan die Rede. Auch die überregionalen Tageszeitungen als Schmuggelware in der DDR einst beliebt sind bis heute nicht auf dem ostdeutschen Markt erfolgreich. Von insgesamt knapp 1,5 Millionen Exemplaren verkaufen die sieben als überregional ausgewiesenen Blätter in den neuen Bundesländern ohne Berlin nach Angaben der Zeitungsmarketinggesellschaft (ZMG) gerade mal knapp Knapp Exemplare verkauft das ehemalige SED-Zentralorgan Neues Deutschland. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung verkauft im Osten gut Stück, die Süddeutsche Zeitung halb so viel. Über die Gründe wurde in den vergangenen Tagen in Leipzig viel spekuliert. Am häufigsten war zu hören, dass die in der alten Bundesrepublik gewachsenen Blätter auch 20 Jahre nach der Einheit die Ostdeutschen nicht verstehen würden. Berichte aus dieser Region würden sich lesen wie von Auslandskorrespondenten, sagte der ehemalige Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen, Sergej Lochthofen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) sagte, manchmal habe er das Gefühl, sich dolmetschen zu müssen. Der Leipziger Sozialwissenschaftler Thomas Ahbe, der das Bild, das Westzeitungen von Ostdeutschen zeichneten, in den ersten Jahren nach der friedlichen Revolution empirisch untersuchte, sagt, noch heute würden sie als Zurückgebliebene und Mängelwesen dargestellt. Die Wochenzeitung Die Zeit räumte Ende vergangenen Jahres selbst ein, sie habe oft zu eindimensional über Ostdeutschland berichtet. Seit November testet sie in Sachsen mit zwei zusätzlichen Regionalseiten, ob mehr Aufmerksamkeit auch mehr Abonnements bringen. Zahlen über die Verbreitung im Osten gibt der Verlag nicht heraus. Der Leiter des Dresdner Korrespondentenbüros, Stefan Schirmer, ließ in Leipzig jedoch erkennen, dass die Rechnung wenn überhaupt nur auf lange Sicht aufgehen kann. Fehler, die eine Zeitung über 20 Jahre gemacht hat, lassen sich nicht in 20 Wochen aufholen, sagte er. Thomas Bickelhaupt, Corinna Buschow AUSSTELLUNG 300 Jahre Porzellan in Meißen und Dresden Mit einer Doppelausstellung feiert Sachsen die Gründung der Meißener Porzellanmanufaktur vor 300 Jahren. Auf der Albrechtsburg in Meißen wurde die Schau Der Stein der Weis(s)en auf rund 1600 Quadratmetern Ausstellungsfläche eröffnet. Das historische Gebäude diente von 1710 bis 1863 mit bis zu 800 Mitarbeitern als Heimstätte der Manufaktur. Herzstück der Ausstellung des Staatlichen Schlösserbetriebs ist ein sechs mal drei Meter großes interaktives Modell der Burg, das die einzelnen Stufen der Porzellanproduktion zeigt. Der zweite Teil Kunst und Kommerz beschreibt unter anderem die Mühen des Unternehmens, sich im 19. Jahrhundert gegen die Konkurrenz zu behaupten. Außerdem öffnete im Japanischen Palais Dresden die Ausstellung Triumph der Blauen Schwerter. Sie vereint rund 800 kostbare Porzellane, darunter Vasen, Kaffeeservices, Schokoladenbecher und Tabakdosen. Die Exponate geben den Besuchern einen Überblick über die Zeit zwischen Barock und Biedermeier. Neben Beständen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind auch Leihgaben aus dem In- und Ausland zu sehen. Der Triumph der blauen Schwerter in Dresden. Foto: dpa Porzellan aus Meißen ist als Weißes Gold in die Geschichte eingegangen. Symbol der Manufaktur sind zwei gekreuzte blaue Schwerter. Die Albrechtsburg gilt als Wiege Sachsens. Das Gebäude oberhalb der Elbe wurde in den vergangenen 15 Jahren für rund 21 Millionen Euro saniert. Wesentliche Teile der Jubiläumsausstellung, in die rund zwei Millionen Euro flossen, sollen in die geplante Dauerausstellung überführt werden. Am 23. Januar 1710 verkündete August der Starke in einem mehrsprachigen Dekret die Gründung der Porzellanmanufaktur. Lange Zeit musste das Porzellan teuer aus China importiert werden. Dem Alchemisten Johann Friedrich Böttger ( ) gelang in Sachsen 1707/08 der Durchbruch zur Herstellung des weißen Porzellans. Eine maßgebliche Rolle spielte dabei auch der Gelehrte Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Die Ausstellung Der Stein der Weis(s)en in der Albrechtsburg Meißen ist bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Die Ausstellung Triumph der Blauen Schwerter im Japanischen Palais in Dresden ist bis 29. August täglich von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr, geöffnet. epd

13 UNTERHALTUNG 13 KONZERT Die Klavier-Lady ist was für Erwachsene Dezent, aber stimmgewaltig tourt die amerikanische Soulsängerin Alicia Keys derzeit durch Deutschland. In schlichtes Schwarz gekleidet, auf kleiner Bühne und ohne pompöse Inszenierungen ließ sich die zwölffache Grammy-Gewinnerin Mitte Mai in der Berliner 02-Arena zum Auftakt ihrer Deutschlandtour von mehr als Zuschauern bejubeln. Ihre neun Musiker und Sänger hielten sich im Hintergrund. Immer wieder waren es nur Keys und ihr Klavier, die im Licht eines einzigen Scheinwerfers auf der Bühne standen. In solchen Momenten, etwa bei ihrem Chart-Hit If I Ain t Got You, heimste Keys den größten Applaus ein. Höhepunkt der Show war die Duettversion des Liebesliedes Diary, in dem zum Instrument nur die kraftvollen Stimmen von Keys und ihrem Background-Sänger durch die Arena schallten. Die 29-Jährige hat eine klassische Musikausbildung und schaffte ihren Durchbruch 2001 mit einer weiteren Klavier-Ballade, dem Nummer- Eins-Hit Fallin. Ihr intensives und langjähriges Verhältnis EINGRIFF Kein Krebs bei König Juan Carlos Spaniens König Juan Carlos ist Mitte Mai ein gutartiges Knötchen aus der Lunge entfernt worden. Es habe keinerlei Anzeichen eines bösartigen Tumors gegeben, sagte einer der Ärzte nach der Operation im katalanischen Barcelona. Der Gesundheitszustand des 72 Jahre alten Monarchen sei sehr gut. Die US-amerikanische Sängerin Alicia Keys begeistert in Berlin bei ihrem ersten Deutschland-Konzert der Live Tour Foto: dpa zu dem Instrument betonte Keys scherzhaft auf der Bühne, indem sie ihren Flügel mit einer Anzeigetafel zum Sprechen brachte. Er bat die Sängerin: Spiel mich! Erste Untersuchungen des Knötchens aus dem rechten Lungenflügel zeigten, dass keine bösartigen Zellen vorhanden seien, die auf Krebs schließen ließen, sagte der Arzt Laureano Molins vor Journalisten in Barcelona. Der König müsse deswegen auch nicht post-operativ behandelt werden. Molins sagte, der König Das Publikum mochte besonders Chart-Hits wie No one oder Superwoman. Vor allem präsentierte Keys aber Lieder ihres aktuellen Albums The Element of Freedom, wozu Bilder des ermordeten US- Präsidenten John F. Kennedy und des indischen Unabhängigkeitskämpfers Mahatma Gandhi auf einer Leinwand gezeigt wurden. Beim Schreiben der Albumsongs hatte sich Keys nach eigenen Angaben besonders mit dem Recht auf Freiheit beschäftigt. Entstanden ist so ihre Single Empire State of Mind, eine Hommage an ihre Heimatstadt New York. Das Lied wird auch sei nach der Operation bereits erwacht und es gehe ihm sehr gut. Das Knötchen wurde nach Angaben einer Sprecherin des Königshauses Ende April entdeckt. Wie es weiter hieß, hatte sich der Monarch zuletzt am Freitagabend bei perfekter Gesundheit beim Empfang von im neuen Sex and the City - Film zu hören sein, der Ende Mai in den Kinos anläuft, verriet Keys. Den Hort der Tellerwäscher-Träume und Freiheitssuchenden verlegte die Sängerin in die einstmals geteilte Stadt Berlin und dichtete die Zeilen in Berlin Steinwüste, in der Träume geboren werden, hier gibt es nichts, was du nicht tun kannst um. Heute Abend sind wir alle frei, rief Keys ihrem Publikum zu. Aus dem Rahmen der Show fiel jedoch Keys Auftritt zu Beginn. Wie schon unzählige Pop-Sängerinnen wie Beyoncé, Lady Gaga oder Britney Spears zuvor, räkelte sie sich in einem verschlossenen Käfig, aus dem sie sich nur mit Hilfe eines muskulösen Tänzers befreien konnte. Abgesehen davon verzichtete die Sängerin auf szenische Elemente und optische Knaller. Das passte zu ihrem Publikum, das mehrheitlich Ende 20 bis Ende 30 war und ohne unkontrolliertes Gekreische und Teenager- Hysterie auskam. Stattdessen gab es Paartanz im Parkett. Alicia Keys, ihre Musik und ihre Konzerte sind eben etwas für Erwachsene. Simone Andrea Mayer US-Vizepräsident Joe Biden in der Öffentlichkeit gezeigt. Der König wurde 1938 im Exil in Rom geboren. Gekrönt wurde er 1975 nach dem Tod des Diktators Francisco Franco. Juan Carlos, der die Überwindung des Franco-Regimes mitgestaltete, ist politisch sehr aktiv. AFP AM RANDE Robbie Williams, Popsänger (36), scheint Vorbereitungen zu treffen, seine Verlobte, die Amerikanerin Ayda Field (30), bald zu heiraten. Zumindest soll er jetzt seine Anwälte beauftragt haben, einen umfangreichen Ehevertrag auszuarbeiten. Ein Insider kommentierte: Die zwei sind total verliebt ineinander, aber realistisch, was den Druck von außen auf eine Promi-Ehe angeht. Beide haben außerdem Eltern, die geschieden sind. Eine Klärung, wie es im Falle einer Trennung aussähe, sei deshalb trotz ihrer Liebe für sie selbstverständlich. Mickey Rourke, Schauspieler (57), singt nicht gerade ein Hohelied auf seinen Berufsstand. Manche seiner Kollegen könnten schlechter als mittelmäßig sein und würden trotzdem in Hollywood als Stars bezeichnet, sagt er. Ich habe nur vor wenigen Schauspielerinnen und Schauspielern Respekt, gab der 57-Jährige zu. Andere bekommen aber nur viel Beifall, weil ihr Film an den Kinokassen 200 Millionen Dollar einbringt. Wer den richtigen Hintern küsst und mit ein oder zwei Filmen Glück hat, kann bestimmt zehn Jahre dabei bleiben, so Rourke. Kristen Stewart, Schauspielerin (20), hat eine Rolle in der Verfilmung des Romanklassikers On the Road erhalten. Regisseur Walter Salles wird den 1957 erschienenen Roman des Beat -Schriftstellers Jack Kerouac auf die Leinwand bringen. Francis Ford Coppola, der sich die Filmrechte bereits in den 70er Jahren gesichert hatte, steht ihm als Produzent zur Seite. Kerouac schrieb das Buch nach einer dreijährigen Reise, die ihn mit seinem Freund und Kollegen Neal Cassady ab 1947 per Anhalter kreuz und quer durch die USA führte. Sam Riley spielt Sal Paradise, Garrett Hedlund dessen Freund Dean Moriarty, wurde, Stewart mimt Moriartys wilde junge Braut Marylou. EINKAUFSTEMPEL Nobelkaufhaus Harrods geht an Katar Das Londoner Kaufhaus Harrods. Foto: AFP Der ägyptische Milliardär Mohammed Al-Fayed hat das Londoner Nobelkaufhaus Harrods an ein Investmentunternehmen im Emirat Katar verkauft. Wie seine Bank Lazard International mitteilte, will Al-Fayed nach 25 Jahren als Chef von Harrods mehr Zeit mit seinen Kindern und Enkelkindern verbringen. Er habe Harrods zu einer einzigartigen und weltweit bekannten Luxusmarke gemacht, hieß es in der Mitteilung. Medienberichten zufolge soll der Kaufpreis bei 1,5 Milliarden Pfund (rund 1,7 Milliarden Euro) liegen. Al-Fayed, dem auch der britische Fußballclub Fulham gehört, hatte das Luxus-Kaufhaus zusammen mit seinen Brüdern 1985 gekauft. Das Unternehmen Qatar Holding ist der fünfte Eigentümer seit der Gründung des Kaufhauses Mitte des 19. Jahrhunderts. Al-Fayed ist der Vater von Dodi Al-Fayed, der 1997 gemeinsam mit seiner damaligen Freundin Prinzessin Diana bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. Viele Jahre bemühte sich Al- Fayed um den Nachweis, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um ein Mordkomplott handelte. Diese These setzte sich jedoch nicht durch. AFP Mohammed Al-Fayed kassiert 1,7 Millarden Euro. Foto: dpa

14 14 REISE WOHNMOBIL Die Freiheit steht über allem Die Weite der Landschaft spüren: Wohnmobilurlaubern geht es wie hier in den USA nicht zuletzt um das Naturerlebnis. Fotos: dpa Wohnmobilurlauber wollen möglichst viel von der Landschaft sehen. Neben dem Klassiker Nordamerika entdecken sie immer häufiger auch Länder wie Australien, Südafrika und Namibia. Abenteuerlust treibt sie oft, Sparwut seltener. Denn Urlaub im Wohnmobil ist nicht billig. Für einen Urlaub mit dem Wohnmobil sprechen viele Argumente. Manche sind ganz praktischer Natur: Urlauber wollen zwar häufig gerne eine Rundreise machen, haben aber keine Lust, den Koffer immer wieder ein- und auszuladen, erklärt Prof. Torsten Kirstges, Tourismusexperte an der Jade- Hochschule in Wilhelmshaven. Im Wohnmobil habe man alles immer bei sich. Mindestens zur Hälfte sei die Entscheidung fürs Wohnmobil aber auch eine Frage der Philosophie: Da geht es um dieses Truckerfeeling, diesen Hauch von Abenteuer und Pioniergeist. Die Hoffnung, mit dem Wohnmobil günstigen Urlaub zu machen, spiele eine untergeordnete Rolle: Die Preise für das Mieten eines Wohnmobils können gepfeffert sein, und bei Fernreisen kommt dann auch der Flug noch dazu. Wenn zwei Personen dann drei Wochen auf Tour gehen, sind 5000 Euro schnell investiert. Unter Umständen lässt sich sogar etwas sparen, wenn bei einem Reiseveranstalter gebucht wird statt beim Verleiher direkt: Die handeln oft Preisnachlässe raus. Hinzu komme, einen Ansprechpartner in Deutschland zu haben, auch wenn der Wohnmobilurlaub nach Alaska oder ins australischen Outback führt. Auch große Veranstalter haben Wohnmobilurlauber längst als Kunden entdeckt. Dertour gehörte in dieser Hinsicht zu den Pionieren. Das liegt auch am umfangreichen Nordamerika- Katalog mit breitem Angebot für Campmobile. Da machen das auch viele Einheimische, erzählt Horst Engel, der bei Dertour das USA/Kanada-Programm verantwortet. Die Kanadier waren die ersten überhaupt, die Wohnmobile an Touristen vermietet haben. Ganz typisch für Camper in den USA seien Touren durch Nevada, Utah, Arizona und Kalifornien. Das sind immer noch Abenteuerreisen, sagt Engel. Dafür bietet sich der Westen an. Und dann kommt häufig die Lust auf mehr: Oft sind es erst die USA oder Kanada, dann probieren die Leute auch andere Ziele wie Australien. Wir sagen: Einmal Camper, immer Camper. Von zehn Kunden machen das acht später noch einmal. Dann geht es zum Beispiel in den Norden des Kontinents, nach Alaska oder Yukon. Da oben sieht man mehr Tiere als Menschen, und es gibt wenige Hotels. Das spricht für Wohnmobilurlaub. Beim größten deutschen Veranstalter TUI sind Wohnmobile seit 1995 im Programm, in der Sommersaison 2010 gibt es erstmals einen eigenen Katalog für sie. Wir legen jährlich zu, es gibt eindeutig eine wachsende Nachfrage, sagt der zuständige Produktmanager Michael Knapp. Typische Zielgruppen seien Urlauber, die ihre Reisen gerne individuell organisieren, sowie campingaffine Familien. Die bevorzugten Ziele lassen sich gut eingrenzen: Im Sommer liegen die USA, Kanada und Australien vorn, im Winter Australien, Neuseeland, Namibia und Südafrika. Wohnmobilurlaub ist aber auch in Europa kein Problem: Man kann auch in Norwegen ans Nordkap fahren. Am häufigsten wird das Wohnmobil an dem Ort wieder abgegeben, an dem es geliehen wurde. Auch One-Way-Mieten ist möglich, aber etwas teurer, erklärt Knapp. Gerade viele Wiederholer bevorzugen diese Variante: Bei uns hat sie schon einen Anteil von 30 Prozent, sagt Dertour-Manager Engel. Einfach nur rumfahren und die Landschaft genießen, reicht vielen nicht mehr. Der Trend geht zu weniger Strecke, besserer Vorbereitung, Abstecher in Metropolen und zu Aktivitäten, die nichts mit Camper-Urlaub zu tun haben müssen, sagt Tilo Krause-Dünow, Geschäftsführer des Veranstalters Canusa in Hamburg. Früher fuhren unsere Kunden oft durch den ganzen Südwesten, dann bis Öfter mal eine Pause machen: Die meisten Wohnmobilurlauber fahren heute kürzere Strecken als ihre Vorgänger vor einigen Jahren. zum Yellowstone Nationalpark und zurück. Heute konzentrieren sie sich auf eine deutliche kürzere Rundreise. Die durchschnittliche Kilometerzahl sei spürbar gesunken von rund 300 auf weniger als 200 Kilometer pro Tag. Unverändert ist dagegen geblieben, dass Wohnmobilurlauber sich Zeit nehmen: Bei uns sind sie im Schnitt 19,5 Tage unterwegs, sagt Krause-Dünow. Eine Region wollen sie also intensiver erleben als früher. Viel genauer schauten die Kunden heute auch hin, wo die Reise startet. In Städten wie Vancouver, Los Angeles oder San Francisco werde nicht mehr gleich das Wohnmobil gemietet, und los geht s viele bleiben noch und sehen sich die Stadt an. Wir haben durchschnittlich fast drei Übernachtungen am Anfang der Reise. Das hat auch die TUI beobachtet: Manche unserer Kunden gehen vor und im Anschluss an die Tour ins Hotel und machen dann zum Beispiel noch Strandurlaub, sagt Knapp. Erkennbar sei auch, dass Wohnmobilurlauber nicht einfach nur mit dem Fahrzeug unterwegs sein wollen: Das Interesse an anderen Aktivitäten hat erkennbar zugenommen, erklärt Krause-Dünow. Und so lassen manche Kunden das Fahrzeug im Westen Kaliforniens mal einen Tag auf dem Stellplatz und fahren mit dem Fahrrad an der Pazifikküste lang bis Malibu. Andere steigen lieber aufs Motorrad um: Manche nur für einen Tag, andere auch länger, sagt Horst Engel. Die lassen das Wohnmobil in San Francisco oder Las Vegas dann mal stehen und fahren über den Strip oder den Highway 1 runter. Andreas Heimann

15 FRESH DIE JUNGE SEITE 15 KINO Iron Man 2: Weltrettung im Alleingang Im Alleingang versucht der Milliardär Tony Stark in Iron Man 2, die Welt zu retten. Er tut es auf seine großartig selbstverliebte Art und lässt sich als Heilsbringer feiern. In seiner selbstgeschmiedeten Ganzkörperrüstung mit Düsenantrieb hat er nach eigenen Worten durch sein Eingreifen in Krisenherden den Weltfrieden privatisiert. Doch seine Gegner versuchen in den zwei Filmstunden, dem Welt- Ritter sein Monopol streitig zu machen. Rückblende: In einem vermeintlich übersättigten Comicfilmmarkt war Iron Man 2008 ein unerwarteter Hit. Iron Man ist einer der wenigen Selfmade- Übermenschen der Marvel- Comics. Der beste Spezialeffekt dieses Spektakels, das auch Zuschauer anzog, die Superhelden langweilig finden, war Robert Downey Jr.. Er verkörperte Tony Stark, dessen Charakter einst von Howard Hughes inspiriert wurde, als selbstironischen Großkotz und Hallodri, der Narrenfreiheit genießt und dem nonstop sarkastische Pointen aus dem Mund blubbern. Nach seiner Superhelden- Genese in Afghanistan war sein einziger Gegner sein Stellvertreter im Firmenvorstand, der ihn mit einem Upgrade seiner Rüstung zum scheppernden Zweikampf herausforderte. Am Ende bekehrte sich der dekadente Superkapitalist Stark zum Gutmenschen und enthüllte vor der Presse sein Alter ego Iron Man. Deshalb ist es schon enttäuschend, wie schnell Teil 2 zum business as usual vieler Fortsetzungen zurückkehrt. MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS Regisseur Jon Favreau, der sogar eine kleine Nebenrolle übernahm, hegt den ichbezogenen Zampano mit Gegnern und zerfasernden Handlungssträngen so sehr ein, dass Downey fast zur Nebensache wird. Der verquere Charme dieses Genies, das nur in seiner Werkstatt ganz bei sich ist und das trotz High-Tech- Schnickschnack wie ein durchschnittlicher Schrauber wirkt, der sonntags am liebsten unter seinem Sportwagen liegt, bleibt bei den vielen unmotivierten Baustellen aber auf der Strecke. Während auf der Check-Liste für ein taschengeldstarkes Publikum allerlei Sensationen wie Autorennen, Roboter-Armeen á la Star Wars, Scarlett Johansson im hautengen Battle-Dress und holographische Computerspielereien abgehakt werden, durchläuft Stark eine Entwicklung, für die Spider Man drei Filme brauchte. Als vermeintlich Todgeweihter der Elektrotransmitter in seiner Brust wird zunehmend marode - benimmt er sich daneben, als gäbe es kein Morgen, und wird zum egozentrischen Ekel. Sein vermeintlich durchgeknalltes Betragen ist allerdings nichts Neues. Auch der Anblick von Mickey Rourke, wieder als Scheusal vom Dienst zurechtgemacht, wird keinem Zuschauer das Popcorn im Hals stecken lassen. Gwyneth Paltrow hat die undankbare Rolle der schmallippigen Gouvernante ihres schwer erziehbaren Chefs, und Don Cheadle spielt den kummervoll blickenden Bedenkenträger. Langeweile kommt in dem 200-Millionen-Dollar-Film nicht auf. Katharina Grimnitz In der Rolle des Industriellen und Erfinders Tony Stark, der zum hochgerüsteten Iron Man geworden ist, düst Robert Downey Jr. durch den Film. Foto: PD AM RANDE Die Fantastischen Vier Die neue Scheibe der Fantastischen Vier Für Dich immer noch Fanta Sie ist ein regelloses Machwerk von vier Freigeistern die sich falls sie es je getan haben längst nicht mehr damit beschäftigen, ihren Erfolg zu verwalten. Die Fantas der 2000er sind kreativ, gnadenlos und lieben es, gemeinsam gebaute Grenzen umzutreten, ihre selbst gelegten Benchmarks zu toppen und sich vollgepumpt mit Papa Adrenalin immer wieder hübsch rechts selbst zu überholen. Wenn es hier um etwas geht, dann darum, gute und relevante Musik zu produzieren. Sherlock Holmes Arthur Conan Doyles berühmteste Figuren kehren in einer dynamischen Kinoversion auf die Leinwand zurück: In Sherlock Holmes muss der gefeierte Detektiv mit seinem unerschütterlichen Partner Watson einen äußerst kniffligen Fall lösen. Holmes beweist dabei, dass er seine Kampftechniken ebenso tödlich einzusetzen weiß wie seinen legendären Verstand: In einem beispiellosen Duell nimmt er es mit einem neuen Erzfeind auf, um dessen mörderisches Komplott aufzudecken und das gesamte Land vor dem sicheren Untergang zu bewahren... Auf DVD und BluRay. Naughty Bear Naughty Bear ist ein freches neues Videospiel mit einer einzigartigen Mischung aus Comic-Chaos und beschämend schlechtem Benehmen. Daher ist das Spiel erst ab 16 Jahren freigegeben. Die Spieler schlüpfen in die Rolle des gemeinen Bären Naughty Bear, der es den anderen Bären einfach nur heimzahlen will, dass sie ihn nicht zur großen Geburtstagsparty eingeladen haben. Das war das letzte Mal, dass er zurückgewiesen wurde! Naughty Bear ist entschlossen, die glücklichen Bären, die die Insel der Perfektion bewohnen, zu manipulieren und zu ärgern. Für Xbox 360. Der Augensammler Er spielt das älteste Spiel der Welt: Verstecken. Er spielt es mit deinen Kindern. Er gibt dir 45 Stunden, sie zu finden. Doch deine Suche wird ewig dauern. Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit. Nach der Frist stirbt das Opfer. Damit ist das Grauen nicht vorbei: Den aufgefundenen Kinderleichen fehlt jeweils das linke Auge. Bislang hat der Augensammler keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, dass sie womöglich den Täter behandelt... Thriller von Sebastian Fitzek. Stipendien für junge Sachsen Mit Stipendien will Sachsens Kultusministerium Schulbesuche im Ausland fördern. Bis zum 31. Mai können sich insgesamt 20 sächsische Mittelschüler und Gymnasiasten für den vierwöchigen Aufenthalt bewerben. Im Herbst werden die Schüler in Gastfamilien in England, den USA oder Frankreich untergebracht und erhalten Einblicke in den Schulalltag. Gezahlt werden Reisekosten, Taschengeld und Unterkunft. dpa Musikakademie in Colditz eröffnet Die seit 1992 geplante Landesmusikakademie Sachsen wurde im Schloss Colditz eröffnet. Die Akademie soll nach Angaben des Sächsischen Musikrates eine zentrale Stätte der musikalischen Jugend- und Erwachsenenbildung werden. Im ehemaligen Marstall von Schloss Colditz können sich künftig Amateurmusiker aller Altersgruppen weiterbilden. dpa

16 16 PRÄVENTION AM RANDE Dauerschmerz durch Pillen Bei Migränepatienten kommt es durch den zu häufigen Gebrauch von Schmerzmedikamenten besonders oft zu Dauerkopfschmerzen. Daher sollten sowohl allgemeine Schmerzmittel wie auch spezielle Migränemittel nicht öfter als zehnmal im Monat und nicht länger als drei Tage am Stück eingenommen werden, rät Prof. Hans-Christoph Diener von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin. Sei erst einmal ein Dauerkopfschmerz entstanden, dürften für etwa zwei Wochen keinerlei Schmerzmittel eingenommen werden. Danach gehe es etwa 80 Prozent der Betroffenen besser. Diener zufolge nehmen vor allem Migränepatienten mit hohem Leistungsbewusstsein schon vorbeugend Schmerzmittel ein, weil sie zum Beispiel im Job nicht ausfallen wollen. Je nach Medikament könne sich so aber die Anzahl der Schmerzattacken erhöhen oder ein dumpfer, drückender Kopfschmerz entstehen. Betroffene sollten deshalb versuchen, ihre Beschwerden auch mit nicht-medikamentösen Methoden zu behandeln. dpa Tückische Mini-Packungen Gummibären, Schokolade oder Chips: Oft stecken die Leckereien in winzigen Packungen. Und so ein Minisnack schadet ja nicht, mag man denken. Zu Unrecht: Niederländische und portugiesische Psychologen fanden nämlich heraus: Kleine Packungen können mehr zum Essen verleiten als große. Die Hemmschwelle, Mini-Portionen zu öffnen, sei geringer, und sie würden eher restlos verputzt, so die Forscher. dpa Kiefer-Entzündung durchs Rauchen Raucher haben ein etwa doppelt so hohes Risiko für Zahnausfall wie Nichtraucher. Außerdem bekommen sie wesentlich öfter Entzündungen im Kiefer und riskieren tödlich verlaufende Krebserkrankungen in der Mundhöhle. Darauf weisen das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und die Bundeszahnärztekammer in dem gemeinsam herausgegebenen Report Rauchen und Mundgesundheit hin. Tabakkonsum ist dem DKFZ zufolge die wichtigste einzelne vermeidbare Ursache für Krankheit und Tod. Tabakrauch enthalte mehr als 4800 Substanzen, von denen rund 250 giftig und weitere 90 krebserregend sind oder in diesem Verdacht stehen. dpa ALKOHOL Kein Gläschen in Ehren Alkohol ist tückisch er wirkt neurobiologisch auf das menschliche Gehirn. Alkohol aktiviert dort das Belohnungszentrum. Das kann schnell zu exzessivem Trinken und zum anschließenden Absturz führen. Foto: dpa Alkohol ist Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Mal flattert eine Einladung zu einem Sektempfang ins Haus, mal zu einer Weinprobe. Haben wir dann auch noch vielzitierte Aussagen im Ohr wie Ein Gläschen Rotwein ist gut fürs Herz oder Alkohol in Maßen schadet nicht, nippen wir ganz unbekümmert an unserem Gläschen. Denn wir glauben damit auch unserer Gesundheit etwas Gutes zu tun oder ihr zumindest nicht zu schaden. Gleichzeitig warnen Mediziner aber immer wieder vor einem regelmäßigen Alkoholkonsum. Heilmittel oder gefährliche Droge was stimmt denn nun? Wenn man die Wirkung von Alkohol isoliert nur auf das Herz-Kreislauf-System bezieht, dann können geringe Mengen bei Menschen mit gesundem Herzen tatsächlich positive Wirkung haben, weil ihre Gefäße weniger verkalken, es kommt seltener zu einer Arteriosklerose. Aber für den gesamten Organismus betrachtet, schadet Alkohol eher, sagt Professor Stephan Teyssen, Facharzt für innere Medizin und Kardiologie und Chefarzt der Medizinischen Klinik des Krankenhauses St. Joseph-Stift in Bremen. Bei Menschen etwa, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters eher Probleme mit dem Herzen haben, könne ein verstärkter Alkoholkonsum Bluthochdruck und Herz-Rhythmus-Störungen verursachen. Dass der Alkohol das Herz schütze, sei nur bei ganz niedrigem Konsum etwa 0,1 Liter Wein alle zwei Tage der Fall, bestätigt auch Professor Falk Kiefer von der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim. Die bessere Herzgesundheit beispielsweise unserer französischen Nachbarn liege an deren gesünderem Lebensstil, sich etwa bei Tisch Zeit zu lassen und sich auch qualitativ höherwertig zu ernähren. Wer etwas für sein Herz machen will, sollte sich lieber bewegen, anstatt Alkohol zu trinken, empfiehlt Kiefer. Wer täglich einen Drink also zehn Gramm Alkohol zu sich nimmt, erhöht laut einigen Studien sein Risiko um 30 Prozent, dass seine Organe im Mund- und Schlundbereich, in der Speiseröhre und in der Bauchspeicheldrüse geschädigt werden, erklärt Teyssen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht ein gesundheitliches Risiko ab einem Verbrauch von über 24 Gramm reinem Alkohol für Männer und für Frauen bei 16 Gramm. 10 Gramm entsprechen ungefähr 0,25 Liter Bier oder 0,1 Liter Wein. Im Mund- und Schlundbereich verursache Alkohol besonders gern Schäden, weil er dort die Schleimhaut der Speiseröhre direkt angreife. Diese verliere dann ihre Schutzfunktion etwa gegen scharfe oder giftige Stoffe wie Nikotin, erklärt Teyssen. Giftstoffe gelangen dann vermehrt in den Körper. Hinzu komme, dass die Leber, die giftige Stoffe im Körper abbaue, bevorzugt immer zuerst den Alkohol angehe, was den Abbau der anderen Giftstoffe verlangsame. Die Folge: Krebserregende Stoffe bleiben im Körper es könne insbesondere zu Speiseröhrenkrebs kommen. Wenn man die positiven und negativen Wirkungen von Alkohol miteinander vergleicht, dann überwiegen die Gefahren, sagt Teyssen und zählt Schäden für die Leber, die Bauchspeicheldrüse und für das Nervensystem auf. Alkohol wirke als Zellgift direkt an der Zelle und zerstöre sie. Jeder Exzess hat massiven Gehirnzellen-Verlust zur Folge vor allem über Jahre hinweg gesehen kann sich dies verheerend auf Gehirnmasse, Konzentration und IQ auswirken. Die schädliche Wirkung von Alkohol auf die Organe ist eine Sache, die Suchtgefahr eine andere. In Deutschland haben nach Angaben des Mannheimer Suchtforschers Kiefer etwa 10,4 Millionen Menschen einen riskanten Alkoholkonsum, Zwei Millionen Menschen sind abhängig, nur zehn Prozent lassen die Sucht behandeln: Man weiß aus Zwillings- und Familienstudien, dass erbliche Einflüsse eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit spielen, erläutert er. Am ehesten seien die gefährdet, die den Alkohol gut vertragen. Wer nach dem Trinken Übelkeit, Schwindel oder einen schweren Kater bekommt, hat einen guten Grund, beim nächsten Mal weniger zu trinken, sagt Kiefer. Das Tückische am Alkohol sei, wie er neurobiologisch auf das Gehirn und das Denken wirke. Alkohol aktiviere das Belohnungszentrum. Das Gehirn speichert den Konsum und alles, was mit ihm verbunden ist, als etwas Positives ab. So entsteht der Wunsch, wieder zu trinken. Irgendwann werde alles, was mit Alkohol verbunden ist, als attraktiv erachtet sogar eine stickige Stammkneipe. Gleichzeitig werden andere Tätigkeiten, die nicht mit Alkohol verbunden sind, eher gemieden etwa Arbeit oder Familie. Oft begeben sich Abhängige erst dann in Behandlung, wenn sie von ihrem Partner oder ihrem Arbeitgeber massiv unter Druck gesetzt werden. Teyssen plädiert für Aufklärung, gegen eine Verharmlosung und Bagatellisierung. Gegen ein Glas Wein oder Bier in Gesellschaft ist grundsätzlich nichts einzuwenden, sagt der Arzt. Aber alles in Maßen. Kiefer rät, man solle unterhalb der von der WHO empfohlenen Mengen bleiben. Immerhin sieht er bei der Mehrheit der Bevölkerung einen moderaten Umgang mit Alkohol: 80 Prozent der erwachsenen Bürger haben keine Probleme damit. Susanne Rytina

17 FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17 HEILPFLANZEN Die unerschöpfliche Vielfalt der Minzen Frische ist das Attribut der Pfefferminze. Aber die Gattung Mentha hat mehr zu bieten als nur das leicht scharfe Menthol-Aroma. Je nach Sorte können sie nach Orange, Zitrone, Apfel, Erdbeere, Wein, Kölnisch-Wasser und vielem anderen duften. Zwischen 30 bis 50 Minze-Sorten führen Spezialisten in ihrem Sortiment. Ein wahrer Schatz für das eigene Duft- und Kräutergärtlein zu Hause. Minze zählt zu den ganz alten Heil- und Kulturpflanzen. Schon 1000 Jahre vor Christi Geburt gaben die alten Ägypter ihren Verstorbenen Minze mit ins Grab. Die Griechen rankten den Mythos von der lieblichen Nymphe Menthe um die Aromapflanze. Hades, später in römischer Zeit Pluto, der Gott der Unterwelt, begehrte sie und beeindruckt von seinem goldenen Wagen und den schwarzen Rössern wurde sie seine Geliebte. Persephone, die Gemahlin des Hades, schäumte darüber vor Wut. Sie zerriss Menthe in viele kleine Stückchen und ließ sie zu Boden fallen. Seither wachsen sie dort als duftende Büsche, als Minzen. So erklärt der Mythos die große Zahl der wilden Minzen von Wasserminze (Mentha aquatica) über Ackerminze (Mentha arvensis) bis hin zu Rossminze (Mentha longifolia) und Grüner Minze (Mentha spicata). Aber damit nicht genug. Minzen neigen dazu, sich miteinander zu kreuzen. Zwar sind die Nachkommen oft steril, dafür können sie besonders intensive Aromen besitzen. Daher kultivieren die Menschen sie gern weiter, was bei der leichten Vermehrbarkeit der Minzen durch Wurzelstücke gut gelingt. Die alten Ägypter haben das offenbar bereits getan, denn die Überreste in den Gräbern gehörten zu einem Minz-Bastard. Einer dieser Natur-Bastarde machte besondere Karriere: Mentha x piperita. Sie gilt heute als die Echte Pfefferminze, die unsere Vorstellung von Pfefferminz-Aroma bestimmt. In ihr mischen sich Wasserminze (Mentha aquatica) und Grüne Minze (Mentha spicata) wurde sie in der englischen Grafschaft Herfordshire entdeckt. Das erste Exemplar wird noch heute im Britischen Museum in London aufbewahrt. Dank ihres starken, reinen Geschmacks wurde Mentha x piperita bald gewerblich angebaut. Heute liefert sie weltweit rund 3000 Tonnen Pfefferminzöl. Aus Mentha x piperita entstanden zahlreiche Sorten - wie die von der Bayerischen Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenanbau in Weihenstephan ausgelesenen die sich durch besonders intensive Aromen auszeichnen. Die passenden Frisch und antibakteriell: Mentha x piperita gilt heute als die Echte Pfefferminze. Foto: dpa Namen: Pluto, Persephone und Proserpina, der römische Name für Persephone. Die Piperita-Sorte Schoko hingegen behauptet sich auch ohne Götternamen mit samtig-süßlichem Geschmack. Ebenfalls eine historische Bedeutung besitzen die Thüringer Pfefferminze Multimentha, eine robuste und geschmacksintensive Züchtung aus DDR-Zeiten und die Sorte Eichenau, eine starkwüchsige Auslese aus dem früher berühmten Pfefferminz-Anbaugebiet nahe München. Ein Kapitel für sich sind die Poleiminzen (Menta pulegium), die so stark riechen, dass sie Flöhe vertreiben sollen. Seefahrer hielten früher ihr Trinkwasser durch Beifügen einiger Zweige Poleiminze genießbar. Als Tee aufbrühen sollte man sie nicht. Dafür sind sie viel zu stark. Dafür gibt es eine besondere Verwendung für die Kriechende Poleiminze (Mentha pulegium Repens). Sie lässt sich als Duftteppich ziehen, der beim behutsamen Begehen Schwaden frischer Düfte aufsteigen lässt. Die meisten Minzen lieben frische bis feuchte Standorte. Insgesamt aber sind sie wenig anspruchsvoll. Nur sehr schwere oder trockene Böden mögen sie nicht. Am besten wachsen sie im lichten Schatten, bei ausreichender Bodenfeuchte kommen sie auch mit Sonne zurecht. Helga Panten ZÄHNE Bei Zahnersatzmaterial beraten lassen Zahnersatz soll in der Regel möglichst unauffällig sein. Patienten entscheiden sich daher meist für Zahnersatz aus Keramik oder Kunststoff. Unverblendete Metalle wie Goldlegierungen oder Amalgam kommen für viele nur bei den hinteren Backenzähnen infrage. Welches Material am besten geeignet ist, hängt neben den persönlichen Vorlieben auch vom Verwendungszweck und der jeweiligen Mundgesundheit ab, erläutert das Kuratorium Perfekter Zahnersatz in Frankfurt/Main. Endgültig entscheiden lasse sich das erst nach dem Beratungsgespräch mit dem Zahnarzt. Kunststoffe: Sie werden unter anderem in Verbindung mit Füllstoffen wie Glas und Quarz verwendet und daher als Komposits bezeichnet. Der Zahnarzt setzt sie zum Beispiel zur Füllung eines Karieslochs direkt im Mund ein. Komposits sind dem Kuratorium zufolge wenig bruchempfindlich, nutzen sich aber stärker ab. Außerdem können sie sich durch starkes Rauchen, Rotwein- oder Teetrinken verfärben. Keramik: Dieses Material verfärbt nicht, ist extrem hart und abriebfest. Es wird meist für Kronen und sogenannte Inlays verwendet Einlagefüllungen, die extra im Labor angefertigt werden. Der Patient muss daher in der Regel ein zweites Mal zum Zahnarzt kommen, um den Zahnersatz eingepasst zu bekommen. Wegen des damit verbundenen Aufwands ist Keramikzahnersatz meist teurer als Kunststoff, erläutert das Kuratorium. Weil Keramik gut verträglich ist, komme es auch für Allergiker infrage. dpa AUGEN Heuschnupfen und Allergien besser Brille tragen Heuschnupfen und Kontaktlinsen das treibt vielen Allergiegeplagten momentan so manche Träne ins Auge. In Deutschland leiden rund zehn Millionen Pollenallergiker regelmäßig unter verquollenen, juckenden und tränenden Augen oder geröteten Bindehäuten. Viele von ihnen tragen auch Kontaktlinsen. Ihnen rät Dr. Gabriele Brumm, Augenärztin vom Ärztezentrum der Techniker Krankenkasse (TK): Heuschnupfen-Patienten sollten in der Pollenflugzeit Kontaktlinsen nur zurückhaltend tragen. Kontaktlinsen können die ohnehin strapazierten Augen von Pollenallergikern zusätzlich reizen und erhöhen die Gefahr von Infektionen der Bindehaut, sagt die Augenärztin. Allergiker sollten daher genau beobachten, ob sich ihre Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen verstärken. Pollengeplagte, bei denen die Symptome nicht so stark sind oder die trotz Allergie nicht auf Kontaktlinsen verzichten möchten, müssen gerade in der Heuschnupfenzeit ihre Linsen besonders sorgfältig pflegen, so Brumm. Außerdem sollten Träger von Kontaktlinsen vermeiden, ihre Augen zu reiben. Denn dadurch wird die Bindehaut gereizt und Schmutzpartikel können ins Auge gelangen. Für Allergiker, die weiche Kontaktlinsen tragen, sind solche mit einem hohen Wassergehalt angenehmer. Eine gute Alternative in der Pollen-Hochphase sind Tageslinsen. Diese kann man nach einmaligen Tragen entsorgen und muss nicht befürchten, dass Verunreinigungen das Auge belasten. Wer antiallergische Augentropfen benutzt, muss darauf achten, dass sie mit den Kontaktlinsen kompatibel sind, empfiehlt Brumm. Manche Präparate enthalten Konservierungsmittel, die sich in weichen Linsen anreichern können. Dadurch können sowohl die Augenoberfläche als auch die Kontaktlinsen geschädigt werden. Welche Tropfen sich mit den eigenen Linsen vertragen, erfahren Patienten von ihrem Augenarzt. In jedem Fall gilt: Vor dem Einträufeln der Augentropfen die Kontaktlinsen herausnehmen und erst nach 15 bis 30 Minuten wieder einsetzen. Wenn das alles während der Heuschnupfenzeit nicht hilft und der Allergiker sich vor Tränen und Jucken der Augen nicht retten kann, dann gibt es nur einen Rat: Linsen raus Brille aufsetzen, so die Augenärztin. dpa

18 18 IHR GELD, IHR RECHT VERSICHERUNG Soviel Schutz muss sein: Policen-Tipps für werdende Eltern Ist ein Baby unterwegs, stehen werdende Eltern vor vielen Fragen. Unklar ist vielen der richtige Risikoschutz. Viele Verträge müssen aber nur angepasst werden. Ganz neu brauchen Eltern nur wenige. Das Informationszentrum der deutschen Versicherer in Berlin rät neben der Krankenversicherung für den Nachwuchs zu einer privaten Haftpflichtversicherung, zu einer Hausratpolice, zum Schutz vor Berufsunfähigkeit und zur Risikolebensversicherung. Verträge der ersten Sparten haben Paare meist schon. Sie müssen unter Umständen an die neuen Situation als Familie angepasst werden. Ist das noch nicht geschehen, sollten Paare den Schutz gegen Berufsunfähigkeit und gegen den Tod des Hauptverdieners in Erwägung ziehen. Wo kann der größte finanzielle Schaden entstehen? Das kann Eltern als Leitfrage dienen, sagt Sylvia Schönke von der Verbraucherzentrale Brandenburg in Potsdam. Sie rät daher zur Risikolebensversicherung, aber eben unbedingt auch zur privaten Haftpflichtversicherung: Sie zahlt, wenn der Versicherte oder ein Familienmitglied anderen einen Schaden angerichtet haben. Kommt ein Baby, verändert sich vieles für die Eltern. Die Versicherungen sollten deshalb angepasst werden. Foto: dpa Die Preise lägen bis zu 30 Prozent auseinander. Vergleichen lohnt sich also. Die Berufsunfähigkeitsversicherung bewahrt den Versicherten und seine Familie davor, bei schwerer Erkrankung in ein finanzielles Loch zu fallen. Denn mit der Reform der gesetzlichen Rentenversicherung 2001 wurde die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente für alle, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind, faktisch abgeschafft. Sie erhalten lediglich eine Erwerbsminderungsrente. Und auch Arbeitnehmer, die vor 1961 geboren sind, beziehen im Fall der Berufsunfähigkeit spürbar gekürzte gesetzliche Erwerbsminderungsrenten. Vor allem bei baldigem Familienzuwachs bekomme eine derartige Absicherung eine neue Dimension, erläutert Schönke. Bereits in der Schwangerschaft sollten werdende Eltern nachschauen, welche Versicherungen sie haben, wem sie eventuell Änderungen mitteilen müssen und wer durch eine vorhandene Police vielleicht schon abgedeckt ist. Unterschieden werde zwischen Single- und Familienpolicen. Die Single-Versicherung ist oft günstiger. Auch für nichteheliche Lebensgemeinschaften oder -partnerschaften kommen Familienpolicen infrage, sagt Andrea Heyer von der Verbraucherzentrale Sachsen in Leipzig. Einzelne Versicherer bieten den Single-Tarif auch Alleinerziehenden an. Die Familien-Police gilt auch dann, wenn die Kinder bereits volljährig und noch nicht verheiratet sind und solange sie sich in einer Schul- oder Berufsausbildung befinden. Manche bezahlten bei einem teuren Versicherer im Single-Tarif aber sogar mehr als bei einem preisgünstigen im Familientarif. Ist keine neue Police abzuschließen, kann es notwendig sein, das Versicherungsunternehmen für bestehende Policen über eine Schwangerschaft in Kenntnis zu setzen. Die Schwangerschaft ist für die Krankenversicherung von Bedeutung, da ja durch zusätzliche Untersuchungen Leistungen vom Versicherer erbracht werden, sagt Heyer. Hier sollte die Mitteilung unverzüglich erfolgen. Wer eine solche Police hat, sollte auch der Reiserücktrittskostenversicherung die Schwangerschaft anzeigen. Das ist aber nicht alles. Haben Frauen vor Kenntnis der Schwangerschaft gerade einen Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung gestellt und ist die Police noch nicht zugestellt oder der Versicherungsbeginn noch nicht erreicht, muss die Schwangerschaft ebenfalls sofort angezeigt werden, sagt Holger Ludolf, unabhängiger Versicherungsberater aus Kiel und Mitglied im Bundesverband der Versicherungsberater. Weitere Policen können sinnvoll sein. Sie eilen aber nicht so sehr wie die Kontaktaufnahme mit der Krankenversicherung. Kinderunfall-, Kinderinvaliditäts- oder Rechtsschutzversicherungen sind nicht unbedingt für jeden notwendig, sagt Schönke. Sie seien aus ihrer Sicht eher für Versicherungsnehmer, die sich diese Extra-Ausgaben leisten können. Susanne Collins AKTUELLE URTEILE Schimmel kein Reisemangel Schimmelbildung im Hotel ist nicht immer ein Reisemangel, für den Pauschalurlauber Geld zurück bekommen. Das hat das Landgericht Düsseldorf entschieden. Findet sich der Schimmel zum Beispiel in einem Drei-Sterne-Hotel in der Türkei in geringem Umfang im Bad, so muss das toleriert werden. Das gelte umso mehr, wenn es sich um ein preiswertes Hotel und eine Reise handelt, für die inklusive Flug für 14 Tage nur 589 Euro bezahlt wurden. Hinzu kommt, dass die Kläger im verhandelten Fall nicht angegeben hätten, wo sich der Schimmel denn befunden habe. Auch die Beschwerde, die Zimmer seien massiv verdreckt gewesen, sei zu pauschal formuliert. Daran lasse sich nicht erkennen, welcher Schmutz in welchem Umfang vorhanden gewesen sein soll, befanden die Richter. (Az.: 22 S 93/09) Einspruch bei besonderem Kirchgeld Paare in sogenannten glaubensverschiedenen Ehen sollten Einspruch gegen ihren Kirchensteuerbescheid einlegen. Das rät der Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine (BDL) in Berlin. Derzeit sei eine Verfassungsbeschwerde gegen die Festsetzung des besonderen Kirchgelds beim Bundesverfassungsgericht anhängig auf diese sollten sich Paare im Einspruchsverfahren berufen. Das besondere Kirchgeld zahlen Ehepartner mit einem geringen oder keinem Verdienst anstelle von Kirchensteuer, wenn der andere Ehepartner keiner kirchensteuerpflichtigen Konfession angehört. Er ist also nicht in der Kirche oder gehört einer Religionsgemeinschaft an, die keine Steuern erhebt. Das Finanzamt setzt das besondere Kirchgeld laut Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung auf der Grundlage des gemeinsam zu versteuernden Einkommens fest. Vermeiden lasse sich das nur durch den Kirchenaustritt des weniger verdienenden Ehepartners oder durch eine getrennte Veranlagung das sei in der Regel aber mit steuerlichen Nachteilen verbunden. (Az.: 2 BvR 591/06) STEUERN Frage aus Elster gestrichen Die Finanzverwaltung hat aus der Steuer-Software Elster eine Frage gestrichen. Wer seine Einkommensteuererklärung erstellt, muss sie nicht mehr beantworten. Darauf weist der Bund der Steuerzahler (BdSt) in Berlin hin. Dabei geht es um die Frage nach dem Unterhalten einer nachhaltigen Geschäftsbeziehung zu Finanzinstituten im Ausland in Zeile 108 des Mantelbogens. Unklar ist vor allem, was mit nachhaltig gemeint ist und was alles unter Geschäftsbeziehungen zu verstehen ist, erläutert BdSt-Steuerreferentin Anita Käding. Seit dem 26. April 2010 muss diese Frage bei Elster in der Programmversion 11.4 nicht mehr beantwortet werden. Bisher hätten Steuerzahler, die die Beantwortung dieser Frage unterließen, eine Fehlermeldung erhalten sie konnten die Einkommensteuererklärung nicht mittels Elster versenden. Das sei nun nicht mehr so. Elster ist die von der Finanzverwaltung kostenlos zur Verfügung gestellte Software für die Elektronische Steuererklärung. Die Frage nach den Geschäftsbeziehungen zu Finanzinstituten im Ausland resultiert aus dem im Jahr 2009 verabschiedeten Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetz. Steuerzahler, die solche Finanzbeziehungen unterhalten, unterliegen erhöhten Mitwirkungspflichten. Bei Verletzung dieser Pflichten kann das Finanzamt die Berücksichtigung bestimmter Abzugsbeträge etwa Werbungskosten oder Betriebsausgaben verweigern. Da sich in der Rechtsverordnung mit der Liste der sogenannten unkooperativen Staaten momentan kein Land befindet, ergibt sich laut dem Steuerzahlerbund derzeit keine rechtliche Grundlage für die Abfrage. dpa Das Formular zur Erstellung der elektronischen Steuererklärung hat sich verändert. Foto: PD

19 SOZIALES 19 ANTIBABYPILLE Ein gewaltiger Schritt vorwärts Der Papst hat sie verteufelt. Sie steht für sexuellen Aufbruch und hat die Sexualmoral auf den Kopf gestellt: Vor 50 Jahren, im Mai 1960, wurde die Antibabypille in den USA als Verhütungsmittel freigegeben. Sah der Philosoph Max Horkheimer in ihr noch den Tod der Erotik, gehört sie für viele Frauen heute wie selbstverständlich zum Alltag. Der Zulassung vorausgegangen war jahrelange Forschung. Als Pionier in Sachen Verhütung experimentierte der Innsbrucker Chemiker Ludwig Haberlandt kurz nach dem Ersten Weltkrieg erstmals mit Eierstockverpflanzungen bei Tieren. Der Durchbruch zur Antibabypille gelang rund 30 Jahre später, als der US-amerikanische Wissenschaftler Gregory Pincus und seine Mitarbeiter ein Hormonpräparat in einer ethisch fragwürdigen Versuchsreihe an der armen Bevölkerung in Puerto Rico erprobten. Für viele war diese Erfindung ein Befreiungsschlag. Mit der Antibabypille gab es ein hormonelles Verhütungsmittel, das sicher und zugleich einfach anwendbar war. Die Pille war ein Segen, erinnert sich die Autorin Barbara Sichtermann, eine der Feministinnen der ersten Stunde. Sie schaffte die Angst vor Schwangerschaft bei lustvollem Sex ab. Und der Medizinhistoriker Robert Jütte meint: Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit konnte zwischen Sex und Fortpflanzung unterschieden werden. In den 60er Jahren begannen in den Industrieländern dann, die Geburtenraten zu sinken - der Pillenknick setzte ein. 1961, ein Jahr nach der Einführung in den USA, brachte der Berliner Pharmakonzern Schering die erste europäische Pille mit Namen Anovlar auf den Markt. Etliche Zeitungen feierten die Erfindung als große Errungenschaft der Menschheit. So etwa das Magazin Stern : Wir können heute schon mit Gewißheit sagen, daß an diesem Tag ein gewaltiger Schritt vorwärts getan wurde zur Lösung eines der brennendsten Probleme, das sich im Zusammenleben von Mann und Frau ergibt: das Problem der Geburtenregelung und darüber hinaus das der Familienplanung. Und das, obwohl die Pille Anfang der 60er Jahre auf eine noch durch und durch biedere deutsche Nachkriegsgesellschaft traf: Sexualität war ein Tabuthema, die Angst auch unter den Gynäkologen vor sexueller Verantwortungslosigkeit und Promiskuität groß. Offiziell verschrieben die Ärzte die Pille daher anfangs wegen Menstruationsbeschwerden. Wie beiläufig stand die empfängnisverhütende Wirkung als Nebenwirkung nur auf dem Beipackzettel. Die Pille kann als Auslöser der sexuellen Revolution gesehen werden, sagt Jütte. Für die einen wurde sie zum Symbol befreiter Sexualität, für die anderen zum Symbol für Sünde und Prostitution. Schnell sprach sich die neue Verhütungstechnik herum, so dass schließlich auch die katholische Kirche reagierte: In der Enzyklika Humanae vitae verurteilte Papst Paul VI die aktive Geburtenregelung durch Pille und Kondom als Sünde. Eine Lehrmeinung, die bis heute besteht. Die Antibabypille wird 50 Jahre alt. Sie wurde 1960 erstmals in den USA auf den Markt gebracht, ein Jahr später kam sie nach Deutschland. Foto: AFP Aber auch die Frauenbewegung, die die Erfindung zunächst euphorisch begrüßte, nahm die Pille kritisch unter die Lupe: Die Hormonflut war durchaus bedenklich, sagt Sichtermann. Über Langzeitfolgen war wenig bekannt, das Risiko lag völlig aufseiten der Frauen. Viele linke Frauen sahen daher in der Pille ein patriarchales Machwerk, meint Sichtermann. Medizinisch völlig unbedenklich ist das Medikament bis heute nicht: In den USA hatte die Firma Seale bereits 1961 mehr als 132 Fälle von Thrombosen und Embolien registriert. Eine Studie der Charité aus dem Jahr 2007 sieht in der Pille, deren Dosierung inzwischen mehrfach verbessert wurde, zwar die wirksamste Methode zur Verhütung, verweist aber auch auf mögliche Nebenwirkungen, wie etwa ein erhöhtes Krebsrisiko oder Thrombosegefahr. Der Siegeszug der Pille ließ sich dadurch nicht aufhalten. Weltweit etwa 100 Millionen Frauen im gebärfähigen Alter schlucken inzwischen die Pille, schätzt Medizinhistoriker Jütte. Allein im vergangenen Jahr hat das Unternehmen Bayer Schering Pharma nach eigenen Angaben rund 450 Millionen Zyklus- Packungen verkauft. Einer der Väter der Pille, Carl Djerassi, prognostiziert 50 Jahre nach der Erfindung dem Verhütungsmittel allerdings eine düstere Zukunft. Er glaubt, dass die Antibabypille in Zukunft an Bedeutung verlieren wird: Stattdessen werden Frauen ihre Eier, solange sie noch jung und in bester Verfassung sind, einfrieren und sich dann sterilisieren lassen, mutmaßte der Wissenschaftler unlängst in einem Zeitungsinterview. Barbara Schneider AM RANDE Mehr Mütter in Teilzeit In Sachsen waren 2008 mehr Mütter mit Kindern in einem Teilzeitjob beschäftigt als noch vor zehn Jahren waren noch 26 Prozent der erwerbstätigen Mütter teilzeitbeschäftigt, 2008 waren es 44 Prozent, wie das Statistische Landesamt in Kamenz mitteilte. Dabei sei das Alter der Kinder maßgeblich. Fast die Hälfte aller Frauen (47 Prozent) mit Kindern im Alter unter drei Jahren hatten 2008 einen Job, jede zweite ging einer Teilzeitbeschäftigung nach. Mütter mit einem Hochschulabschluss waren häufiger erwerbstätig und seltener in Teilzeit beschäftigt als Mütter mit einem Berufsabschluss. dpa BDK warnt vor Internet-Gefahren Tatort Internet: Immer mehr Straftaten werden mittlerweile auch im Internet begangen. So werden beim Onlinebanking Daten ausspioniert oder bestellte und bezahlte Waren nicht geliefert. An die Täter heranzukommen, ist für die Polizei jedoch schwer. Denn die Straftaten selbst sind wegen der Schnelllebigkeit des Internets häufig schlecht nachzuweisen. Ein großes Problem seien die sozialen Netzwerke und Partnerbörsen im Internet, die in den vergangenen Jahren einen unglaublichen Zulauf erlebt hätten, sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Klaus Jansen, auf einer Fachtagung in Leipzig. Jugendliche, aber auch Erwachsene geben darin ihre persönlichsten Dinge preis, machen sich aber kaum Sorgen darüber, dass Kriminelle diese Informationen abfangen und missbrauchen können. Dabei sei es gerade dort ein Leichtes, die Wohngegend und Alltagsgewohnheiten auszuspionieren. dpa ORGANISATION Rotes Kreuz vor großen Herausforderungen DRK vor großer Herausforderung: Die Menschen würden immer älter, die Zahl der Kranken und Pflegebedürftigen steige. Foto: ddp Das Deutsche Rote Kreuz muss sich nach den Worten seines Präsidenten Rudolf Seiters auf neue große Herausforderungen einstellen. Die Menschen würden immer älter, die Zahl der Kranken und Pflegebedürftigen steige, und der Staat könne nicht alles leisten, sagte Seiters Anfang Mai in Schwerin. Am Vorabend des Weltrotkreuztages beging das DRK mit 400 Ehrengästen festlich den 20. Jahrestag der Wiedervereinigung der Rotkreuzgesellschaften in Ost und West. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würdigte die Arbeit der größten Hilfsorganisation der Welt in einer Videobotschaft. Das Wirken des Deutschen Roten Kreuzes sei ein wichtiger Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft. Im Rückblick auf die Anfangszeit hätten sich für die Menschen im Osten Deutschlands neue Möglichkeiten aufgetan mit anzupacken, den Prozess der Wiedervereinigung mitzugestalten und die Gesellschaft zu verändern. Mit mehr als vier Millionen Mitgliedern und hauptamtlichen Mitarbeitern ist das DRK laut Seiters die größte humanitäre Organisation in Deutschland. Das DRK sei im Rettungsdienst und im Blutspendedienst in der Bundesrepublik führend. Damit das so bleibe, müsse es sich besser für den Wettbewerb wappnen. Pro Jahr fahre das Rote Kreuz sechs Millionen Einsätze bei der Notfallrettung und bei Krankentransporten. Mit 3,5 Millionen Blutspenden pro Jahr sichere es die Versorgung zu 75 Prozent. Neben Ehrenamtlichen seien im DRK in diesem Jahr 8500 Zivildienstleistende im Einsatz. dpa

20 20 SPORT EUROPAMEISTERSCHAFT 2012 Die Ukraine steht auf Grund innenpolitischer Streitigkeiten und der internationalen Finanzkrise kurz vor dem Verlust der Fußball-Europameisterschaft Als Ersatzland könnte Deutschland dienen, Spielorte könnten das Berliner Olympiastadion (Bild) oder das Leipziger Zentralstadion sein. Fotos: dpa Platini: EM-Spiele in Deutschland möglich UEFA-Präsident Michel Platini hat allen Dementis zum Trotz Deutschland wieder als Notnagel für die Fußball-EM 2012 ins Spiel gebracht. Es wäre sicher eine Option, sechs Spielorte in Polen zu bestimmen. Vielleicht fragt die UEFA aber auch Ungarn oder Deutschland an, ob sie mit zwei Stadien einspringen wollen und können, sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union in einem Interview auf der Internetseite des Deutschen Fußball-Bundes. Aktuell denke man darüber aber nicht mal nach, bekräftigte der Europameister von 1984 auf Wir vertrauen darauf, dass die Ukraine alle notwendigen Arbeiten fristgerecht abschließt und die EURO 2012 wie geplant stattfinden wird. Erst vor einem Monat hatte der Franzose den Druck auf den Co-Gastgeber der Europameisterschaft in zwei Jahren erhöht und der Ukraine ein Ultimatum bis Mitte Juni gestellt. Während nach anfänglichen Problemen in Polen nun alles nach Plan läuft und die Spielorte Breslau, Danzig, Posen und Warschau fix sind, gibt es in der kurz vor dem Staatsbankrott stehenden Ukraine große Probleme. Ob die Stadien in Lwiw (Lemberg) und Charkow rechtzeitig fertig werden, ist äußerst fraglich. Nach Informationen des Fachmagazins Kicker ist sogar schon eine Entscheidung gegen die beiden vermeintlichen Spielstätten gefallen so dass in der Ukraine nur die Hauptstadt Kiew und Donezk zur Verfügung stehen würden. Platini bekräftigte erneut, dass es ohne den Spielort Kiew keine EM in der Ukraine geben wird. Dann müssen wir uns etwas anderes überlegen. Große Hoffnung setzt der ehemalige französische Nationalspieler in den neuen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Natürlich beobachten wir sehr genau, was in der Ukraine passiert, aber noch haben sie dort ein wenig Zeit. Klar ist aber auch, dass sich in den nächsten Wochen noch einiges tun muss. Konferenz in Warschau: Uefa- Präsident Michel Platini. Als Hauptgrund für die Verzögerungen beim Ausbau der Infrastruktur galten in den vergangenen Jahren die Finanzprobleme des Landes. Auch ein lähmender Kompetenzstreit zwischen der mittlerweile abgewählten Führung aus Regierungschefin Julia Timoschenko und Präsident Viktor Juschtschenko behinderte einen Fortschritt. Nach Antritt der neuen Machtelite um den pro-russischen Staatschef Janukowitsch gehen Beobachter in Kiew davon aus, dass die Ex-Sowjetrepublik auch mit Geld aus Moskau die Arbeiten schneller vorantreiben könnte. Ein Sprecher des ukrainischen EM-Beauftragen und Vize-Regierungschefs Boris Kolesnikow sagte in Kiew, das Land werde bis Mitte Juni alle Arbeiten vorbereiten, die Platini bei seinem letzten Ukraine- Besuch im April angemahnt habe. Experten im zweitgrößten Flächenstaat Europas haben aber Zweifel: Auch das Prestigeprojekt Olympiastadion in Kiew hinke hinterher. Trotz der bereits vor Jahren getroffenen Vereinbarung, dort in drei Schichten rund um die Uhr zu arbeiten, ruhen die Vorbereitungen nachts regelmäßig. Spätestens im Sommer wird sich also entscheiden, ob der europäische Dachverband eine historische Entscheidung treffen und dem osteuropäischen Land sein Turnier wieder entziehen muss. Wenn du auf eine Wand zuläufst, musst du irgendwann die Richtung ändern. Es bringt nichts, die Entscheidung über einen Richtungswechsel immer weiter nach hinten zu schieben, denn irgendwann ist es zu spät, und du kommst nicht mehr an der Wand vorbei, sondern rennst dagegen, sagte Platini. Also dürfen sich die deutschen Fans sechs Jahre nach dem WM- Sommermärchen im eigenen Land auf einige EM- Spiele freuen? Wir als UEFA haben darüber nie nachgedacht. Wir haben keinen Plan B. Das würde nämlich bedeuten, wir vertrauen nicht in Plan A, sagte Platini in dem Interview. Aber das heißt auch nicht, dass wir nicht mehr reagieren können. Wenn es in der Ukraine weiterhin logistische Probleme gibt, dann werden wir einen anderen Weg finden. Wolfgang Müller/Nina Jeglinski

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