Energetische Sanierung Grundlage für Missverständnisse?
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- Ewald Frei
- vor 7 Jahren
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1 Energetische Sanierung Grundlage für Missverständnisse? Haus & Grund 129. Zentralverbandstag Forum Energie, Umwelt Technik Freitag, Referent: Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein Öffentlich bestellter und vereidigter Lehrbeauftragter der Hochschule München (Leiter)
2 Jedem Menschen ist das Denken erlaubt, den meisten bleibt es erspart. Goethe Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
3 Getrieben vom staatlichen Zwang der EnEV (Energieeinsparverordnung) werden nachstehende Ziele der energetischen Sanierung propagiert: 1. Reduzierung des Energieeinsatzes. Weil die Energie umso teurer wird, je mehr Menschen sie nutzen wollen 2. Damit einhergehend: Reduktion des CO 2 -Ausstoßes (zur Rettung des Klimas) 3. Umweltschutz, denn die herkömmlichen Energiequellen (Kohle, Erdöl,...) belasten unsere Umwelt besonders stark. 4. Schutz der Ressourcen, damit nachkommende Generationen sie auch noch nutzen können. Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
4 Jedem Missverständnis liegen oft Irrtümer zu Grunde: Irrtum 1: Die Berechnungsgrundlage des U-Wertes, oder: warum der Tanz um dieses goldene Kalb ein Irrweg ist. Um dies zu verstehen, müssen wir uns mit den Grundlagen des U-Wertes auseinandersetzen: Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
5 Der U-Wert wird in einer Zweiklimakammer ermittelt. Dabei wird gemessen, wieviel Energie vom hohen zum niedrigen Temperaturniveau fließt. Fälschlicherweise wird dabei angenommen, dass sich die Wärmestromdichte linear zwischen beiden Temperaturen einstellt. Dies wird Beharrungszustand genannt. Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
6 Die einzelnen Kurven in dem Wandquerschnitt einer einschaligen Außenwand zeigen die jeweilige Wärmestromdichte in Abhängigkeit von der Tageszeit und der damit verbundenen Sonneneinstrahlung. D.h. in massiven Bauteilen ist damit temporär erheblich Energie gespeichert, die auch den Energieabfluss hemmt. Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
7 Bei instationärer, also realitätsnaher Betrachtung liegen die U eff. Werte deutlich unter (= besser)den U-Werten aus stationärer Betrachtung, und zwar im Süden um bis zu + 75%, im Osten/Westen um bis zu + 52% im Norden um bis zu + 30%. Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
8 Die Ungültigkeit des U-Wertes wird sogar von Prof. Dr. G. Hauser (von 1983 bis 2004 Professor für Bauphysik, Universität Kassel, von 2004 bis 2014 Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik) bestätigt: Der U-Wert beschreibt den Wärmeverlust eines Bauteils unter stationären Bedingungen. Sonneneinstrahlungen. bleiben unberücksichtigt Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
9 Fazit: Der U-Wert benachteiligt massive Bauteile erheblich und taugt in dieser Form nicht als Maß für die energetische Betrachtung der Gebäudehülle. Zudem zeigt der Zusammenhang von Dicke der Dämmung (Abszisse) und U-Wert (Ordinate) = Energieeinsparung, dass immer mehr immer weniger nützt: Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
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11 Irrtum 2: Diese falsche Grundlage führt bei Neubauten in der Regel zum Einsatz von immer dickeren Dämmstoffen, meist aus Polystyrol mit verheerenden Folgen: Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
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16 Irrtum 3: Die versprochenen Energieeinsparpotentiale und die Realität (Beispiele von Prof. Dr. Fehrenberg): Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
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22 Irrtum 4: Dämmung schützt vor Schimmel Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
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25 Irgend etwas Positives muss doch da dran sein... Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
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27 Irrtum 5: Bestandsgebäude: Mit dem Aufbringen einer Fassadendämmung und/oder dem Einbau neuer hochdichter Fenster ist das Ziel erreicht. Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
28 Irrtum 6: Durch den Einbau einer Wärmerückgewinnung in die Lüftungsanlage (ist demnächst bei Neubauten Pflicht) ließe sich Energie sparen. Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
29 Beispielrechnung: Wohnung m 2 Heizkosten ca /a Aufteilung Transmissionswärme- und Lüftungswärmeverluste 50:50 Durch Wärmerückgewinnung ließen sich ca. 125 /a einsparen. Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
30 Demgegenüber stehen die Gestehungskosten von ca inkl. Deckenbekleidung. die Strom- und die Wartungskosten - z.b. Desinfektion im Abstand von 10 Jahren Fazit: ökonomisch betrachtet unsinnig - ökologisch sowieso. Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
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38 Die richtige Beheizung Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
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42 Innendämmung die nächste Eskalationsstufe zur Zerstörung von Bestandsgebäuden Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
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44 Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von alleine. Thomas Jefferson, 3. Präsident der USA Dipl.-Ing. Architekt Manfred Heinlein
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