LABELLING VON KOSMETIKA IN DEUTSCHLAND UND EUROPA

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1 LABELLING VON KOSMETIKA IN DEUTSCHLAND UND EUROPA Übersicht aus der Perspektive eines zertifizierenden Instituts Dr. Sheida Hönlinger Symposium «Prüf- und Qualitätssiegel für Kosmetika» GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.v., , 2012 Berlin

2 AGENDA Zertifizierung und Aufgaben des zertifizierenden Organs Allgemeine Siegel Stiftung Warentest SGS Institut Fresenius Kosmetikanalyse.com Auslobung ohne Tierversuche Naturkosmetik Qualitätssiegel BDIH Ecocert NaTrue Österreichischer Codex für Naturkosmetik Zusammenfassung SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 2

3 ZERTIFIZIERUNG UND AUFGABEN DER ZERTIFIZIERENDEN ORGANE

4 AUFGABEN DER ZERTIFIZIERDEN ORGANE (1) Als Zertifizierung bezeichnet man ein Verfahren oder das Ergebnis eines solchen Verfahrens bei dem die Einhaltung bestimmter Anforderungen von unparteilichen Dritten geprüft und bestätigt wird. Es können zum Beispiel Unternehmen, Dienstleitungen, Produktionsprozesse, Managementsysteme oder Produkte zertifiziert werden. Die Anforderungen können sich auf die Einhaltung der aktuellen Rechtslage (Verkehrsfähigkeit, Sicherheitsbewertung) oder auf besondere Qualitätsansprüche beziehen. Bei der Vergabe eines Siegels geht in der Regel um die Zertifizierung besonderer Qualitätsansprüche. Eine Zertifizierungsstelle oder ein Zertifizierendes Organ ist eine unparteiliche Organisation, die entsprechende Prüfungen durchführt und bei Bestehen der Überprüfung ein entsprechendes Zertifikat, eine Prüfplakette oder ein Siegel verleiht. SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 4

5 AUFGABEN DER ZERTIFIZIERDEN ORGANE (2) Zur Wahrnehmung seiner Aufgabe benötigt das zertifizierende Organ umfassende fachliche Expertise und Glaubwürdigkeit bei Verbraucher und Behörden durch: Kenntnis der nationalen und internationalen Rechtslage und Normen Kenntnisse über Rohstoffe und Produktionsprozesse von kosmetischen Mitteln Prüfung der Good Manufacturing Practice, Durchführung von Audits Expertise zu Analytik und Eignung von Methoden zur Beurteilung von Qualitätsunterschieden Kenntnis über den neuesten Stand der Technik hinsichtlich Produktion / Analytik / Wirksamkeit Glaubwürdigkeit it durch Unabhängigkeit it und Neutralität Sichtbarkeit / Bekanntheit beim Verbraucher ein zertifizierendes Organ wird aufgrund seiner Expertise nur Siegel akzeptieren, die auf einer wissenschaftlichen Grundlage basieren SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 5

6 ALLGEMEINE PRÜFSIEGEL Allgemeine Prüfsiegel, z.b. Stiftung Warentest Siegel, Ökotest Siegel, SGS INSTITUT FRESENIUS Siegel regelmäßige Qualitätskontrolle sind nicht auf Kosmetika beschränkt, sondern können für alle Produktgruppen verwendet werden Beispiel: Stiftung Warentest Prüfsiegel bzw. Prädikate Die Stiftung Warentest wurde 1964 auf Beschluss des Deutschen Bundestages gegründet, um dem Verbraucher durch die vergleichenden Tests von Waren und Dienstleistungen eine unabhängige und objektive Unterstützung zu bieten. 1966: Verkauf des ersten test-heftes 1968: erstmals Verwendung des Urteils gut bis nicht zufriedenstellend Keine Zertifizierung im engeren Sinne, sondern vergleichende Prüfung Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 6

7 STIFTUNG WARENTEST ABLAUF EINER PRÜFUNG (1) 1. Testidee 2. Testdesign Regelmäßige Leserbefragung, Beratungsstellen der Verbraucherzentralen, Marktforschung, Expertise Projektleiter und Redakteure hinsichtlich Gesetzesänderung und aktueller Trends Neutralität und Unabhängigkeit: Hersteller und Anbieter haben keinen Einfluss auf Themenwahl und können die Stiftung nicht beauftragen ein bestimmtes Produkt zu testent Wird von der Stiftung entworfen und im Fachbeirat diskutiert Im Fachbeirat sind Verbraucherschutz, unabhängige Experten und Anbieter vertreten, Fachbeirat hat rein beratenden Charakter 3. Verdeckter Probeneinkauf Bundesweit und durch anonyme Testkäufer Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 7

8 STIFTUNG WARENTEST ABLAUF EINER PRÜFUNG UND TESTURTEIL 5. Testinstitut unabhängige Testinstitute werden von Stiftung Warentest beauftragt Das Prüfinstitut t bleibt vertraulich, um eine Beeinflussung durch die Hersteller zu vermeiden Das Prüfinstitut fasst die Prüfergebnisse in einem Gutachten zusammen Über die Gewichtung der Ergebnisse und das resultierende Gesamturteil von sehr gut bis mangelhaft entscheiden die Wissenschaftler der Stiftung 6. Veröffentlichung Veröffentlichung in den test Zeitschriften Testtabellen werden vorab von Verifizierern genauestens auf Richtigkeit überprüft 7. WERBUNG MIT TESTURTEIL Aufbringen des Testurteils im Sinne eines Siegels ist unter sehr strengen Bedingungen erlaubt z.b. darf die Aussage des Testurteils nicht mit eigenen Worten umschrieben oder aus dem Zusammenhang herausgelöst werden Täuschung und unlauterer Wettbewerb werden streng verfolgt Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 8

9 SGS INSTITUT FRESENIUS SIEGEL Beispiel: SGS INSTITUT FRESENIUS SIEGEL Seit 1973 für Nahrungs- und Genussmittel, Getränke, Gebrauchsgegenstände, Wasch- und Reinigungsmittel Zertifizierung eines Qualitätsniveaus, das weit über den gesetzlichen Rahmen liegt und Produkten mit besonderer Qualität vorbehalten ist Der Siegelprozess beruht auf den Grundsätzen Ganzheitlicher Qualitätsansatz Genau festgelegter Vergabeprozess Transparenz und Nachvollziehbarkeit Regelmäßigkeit der Prüfung Strikte Neutralität SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 9

10 SGS INSTITUT FRESENIUS SIEGEL - GRUNDSÄTZE Ganzheitlicher Qualitätsansatz Gesamter Herstellungsprozesses vom Ursprung bis zum fertigen Produkt Prüfung der Rohstoffe, Lieferanten und Produktionsstätten, Zwischenstufen der Produktion, Fertigprodukt, Verpackung und Verschlüsse, Produktauslobungen Genau festgelegter Vergabeprozess Gleichzeitig spezifische Anpassung der Prüfung auf das Produkt Jedes Produkt ist anders, es gibt keinen Standardprüfplan d für alle Produkte, für jedes Produkt entwickeln Experten ein eigenes Risikoprofil Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Prüfung, Prüfpläne für Produkte die das Siegel tragen werden veröffentlicht Regelmäßigkeit: Prüfungen enden nicht mit Siegelvergabe, sondern gehen im Rahmen von verdeckten Einkäufen und umfangreichen Laboruntersuchungen und Begutachtungen regelmäßig weiter Glaubwürdigkeit durch strikte Neutralität und Unabhängigkeit SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 10

11 PRÜFSIEGEL FÜR KOSMETIKA Sinnvolle Prüfsiegel, die sich ausschließlich auf Kosmetika beziehen und unabhängig von einer bestimmten Eigenschaft (Hautverträglichkeit, ohne Tierversuche) eine herausragende Gesamtqualität bestätigen sind nicht auf dem Markt zu vertreten Beispiel: Prüfsiegel gemäß Stiftung zur Förderung der Hautgesundheit und Cosmetic Analysis Est wollen Verbraucher herstellerneutral über Risiken und Nutzen von Kosmetika für die Hautgesundheit aufklären Inhaltsstoffe in einer Datenbank, Bewertung des Produktes ergibt sich aus Summe der Bewertungen für die Inhaltsstoffe Grundlage für Bewertung der Inhaltsstoffe unklar. Begrenzte Aussagekraft des Siegels ohne Berücksichtigung der folgenden Punkte: keine definierten Qualitätskriterien keine spezifischen Prüfungen der Produkte im Labor keine mikrobiologische Prüfung des Kosmetikums, keine Durchführung von Konservierungsbelastungstests keine Audits oder Überprüfung von GMP und anderen Zertifikaten keine Überprüfung einer Sicherheitsbewertung keine Überprüfung von Auslobungen und Wirksamkeitsnachweisen Kein Bezug zur Gesetzgebung / Kosmetikverordnung Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 11

12 «OHNE TIERVERSUCHE»

13 AUSLOBUNG OHNE TIERVERSUCHE In Deutschland seit 1998 verboten, in der EU gilt: testing ban: seit September 2004 ist es nicht erlaubt, kosmetische Fertigprodukte im Tierversuch zu testen. Inhaltsstoffe und Inhaltsstoffkombinationen dürfen seit März 2009 nicht mehr im Tierversuch getestet t t werden marketing ban: seit März 2009 dürfen auch außerhalb der EU geteste Produkte nicht mehr in der EU vermarktet werden. Ausnahmen: z.b. bei Untersuchung der Reproduktionstoxizität und Toxikokinetik; sollen auch dann in 2013 enden, wenn bis dahin keine alternativen Testmethoden gefunden sind. Eine Verlängerung der Deadline wird diskutiert Auslobung nicht zulässig, da wenn es sich die Auslobung auf das Produkt bezieht: Werbung mit Selbstverständlichkeiten wenn sich die Auslobung auf die Inhaltstoffe bezieht: darf keiner der Inhaltstoffe im Vorfeld auch nicht von Dritten jemals im Tierversuch getestet worden sein Aus unserer Sicht ungeeignet für Siegelvergabe Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 13

14 NATURKOSMETIK QUALITÄTSSIEGEL

16 SIEGEL-KATEGORIEN Natur- und Biokosmetik Fairer Handel Umwelt/Energie Tierschutz etc. Quelle: Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel e.v. (IKW) SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 16

17 ÖKOLOGISCH ORIENTIERTE SIEGELLANDSCHAFT IN EUROPA EU-weite Bedeutung: besonders ECOCERT und NATRUE Quelle: Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel e.v. (IKW) SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 17

19 NATUR- ODER BIOKOSMETIK IN D/A/CH BDIH (D) ( ECOCERT (F) ( NATRUE (EU) ( ECOCERT: Lebensmittel, Textilien, Bio- und Naturkosmetik NATRUE: Bio- und Naturkosmetik BDIH: Naturkosmetik Quelle: Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel e.v. (IKW) SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 19

20 BDIH KONTROLLIERTE NATURKOSMETIK Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.v. Privater Verband, gegründet 1951 in Deutschland Naturkosmetik-Siegel für Produkte seit 2001 Fokus auf dem kosmetischen Fertigprodukt und seinen Rohstoffen Definition erlaubter Herstellungsprozesse Verbandsmitgliedschaft Voraussetzung für Siegelvergabe ca. 500 Mitglieder ca zertifizierte Produkte Quellen: Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.v. (BDIH) und Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel e.v. (IKW) SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 20

21 BDIH KLASSIFIZIERUNG DER INHALTSSTOFFE 100% Natürlich Pflanzliche Rohstoffe aus zertifizierten ökologischen Ausgangsmaterial Tierische Rohstoffe wie Milch & Honig sind gestattet Rohstoffe aus toten Wirbeltieren (Nerzöl, Murmeltierfett) nicht gestattet Ohne Tierversuche Riechstoffe müssen der DIN EN ISO 9235 über natürliche aromatische Rohstoffe (ätherische Öle) entsprechen Zur Konservierung dürfen naturidentische Konservierungsmittel (Benzoesäure, Sorbinsäure etc. verwendet werden) Mineralstoffe sind grundsätzlich erlaubt Nicht erlaubt sind organisch-synthetischen Farbstoffe, synthetischen Duftstoffe, ethoxylierte Rohstoffe, Silikone, Paraffine und andere Erdölprodukte Erlaubte Herstellungsprozesse werden definiert Transparenz: Positivliste mit zulässigen Stoffen veröffentlicht Keine Vorgaben von Mindestkonzentration hinsichtlich Wirksamkeit Quellen: Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.v. (BDIH) und Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel e.v. (IKW) SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 21

22 ECOCERT Organisation zur Biozertifizierung 1991 in Frankreich gegründet, international aktiv (80 Länder) Ausgegliedert g aus dem A.C.A.B. - Association des Conseillers en Agriculture Biologique, französischer Herstellerverband (seit 1978) Zertifiziert Lebensmittel, aber auch Kosmetika, Waschmittel, Parfums und Textilien, kontrolliert 70% des ökologischen Landbau Quellen: und Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel e.v. (IKW) SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 22

23 ECOCERT KRITERIEN Natur 95 % Natürlichen Ursprungs 5 % Synthetisch 95 % aller Stoffe müssen natürlich/natürlichen Ursprungs sein Synthetische Stoffe sind über Positiv- und Negativlisten reguliert Quellen: und Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel e.v. (IKW) SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 23 23

24 ECOCERT KRITERIEN Natürliche Inhaltsstoffe: nachwachende Rohstoffe und physikalische Prozesse inkl. Fermentation Naturnahe Stoffe: chemische Kompromisse sind reguliert über die Benennung zugelassener Umwandlungsprozesse. Synthetische Stoffe: Positiv- und Negativlisten limitieren zugelasse Stoffe Erlaubt sind Konservierungsmittel (Benzoe-, Sorbin- und Salicylsäure sowie ihre Salze, Benzyl Alkohol), Puffer und Salze Nicht erlaubt sind: Synthetische Farbstoffe Synthetische Duftstoffe Synthetische Antioxidantien Synthetische Fette und Öle Silikone Petrochemische Stoffe Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wird vorausgesetzt Quellen: und Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel e.v. (IKW) SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 24

25 NATRUE 2007: Gründung als europäischer Verband in Brüssel Fokus: kosmetische Fertigprodukte Gründungsmitglieder: Pioniere moderner Naturkosmetik Internationalisierung: Kooperationsvereinbarung mit National Science Foundation (NSF, USA) Stärkste Wachstumsrate in DACH fast 2800 zertifizierte Produkte in ca. 2 Jahren Ständige und transparente Aktualisierung der Kriterien Zertifizierer werden kontinuierlich über Neuigkeiten informiert Auch Zertifizierung von Rohstoffen Transparente Kriterien und Beurteilungsprozesse Freie Auswahl des Zertifizierers 75% aller kosmetikprodukte einer Marke oder Submarke müssen NaTrue zertifiziert sein, damit das Siegel verliehen wird. So soll vermieden werden, dass durch intensive Werbung zu einem Produkt in einer Serie fälschlich der Eindruck entsteht, die gesamte Serie sei zertifiziert ( greenwashing ) SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 25

26 NATRUE KRITERIEN KLASSIFIZIERUNG DER INHALTSSTOFFE % NATUR NATURNAH NATURIDENTISCH Natürliche Inhaltstoffe sollten überwiegen dabei wird Wasser als natürlich verstanden, aber von der weiteren Kalkulation ausgeschlossen Naturnahe Stoffe dürfen nur dann eingesetzt t werden, wenn ihre Funktion nicht von natürlichen Stoffen erfüllt werden kann. Naturidentische Stoffe dürfen nur verwendet werden, wenn eine natürliche Gewinnung technisch nicht möglich erscheint. Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wird selbstverständlich vorausgesetzt Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 26

27 NATRUE KRITERIEN KLASSIFIZIERUNG DER INHALTSSTOFFE Natürliche Inhaltsstoffe: zugelassen sind nachwachsende Rohstoffe physikalische Prozesse (einschl. Fermentation). Naturnahe Stoffe: Chemische Kompromisse werden über die Zulassung bestimmter Umwandlungsprozesse reguliert Waschaktive Substanzen müssen vollständig biologisch abbaubar sein. Naturidentische Stoffe: Zugelassen sind nur Mineralien und Konservierungsmittel Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 27

28 NATRUE KRITERIEN (3) ANFORDERUNGEN AN FERTIGPRODUKTE Wasserfreie Produkte/Öle (z.b. Massageöl) Hautpflege-Produkte (W/O) (z.b. Handcreme) Minimumi Maximum Minimum Maximum 90% "Natur" 10% "Naturnah" % "Natur" 15% "Naturnah" 13 Produktklassen mit unterschiedlichen Anforderungen zur Maximierung der Natürlichkeit Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 28

29 ANFORDERUNGEN AN BIOKOSMETIK Rohstoffgehalte im Fertigprodukt Mindestgehalt Naturstoffe [%] Höchstgehalt naturnahe Stoffe [%] Öle, wasserfreie Reinigungs- g und Pflegeprodukte Parfum, Eau de Parfum etc Emulsionen zur Hautpflege (W/O) und Oleogele Dekorative Kosmetik mit Wasser Deodorants und Antitranspirants Emulsionen (O/W) und Gele zur Hautpflege Sonnenschutz Haarbehandlungsmittel Tensidhaltige Reinigungsprodukte Zahn- und Mundpflege Dekorative Kosmetik ohne Wasser Seifen 1 99 Wasser 15 5 Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 29

30 ANFORDERUNGEN AN NATURKOSMETIK MIT BIOANTEIL Rohstoffgehalte im Fertigprodukt Mindestgehalt Naturstoffe [%] Höchstgehalt naturnahe Stoffe [%] Öle, wasserfreie Reinigungs- g und Pflegeprodukte Parfum, Eau de Parfum etc Emulsionen zur Hautpflege (W/O) und Oleogele Dekorative Kosmetik mit Wasser Deodorants und Antitranspirants Emulsionen (O/W) und Gele zur Hautpflege Sonnenschutz Haarbehandlungsmittel Tensidhaltige Reinigungsprodukte Zahn- und Mundpflege Dekorative Kosmetik ohne Wasser Seifen 1 99 Wasser 15 5 Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 30

31 NATRUE SIEGELKLASSEN B i für fü alle ll Klassen Kl Basis Quelle: Mind. 70 % aller natürlichen Stoffe müssen Bio sein. Mind. 95 % aller natürlichen Stoffe müssen Bio sein. SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 31

32 ABLAUF EINER NATRUE-ZERTIFIZIERUNG Anfrage des Herstellers an einen NATRUE-Zertifizierer Zertitizierer meldet an NATRUE Hersteller unterzeichnet Agreement on the usage of the NaTrue label und sendet es direkt an NATRUE, NATRUE sendet Kopie an Zertifizierer Hersteller stellt Zertifizierer die folgenden Dokumente zur Verfügung Zusammensetzung des Produktes Informationen zu allen eingesetzten Rohstoffen, Herstellungsprozess des Rohstoffs, natürliche Herkunft des Rohstoffs oder naturidentische Qualität, Einsatz genetisch veränderter Materialien Stoffe, Lösemittel, etc. Entsprechen die Riechstoffe der ISO-Norm 9235 über natürliche aromatische Rohstoffe (ätherische h Öle) Prüfung nach den Anforderungen von NATRUE (Dokumentencheck) Audit basierend auf dem vorangegangenen g g Dokumentencheck Zertifizierer übermittelt Audit Bericht an Hersteller, nicht an NATRUE Zertifikat wird von Zertifizierer an Hersteller übermittelt, Kopie an NATRUE SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 32

33 NATRUE ZERTIFIZIERER Die Liste der seitens NATRUE zugelassenen Zertifizierer sind z.b. auf der NATRUE-Website aufgelistet Hersteller können den Zertifizierer frei wählen Zertifizierer unterliegen strengen Anforderungen seitens NATRUE hinsichtlich Expertise, Neutralität und Akkreditierung Zertifizierer werden regelmäßig seitens NATRUE geschult und über Neuigkeiten informiert Zertifizierer werden regelmäßig von NATRUE überprüft, z.b. durch Überprüfung wie eine Zertifizierung durchgeführt wurde SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 33

34 NATURKOSMETIK IN ÖSTERREICH Österreichisches Lebensmittelbuch (Codex Alimentarius Austriacus) Codexkapitel B 33, Kosmetische Mittel, Teilkapitel: Naturkosmetik Definiert die allgemeine Verkehrsauffassung zu Naturkosmetik: natürliche Rohstoffe pflanzlichen, tierischen und mineralischen Ursprungs, so weit als möglich aus biologischem Anbau erlaubt sind physikalische, mikrobiologische oder enzymatische Methoden, chemische Gewinnungs- oder Verarbeitungsschritte sind nicht erlaubt im Codex aufgelistete Konservierungsmittel (Benzoesäure, Sorbinsäure etc.) dürfen auch in naturidenter Qualität eingesetzt werden. Parabene und Phenoxyethanol sind nicht mehr erlaubt. Emulgatoren und Tenside müssen bei Naturkosmetikprodukten aus Naturstoffen gewonnen werden. nicht eingesetzt werden dürfen: Synthetische Farbstoffe, ethoxilierte Rohstoffe, Silikone, Paraffine und andere Erdölprodukte, synthetische Riechstoffe, Bestandteile von toten Wirbeltieren und Rohstoffe aus Wildsammlungen vom Aussterben bedrohter Pflanzen. Entsprechend den Vorgaben des Codex ist ein Österreichisches Gütezeichen für Naturkosmetik geplant (ANC, Austrian Natural Cosmetics), siehe at Quellen: und und SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 34

35 ZUSAMMENFASSUNG Die Expertise des zertifizierenden Instituts, sowie Glaubwürdigkeit bei Verbraucher und Behörden sind essentiell für Sinnhaftigkeit und Erfolg eines Siegels Zertifizierende Institute entscheiden über Akzeptanz eines Siegels basierend auf wissenschaftlichen Grundlagen Siegellandschaft für Naturkosmetik-Produkte ist vielfältig und unübersichtlich für den Verbraucher, eine europaweite Etablierung eines einheitlichen Siegels (z.b. NATRUE) aus unserer Sicht wünschenswert Einführung eines zusätzlichen Qualitätssiegels für kosmetische Produkte unabhängig von Naturkosmetik könnte die Siegellandschaft vervielfältigen, die Unübersichtlichkeit für den Verbraucher aber auch weiter erhöhen. SGS Société Générale de Surveillance SA All rights reserved 35

36 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT