Gesunde Weiden - Gesunde Pferde! Ein kleiner Leitfaden zur Hygiene und Düngung auf Pferdeweiden
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- Carl Waltz
- vor 7 Jahren
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1 Gesunde Weiden - Gesunde Pferde! Ein kleiner Leitfaden zur Hygiene und Düngung auf Pferdeweiden
2 Welche Probleme können auf Pferdeweiden auftreten? Zerstörung der Grasnarbe durch Trittschäden und tiefen Verbiss Ausbreitung unerwünschter Pflanzen durch selektiven Fraß der Pferde Ernährungsstörungen beim Pferd durch unausgewogene Düngung der Weide Massiver Befall mit Weideparasiten durch mangelnde Weidehygiene 2
3 Keine Augen -Weide! 3
4 Maßnahmen zur Erhaltung der Weidequalität: Überbesatz vermeiden: nicht mehr als 2 Pferde je Hektar Weidefläche Auslaufkoppel für Schlechtwetterperioden bereitstellen, um die Weide zu schonen Nach Möglichkeit Umtriebsweide mit wöchentlichem Wechsel der Koppeln (5-8) Regelmäßiges Abmähen der Weidereste Mischbeweidung oder Wechselbeweidung mit Rindern Wechsel von Schnitt- und Weidenutzung Kalkung und Grunddüngung nur nach Analyse einer Bodenprobe Stickstoff-Düngung mit Kalkstickstoff PERLKA Regelmäßige Nachsaat mit Deutschem Weidelgras 4
5 Jahresplaner für die Pferdeweide 5
6 Was im Frühjahr auf der Pferdeweide zu tun ist: Bodenuntersuchung, Grunddüngung und Kalkung Abschleppen der Grasnarbe, um Maulwurfshügel einzuebnen und die Bestockung des Grases anzuregen Auf anmoorigen Böden Einsatz der Wiesenwalze, um den Bodenschluss wieder herzustellen Zur Zeit der Forsythienblüte Kalkstickstoff zur Düngung und Weidehygiene streuen Nachsaat frühestens 10 Tage nach der Kalkstickstoffdüngung 6
7 Die Versorgungsstufen bei der Bodenuntersuchung Versorgungsstufe Düngungsempfehlung A = sehr niedrig stark erhöhte Düngung nötig B = niedrig C = ausreichend D = hoch erhöhte Dünung nötig Entzugsdüngung nötig (für eine voll befriedigende Nährstoffversorgung der Pflanzen wird die Versorgungsstufe C angestrebt) ca. ½ der Entzugsdüngung nötig C = sehr hoch keine Düngung oder nur stark reduzierte Düngung nötig 7
8 Die Grunddüngung und Kalkung am Ende des Winters Voraussetzung einer optimalen Grunddüngung ist eine Bodenuntersuchung. Nur so können die Nährstoffvorräte des Bodens erfasst und eine Unter- oder Überdüngung vermieden werden. Die Bodenuntersuchung sollte etwa alle 3 Jahre wiederholt werden. Bei normaler Versorgung des Bodens (Versorgungsstufe B / C) sollte ausgangs Winter (Februar - März) eine Grunddüngung mit Phosphor (P) und Kali (K) erfolgen. Versorgung mit P, K, Calcium, Magnesium und Spurennährstoffen wie Eisen; Kupfer, Mangan u.a. Bei bereits guter Versorgung mit P und K (Versorgungsstufe D/E) nur noch einen Spezialdünger zur Mineralstoffergänzung ausbringen, z. B. 300 kg/ha Excello- Weide (enthält Calcium, Magnesium, Natrium, Mangan, Zink, Kupfer, Selen, Eisen) Bei zu niedrigem ph-wert des Bodens eine Aufkalkung mit kohlensaurem Kalk vornehmen. Zum Aufrechterhalten eines bereits guten Kalkzustandes reicht es, regelmäßig kalkhaltige Dünger wie Kalkstickstoff oder Excello einzusetzen. 8
9 Versorgungszustand von Pferdeweiden in Westfalen- Lippe 1996 bis 2000 Auswertung von Bodenproben ph-wert Phosphor Kalium Magnesium sehr niedrig niedrig anzustreben hoch sehr hoch Quelle: LK Westfalen Lippe, Untersuchungszentrum Münster - LUFA - 9
10 Die Stickstoffdüngung auf Pferdeweiden Pferdeweiden haben keinen großen Stickstoffbedarf, Pferde bevorzugen eher mageres Futter (Steppentier). Der Jahresbedarf liegt bei 80 bis 140 kg Reinstickstoff je Hektar. Bei Stickstoffmangel kann es zur massenhaften Ausbreitung des Weißklees kommen, der aufgrund seines hohen Eiweißgehaltes bei der Verdauung Probleme bereitet. Rasch wirkende Stickstoffdünger wie Kalkammonsalpeter (KAS) bewirken ein rasches Massenwachstum. Davon profitieren vor allem die Obergräser, was die Grasnarbe auflockern kann. Günstiger sind langsam und gleichmäßig wirkende Stickstoffdünger, die mehr die narbenbildenden Untergräser fördern. 10
11 Kalkstickstoff PERLKA - ideal für Pferdeweiden: Kalkstickstoff wirkt gleichmäßig und lange anhaltend. Es muss erst zur dritten Nutzung nachgedüngt werden - das spart Arbeit! Kalkstickstoff fördert die Untergräser und sorgt für eine dichte Narbe Kalkstickstoff stoppt die Bodenversauerung Als einziger N-Dünger hat Kalkstickstoff folgende positive Nebenwirkungen: Kalkstickstoff wirkt gegen die Eier und Larven der Weideparasiten! Kalkstickstoff drängt Unkräuter, Moos und Löwenzahn zurück! 11
12 Kalkstickstoff - Einfluss auf den Grünlandbestand 100% 80% 60% 40% Artenzusammensetzung einer 4-schnittigen Wiese nach 6-jährigem Dauerversuch nach Dr. Klöcker, LVA Emmelshausen, 1993 Kräuter, vor allem Löwenzahn Weniger gute Gräser Gute Obergräser Klee Kräuter Weniger gute Gräser Gute Obergräser 20% 0% Wertvolle Untergräser Kalkammonsalpeter Wertvolle Untergräser Kalkstickstoff zum 1. Schnitt 12
13 Kalkstickstoff drängt Löwenzahn zurück Die markierte Fläche wurde mit 400 kg/ha Kalkstickstoff PERLKA gedüngt 13
14 Jakobskreuzkraut - ganz schön giftig! Breitet sich auf extensiv genutzten Weiden stark aus Alle Pflanzenteile stark giftig, insbesondere für Pferde Giftwirkung bleibt auch im Heu erhalten Jede Pflanze bildet bis zu Samen Eindämmung des Jakobskreuzkrautes: Unbedingt Samenbildung verhindern, d.h. regelmäßige Nachmahd, Schnittgut vernichten! Regelmäßige Kalkstickstoffdüngung! Bei starkem Auftreten des Jakobskreuzkrautes Kalkstickstoff auf den feuchten Pflanzenbestand ausstreuen! 14
15 Reinigungsschnitte/Mulchen zur Weidepflege Überständiges Futter wird entfernt Das Aussamen minderwertiger Pflanzen wird verhindert Die Narbendichte wird gefördert Optimale Mähhöhe: 5-7 cm Größere Mengen an Schnittgut abfahren! Ein Reinigungsschnitt im Spätherbst verbessert die Winterfestigkeit 15
16 Parasiten - die lauernde Gefahr im Gras: Blutwürmer (Palisadenwürmer) Lungenwürmer Zwergfadenwürmer Bandwürmer 16
17 Maßnahmen zur Bekämpfung der Weideparasiten Vor Beginn und am Ende der Weidesaison alle Pferde entwurmen Dezimierung von Eiern und Larven der Parasiten auf der Weide durch eine Kalkstickstoff-Düngung im zeitigen Frühjahr Regelmäßiges Absammeln der Kotballen von der Weide Kotuntersuchung zur Feststellung der Parasiten und Wahl der richtigen Medikamente Bei Bedarf weitere Entwurmungen während der Weidesaison Auf Problemweiden eine 2. Kalkstickstoffgabe im Juli 17
18 Kalkstickstoff - Einfluss auf die Weidehygiene Die größte Infektionsquelle für die Verwurmung ist die Weide Kalkstickstoff dezimiert die Eier und Larven der Weideparasiten Diese weidehygienische Maßnahme ergänzt die medikamentöse Entwurmung in idealer Weise Gesunde Tiere leisten mehr! 18
19 Bekämpfung von Eingeweidewürmern auf den Weiden durch richtige Anwendung von Kalkstickstoff Quelle: Justus-Liebig-Universität Gießen Auswertung der Versuche unter dem Mikroskop Kontrolle: Lebende Larven, gekrümmt Kalkstickstoff: Tote Larven, ausgestreckt (Fotos: Dr. Bauer, Universität Gießen) 19
20 Einfluss von Kalkstickstoff auf die Lungenwurmseuche Ausscheidung von Wurmlarven während der Weidesaison Larven/10 g Kot Juli August September Vergleichsdünger Kalkstickstoff PERLKA 20
21 Kalkstickstoffdüngung - wie wird s gemacht? Zu Vegetationsbeginn (März - April, Forsythienblüte) ca. 400 kg/ha Kalkstickstoff PERLKA streuen, wenn das Gras abgetrocknet ist (nicht bei Taufeuchte!). 10 bis14 Tage nach der Düngung können die Pferde wieder aufgetrieben werden, auch wenn am Boden noch Überreste der Düngerkörnchen zu sehen sind. Neu- oder Nachsaaten sollten erst nach der ersten Nutzung mit Kalkstickstoff PERLKA gedüngt werden. Bei Bedarf im Juli ca. 200 kg/ha PERLKA oder 150 kg/ha KAS nachdüngen Foto: Marti, Stefan, Visipix.com 21
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