ZEITMANAGEMENT FÜR FORTGESCHRITTENE. Multimedia-Technologie
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- Sven Kaufman
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1 Multimedia-Technologie V6: SMIL (IV) ZEITMANAGEMENT FÜR FORTGESCHRITTENE WS 2012/2013 WS 2012/2013 / 2 Besonderheiten der Zeitcontainer Besonderheiten der Zeitcontainer excl- und par-container haben als aktive Zeit entweder die zeitliche Länge, die im dur-attribut angegeben wird, oder die aktive Zeit des zeitlich am längsten andauernden Kindelements. Beispiel: excl-container der Zeitdauer Null, unstartbar <excl> <video xml:id="v1" begin="btn1.activateevent"... />... <video xml:id="vn" begin="btnn.activateevent"... /> Dasselbe für <par>. Ein Ausweg ist, den Zeitcontainern eine explizite Zeitdauer mit dur="indefinite" zu geben. Dann können sie jedoch nur durch den äußeren Kontext beendet werden, oder durch Ansteuern eines Geschwisterelements des Elternelements, das dann über die Ereignissteuerung (id.begin) das Ende des Elternelements einleitet. <excl dur="indefinite"> <video xml:id="v1" begin="btn1.activateevent"... />... <video xml:id="vn" begin="btnn.activateevent"... /> Dasselbe für <par>. WS 2012/2013 / 3 WS 2012/2013 / 4 Besonderheiten der Zeitcontainer Was ist auf dem Bildschirm zu sehen? Reparaturmaßnahmen? Die Unterelemente von <par> haben eine default Startzeit von begin="0". Damit ist die implizite Zeitdauer des par-containers die berechnete Zeit seines am längsten dauernden Kindelements. Die Unterelemente von <excl> haben eine default Startzeit von begin="indefinite" d.h. die Startzeit des excl-containers kann nur dann von den Syncbases der Kindelemente abgeleitet werden, wenn eines davon einen expliziten Beginn und eine explizite Dauer hat. <par xml:id="p0"> <par xml:id="p1"> <img xml:id="i1" begin="x.activateevent" src="..." fill="freeze"... /> <img xml:id="i2" begin="activateevent" end="activateevent" src="..."... /> <img xml:id="x" src="..." dur="20s"... /> Es ist 20s Bild X zu sehen, sonst nichts. Klicken wirkt nicht, da <par> P1 aktive Zeit Null hat, wie seine Kindelemente. WS 2012/2013 / 5 WS 2012/2013 / 6 1
2 Syncbase: Umgehen des Kind-Eltern-Benachrichtigungsverbots <par> <img id="schalter" src="..." begin="trigger.activateevent" dur="0.01s"/> <par end="schalter.begin"> <img id="trigger" src="..." dur="8s" fill="hold"/> ZWEI ARTEN DER VERLINKUNG UND DEREN WIRKUNGEN WS 2012/2013 / 7 WS 2012/2013 / 8 Linking Linking versus Syncbase-Steuerung Mit dem Feature Linking gewinnen SMIL-Präsentationen an Interaktivität und benutzergesteuertem Verhalten. Über die Verlinkung zur Navigation im Dokument hinaus kann SMIL auch Verlinkung zur ereignisgesteuerten zeitlichen Steuerung von Medienelementen realisieren. Beide Konzepte werden mit unterschiedlicher Syntax realisiert und somit unterschieden. Verlinkung und/oder relative Zeitsteuerung? Die Cleveren unter Ihnen haben sicher schon erkannt, dass relative Zeitsteuerung (Syncbase) denkintensiv und trotzdem fehleranfällig ist. Verlinkung als interaktives Steuerungsinstrument hat den Reiz, es SMIL und dem Player zu überlassen, wie die Präsentation weitergehen wird. Allerdings kann man immer nur zu einem Zeitcontainer springen, nie zu mehreren zugleich die Einschränkung gilt. WS 2012/2013 / 9 WS 2012/2013 / 10 Konzepte Konzepte Die einfachste Form eines Links ist ein Pointer zu einem (Ort in einem) Dokument. Dazu muss der Link als Handlungsoption sichtbar gemacht werden, man muss einen (source) anchor setzen. Wenn das Ziel etwas Anderes als der Anfang des Zieldokuments ist, muss man einen (destination) anchor setzen. In HTML existieren beide Arten von Ankern ohne Bezug zur ablaufenden Zeit der Darstellung des Dokuments. In SMIL wird dieses Konzept durch die Möglichkeit ergänzt, die Funktion eines (sichtbaren) Objekts als Anker zeitlich zu steuern, d.h. diese Funktionalität zeitlich gesteuert zuordnen zu können. Das betrifft sowohl auslösende Objekte als auch Zielobjekte von Verlinkungen in SMIL-Dokumenten. Damit werden z.b. zeitlich selbstauslösende Links und Steuerung des Load Balancing möglich. WS 2012/2013 / 11 WS 2012/2013 / 12 2
3 Realisierungen HTML: Interne Verlinkung In HTML können Links auf drei Arten genutzt werden: Als Navigationslinks in Dokumenten Als Links zu weiteren Präsentationsteilen Als Links zur Auslösung einer Zusatznachricht Welche HTML-Konzepte werden nun nachgenutzt? Ist die Nutzungshäufigkeit in HTML ähnlich der in SMIL? In HTML wird der Ausgangsanker mit <a>... </a> implementiert, der Zielanker wird mit Hilfe eines Attributes name in einem Element <a> gesetzt. Der Ausgangsanker kann von Zeichen bis ganzen Dokumentteilen alles umfassen, jedoch niemals einen anderen Ausgangsanker. In SMIL ist es ähnlich, jedoch dienen als Zielanker die id- Attribute der XML-Elemente. Die Inhalte des Ankers sind diffiziler... WS 2012/2013 / 13 WS 2012/2013 / 14 HTML: Interne Verlinkung HTML: Externe Verlinkung In HTML ist es oft so, dass man Teile von Medienobjekten zu Hotspots erklären möchte, von denen ein Link ausgelöst werden kann. Das wird natürlich nicht in die Medienobjekte hineinkodiert, sondern im aufrufenden HTML- Dokument als eine Überblendung mit aktiven transparenten Regionen beschrieben. Als Elemente zur Definition dienen <map> und <area>, die Koordination mit dem Medienobjekt erfolgt per Attribut usemap bzw. name. Da diese Methode nicht barrierefrei ist, ist sie selten. WS 2012/2013 / 15 WS 2012/2013 / 16 HTML: Externe Verlinkung Eines der Elemente, die zur Verlinkung in SMIL benutzt werden, ist das Element <a>, das aber etwas andere (zeitliche) Reaktionen der SMIL- Präsentation hervorruft als in HTML-Frames. In SMIL hüllt das Element <a> das als Startanker dienende Medienelement im Quellcode komplett ein. Es gilt, solange das Element aktiv ist. Die gesamte laufende SMIL-Präsentation wird durch die komplette Zielpräsentation im Zustand des angesprungenen Zeitpunktes ersetzt. WS 2012/2013 / 17 WS 2012/2013 / 18 3
4 Attribute von <a> sind href mit der von HTML her bekannten Syntax für URIs, begin, dur, end wie bereits beschrieben, und andere. Damit werden diese Links nochmals zeitabhängig, eine Zeitfestlegung für den Link beeinflusst aber auch das zeitliche Verhalten des enthaltenen Medienelements! gerenderte Zeit des Mediums beachten Zur Erinnerung: Zielanker innerhalb von SMILDokumenten sind IDs von SMIL-Elementen beliebiger Art. WS 2012/2013 / 19 WS 2012/2013 / 20 Ein weiteres Linking-Element ist <area>, das als Unterelement von Medienelementen angelegt wird. Es werden Startanker auf räumlichen und zeitlichen Teilen des Medienobjekts definiert. In SMIL 1.0 wurde ein Element mit der Funktion von <area> noch mit <anchor> bezeichnet, was noch gültig ist, aber missbilligt wird. WS 2012/2013 / 21 Michael Frank WS 2012/2013 / 22 HTWK-Leipzig, 2008 Attribute von <area> sind href mit der von HTML her bekannten Syntax für URIs, begin, dur, end wie bereits beschrieben, und andere. Zu den nächsten zwei Beispielen von Quellcode wird etwas zur Wirkungsweise gesagt: Damit werden diese Links nochmals zeitabhängig, eine Zeitfestlegung für den Link beeinflusst aber diesmal i.d.r. nicht das zeitliche Verhalten des unterlegten Medienelements! aktive Zeit des Mediums beachten Das erste Video hat zwei zeitlich befristete Startanker vom Typ <area> von der Größe des ganzen Videobildes. Diese sind mit Absolutzeiten programmiert, ein Wechsel des Videos würde einen Eingriff in den Quellcode erfordern. (Das ist aber wegen der Abhängigkeit vom Inhalt auch sinnvoll.) Zur Erinnerung: Zielanker innerhalb von SMILDokumenten sind IDs von SMIL-Elementen beliebiger Art. Bei Auslösung des ersten Links springt die Präsentation für Video und Audio zur 38. Sekunde. WS 2012/2013 / 23 WS 2012/2013 / 24 4
5 Das zweite Beispiel zeigt hingegen strukturell organisierte Steuerung zeitlicher Abläufe, die Länge der Videos ist egal. Die Konstruktion ist universell nachnutzbar. Außerdem könnte man hier noch ein <switch>-element um das Audio herum setzen, was dann mehrere Audio-Dateien in unterschiedlichen Sprachen möglich machen könnte. Auch einen Untertext könnte man so ergänzen. WS 2012/2013 / 25 WS 2012/2013 / 26 Verbale Regel: Einem Link in einer SMIL-Präsentation zu folgen muss ein Verhalten der SMIL-Präsentation auslösen, das einem fast-forward der SMIL-Präsentation als Ganzes zum Abspielzeitpunkt der SMIL-Präsentation am Zielanker des Links entspricht. 3?, <excl> Das löst ein komplexes Verhalten von übergeordneten Zeitcontainern an Start- und Zielzeitpunkt der SMILPräsentation aus!!! 1 2 WS 2012/2013 / 27 WS 2012/2013 / 28 Wenn der Zeitpunkt des Zielankers bei der Auslösung des Startankers bereits aktiv ist, dann wird das Zielelement zeitlich neu gestartet. Das betrifft auch das zeitliche Verhalten aller gleich- bzw. untergeordneten Elemente des Zielelements. Wenn der Zeitpunkt des Zielankers bei der Auslösung des Startankers inaktiv ist und exakt aufgelöst werden kann, dann wird der Zustand der SMIL-Präsentation zu diesem vorbestimmten Zeitpunkt aufgebaut. WS 2012/2013 / 29 Wenn der Zeitpunkt des Zielankers bei der Auslösung des Startankers inaktiv ist und nicht exakt aufgelöst werden kann (z.b. Warten auf ein Ereignis aus der übersprungenen Phase), dann wird der Baum des SMIL-Dokuments an diesem Punkt nach oben bis zum ersten zeitlich exakt bestimmbaren Element aufgerollt, die Startzeit dort ermittelt und wieder baumabwärts auf alle Unterelemente bis zum Element mit dem Zielanker angewendet. Diese neue Startzeit wird benutzt und gespeichert. WS 2012/2013 / 30 5
6 Steuerung mit Syncbase-Methoden und ereignisorientierter Steuerung Steuerung mit Anker-Methoden und ereignisorientierter Steuerung <par> <par> <img xml:id="btn1" dur= "indefinite"... /> <img xml:id="btn2" dur= "indefinite"... /> <excl dur="indefinite" filldefault="freeze"...> <video xml:id="v1" begin="btn1.activateevent".../> <video xml:id="v2" begin="btn2.activateevent".../> <excl dur="indefinite" filldefault="freeze"...> <video xml:id="v3" begin="btn1.activateevent".../> <video xml:id="v4" begin="btn2.activateevent".../> <par dur="indefinite"> <par dur="indefinite"> <a href="#v1"> <img xml:id="btn1"... /> </a> <a href="#v2"> <img xml:id="btn2"... /> </a> <excl dur="indefinite" filldefault="freeze"...> <video xml:id="v1".../> <video xml:id="v2".../> WS 2012/2013 / 31 WS 2012/2013 / 32 Attribute zu <area> Quellen Zu den Attributen shape und coords des Elements <area> konsultieren Sie bitte die Tutorials. Ein weiteres Thema für ein Studium der Tutorials sind Übergänge beim Wechsel von Medien, so genannte Transitions. TML/realpgd.htm - Real Production Guide - Homepage von SMIL beim W3C htm - Kurzreferenz zu SMIL, beim Arbeiten sehr gelegen SMIL-Tutorial von Chris Forno mit kleinen Kontrollaufgaben in 10 Lektionen (zum Selbststudium sehr geeignet, EN) PPT dazu: ene/learning%2 0to%20SMIL.ppt D.C.A. Bulterman, L. Rutledge, SMIL 2.0. Interactive Multimedia for Web and Mobile Devices., Springer-Verlag, Berlin, D.C.A. Bulterman, L. Rutledge, SMIL 3.0. Flexible Multimedia for Web, Mobile Devices and Daisy Talking Books., Springer- Verlag, Berlin, WS 2012/2013 / 33 Danke für Ihre Aufmerksamkeit - bis zum nächsten Mal. 6
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