Gesundheitstipps der ABDA

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1 Gesundheitstipps der ABDA 24. bis 30. Juni 2008 Von Dr. Ursula Sellerberg Rückfragen unter oder ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Jägerstr. 49/50, Berlin 24. Juni 08 Mönchspfeffer hilft gegen Zyklusbeschwerden 25. Juni 08 Botox nur vom Arzt spritzen lassen 26. Juni 08 Narben verringern braucht viel Geduld 27. Juni 08 Haarausfall vielleicht liegt s an der Schilddrüse 28. Juni 08 Pflege für sensible Haut 29. Juni 08 Kussverbot für Eltern mit Lippenherpes 30. Juni 08 Fieber kann auch eine Nebenwirkung sein Seite 1/1/

2 24. Juni 08 Mönchspfeffer hilft gegen Zyklusbeschwerden Gegen einen unregelmäßigen Zyklus und regelbedingte Brustschmerzen hilft die Heilpflanze Mönchspfeffer (Vitex agnus castus). Die Beschwerden gehen oft mit einer erhöhten Konzentration des Hormons Prolaktin einher. Mönchspfeffer senkt den Blutspiegel dieses Hormons. Andere Einsatzgebiete sind Beschwerden vor der Monatsblutung, auch prämenstruelles Syndrom (PMS) genannt, und Wechseljahresbeschwerden. Gleichzeitig wirkt Mönchspfeffer auch psychisch stabilisierend. Damit diese Heilpflanze wirken kann, muss sie mehrere Monate lang eingenommen werden auch während der Regelblutung. Mönchspfeffer ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Besser geeignet als Tees sind Dragees oder Tinkturen, denn bei einer Teezubereitung schwankt die Wirkstoffmenge zu stark. Als Nebenwirkungen treten gelegentliche juckende Hautveränderungen auf. Bevor sich eine Frau mit einem Mönchspfeffer- Mittel behandelt, sollte sie einen Arzt aufsuchen. Er kann schwerwiegende Erkrankungen ausschließen. Ein anderer Name für Mönchspfeffer ist Keuschlamm. Die Namen stammen übrigens aus dem Mittelalter: Damals wurde Mönchspfeffer in Klöstern angebaut und sollte ein keusches Leben erleichtern. 25. Juni 08 Botox nur vom Arzt spritzen lassen Botox gegen Mimikfalten sollte nur vom Arzt gespritzt werden. Das Nervengift Botulinumtoxin A aus dem Bakterium Clostridium botulinum ist eines der stärksten bekannten Gifte, ein Gramm wäre für eine Million Menschen tödlich. Extrem verdünnt gespritzt lähmt es die Gesichtsmuskeln Krähenfüße und Zornesfalten verschwinden. Das Bakteriengift aus der Apotheke wird medizinisch beispielsweise gegen Lidkrämpfe oder Schiefhals eingesetzt. Die faltenglättende Wirkung setzt nach einige Tagen ein und hält etwa ein halbes Jahr an. Damit nichts schief geht, ist bei Anwendung einiges zu beachten, beispielsweise wird seine Wirkung durch bestimmte Antibiotika oder Schmerzmittel verstärkt. Das Bakteriengift sollte daher nur vom Arzt gespritzt werden. Seite 2/2/

3 26. Juni 08 Narben verringern braucht viel Geduld Bei kleineren Narben, besonders an kosmetisch störenden Hautstellen, können Gele aus der Apotheke helfen. Narbengele sollten so früh wie möglich eingesetzt werden, die Behandlung dauert einige Monate. Diese Gele wirken einer Wucherung entgegen und fördern die natürliche Narbenbildung. Die Behandlung ist allerdings nicht immer erfolgreich. Spezielle Folien und Pflaster können Wucherungen verhindern, wenn sie langfristig jeden Tag aufgeklebt werden. Kosmetisch störende flache Narben können mit stark deckendem Make-up, der so genannten Camouflage, überschminkt werden. Der Hautarzt hat weitere Therapiemöglichkeiten: Er kann die Haut abschleifen, dazu werden auch Laser eingesetzt. Säurelösungen in verschiedenen Konzentrationen wirken wie ein chemisches Peeling, wichtig ist der anschließende Sonnenschutz der verletzten Haut. Straffe Narben können chirurgisch verlängert werden, dies verhindert Bewegungseinschränkungen. Eingesunkene Narben werden mit Füllstoffen wie Collagen unterspritzt, wuchernde Narben lassen sich mit Cortisonlösungen behandeln. Narben sind nicht nur ein Hautproblem, sondern können auch psychisch sehr belastend sein. Manche jucken oder brennen, in extremen Fällen schränken sie die Bewegungen ein. Die Behandlung einer Narbe gehört in die Hand des Arztes, da sie sich bei falscher Therapie verschlechtern kann. Verdickte Narben bilden sich im Alter meist zurück und werden flacher. Seite 3/3/

4 27. Juni 08 Haarausfall vielleicht liegt s an der Schilddrüse Wer an Haarausfall leidet, sollte seine Schilddrüse vom Arzt untersuchen lassen. Wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert, steht der Körper unter Dauerstress. Mögliche Ursachen sind eine Entzündung oder eine Überdosierung von Schilddrüsenhormonen aus der Apotheke. Die Überfunktion äußert sich auch durch feuchte Haut sowie körperliche und innerliche Unruhe. Weitere Symptome sind ein schneller, stolpernder Puls und hoher Blutdruck, Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust trotz gutem Appetit. Beim Verdacht auf eine Überfunktion sollte man einen Arzt aufsuchen. Seite 4/4/

5 28. Juni 08 Pflege für sensible Haut Jucken, Spannen, Brennen ein Drittel bis die Hälfte der deutschen Frauen bezeichnet ihre Haut als empfindlich. Die empfindliche Haut wird weiter unterteilt in den Reaktiv-Typ und den Sensitiv-Typ. Beim Reaktivtyp ist die Haut leichter durch Zusatzstoffe wie Parfum irritiert und reagiert mit Rötungen oder Unreinheiten. Der häufigere Sensitiv-Typ reagiert übertrieben auf Umwelteinflüsse wie Wind, Kälte oder Sonne. Die Folge sind äußerlich nicht sichtbare Spannungsgefühle oder Kribbeln. Das wichtigste Schutzschild der Haut ist der Hydrolipidfilm, der aus Fetten und feuchtigkeitsbindenden Substanzen besteht. Bei empfindlicher Haut ist es besonders wichtig, den Schutzfilm nicht zu stören. Alkalische Seifen schädigen ihn für einige Stunden, saure seifenähnliche Reinigungsprodukte ( Syndets ) mit einem sauren ph-wert von etwa 5,5 sind geeigneter. Heißes Wasser kann mehr Fett lösen als kaltes, deshalb sollte man die Haut möglichst kühl waschen. Duschen ist meist weniger geeignet als Baden, da durch den intensiven Wasserkontakt der Hautschutzfilm vermindert wird. Auf Peelings sollte verzichtet werden. Beim Abtrocknen sollte man nicht rubbeln, sondern nur tupfen. Pflegeprodukte sollten kritisch ausgewählt werden, besonders sollte auf Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe verzichtet werden. Apotheken führen verschiedene Kosmetikserien für sensible Haut. Reizlindernde, beruhigende Zusätze sind beispielsweise Dexpanthenol, Vitamin E, Bisabolol und Aloe vera. Bei sehr trockener Haut helfen auch Nachtkerzen- oder Borretschöl, die wichtige Fettsäuren enthalten. Auch beim Eincremen sollte man die Haut vorsichtig behandeln. Neue Kosmetikprodukte sollte man am besten an einer kleinen Stelle in der Armbeuge mehrere Tage lang ausprobieren. Reagiert die Haut nach zwei bis drei Tagen noch nicht, wird sie höchstwahrscheinlich auch im Gesicht vertragen. Seite 5/5/

6 29. Juni 08 Kussverbot für Eltern mit Lippenherpes Eltern mit blühendem Lippenherpes sollten ihre Kinder nicht küssen. Da die Viren auch mit dem Speichel übertragen werden, sollten sie auch den Schnuller nicht ablecken und den Sauger des Fläschchens nicht in den Mund nehmen. Die meisten Menschen stecken sich schon vor dem sechsten Lebensjahr mit Herpesviren an, doch sollte das möglichst nicht im Säuglingsalter geschehen. In der Schwangerschaft ist Herpes, der auf den Mund beschränkt bleibt, weder für die werdende Mutter noch für das Kind dramatisch. Cremes und Salben aus der Apotheke können ohne Bedenken angewendet werden. Erst wenn sich die Viren auf die äußeren Geschlechtsorgane der werdenden Mutter übertragen und dort einen Genitalherpes verursachen, ist Vorsicht geboten. Ein akuter Herpes genitalis bei der Geburt kann für das Kind ernsthafte Folgen haben, vorbeugend wird der Arzt Virusstatika verordnen oder das Kind per Kaiserschnitt aus dem Mutterleib holen. 30. Juni 08 Fieber kann auch eine Nebenwirkung sein Fieber wird meist durch eine Infektion ausgelöst, die Spitzenreiter der Ursachen sind Erkältungen. Selten können auch Medikamente als Nebenwirkung Fieber auslösen. Gleichzeitig mit der Temperaturerhöhung zeigen sich oft allergische Hauterkrankungen. Zwischen der Ersteinnahme des Medikaments und dem ersten Fieberanfall können einige Monate liegen. Die häufigsten Ursachen sind Antibiotika, blutdrucksenkende Arzneimittel, Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen und krebshemmende Zytostatika. Diese Arzneimittel sind alle verschreibungspflichtig, daher muss der Arzt entscheiden, ob sie abgesetzt werden können. Seite 6/6/