FUNKTIONELLE GYMNASTIK

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1 FUNKTIONELLE GYMNASTIK Philipp Hausser GluckerSchule DIE WIRBELSÄULE Columna Vertebralis 1

2 Ontogenese = Entwicklung eines Individuums (von klein nach groß) Phylogenese = Stammensgeschichtlich Aus dieser Sicht richtet sich der Mensch auf!!! Echte Bipedi = Stehen auf zwei Beinen Fakultative Bipedi = kurz Stehen auf zwei Beinen 2

3 n- Abschnitte HWS Halswirbelsäule BWS Brustwirbelsäule LWS Lendenwirbelsäule Bild: allnatura.de 3

4 hat eine doppelte S-Form Die Krümmungen der Wirbelsäule HWS Lordose BWS Kyphose LWS Lordose 4

5 Die Funktionen der Wirbelsäule: Stabilität und Mobilität = Bew. Funktion Träger des Kopfes Wichtig für die Atmungsfunktion Schutzfunktion (Rückenmark) Dämpfungsfunktion 5

6 Knöcherner Aufbau der Wirbel: Wirbelkörper, Wirbelbogen, Wirbelkanal (Loch), Dorn- u. Querfortsatz und den Wirbelgelenken (Gelenkfortsätze) aufgebaut Sie differenzieren aber in den einzelnen Abschnitten Bild: vitanet.de 6

7 Zu den einzelnen Bestandteilen der Wirbel: Die Quer- u. Dornfortsätze dienen den Muskeln als Ursprung und Ansatz Der Wirbelkörper ist der tragende Teil Im Wirbelkanal (Loch) verläuft das Rückenmark (Teil des ZNS) Besonderheit der Querfortsätze in der BWS = Sie besitzen Gelenkflächen, an denen die Rippen ansetzen Der Erste und Zweite Wirbel hat eine Besonderheit: Zu 1 Wirbel (Atlas) = Hat keinen Wirbelkörper (Corpus) Zu 2 Wirbel (Axis) = Der Körper (Corpus) trägt einen Dens ( zahnartiger Fortsatz) 7

8 Bild:utahdisccenter.mobi Die Wirbelformen der einzelnen Abschnitte: HWS = Rechteckiger Körper (Corpus) Besonderheit = C7 großer Processus Spinosus (Dornfortsatz) BWS = Dreieckiger Körper (Corpus) LWS = Bohnenförmiger Körper (Corpus) 8

9 (HWS) (BWS) 9

10 (LWS) Anzahl der Wirbel in den einzelnen Abschnitten: HWS = 7HWK (Halswirbelkörper) BWS = 12BWK (Brustwirbelkörper) LWS = 5LWK (Lendenwirbelkörper) 10

11 Bild: allnatura.de Zum Kreuzbein (Os Sacrum): Fünf Kreuzbeinwirbel Sie sind synostosiert = zu einem großen Knochen Zusammengewachsen (Knochenhaft) 11

12 Zum Steißbein (Os Coccygis): Drei vier rudimentäre Wirbel Rudimentär = funktionslos gewordenes Merkmal Das Bewegungssegment der Wirbelsäule: FSU Bewegungssegment nach Junghans bzw. die kleinste funktionellste Einheit der Wirbelsäule Funktional Spinal Unit (FSU) Zwei Wirbel- Körper, Bandscheibe Wirbel- Gelenke Bänder, Muskeln, Nerven 12

13 Kurz-Besprechung der Bänder: Vorderes Längsband = Lig. longitudinale anterior = Vom Schädel bis zum Sacrum Steht in Verbindung mit den WK Es wird nach unten hin breiter (vorderes Längsband) 13

14 Hinteres Längsband = Lig. longitudinale posterior = Vom Schädel bis zum Sacrum Steht mit den Bandscheiben in Verbindung Das Band ist sehr stark nozizeptiv versorgt und hat Alarmfunktion für das Rückenmark (RM) (hinteres Längsband) Bild: erler-klinik.de 14

15 (hinteres Längsband) Bild: dr-gumpert.de Bestandteile der Bandscheibe Nucleus Pulposus (NP) Gallertkern Anulus Fibrosus (AF) Faserring Vertebrale Endplatte (VEP) 15

16 (Bandscheibe) Bild: fischbauer.at Bild: Mtt-Skript Diemer/Sutor (vertebrale Endplatte) Bild: Schmerz-therapie.de 16

17 Zum Nucleus Pulposus: Besteht primär aus BG (wenig Fasern, mehr Grundsubstanz und Wasser) Zähflüssige Masse Nach außen schließt sich der innere Anulus fibrosus an Zum Anulus Fibrosus: Der Anulus besteht aus zirkulären Lamellen und besitzt mehr Fasern sowie einen geringeren Anteil an Grundsubstanz und Wasser Anteile des Anulus sind innerviert Man unterscheidet zwischen innerem und äußerem Anulus Fibrosus. Der Übergang ist fließend 17

18 Zur Vertebralen Endplatte: Besteht aus einer dünnen (0,6-1mm) Knorpelschicht (Faserknorpel/Hyaliner-Knorpel) Hat eine stabilere Verbindung zur Bandscheibe als zum darüber und darunter liegenden Wirbelkörper Sie gehört deshalb zur Bandscheibe Der subchondral liegende Knochen (Wirbelkörper) weist multiple Kanäle auf, welche die Ernährung der Bandscheibe ermöglichen Die Gefäßversorgung der Bandscheibe: Ab dem 30 Lebensjahr gilt die Bandscheibe als avaskulär Revaskularisation ab dem Lebensjahr Dies verbessert vermutlich die Bandscheibenversorgung, kann aber auch mit mehr Schmerz verbunden sein 18

19 Die Gefäße des subchondral liegenden Knochen und die Durchblutung des umliegenden Gewebe (M. psoas major) versorgen die Bandscheibe mit Nährstoffen Einflussfaktoren des Bandscheiben-Flüssigkeitshaushalts: Mechanische Belastung (Kompression) Status des Dichtungsringes Länge der Diffusionsstrecke Grundsubstanz 19

20 Unterscheidung zwischen Alterungsprozess und Degeneration der Bandscheibe: Alterungsprozess Degeneration Die Bandscheibenproblematik: Man unterscheidet drei Formen o o o Protrusion Extrusion Sequester 20

21 Protrusion: Auswölbung des Faserringes (Anulus Fibrosus, ohne Ruptur der äußeren Anteile) Derangement (Protrusion) Bild: klinikumingolstadt.de 21

22 (Protrusion) Bild: reha-klinik.de Extrusion: Ruptur des Faserringes und Austritt von Bandscheibengewebe, jedoch noch ohne Kontinuitätsunterbrechung 22

23 (Extrusion) Bild: dr-megele.de Die Bandscheibe (Extrusion) Bild: hhpdeutschland.de 23

24 3. Sequester: Ruptur des Faserringes und Austritt von Bandscheibengewebe, mit Kontinuitätsunterbrechung (Sequester) Bild: erler-klinik.de 24

25 Literatur: F. Diemer, V. Sutor, Praxis der medizinischen Trainingstherapie, Band 1. Georg Thieme Verlag 2007 F. Diemer, V. Sutor, Praxis der medizinischen Trainingstherapie, Band 2. Georg Thieme Verlag 2010 Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher, Markus Voll, Karl Wesker, Prometheus, LernAtlas der Anatomie, Thieme- Verlag Stuttgart 2005,