Pilotprojekt zur aufsuchenden (Online-) Glücksspielprävention
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- Axel Schäfer
- vor 7 Jahren
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1 Pilotprojekt zur aufsuchenden (Online-) Glücksspielprävention
2 Steuerungsgremium Struktureller Rahmen im Verbund der Berliner Suchtprävention Senatsverwaltungen Gesundheit und Soziales Bildung, Jugend und Wissenschaft Jahresplanung Fachstelle für Suchtprävention Berlin Schlägt Arbeitsplanung vor Schwerpunkte Kampagnen Projekte Maßnahmen Zwölf Berliner Bezirke
3 Arbeitsschwerpunkte der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin Projekte und Maßnahmen für jeden Bezirk Gender- und kultursensibel Handlungsfeld übergreifend: Alkohol Tabak illegale Suchtmittel Verhaltenssüchte Kinder aus suchtbelasteten Familien Handlungsfelder: Kita Schule Sport Freizeitbereich Ausbildung, etc. Soziallagenbezogen und altersgerecht
4 Aufgaben der Fachstelle für Suchtprävention Berlin Service- und Koordinierungsstelle Kooperation und Vernetzung Arbeit in verschiedenen Feldern der Suchtprävention Wissenstransfer / Fort- und Weiterbildung Dokumentation, Evaluation, Qualitätssicherung Öffentlichkeitswirksame Kommunikation
5 GAMER OVER: ein Projekt zur aufsuchenden (Online-)Glücksspielprävention Ihr seid ja alles Zocker, da muss ich als Klassensprecher ja echt mal was machen. Das ist alles wahr was Sie erzählen, ich habe das durch. Mit 18 habe ich angefangen zu spielen, habe 3,3 Schulden, dass ist hier meine letzte Chance auf eine Ausbildung." Teilnehmer aus dem OSZ Max- Taut Berlin Lichtenberg Teilnehmer (23 Jahre) OTA Ausbildungszentrum berufsvorbereitende Klasse
6 GAMER OVER - Entstehung In Berlin bezieht fast ein Fünftel der Jugendlichen Hartz-IV- Leistungen Das Verarmungsrisiko von Jugendlichen in Berlin ist mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt Bundesweit gelten Menschen in Armut sowie z.b. Spätaussiedler/innen und Menschen mit türkischer und arabischer Migrationsgeschichte als besonders gefährdet, eine Glücksspielsucht zu entwickeln Quelle: Verarmungsrisiko Jugendlicher, DGB 2012
7 GAMER OVER - Entstehung Pilotprojekt gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit 07/2014 bis 12/2015 in den Bezirken Spandau und Mitte Mitte ist der Bezirk mit der höchsten Spielhallendichte: 137 Spielhallen im Frühjahr 2015 (Berlin Gesamt: 544) Starke politische Unterstützung im Vorfeld: Daniel Buchholz, Mitglied des Abgeordnetenhauses und Bezirksabgeordneter, setzt sich im besonderen Maße für Glücksspielsuchtprävention ein
8 GAMER OVER - Überblick Kostenlose Präventionsseminare zu Online-/Glücksspiel Durchführung vor Ort in Integrierten Sekundarschulen, Gymnasien, Oberstufenzentren und bei Bildungsträgern Für junge Menschen ab 14 Jahren Unter Anwesenheit der Lehrkraft Bei Bedarf Vermittlung in weiterführende Angebote Ergänzende Bausteine: Nachbereitungsstunde Elternabend Evaluation durch das EO-Institut (FU Berlin)
9 GAMER OVER - Methodik Kurzintervention: Zeitlicher Umfang 2-3 Schulstunden Bei Möglichkeit auch mehr Ziele: Wissensvermittlung, Sensibilisierung und Förderung der (Selbst-)Reflexion Interaktive praxiserprobte Methoden Quiz Entwicklungsstufen Online-Glücksspiel-Sucht Gruppenarbeit zu Konsum -Motiven, Risiko- und Schutzfaktoren Suchtdreieck, Risiko- und Schutzfaktoren Diskussion / Austausch im Plenum Selbsttest
10 GAMER OVER - Eindrücke
11 GAMER OVER - Eindrücke
12 Evaluation Stichprobe: Teilnehmer/innen (N = 956) nach Schultyp Teilnehmer/innen nach Schultyp gesamt: Oberstufenzentrum Gymnasium Integrierte Sekundarschule Ausbildungszentrum Berufsschule Reformpädagogische Gemeinschaftsschule Bildungsträger Sonderpädagogischer Schwerpunkt Kombinierte Berufliche Schule Anzahl der Teilnehmer/innen
13 Teilnehmer/innen nach Altersgruppen Altersdurchschnitt: 17,6 Jahre 300 Teilnehmer/innen nach Altersgruppen unter über 27
14 Angaben zum Glücksspielverhalten Haben Sie schonmal in ihrem Leben ein Glücksspiel (auch online) gespielt? ja 38% nein 62% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Haben Sie in den letzten 30 Tagen ein Glücksspiel (auch online) gespielt? ja 11% nein 89% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
15 Angaben zum Glücksspielverhalten 45% Wenn ja, welches Glücksspiel haben Sie gespielt? 40% 42% 35% 30% 32% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 14% Automatenspiel Sportwetten Poker (On- /"Off"line) 11% 7% 4% Spielothek/Casino Lotto Sonstiges
16 Angaben zum Glücksspielverhalten Stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? trifft (eher) zu trifft (eher) nicht zu 0% 20% 40% 60% 80% 100% Ohne (Online-)Glücksspiele wäre mein Alltag langweilig. 6% Auch wenn ich verliere, spiele ich trotzdem weiter. 58% Ich habe schon öfter mein Spielen verheimlicht. 28% Ich spiele oft länger, als ich mir vorgenommen habe. 21%
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19 Qualitative Auswertung bzw. Beobachtungen Was hat Ihnen heute besonders gut gefallen? Die aktive Teilhabe, dass man selbstständig denken und arbeiten konnte Das Plakate gestalten Das Quiz Was hat Ihnen heute nicht gefallen? Das Seminar war zu kurz, die Zeit hat nicht gereicht (bei 2 Schulstunden) Das Seminar war zu lang (bei über 3 Zeitstunden) Es wurde zu viel geredet
20 Qualitative Beobachtungen Mit Fußballwetten lässt sich schnell und leicht Geld verdienen! Bedürfnis: ich möchte mir was leisten können, mal meine Freundin zum Essen einladen. Das machen doch alle. Reflexion im Seminar: Höhe des Einsatzes thematisieren, Diskrepanz zum Gewinn aufzeigen
21 Fazit Wesentlich ist eine gemeinsame und abgestimmte Nachbereitung gemeinsam mit der Schule Sicherung der Nachhaltigkeit Im Bedarfsfall weitere Begleitung bzw. Vermittlung junger Menschen mit problematischem Spielverhalten GAMER OVER ist ein geeignetes Format, junge Menschen in Bildungseinrichtungen vor Ort zu erreichen GAMER OVER dient der Wissensvermittlung und Aufklärung Sensibilisierung für Risiken und Gefahren Förderung einer kritischen Haltung
22 Fazit Die Nachfrage nach einem Angebot vor Ort ist grundsätzlich hoch Oberstufenzentren und Bildungsträger nutzen das Seminarangebot häufig Deutlich weniger Beteiligung von Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien als erwartet Prioritätensetzung, gerade in Brennpunktschulen? Markt der Angebote vielfältig, gleichzeitig unübersichtlich! Hilfreich ist der verbindliche, persönlichen Kontakt
23 Ausblick ab 2016 Ausweitung auf alle Berliner Bezirke Offene Fragen: Finanzierung, Personal Stärkung der Bausteine Elternabend und Nachbereitung zur Sicherung der Nachhaltigkeit Weitere konzeptionelle Arbeit an der Lücke zwischen Prävention und Hilfe
24 Herzlichen Dank! Lydia Römer Fachstelle für Suchtprävention Berlin Mainzer Str Berlin
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