Vermittlungsansätze. Zur Theorie und Praxis der Spiele 1
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- Maria Brandt
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1 Vermittlungsansätze Zur Theorie und Praxis der Spiele 1
2 Einführung 2
3 Hoffentlich ist dieses Seminar kein Reinfall! Hoffentlich erlebe ich mit diesem methodischen Weg keinen Reinfall!
4 Literatur Wurzel, B. (2008). Was heißt hier spielgemäß? Sportunterricht 57 (11), Kuhlmann, D. (1998). Wie führt man Spiele ein? In Bielefelder Sportpädagogen (Hrsg.), Methoden im Sportunterricht (S ). Schorndorf: Hofmann Roth, K. (2005). Sportspiel-Vermittlung. In A. Hohmann, M. Kolb & K. Roth (Hrsg.), Handbuch Sportspiel (S ). Schorndorf: Hofmann. Söll, W. (2000). SPORTunterricht sport UNTERRICHTEN (S ). Schorndorf: Hofmann Czwalina, C. (1988). Methodische Verfahren in der Vermittlung von Sportspielen. In Czwalina, C. (Hrsg.), Methodisches Handeln im Sportunterricht (S ). Schorndorf: Hofmann 4
5 Modell des spielerischen Lernens Zur Theorie und Praxis der Spiele 5
6 Methodisches Handeln im Sportunterricht Methodische Grundkonzeptionen Methodische Unterrichtsformen Methodische Unterrichtsverfahren Sozialformen Methodische Maßnahmen 6
7 Induktiv Deduktiv Synthetisch Analytisch Methodische Grundkonzeptionen Bezüge: einschließend gering ausschließend 7
8 Methodische Unterrichtsformen darbietend erarbeitend entdeckend lassen lehrerzentriert schülerzentriert 8
9 Methodische Unterrichtsverfahren Neben der zeitlichen Gliederung in: Einleitung Einstieg Hinführung Erarbeitung Verarbeitung Vertiefung Ergebnissicherung Übung Anwendung Kontrolle Auswertung Überprüfung Wiederholung Anknüpfung muss auch die inhaltliche Folgerichtigkeit der einzelnen Unterrichtsschritte (z.b. Reihen) entschieden werden! 9
10 Sozialformen Gliederungsformen Klasse Team Gruppe Partner Einzel Organisationsformen Frontalunterricht Mannschaftsunterr. Stationsbetrieb Riegenbetrieb Kreisbetrieb Circuit Partnerhandlung Einzelhandlung Aufstellungsformen Linie Reihe Kreise Block Gasse Viereck Dreieck Haufen 10
11 Methodische Maßnahmen Sprechen Vorsagen Beschreiben Erklären Aufgaben Anregen Korrigieren Verstärken Zeigen Vormachen Vorzeigen Mitmachen Vorleben Sichern & Unterstützen Sichernde Maßnahmen ergreifen Wahrnehmungshilfen geben Aktive und passive Ausführungshilfen geben Gelände- und Materialhilfen einsetzen 11
12 Grundsituationen in den Zielschussspielen ANGRIFF ABWEHR Zielschuss, -wurf Abwehr des Zielschusses, -wurfes Herausspielen einer Punkt-, Torgelegenheit Abschirmen des Tores/Punktgewinnes Aufbau des Angriffs Stören des Angriffs 12
13 Sportspielspezifische Ansätze im Ü b e r b l i c k Übungsreihen (Technik- Taktik-Modell) Spielreihen (Spielen-Spiel-Modell) Genetisches Lernen Spielgemäße Methode 13
14 Konstruktion einer Hauptstraße 14
15 Übungsreihe als Te-Ta-Mo (Technik-Taktik-Modell) Spätes Fahren auf der Hauptstraße Modell bis in die 60er/70er Jahre Zielspiel wird in technische und vortaktische Elemente zerlegt und methodisch isoliert aufbereitet Verdrängung des Spielens zugunsten des Übens Dominanz einer Technikgüte 15
16 Übungsreihe als Technik-Taktik-Modell Vorteile: (1) genaue Anpassung an die Voraussetzungen der Schüler (2) gute Technikbeherrschung Nachteile: (1) sehr spätes Spielen und dann noch gleich am Zielspiel die Fähigkeiten erproben (2) Elemente müssen nun unter situativen Spielbedingungen (Wahrnehmungs- und Entscheidungsfähigkeit) eingesetzt werden! 16
17 Mit der Technik über die Taktik zum Spiel Zielspiel Taktische Grundformen 5.5 Spielphasen-Übungen Komplexübungen Korbleger-Umlauf mit 2 Passstationen etc. Technikübungen Passen Korbleger stoppen Dribbeln 17
18 Mit der Technik über die Taktik zum Spiel Zielspiel Taktische Grundformen 6.6 Komplexübungen Aufschlag-Annahme-Zuspiel-Drill Winkelpritschen mit Nachlaufen etc. Technikübungen Oberes Zuspiel Annahme frontal Aufschlag von oben 18
19 Sportspielspezifische Ansätze im Ü b e r b l i c k Übungsreihen (Technik-Taktik-Modell) Spielreihen (Spielen-Spiel- Modell) Genetisches Lernen Spielgemäße Methode 19
20 Spielreihe als Sp-Sp-Mo (Spielen-Spiel-Modell) Sofort -oder kurze Vorbereitung- auf der Hauptstraße fahren Ablösung oder Gegenpol der Übungsreihe Drei Varianten: (1) Konfrontationsspielreihe (2) Situationsspielreihe (3) Klein-groß-Spielreihe Ganzheitsmethode: Von Anfang an richtig spielen Erst einfache Spielanforderungen, die zunehmend erhöht werden 20
21 Konfrontation: Aus der Garage auf die Autobahn Zielspiel Zielspiel 21
22 Klein-Groß-Spielreihe Von der Schnellstraße über den Autobahnzubringer zur Autobahn Maxi - Sportspiele Mini - Sportspiele Kleine Spiele 22
23 Klein-Groß-Spielreihe Von der Schnellstraße über den Autobahnzubringer zur Autobahn 1. Balljagd sicheres Fangen; schnelles, genaues Werfen 2. Tigerball Fangen und Werfen unter erschwerten Bedingungen 3. Jägerball Werfen und Fangen im Lauf 4. Parteiball + Freilaufen 5. Burgball-Turmball Korbball + symbolisches Ziel 6. Handball / Basketball Weiterleiten des Balles nach Döbler,
24 Klein-Groß-Spielreihe Von der Schnellstraße über den Autobahnzubringer zur Autobahn Haben die Kleinen Spiele nicht einen spezifischen Eigenwert sprich eigene Spielstruktur und damit auch einen Spielanspruch-, wobei sich dadurch Transferprobleme ergeben?? 24
25 Situationsspielreihe (nach Schubert, Oppermann & Späte, 1987) 1. Torwurf nach Ballannahme (1-0) 2. Torwurf nach Ballführung (1-0) 3. Torwurf nach Freiprellen (1-1) 4. Torwurf nach Anspiel (1-0+1) 5. Torwurf nach Passen (2-0) 6. Torwurf aus der Grundsituation (2-1) 7. Torwurf aus der Grundsituation (2-2) 8. Torwurf aus der Grundsituation (3-3) 25
26 Situationsspielreihe (nach Nabbefeld, 1984) 1. Spielen des gepassten Balles in den Korb 2. Korbwurfspiel aus einer festgelegten Position 3. Korbwurfspiel mit einem Abwehrspieler 4. Korbwurfspiel mit zwei Abwehrspielern aus dem Überzahlverhältnis 3:2 5. Angriffsspiel aus dem Dribbling 6. Angriffsspiel aus dem Überzahlverhältnis 4:3 7. Angriffsspiel aus dem Überzahlverhältnis 5:4 8. Basketball: Angriff gegen Zone
27 Sportspielspezifische Ansätze im Ü b e r b l i c k Übungsreihen (Technik-Taktik-Modell) Spielreihen (Spielen-Spiel-Modell) Genetisches Lernen Spielgemäße Methode 27
28 Genetisches Lernen Dichter Hauptstraßenverkehr 28
29 Genetisches Lernen Dichter Hauptstraßenverkehr (nach LOIBL, 2001) Spielsituation Problem Lösung(en) Üben: Im Wechsel von Denken, Sprechen, Handeln werden Spielsituationen reflektiert Re-Konstruktion eines Spiels aus seinem Ursprung heraus: Jeder Lernende erfindet das Spiel jeweils für sich neu Genese ist nicht Historie (Wagenschein): einen eigenen und nicht vorgegebenem Weg zu folgen fördert einsichtiges Lernen 29
30 Genetisches Lernen Dichter Hauptstraßenverkehr Spielen = Spielsituationen zu lösen Spielen lernen = Spielsituationen lösen zu lernen Spielfähigkeiten als Fähigkeiten zum Lösen von Spielsituationen nicht durch vereinfachte Formen eines Zielspiels (=Spielreihenkonzept), sondern durch Basisspiele, in denen die Ballbehandlung erleichtert wird, und damit die Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung des Spielraums sowie auf den Mit- und Gegenspieler gelenkt wird Handlungssituation des Spiels (= WAS ist zu tun?) Handlungssituation der Übung (= WIE wird die Technik ausgeführt?) 30
31 Genetisches Lernen Dichter Hauptstraßenverkehr Komplizierte Technik + Komplexe Spielsituation TECHNIKORIENTIERUNG ERFAHRUNGSORIENTIERUNG eine komplizierte Technik in vereinfachter Situation üben mit vereinfachter Technik eine komplexe Spielsituation lösen 31
32 Sportspielspezifische Ansätze im Ü b e r b l i c k Übungsreihen (Technik-Taktik- Modell) Spielreihen (Spielen-Spiel-Modell) Genetisches Lernen Spielgemäße Methode 32
33 Spielgemäße Methode Hauptstraße mit ergänzenden Nebenrouten Spielidee des Zielspiels steht in vereinfachter Form von Beginn an im Zentrum = Zerlegung des Spiels in die spielimmanenten Grundsituationen Üben und Trainieren kommen ergänzend für den Könnenserwerb hinzu Spielfähigkeit ist oberstes Primat Vorteil: variable Anpassung an die Lernvoraussetzungen Nachteil: Konfrontation mit dem Üben 33
34 Spielgemäße Methode Hauptstraße mit ergänzenden Nebenrouten 34
35 Volleyball Spielerisch-situatives Lernen 6:6 4:4 3: : Technikergänzung: Oberes Zuspiel 1:1 2:2 Technikergänzung: Seitliche Annahme 35
36 Basketball Spielerisch-situatives Lernen Indirekter Block 5:5 3 : 3 2:2 +1 (2) Durchbruch- Finten Technikergänzung: Sprungwurf 1:0 1:1 + 1 I-, L-, V-Cuts 36
37 Spielgemäße Methode Hauptstraße mit ergänzenden Nebenrouten (nach Schmidt, 1995) Freies Spiel 6. Wahrnehmungs- und Entscheidungsaufgaben Vereinfachte Spielsituationen 10. Taktische Flexibilität 1. Allgemeine Spielfähigkeit Basisspiele 4. Variables Üben (Timing) 5. Ballgewöhnung 37
38 Spielerisch-situatives Lernen im Sportspiel Im Mittelpunkt: Spielen in überschaubaren Situationen bedingt durch Regelanpassungen! * Formale Regeln: Geringe Spielerzahl; kleineres Feld; variable Spielzeit * Konstitutive Regeln nicht antasten?!?! * Handlungsregeln (Balltechnik, Gegnerverhalten...) und deren Folgen bei Veränderung genau bedenken 38
39 Spielerisch-situatives Lernen im Sportspiel Gleichmäßige Verteilung von Spielanteilen über Regelvereinfachungen anstreben : * Überzahlverhältnisse erleichtert Spiel-Angriffstaktik vermehrte Ballkontakte Förderung Zusammenspiel Integration Leistungsschwächerer Anpassung an Lernniveau Einsichtiges Lernen, da Spielzusammenhang * Erschwerung der Verteidigung (z.b. Handball nach Basketballregeln) * Erhöhung Erfolgswahrscheinlichkeit (z.b. Vergrößerung der Trefferflächen) 39
40 Spielerisch-situatives Lernen im Sportspiel Wenn geübt wird, dann intensiv und spielnah: * Komplexübungen einsetzen, die der Spielphasenlogik entsprechen * Kontinuum-Formen bzw. Rundläufe Technikerwerbstraining ist immer auch Taktiktraining (= Primat der Taktik): Wie und wann wende ich die Technik an?! Methodischer Regelkreis : Vereinfachte Spielsituation Erproben/Erlernen Üben Anwenden/Variieren in Spielund Wettkampfformen weitergehende Spielsituation Erproben... 40
41 Spielerisch-situatives Lernen im Sportspiel Richtige Einschätzung einer Spielsituation wird beeinflusst * vom Beobachtungsvermögen (auf der Grundlage taktischen Wissens) * von der Fähigkeit zur optisch-motorischen Vorausnahme (Antizipation) * vom Timing (Kooperation/Koordination von Mitspieler, Ball, Raum und Gegner) = Taktisches Denken/Handeln als Verbund von Wahrnehmung und Kognition 41
42 Tactical Games Approach (Kreis-Spiral-Modell nach Mitchell, Oslin & Griffin, 2006) 42
43 Tactical Games Approach (Didaktisches Modell von Fisette (2006) nach Mitchell, Oslin & Griffin, 2006) Zur Theorie und Praxis der Spiele 43
44 Dr. Christian Kröger,
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