TSCHECHIEN TSCHECHIEN

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2 224 Tschechische Republik Mitglied der Europäischen Union (EU) MITTEL-EUROPA km Einwohner Seit 1. Januar 1993 ist Tschechien ein souveräner Staat (Auflösung der Tschechoslowakei). Die Hauptstadt ist Praha (Prag) mit Einwohnern. 90,3 % der Bevölkerung sind Tschechen, 3,7 % Mähren, 1,9 % Slowaken. Ein geringer Prozentsatz sind Polen, Deutsche, Ukrainer, Roma und andere. 10,9 % gehören zur Römisch-Katholischen Kirche, und die größte protestantische Kirche, die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder hat Mitglieder. Außerdem gibt es orthodoxe Christen (27.000) und Juden (3.000). Ca. 70 % sind konfessionslos. Partnerkirchen des GAW der EKD sind die EVANGELISCHE KIRCHE DER BÖHMISCHEN BRÜDER (EKBB) (Českobratrská církev evangelická) mit Gemeindegliedern in 254 Gemeinden mit 89 Pfarrerinnen und 189 Pfarrern. Synodalsenior: Synodalkurator: Kirchenrat für Ökumene: Daniel Ženatý zenaty@e-cirkev.cz Vladimír Zikmund zikmund@e-cirkev.cz Gerhard Frey-Reininghaus ekumena@e-cirkev.cz Kanzlei: Jungmannova 9, P.O. Box Praha 1, Tel.: (00420) , Fax: (00420) e-cirkev@e-cirkev.cz Internet: Die EKBB entstand 1918 durch die Vereinigung der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses und der Kirche Helvetischen Bekenntnisses. Erst nach der heftigsten Phase der Gegenreformation ( ) wurden diese beiden Glaubensgemeinschaften im Land zugelassen. Die Wurzeln der EKBB liegen jedoch in der böhmischen Reformation: in der Utraquisten-Kirche ( ) und der Brüderunität ( ). Die Gemeinden der EKBB gliedern sich in 14 Seniorate mit presbyterial-synodaler Organisationsstruktur. Die Kirchenleitung besteht aus dem sechs-

3 225 köpfigen Synodalrat, der auf sechs Jahre gewählt und durch Synodalsenior und Synodalkuratorin vertreten wird. In der zentralen Kirchenkanzlei verteilt sich die Arbeit auf vier Dezernate. Die EKBB ist Mitglied in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK), im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), im Lutherischen Weltbund (LWB) und in der Konferenz der Europäischen Kirchen (KEK). Partnerorganisation des GAW der EKD in der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder ist der HIERONYMUS-VEREIN (Jeronymova Jednota) Vorsitzender: Büro: N.N. Hana Kurešová Jungmannova 9, P.O. Box Praha 1, Tel.: (00420) SCHLESISCHE EVANGELISCHE KIRCHE A.B. (Slezská církev evangelická a. v.) mit Gemeindegliedern in 21 Gemeinden mit drei Pfarrerinnen und 33 Pfarrern. Bischof: Generalsekretär: Außenkontakte: Mgr. Jan Wacławek Na Nivách 259/ Český Těšín, Tel.: (00420) Fax: (00420) Internet: Ing. Bronislav Stebel Tel.: (00420) Mgr. Palína Lisztwanová Tel.: (00420) Die Schlesische Evangelische Kirche A.B. befindet sich mit ihren Gemeinden im nordöstlichen Teil Tschechiens, direkt an der polnischen und slowakischen Grenze. Die Anfänge des Luthertums wurden von Wittenberger Studenten nach Schlesien gebracht, wo es seit 1526 regelmäßig protestantische Gottesdienste gab. Nach der

4 226 Gegenreformation und dem Dreißigjährigen Krieg existierte die Kirche fast zwei Jahrhunderte lang als verbotene religiöse Minderheit. Erst im Jahr 1948 wurde sie offiziell als eigenständig anerkannt und den anderen Kirchen der damaligen Tschechoslowakei gleichgestellt. Die Schlesische Evangelische Kirche A.B. ist heute in fünf Seniorate gegliedert und wird vom neunköpfigen Kirchenrat (vier Pfarrer, fünf Laien) geleitet. Im Rahmen der Kirche wirken Organisationen, die durch ihren spezifischen Beitrag an der Realisierung der Missionssendung teilnehmen. Zu ihnen gehören die Schlesische Diakonie, die Christliche Gemeinschaft, die Evangelische Gesellschaft (Towarzystwo Ewangelickie Evangelická společnost), der Martin-Luther-Bund und das Evangelisationszentrum M.I.S.E. Die Schlesische Evangelische Kirche A.B. ist Errichter der kirchlichen Grundschule und des Kindergartens in Třinec sowie der im Rahmen der schlesischen Diakonie wirkenden Schulen. Die Kirche ist Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, des Ökumenischen Rates der Kirchen und des Lutherischen Weltbundes. Partnerorganisation des GAW der EKD in der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. ist die GUSTAV-ADOLF-BRUDERHILFE (Gustav-Adolf-Bratnia Pomoc) Vorsitzender: Pfarrer Mgr. Jan Cieślar Námĕstí T. G. Masaryka 3/ Karviná-Fryštát, Tel.: (00420) Ausbildungsstätten EVANGELISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER KARLS-UNIVERSITÄT (ETF UK) Dekan: doc. Th.D. Jiří Mrázek Černá 9, P.O.Box Praha 1, Tel.: (00420) , Fax: (00420) und Internet: Die Evangelisch-Theologische Fakultät der Karls-Universität steht in der Nachfolge der Hus-Fakultät ( , unterbrochen ) und der Comenius- Fakultät ( ) wurde sie in die Karlsuniversität integriert. Mit ihrer Leitung sind der Dekan und vier Prodekane betraut, die auf drei Jahre gewählt werden. Die Fakultät umfasst acht Lehrstühle und zwei Institute. An der ETF UK erhalten die Pfarrerinnen und Pfarrer der EKBB ihre theologische Ausbildung.

5 227 Neben der Evangelisch-Theologischen Fakultät gibt es an der Karls-Universität die HUSSITISCHE FAKULTÄT Pacovská 350/4, P.O. Box Praha 4, Tel.: (00420) Fax: (00420) Ökumene ÖKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK Vorsitzender: Generalsekretärin: Ing. Daniel Fajfr, MTh Donská 370/5, Praha 10, Tel. und Fax: (00420) Internet: Mgr. Sandra Silná Tel.: (00420) Mobil: (00420) und Mitgliedskirchen: Altkatholische Kirche Gemeindeglieder, 16 Gemeinden, ein Bischof und 11 Priester Apostolische Kirche in Tschechien Gemeindeglieder, 43 Gemeinden und 58 Predigtstätten Brüderkirche Gemeindeglieder, 76 Gemeinden und 153 Predigtstätten mit 61 Pfarrern Brüderunität Gemeindeglieder, 20 Gemeinden und 22 Predigtstätten mit 23 Pfarrern Brüderunität der Baptisten Gemeindeglieder, 43 Gemeinden Evangelische Kirche A.B. in Tschechien Gemeindeglieder, sieben Gemeinden Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder Gemeindeglieder, 254 Gemeinden mit 89 Pfarrerinnen und 186 Pfarrern Evangelische Methodistische Kirche ca Gemeindeglieder, 13 Gemeinden Orthodoxe Kirche in den Böhmischen Ländern Gemeindeglieder, 82 Gemeinden mit 76 Priestern

6 228 Schlesische Evangelische Kirche A.B Gemeindeglieder, 21 Gemeinden mit drei Pfarrerinnen und 33 Pfarrern Tschechoslowakische Hussitische Kirche Gemeindeglieder, 292 Gemeinden mit 130 Priesterinnen und 136 Priestern Erholungs- und Freizeitheime der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. Sola fide čp. 14, Janské Lázně, Tel.: (00420) , Bergheim (Horský domov) Herlíkovice, Strážné 157, Tel.: (00420) , Fax: (00420) Internet: Doubravka Masarykova 273, Luhačovice, Tel.: (00420) Internet: Kirchliche Pension (Church Pension) Jungmannova 9, Praha, Tel.: (00420) , Fax: (00420) , Mobil: (00420) Internet: Gästehaus des Ökumenischen Rates Donská 5, Praha 10, Tel. und Fax: (00420) Internet: Begegnungszentrum Zur Jakobsleiter /Kostel U Jákobova žebříku U Školské zahrady 1, Praha 8 Kobylisy, Tel. und Fax: (00420) , Mobil: (00420) kosteljakob@volny.cz, Internet:

7 229 Projektkatalog 2016 Gustav-Adolf-Werk e.v. Mittel-Europa Sanierung der Pfarrwohnung in Čáslav Antragsteller Evangelische Pfarrgemeinde B.B. in Čáslav. Verantwortlich: Pfarrer Jaroslav Fér, Jana Karafiáta 159, Čáslav,, Tel.: (00420) , Internet: Die Stadt Čáslav mit ihren Einwohnern hat ein großes Einzugsgebiet. Durch ihre Lage an der Hauptstrecke Prag-Brno bietet sie gute Anschlüsse für Bus- und Bahnreisende. In der Stadt gibt es ein gutes Krankenhaus, Schulen, eine Sportarena und sogar ein Theater. Die Gemeinde der Böhmischen Brüder in Čáslav entstand im Jahr 1782, kurz nach der Verkündung des Toleranzpatents wurde in der Stadt die neugotische Kirche gebaut, damals der größte evangelische Kirchenbau in Böhmen. Die Gemeinde zählt heute rund 250 Glieder. Etliche von ihnen leben verstreut in 34 Ortschaften und haben Anreisewege von bis zu 20 km. Bibelstunden finden auch in zwei Diasporaorten statt. Im Bereich Diakonie unterstützt die Gemeinde ein Diakoniezentrum im ehemaligen evangelischen Lehrerinstitut, das auf die Arbeit mit mehrfach behinderten Kindern spezialisiert ist. Projektbeschreibung Aufgrund des Restitutionsgesetzes von 2012 wird in den nächsten Jahren die Trennung von Staat und Kirche vollzogen. Die Gemeinden müssen befähigt werden, sich selbst zu finanzieren. Für die Kirche bedeutet dies, dass vielfach auch Gemeinden zusammengelegt werden müssen. Čáslav hat dank ihrem großen Einzugsgebiet eine gute Aussicht, auch in Zukunft eine Pfarrgemeinde zu bleiben. Die Pfarrwohnung ist jedoch in einem so desolaten Zustand, dass ein Bezug gegenwärtig nicht möglich ist. Die Gemeinde hat eine neue Pfarrerin berufen. Nach der Sanierung der Wohnung könnte sie mit ihrer fünfköpfigen Familie dort einziehen. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit Weitere Unterstützer des Projektes sind der Hieronymus-Verein und die Stadt. Der Synodalrat der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und der Hieronymus-Verein haben den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG

8 230 Projektkatalog 2016 Gustav-Adolf-Werk e.v. Mittel-Europa Anbau und Sanierung des Pfarrhauses in Frýdek-Místek Antragsteller Evangelische Pfarrgemeinde A.B. in Frýdek-Místek. Verantwortlich: Vikar Mag. Lukáš Borecki, Smetanova 376, Frýdek-Místek,, Tel.: (00420) , Internet: Die Doppelstadt Frýdek-Místek befindet sich im äußersten östlichen Zipfel von Tschechien. Frýdek steht am rechten Ufer des Flusses Ostravice, direkt am Zusammenfluss mit der Morávka, Místek am linken Ufer. Die Stadt zählt rund Einwohner. Die evangelische Gemeinde A.B. ist noch jung. Ihre Arbeit hat 1994 mit einer Missionsstation begonnen. Dementsprechend bilden den größten Teil der Gemeinde junge Familien mit Kindern. Sie nehmen auch am aktivsten an Gemeindeveranstaltungen teil. Ökumenische Beziehungen zu anderen christlichen Gemeinden in der Stadt sind gut. Es gibt gemeinsames Singen am Weihnachtsbaum, ökumenisches Schauspiel und Konzerte sowie regelmäßige gegenseitige Besuche während der Allianzgebetswoche im Januar. Projektbeschreibung Als Gemeindehaus benutzt die Gemeinde ein Einfamilienhaus, das zu diesem Zweck gekauft und räumlich angepasst wurde. Inzwischen reicht das Platzangebot nicht mehr aus. Im Pfarrhaus können nicht zwei Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden, weil sie sich gegenseitig stören. Kinder treffen sich zum Kindergottesdienst in der Wohnung des Pfarrers, beschreibt Vikar Lukáš Borecki die räumliche Enge. Das kann in Zukunft nicht so bleiben. Ein großes Problem ist, dass Familien mit Kinderwagen und Menschen mit Behinderung für einen Besuch im Haus Treppen zu bewältigen haben. Entlastung soll ein Anbau bieten, der barrierefrei zugänglich ist und daher vor allem für Kinder- und Seniorenarbeit benutzt werden soll. Geplant ist zudem, das gesamte Gebäude zu isolieren. Der Gemeindesaal soll vergrößert werden, sodass dort 20 Personen mehr Platz finden. Die Gesamtkosten sind veranschlagt mit Weiterer Unterstützer des Projektes ist die Kirchenleitung. Das Bischofsamt der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. und die Gustav-Adolf- Bruderhilfe haben den Antrag befürwortet. PROJEKTFÖRDERUNG