Das Wetter spielte nicht mit

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1 Auch eine geschickte Auswahl des Termins half nichts: Trotz des zusätzlichen Tages durch das Pfingstwochenende konnten an den fünf Wettbewerbstagen nur dreimal Aufgaben ausgeschrieben werden, die zudem nicht immer zu einer Wertung führten. Andi Hofer als OK-Chef brachte die Gefühlslage in seinem Rückblick wohl auf den Punkt: Der einmal mehr sehr gut organisierte Anlass bot den Teilnehmern beste Voraussetzungen für einen tollen Wettbewerb. Nur das Wetter hielt sich nicht an diese Vorgabe und sorgte für sehr anspruchsvolle Bedingungen sowohl für die Wettbewerbsleitung als auch für die Piloten. Das Wetter spielte nicht mit JSM / RM 2016 Birrfeld Der völlig verregnete Auftakt am Samstag, 14. Mai verbot jeden Gedanken an einen möglichen Flug, der Wetterausblick auf den Sonntag schürte aber die Erwartungen an den zweiten Tag. Die gute Thermikprognose veranlasste die Konkurrenzleitung dann, anspruchsvolle Aufgaben auszuschreiben. Für die Junioren und die Standardklasse gab es einen klassischen Jurafräs mit Umkehrpunkt Vallorbe, während sich für die Offenen und Gemischten der zusätzliche Abstecher nach St. Ursanne als stark klassierende Erschwerung herausstellte. Der starke Wind, der in diesem Ausmass nicht erwartet worden war, leistete seinen Beitrag an die vielen Aussenlandungen. Hervorragend unter den gegebenen Verhältnissen schlugen sich die Junioren: Sechs der 15 Gestarteten schafften die 323 km. Mike Hürlimann mit einem Schnitt von gut 84 km/h wurde Tagessieger. Weniger gut lief es für die Teilnehmer der Segelflug Bulletin ONLINE Seite 1

2 Standard- und der Gemischten/15m-Klasse: Nur je ein Pilot kehrte nach erfülltem Flug ins Birrfeld zurück, Hans Siegrist und Babs Muntwyler. Auch drei Piloten der 18m/Offenen Klasse umrundeten die 336 km, worunter Peter Keller als Tagessieger mit 84 km/h. Wie herausfordernd dieser Flug gewesen sein muss, lässt am nächsten Tag seine spontane Aussage erahnen: Interessante Flug gsi, aber be froh, muesi hüt ned flüge! Womit das Wetter für den Pfingstmontag auch schon beschrieben wäre... Traditionell wird an der Junioren Schweizermeisterschaft ein Apéro für die Mitglieder des 100er-Clubs ausgerichtet. Mitglied dieser Sponsorenvereinigung zu Gunsten der Segelflieger-Junioren wird, wer pro Jahr mindestens 100 Franken einzahlt. Die Kosten für den Apéro werden jeweils von einem Spender übernommen, sodass die Sponsorenbeiträge vollumfänglich der Juniorenförderung zugutekommen. Etwas Positives hatte die frühzeitige Absage des Wettbewerbes an diesem Pfingstmontag: Es gab reichlich Gelegenheit für angeregte Gespräche zwischen den Junioren und den zahlreich angereisten Mitgliedern des 100er-Clubs. Das Alternativprogramm am Pfingstmontag: Die Junioren laden die schweizweit angereisten Mitglieder des 100er Clubs zum Apéro ein. Segelflug Bulletin ONLINE Seite 2

3 Auch das zweite Wochenende war geprägt von schwierigen Meteobedingungen. Am Samstag kam es nur gerade in der 18m/Offenen Klasse zu einer Wertung. Für den Sonntag versprachen die beiden Meteorologen ein enges Zeitfenster, das turbulente und interessante Verhältnisse erwarten liess, und das tatsächlich für einen Flug genutzt werden konnte. Der aufkommende starke Wind sorgte dafür, dass die Rückholer reichlich Arbeit bekamen. Immerhin liessen die geflogenen Strecken in allen Klassen eine Wertung zu. Richi Hächler erfüllte als einziger des gesamten Feldes die Aufgabe. Seine Schlussworte nach der Siegerehrung: Das OK hatte eine schwierige Aufgabe - aber wir auch. Sieger bei den Junioren und damit Schweizermeister wurde Mike Hürlimann, auf den Ehrenplätzen finden wir Tizian Steiger und Simon Gantner. Auf das Siegertreppchen in den einzelnen Klassen der RM schafften es: Peter Keller in der 18m/Offenen Klasse Babs Muntwyler in der Gemischten/15m Klasse Hans Siegrist in der Standard-Klasse Eine reiche Auswahl an Bildern, die Aufgaben und die Resultate sind zu finden unter: Urs Brühlmeier Schweizer Meisterschaften Junioren 2016: 1. Mike Hürlimann (Mitte) 2. Tizian Steiger (links) 3. Simon Gantner (rechts) Segelflug Bulletin ONLINE Seite 3

4 RM Birrfeld m / Offene: 1. Peter Keller (Mitte) 2. Beat Brändli (links) 3. Mark Käppeli (rechts) RM Birrfeld m / Gemischt: 1. Babs Muntwyler (links, zusammen mit Copi Yves Gerster) 2. Timm Bachmann 3. Matthias Koch (rechts) RM Birrfeld 2016 Standard: 1. Hans Siegrist (Mitte) 2. Richi Hächler (links) 3. Thomas Schiesser Segelflug Bulletin ONLINE Seite 4

5 151er-Schnitt am Alpe Adria Cup Schnelle Flüge bei schwierigem Wetter Ein Hochgeschwindigkeitsrennen Auch dieses Jahr war der Alpe Adria Cup in Feldkirchen (AUT) wieder sehr gut organisiert. Gleich am ersten Tag ging es über 490 km auf der Südseite zum Brenner und danach auf der Nordseite zum Dachstein und über den Hauptkamm zurück nach Feldkirchen. Mit über 110 km/h kamen die Besten ins Ziel. Der Schnellste mit 111 km/h war Werner Danz mit seinem Antares. Er klassierte sich aber nur auf Rang drei (Index). Einige Piloten erwischte es leider im Luftraum Zeltweg auf dem letzten Schenkel. Am zweiten Tag ging es mit einem Schnitt von 128 km/h über 408 km im gleichen Takt weiter. Tagessieger wurde Werner Danz. Am dritten Tag war Regen mit Südwind angesagt, aber an einen Ruhetag wurde von Seiten des Meteorologen nicht gedacht. Es wurde eine AAT-Aufgabe mit zwei Stunden Flugzeit ausgeschrieben und von der Hälfte der Piloten auch erfüllt. Wer zur richtigen Zeit oben war, konnte die kurzen trockenen Abschnitte im Gailtal mit Südwind nutzen, um die erste Wende zu holen, die anderen hatten Pech. Segelflug Bulletin ONLINE Seite 5

6 Dominik Mauchle und René Schönmann retteten an diesem Tag mit Rängen in den Top fünf die Schweizer Ehre in der Offenen Klasse. Diskussionen um Indexwertung Danach folgte ein Ruhetag und dann ging es erst so richtig los. Über 408 km Richtung Pustertal und zurück raste der Sieger mit 149 km/h Schnitt ins Ziel. Werner Danz wurde mit km/h Dritter, Rainer Cronjäger mit 143 km/h Elfter und ich belegte mit 137 km/h den 15. Rang. Am fünften Tag absolvierten wir einen Task über 425 km mit 128 km/h für den Sieger. Rainer Cronjäger wurde mit 117 km/h Siebter, ich belegte mit km/h Rang neun. Über die Hälfte des Feldes strandete nach ca. 100 km in Silian, weil es tiefer unten keinen Aufwind mehr gab. An diesem Tag hat es sich gelohnt, zu Beginn etwas langsamer zu fliegen, um oben zu bleiben. Am sechsten Flugtag ging dem Meteoschnüffler nach 2.5 Stunden der Sprit aus und er setzte zur Landung an. Der Meteorologe gab aber nicht auf und so startete das Feld dann um 16 Uhr doch noch zu einem AAT. Der Sieger kam mit 204 km und 129 km/h ins Ziel. Der letzte Tag - wieder ein AAT über zwei Stunden - schlug tempomässig alle Rekorde. Der Schnellste war Rainer Cronjäger mit 151 km/h, ich flog mir mit 141 km/h noch den 15. Rang ein. Alle Schweizer erreichten Schnitte von über 140 km/h, und nur zwei Piloten waren langsamer als 120 km/h. Grundsätzlich war der Alpe Adria Cup ein super Wettbewerb mit sehr schnellen, interessanten Flügen. Die Indexwertung gab jedoch zu regen Diskussionen Anlass. Ein grosses Kompliment gebührt dem Meteorolgen und der Wettbewerbsleitung unter Martin Huber, welche den Task immer perfekt ins Gelände gelegt haben. Ranglisten unter de/aac2016/results Wettbewerbsseite mit Fotos : Text und Bilder: Guido Halter (Offene Klasse) Segelflug Bulletin ONLINE Seite 6

7 Schnuppertag 2016 im LSTB oder: Wer hat den besseren Draht zu Petrus, Yanik oder Petra? Das Datum für den diesjährigen Schnuppertag im Bellechasse war der 30. April, Ausweichdatum der 21. Mai 2016! Als ich die Daten erfuhr, musste ich zu Yanik Varley, unserem Cheffluglehrer sagen: Sorry, in Woche 17 bin ich abwesend! Ich kann lediglich die Inserate schalten, aber ansonsten... Yanik meinte, dass das zwar sehr schade ist, aber falls Petrus am 30. April kein gutes Wetter macht, wäre ich dann am 21. Mai «voll» dran, da ist er leider abwesend! Nun ja, dachte ich, abwarten! Wie es Petrus gefiel, wurde es mit der Zusage für die Durchführung am 30. April doch noch sehr spannend. Die Wetterprognose verschlechterte sich von Tag zu Tag, sodass Yanik erst am späteren Freitagabend die Durchführung annullieren und auf den 21. Mai verschieben musste! Nun war der «Puck» bei mir! Die Wetterprognose in Woche 20 wurde von Tag zu Tag besser, sodass ich bereits am Donnerstag die Zusagen machen konnte! Und es wurde ein wirklich gelungener, «cooler», sehr erfolgreicher Tag! Wir hatten 7 Schnuppernde, die natürlich grad sofort 1:1 in den Flugbetrieb integriert wurden. Oder anders gesagt: sie lernten, dass man erst einmal arbeiten muss, bevor es in die Luft geht! Besonders bemerkenswert war auch der Helfer-Einsatz unserer Gruppenmitglieder! Vor allen Dingen unsere Flugschüler engagierten sich sehr an diesem Tag! Die Flüge konnten wie geplant durchgeführt werden, und weckten allseits eine grosse Begeisterung. Als dann am Abend die Flugzeuge geputzt und im Hangar versorgt waren, natürlich auch wieder mit der Beteiligung der Schnuppernden, stieg den Teilnehmenden bereits der Geruch des Grillfeuers in die Nase. Bei einem sehr gemütlichen Barbecue von unserem «Grillchef» Willy Rebsamen, wurde dieser Tag beendet. Sehr erfreut haben nicht nur mich die Mails von drei Teilnehmenden, die ich in der Folge erhielt: Nochmals vielen Dank an Euch alle für diesen grossartigen und unvergesslichen Tag. Es hat unglaublich Spass gemacht, und es war alles perfekt organisiert! Liebe Grüsse René Liebe Petra danke noch einmal für den wundervollen Tag am Samstag. Es war für mich und meine Freundin Eva ein unvergesslicher Tag. Aus mir wird sicher niemals eine Pilotin, doch ich hoffe, es ist nicht das letzte Mal, dass ich mit einem Segelflugzeug in der Luft war. Ein grosses Dankeschön der gesamten Segelfluggruppe Freiburg - ihr seid eine tolle Truppe :-) Lieber Gruss - Erika Liebe Segelfluggruppe Ich möchte mich bei euch allen nochmals herzlich für diesen unvergesslichen Tag bedanken, den ich letzte Woche bei und mit euch erleben durfte. Ihr habt uns Schnupperer so offen und herzlich empfangen, dass ich mich von Anfang an sehr wohl fühlte. Ein grosses Kompliment an eure Organisation! Die Kurzeinführung ins Fliegen war genau in der richtigen Länge und Komplexität. Pik, dir danke ich nochmals sehr herzlich für dein Engagement, uns bereits auf dem Boden und später in der Luft möglichst viel beizubringen. Ich war extrem überrascht, dass wir versuchen durften, selbst zu steuern. Es hat meeega Spass gemacht! Hier nochmals ein Kompliment an dich, Pik: du warst ziemlich mutig, mich auch noch auf den 2. Flug mitzunehmen, bei meinem Talent das Tempo gleichmässig auf 100 zu halten... ;-). Mit den Loopings hast du mir noch eine spezielle Freude gemacht! :-))) Meine Leidenschaft zum Fliegen habt ihr auf alle Fälle voll geweckt!! Das gemeinsame Zusammensitzen und uns dabei erst noch kulinarisch so verwöhnen lassen zu dürfen, war ein perfekter Abschluss von diesem für mich unvergesslichen Tag. Ein riesiges Dankeschön an euch alle! Mit herzlichen Grüssen Eva PS: Wann findet der nächste Anfängerkurs statt? Könnt ihr mir dazu Infos schicken? Danke vielmals! Segelflug Bulletin ONLINE Seite 7

8 Sicher ist es noch nicht, aber ich glaube, wir Also wirklich: ein voller Erfolg! Und Petrus meindürfen davon ausgehen, dass wir aus diesem te es zum Abschluss mit uns allen gut! Schnuppertag doch 2 Flugschüler/in gewinnen werden! Text und Fotos: Petra Schneuwly Markus Gnägi bei der Begrüssungsansprache Segelflug Bulletin ONLINE Seite 8

9 Daniela Novak, Fluglehrerin, zusammen mit 3 Schnuppernden beim Montieren. Segelflug Bulletin ONLINE Seite 9

10 Generalversammlung der VSV im Air Force Center in Dübendorf 44. GV der Segelflugveteranen Auf neue Mitglieder angewiesen Die 44. GV der Segelflugveteranen fand für einmal nicht während einer Segelflug-Schweizermeisterschaft statt. Ein attraktiver Durchführungsort wurde aber mit dem Flugplatz Dübendorf trotzdem gefunden. Unter der gewohnt zügigen Leitung des Präsidenten Manfred R. Küng wurde die Traktandenliste abgearbeitet. Die Erfolgsrechnung 2015 schloss mit einem kleinen Verlust ab, der hauptsächlich durch höhere Unterstützungsbeiträge an den fliegerischen Nachwuchs entstanden ist. (Junioren-Weltmeisterschaften in Australien). Die 49 gutgelaunten Mitglieder, die an der Versammlung teilnahmen, akzeptierten dies ohne Murren. Der Vorstand stellte sich bei den Wahlen geschlossen wieder zur Verfügung und wurde einstimmig gewählt. Kleine Einschränkung: Manfred R. Küng gab bekannt, dass er spätestens in einem Jahr zurücktreten möchte. Wer stellt sich zur Verfügung? Anstelle unseres leider verstorbenen Kameraden Arnold Ming wurde Hanspeter Gerber aus Buochs neu als Beisitzer gewählt. Ein geschichtsträchtiger Ort Interessierte Mitglieder nutzten die Möglichkeit, an einer geführten Besichtigung des geschichtsträchtigen Museums der Flieger- und Flab-Truppen teilzunehmen. Zu Beginn unterhielt uns Kurt Waldmeier (CEO JU-AIR / Flieger Flab Museum), mit einem interessanten Vortrag über die Aktivitäten seiner Organisation. Zum gemeinsamen Mittagessen nahmen wir im internen «Flüügerstübli» des Restaurant HOLDING Platz. Ein empfehlenswerter Ort! Wie immer ergaben sich beim geselligen Zusammensitzen interessante (Wieder)-Begegnungen und angeregte Gespräche. Ueli Aeschlimann, Präsident Motorflugveteranen und Manfred Küng, Präsident der Segeflugveteranen Um unseren Zielen der Nachwuchsunterstützung auch weiterhin gerecht zu werden, sind wir auf Neuzugänge angewiesen. Bist Du Segelflieger, aktiv oder nicht, ermuntern wir Dich herzlich, unserer Vereinigung beizutreten. Der Mitgliederbeitrag ist bescheiden, die Wirkung unserer Hilfe gross, und der gelegentliche Austausch mit Gleichgesinnten ein Gewinn. Alle diesbezüglichen Informationen finden sich auf Untermenü «Veteranen». Dort findest Du auch ein Beitrittsformular. Und nicht unwesentlich: Jedes Neumitglied erhält als Willkommensgeschenk das Buch «Segelflugchronik der Schweiz»! Peter Diggelmann Die Segelflugveteranen beim Mittagessen im Flüügerstübli Segelflug Bulletin ONLINE Seite 10