Reisebericht IACE 2009

Transkript

1 Nun ist es schon ein halbes Jahr her, dass sich luftfahrtbegeisterte Jugendliche aus verschiedensten Nationen auf den Weg gemacht haben, die Welt zu erkunden und um neue Glaubens -Genossen kennen zu lernen. Dank dem Aero-Club der Schweiz bekamen auch dieses Jahr wieder acht Schweizer Jugendliche die Möglichkeit an diesem Austausch teilzunehmen. Das erste Mal trafen wir uns zu den Selektionsgesprächen im Frühjahr 2009 im Verkehrshaus in Luzern, wo wir schon einmal erste Kontakte knüpfen konnten. Richtig ernst wurde es aber erst auf die Som- merferien hin, als es hiess die letzten Vorbereitungen zu treffen: Der Anzug musste gekauft und angepasst werden, das Gepäck gepackt und die Gastgeschenke besorgt werden. Am Dienstag den 21. Juli galt es dann Abschied nehmen von zu Hause und aufbrechen nach Grenchen, von wo wir uns auf den ersten Teil unserer Reise machten. Weder die Schweizer Luftwaffe oder der Aero-Club erlaubten sich eine Blösse und bescherten uns einen atemberaubenden Flug mit dem Cougar T-333 entlang des Rheines, gen Norden nach Egelsbach bei Frankfurt. Hier eine kleine Auswahl von Bildern dieses einmaligen Erlebnisses:

2 Die Weiterreise in die Niederlande gestaltete sich leider entgegen allen Vorzeichen beschwerlicher als erwartet. Während alle anderen Kadetten über den Luftweg ihren Bestimmungsort erreichen konnten (ausgenommen die Deutschen Auswahl), mussten wir (2 Belgische Kadetten, ein Deutscher und wir drei Schweizer) uns auf eine 5stündige Busfahrt begeben. Die für uns reservierte Fokker 50 der königlich-niederländischen Luftwaffe musste leider an besagtem Tag am Boden bleiben Wartungsarbeiten. Nichtsdestotrotz erreichten wir gegen Abend die Luftwaffenbasis Woensdrecht im Südosten der Niederlande, welche für die nächsten zwei Wochen unser zu Hause sein sollte. Müde von der langen Reise schafften wir es gerade noch die anderen Kadetten, welche direkt über Amsterdam gereist waren, zu begrüssen, unsere Zimmer zu beziehen und uns in unsere Betten fallen zu lassen. Da die detaillierte Berichterstattung der folgenden zwei Wochen viel zu viel Platz einnehmen würde und wohl auch den unzähligen Erlebnissen nur wenig gerecht würde, will ich an dieser Stelle in erster Linie auf die Highlights dieser unvergesslichen Zeit eingehen. Das Programm, das Herr Kasteleijn, Chairman des niederländischen IACE-Comites, zusammen mit der Holländischen Luftwaffe ausgearbeitet hatte, ermöglichte uns einen interessanten und abwechslungsreichen Einblick in das Land, seine Leute und seine aviatischen Seiten (militärisch und zivil). Von der Besichtigung nahezu aller fliegenden Geräte der Streitkräfte und ihrer wichtigsten Basen, über ein Kaffekränzchen mit Jetpiloten bis hin zum Einblick in die verschiedenen Maintenance-Bereiche der Airforce war alles vorhanden:

3 Obwohl das Wetter nahezu immer auf unserer Seite war, regnete es an dem Tag wie aus Strömen, als wir uns dem Segelfliegen widmen wollten. Dank dem grossartigen Organisationsteam, welches kurzerhand eine Programmumstellung veranlasste, kamen wir jedoch wenige Tage später dennoch in den Genuss einiger beflügelter Minuten: Neben der gesamten Luftfahrt kam aber auch die Kultur nicht zu kurz: Zusätzlich zu den wichtigsten Städten, in denen wir alle in den Genuss eines geführten Stadtrundganges kamen, wurde uns auch ein Einblick in die Luft- und Raumfahrt Fakultät der Universität Delft und die ESA-Niederlassung in Noordwijk geboten:

4 Während den z.t. etwas langen Busfahrten, den Abenden und Ausflügen lernten wir aber nicht nur das Land und seine Leute kennen, sondern knüpften auch unter den Kadetten und den Escorts viele neue Bekanntschaften und erfuhren interessante Dinge über andere Länder und deren Kulturen. Die gesamte Gruppe vereinigte nahezu 40 Leute aus 12 Nationen in sich, darunter auch Israel, Hong Kong, Kanada, die USA, Australien und die Türkei. Dabei ging uns der Gesprächsstoff während den fünfzehn Tagen nie aus und dank der modernen Technik werden wir weiterhin in Kontakt bleiben. Schliessen möchte ich meinen Kurzbericht mit meinem persönlichen Highlight, dem Besuch der KLM- Headquarters in Amsterdam-Schipol. Geführt von Piloten der grössten Niederländischen Airline, besuchten wir den gesamten Maintenance-Bereich und bekamen einen kurzen Einblick in die Operations-Zentrale. Abschliessen durften wir den Tag zur grossen Freude aller mit einem Flug in einem der zahlreichen Full-Motion-Flugsimulatoren des KLM Flight-Training beenden:

5

6 So aufregend wie die zwei Wochen waren, so schnell waren sie auch vorbei. Am frühen Morgen des 5.August machten wir uns wieder auf den Rückweg in die Schweiz. In einer knappen Stunde Flugzeit brachte uns dieses Mal die Fokker 50, die sonst als VIP-Transporter für die Königsfamilie dient, von Eindhoven nach Frankfurt am Main, wo wir uns dem Rest der Schweizer Delegation anschlossen und mit einer fabrikneuen PC-12 der Pilatus Flugzeugwerke nach Buochs am Vierwaldstättersee gejettet wurden:

7 An dieser Stelle möchte ich allen Personen und Organisationen herzlich dafür danken, dass Sie ein so besonderes Erlebnis möglich gemacht haben und hoffe, dass auch weitere Generationen in den Genuss dieser Chance kommen mögen. Valentin Erb