1. Bericht, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau, Student männlich

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1 Studierendenbericht Auslandsstudium University West, Trollhättan, Schweden WS 2012/13 1. Bericht, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau, Student männlich 1. Vorbereitung Nachdem ich mich im Februar dazu entschlossen habe ein Auslandssemester zu machen, stand zuerst das Bewerbungsverfahren auf dem Programm. Obwohl ich zeitlich schon sehr fortgeschritten war, ging alles problemlos und äußerst schnell über die Bühne. Ein großer Schritt war das Learning Agreement, bei dem ich sowohl die Fächer der Gasthochschule als auch die Fächer der Heimathochschule abgleichen musste und die für mich nützlichsten Kurse belegte. Eine große Hilfe dabei waren die Äquivalenzlisten, welche mir eine Menge bürokratischen Aufwand abnahmen. Ansonsten verlief die komplette Planung, die durchaus aufwendig und vielseitig ist reibungslos. Nicht zuletzt dank der hervorragenden Arbeit des International Office meiner Heimathochschule Kempten. In Schweden musste ich feststellen, dass dies nicht selbstverständlich ist. Ich wurde stets über die anstehenden Schritte informiert und während der ganzen Planung auf dem Laufenden gehalten. Zudem bekam ich mein Erasmus Stipendium im Voraus und war somit bestens gewappnet. Auch von schwedischer Seite wurden wir mittels s schon im Voraus informiert. 2. Unterkunft Gewohnt habe ich während meines Auslandssemesters im Lantmannavägen, wo ein Großteil aller internationalen Studenten untergebracht ist. Die Miete betrug rund 270. Hervorragend hierbei war, dass ich mich um nichts kümmern musste und alles von Seiten der Gasthochschule organisiert wurde und sogar der Wunsch mit einer bestimmten Person zusammenzuwohnen wurde erfüllt. Die Unterkunft besteht aus zwei siebenstöckigen Gebäuden, in der überwiegend Studenten und vor allem internationale Studenten leben. Es gibt einen Gemeinschaftsraum, der gegen eine Kaution gemietet werden kann. Die Waschsalons befinden sich zentral zwischen den Gebäuden und können elektronisch pro Person zweimal die Woche kostenlos gebucht werden. Die Wohnungen sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen, sind aber absolut in Ordnung und zweckmäßig. Die Ausstattung bezüglich Mobiliar und Küchen und Reinigungsutensilien war hervorragend, sodass wir nichts zusätzlich kaufen mussten. Es gibt 2er und 3er WGs. Kostenlose Parkplätze standen zur Verfügung. Der Weg zur Schule und in die Innenstadt beträgt rund 25 min zu Fuß. Ich habe mir dazu ein Fahrrad in einem Secondhand Laden zugelegt und bin im Winter zu Fuß gegangen. Es besteht allerdings auch eine Busverbindung. Obwohl das Stadtzentrum etwas weit ist, befindet sich nur 5 Gehminuten ein Lidl entfernt, der eine gute Versorgung ermöglicht. Ich persönlich habe mich in der Unterkunft absolut wohl gefühlt. 3. Studium an der Gasthochschule

2 Die University West ist eine sehr moderne, schöne Hochschule. Ich war positiv überrascht, als ich zum ersten Mal in die Uni gekommen bin. Super Ausstattung und eine angenehme Atmosphäre waren wohl die Hauptgründe, warum ich stets gern in die Vorlesungen gegangen bin. Restaurant und Studentencafé ließen keine Wünsche offen, wenn auch deutlich teurer als in der Heimathochschule in Deutschland. Zu Beginn hatten wir eine Einführungswoche, bei dem wir sowohl in die Örtlichkeiten wie auch in das bevorstehende Semester eingewiesen wurden und einander kennenlernen konnten. Es folgten zwei Wochen, in denen immer wieder verschiedenste Aktivitäten angeboten wurden um erste Freundschaften zu knüpfen. Abends traf man sich oft im Student Pub. Das Semester selbst war in zwei Hälften aufgeteilt. Die Kurse wurden in circa 10 Wochen zwar kürzer, dafür aber intensiver bearbeitet. Mitte November waren diese dann beendet und die neuen Kurse begannen. Ich habe jeweils zwei Kurse pro Hälfte gehabt. Die Vorlesungen waren an sich aber durchaus anders als in Deutschland. Gruppenarbeit steht an oberster Stelle und war Bestandteil in jedem Kurs. In den Vorlesungen selbst wurden die Themen nur relativ oberflächlich angekratzt. Die Themen mussten dann in teuren Kursbüchern nachgelesen und vertieft werden. Zudem war, wie oben erwähnt, viel Zeit für umfangreiche Gruppenarbeiten eingeplant. Anfangs musste ich mich erst an diese Art der Arbeit gewöhnen. Im Nachhinein ermöglich gerade dies in Kontakt mit verschiedensten Leuten zu treten. Vor allem mit meinen schwedischen Kommilitonen habe ich in dieser Zeit viel Spaß gehabt. In jedem der Kurse musste auch ein Bericht verfasst werden, was zwar mühsam war, aber mit Sicherheit auch mein Englisch verbessert hat. Obwohl ich die Kurse gleichmäßig verteilt habe und pro Hälfte 15 ECTS hatte, war die erste Hälfte wesentlich intensiver und aufwendiger. Es gibt also durchaus Unterschiede und der Arbeitsumfang kann nicht an den ECTS abgelesen werden. Es war auf jeden Fall eine neue Erfahrung und auch Bereicherung auf einem anderen Wege die Fächer zu erarbeiten und dieses System kennenzulernen. Nichtsdestotrotz habe ich auch gewisse Dinge im deutschen System zu schätzen gelernt. 4. Alltag und Freizeit Die Freizeit habe ich vor allem mit Internationals verbracht. Man ist zwar in den Kursen absolut integriert und aufgenommen, aber allein schon durch die gemeinsame Unterbringung mehr mit internationalen als mit schwedischen Studenten unterwegs. Anfangs wurde natürlich erst einmal Trollhättan und die schöne Umgebung erkundet. Auch Göteborg, die nächste größere Stadt habe ich ungefähr einmal im Monat besucht. Göteborg ist sowohl mit Zug, wie auch mit dem Auto bestens zu erreichen. Der Nationalpark Hunne-Halleberg, der wunderschöne See Vänern und die Westküste waren nur einige der Aktivitäten in den ersten Wochen. Natürlich wurde auch viel gefeiert. Es standen während des gesamten Aufenthalts überwiegend WG Partys auf dem Programm, da der Alkohol in Bars und Clubs extrem teuer ist. Allgemein kann man sagen, dass in Schweden alles teurer ist im Vergleich zu Deutschland. In der Zweiten Semesterhälfte hatte ich bereits erwähnt mehr Freizeit und nutze dann die zentrale Lage Trollhättans in Skandinavien. Ich bereiste die umliegenden Hauptstädte Oslo, Kopenhagen und Stockholm. Diese sind zwar etwas teuer, aber auch definitiv eine Reise wert. Vor allem wenn man schon so nah dran wohnt. Zum Abschluss habe ich meine mit Abstand schönste und größte Reise in Schweden absolviert: Lappland. Frühzeitig habe ich bei Scanbalt Experience die New Years Tour nach Lappland gebucht. Da ich zu dieser Zeit in einer schwedischen Hochschule immatrikuliert war, bekam ich sogar 15 % Rabatt

3 auf diese Tour. Es war zwar äußerst anstrengend, da wir zwei N ächte im Bus verbrachten und insgesamt ein paar Tausend Kilometer mit dem Bus reisten. Aber trotz aller Strapazen, war diese Reise die richtige Entscheidung. Mit maximalem Programm habe ich in 8 Tagen Lappland erforscht und unzählige Eindrücke von diesem Teil Skandinaviens gesammelt. Am letzten Tag waren wir in Helsinki und somit habe ich auch noch die vierte Hauptstadt noch gesehen. 5. Fazit Alles in allem Blicke ich absolut positiv auf mein Auslandsstudium zurück und bin sehr froh mich für diesen Schritt entschieden zu haben. Dieser Aufenthalt hat mich sowohl persönlich als auch fachlich weitergebracht. Ich kann auch Trollhättan nur empfehlen. Allerdings muss man sich auch im Klaren sein, dass das Wetter nicht immer einem Badeort entspricht. Außerdem ist Trollhättan eine Stadt mit Einwohnern und daher definitiv keine Großstadt. Ich habe mich aber auch gerade deshalb dort wohl gefühlt. Wer eine Großstadt bevorzugt müsste sich daher eher an Stockholm oder Göteborg orientieren. Müsste ich mich nun für ein positives und ein negatives Highlight entscheiden, so würde ich als schlechteste Erfahrung wohl den regnerischen Herbst nehmen. Leider hatten wir über Wochen nur Regen, womit wir nicht viel im Freien unternehmen konnten. Absolut positiv dagegen waren alle Erfahrungen mit internationalen Studenten und ganz klar die Lappland Reise!

4 2. Bericht, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau, Studentin weiblich 1. Vorbereitung Die Vorbereitung auf das Auslandssemester war sehr entspannt, da man große Unterstützung vom International Office in Kempten und in Trollhättan erhielt. Zunächst mussten wir eine Bewerbung schreiben mit Anschreiben und Lebenslauf. Danach musste man sich schon um die Kurse kümmern, auf der Homepage der University West sind alle Kurse gelistet, man muss nur darauf achten in welcher Hälfte diese angeboten werden. Um weniger Aufwand zu haben bietet sich die Äquivalenzliste an, diese Kurse werden dann sicher in Kempten angerechnet und die meisten werden nach wie vor an der Hochschule in Trollhättan angeboten. 2. Unterkunft Die Studenten werden in zwei verschiedenen Häusern untergebracht. Zum einen das Swedenborg Haus (altes Krankenhaus) und zum anderen die zwei Lantmannavägen Häuser. Der große Unterschied zwischen den beiden ist, dass im Swedenborg vor allem Einzelzimmer sind. Es besteht aus einem Raum mit Bett, Tisch, Regal, Stühle, Balkon, kleiner Küchenzeile und einem Badezimmer. Auf jedem Stockwerk gibt es dann zwei große Gemeinschaftsküchen und Sofas mit Fernseher. Die beiden Unterkünfte sind ca. 15 min Fußmarsch entfernt. Da ich in Lantmannavägen gewohnt habe, sind die nachfolgenden Informationen eher für diese Häuser. Dort findet man hauptsächlich WGs (2-3 Personen), diese bestehen aus 2-3 Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche mit Essbereich, Badezimmer (mit Toilette), Gästetoilette, Balkon und einen Abstellraum. In einem der beiden Lantmannavägen Häuser befindet sich ein Common-Room den man, gegen eine Kaution, mieten kann (für Partys oder sonstiges). Dieser muss dann wieder gereinigt werden, damit man das Geld wieder bekommt. Die Wohnungen sind komplett ausgestattet (Geschirr, Staubsauger, Bodenwischer), es können natürlich Kleinigkeiten fehlen, die muss man sich aber dann selbst kaufen. Wenn etwas kaputt ist, dann sollte man sich am besten an den Landlord melden. Für Lanntmannavägen ist Eidar zuständig, die sich dann meistens zügig darum kümmern und sehr kulant sind (ob Tisch, Bett oder Staubsauger). Es gibt auch Wäscheräume. Man kann dort für vier Stunden einen Raum buchen (zweimal pro Woche) und die Wäsche machen. Die Räume haben jeweils, zwei Waschmaschinen, einen Trockner und einen Trockenschrank. Wenn mal etwas nicht funktionieren sollte, muss man sich bei dem Landlord melden. Ein großer Pluspunkt ist, dass im Mietpreis von 260 alles dabei ist, das heißt dass nichts mehr dazu kommt (auch kein Internet). Neben den dazugehörigen Parkplatz befindet sich eine Tankstelle mit Poststation und dann noch ca. 300 m weiter befindet sich ein Lidl. Also man kann sehr gut zu Fuß einkaufen gehen. Zur Uni braucht man zu Fuß ca. 25 min und mit den Fahrrad ca. 10 min. Am besten ist es (besonders im Sommer) sich ein Rad zuzulegen. Es gibt zwei Second-Hand Shops und muss ca ausgeben. Aber es ist definitiv billiger als der Bus und falls man abends in der Stadt unterwegs ist spart man sich das Taxi. Wichtig ist es noch die Räder nie über Nacht draußen stehen zu lassen, da sehr oft welche gestohlen werden.

5 3. Studium an der Gasthochschule Die University West ist eine sehr schöne und moderne Hochschule mit ca Studenten. Es besitzt zwei Restaurants, ein großes mit verschiedenen Hauptgerichten und ein kleines Café mit vorwiegend Salate und Sandwiches. Es gibt aber auch viele Küchen mit Mikrowellen, da viele Schweden das eigene Essen mitbringen. Die Hochschule hat auch viele Gruppenräume, die man auch buchen kann, um in Ruhe arbeiten zu können. Da die Kurse hauptsächlich aus Projekten und Gruppenarbeiten bestehen sind diese sehr praktisch. Ein Semester in Schweden ist in zwei Hälften geteilt, das heißt man meistens 2-3 Kurse pro Hälfte und nach 10 Wochen hat man dann die Prüfungen. Insgesamt hatte ich 4 Kurse für den Studiengang WI MB (Product Development, Quality Management, International Strategic Management und Swedish for Beginners). Swedish for Beginners war leider sehr chaotisch, da der Kurs nur alle zwei Wochen stattfand und ein Lehrer keine Englischkenntnisse hatte (wurde dann gewechselt). Da sich viele Studenten beschwert haben, wird eine andere Lehrkraft diesen Kurs wieder übernehmen. Meine anderen Kurse waren sehr interessant, aber auch zeitintensiv (besonders in der ersten Hälfte), da ich zwei Projekte mit Bericht zu bearbeiten hatte. In diesen Kursen standen jeweils die Projekte im Vordergrund und die Vorlesungen waren eher kurz gehalten, das heißt dass man sich alles selbst erlernen muss. Aber bei Fragen stehen die Lehrkräfte jederzeit zur Verfügung, oft bekommt man und Handynummer. Sehr hilfsbereit ist das International Office, die sich stets kümmern wenn man Fragen zu den Kursen oder sonstiges hat. Wir hatten auch drei Tage zur Einführungen, dort kriegt man schon mal einen kleinen Überblick über die Stadt und die wichtigsten organisatorischen Dinge. Außerdem bekommen alle Studenten eine SIM-Karte um billig mit den anderen in Kontakt zu bleiben. Während des Semesters werden auch Ausflüge oder gemeinsame Essen organisiert, die sehr empfehlenswert sind. Man kann auch in den ersten Wochen einer Studentenvereinigung beitreten. Für ein Semester kostet das ca. 25, aber man erhält somit sehr viele Prozente (halber Eintrittspreis in den Club, 10% im Kaffeehaus, 15 % Jack&Jones) somit ist das Geld schnell wieder drin. 4. Alltag und Freizeit Trollhättan ist sicher keine Großstadt hat aber trotzdem alles was man braucht. In der Innenstadt befindet sich eine kleine Einkaufspassage, wenn man doch was Größeres will fährt man ca. 10 min mit dem Auto und hat dann zwei große Einkaufscentren. Weiter kann man auch in Trollhättan verschiedene Sachen ansehen. Zum einen die Wasserfälle und zum anderen die neuen und alten Schleusen. Auch kann man verschiedene Museen besichtigen, unter anderem das SAAB Museum. Wenn man dann ca. 20 min fährt kommt man an den größten See im Norden Europas, den Vänern. Dieser ist sowohl im Sommer, als auch im Winter besonders sehenswert. In der Nähe befinden sich dann auch zwei Nationalparks mit verschiedenen Wanderwegen und Aussichtspunkten. Wo man dann eine fantastische Sicht auf den See hat. Außerdem befindet sich dort das königliche Jagdmuseum, leider hatte ich nie das Glück Elche zu sehen.

6 Ansonsten hat Trollhättan eine sehr zentrale Lage um in die umliegenden Städte zu kommen: - ca. 1 Stunde in Göteborg (mit dem Zug 40 min) - ca. 1 Stunde an die Küste/Lysekil (Auto) - 3 Stunden in Oslo (Auto) Stunden Stockholm (Zug) - 4 Stunden Kopenhagen (Bus) So ist es sehr einfach diese Städte zu besuchen. Die Züge sollte man früh buchen, so sind auch weite Reisen sehr billig. Im Internet ist das einfach und das Ticket kann man dann in der Hochschule ausdrucken. Es gibt aber auch verschiedene Busunternehmen (Swebus), besonders für Kopenhagen war das die billigere Alternative. Ich habe alle oben genannten Städte besucht und alle sind sehenswert, wenn sie auch alle sehr unterschiedlich sind. Zu Oslo kann man einfach nur sagen, dass es sehr, sehr teuer ist (zu zweit Pizzaessen gehen ca. 60 ). Ein weiteres Highlight des Semesters war eine einwöchige Reise nach Lappland mit Scanbalt Experience, welche auch andere Reisen organisieren (Russland, England, Boat Trips, ). Allgemein muss man sich schon daran gewöhnen, dass Schweden teurer ist als Deutschland. Am teuersten ist der Alkohol, den die meisten Studenten aber dann von zu Hause mitbringen. In Schweden kann man Alkohol über 3,5% nur im Systembolaget (extra Laden) kaufen und nicht im Supermarkt. Teuer sind auch alle Kosmetikprodukte und der Besuch beim Frisör (besonders für Frauen). 5. Fazit Alles in allem war das Auslandssemester eine super Zeit, in der man sehr viele nette Leute kennen lernt, aber auch die verschiedenen Kulturen. Man unternimmt sehr viel zusammen, sei es weggehen, kochen oder Filme schauen. So war es für mich nicht so schlimm über Weihnachten nicht zu Hause zu sein. Aber auch die Landschaft in Schweden ist sehr schön, besonders dass überall kleine Seen sind und man gleich am Meer ist. Man erinnert sich gerne an das tolle halbe Jahr und hofft natürlich, dass die Freundschaften über der ganzen Welt noch länger halten.