FAKTEN ZUM EINKOMMENSUNTERSCHIED
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- Oskar Kirchner
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1 FAKTEN ZUM EINKOMMENSUNTERSCHIED 30. September 2014 Tagung Einkommensberichte lesen auswerten handeln Bettina Csoka, Abteilung Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik Inhalt 1. Wie hoch sind die Einkommen? 2. Ausmaß des Einkommensunterschieds 3. Bestimmungsfaktoren für den Einkommensunterschied 1
2 Höchstgagen für Top-ManagerInnen Die durchschnittliche Jahresgage heimischer Top-ManagerInnen in den Top-20 Börseunternehmen (ATX, 2013/14) pro Kopf: 1,33 Millionen Euro pro Jahr = rd Euro pro Monat (14tel) = rd Euro am Tag (365tel) +6,5 % im Vgl. z zum Vergleich: Durchschnitt 2013 (Jahresbezüge) Frauen Männer Managergehälter Bruttolohn- bzw. Gehalt (ATX)* Quelle: AK Wien, "Vorstandsvergütung in den ATX-Unternehmen 2013/2014", September 2014; inkl. aktienbasierter Vergütung, Abfindungen, Abfertigungen, Abschlagszahlungen und Sachbezügen Bruttolohn- bzw. Gehalt 2013: auf Basis von Statistik Austria, WIFO; * Durchschnitt aller Vorstandsmitglieder der 20 ATX-Unternehmen; Leistungsgerechtigkeit?? 3 Lohn- und Gehaltseinkommen in OÖ 2013 Die nach Einkommenshöhe gereihten 10 Zehntel der Arbeitnehmer/-innen verdienen monatlich brutto (Männer und Frauen, inkl. Teilzeit) bis 6000 mehr als 4440 bis 5000 bis 4000 bis 3000 bis 2000 bis 1000 bis 858 Median Frauen: rd bis 1222 "Median": je 50 % der Arbeitnehmer/-innen verdienen weniger bzw. mehr als knapp bis 1533 bis 1826 bis 2094 Median Männer: rd bis 2364 Nur 5,9% der Arbeitnehmer/-innen verdienen über der Höchstbeitragsgrundlage (HBG) von 4440 bis 2686 bis 3153 bis 3969 bis 0 niedrigstver niedrigstverdienendes Zehntel 2. Zehntel 3. Zehntel 4. Zehntel 5. (mittleres) 6. Zehntel 7. Zehntel 8. Zehntel 9. Zehntel 4,1 hoch- % mit -dienendes verdienendes hohen Zehntel Zehntel Zehntel Quelle: Beitragsgrundlagenstatistik der GKK OÖ, laufendes Einkommen (Jahres14tel) der Arbeiter/-innen und Angestellten ab der Geringfügigkeitsgrenze (ohne Lehrlinge und Beamte/-innen); dargestellt ist die sogenannte Dezilverteilung, die die Arbeitnehmer/-innen in zehn 4 personenmäßig gleich große Gruppen teilt, gereiht nach der Höhe ihrer Bruttoeinkommen 4,1 % mit hohen Einkommen bis HBG 5,9 % mit Höchst-Einkommen 2
3 Für viele Männer und Frauen kein bzw. kaum ein Auskommen mit ihrem (Gesamt)Einkommen 100 Frage: Würden Sie sagen, dass Ihr Einkommen Ihren Bedürfnissen entspricht? Antworten in %*: 8 12 ( ) % 47 reicht nicht aus reicht gerade aus % 0 44 % * Rundungsdifferenzen möglich Männer Quelle: Arbeitsklimaindex der AK OÖ, reicht vollkommen sehr gut Frauen 33 % Der AKI beruht auf Befragungen von Stichproben im Umfang von mehr als Befragten (erwerbstätige und arbeitsuchende Personen) in ganz Ö 5 Inhalt 1. Wie hoch sind die Einkommen? 2. Ausmaß des Einkommensunterschieds 3. Bestimmungsfaktoren für den Einkommensunterschied 3
4 Einkommensunterschied Zwischen Frauen & Männern? (OÖ) Monatseinkommen brutto (Median), inkl. Teilzeit Frauen Männer % - 44% zwischen wem? 0 Arbeiter/-innen Angestellte Zwischen Gut -Verdienenden & Rest? Zusammensetzung der Beschäftigtenstruktur: Arbeiter M 0,3% Arbeiterinnen 0,0% über der Höchstbeitragsgrundlage Angestellte M 10% Angestellte F 1% Quelle: Beitragsgrundlagenstatistik der GKK OÖ, laufendes Einkommen (Jahres14tel) der Arbeiter/-innen und Angestellten ab der Geringfügigkeitsgrenze (ohne Lehrlinge und Beamte/-innen) ArbeiterInnen "Rest" 99,7% unter der Höchstbeitragsgrundlage Angestellte "Rest" 89% 7 Bundesländer-Einkommen bei Vollzeit Vollzeit-Jahres-Verdienst: um soviel Prozent verdienten Frauen bei Vollzeit weniger als Männer (brutto, 2012): V OÖ T S NÖ St B K W OÖ Arbeitnehmerinnen verdienten trotz Vollzeit 27 % weniger als Männer das ist Ö-weit der zweithöchste Unterschied. -18,4% -27,1% -25,8% -25,1% -23,7% -23,5% -22,0% -21,9% Ö -22,7% -30,8% Equal Pay Day Quelle: Statistik Austria; Lohnsteuerstatistik 2012; Basis durchschnittliche Bruttojahresbezüge aller ArbeitnehmerInnen mit lohnsteuerpflichtigen Bezügen; Wohnortbetrachtung; 8 4
5 Estland Österreich Deutschland Tschech. Rep. Slowakei Ungarn Finnland UK Island Kroatien Schweiz Spanien Niederlande Zypern Schweden Portugal Norwegen Dänemark Frankreich Bulgarien Irland Lettland Litauen Belgien Rumänien Luxemburg Italien Polen Malta Slowenien Equal Pay Day* = 10. Oktober 2014 *wird der prozentuelle Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern (22,7 %) auf den Kalender 2014 umgelegt, ergibt sich der Equal Pay Day Am hat ein männlicher Vollzeit-Arbeitnehmer in Ö im Schnitt bereits jenes Arbeitseinkommen erreicht, wofür eine weibliche Vollzeitbeschäftigte im Schnitt noch bis Jahresende arbeiten muss. Frauen arbeiten, statistisch gesehen, die restlichen 83 Tage gratis Je später der Equal Pay Day, umso gleicher sind die Einkommen zwischen den Geschlechtern verteilt Bundesländer: - am frühesten: Vbg. (10. 9.), gefolgt von OÖ, Tirol & Szb. (24.9., und 1.10.) - noch vor dem bundesweiten Schnitt: NÖ und Stmk (6. & ). - knapp nach dem Bundesschnitt: B und Ktn (beide am ). - positives Schlusslicht : in Wien Quelle: Statistik Austria; Lohnsteuerstatistik 2012; Basis durchschnittliche Bruttojahresbezüge aller ArbeitnehmerInnen mit lohnsteuerpflichtigen Bezügen; Wohnortbetrachtung; AK-OÖ-Berechnungen 9 Lohngefälle - Österreich im Vergleich Gender Pay Gap Stunden-Verdienst: um soviel Prozent verdienten Frauen in der Stunde weniger als Männer (brutto, 2012) -8,6-10,0-9,7-6,7-6,4-6,1-2,5-30,0-12,6-20,1-19,4-19,1-18,7-18,0-17,9-16,9-16,2-15,9-15,7-15,1-14,9-14,8-14,7-13,8-14,4-17,8-22,4-22,0-21,5-23,4 Österreichs Arbeitnehmerinnen verdienten in der Stunde fast ein Viertel weniger als Männer das ist EU-weit das zweithöchste Lohngefälle EU 28-16,4 Quelle: Eurostat, September 2014; Basis = durchschnittliche Bruttostundenverdienste inkl. Überstundenentgelte in der gesamten Wirtschaft (ohne Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung ), Betriebe ab 10 Beschäftigten 10 5
6 Inhalt 1. Wie hoch sind die Einkommen? 2. Ausmaß des Einkommensunterschieds 3. Bestimmungsfaktoren für den Einkommensunterschied Gender Pay Gap Ursachen: Stundenverdienst-Unterschied zwischen Frauen und Männern lässt sich in 2 Teile zerlegen: 1) Geschlechtsspezifische Teilung Würden sich Frauen & Männer des Arbeitsmarktes (Branchen- & beobacht bzgl. dieser Berufsspezifische Segregation ) -bare Charakteristiken nicht Unterschiede 3) Alter unterscheiden, 2) Ausbildungsniveau nicht erklärbar er Teil 38% 4) Betriebszugehörigkeit wäre der 62% 5) Beschäftigungsausmaß Lohnunterschied 6) Art des Arbeitsvertrags um diesen Teil geringer Diskriminierung?.. Der hohe Verdienstunterschied in Österreich geht gleichzeitig mit einer hohen Frauenerwerbsquote und einer hohen Teilzeitquote bei den Frauen einher. Frauen arbeiten öfter in schlechter bezahlten Dienstleistungsberufen und in Branchen mit geringeren Verdienstmöglichkeiten, während Männer häufiger in besser bezahlten technischen Berufen und Führungspositionen zu finden sind. Quelle: Statistik Austria, Statistische Nachrichten 3/2014 ( Geisberger / Glaser); Basis = durchschnittliche Bruttostundenverdienste inkl. Überstundenentgelte in der gesamten Wirtschaft (ohne Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung ), Betriebe ab 10 Beschäftigten; Berechnung auf Basis des Gender Pay Gap 2010 (Ö: 24 %, EU 16,2 %)) 12 6
7 Erbringung von Finanzdienstleistungen Metallerzeugung und -bearbeitung Maschinenbau Gesundheitswesen Herstellung von Metallerzeugnissen Großhandel Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung Hochbau Vorbereit. Baustellenarbeiten, Bauinstallation etc. Herstellung von Nahrungsund Futtermitteln Vermittlung / Überlassung von Arbeitskräften Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen Einzelhandel Sozialwesen (ohne Heime) Gebäudebetreuung; Garten- und Landschaftsbau Gastronomie Branchen-Unterschiede: Einkommen in OÖ brutto, pro Monat laufendes Einkommen (Median*), inkl. Teilzeit Männer Frauen Unterschied in % der Männereinkommen % -28% -30% -38% -30% -36% -31% -24% -36% -34% -16% -38% -36% -21% -40% -17% Quelle: Beitragsgrundlagenstatistik der GKK OÖ, laufendes Einkommen (Jahres14tel) der Arbeiter/-innen und Angestellten ab der Geringfügigkeitsgrenze (ohne Lehrlinge und Beamte/-innen); * Einkommen genau in der Mitte (je die Hälfte der Beschäftigten verdient mehr oder weniger als den Medianwert 13 Einkommensunterschiede - Vorbild öffentliche Hand: Um soviel Prozent sind die Frauen-Einkommen niedriger als jene der Männer: ArbeiterInnen Angestellte Vertragsbedienstete BeamtInnen In der Privatwirtschaft sind die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen sehr deutlich. -22% -11% -11% -3% -30% -34% Im öffentlichen Bereich sind die Einkommenshöhen deutlich näher beisammen. -54% -47% Gesamt (inkl.teilzeit) Vollzeit ohne Lehrlinge; Quelle: Einkommensbericht des Rechnungshofs, Dezember 2012; AK OÖ; die Angaben beziehen sich auf die Bruttomedianeinkommen des Jahres 2011; Vollzeit = ganzjährige Vollzeitbschäftigung 14 7
8 Die Menschen wissen dass ein besseres Leben in erster Linie von der Qualität sozialer Beziehungen abhängt. Und die macht man nur besser, wenn man Einkommensunterschiede abbaut. Gleichheit ist ein langfristiges Projekt. Man muss auch die wirtschaftliche Demokratie stärken, etwa über die Gewerkschaften und eine größere Mitsprache. britischer Ungleichheitsforscher Richard Wilkinson, in: Die Zeit, Nur unter der Bedingung von mehr Gleichheit könnten wir uns gegenseitig auch als gleichwertige Menschen anerkennen. Richard Wilkinson, Kate Pickett, aus: Gleichheit ist besser 15 8
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