Modul Jahresabschluss
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- Kora Hummel
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1 FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT LEHRSTUHL FÜR INTERNATIONALE UNTERNEHMENSRECHNUNG PROF. DR. BERNHARD PELLENS Modul Jahresabschluss Sommersemester 2016 Dienstag, Uhr, HZO 10
2 Der Lehrstuhl stellt sich vor: Lehrstuhlinhaber Sekretariat Habilitanden Prof. Dr. Bernhard Pellens Beate Preuß Dr. Peter Küting Dr. André Schmidt Doktoranden Omar Barekzai Fabian Engstermann Kai Hüttermann Janina Knappstein Denisa Lleshaj Marco Muschallik Ann-Kathrin Schmeling Dennis Starke Chenzhi Wu 2
3 Wer macht was im Sommersemester 2016? Allgemeine Informationen & Buchausleihe Stipendien Beate Preuß GC 2/ Abschlussarbeiten Kai Hüttermann GC 2/ Betreuung von Praktika & Prüfungsangelegenheiten Dennis Starke GC 2/ Anerkennungen & Empfehlungsschreiben Marco Muschallik GC 2/ Denisa Lleshaj GC 2/
4 Veranstaltungen des Lehrstuhls IUR im Bachelor (1) Pflichtmodule Jahresabschluss (5 ECTS) Vorlesung mit Übung (3 SWS) - Einmal jährlich im Sommersemester Wertorientierte Unternehmensführung (5 ECTS) Vorlesung (2 SWS) - Jedes Semester (gemeinsam mit Prof. Knauer und Müller) Wahlmodule Accounting I Bilanzansatz und Bewertung (5 ECTS) Vorlesung und Übung (4 SWS) - Einmal jährlich im Sommersemester Hausarbeitsseminar zu Accounting I (5 ECTS) Blockveranstaltung (Skiseminar möglich!) - Einmal jährlich im Wintersemester Unternehmensanalyse (5 ECTS) Vorlesung und Übung (3 SWS) - Einmal jährlich im Wintersemester 4
5 Veranstaltungen des Lehrstuhls IUR im Bachelor (2) Wahlmodule (Fortsetzung) Accounting II - Konzernrechnungslegung und sonstige Rechnungslegungsinstrumente (5 ECTS) Vorlesung und Übung (4 SWS) - Einmal jährlich im Wintersemester Praxisseminar zu Accounting II (5 ECTS) Vorlesung und Übung (4 SWS) - Einmal jährlich im Wintersemester Hausarbeitsseminar zu Accounting II (5 ECTS) Blockveranstaltung - Einmal jährlich im Sommersemester 5
6 Modul Jahresabschluss Aufbau der Veranstaltung (1) Vorlesung Dienstag, Uhr im HZO 10 Übung Zusätzlich zur Vorlesung wird eine Übung angeboten, in der die zentralen Themen der Vorlesung anhand von Übungsaufgaben wiederholt und vertieft werden. Insgesamt werden 6 Alternativtermine (s. folgende Folie) für die wöchentlich stattfindenden Übungen angeboten. In den jeweiligen Terminen werden identische Inhalte präsentiert. 6
7 Modul Jahresabschluss Aufbau der Veranstaltung (2) Die Übungen finden ab dem 19. April 2016 zu folgenden Terminen statt: Gruppe 1: Dienstag, Uhr, HGC 40, Übung 1: Gruppe 2: Dienstag, Uhr, HZO 70, Übung 1: Gruppe 3: Mittwoch, Uhr, HZO 80, Übung 1: Gruppe 4: Mittwoch, Uhr, HZO 60, Übung 1: Gruppe 5: Donnerstag, Uhr, HZO 80, Übung 1: Gruppe 6: Donnerstag, Uhr, HZO 70, Übung 1: Bitte besuchen Sie einen alternativen Übungstermin, sofern Ihr Übungstermin auf einen Feiertag fällt! 7
8 Modul Jahresabschluss Unterlagen Die Veranstaltungs- und Übungsunterlagen werden im Blackboard der Ruhr-Uni ( termingerecht zur Verfügung gestellt. Hier finden Sie auch aktuelle Ankündigungen und eine Diskussionsplattform. Kurs: Passwort: ss16 Jahresabschluss Wird in der ersten Veranstaltung bekannt gegeben 8
9 Modul Jahresabschluss Klausur Die Klausur umfasst 60 Minuten und bezieht sich o auf die Vorlesungsinhalte, o auf die Übungsinhalte und o auf die Inhalte des WBT-Programms Bilanzen lesen und verstehen, das für Kursteilnehmer über das Blackboard zur Nutzung zur Verfügung steht. In die Bewertung der Abschlussklausur fließen Bonuspunkte ein, die durch eine erfolgreiche Teilnahme an der Klausur zum "Vorkurs Finanzbuchhaltung" erworben werden können. Der Klausurtermin wird noch festgelegt und frühzeitig im Blackboard sowie auf unserer Homepage ( bekannt gegeben. 9
10 Modul Jahresabschluss Vorgehen bei Fragen (1) Wie gelangen Sie an notwendige Informationen? 1. Homepage des Lehrstuhls: Dort finden Sie die aktuellsten Infos rund um den Lehrstuhl! 2. Blackboard-Kurs: Hier finden Sie die Vorlesungs- und Übungsunterlagen sowie aktuelle Informationen zur Veranstaltung! 10
11 Modul Jahresabschluss Vorgehen bei Fragen (2) Wie gelangen Sie an notwendige Informationen? 3. Schreiben Sie einem der wissenschaftlichen Mitarbeiter eine , nachdem Sie sich auf der Homepage und im Blackboard informiert haben und keine Antwort auf Ihre Fragen gefunden haben! 4. Persönlicher Termin Kommen Sie persönlich zum Lehrstuhl, wenn es sich um komplexere Fragestellungen handelt z.b. zu Inhalten aus der Vorlesung oder der Übung! Bitte beachten Sie die Sprechstunden der jeweiligen Mitarbeiter, die Sie auf der Lehrstuhl-Homepage finden! 11
12 Literatur (I) Zur Einführung: Bonse, A./Linnhoff, U./Pellens, B.: Jahresabschlüsse und Analyse von Jahres- und Konzernabschlüssen, in: Busse von Colbe, W./Coenenberg, A. G./Kajüter, P./Linnhoff, U./Pellens, B. (Hrsg.), Betriebswirtschaft für Führungskräfte, S und S , 4. Aufl (L 02/244) wird als PDF-Datei im Blackboard bereitgestellt Vorlesungsbegleitende Literatur: Baetge, J./Kirsch, H.-J./Thiele, S.: Bilanzen, 12. Aufl., (M 22/83,12) Coenenberg, A. G./Haller, A./Schulte, W.: Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 22. Aufl., (M 022/15) Schildbach, T./Stobbe, T./Brösel, G.: Der handelsrechtliche Jahresabschluss, 10. Aufl., (M 222/59, 10) Pellens, B.: Bilanzen lesen und verstehen, WBT-Programm, ESMT European School of Management and Technology, Berlin Zugriff über das Blackboard 12
13 Literatur (II) Nachschlagewerk: Busse von Colbe, W./Crasselt, N./Pellens, B. (Hrsg.): Lexikon des Rechnungswesens, 5. Aufl., Rechtsquelle: Handelsgesetzbuch (HGB) Geschäftsbericht BVB für das Geschäftsjahr 2014/15: wird als PDF-Datei im Blackboard bereitgestellt 13
14 Tongji-Universität/CDHK Die Tongji-Universität in Shanghai ist eine renommierte chinesische Universität mit mehr als Studierenden Offizielle Partnerschaft mit der RUB seit 1980 Intensive Kooperation der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft mit dem Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg (CDHK) der Tongji-Universität Vorlesungen auf Englisch, Deutsch (und Chinesisch) 14
15 Auslandsprogramme am CDHK/Tongji-Universität Für Bachelor- und Masterstudierende: Summer School Dreiwöchiges Programm jeden Sommer (2016: September 2016) Erwerb von 5 ECTS für Bachelorstudierende möglich Bewerbung bis zum direkt über die TU Berlin (Informationen auf der Homepage des ifu) Allgemeine Informationen auf der Homepage des CDHK und des ifu 15
16 16
17 Inhaltsübersicht I. Einführung in die Rechnungslegung II. Aufgaben der Rechnungslegung III. Bestandteile des Jahresabschlusses IV. Bilanz V. Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) VI. Anhang VII. Lagebericht VIII. Offenlegungs- und Prüfungspflicht IX. Unternehmensanalyse mit Hilfe von Jahresabschlüssen 17
18 Lernziele Nach der Vorlesung sollten Sie wissen Wie unternehmerisches Handeln beurteilt werden kann. Welche Insolvenzgründe es gibt. Was für die langfristige Unternehmensexistenz notwendig ist. Was im externen Rechnungswesen zu welchen Zwecken gemacht wird. Was Jahresabschlüsse sind und welche Ziele sie verfolgen. Aus welchen Bestandteilen ein Jahresabschluss besteht. Was sich hinter einer Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), Anhang, Cashflow- bzw. Kapitalflussrechnung und einem Lagebericht verbirgt. 18
19 Zentrale Fragen zur Beurteilung unternehmerischen Handelns 1 Wer finanziert das Unternehmen? 2 Was macht das Unternehmen und wieviel Umsatz erzielt es? 3 Wer bekommt was von dem Unternehmen? 4 Welche finanziellen Ziele muss ein Unternehmen erreichen, um dauerhaft zu existieren? 5 Wann geht ein Unternehmen pleite/konkurs/insolvent? 19
20 1 Wer finanziert das Unternehmen? Eigenkapitalgeber und Fremdkapitalgeber finanzieren das Unternehmen. 20
21 1 Wer finanziert die Unternehmen? Auskunft darüber, in welchen Verhältnis sich ein Unternehmen zu einem Stichtag durch Eigen- und Fremdkapital finanziert, gibt die Passivseite der Bilanz. Beispiel: Bilanz der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Aktiva in T Passiva in T A. Langfristige A. Eigenkapital Vermögenswerte B. Kurzfristige B. Fremdkapital Vermögenswerte B.1 Langfristige Schulden B.2 Kurzfristige Schulden Summe Summe Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 21
22 2 Was macht das Unternehmen und wieviel Umsatz erzielt es? Das Vermögen, das die Tätigkeit eines Unternehmens beschreibt, wird zu einem Stichtag in der Bilanz auf der Aktivseite ersichtlich. Beispiel: Bilanz der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Aktiva in T Passiva in T A. Langfristige A. Eigenkapital Vermögenswerte B. Kurzfristige B. Fremdkapital Vermögenswerte B.1 Langfristige Schulden B.2 Kurzfristige Schulden Summe Summe Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 22
23 2 Was macht das Unternehmen und wieviel Umsatz erzielt es? Wie viel Umsatz ein Unternehmen erzielt 23
24 2 Was macht das Unternehmen und wieviel Umsatz erzielt es? wird in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) deutlich. Beispiel: Gewinn- und Verlustrechnung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA in T 2014/ / Umsatzerlöse Sonstige Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige Aufwendungen Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit Ergebnis aus Beteiligungen Finanzierungserträge Finanzierungsaufwendungen Finanzergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Jahresüberschuss/ -fehlbetrag Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 24
25 3 Wer bekommt was von den Unternehmen? Fremdkapitalgeber bekommen Zinsen und Eigenkapitalgebern steht der Unternehmensgewinn zu. 25
26 3 Wer bekommt was von den Unternehmen? Die Höhe der Zinsen und des Unternehmensgewinns werden in der GuV ersichtlich. Beispiel: Gewinn- und Verlustrechnung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA in T 2014/ / Umsatzerlöse Sonstige Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige Aufwendungen Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit Ergebnis aus Beteiligungen Finanzierungserträge Finanzierungsaufwendungen Finanzergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Jahresüberschuss/ -fehlbetrag Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 26
27 4 Existiert das Unternehmen dauerhaft? Um dauerhaft existieren zu können, müssen Unternehmen rentabel arbeiten und stets liquide sein! Langfristige Existenz erfordert... nachhaltigen Gewinn Verzinsungswunsch auf das investierte Kapital der Eigentümer in Form von Gewinnen Rentabilitätsziel Liquidität = jederzeitige Zahlungsfähigkeit jederzeitige Fähigkeit, anstehende Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen Liquiditätsziel 27
28 4 Existiert das Unternehmen dauerhaft? Die Rentabilität eines Unternehmens wird in der GuV ersichtlich. Beispiel: Gewinn- und Verlustrechnung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA in T 2014/ / Umsatzerlöse Sonstige Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige Aufwendungen Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit Ergebnis aus Beteiligungen Finanzierungserträge Finanzierungsaufwendungen Finanzergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Jahresüberschuss/ -fehlbetrag Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 28
29 4 Existiert das Unternehmen dauerhaft? Die Liquiditätslage wird in der Kapitalflussrechnung deutlich. Kapitalflussrechnung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA in T 2014/ /2014 Ergebnis vor Ertragssteuern Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens Sonstige zahlungsunwirksame Erträge Zinserträge Zinsaufwendungen Ergebnis aus Beteiligungen an assozierten Unternehmen Veränderung der sonstigen Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzordnen sind Veränderung der sonstigen Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzordnen sind Erhaltene Zinsen Gezahlte Zinsen Gezahlte Ertragsteuern Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 29
30 5 Wann geht ein Unternehmen pleite? 30
31 5 Wann geht ein Unternehmen pleite? Die Insolvenztatbestände gehen aus der Insolvenzordnung hervor. Insolvenzgründe ( 17 bis 19 InsO) (drohende) Illiquidität Zahlungsverpflichtungen kann (künftig) nicht nachgekommen werden ( 18 InsO) Überschuldung Eigenkapital < 0, es sei denn, die Fortführung des Unternehmens ist überwiegend wahrscheinlich ( 19 InsO) (nur für juristische Personen wie GmbH, Aktiengesellschaft, KGaA) 31
32 5 Wann geht ein Unternehmen pleite? Die Liquiden Mittel stehen auf der Aktivseite der Bilanz und die Liquiditätslage wird in der Kapitalflussrechnung deutlich. Beispiel: Bilanz der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Aktiva in T Passiva in T A. Langfristige A. Eigenkapital Vermögenswerte B. Kurzfristige B. Fremdkapital Vermögenswerte B.1 Langfristige Schulden davon Liquide Mittel B.2 Kurzfristige Schulden Summe Summe Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 32
33 Zentrale Fragen zur Beurteilung unternehmerischen Handelns Wer finanziert das Unternehmen? Was macht das Unternehmen und wieviel Umsatz erzielt es? Wer bekommt was von den Unternehmen? Existiert das Unternehmen dauerhaft? 5 Wann geht ein Unternehmen pleite? Wo werden die zur Beurteilung unternehmerischen Handelns benötigten Informationen erstellt und wie werden sie wem bereitgestellt? 33
34 Bereitstellung von Informationen durch das interne Rechnungswesen Mit Hilfe der doppelten Buchhaltung (Verpflichtung hierzu für jeden Kaufmann in 238 HGB) werden im betrieblichen Rechnungswesen alle unternehmerischen Aktivitäten in Zahlen (Mengen und Wert-größen) systematisch ermittelt, aufbereitet und ausgewertet. Mit dem gesetzlich nicht geregelten internen Rechnungswesen (Kosten- und Leistungsrechnung) gestaltet sich die Unternehmensführung interne Steuerungs- und Kontrollrechnungen als Entscheidungsunterstützungsrechnungen. 34
35 Bereitstellung von Informationen durch das externe Rechnungswesen Das gesetzlich in den 242 ff. HGB geregelte externe Rechnungswesen bildet die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens für Außenstehende ab. Es liefert damit Informationen für: Eigentümer (= über ihre Investition in die Gesellschaft), Geschäftsführung (= über den Periodenerfolg der eigenen Tätigkeit), Kreditgeber (= über die Liquiditätslage und damit Bonität), Staat (= über mögliche Steuerzahlungen), Arbeitnehmer (= über Lohn- und Gehaltsniveau) sowie Lieferanten und Kunden (= über ihre Geschäftsbeziehungen), die standardisiert und damit extern vergleichbar sind, sodass alle Unternehmensbeteiligten (Stakeholder) ihre Entscheidungen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen treffen können. 35
36 Jahresabschluss als standardisiertes periodisches Messinstrument Jahresabschlüsse liefern durch die Zusammenfassung der Buchhaltungskonten zu einem Stichtag (meist ) periodische Informationen über: Vermögens- und Kapitalstruktur in der Bilanz, Ertragslage in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und Finanz- und Liquiditätslage in der Cashflow-Rechnung. In Jahresabschlüssen wird der Totalerfolg eines Unternehmens über die gesamte Unternehmenslebensdauer (Summe aller Einzahlungen abzüglich aller Auszahlungen [ohne Zahlungen von und an die Anteilseigner]) in periodisierte Teilerfolge zerlegt. Kapitalflussrechnung/ Cashflow-Rechnung Einzahlungen - Auszahlungen = Cashflow Anlagevermögen Umlaufvermögen - davon liquide Mittel Bilanz Eigenkapital - davon Jahresüberschuss Fremdkapital Gewinn- und Verlustrechnung + Erträge - Aufwendungen = Jahresüberschuss Was steht in der Bilanz, GuV und in der Cashflow-Rechnung? 36
37 Bilanz Begriff und Inhalt (1) Gegenüberstellung der an einem Stichtag (z.b ) vorhandenen, nach bestimmten Grundsätzen bewerteten, in Gruppen zusammengefassten Vermögensgegenstände (Aktiva), Schulden (Fremdkapital) und der Residualgröße Eigenkapital (Passiva). 37
38 Bilanz Begriff und Inhalt (2) Die Aktiva werden meist nach Fristigkeit in Anlagevermögen (AV) bzw. langfristiges Vermögen und Umlaufvermögen (UV) bzw. kurzfristiges Vermögen gegliedert. Die Passiva werden nach Rechtsbeziehungen zu Kapitalgebern in Eigenkapital (EK) und Fremdkapital (FK) gegliedert. Die Passivposten werden in einem zweiten Schritt nach ihrer Fristigkeit unterteilt. 38
39 Bilanz Beispiel Bilanz der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Aktiva in T Passiva in T A. Langfristige Vermögenswerte A. Eigenkapital I. Immaterielle Vermögenswerte I. Gezeichnetes Kapital II. Sachanlagen II. Rücklagen III. Beteiligungen III. Eigene Anteile IV. Finanzielle Vermögenswerte V. Forderungen aus L+L VI. Latente Steueransprüche VII. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten B. Langfristige Schulden I. Finanzverbindlichkeiten B Kurzfristige Vermögenswerte II. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Verbindlichkeiten aus Lieferungen und I. Vorräte III. Leistungen 0 50 II. Forderungen aus L+L IV. Sonstige Verbindlichkeiten III. Steuererstattungsansprüche IV. Zahlungsmittel V. Ertragsteuerverbindlichkeiten 0 0 V. Aktive RAP VI. Passive Rechnungsabgrenzungsposten C. Kurzfristige Schulden I. Finanzverbindlichkeiten II. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing III. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen IV. Sonstige Verbindlichkeiten V. Ertragsteuerverbindlichkeiten VI. Passive Rechnungsabgrenzungsposten Summe Summe Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 39
40 Gewinn- und Verlustrechnung Begriff und Inhalt Gegenüberstellung der innerhalb eines Zeitraums (meist ein Jahr) entstandenen, in Gruppen zusammengefassten: Aufwendungen als Nettovermögensminderung und Erträge als Nettovermögensmehrungen zur Ermittlung von Teilergebnissen (betriebliches Ergebnis, außerordentliches Ergebnis, EBITDA, EBIT) und des Jahresüberschusses (oder Jahresfehlbetrages). Der Jahresüberschuss zeigt die einem Geschäftsjahr zugerechnete Veränderung des Nettovermögens (Eigenkapitals). 40
41 Gewinn- und Verlustrechnung Beispiel Gewinn- und Verlustrechnung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA in T 2014/ / Umsatzerlöse Sonstige Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige Aufwendungen Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit Ergebnis aus Beteiligungen Finanzierungserträge Finanzierungsaufwendungen Finanzergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Quelle: 14. Jahresüberschuss/ Geschäftsbericht 2013/2014 -fehlbetrag Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 41
42 Kapitalflussrechnung = Cashflow-Rechnung Begriff und Inhalt Die Kapitalflussrechnung stellt eine liquiditätsbezogene Zeitraumrechnung dar. Es besteht eine Gegenüberstellung aller in der Periode angefallenen Ein- und Auszahlungen. Nach folgenden Bereichen gegliedert: Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Cashflow aus Investitionstätigkeit Cashflow aus Finanzierungstätigkeit. 42
43 Kapitalflussrechnung Beispiel Kapitalflussrechnung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA in T 2014/ /2014 Ergebnis vor Ertragssteuern Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens Sonstige zahlungsunwirksame Erträge Zinserträge Zinsaufwendungen Ergebnis aus Beteiligungen an assozierten Unternehmen Veränderung der sonstigen Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzordnen sind Veränderung der sonstigen Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzordnen sind Erhaltene Zinsen Gezahlte Zinsen Gezahlte Ertragsteuern Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte Einzahlungen aus Abgängen immaterieller Vermögenswerte Auszahlungen für Sachanlagen Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen Auszahlungen für finanzielle Vermögenswerte Einzahlungen aus finanziellen Vermögenswerten Erhaltene Dividenden Cash Flow aus Investitionstätigkeit Einzahlungen aus der Veräußerung eigener Anteile Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden Auszahlungen für die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten Dividendenzahlung Auszahlung zur Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingsverbindlichkeiten Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds Finanzmittelfonds am Anfang der Periode Finanzmittelfonds am Ende der Periode Quelle: Geschäftsbericht 2014/2015 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 43
44 Anhang Begriff und Inhalt des Anhangs HGB Anhang als Teil des Jahresabschlusses einer Kapitalgesellschaft Pflichtbestandteile Erläuterung von Bilanz und GuV ( 284 HGB): Bilanzvermerke Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Währungsumrechnungsmethoden Abweichungen von Bilanzierungs- u. Bewertungsmethoden Anteilsbesitz ( 285 Nr. 11 HGB) Segmentierung d. Umsätze und Arbeitnehmer ( 285 Nr. 4+7 HGB) Nichtbilanzierte finanzielle Verpflichtungen ( 285 Nr. 3 HGB) Weitere Einzelangaben ( 285 HGB) Beispiel: Vgl. BVB-Geschäftsbericht 2014/2015 S. 66ff. 44
45 Lagebericht Begriff und Inhalt Lagebericht als Teil der Unternehmenspublizität einer Kapitalgesellschaft Pflichtbestandteile ( 289 Abs. 1 HGB) Sollbestandteile ( 289 Abs. 2 HGB) Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes von Geschäftsverlauf und Geschäftsergebnis Lage der Kapitalgesellschaft voraussichtlicher Entwicklung mit ihren Chancen und Risiken 1. Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Ende des Geschäftsjahres eingetreten sind 2. Risikomanagementziele und methoden sowie Methoden zur Risikoabsicherung 3. Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen 4. Zweigniederlassungen der Gesellschaft 5. Grundzüge des Vergütungssystems soweit es sich um eine börsennotierte AG handelt Beispiel: Vgl. BVB-Geschäftsbericht 2014/2015 S. 90ff. 45
46 Jahresabschluss und Lagebericht Kapitalflussrechnung/ Cashflow-Rechnung Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Einzahlungen - Auszahlungen = Cashflow Anlagevermögen Umlaufvermögen Eigenkapital - davon Jahresüberschuss + Erträge - Aufwendungen = Jahresüberschuss - davon liquide Mittel Fremdkapital Jahresabschluss besteht aus: Bilanz, GuV, Cashflow-Rechnung und Anhang und wird durch einen Lagebericht ergänzt. 46
47 Fazit Jahresabschlüsse (Bilanz, Cashflow-Rechnung und GuV) bilden das Unternehmensgeschehen hoch aggregiert ab! Jahresabschlüsse beschreiben das Geschäftsmodell des Unternehmens! Jahresabschlüsse verdeutlichen die Wirkungsanalyse sämtlicher unternehmerischer Maßnahmen! Gesetzgeber verpflichten Unternehmen in den 2zur Aufstellung von Jahresabschlüssen! Unternehmensverständnis bedingt ein Bilanzverständnis! 47
48 Checkliste Was Sie nun wissen sollten Unternehmerisches Handeln ist positiv zu beurteilen, wenn der Jahresüberschuss positiv und die Eigenkapitalrendite > erwartete Eigenkapitalverzinsung ist. Insolvenzen resultieren aus (drohender) Illiquidität und Überschuldung. Langfristige Existenz von Unternehmen wird durch Rentabilität und Liquidität gesichert. Das Rechnungswesen hilft verschiedenen Interessengruppen (Stakeholdern) als periodisches Messinstrument Entscheidungen zu treffen und Risiken einzuschätzen. Mit Jahresabschlüssen wird der Gesamterfolg eines Unternehmens über die gesamte Unternehmenslebensdauer in jährliche Teilerfolge zerlegt. Der Jahresabschluss beinhaltet zumindest Bilanz und GuV. Kapitalgesellschaften müssen zudem einen Anhang sowie einen Lagebericht und unter bestimmten Umständen eine Cashflow-Rechnung und einen Eigenkapitalspiegel erstellen. 48
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