Grundintelligenzen Sprachliche Intelligenz
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- Jens Schmitt
- vor 7 Jahren
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1 Förderung der sprachlichen Intelligenz Mag. Margit Ergert, Maîtrise 1
2 Grundintelligenzen Sprachliche Intelligenz Sensibilität für geschriebene und gesprochene Sprache Fähigkeit zum Sprachenerlernen Beherrschung der Sprache Begeisterung, sprachliche Kompetenz zu vertiefen Sprachliche Intelligenz großer Wortschatz gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit hohes Allgemeinwissen Interesse an Büchern, Geschichten, Vorliebe für Wortspiele, Reime, Geschichten erfinden, Gedichte schreiben
3 Hochbegabung als Potential für Hochleistungen abhängig von Familie, Schule, Freunde, Peers (Umfeld) Motivation, Anstrengungsbereitschaft Begabung Begabungsmodell nach Heller
4 Sprachliches Talent 1. = Fähigkeit im Umgang mit Sprache Sprache verstehen Exakte Beschreibungen Guter Ausdruck Großer Wortschatz 2. = Fähigkeit für sprachliche Abstrahierung Zusammenhänge erklären Prinzipien erfassen Begabung und Kreativität systematisches Denken und Arbeiten Fachwissen Interesse kreative Umgebung
5 Die optimale Förderung jeder Schülerpersönlichkeit ist ein Gebot der Schule es ist ihr gesellschaftlicher Auftrag, alle Schüler entsprechend ihren Fähigkeiten und Neigungen zu fördern, also auch die besonders schwachen und die besonders begabten. Begabungsfördernder Unterricht Anreicherung oder Beschäftigungsmethode? produktives Denken, Lernen auf unterschiedliche Bereiche anzuwenden und Zusammenhänge zu beziehen (komplexes Lernen) der Erwerb von Konzepten und Überblicken zur Orientierung Ausschöpfung und gezielter Einsatz herkömmlicher Methoden Förderung kritischer Analysen und Problemerörterung Denken in Alternativen Lernen des Warum und des Wie (vs. des ausschließlichen Was)
6 Leistungsbegriff (Fend) inhaltliche Dimension personale Dimension soziale Dimension Inhaltliche Dimension: tragfähige Grundlagen in den Fächern aktive und offene Auseinandersetzung mit den kulturellen Traditionen;
7 personale Dimension: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten Selbstverantwortung Zielstrebigkeit Selbstdisziplin Urteilsfähigkeit Moralisch mündige Handlungsfähigkeit Soziale Dimension Hilfsbereitschaft soziale Sensibilität Einsicht Solidarität Mitgefühl
8 Bildung und Wissen der Fehlschluss über die Qualität des Unterrichts Leistungsstarke Kinder lernen alles von selbst erreichen mühelos die rein inhaltlichen Unterrichtsziele ohne besondere Förderung unabhängig von der Qualität des Unterrichts WAS gelernt wird, ist interessant nicht WIE gelernt wird Änderung der Prämisse Qualität der Methodik = entscheidend für die spätere Motivation und Lernfreude Grundlegende Bildung ist mehr als Faktenwissen Unterricht = Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten, d.h. Haltungen, Einsichten und Orientierungen Förderung der kognitiven (allgemeinen Denkfähigkeit, geistigen Selbständigkeit und Wendigkeit, Produktivität, Kreativität, Kritikfähigkeit) und nichtkognitiven Fähigkeiten
9 Minderleistende helle Köpfe, und wie sie sich tarnen Sie könnten eigentlich viel mehr, als sie leistungsmäßig zeigen. Deshalb gehören sie auch zu denjenigen, die nur sehr schwer zu erkennen sind: Bei allen minderleistenden hellen Köpfen spielen soziale Anpassung, Unter- oder auch Überforderung, Perfektionismus und häufig auch ein großes Manko an Lern- und Arbeitstechniken eine wichtige Rolle Erkennen von Hochbegabung in der Schule Hochbegabte haben große Fähigkeiten auf einzelnen oder mehreren Gebieten (Intelligenz, Kreativität, musische Begabung,...) Sie arbeiten aufgabenorientiert und haben eine intrinsische Leistungsmotivation. Sie haben ein hohes Lernbedürfnis. Sie können sich schnell Fakten merken. Sie durchschauen sehr schnell Ursache- Wirkung-Beziehungen.
10 Sie haben oft ein hohes Arbeitstempo Ihr Wortschatz ist für das Alter oft ungewöhnlich; ihre Sprache ist ausdrucksvoll, ausgereift, flüssig. Sie können außergewöhnlich gut beobachten. Sie suchen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Sie lesen oft sehr viel von sich aus und bevorzugen Bücher, die weit über ihr Alter hinausgehen (ausgenommen Begabte mit LRS). Sie erkennen sehr schnell zugrunde liegende Prinzipien. Sie können schnell gültige Verallgemeinerungen herstellen.
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15 Folgen einer allgemeinen Unterforderung Fehlende Arbeitstechniken Mangelnde Arbeitsbereitschaft Sich ständig vergrößernde Wissenslücken Mangelndes Selbstwertgefühl Das Interesse an schulischen Angeboten sinkt Die Lerntechniken werden nicht weiterentwickelt
16 Allgemeine kognitive Strategien Hochbegabter merken sich Fakten schnell durchschauen sehr genau Ursache Wirkung - Beziehungen erkennen zugrunde liegende Prinzipien stellen gültige Verallgemeinerungen her Legasthenie und Hochbegabung oder Hochbegabung und Legasthenie? Internale Asynchronien Externale Asynchronien Lern-Lehrstil-Asynchronien
17 Lern-Lehrstil-Asynchronien stark strukturierte Denkstrategien eher visuell räumlich orientierter Lernstil versus Unstrukturiertheit des gängigen Unterrichts eher verbal-akustischer Lehrstil Systematisierung der Wissensvermittlung Konstruktion einer intelligenten Wissensbasis durch Automatisierung und Explikation (Stern)
18 Systematisierter Schrifterwerb =Gedächtnis und Wissen Arbeit an Wissensinhalten, um Informationen besser zu speichern Vorhandenes Wissen strukturieren Neue Inhalte mit bekannten Strukturen verbinden Einmaligkeit der Alphabetschrift Entwicklung Ökonomie der wenigen Zeichen Preis Genaues Regelsystem
19 Frühe sprachliche Erziehung Natur: Sensible Phasen des Gehirns ausnutzen Systematisches Lernen von Anfang an Kulturelles Gut so früh wie möglich weitergeben Automatisierung braucht Zeit, und es sollte früh damit begonnen werden. Wer Schrift nicht erfahren hat, kann Sprache nicht nach den Kriterien der Schriftlichkeit betrachten. Um das alphabetische System nachvollziehen zu können, braucht man ein Grundverständnis für die Silbenphonologie der gesprochenen Sprache
20 TOMENTOMTETOMMETEHMTE TOMEN TOMTE TOMME TEHMTE Linguistisch gestützter Schrifterwerb Orientiert sich an der Prosodie der gesprochenen Sprache der Kinder, an den Regelmäßigkeiten, mit welchen die deutsche Orthographie diese prosodischen Muster wiedergibt.
21 Silbentypen des Deutschen TOMEN CV Cv Ha-se TEHMTE CV:C-Cv prahl-te TOMTE CvC-Cv bil-de TOMME CV-C-v ke-nn-e Der kompetente Leser kennt die prosodischen Informationen, die in der Silben kodiert sind hat gelernt, dass orthographische Muster die Partikularitäten der gesprochenen Sprache abbilden.
22 Prosodische Informationen Betonung, Konturen der prosodischen Phrase, Qualitäten/Quantitäten der Vokale je nach ihrer Position in der Silbe. Schrift [Schrift ist] als standardisierte virtuelle Sprache [ ] grammatisiert, kodifiziert und lexikalisch festlegbar. Eigenschaften wie diese ermöglichen die systematische Dekontextualisierung des Sprechens. (Röber, 2003:397)
23 Probleme des aktuellen Schrifterwerbs Gliederung des gesprochenen Kontinuums nach den Kriterien der Schrift: Buchstaben Wörter Sätze Satzglieder Linguistische Prämissen Lautproduktion und Lautperzeption Phone: kleinste Analyseeinheit und Beschreibungskategorie der Phonetik. Phoneme: lautliche, asemantische bedeutungsdifferenzierende Einheiten auf der phonologischen Ebene /o/ und /u/ in <Brot> und <Brut> Sprechen: Nicht Einzellaute werden produziert, sondern ein Lautstrom, in dem die Laute koartikulatorisch miteinander verbunden sind.
24 Sonagramme - Vokale Unbetonte Vokale
25 Koartikulatorischer Prozess Sprechen ist Bewegung Veränderung der Qualität des Lautes (=auditiver Charakter) je nach seiner Position in der Lautäußerung Gegenseitige Beeinflussung der Einzellaute Koartikulatorischer Effekt bestimmt das Klangbild ihrer Umgebung.
26 Phonem - Graphem Die Fähigkeit einzelne Laute segmentieren zu können, setzt die Kenntnis einer alphabetischen Ordnung voraus. So steht es [das Kind] vor der Situation, mithilfe weniger digitaler Zeichen, deren Syntax wie Semantik es erst lernen muß, sich ein Bild von einem als Ganzes unüberschaubaren, weil analog organisiertem Medium zu machen der eigenen Sprache: ein riesiges Puzzle ohne Vorlage. Man muß sich nicht wundern, wenn die Kinder da Schwierigkeiten haben und auf Lösungsversuche verfallen, die vom Standpunkt des Literalisierten aus abwegig scheinen mögen. (Stetter 2003)
27 Womit beginnt das Wort Löwe? ABC, Wörter, Sätze, Textkompetenz, FEHLER, Sprache L-Ö-W-E Schrifterwerb unter Berücksichtigung des kindlichen Sprachwissens Natürliche Gliederung in silbische Größen Wahrnehmen der unterschiedlichen Silbentypen im Deutschen Unterrichtliche Hinführung zur Gliederung in Wörter und silbische Segmente 27
28 Beispiele kindlicher Skelettschreibung Konzept eines silbenanalytischen Orthographieerwerbs Interpretation der Buchstabenfolgen in Wörtern nicht allein als Zeichen einer bestimmten Lautung, sondern gleichzeitig als Zeichen der Artikulation der unterschiedlichen Silben des Deutschen
29 Silbenaufbau Onset Reim Nucleus Koda Silbentypen des Deutschen
30 Silbentypen des Deutschen Silbentypen des Deutschen
31 Orthographische Gestaltung von Texten Grammatisches Wissen über feste syntaktische Regeln Gliederung von Texten in Sätze Gliederung von Sätzen in Satzteile Großschreibung Schreib wie du sprichst! oder die Zirkularität der Anweisungen
32 Silbenanalytische Methode für Kinder anderer Muttersprachen Kinder nichtdeutscher Muttersprache haben relativ großen Wortschatz Sprechen phonetisch und grammatisch relativ unauffällig Entwickeln im Schriftlichen jedoch keine Sicherheit Schreib wie du sprichst! Bücher musman schönn Bechandeln man daf nicht die seiten um knisen zum bleispil mein lipnis Buch isst könich der Löven
33 Schrift repräsentiert phonetisch/phonologische Strukturen in einer ihr eigenen Systemhaftigkeit. Lesen bedeutet die Fähigkeit, digitale Strukturen der Schrift in Lautstrukturen zurückzuführen auch mit ihrer prosodischen Eigenart (z.b. Artikulation der Vokale)
34 Schreiben setzt die Analyse von Gesprochenem voraus, und zwar in genau diesen phonetisch/phonologischen Strukturen, wie sie die Schrift repräsentiert. Lassos
35 Silbenhäuser
36 Großschreibung Notwenigkeiten für den Pädagogen Paradigmenwechsel Neupositionierung durch fundiertes fachliches Wissen Systematisierung und Zielgerichtetheit des sprachlichen Unterrichts Individualisierung der Begabungsförderung aller Kinder (auch jener nicht deutscher Muttersprache)
37 Förderung der sprachlichen Begabung durch Systematische, verlässliche, durchdachte Vermittlung von sprachlichen und schriftlichen Regularitäten Vorteile für den begabten Schüler Entwicklung spezifischer Arbeitstechniken Enorme Arbeitsbereitschaft Sich ständig vergrößerndes Allgemeinwissen Erhöhung des Selbstwertgefühls Steigerung des Interesses an schulischen Angeboten
38 Begabungsfördernder Unterricht Anreicherung produktives Denken, Lernen auf unterschiedliche Bereiche anzuwenden und Zusammenhänge zu beziehen (komplexes Lernen) der Erwerb von Konzepten und Überblicken zur Orientierung Ausschöpfung und gezielter Einsatz herkömmlicher Methoden Förderung kritischer Analysen und Problemerörterung Denken in Alternativen Lernen des Warum und des Wie (vs. des ausschließlichen Was)... a problem must arise that cannot be solved otherwise than through the formation of new concepts. (Vygotsky,1962:55)
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