LEITFADEN FÜR RETTUNGSDIENSTE RETTEN UND BERGEN AUS VERUNFALLTEN ŠKODA-FAHRZEUGEN KUNDENDIENST SERVICE
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- Hedwig Arnold
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1 LEITFADEN FÜR RETTUNGSDIENSTE RETTEN UND BERGEN AUS VERUNFALLTEN ŠKODA-FAHRZEUGEN KUNDENDIENST SERVICE
2 Retten und Bergen aus verunfallten Škoda-Fahrzeugen Dieser Leitfaden unterstützt die Rettungsdienste bei ihren Einsätzen, damit sie den Unfallinsassen gut und schnell helfen können. Dabei sind Selbstgefährdungen am verunfallten Fahrzeug möglichst auszuschließen. Das dazu notwendige grundsätzliche Wissen soll hier vermittelt werden. Die Ansprüche an ein Automobil sind vielfältig und verändern sich auch im Laufe der Zeit. So gewinnt die Sicherheit der Fahrzeuginsassen aufgrund der zunehmenden Verkehrsdichte zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Fahrzeuge werden mit immer besserer Sicherheitstechnik ausgestattet. Diese Sicherheitstechnik wird in aktive und passive Sicherheitstechnik unterteilt. Die aktive Sicherheitstechnik hilft Unfälle zu vermeiden. Zum Beispiel durch Anti-Blockier-System (ABS), Elektronische Differenzialsperre (EDS) und Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP). Die passive Sicherheitstechnik hilft mögliche Unfallfolgen für die Insassen zu minimieren. Sie umfasst Fahrzeugkomponenten wie die Sicherheitskarosserie, versenkbare Lenksäule, Knautschzonen mit berechnetem Deformationsverhalten, energieabsorbierende Stoßfänger, Sitze und Seitenaufprallschutz. Dazu zählen auch alle sicherheitsrelevanten Bauteile des Fahrzeuges, die erst durch den Aufprall aktiviert werden, wie Sicherheitsgurte mit Gurtstraffer und alle Airbagsysteme. SRB_010 Zum Leitfaden gehören die Einsatzblätter zur Ablage im Einsatzfahrzeug. Beides muss vom Rettungspersonal unbedingt in Ruhe gelesen werden, damit bei Rettungseinsätzen das notwendige Wissen zum Arbeiten an Škoda-Fahrzeugen vorhanden ist. Hinweis Achtung 2 Der Leitfaden stellt aktuelle Konstruktionen und die Funktion von Insassenschutzsystemen dar! Die Informationen unterliegen nicht dem technischen Änderungsdienst und werden nicht aktualisiert.
3 Auf einen Blick Retten und Bergen Seitenaufprallschutz Karosserie-Trennbereiche Airbag Gurtstraffer Glossar Anhang - Einsatzblätter (zur Ablage im Einsatzfahrzeug) 3
4 Retten und Bergen Retten und Bergen bei nicht ausgelöstem Airbag Nach einem Unfall muss zuerst geprüft werden, ob das Fahrzeug mit Airbags ausgerüstet ist. Die Airbags sind mit dem Schriftzug AIRBAG gekennzeichnet. Einen Überblick zur Lage der Kennzeichnungen erhalten Sie auf Seite 9 dieses Heftes. Grundsätzlich muss zu Beginn der Rettungsmaßnahmen die Fahrzeugbatterie abgeklemmt werden. Kann die Batterie nicht abgeklemmt werden, sollten die Verletzten stets außerhalb des Entfaltungsbereichs des Airbags versorgt werden. Es ist immer ein entsprechender Sicherheitsabstand zum Airbag herzustellen. Die Gasgeneratoren der Airbags explodieren nicht. Sie haben eine Selbstzündungstemperatur von ca. 200 C. Es muss jede Einwirkung von größerer Wärme im Bereich der Gasgeneratoren vermieden werden, da sonst mit einer Aktivierung des Airbags gerechnet werden muss. Im Bereich der nicht ausgelösten Airbags dürfen keine mechanischen Beschädigungen/Eingriffe wie z. B. durch Bohren oder Schneiden erfolgen. Bei brennenden Fahrzeugen ist der Bereich um den Airbag solange zu meiden, bis das Feuer gelöscht ist. Im unmittelbaren Airbag-Bereich dürfen keinerlei Werkzeuge abgelegt werden, da diese bei Airbagauslösung weggeschleudert werden und Verletzungen bewirken könnten. In den beiliegenden Einsatzblättern sind die Fahrzeuge jeweils mit maximal möglicher Airbagausstattung gezeigt. Deshalb ist vor Beginn von Schneid-/Trennarbeiten immer erst zu prüfen, ob wirklich die vermuteten Airbags verbaut sind. Bei nicht ausgelösten Airbags ist besonders darauf zu achten, dass bei der Rettung keine Gasgeneratoren zerschnitten oder beschädigt werden. Für technische Beschreibungen werden in diesem Leitfaden beispielhaft Abbildungen des Octavia II zugrunde gelegt. 4
5 Personenkraftwagen nicht ausgelöste Airbags SRB_063 Steuergerät für Airbag Gasgenerator Crashsensor Im Bild sind aus Darstellungsgründen die rechts verbauten Crashsensoren nicht zu sehen. Sie sind analog zur linken Fahrzeugseite verbaut. Airbag, gefaltet elektrische Leitung 5
6 Retten und Bergen Retten und Bergen bei ausgelöstem Airbag Ist der Airbag ausgelöst und das Füllgas ist aus dem Airbag ausgeströmt, stellt er keine Gefahr mehr dar. Mit den Rettungsarbeiten kann unverzüglich begonnen werden. Das Füllgas, das beim Abbrennen des pyrotechnischen Treibsatzes der Festtreibstoffgeneratoren entsteht, besteht aus Stickstoff und Kohlendioxid. Es ist als Hauptbestandteil der Atemluft ungefährlich. Das Auslösen des Airbags ist mit Rauchentwicklung verbunden. Der Rauch deutet jedoch nicht auf einen Brand hin und muss demzufolge auch nicht bekämpft werden. In den beiliegenden Einsatzblättern sind die Fahrzeuge jeweils mit maximal möglicher Airbagausstattung gezeigt. Deshalb ist vor Beginn von Schneid-/Trennarbeiten immer erst zu prüfen, ob wirklich die vermuteten Airbags verbaut sind. Personenkraftwagen ausgelöste Airbags SRB_047 Steuergerät für Airbag Gasgenerator Crashsensor Im Bild sind aus Darstellungsgründen die rechts verbauten Crashsensoren nicht zu sehen. Sie sind analog zur linken Fahrzeugseite verbaut. Airbag, ausgelöst elektrische Leitung 6
7 Batterien Grundsätzlich muss zu Beginn der Rettungsarbeiten an einem Fahrzeug dessen Batterie abgeklemmt werden (beide Kabel - zuerst Minus und dann Plus). Da die Škoda-Fahrzeuge alle mit elektrischen Zündsystemen für den Airbag ausgestattet sind, kann eine Aktivierung bei unterbrochener Spannungsversorgung nicht mehr erfolgen. Ebenso können elektrisch auslösende Gurtstraffer nicht mehr aktiviert werden. SRB_056 Kann die Batterie nicht abgeklemmt werden, muss der Verletzte stets außerhalb des Entfaltungsbereichs des Airbags versorgt werden. Es ist immer ein entsprechender Sicherheitsabstand zum Airbag herzustellen. In einigen Fällen kann es aufgrund elektrostatischer Aufladung zur Auslösung von Airbags und Gurtstraffern kommen. Den jeweiligen fahrzeugabhängigen Einbauort der Batterie können Sie den Einsatzblättern entnehmen. 7
8 Retten und Bergen Fakten zu Airbags und Gurtstraffern Falsch ist Richtig ist Airbags explodieren beim Auslösen. Airbags explodieren nicht. Airbags werden durch ein Treibgas gefüllt und aufgeblasen. Das Treibgas entsteht aus einem brennbaren Festtreibstoff, der kontrolliert abbrennt. Beim Öffnen der Airbags werden die Abdeckungen der Airbags durch den Fahrzeuginnenraum geschleudert. Die Abdeckungen öffnen sich an definierten Aufreißlinien und klappen entsprechend auf. Nach der Airbagauslösung bleiben Reste vom Festtreibstoff zurück. Der Festtreibstoff wird bei der Airbagauslösung vollständig verbrannt. Rettungsdienste sind durch den Rauch gefährdet. Durch das ungefährliche Airbag-Füllgas Stickstoff/Kohlendioxid entsteht keine Gefährdung für die Rettungsdienste. Nach der Airbagzündung kann man sich am Airbagmodul verbrennen. Unmittelbar nach Auslösen soll das Berühren des Airbagmoduls vermieden werden. Wenige Minuten nach der Airbagzündung ist das Airbagmodul abgekühlt. Der Rettungsdienst muss warten, bis der Fahrzeuginnenraum entlüftet und die Airbags abgekühlt sind. Nicht warten! Es ist unverzüglich mit dem Rettungseinsatz zu beginnen. Nach dem Abklemmen der Batterie kann der Airbag immer noch ausgelöst werden. Schon ca. 150 Millisekunden nach Abklemmen der Batterie ist das Airbagsystem nicht mehr aktiv. 8
9 Kennzeichnung der Airbags im Fahrzeug In der Übersicht wird die Lage der Kennzeichnung AIRBAG anhand von Beispielen gezeigt. SRB_006 SRB_007 Fahrerairbag: Die Kennzeichnung des Fahrerairbags mit dem Schriftzug AIRBAG befindet sich auf der Lenkradabdeckung. Beifahrerairbag: Auf der Beifahrerseite befindet sich der Schriftzug AIRBAG auf der Schalttafel rechts. Seitenairbag: SRB_009 Die Kennzeichnung der Seitenairbags mit dem Schriftzug AIRBAG befindet sich als Einprägung an den Außenseiten der Sitzlehnen bzw. auf einem in die Sitzverkleidung eingenähten Stoffschild. Kopfairbag: SRB_008 Die Kennzeichnung der Kopfairbags mit dem Schriftzug AIRBAG befindet sich an den A-, B- und C-Säulenverkleidungen. 9
10 Seitenaufprallschutz Seitenaufprallschutz Der Seitenaufprallschutz besteht bei den Škoda- Fahrzeugen aus Stahlprofilen. Die Profile sind waagerecht oder schräg hinter den Türaußenblechen und auch in den Schwellern angeordnet. Bei sehr schweren Unfällen können sich die hochfesten Seitenaufprallprofile durch das Türblech stanzen und mit der B-Säule verhaken. Dann lässt sich die Tür nicht mehr öffnen. Die hochfesten Profile lassen sich nur mit modernen, leistungsstarken hydraulischen Schneidgeräten trennen. Mit einem Trennschleifer und anderen funkenerzeugenden Werkzeugen sollte nach Möglichkeit nicht gearbeitet werden. Wird hydraulisches Spezialwerkzeug am Türschloss angesetzt, werden Schloss und Schließbolzen zu einem festen Verbund zusammengedrückt, so dass der Schließbolzen aus der B-Säule ausreißt. Eine Freigabe der Tür kann durch das verkeilte Aufprallprofil aber noch nicht erfolgen. Es wird deshalb empfohlen, das Spreizwerkzeug an den Türscharnieren anzusetzen und diese einzeln aufzudrücken. Dabei reißt meist der Scharnierbolzen ab und die Tür kann geöffnet werden. Vorsicht Tür kann schlagartig aufspringen! Da sich die Aufprallprofile mit der B-Säule bzw. C-Säule verhaken können, lässt sich die Tür nun von vorne nach hinten aufbiegen. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass mit etwas mehr Abstand zum Verletzten gearbeitet werden kann. Schematische Darstellung einiger Maßnahmen zum Seitenaufprallschutz Verstärkungsprofil unter der Fensterlinie SRB_003 Verstärkungsprofil in den Türen Verstärkungsprofil im Schweller 10
11 Karosserie-Trennbereiche Trennbereiche in der Karosserie Übersicht prinzipieller Trennbereiche in Säulen und Schwellern B-Säule C-Säule Scheibenflansch Oberkante Scheibenflansch Oberkante A-Säule SRB_001 Nur in diesen Bereichen der Säulen schneiden! Schwellerbereich B-Säule C-Säule Scheibenflansch Oberkante Scheibenflansch Oberkante A-Säule D-Säule SRB_002 Schwellerbereich Die Übersicht zeigt die Trennstellen prinzipiell für alle Modelle der Škoda-Fahrzeuge, die bei Rettungsmaßnahmen ein gefahrloses Schneiden hinsichtlich Airbags und Gurtstraffer in den schraffierten Bereichen zulassen. Bis zu 200 mm über der Oberkante des Schwellers darf nicht geschnitten werden! Sonderschutzfahrzeuge sind an deutlich dickeren Glasscheiben zu erkennen. Bei Rettungsarbeiten sind sie wie normale Škoda-Fahrzeuge zu behandeln, d. h. Personen werden ebenso durch die Türen gerettet. Zu beachten ist, dass Schneid- und Trennarbeiten höhere Aufwände mit sich bringen und die Glasscheiben weder demontiert noch zerstört werden können. 11
12 Airbag Das Airbagsystem Kraftfahrzeuge können je nach Fahrzeugtyp und Ausstattungsvariante mit unterschiedlich vielen Airbags ausgerüstet sein. Ein maximal ausgestattetes Fahrzeug umfasst folgende Hauptkomponenten: Frontairbags (Fahrer und Beifahrer) Seitenairbags (vorn) Kopfairbags (links und rechts) Gasgenerator Steuergerät für Airbag Crashsensor elektrische Leitung SRB_047 Das Steuergerät für Airbag verarbeitet die im Crashfall erzeugten Informationen der Crashsensoren und löst bei Überschreiten eines bestimmten Schwellwertes die Zündung der betreffenden Airbags aus. Neben der Hauptfunktion zur Steuerung der Airbags hat das Steuergerät für Airbag beim Auslösen des Airbags noch weitere Funktionen wie: Notentriegelung der Zentralverriegelung Einschalten der Innenbeleuchtung Abschalten der Kraftstoffpumpe Einschalten der Warnblinkanlage Gasgeneratoren erzeugen die zur Airbagfüllung erforderliche Gasmenge und blasen damit die Airbags auf. Die aufgeblasenen Airbags schützen die angegurteten Fahrzeuginsassen bei einem Unfall vor einem Aufprall auf innere Teile des Fahrzeugs (z. B. auf das Lenkrad, die Schalttafel usw.). Je nach Einbauort und Anforderung kommen Gasgeneratoren in unterschiedlichen Bauformen bzw. mit unterschiedlichen Wirkprinzipien zum Einsatz. 12
13 Zeitlicher Wirkungsablauf einer Airbagauslösung am Beispiel von Fahrer- und Beifahrerairbag 0 ms* ca. 15 ms ca. 20 ms ca. 50 ms ca. 60 ms ca. 80 ms Kollision das Fahrzeug berührt die Crashwand. Das Steuergerät für Airbag aktiviert den Fahrerairbag und der Fahrerairbag beginnt sich zu füllen. Das Steuergerät für Airbag aktiviert den Beifahrerairbag und der Beifahrerairbag beginnt sich zu füllen. Der Fahrerairbag ist vollständig gefüllt und der Fahrer taucht in den Airbag ein. Der Beifahrerairbag ist vollständig gefüllt und der Beifahrer taucht in den Airbag ein. Der Fahrer ist maximal eingetaucht und bewegt sich wieder vom Lenkrad weg. ca. 100 ms ca. 150 ms Der Beifahrer ist maximal eingetaucht und bewegt sich dann ebenfalls zurück. Fahrer und Beifahrer bewegen sich in die Sitze zurück und beide Airbags sind weitestgehend entleert. Die Sicht nach vorn ist frei. SRB_058 * ms = Millisekunde = tausendstel Sekunde Zeitlicher Ablauf der Fahrer- und Beifahrer-Airbagauslösung SRB_004 Das Bild zeigt den prinzipiellen Ablauf der Auslösung des Fahrer- und Beifahrerairbags. Von Fahrzeugmodell zu Fahrzeugmodell können dabei Unterschiede auftreten. 13
14 Airbag Übersicht der Frontairbags Frontairbags umfassen folgende Komponenten: Fahrerairbag Beifahrerairbag Fahrerairbagmodul im Lenkrad Gasgeneratoren erzeugen die zur Airbagfüllung erforderliche Gasmenge. Die aufgeblasenen Airbags schützen den angegurteten Fahrer/ Beifahrer bei einem Unfall vor einem Aufprall auf das Lenkrad bzw. die Schalttafel. Für Fahrer- und Beifahrerairbag werden unterschiedliche Gasgeneratoren eingesetzt. Nach dem Aufbau unterschieden sind es: Topfgasgeneratoren und rohrförmige Gasgeneratoren Nach dem Wirkprinzip unterschieden sind es: Festtreibstoffgeneratoren und Hybridgasgeneratoren (hybrid = aus Verschiedenem zusammengesetzt) Airbag, gefaltet Gasgenerator (Topfgasgenerator) Steuergerät für Airbag 14
15 Durch Aktivierung des Zünders entsteht keine Brandgefährdung. SRB_005 Beifahrerairbagmodul in der Schalttafel Airbag, gefaltet Gasgenerator (Rohrgasgenerator) 15
16 Airbag Frontairbags Fahrerairbag Der Fahrerairbag hat einen Topfgasgenerator, der nach dem Prinzip eines Festtreibstoffgenerators arbeitet. Sein Name kommt von der topfartigen Form des Gasgenerators. Das Airbagmodul ist im Lenkrad integriert und besteht aus zwei Hauptbaugruppen: Gasgenerator und Airbag mit Abdeckkappe Der vom Steuergerät für Airbag aktivierte Zünder leitet die Verbrennung des Festtreibstoffes ein und der Gasgenerator füllt den Airbag mit Hilfe des entstehenden Treibgases. Durch den schnell ansteigenden Druck reißt die Airbagabdeckung an einer definierten Aufreißlinie auf und der Entfaltungsbereich für den Airbag wird freigegeben. Die aufgerissene Abdeckung verbleibt am Airbagmodul. Es gibt keine freifliegenden Bauteile! Durch Fangbänder an der Innenseite des Airbags wird während des Aufblasvorganges gesichert, dass der Airbag auch wirklich in die gewünschte Form und in die exakte Lage über dem Lenkrad kommt. Das Gewebe des Airbags besteht aus Polyamid. Über Ausströmöffnungen auf der vom Fahrer abgewandten Seite beginnt das Füllgas beim Eintauchen des Oberkörpers auszutreten. Abdeckkappe Airbag, gefaltet Topfgasgenerator Metallfilter 16
17 Bevor das Füllgas vom Gasgenerator in den Airbag gelangt, wird es durch den Metallfilter gereinigt und gekühlt. SRB_011 17
18 Airbag Beifahrerairbag Der Beifahrerairbag hat einen rohrförmig aufgebauten Gasgenerator, der in folgenden Varianten zum Einsatz kommt: Festtreibstoffgenerator (Variante Rohrgasgenerator) und Hybridgasgenerator Im Aufbau entspricht der Beifahrerairbag prinzipiell dem Airbag auf der Fahrerseite. Auch im Ablauf der Airbagauslösung gibt es keine Unterschiede. Abdeckkappe Die bildliche Darstellung ist prinzipiell. Fahrzeugspezifisch kann die Anordnung jedoch unterschiedlich sein. Das Airbagmodul ist waagerecht liegend, hinter der Schalttafelverkleidung des Beifahrerbereiches verbaut. Nach dem Auslösen des Gasgenerators strömt das entstehende Gas über entsprechende Öffnungen aus dem Generator in den gefalteten Airbag und beginnt diesen zu füllen. Der Airbag dehnt sich schnell aus. Die darüberliegende Schalttafelabdeckung reißt an entsprechend definierten Aufreißlinien auf und der Airbag entfaltet sich bis zu seiner vollen Ausdehnung. Die Gasgeneratoren werden beim Zerschneiden von Sensoren oder Leitungen nicht ausgelöst. Im Bereich der Gasgeneratoren darf aber generell kein Schneiden usw. erfolgen. 18
19 Da auf der Beifahrerseite ein größerer freier Raum zwischen Beifahrer und Airbagmodul abgedeckt werden muss, ist das Volumen des Airbags deutlich größer als auf der Fahrerseite. Rohrgasgenerator SRB_012 Airbag, gefaltet Befestigung 19
20 Airbag Übersicht der Seiten- und Kopfairbags Seiten- und Kopfairbags umfassen folgende Komponenten: Seitenairbag Fahrer/Beifahrer Kopfairbag links/rechts Die bildliche Darstellung entspricht einem Octavia. Bei anderen Fahrzeugmodellen können Anzahl und Lage der Crashsensoren jeweils fahrzeugspezifisch anders sein. Wie auch bei den Frontairbags erzeugen Gasgeneratoren die zur Airbagfüllung erforderliche Gasmenge. Die aufgeblasenen Airbags schützen die angegurteten Fahrzeuginsassen bei einem Unfall vor einem Aufprall auf die inneren seitlichen Karosseriepartien. Die Gasgeneratoren der Seiten- und Kopfairbags haben einen rohrförmigen Aufbau. Nach dem Wirkprinzip unterscheiden sie sich in Festtreibstoffgeneratoren und Hybridgasgeneratoren. In der aktuellen Fahrzeugmodellpalette sind Hybridgasgeneratoren verbaut. Seitenairbag Beifahrer Gasgenerator Seitenairbag Beifahrer Kopfairbag rechts Steuergerät für Airbag mit integriertem Crashsensor Durch die Zündung der Airbags entsteht keine Brandgefährdung. Es kann auch keine Zündübertragung auf andere Baugruppen erfolgen. 20
21 Im Bild sind aus Darstellungsgründen die rechts verbauten Crashsensoren nicht zu sehen. Sie sind analog zur linken Fahrzeugseite verbaut. Gasgenerator Kopfairbag rechts Gasgenerator Kopfairbag links Kopfairbag links Gasgenerator Seitenairbag Fahrer Crashsensor hinten links Crashsensor vorn links Seitenairbag Fahrer SRB_064 Bei einem Seitencrash werden immer nur die Airbags und Gurtstraffer der betroffenen Fahrzeugseite ausgelöst. Im Bild sind zur Darstellung des kompletten Systems der Kopfund Seitenairbags alle Airbags in aufgeblasenem Zustand dargestellt. 21
22 Airbag Seiten- und Kopfairbag Seitenairbag Für die Seitenairbags werden rohrförmige Hybridgasgeneratoren eingesetzt. Das Airbagmodul besteht aus einem Gehäuse, in dem Airbag und Gasgenerator gemeinsam untergebracht sind. Die Airbagauslösung erfolgt wie auch bei den Frontairbags durch das Airbagsteuergerät erst nach entsprechender Crashauswertung. Die Seitenairbags befinden sich in den Außenseiten der Sitzlehnen der vorderen Sitze. Sitzrahmen Airbagmodulgehäuse Gasgenerator mit pyrotechnischem Zünder SRB_067 umgeschlagener Sitzbezug mit Schaumteil Airbag im gefalteten Zustand Der Airbag ist mit dem Gasgenerator fest verbunden. Zum besseren Verständnis sind beide Teile getrennt dargestellt. 22
23 Kopfairbag Für die Kopfairbags werden rohrförmige Gasgeneratoren eingesetzt. Wegen der spezifisch engen Einbaulage sind diese Gasgeneratoren sehr schlank ausgeführt. Es sind Hybridgasgeneratoren. Die Airbagauslösung erfolgt wie bei den schon beschriebenen Airbags durch das Airbagsteuergerät erst nach entsprechender Crashauswertung. Es sind keine zusätzlichen Sensoren erforderlich. Die Ableitung des Airbag-Füllgases in den Airbag erfolgt über die an den Gasgenerator anschließenden Gaslanzen. Der Kopfairbag besteht aus einem großflächigen Luftsack, der sich von der A-Säule bis zur C-Säule im Fahrzeug erstreckt. Gaslanze Hybridgasgenerator in den Dachholmen SRB_065 Kopfairbags aufgeblasen 23
24 Airbag Airbag-Gasgeneratoren Zu Beginn der Airbagentwicklung wurden für das Füllen der Airbags allein Gasgeneratoren eingesetzt, die nach dem Prinzip der Festtreibstoffverbrennung (pyrotechnisch) arbeiteten. Später kamen dann neben den Festtreibstoffgeneratoren auch Hybridgasgeneratoren zum Einsatz. In den Škoda-Fahrzeugen sind Gasgeneratoren mit einstufiger Auslösung verbaut. Bei einem einstufigen Gasgenerator erfolgt die Zündung des gesamten Treibsatzes in einer Stufe. Nachfolgend werden im Überblick Beispiele für unterschiedliche Varianten der Gasgeneratoren gezeigt und prinzipiell erläutert. Festtreibstoffgeneratoren Diese Gasgeneratoren bestehen aus einem Gehäuse, in das ein Festtreibstoffsatz mit pyrotechnischem Zünder integriert ist. Der Festtreibstoff besteht in der Regel aus Tabletten. Aufbau und Form des Gehäuses sind jeweils den Einbauverhältnissen angepasst. So gibt es diesen Gasgenerator, z. B. als Topfgasgenerator für den Fahrerairbag und Rohrgasgenerator für den Beifahrerairbag. Erhält das Steuergerät für Airbag eine entsprechende Crash-Information vom Crashsensor, so zündet es den im Gasgenerator integrierten Zünder. Es kommt zum schlagartigen Abbrennen des Treibstoffes. Dabei entsteht das Airbag-Füllgas, welches aus Stickstoffverbindungen und Kohlendioxid besteht. Das Gas strömt durch den Metallfilter, in dem es gereinigt und gekühlt wird. Anschließend strömt es durch die Austrittsöffnungen des Generators weiter in den gefalteten Airbag und bläst diesen auf. Der pyrotechnische Festtreibstoffsatz ist unbegrenzt haltbar und damit unbegrenzt funktionsfähig. 24
25 ... für den Aufbau Zünder Austrittsöffnungen Fahrerfrontairbag als Topfgasgenerator Metallfilter Festtreibstoffsatz SRB_068 Anzündladung Festtreibstoffsatz Beifahrerfrontairbag als Rohrgasgenerator SRB_069 Zünder Austrittsöffnungen Metallfilter 25
26 Airbag Hybridgasgeneratoren... für den Die Hybridgasgeneratoren kombinieren ein unter Druck stehendes gespeichertes Gas und einen Festtreibstoffsatz mit pyrotechnischem Zünder. Sie sind rohrförmig aufgebaut, variieren aber je nach Anwendungsfall in ihrer Bauform. Hauptbauteile sind die Druckgasflasche mit dem Airbag- Füllgas und die in der Druckgasflasche integrierte oder angeflanschte Treibladung (Festtreibstoff) mit pyrotechnischem Zünder. Die Druckgasflasche ist durch eine Berstscheibe verschlossen. Erhält das Steuergerät für Airbag eine entsprechende Crash-Information vom Crashsensor, so zündet es die Treibladung über den Zünder. Die Berstscheibe bricht. Das entstehende heiße Gas vermischt sich mit dem komprimierten Gas der Druckgasflasche und erwärmt dieses. Somit kann sich das Gas schneller ausdehnen. Das Gasgemisch strömt über Metallfilter und die jeweiligen Austrittsöffnungen des Gasgenerators in den Airbag und bläst diesen auf. Beifahrerfrontairbag Seitenairbag Der pyrotechnische Festtreibstoffsatz ist unbegrenzt haltbar und damit unbegrenzt funktionsfähig. Kopfairbag 26
27 Aufbau Festtreibstoff Berstscheibe Projektil Zünder SRB_070 Druckgasflasche Zünder Gasverteilerrohr mit Austrittsöffnungen Festtreibstoff Metallfilter Druckgasflasche SRB_071 Zünder Austrittsöffnungen Berstscheibe 1 Berstscheibe 2 Festtreibstoff Druckgasflasche Austrittsöffnungen zur Gaslanze SRB_072 Zünder Berstscheibe 1 Berstscheibe 2 Metallfilter 27
28 Airbag Airbag-Auslösebereich Frontairbag Die Auslösung der Frontairbags erfolgt nur bei Kollision direkt von vorn bis schräg von vorn in einem Einwirkungsbereich von etwa 30 links und rechts zur Fahrzeuglängsachse. Auch bei extremem Fahrbetrieb in rauhem Gelände, Überfahren von Bordsteinkanten und ähnlichem ist eine ungewollte Airbagauslösung ausgeschlossen. Schräg- oder Seitenaufprall, Fahrzeugüberschlag um die Längsachse (roll-over) und Heckkollisionen lösen das Frontairbagsystem nicht aus. Airbagauslösebereich SRB_048 Crashsensor für Fahrer- und Beifahrerairbag (im Steuergerät für Airbag) 28
29 Seitenairbag Das Auslösen der Seiten- und Kopfairbags wird im Steuergerät getrennt von der Auslösung der Frontairbags verarbeitet. Somit ist sichergestellt, dass nur die Airbags ausgelöst werden, die durch den Aufprallwinkel auf ein Hindernis zum Schutz der Insassen auch unbedingt benötigt werden. Im Falle eines Seitencrashs wird nur der Seitenund Kopfairbag ausgelöst, auf dessen Seite der Crash stattgefunden hat. Der Seiten- und Kopfairbag auf der anderen Seite bleibt davon unberührt. Airbagauslösebereich für Seiten- und Kopfairbag rechts Crashsensor vorn links/rechts Crashsensor hinten links/rechts Crashsensor im Steuergerät für Airbag SRB_049 Airbagauslösebereich für Seiten- und Kopfairbag links 29
30 Gurtstraffer Gurtstraffer Bei Škoda erfolgt die Auslösung der Zündung des Gurtstraffersystems entweder mechanisch oder elektrisch. Die Gurtstraffer können angeordnet sein: in der B-Säule am Schweller neben den Sitzen oder in den Außenseiten der Rücksitzbank Die Gurtstraffer sind innerhalb des Gurtsystems integriert. Sie können aber je nach Fahrzeugmodellen unterschiedlich räumlich verbaut sein. Schon bei Aufprallbeginn sorgt die Gurtstrafferauslösung für den Schutz durch frühestmögliche Rückhaltung der Passagiere im Gurtsystem. Das Gurtstraffersystem beseitigt durch das Aufrollen die Gurtlose (etwa mm Gurtlänge). Darunter versteht man den Weg des Gurtbandes, bis dieses fest am Körper anliegt. Mit Beseitigung der Gurtlose verbessert sich die Schutzwirkung des Automatikgurtes. Nicht ausgelöste Gurtstraffer bedürfen bei Rettungseinsätzen keiner besonderen Vorgehensweise. 30
31 Im Bild wird nur die prinzipielle Einbaulage von Gurtstraffern gezeigt. Fahrzeugmodellbedingt sind auch andere Einbaulagen möglich. Besonderheit: Gurt - Gurtschloss Erkennungsmerkmal für eine erfolgte Auslösung des Gurtstraffers ist, dass sich der Gurt weder ab- noch aufrollen lässt. Nach einem Unfall lassen sich die Gurtschlösser fast immer über den Entriegelungsdruckknopf öffnen, wobei der Zugriff auf die innenliegenden Gurtschlösser schwierig und für die verunfallten Insassen eher belastend ist. Es empfiehlt sich die Sicherheitsgurte mit einem dafür vorgesehenen Spezialmesser durchzuschneiden. SRB_066 Steuergerät für Airbag Crashsensor elektrische Leitung Einbaulage von Gurtstraffern (bei diesem Beispiel Gurtstraffer im Gurtaufrollautomaten integriert; beim Felicia ist der Gurtstraffer getrennt vom Aufrollautomat am Schweller verbaut) 31
32 Gurtstraffer Übersicht Gurtstraffervarianten In der unteren Tabelle sind beispielhaft Varianten von Gurtstraffern im Fahrzeug gezeigt. Variante 1 Seilzuggurtstraffer Seilzuggurtstraffer mit mechanischer Auslösung der Zündung. Der Gurtstraffer für den Vordersitz ist separat am Fahrzeugboden verbaut. SRB_059 Variante 2 Zahnstangengurtstraffer Zahnstangengurtstraffer mit elektrischer Auslösung der Zündung. Der Gurtstraffer für den Vordersitz ist im Gurtaufrollautomaten integriert. SRB_060 32
33 Variante 3 Kugelgurtstraffer/Wankelgurtstraffer mit mechanischer/elektrischer Auslösung der Zündung. Der Gurtstraffer für den Vordersitz ist im Gurtaufrollautomaten integriert. Kugelgurtstraffer/ Wankelgurtstraffer SRB_061 Hinweis: Zur Vereinfachung wurde für die beiden Gurtstraffertypen das Bild mit Kugelgurtstraffer eingesetzt. Kugelgurtstraffer/ Wankelgurtstraffer Variante 4 Kugelgurtstraffer/Wankelgurtstraffer mit mechanischer/elektrischer Auslösung der Zündung. Der Gurtstraffer für die äußeren hinteren Sitze ist im Gurtaufrollautomaten integriert. Hinweis: Zur Vereinfachung wurde für die beiden Gurtstraffertypen das Bild mit Kugelgurtstraffer eingesetzt. SRB_062 33
34 Gurtstraffer Beispiel zum Ablauf der Gurtstraffung Auslösegerät Gurt Ablauf der Gurtstraffung 1. Phase nach 10 ms pyrotechnische Treibladung Vorratsrohr mit Kugeln Kugelfangbehälter Zahnrad SRB_073 pyrotechnische Treibladung Auslösung Ablauf der Gurtstraffung 2. Phase nach 12 ms Kugelfangbehälter Zahnrad Gurt SRB_074 Gurthaspel Ablauf der Gurtstraffung 3. Phase nach 24 ms Zahnrad SRB_075 34
35 Der hier geschilderte Ablauf und die bildliche Darstellung gelten als Beispiel für die Arbeitsweise eines Gurtstraffersystems. Der Ablauf ist für alle Gurtstraffervarianten prinzipiell ähnlich. Geschildert wird der Ablauf bei einem Frontalaufprall auf ein Hindernis mit ca. 50 km/h. Nach 10 Millisekunden ist der Grenzwert zur Auslösung des Gurtstraffers erreicht. Der Sicherheitsgurt liegt noch mehr oder weniger lose am Insassen. Nach 12 Millisekunden hat der Insasse noch keine Relativbewegung zum Fahrzeug gemacht, d. h. er sitzt noch aufrecht. Das Steuergerät für Airbag erhält vom Crashsensor die Crash-Information und es wird die pyrotechnische Treibladung im Gurtstraffer gezündet. Das bei der Verbrennung entstehende ungefährliche Treibgas (Stickstoff, Kohlendioxid) setzt die Kugeln in Bewegung und treibt damit ein Zahnrad an. Die Gurthaspel, welche mit dem Zahnrad verbunden ist, wird somit in Aufrollrichtung mitgedreht und der Gurt wird gestrafft. Nach 24 Millisekunden sitzt der Insasse immer noch aufrecht. Der Gurtstraffer hat den Sicherheitsgurt aufgespult, so dass er jetzt gestrafft an den belastbaren Körperstellen der zu schützenden Person anliegt. Der Gurt kann seine Schutzwirkung entfalten. 35
36 Glossar ABS Anti-Blockier-System: Es verhindert beim Bremsen ein Blockieren der Räder. Das Fahrzeug bleibt beim Bremsen lenkbar und fahrstabil. Airbag Der Airbag besteht aus einem Luftkissen mit Polyamidgewebe. Bei ihrer Entfaltung werden die Insassen gezielt im Körper- und Kopfbereich (Hals, Nacken) vor einem Aufprall gesichert. Gleichzeitig reduziert sich mit dem Eintauchen ins Luftkissen die Verletzungsgefahr durch Glasbruch. Das entstehende Füllgas im Airbag ist nicht gesundheitsschädigend. A-B-C-D-Säule des Fahrzeuges Bezeichnung der Karosseriebereiche zwischen Dach und Fahrzeugboden bzw. Seitenteil hinten. Die Reihenfolge der Benennung erfolgt von der Front zum Heck. Crashsensor Crash - Unfall, Zusammenstoß Elektronischer Beschleunigungssensor, der die Verzögerung des Fahrzeuges misst. EDS Elektronische Differenzialsperre ESP Elektronisches Stabilitätsprogramm Festtreibstoffsatz Gasgenerator Zentrales Bauteil im Bereich des Airbagmoduls. Träger für Zündmittel und Gaserzeugung bzw. Gasspeicher. Das entstehende Gas im Airbag ist nicht gesundheitsschädigend. Gurtlose Darunter versteht man den Weg des Gurtbandes, bis dieses fest am Körper anliegt. Hybridgasgenerator Der Hybridgasgenerator beinhaltet zwei verschiedene Füllgasquellen. Erste Quelle ist der Festtreibstoff, der nach der pyrotechnischen Zündung Füllgas freisetzt, und zweite Quelle ist eine Druckgasflasche, die mit unter Druck stehendem Füllgas versehen ist. s Sekunde ms Millisekunde Millisekunde = eine tausendstel Sekunde 1 ms = 0,001 Sekunden Selbstzündungstemperatur Als Selbstzündungstemperatur bezeichnet man jene Temperatur, bei der sich ein Stoff bei Normalluftdruck ohne externe Zündquelle von selbst entzündet. Zahl, römisch (I und II) steht für Generation der Fahrzeugmodelle Chemischer Feststoff, der durch elektrische Zündung eine größere Gasmenge (bestehend aus 99 % Stickstoff) zur Airbagbefüllung erzeugt. 36
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38 ŠKODA AUTO a. s. Alle Rechte sowie technische Änderungen vorbehalten. S Ausgabedatum 02/2007 Dieses Papier wurde aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt.
39 Bei Rettungs- und Bergungseinsätzen an Kraftfahrzeugen ist grundsätzlich nach den geltenden - Richtlinien der Feuerwehr - zu verfahren. Vor Beginn der Rettungsarbeiten am Fahrzeug ist unbedingt die Stromzufuhr direkt an der Batterie zu unterbrechen (beide Kabel zuerst Minus und dann Plus). Bei Fahrzeugen mit elektrischer Sitzverstellung ist ein Verstellen der Sitze ohne Bordnetzversorgung nicht möglich. Nach Abklemmen der Batterie ist die elektrische Entriegelung der Heckklappe nicht mehr möglich (Octavia I ab 08/2005, Roomster, Octavia II, Fabia). Trenn- und Brennschneidgeräte dürfen nicht im Bereich der Airbagmodule/Gasgeneratoren eingesetzt werden. In den Einsatzblättern sind die Fahrzeuge jeweils mit maximal möglicher Airbagausstattung gezeigt. Deshalb ist vor Beginn von Schneid-/Trennarbeiten immer erst zu prüfen, ob wirklich die vermuteten Airbags verbaut sind. Alle Löschmittel können unter Rücksichtnahme auf verunfallte Personen eingesetzt werden. Der Schriftzug AIRBAG befindet sich direkt im Bereich der Airbagmodule. Bei brennendem Fahrzeug muss mit der Entzündung der Airbags gerechnet werden, aber Airbags und Gurtstraffer explodieren nicht!
40 Legende für die Einsatzblätter M1 M3 Modellübersicht B1 Einbauorte Batterie A1 Kennzeichnung der Airbags im Fahrzeug A2 Einbauorte Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags A3 A5 Einbauorte Kopfairbag S1 S2 Karosserieübersicht Trennbereiche Zahl, römisch (I, II) steht für Generation der Fahrzeugmodelle
41 Einsatzblatt Modellübersicht Felicia 1994 bis 2001 Einbauvarianten/ Ausstattungen Farbe Einsatzblatt M1 Batterie B1 M1 Fahrer-/ Beifahrerairbag A2 Seitenairbag A2 M o d e l l ü b e r s i c h t Pick up 1995 bis 2001 Einbauvarianten/ Ausstattungen Batterie Fahrer-/ Beifahrerairbag Seitenairbag Farbe Einsatzblatt B1 A2 A2 M o d e l l ü b e r s i c h t Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
42 Einsatzblatt Modellübersicht Fabia ab 1999 Einbauvarianten/ Ausstattungen Farbe Einsatzblatt M2 Batterie B1 M2 Fahrer-/ Beifahrerairbag A2 Seitenairbag A2 M o d e l l ü b e r s i c h t Roomster ab 2006 Einbauvarianten/ Ausstattungen Batterie Fahrer-/ Beifahrerairbag Seitenairbag Kopfairbag Farbe Einsatzblatt B1 A2 A2 A5 M o d e l l ü b e r s i c h t Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
43 Einsatzblatt Modellübersicht Octavia I ab 1996 Einbauvarianten/ Ausstattungen Farbe Einsatzblatt M3 Batterie B1 M3 Fahrer-/ Beifahrerairbag A2 Seitenairbag A2 M o d e l l ü b e r s i c h t Octavia II ab 2004 Einbauvarianten/ Ausstattungen Batterie Fahrer-/ Beifahrerairbag Seitenairbag Kopfairbag Octavia II Kopfairbag Octavia Combi II Farbe Einsatzblatt B1 A2 A2 A3 A4 M o d e l l ü b e r s i c h t Superb ab 2001 Einbauvarianten/ Ausstattungen Farbe Einsatzblatt Batterie B1 Fahrer-/ Beifahrerairbag A2 Seitenairbag A2 Kopfairbag A3 Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
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45 Einsatzblatt Einbauorte Batterie Einbauort 1 Einbauort 3 Motorraum vorn links Motorraum im Wasserkasten, Mitte Fabia Octavia I Roomster Superb Einbauort 4 Einbauort 2 Im Motorraum hinten links B1 Motorraum hinten rechts Octavia II B1 Felicia Pick up SRB_050 Reihenfolge beim Abklemmen der im Fahrzeug befindlichen Batterie: 1. Minuspol der Batterie abklemmen. 2. Pluspol der Batterie abklemmen. Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
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47 Einsatzblatt Kennzeichnung der Airbags im Fahrzeug In der Übersicht wird die Lage der Kennzeichnung AIRBAG anhand von Beispielen gezeigt. A1 SRB_006 SRB_007 A1 Fahrerairbag: Die Kennzeichnung des Fahrerairbags mit dem Schriftzug AIRBAG befindet sich auf der Lenkradabdeckung. Beifahrerairbag: Auf der Beifahrerseite befindet sich der Schriftzug AIRBAG auf der Schalttafel rechts. SRB_009 SRB_008 Seitenairbag: Die Kennzeichnung der Seitenairbags mit dem Schriftzug AIRBAG befindet sich als Einprägung an den Außenseiten der Sitzlehnen bzw. auf einem in die Sitzverkleidung eingenähten Stoffschild. Kopfairbag: Die Kennzeichnung der Kopfairbags mit dem Schriftzug AIRBAG befindet sich an den A-, B- und C-Säulenverkleidungen. Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
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49 Einsatzblatt Einbauorte Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags Die Abbildung zeigt die Einbauorte des Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags am Beispiel eines Octavia II. Das Beispiel steht sinngemäß für alle Modelle (Ausnahme: Der Felicia wurde erst ab 1999 mit Seitenairbags ausgestattet). A2 Gasgenerator mit gefaltetem Beifahrerairbag Gasgenerator mit gefaltetem Seitenairbag Fahrer/Beifahrer A2 Gasgenerator mit gefaltetem Fahrerairbag SRB_055 Die Gasgeneratoren von nicht ausgelösten Airbags dürfen nicht geschnitten/getrennt werden! Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
50 Einsatzblatt Einbauorte Kopfairbag Das Beispiel für die Einbauorte der Kopfairbags gilt für die Modelle: Octavia II Superb A3 Gaslanze mit gefaltetem Kopfairbag Gasgenerator A3 SRB_052 Die Gasgeneratoren von nicht ausgelösten Airbags dürfen nicht geschnitten/getrennt werden! Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
51 Einsatzblatt Einbauorte Kopfairbag Das Beispiel für die Einbauorte der Kopfairbags gilt für das Modell: Octavia Combi II A4 Gaslanze mit gefaltetem Kopfairbag Gasgenerator A4 SRB_053 Die Gasgeneratoren von nicht ausgelösten Airbags dürfen nicht geschnitten/getrennt werden! Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
52 Einsatzblatt Einbauorte Kopfairbag Das Beispiel für die Einbauorte der Kopfairbags gilt für das Modell: Roomster Gaslanze mit gefaltetem Kopfairbag Gaslanze mit gefaltetem Kopfairbag A5 Gasgenerator Gasgenerator A5 SRB_051 Die Gasgeneratoren von nicht ausgelösten Airbags dürfen nicht geschnitten/getrennt werden! Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
53 Einsatzblatt Karosserieübersicht Trennbereiche Die Übersicht über Säulen und Schweller gilt sinngemäß für alle Škoda-Modelle. Die Übersicht zeigt die Schnittstellen aller Modelle, die bei Rettungsmaßnahmen ein gefahrloses Schneiden in den schraffierten Bereichen hinsichtlich Airbags und Gurtstraffer zulässt. Diese Bereiche sind zum Teil mit Verstärkungen versehen. Dadurch müssen unter Umständen erhöhte Kräfte zum Trennen aufgebracht werden. B-Säule C-Säule Scheibenflansch Oberkante Scheibenflansch Oberkante S1 A-Säule S1 Schwellerbereich SRB_001 Nur in diesen Bereichen der Säulen schneiden! Bis zu 200 mm über der Oberkante des Schwellers darf nicht geschnitten werden! Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
54 Einsatzblatt Karosserieübersicht Trennbereiche Die Übersicht über Säulen und Schweller gilt sinngemäß für alle Škoda-Modelle. Die Übersicht zeigt die Schnittstellen aller Modelle, die bei Rettungsmaßnahmen ein gefahrloses Schneiden in den schraffierten Bereichen hinsichtlich Airbags und Gurtstraffer zulässt. Diese Bereiche sind zum Teil mit Verstärkungen versehen. Dadurch müssen unter Umständen erhöhte Kräfte zum Trennen aufgebracht werden. B-Säule C-Säule Scheibenflansch Oberkante Scheibenflansch Oberkante S2 A-Säule D-Säule S2 Schwellerbereich SRB_002 Nur in diesen Bereichen der Säulen schneiden! Bis zu 200 mm über der Oberkante des Schwellers darf nicht geschnitten werden! Škoda - aktiv in Sachen Sicherheit
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