1 Einleitung 1. Michael Mutz

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "1 Einleitung 1. Michael Mutz"

Transkript

1 Sport und Gesellschaft Sport and Society Jahrgang 6 (2009), Heft 2, S Lucius & Lucius Verlag Stuttgart Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? Eine quantitative Analyse der Sportvereinszugehörigkeit von Jungen und Mädchen mit ausländischer Herkunft Boys Who Love Sports, Girls Who Don t? A Quantitative Study of Sports Club Participation among Immigrant Boys and Girls Zusammenfassung Der Beitrag legt Befunde zur Beteiligung von 15-jährigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund am vereinsorganisierten Sport vor. Die Sportvereinszugehörigkeit wird aus einer geschlechterdifferentiellen Perspektive analysiert, aber auch mit der sprachlichen Akkulturation und der sozialstrukturellen Integration der Familie in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund um eine sehr heterogene Gruppe handelt, die in Teilen durch eine sehr große Nähe, in Teilen aber auch durch eine sehr große Ferne zum Vereinssport gekennzeichnet ist. Vor allem bei den Mädchen wird der Zugang zum Sportverein stark von sozioökonomischen Lebensverhältnissen und von den kulturellen Normalitätsmustern der Familie mitdefiniert. Summary This article presents empirical findings on fifteen-year-old adolescent migrants involvement in sports clubs. Gender differences in sports club participation rates are analysed in detail and are linked to acculturation and structural integration patterns of the family. Results show that adolescent migrants constitute a very heterogeneous group: some are heavily involved in club-organised sports, while others typically remain very distant from sports clubs. In particular, girls access to sports clubs is strongly defined by their socio-economic living conditions as well as by their familial patterns of cultural adaptation. 1 Einleitung 1 Dem vereinsorganisierten Sport wird nachgesagt, er biete besondere Chancen zur Integration von Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund. Diese Annahme stützt sich einerseits auf die Vermutung, dass mit dem gemeinsamen Sporttreiben im Verein integrationsförderliche Wirkungen verbunden sein können. Ande- 1 Die Fragestellung wurde im Rahmen des Forschungsprojekts Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Sport und Gesellschaft bearbeitet. Das Projekt wird mit Forschungsmitteln des Bundesinstituts für Sportwissenschaft gefördert. Mein Dank gilt Ulrike Burrmann und Jürgen Baur, die als Leiter des Projekts die Entstehung dieses Beitrags begleitet und mich mit vielen wertvollen Hinweisen maßgeblich unterstützt haben. Zudem bin ich den anonymen Gutachtern zu Dank verpflichtet, die das Manuskript gründlich und ausführlich kommentiert haben.

2 96 rerseits wird die Anschlussoffenheit des Sports und der Sportvereine für Migranten 2 betont. (1) Eine Integration durch Sport könne auf unterschiedlichen Integrationsdimensionen vermutet werden. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf soziale, alltagskulturelle, alltagspolitische und sozialstrukturelle Integrationspotentiale (Baur, 2006): Im Sportverein könnten Personen mit deutscher und ausländischer Herkunft dichte und feste soziale Beziehungen eingehen (soziale Integration); es sei möglich, dass in der Folge regelmäßiger Interaktionen kulturelle Normalitätsmuster reflektiert und modifiziert werden (kulturelle Dimension); zudem biete der Verein als Freiwilligenvereinigung Gelegenheiten zur freiwilligen Mitarbeit und damit Mitgestaltungsmöglichkeiten im Kleinen (politische Dimension); schließlich sei es denkbar, aber eher unwahrscheinlich, dass sich vermittelt über den Verein auch Bildungs- und berufliche Chancen ergeben können (sozialstrukturelle Dimension). 3 Ob bzw. wie diese Integrationspotentiale tatsächlich aktiviert werden können, ist eine empirisch noch unzureichend beantwortete Frage. (2) Zugleich wird die Integration in den Sport betont, denn der Sport übe, so DOSB-Präsident Thomas Bach, mehr Anziehungskraft auf junge Menschen mit Migrationshintergrund aus als jedes noch so wissenschaftlich begründete Bildungsprogramm. 4 Die leichte Zugänglichkeit des Sports stützt sich auf folgende Argumente: Es gibt in der Bundesrepublik ein nahezu flächendeckendes Angebot an Sportvereinen. In den allermeisten Regionen, insbesondere in den urbanen Räumen, in denen der weitaus größte Teil der eingewanderten Menschen angesiedelt ist, dürfte eine angebotsreiche Sportinfrastruktur gut erreichbar sein. Darüber hinaus wird auf das universell gültige Regelwerk verwiesen: Weil der (wettkampforientierte) Sport weltweit nach den gleichen, international verbindlichen Regeln betrieben wird, die jedem bekannt sind, könnten Migranten folglich aus dem Stand mitmachen. 5 Schließlich sei Aus Gründen der Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Sprachform verwendet. Selbstverständlich sind damit beide Geschlechter angesprochen. Weibliche und männliche Sprachformen werden nur dann benutzt, wenn Geschlechterdifferenzen hervorgehoben werden sollen. Die Formulierungen von Baur (2006) sind ebenfalls im Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung zu finden (Bundesregierung, 2007). Der Sport erhielt im Integrationsplan ein eigenständiges Kapitel, das ebenso umfänglich ist, wie z. B. die Kapitel zur Sprachförderung oder zur Bildung. Das allein weist bereits auf die hohen Erwartungen hin, die von politischen Akteuren an die Sportorganisationen gerichtet werden. Das Zitat von Thomas Bach wurde aus einem Online-Beitrag des DOSB entnommen. Zugriff am : bach_integration_zentrale_herausforderung_unseres_landes/8279/na/2008/oktober/nb/5/chash /255a5aa91b/ Dass sich die formalen Regeln international gleichen, heißt selbstverständlich nicht, dass diese kulturübergreifend auch in identischer Weise akzeptiert und ausgelegt werden. Mitunter entstehen Konflikte im Sport gerade durch kulturell eingefärbte, unterschiedliche Regelauslegungen: Zum Beispiel kann ein Körpereinsatz im Fußball von türkischen Jungen als gesunde Härte wertgeschätzt

3 Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? 97 Sport eine vornehmlich körperliche und damit nonverbale Aktivität die keine fortgeschrittenen Sprachkenntnisse voraussetzt. Eine Teilnahme sei also auch jenseits sprachlicher Barrieren möglich. Mitunter wird dem Sport auch ein besonderes Ethos zugeschrieben, in dem Fairness, Chancengleichheit und nicht zuletzt das ernste Bemühen um interkulturelle Verständigung einen festen Platz hätten (vgl. dazu auch die kritischen Beiträge von Bröskamp, 1994; Seibert & Thiel, 2007; Thiele, 1999). Diesen optimistischen Annahmen widersprechen offenbar die alltäglichen Erfahrungen, welche die Verantwortlichen in den Sportvereinen machen: Es ist eine in Sportorganisationen weit verbreitete Annahme, dass es besonderer Bemühungen bedarf, um Einwanderer zu einer Beteiligung am Vereinssport zu motivieren. So wird beispielsweise auch im Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung gefordert, dass insbesondere niedrigschwellige Sportangebote ohne sofortige und unmittelbare Vereinsbindung entwickelt werden müssen, weil diese bei Migranten besonders beliebt sind und ihrer Sportsozialisation entsprechen. Sie müssen die Zielgruppe sozial, kulturell, sprachlich und örtlich dort abholen, wo sie steht (Bundesregierung, 2007, S. 140). Von den Sportvereinen wird einerseits eine parteiliche Arbeit für Migranten verlangt; sie sollen zielgruppenspezifische Sportangebote bereitstellen. Andererseits werden Informationsdefizite bei verschiedenen Migrantengruppen erkannt, denen mit Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit zu begegnen sei (Ministerium für Städtebau und Wohnen, 2001, S. 14). Ob der Sport nun besonders anschlussoffen für Menschen mit Migrationshintergrund ist oder ob Migranten nicht vielmehr als eine sportabstinente Gruppe zu betrachten seien, wird häufig ausschließlich auf einer Plausibilitätsebene diskutiert. Empirisch zuverlässige Befunde sind ausgesprochen rar. Der Beitrag will diese Forschungslücke erschließen, indem er Informationen zur Beteiligung von 15-jährigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund am vereinsorganisierten Sport zur Verfügung stellt. Diese Befunde zum Organisationsgrad im Sportverein werden vielschichtig differenziert berichtet: Vor allem interessieren geschlechtertypische Unterschiede. Darüber hinaus geht es um sozioökonomische und kulturelle Einflussfaktoren, die ein Engagement der Jungen und Mädchen im Sportverein unterstützen oder behindern können. Zunächst wird der Forschungsstand zur Sportvereinszugehörigkeit von Jugendlichen mit Migrationshintergrund umrissen (Abschnitt 2). Danach werden mögliche Erklärungslinien für eine (vermeintlich) große Distanz von Jugendlichen mit ausländischer Herkunft zum Sportverein erläutert, die zum einen auf kulturelle Differenzen, zum anderen auf sozioökonomische Ungleichheiten und drittens auf Geschlechtertypisierungen abheben (Abschnitt 3). Daran anknüpfend wird die Datenbasis der empirischen Analyse erläutert (Abschnitt 4), und es werden die wesentlichen Forschungsbefunde dargestellt (Abschnitt 5). Eine Diskussion der Befundlage, Hinweise auf Forwerden, aber von deutschen Heranwachsenden bereits als unnötige Aggressivität angesehen werden. Hierauf hat bereits Gebauer (1994, z. B. S. 72 ff.) ausführlich hingewiesen.

4 98 schungsdesiderate und auf mögliche Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsarbeiten schließen den Beitrag ab (Abschnitt 6). 2 Forschungsstand Die im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt geringere Beteiligung am (vereinsorganisierten) Sport in Deutschland wird den Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund häufig mehr oder weniger pauschal zugeschrieben, ungeachtet möglicher Unterschiede, die sich z. B. entlang von Alters-, Geschlechts- oder Herkunftsgruppen ergeben können. Inwieweit eine solch generelle Einschätzung zutreffend ist, lässt sich anhand von bislang vorgelegten Arbeiten noch nicht definitiv bestimmen. Denn während die Sportbeteiligung der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund als relativ gut erschlossenes Forschungsfeld angesehen werden kann, liegen zu den Sportengagements der Jugendlichen mit Migrationshintergrund bislang nur sehr wenige Befunde vor. Der Forschungsstand wird in neueren Publikationen einhellig als defizitär beschrieben (vgl. Boos-Nünning & Karakaşoğlu, 2003, S. 320 f.; Kleindienst-Cachay, 2007, S. 19; Schaoua & Keiner, 2006, S. 140). Bei den wenigen vorliegenden Forschungsarbeiten handelt es sich zum einen um Ergebnisse aus breit angelegten Panoramastudien, bei denen über die Sportbeteiligung von Jugendlichen mit ausländischer Herkunft nebenbei oder als Sekundäranalyse berichtet wird (vgl. z. B. Burrmann & Nobis, 2007; Fussan & Nobis, 2007; Gaiser & de Rijke, 2006). Hier werden in der Regel die Jugendlichen mit ausländischer Herkunft und die Jugendlichen mit deutscher Herkunft unter Vernachlässigung möglicher Binnendifferenzierungen in diesen Gruppen gegenübergestellt. Zum anderen gibt es einige (vor allem auch qualitativ orientierte) Untersuchungen zu sehr speziellen Einwanderergruppen z. B. zu den Sportengagements von Mädchen an Hauptschulen oder zu türkischen Jugendlichen die wiederum eine kleine Gruppe präzise beschreiben, aber darüber hinaus keine Verallgemeinerungen zulassen (vgl. Kleindienst-Cachay, 1991, 2007; für Großbritannien z. B. Kay, 2006). Die meisten empirischen Beiträge fußen zudem (in Ermangelung entsprechend groß angelegter Surveys) auf einer sehr bescheidenen Datenbasis. Damit gehen zwei Nachteile einher: Einerseits sind die Befunde mit sehr hoher Unsicherheit belastet, wenn beispielsweise von einer Stichprobe mit manchmal weniger als einhundert eingewanderten Jugendlichen auf die Gesamtheit aller Jugendlichen mit Migrationshintergrund generalisiert wird. Andererseits, und dieses Argument erscheint noch wichtiger, ist bei einem geringen Stichprobenumfang die eigentlich nötige Differenzierung der Befunde nicht möglich: Weder können bestimmte Einwanderergruppen genauer untersucht werden (z. B. Einwanderer aus unterschiedlichen Herkunftsländern), noch lassen sich relevante sozialstrukturelle Drittvariablen kontrollieren. Als Folge werden häufig pauschale Aussagen über die ausländischen Jugendlichen getroffen, ungeachtet ihres ethnisch-kulturellen Hintergrundes, ihrer sozioökonomischen Lebensverhältnis-

5 Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? 99 se oder ihrer Aufenthaltsdauer in der Bundesrepublik. Das ist sicherlich bedauerlich und nährt grundsätzliche Zweifel an der Gültigkeit der Ergebnisse, denn die pauschale Gegenüberstellung von Ausländern und Deutschen verkennt die großen sozialen und kulturellen Differenzierungen in diesen Gruppen (Häußermann & Siebel, 2001, S. 76). (1) Die bereits vorliegenden Forschungsbefunde legen nahe, dass jugendliche Einwanderer in ihrer Freizeit keineswegs sportabstinent, sondern im Gegenteil in vergleichsweise hohem Ausmaß sportlich aktiv sind. Neuere Daten aus Brandenburg weisen auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Geburtsland und der sportlichen Aktivität hin: Von den in Deutschland geborenen Jugendlichen treibt jeder sechste täglich Sport (17 %), unter den Jugendlichen mit ausländischer Herkunft hingegen fast jeder dritte (31 %) (vgl. Burrmann & Nobis, 2007). Eine Analyse des Sozio-Oekonomischen Panels weist ein ähnliches Ergebnis aus: Mehr Jugendliche mit als Jugendliche ohne Migrationshintergrund treiben täglich Sport (vgl. Fussan & Nobis, 2007). Jugendliche mit ausländischer Herkunft gehören also keineswegs zu den Sportmuffeln. (2) Obwohl Jugendliche mit ausländischer Herkunft also offenbar häufig Sport treiben, stellt der Eintritt in einen Sportverein möglicherweise eine größere Hürde für sie dar. Im DJI-Jugendsurvey 2003 wird der Organisationsgrad im Sportverein für westdeutsche Jugendliche differenziert nach Altersgruppen sowie nach erster und zweiter Einwanderergeneration ausgewiesen (vgl. Gaiser & de Rijke, 2006, S. 265 ff.). Während von den deutschen 16- bis 29-Jährigen immerhin 43 % einem Sportverein angehören, haben sich von den jungen Migranten der zweiten Einwanderergeneration nur 37 % und von denjenigen der ersten Generation lediglich 21 % einem Sportverein angeschlossen. Bei den 12- bis 15-Jährigen sind ähnliche Unterschiede zu ersehen. Sekundäranalysen der Shell-Studie 2000 und des Sozio-Oekonomischen Panels verdeutlichen ebenfalls, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Heranwachsenden mit deutscher Herkunft seltener einem Sportverein beitreten (vgl. Fussan & Nobis, 2007, S. 282). Ausgesprochen groß fällt die Differenz zwischen 8- bis 12-jährigen Kindern mit deutscher und ausländischer Herkunft aus, wie Brinkhoff und Sack (1999, S. 55) dokumentieren. Die Hälfte der deutschen Kinder (49 %) gehört einem Sportverein an, hingegen nur jedes vierte Kind mit ausländischer Nationalität und jedes fünfte Kind von Aussiedlern. Die wenigen Befunde lassen insgesamt vermuten, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund deutlich seltener einem Sportverein beitreten. Eher als deutsche Jugendliche treiben Einwanderer insbesondere in der Schule und für mich allein Sport. Insofern ist für ausländische Heranwachsende der Zugang zum Sportverein also offensichtlich nicht so leicht möglich wie für deutsche Jugendliche (Fussan & Nobis, 2007, S. 291). Die wenigen vorliegenden Detailanalysen zeigen, dass die Distanz zu deutschen Sportvereinen nicht bei allen Jugendlichen mit Migrationshintergrund ähnlich stark

6 100 ausgeprägt ist, sondern offensichtlich nach Geschlecht und Herkunftsland variiert (vgl. Boos-Nünning & Karakaşoğlu, 2003, 2005; Brinkhoff & Sack, 1999; Fussan & Nobis, 2007; Kleindienst-Cachay, 1991). (3) Geschlechtertypische Variationen der Sportbeteiligung werden vergleichsweise häufig berichtet. Eine Reihe von Untersuchungen fokussierte ausschließlich Mädchen mit Migrationshintergrund, die als überwiegend sportabstinent charakterisiert werden. Weniger als ein Drittel der Mädchen geben an, oft oder sehr oft in der Freizeit Sport zu treiben, Sportstätten werden in der Freizeit nur äußerst selten aufgesucht. Gleichzeitig wünscht sich knapp die Hälfte dieser Mädchen (45 %) häufigere Gelegenheiten zum Sport treiben (Boos-Nünning & Karakaşoğlu, 2005). Selbst wenn in multivariaten Analysemodellen sozialstrukturelle Drittvariablen berücksichtigt werden (z. B. Bildung, Gemeindegröße oder Haushaltseinkommen), liegen die Mädchen mit Migrationshintergrund im Hinblick auf ihre sportliche Aktivität noch signifikant unter dem Vergleichswert für deutsche Mädchen (vgl. Erlinghagen, Frick & Wagner, 2006). Auch für Brettschneider und Kleine (2002) stellt sich die Benachteiligung der Mädchen mit Migrationshintergrund beim Zugang zum Sportverein in einer noch drastischeren Form als bei deutschen Mädchen dar. Dagegen finden sie bei ausländischen Jungen einen höheren Organisationsgrad im Sportverein als unter deutschen Jungen, weshalb sie von einer offenkundigen Anziehungskraft der Sportvereine für männliche ausländische Jugendliche ausgehen (Brettschneider & Kleine, 2002, S. 364). Eine Kinderbefragung des Deutschen Jugendinstituts weist ebenfalls erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede aus. Bei den eingewanderten Jungen sind demnach fünf von zehn (52 %), bei den eingewanderten Mädchen nur zwei von zehn (21 %) Mitglied eines Sportvereins. Allerdings sind weitere 9 % der Mädchen mit ausländischer Herkunft in Tanzgruppen aktiv, womit sie ein weiteres bewegungsorientiertes Segment der kinderkulturellen Infrastruktur verstärkt in Anspruch nehmen (Deutsches Jugendinstitut, 2000, S. 28). (4) In einigen Studien werden auch die Herkunftsländer der Jugendlichen mit in den Blick genommen. In der Kindersportstudie Nordrhein-Westfalen wird von Brinkhoff und Sack (1999, S. 55) eine besonders geringe Beteiligung der türkischen Mädchen berichtet, die lediglich zu 3 % im Sportverein organisiert sind, also vereinsorganisierte Sportangebote so gut wie nie nutzen. In der Shell-Studie 2000 liegen türkische Jugendliche ebenfalls hinsichtlich ihres Sportengagements weit hinter dem allgemeinen Durchschnitt zurück. Vor allem die Mädchen mit türkischer, aber auch diejenigen mit italienischer Staatsbürgerschaft sind nur zu äußerst geringen Anteilen die türkischen Mädchen zu 13 % und die italienischen Mädchen zu 18 % in den vereinsorganisierten Sport involviert (vgl. Fussan & Nobis, 2007, S. 286). In einer älteren, badenwürttembergischen Studie aus dem Jahr 1990 konnte Kleindienst-Cachay einen deutlichen Zusammenhang zwischen der nationalen Herkunft von Hauptschülerinnen und ihrer Beteiligung an Sportvereinen nachweisen (vgl. Kleindienst-Cachay, 1991):

7 Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? 101 Während 30 % der deutschen Mädchen einem Sportverein angehörten, waren es beispielsweise bei italienischen und türkischen Mädchen weniger als 10 %. 6 Insgesamt verdeutlichen diese Forschungsbefunde zwar, dass auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund Sportvereine diejenigen Freiwilligenvereinigungen sind, an denen sie sich sehr häufig beteiligen, doch ihr Partizipationsniveau liegt, wie gesehen, im Durchschnitt unter dem der deutschen Jugendlichen. Dabei gilt es zu bedenken, dass jugendliche Einwanderer alles andere als generelle Sportmuffel sind, schließlich scheinen sie in hohem Maße in informellen Arrangements sportlichen Aktivitäten nachzugehen. Speziell die Mädchen scheinen sich vergleichsweise wenig am vereinsorganisierten Sport zu beteiligen; hier werden türkische und italienische Mädchen nochmals herausgehoben, die sich einigen Studien zufolge kaum im Sportverein engagieren. 3 Theoretische Erklärungslinien Die (vermeintliche) Sportabstinenz von Migranten und deren Nachkommen wird häufig im Rekurs auf kulturelle, sozioökonomische oder geschlechtertypische Einflussfaktoren begründet. Die Argumentationslinien werden in den folgenden Abschnitten kurz zusammengefasst. (1) Die Kulturdifferenzthese geht von Kultur als einer wesentlichen und tiefliegenden Eigenschaft menschlicher Kollektive aus, die Wahrnehmungen, Orientierungen und Handlungen gleichermaßen strukturiert und zu jeweils eigenen, kollektiv geteilten Weltbildern und Lebensstilen führt. 7 Einzelne Akteure sind Kulturträger insofern, als sie auf einen kulturell präformierten Orientierungs- und Deutungsrahmen zurückgreifen, mit dessen Hilfe sie ihre Erfahrungen ordnen, interpretieren und an dem sie ihr Handeln justieren. Die kulturellen Normalitätsmuster, die sich der einzelne Akteur einmal zu eigen gemacht hat, werden, so die Annahme, als eine zweite Natur erfahren; sie lassen sich nur schwer modifizieren und wenn, dann nur in einem äußerst langfristigen Prozess. Einwanderer und ihre Kinder könnten folglich in einen Kulturkonflikt geraten, wenn die neuen Anforderungen der Aufnahmegesellschaft von den ge- 6 7 Die insgesamt höheren Teilnahmequoten, die Fussan und Nobis (2007) im Vergleich zu Kleindienst-Cachay (1993) berichten, gehen vermutlich weniger auf Veränderungen im Zeitverlauf, sondern vielmehr darauf zurück, dass in der Shell-Studie 2000 Jugendliche aller Bildungsgänge befragt wurden und nicht nur Hauptschülerinnen. In der Diskussion über kulturelle Differenzen lassen sich zwei Argumentationslinien auseinanderhalten, die den Entstehungszusammenhang von kulturellen Unterschieden verschieden auslegen. Die Kulturdifferenzthese geht streng genommen von abgeschlossenen Kulturen aus, die sich im Wesen grundsätzlich unterscheiden. Die Modernisierungsdifferenzthese ordnet Kulturen dagegen auf einem Kontinuum an, das von traditional bis modern reicht. In dieser zweiten Perspektive könnten sich kulturelle Unterschiede einebnen, wenn sich traditionale Kulturen mit überdurchschnittlicher Geschwindigkeit modernisieren (vgl. Gapp, 2007, S. 133 f.).

8 102 wohnten Bedingungen der Herkunftsgesellschaft abweichen (für eine umfassende Diskussion der Kulturdifferenzthese vgl. z. B. Sökefeld, 2007). Besonders gravierende und teilweise unüberbrückbare kulturelle Differenzen wurden zwischen dem islamischen und dem westlichen, christlich geprägten Kulturkreis diagnostiziert und in diesem Zusammenhang sogar ein clash of civilizations prognostiziert (Huntington, 1993). Kulturelle Unterschiede können sich auch im Sport manifestieren. Sportaktivitäten basieren wie jede andere soziale Praxis auf kulturellen Voraussetzungen: auf kulturspezifisch ausgeprägten Werten, Normen, Gewohnheiten und Traditionen (vgl. Bröskamp, 1994; Klein, 2004; Seibert & Thiel, 2007). Diesbezüglich wird beispielsweise auf aggressivere und körperlich härtere Spiel- und Sportauffassungen insbesondere von männlichen Migranten verwiesen, die in einem Zusammenhang mit kulturell geprägten Männlichkeits- und Ehrvorstellungen stehen. Es werden typische Präsentationsweisen des Körpers im Sport angeführt, die am nachdrücklichsten mit den muslimischen Ehrvorstellungen kollidieren, die insbesondere an die Mädchen und Frauen gerichtet werden. So dürfte ein Vorzeigen des nur halb bekleideten Körpers in Sporthallen oder Schwimmbädern im islamischen Kulturkreis ebenso wenig auf Akzeptanz stoßen, wie z. B. das Trainieren in gemischtgeschlechtlichen Sportgruppen oder die Anleitung durch einen männlichen Übungsleiter, die in vielen Sportarten auch körperliche Berührungen umfassen kann. Auch die strengeren Erziehungsnormen, die für immigrierte Familien als typisch angesehen werden, dürften ein Engagement im Sport eher verhindern (vgl. Reinders, 2003, S. 39). Schließlich werde mit dem Sport in den noch stärker ländlich geprägten Herkunftsregionen vieler Migranten keine entwicklungs- oder gesundheitsfördernde Bedeutung verbunden, weshalb das Sporttreiben nur wenig Wertschätzung erfahre. In diesen Regionen würden vornehmlich Tanz und Folklore als kulturell legitime Bewegungsformen für Mädchen und Frauen angesehen und anerkannt (vgl. Kleindienst-Cachay, 2007). (2) Der Kulturdifferenzthese steht ein weiterer Argumentationszusammenhang entgegen, wonach Integrationsnachteile im Vergleich zur deutschen Durchschnittsbevölkerung nicht auf kulturellen Faktoren, sondern auf nachteiligen sozioökonomischen Lebenslagen beruhen. Da eingewanderte Jugendliche eher in ungünstigen sozioökonomischen Lebensverhältnissen aufwachsen, ist es denkbar, dass nicht die Herkunftskultur, sondern die soziale Lage originär für die geringeren Partizipationsraten am Sport verantwortlich ist. Zahlreiche Studien können belegen, dass Migranten im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt tatsächlich typischerweise eine niedrigere Position im gesellschaftlichen Statusgefüge einnehmen. Sie gehören eher zu den unteren, bildungsund einkommensarmen Schichten; sie sind darüber hinaus häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen, bekleiden eher statusniedrige, schlecht vergütete Positionen, üben eher einfache Arbeiter- und Hilfstätigkeiten aus, arbeiten öfter unter prekären Bedingungen, und sie besitzen geringere Aufstiegschancen (vgl. z. B. Granato & Kalter, 2001; Hinrichs, 2003).

9 Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? 103 Wird wiederum speziell der Sport in den Blick genommen, so ist gut belegt, dass die soziale Schichtzugehörigkeit das Sporttreiben in mehrfacher Hinsicht prägt: Angehörige der Oberschicht sind mit größerer Wahrscheinlichkeit sportlich aktiv als Angehörige unterer sozialer Schichten. Groß angelegte US-amerikanische Studien konnten nachweisen, dass Kinder ärmerer Familien verstärkt an organisierten Sport- und Freizeitangeboten teilnehmen, wenn das Familieneinkommen im Rahmen einer Interventionsmaßnahme erhöht wird (vgl. Bos et al., 1999). Einzelne Sportarten lassen sich nach dem sozialen Status der Aktiven ordnen. Eine solche Rangfolge zeigt, dass z. B. Outdoor-Sport (z. B. Ski fahren, Surfen, Kanu fahren), Tennis, Golf oder Volleyball typische Sportaktivitäten sind, die von Akteuren mit einem hohen sozioökonomischen Status ausgeübt werden. Fitness-Studios und die dort angebotenen Kurse (z. B. Aerobic) werden ebenfalls vornehmlich von einem Personenkreis mit einem höheren sozialen Status nachgefragt. Umgekehrt werden Bodybuilding, Angeln, Boxen oder Fußball eher von einem Personenkreis mit niedrigerem sozioökonomischen Status betrieben (vgl. Lamprecht & Stamm, 1995; Scheerder, Vanreusel & Taks, 2005). Schließlich unterscheidet sich die Art und Weise, mit der die Sportarten betrieben werden. Typischerweise würden Angehörige der Oberschicht Sportengagements wertschätzen, bei denen Gesundheit und innere Disziplin im Vordergrund stehen, direkter Körperkontakt kontrolliert und in zivilisierter Dosierung eingesetzt wird. Im Gegensatz dazu sei der Sport der unteren Klassen gekennzeichnet durch körperliche Härte und direkten Kampf Mann gegen Mann (vgl. Bourdieu, 1992; Stempel, 2005). Wenn die Jugendlichen mit Migrationshintergrund, wie dies zahlreiche Befunde nachweisen, durchschnittlich in ungünstigeren Lebenslagen aufwachsen als Jugendliche ohne Migrationshintergrund, so dürfte dieser Umstand auch den Zugang zum Sport mit definieren. Heranwachsende mit ausländischer Herkunft müssten sich von deutschen Jugendlichen dann darin unterscheiden, in welchem Umfang sie Sport treiben, welchen Sportarten sie nachgehen, wie und warum sie sportlich aktiv sind. Die kulturelle Differenz würde sich (zumindest teilweise) auflösen lassen in den Kategorien sozioökonomischer Ungleichheit. (3) Ein dritter Argumentationszusammenhang hebt auf die geschlechtertypischen Unterschiede ab, die im Hinblick auf die Sportbeteiligung bei Heranwachsenden mit ausländischer Herkunft vermutet werden. Der unterschiedliche Organisationsgrad im Sportverein von Jungen und Mädchen wird auf geschlechtertypische Verhaltenserwartungen zurückgeführt, die an die Heranwachsenden herangetragen werden. Insbesondere bei Mädchen mit ausländischer Herkunft wird angenommen, dass sie mit patriarchalisch geprägten Familienstrukturen, wenig liberalen Geschlechtsrollenorientierungen und rigiden Erziehungsvorstellungen konfrontiert werden (vgl. z. B. Boos- Nünning & Karakaşoğlu, 2005; Halm, 2007; Reinders, 2003; Wensierski, 2007). An sie würden also traditionale Geschlechtsrollenerwartungen gerichtet und dies würde in einem hohen Verbindlichkeitsgrad erfolgen.

10 104 Den eingewanderten Mädchen und Frauen würden sportliche und außerhäusliche Freizeitbetätigungen deshalb verwehrt, weil sie nicht zum klassischen weiblichen Rollen-Set passen. Die Eltern befürchten, dass diese Aktivitäten die Töchter auf Abwege brächten und zu einem Verdeutschen führten, weil sie den Einflüssen der westlichen Kultur ausgesetzt seien und daraus schließlich eine Erosion der kulturellen Traditionen und Normen der Herkunftsgesellschaft resultiere (Mannitz, 2006, S. 110 ff.). Je traditioneller die Geschlechtsrollenerwartungen sind, die an die Töchter gerichtet werden und je weniger die Eltern selbst mit den Gegebenheiten in deutschen Sportvereinen und den dort praktizierten Trainings- und Umgangsweisen vertraut sind, desto geringer dürfte die Chance sein, dass die Töchter regelmäßig sportlich engagiert sind. Qualitative Arbeiten zu muslimischen Mädchen weisen darauf hin, dass die Geschlechtsrollenerwartungen, die an die Töchter gerichtet werden, nicht nur auf das Sporttreiben, sondern auf die gesamte Freizeitgestaltung abfärben (vgl. Kay, 2006; Strandbu, 2005). Die geschlechtertypische Sozialisation unterscheidet sich allerdings nicht nur zwischen Jugendlichen mit deutscher und ausländischer Herkunft, sondern auch zwischen sozialen Klassen und Schichten. Selbstverständlich werden nicht in allen Familien tradierte und rigide Geschlechtertypisierungen in ähnlicher Beständigkeit an die Kinder weitergegeben. Vielmehr gibt es auch in zunehmender Anzahl Eltern, die sich explizit von diesen Stereotypen distanzieren. Die Nähe oder Distanz zu traditionellen Geschlechterrollen dürfte dabei (auch) einer schichtspezifischen Ordnung folgen: Je höher die soziale Schicht und damit typischerweise auch die Bildung der Eltern ist, desto eher werden bei der Erziehung tradierte Geschlechterstereotype reflektiert, in Frage gestellt und durch egalitärere Rollenorientierungen substituiert (vgl. Gille, 2006). Wenn ein Zusammenhang zwischen der Traditionalität und Rigidität von Geschlechterbildern in der Familie und den Gestaltungsspielräumen der Mädchen in ihrer Freizeit unterstellt wird, dann erscheint es plausibel, dass sich Geschlechterunterschiede beim Sporttreiben vorwiegend bei Jugendlichen aus statusniedrigeren Familien aufzeigen lassen, sich hingegen bei den Mädchen und Jungen aus statushöheren Familien zunehmend einebnen. Sind also die Geschlechterverhältnisse in den Herkunftsgesellschaften der Einwanderer im Vergleich zu Deutschland eher als traditionell einzuschätzen, so dürften immigrierte Eltern entsprechend traditionelle Geschlechtsrollenerwartungen an ihre Töchter und Söhne richten. In diesem Fall sind größere Disparitäten zwischen Mädchen und Jungen beim Sporttreiben zu vermuten. Ebenso lässt sich vermuten, dass auch die Sozialschichtzugehörigkeit der Eltern die geschlechtertypischen Differenzen im Erziehungsverhalten mit beeinflusst. Es ist deshalb nicht unwahrscheinlich, dass sich kulturelle Differenzen und sozioökonomische Ungleichheiten auf die Sportbeteiligung der Jungen anders (z. B. unterschiedlich stark) auswirken als auf die Sportbeteiligung der Mädchen.

11 Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? 105 (4) Aus den theoretischen Ansätzen und den bereits vorliegenden Arbeiten ergeben sich einige Forschungsannahmen, die im Folgenden einer empirischen Untersuchung unterzogen werden können. Grundsätzlich ist zu erwarten, dass sich Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund im Hinblick auf ihren Organisationsgrad im Sportverein voneinander unterscheiden, wobei die Jugendlichen mit ausländischer Herkunft seltener Mitglied in einem Sportverein sein sollten. Darüber hinaus ist zu vermuten, dass sich bei Jugendlichen aus immigrierten Familien im Vergleich zu Heranwachsenden aus deutschen Familien größere geschlechtertypische Unterschiede bei der Sportvereinszugehörigkeit zeigen. Vor allem die Mädchen mit Migrationshintergrund dürften nämlich besonders selten einem Sportverein angehören. In drei Analyseschritten wird dann nach Einflussgrößen gesucht, mit denen die vermuteten geschlechtertypischen Unterschiede bei der Sportvereinszugehörigkeit erklärt werden können. Dabei wird (a) auf kulturelle Differenzen zwischen Herkunfts- und Aufnahmegesellschaft abgehoben, andererseits werden (b) die kulturellen und (c) die sozioökonomischen Anpassungsleistungen fokussiert, die von den immigrierten Familien bislang erbracht wurden. (a) Kulturelle Differenzen lassen sich (wenngleich nur grob und implizit) mit den Herkunftsländern der immigrierten Jugendlichen in Verbindung bringen. Beispielsweise dürfte es ziemlich unstrittig sein, dass zwischen der Türkei und Deutschland relativ große kulturelle Unterschiede bestehen, während die kulturellen Unterschiede zwischen Italien und Deutschland oder Polen und Deutschland geringer einzuschätzen sind. Hieraus folgt eine erste Annahme: Die Geschlechterdifferenzen bei Jugendlichen mit türkischer Herkunft sollten am stärksten von den Geschlechterdifferenzen bei deutschen Jugendlichen abweichen. Zu erwarten sind hier besonders große Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen, die sich vor allem deshalb ergeben sollten, weil die Mädchen mit türkischer Herkunft nur sporadisch an vereinsorganisierten Sportangeboten teilnehmen. Zwischen den Jungen und Mädchen aus anderen Herkunftsländern (Italien, Polen, Jugoslawien, Russland/Kasachstan und Griechenland) dürften sich keine Unterschiede von dieser Größenordnung ergeben. (b) Im Zuge des Integrationsprozesses in die Aufnahmengesellschaft können sich kulturelle Unterschiede allerdings sukzessive reduzieren und schließlich einebnen. Die Übernahme der deutschen Sprache in den alltäglichen Sprachgebrauch der Familie gibt Aufschluss über die sprachliche Akkulturation der Familie und wird im Folgenden als Proxy-Variable für kulturelle Anpassungsleistungen herangezogen. Eine Anpassung an die kulturellen Normalitätsmuster der Aufnahmegesellschaft sollte zum Beispiel damit einhergehen, dass Sport nicht mehr exklusiv als männliches Betätigungsfeld wahrgenommen wird, sondern auch als legitim für Mädchen erachtet wird. Es ergibt sich eine zweite Vermutung: Die Geschlechterdifferenzen bei der Sportvereinsmitgliedschaft dürften weniger stark bei den immigrierten Jugendlichen ausgeprägt sein, die im Familienalltag die deutsche Sprache sprechen. Umgekehrt wären

12 106 größere Geschlechterunterschiede zu erwarten, wenn die Familie nicht in der deutschen Sprache kommuniziert. (c) Da die Möglichkeiten der sportlichen Freizeitgestaltung für die Jugendlichen nicht losgelöst von der Stellung der Eltern in der gesellschaftlichen Hierarchie und damit zusammenhängend von den materiellen und kulturellen Ressourcen der Familie zu sehen sind, werden in einem dritten Auswertungsschritt auch die sozioökonomischen Lebensverhältnisse mit in Betracht gezogen. Mit Hilfe der Verfügbarkeit von ökonomischem und kulturellem Kapital in der Familie lässt sich abbilden, inwieweit die sozialstrukturelle Integration der Familie auf die Sportbeteiligung der Jugendlichen abfärbt. Ein dritte Annahme lautet daher: Ist im Elternhaus ökonomisches und kulturelles Kapital in größerem Umfang verfügbar, so sollten sich nur geringe Geschlechterdifferenzen ergeben. Ist der Zugriff auf die Kapitalsorten dagegen sehr stark eingeschränkt, wären große Geschlechterunterschiede zu vermuten. 4 Datengrundlage und Indikatoren der Untersuchung Dem Beitrag liegt eine Sekundäranalyse der Ergänzungserhebung zur PISA-Studie 2000 (PISA-E) zugrunde. Der verwendete Datensatz umfasst die Angaben von jährigen Schülern. Unter Verwendung entsprechender Gewichtungsfaktoren repräsentiert der Datensatz die 15-Jährigen in der Bundesrepublik, die sich im Schulsystem befinden. 8 Folgende Variablen aus der PISA-E wurden für den Beitrag mit herangezogen: (a) Die Beteiligung im Sportverein wurde in der PISA-E mit folgender Frage erhoben: Machst du in deiner Freizeit aktiv in einem Verein oder in einer organisierten Jugendgruppe mit? Anschließend wurden unterschiedliche Vereinigungen vorgegeben (Sportverein, Musikverein, Kirchengruppe usw.), bei denen die Jugendlichen jeweils angeben sollten, ob sie daran teilnehmen oder nicht teilnehmen. (b) Im Anschluss an die Definition des Statistischen Bundesamtes wurde der Migrationshintergrund aus den Fragen nach dem eigenen Geburtsland und dem Geburtsland der Eltern abgeleitet. Allen Jugendlichen wurde ein Migrationshintergrund zugewiesen, die selbst nicht in der BRD geboren sind oder die ein Elternteil haben, das nicht in Deutschland geboren ist. Demnach liegen die Angaben von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund vor. 8 Ausgenommen sind hierbei die 15-Jährigen, die sich auf Sonderschulen befinden, sowie die sehr kleine Gruppe der 15-jährigen Berufsschüler. Von Sonderschülern wurden keine Angaben zur Sportbeteiligung erhoben. Eine detaillierte Beschreibung der Stichprobenziehung und weiterer technischer Grundlagen der PISA-E findet sich bei Baumert und Artelt (2003). Eine ausführliche Dokumentation aller Erhebungsinstrumente enthalten auch die Handbücher des deutschen und internationalen PISA-Konsortiums (vgl. Kunter et al., 2002; Adams & Wu, 2002).

13 Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? 107 Bei Schülern fehlen die Angaben zum Geburtsland; diese Jugendlichen fallen aus der Analyse heraus. (c) Das Herkunftsland wird aus dem eigenen Geburtsland bzw. dem der Eltern abgeleitet. Unterschieden wird die russische oder kasachische Herkunft (N = 1 394), türkische Herkunft (N = 1 085), polnische Herkunft (N = 834), jugoslawische Herkunft (N = 373), italienische Herkunft (N = 293) und griechische Herkunft (N = 122). Alle anderen Jugendlichen mit Migrationshintergrund fallen in die Kategorie sonstige Herkunft (N = 2 173). (d) Bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund werden weiterhin Angaben zum Sprachgebrauch innerhalb der Familie berücksichtigt. Der Sprachgebrauch wird dichotom mit den Ausprägungen deutsch und eine andere Sprache verwendet. (e) Skalen zum ökonomischen Kapital und zum kulturellen Kapital in der Familie (vgl. Bourdieu, 1982) werden herangezogen, um die sozioökonomischen Lebensbedingungen abzubilden, unter denen die Jugendlichen aufwachsen. Die Skala zum ökonomischen Kapital erfasst den Besitz von Gebrauchsgütern mit hohen Anschaffungskosten. Es wurde gefragt, ob und in welcher Anzahl diese Gebrauchsgüter in der Familie vorhanden sind. Zur Skalenbildung wurden verwendet: die Anzahl der (1) Fernsehgeräte, (2) Autos, (3) Badezimmer, (4) Handys und (5) Computer sowie das Vorhandensein (6) einer Geschirrspülmaschine, (7) eines Zimmers für dich allein sowie (8) eines Internet-Anschlusses im Haushalt. Ähnlich wurde auch das kulturelle Kapital erhoben: Hierbei gaben die Schüler an, ob und in welcher Anzahl in ihrem Elternhaus Kulturgüter vorhanden sind: (1) klassische Literatur, (2) Bücher mit Gedichten, (3) Kunstwerke, (4) Musikinstrumente und (5) die Anzahl der Bücher. Ökonomisches und kulturelles Kapital wurden zu einem Wert zusammengefasst, der in der Terminologie von Bourdieu (1982) nun das Kapitalvolumen darstellt. Anhand der Skalenwerte wurden vier Gruppen gebildet (Quartile), die jeweils ein Viertel der Jugendlichen (mit sehr hohem, eher hohem, eher geringem und sehr geringem Kapitalvolumen) einschließen. 5 Forschungsbefunde (1) Zunächst wird der Organisationsgrad im Sportverein differenziert nach Migrationshintergrund und Geschlecht der Jugendlichen ausgewiesen (Tabelle 1). Die 15-Jährigen mit deutscher Herkunft haben sich zu 47 % einem Sportverein angeschlossen. In neueren Jugendsportsurveys und Jugendstudien sind ähnliche Werte angegeben (vgl. Brettschneider, Brandl-Bredenbeck & Hofmann, 2005; Brettschneider & Kleine, 2002; Burrmann & Baur, 2002; Gaiser & de Rijke, 2006; Kurz & Tietjens, 2000). Die Beteiligung der Jugendlichen mit ausländischer Herkunft liegt nur geringfügig unter diesem Vergleichswert: Von diesen Jugendlichen gehören immerhin 43 % einem Sportverein an. Der Unterschied zwischen Jugend-

14 108 lichen mit und ohne Migrationshintergrund fällt geringer aus als es laut Forschungsstand zu erwarten gewesen wäre, und es ist ein Unterschied auf hohem Niveau. Die Geschlechterunterschiede fallen allerdings bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund deutlich größer als bei Heranwachsenden ohne Migrationshintergrund aus: Die Jungen mit Migrationshintergrund haben sich zu 57 % also sogar zu etwas höheren Anteilen als die Jungen mit deutscher Herkunft (54 %) einem Sportverein angeschlossen. Bei den Mädchen mit ausländischer Herkunft gehören dagegen nur 28 % einem Sportverein an ein deutlich kleinerer Anteil als bei den deutschen Mädchen (42 %). Der Zusammenhang zwischen dem Geschlecht und der Sportvereinsmitgliedschaft fällt bei den 15-jährigen mit Migrationshintergrund viel deutlicher aus als bei den Altersgleichen mit deutscher Herkunft (Cramers V =.29 im Vergleich zu Cramers V =.12). Nachdem sich wie vermutet eine größere Geschlechterdifferenz bei Jugendlichen mit ausländischer Herkunft belegen ließ, untersuchen die folgenden Abschnitte Einflussfaktoren, die mit dem vereinsorganisierten Sporttreiben von Jungen und Mädchen assoziiert sein können. Tabelle 1: Organisationsgrad im Sportverein. Differenzierung nach Geschlecht und Migrationshintergrund der Jugendlichen. Organisationsgrad im Sportverein Gesamt Jungen Mädchen V mit Migrationshintergrund *** ohne Migrationshintergrund *** Anmerkung: PISA-E Angaben in Prozent. V = Cramer s V. Signifikanzwerte: * = p <.05; ** = p <.01; *** = p <.001. (2) Der Kulturdifferenzthese folgend, sollten die Beteiligungsniveaus am Vereinssport mit dem Herkunftsland der Jugendlichen variieren. Anhand des Herkunftslandes lässt sich allerdings nur implizit auf kulturelle Differenz schließen. Mit einiger Plausibilität lässt sich eine große kulturelle Differenz nur für türkischstämmige Jugendliche annehmen. Die Ergebnisse können diese Annahme zwar bestätigen, sie werfen aber auch Fragen auf (Tabelle 2): Das gesamte Beteiligungsniveau fällt in allen Herkunftsgruppen recht ähnlich aus. Auch die türkischstämmigen Jugendlichen beteiligen sich insgesamt zu 44 % am Vereinssport, also etwa ähnlich häufig wie die deutschen Jugendlichen. Faktisch liegen Jungen und Mädchen aber sehr weit auseinander, so dass eine geschlechterundifferenzierte Perspektive einen falschen Eindruck vermittelt.

15 Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? 109 Die Geschlechterunterschiede fallen bei immigrierten Jugendlichen aus allen Herkunftsländern deutlich größer als bei Heranwachsenden mit deutscher Herkunft aus. Besonders große Geschlechterunterschiede lassen sich bei den Heranwachsenden mit türkischer Herkunft (Cramers V =.48) und jugoslawischer Herkunft (Cramers V =.42) erkennen. Vergleichsweise geringe Differenzen werden für die Jugendlichen mit polnischer und sonstiger Herkunft ausgewiesen. Die Jungen mit türkischer und jugoslawischer, aber auch mit italienischer Herkunft gehören ausgesprochen häufig einem Sportverein an: Ihr Organisationsgrad liegt zum Teil deutlich über 60 % und damit weit über dem Niveau, das für deutsche Jungen kennzeichnend ist. Die Vermutung liegt nahe, dass Männlichkeit in diesen Herkunftsgruppen besonders stark über Sportlichkeit definiert wird. Darüber hinaus dürften türkisch-, italienisch- und wohl auch jugoslawischstämmige Jugendliche relativ häufig die Gelegenheit haben, sich einem eigenethnischen Sportverein anzuschließen (vgl. Weidacher, 2000). Bei den Mädchen heben sich zwei Herkunftsgruppen durch eine sehr geringe Sportbeteiligung ab: Nur jedes fünfte türkischstämmige Mädchen hat sich einem Sportverein angeschlossen (21 %). Dieser Befund passt zwar zur Kulturdifferenzhypothese. Andererseits nehmen auch die Mädchen mit russischer und kasachischer Herkunft nur zu einem Fünftel (20 %) und Mädchen mit jugoslawischer Herkunft nur zu einem Viertel (24 %) am Vereinssport teil. Festzuhalten sind gravierende Geschlechterunterschiede in vielen Herkunftsgruppen, die deshalb so groß ausfallen, weil die Jungen etwas häufiger, die Mädchen hingegen deutlich seltener im Verein Sport treiben als ihre deutschen Pendants des jeweiligen Geschlechts. Erwartungsgemäß sind diese Unterschiede bei Jugendlichen mit türkischer Herkunft besonders stark ausgeprägt. Allerdings liegen die Mitgliedschaftsquoten nicht nur bei türkischstämmigen Mädchen auf sehr niedrigem Niveau, sondern auch bei Mädchen aus Russland und Kasachstan. Dieses Ergebnis überrascht und wirft die Frage auf, ob die Fokussierung sportsoziologischer Arbeiten auf türkische bzw. muslimische Mädchen die Debatte nicht zu unrecht in die Enge führt. (3) Da die Kenntnis der deutschen Sprache allgemein immer wieder als ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Integration benannt wird, dürfte aus der Übernahme der deutschen Sprache in der Familie zumindest annäherungsweise auch auf eine gelungene Integration der Eltern geschlossen werden. Die Übernahme der deutschen Sprache in den Familienalltag wäre dann ein Indiz dafür, inwieweit Eltern und Kinder alltagskulturell in Deutschland angekommen sind (Tabelle 3).

16 110 Tabelle 2: Organisationsgrad im Sportverein. Differenzierung nach Geschlecht und Herkunftsland der Jugendlichen. Nur Jugendliche mit Migrationshintergrund. Organisationsgrad im Sportverein Gesamt Jungen Mädchen V Russland und Kasachstan *** Polen *** Jugoslawien *** Türkei *** Italien *** Griechenland ** anderes Land *** Anmerkung: PISA-E Angaben in Prozent. V = Cramer s V. Signifikanzwerte: * = p <.05; ** = p <.01; *** = p <.001. Tabelle 3: Sprachlich-kulturelle und sozioökonomische Integration der Familien. Differenzierung nach Herkunftsland der Jugendlichen. Nur Jugendliche mit Migrationshintergrund. Sprachgebrauch Kapitalvolumen deutsch nicht deutsch sehr gering eher gering eher hoch sehr hoch Russl./Kasachstan Polen Jugoslawien Türkei Italien Griechenland anderes Land Gesamt Anmerkung: PISA-E Angaben in Prozent. Im Folgenden wird die Beteiligung im Sportverein von Jungen und Mädchen mit ausländischer Herkunft nach dem Sprachgebrauch der Familie dokumentiert. Es werden die Jugendlichen, die im Elternhaus überwiegend deutsch sprechen, mit den 15-

17 Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? 111 Jährigen verglichen, deren Alltagskommunikation überwiegend in einer anderen Sprache stattfindet. Als weitere Vergleichsgruppe dienen die Jugendlichen ohne Migrationshintergrund (Abbildung 1). Die Abbildung illustriert die Geschlechterdifferenz, wobei der Organisationsgrad der Jungen am oberen Ende und jener der Mädchen am unteren Ende des Balkens abgetragen ist. Für die Sportbeteiligung ergeben sich nun äußerst interessante Befunde: Wird in der Familie in erster Linie die deutsche Sprache gesprochen, fällt die Geschlechterdifferenz hinsichtlich der Sportbeteiligung vergleichsweise klein aus (Cramers V =.15; p <.001). Zwischen Jungen (52 %) und Mädchen (38 %) ergibt sich eine Prozentsatzdifferenz von 14 Prozentpunkten. Zum Vergleich: Bei den Jugendlichen ohne Migrationshintergrund liegt die entsprechende Differenz bei 12 Prozentpunkten. 9 Dominiert dagegen eine andere Sprache die familiäre Alltagskommunikation, so verschärft sich die Ungleichheit zwischen Mädchen und Jungen erheblich (Cramers V =.41; p <.001). Für die Jungen wird ein hoher Organisationsgrad von 60 % ausgewiesen, die Mädchen liegen auf weit niedrigerem Niveau (20 %). Die Jungen liegen also 40 Prozentpunkte über dem Beteiligungsniveau der Mädchen. Interessant ist der Interaktionseffekt, der zu erkennen ist: Für die Sportbeteiligung der Jungen hat die Sprache in der Familie wenig Relevanz, denn sie sind, egal welche Sprache in der Familie hauptsächlich gebraucht wird, in hohem Maße in Sportvereine einbezogen. Für die Mädchen hingegen ist es sehr entscheidend, welche Sprache in der Familie gesprochen wird: Der Anteil an Sportvereinsmitgliedern unter ihnen liegt bei 38 %, wenn in der Familie überwiegend deutsch ge- 9 Es lässt sich kritisch einwenden, dass sich in der Gruppe der Jugendlichen, die im Elternhaus deutsch sprechen, überproportional viele Jugendliche mit einem sogenannten einseitigen Migrationshintergrund befinden. Wenn allerdings, so ließe sich weiter argumentieren, nur ein Elternteil immigriert ist und der andere Elternteil deutschstämmig ist, erhöht sich damit auch die Chance, dass die Familie in deutscher Sprache kommuniziert. Die Übernahme der deutschen Sprache dürfte damit weniger einen kulturellen Anpassungsprozesses abbilden, vielmehr ist zu vermuten, dass in diesen Familien von Anfang an deutsch gesprochen wird. In einem weiterführenden Auswertungsschritt wurden deshalb alle Jugendlichen mit einem einseitigen Migrationshintergrund aus der Analyse ausgeschlossen. Dadurch verändern sich die in Abbildung 1 dokumentierten Prozentangaben in zwei Punkten: Die Sportvereinszugehörigkeit der männlichen Migranten, die im Elternhaus deutsch sprechen, liegt dann bei 47 %; der Organisationsgrad der Mädchen in dieser Gruppe sinkt noch etwas stärker auf 29 %. Folglich ergibt sich eine etwas größere Geschlechterdifferenz von nun 18 Prozentpunkten (V =.18; p <.001). Der Unterschied zwischen den Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die in ihren Familien deutsch sprechen, und denen, die (noch) nicht die deutsche Sprache übernommen haben, bleibt dennoch ausgesprochen markant.

18 112 sprochen wird, aber nur bei 20 %, wenn eine andere Sprache die Alltagskommunikation bestimmt. 10 Abbildung 1: Geschlechterdifferenzen im Organisationsgrad im Sportverein zwischen Jungen (obere Angabe) und Mädchen (untere Angabe). Differenzierung nach Migrationshintergrund und nach dem Sprachgebrauch innerhalb der Familie. Mit einer Übernahme der deutschen Sprache respektive mit der Übernahme alltagskultureller Normalitätsmuster der Mehrheitsgesellschaft erhöhen sich die Chancen der Mädchen auf eine Sportvereinsmitgliedschaft ganz erheblich. Orientiert sich die Familie an den sprachlichen bzw. kulturellen Standards der Aufnahmegesellschaft, beeinflusst das die Sportbeteiligung der Mädchen wesentlich. Ein entscheidender Aspekt des Akkulturationsprozesses dürfte in der Modifikation traditioneller Geschlechterrollen liegen: Wenn traditionelle Rollenerwartungen durch egalitäre Orientierungen abgelöst werden, scheint das den Zugang der Mädchen zum Sport erheblich zu erleichtern. Die besonders hohe Sportbegeisterung der Jungen aus nicht deutschsprachigen Familien (60 %) lässt sich ebenfalls als Ausdruck traditionell eingefärbter Geschlechterrollen interpretieren: Die Sportbeteiligung könnte nämlich deshalb so hoch ausfallen, weil der Sport in dieser Gruppe besonders stark als typisch männliches Hand- 10 Der Zusammenhang zwischen der Sportvereinszugehörigkeit und dem Sprachgebrauch in der Familie ist bei den Jungen mit Migrationshintergrund nur schwach ausgeprägt (V =.08; p <.001). Bei den Mädchen ergibt sich eine erheblich engere Korrelation (V =.18; p <.001).

Sportbeteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund an schulisch- und vereinsorganisierten Sportangeboten

Sportbeteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund an schulisch- und vereinsorganisierten Sportangeboten Michael Mutz und Ulrike Burrmann Sportbeteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund an schulisch- und vereinsorganisierten Sportangeboten *Das Projekt Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Mehr

Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Sport und Gesellschaft

Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Sport und Gesellschaft 253 Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Sport und Gesellschaft Ulrike Burrmann, Michael Mutz & Ursula Zender Technische Universität Dortmund, Institut für Sport und Sportwissenschaft

Mehr

Datenreport 2016 ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Statement von Dr. Mareike Bünning (WZB)

Datenreport 2016 ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Statement von Dr. Mareike Bünning (WZB) Pressekonferenz Migration und Integration Datenreport 01 ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland am 3. Mai 01 in Berlin Statement von Dr. Mareike Bünning (WZB) Es gilt das gesprochene Wort

Mehr

Integration in den (organisierten) Sport als Voraussetzung für die Integration durch Sport

Integration in den (organisierten) Sport als Voraussetzung für die Integration durch Sport Sports Economics Day 2014, St. Gallen Ausgangspunkte Sportpartizipation von Migrantinnen und Migranten Einflüsse auf die Sportbeteiligung im Verein Hinweise auf günstige Rahmenbedingungen Integration in

Mehr

Interkulturelle und binationale Ehepaare in Stuttgart

Interkulturelle und binationale Ehepaare in Stuttgart Kurzberichte Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 12/2010 Interkulturelle und binationale Ehepaare in Stuttgart Michael Haußmann 282 Als Resultat der langen Zuwanderungsgeschichte in Stuttgart

Mehr

Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014

Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014 Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014 Dr. Claudia Vogel & Dr. Julia Simonson Deutsches Zentrum für Altersfragen 42. Sitzung der AG 5 Migration und Teilhabe des Bundesnetzwerks

Mehr

Datenreport 2018 ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Statement von Dr. Mareike Bünning (WZB)

Datenreport 2018 ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Statement von Dr. Mareike Bünning (WZB) Pressekonferenz Wie leben Kinder in Deutschland? Datenreport 2018 ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland am 14. November 2018 in Berlin Statement von Dr. Mareike Bünning (WZB) Es gilt das

Mehr

Individuelle Erfahrungen mit den Jobcentern: Migranten der ersten Generation verteilen die besten Noten

Individuelle Erfahrungen mit den Jobcentern: Migranten der ersten Generation verteilen die besten Noten Individuelle Erfahrungen mit den Jobcentern: Migranten der ersten Generation verteilen die besten Noten Autoren: Sebastian Bähr, Jonas Beste, Claudia Wenzig Arbeitslosengeld-II-Bezieher, die der Arbeit

Mehr

Jugend, Migration und Sport

Jugend, Migration und Sport Jugend, Migration und Sport Ulrike Burrmann Michael Mutz Ursula Zender (Hrsg.) Jugend, Migration und Sport Kulturelle Unterschiede und die Sozialisation zum Vereinssport Herausgeber Ulrike Burrmann TU

Mehr

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Integration in und durch den Sport Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay Universität Bielefeld, Abteilung Sportwissenschaft Gliederung des Vortrags 1. Was heißt

Mehr

Zugehörigkeit und Zugehörigkeitskriterien zur Gesellschaft im Einwanderungsland Deutschland Ergebnisse des SVR-Integrationsbarometers 2016 Handout

Zugehörigkeit und Zugehörigkeitskriterien zur Gesellschaft im Einwanderungsland Deutschland Ergebnisse des SVR-Integrationsbarometers 2016 Handout Zugehörigkeit und Zugehörigkeitskriterien zur Gesellschaft im Einwanderungsland Deutschland Ergebnisse des SVR-Integrationsbarometers 2016 Handout Für das SVR-Integrationsbarometer 2016 wurden von März

Mehr

Freiwilliges Engagement von Personen mit Migrationshintergrund Statement zu Befunden des Deutschen Freiwilligensurveys 2014

Freiwilliges Engagement von Personen mit Migrationshintergrund Statement zu Befunden des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Freiwilliges Engagement von Personen mit Migrationshintergrund Statement zu Befunden des Deutschen Freiwilligensurveys 2014, 23.06.2016, Berlin, DZA 7,3 1,7 Personen mit Migrationshintergrund, Ein Fünftel

Mehr

Soziale Ungleichheit und Bildung in Deutschland

Soziale Ungleichheit und Bildung in Deutschland Geisteswissenschaft Cornelia Lang Soziale Ungleichheit und Bildung in Deutschland Über ungleiche Bildungschancen aufgrund sozialer Herkunft Bachelorarbeit Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 3 2. Begriffserklärungen...

Mehr

Wie gut reist Bildung? Ausbildung und Beruf mit und ohne Migration: Zusammenfassung auf Deutsch

Wie gut reist Bildung? Ausbildung und Beruf mit und ohne Migration: Zusammenfassung auf Deutsch Wie gut reist Bildung? Ausbildung und Beruf mit und ohne Migration: Zusammenfassung auf Deutsch Absicht und Datengrundlage Bis Mitte der 1980er Jahre war die Arbeitsmigration nach Österreich im Wesentlichen

Mehr

VIELFALT ALS NORMALITÄT

VIELFALT ALS NORMALITÄT Tag der Vereinsführungskräfte Hamm, 16. Januar 2013 VIELFALT ALS NORMALITÄT Migration, Integration & Inklusion im Sportverein Dirk Henning Referent NRW bewegt seine KINDER! 16.02.2013 Vielfalt als Normalität

Mehr

Jugendliche aus Sicht der Erwachsenen

Jugendliche aus Sicht der Erwachsenen Jugendliche aus Sicht der Erwachsenen Eine Untersuchung der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit Prof. Dr. Dr. Helmut Schneider (Steinbeis-Hochschule Berlin) Seite 2 Jugendliche aus Sicht der Erwachsenen

Mehr

Bevölkerung mit Migrationshintergrund III

Bevölkerung mit Migrationshintergrund III Nach Altersgruppen, in absoluten Zahlen und Anteil an der Altersgruppe in Prozent, 2011 Altersgruppen (Jahre) Bevölkerung mit Migrationshintergrund unter 5 1.148 3.288 34,9% 5 bis 10 1.130 3.453 32,7%

Mehr

Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland. 1. Statistisches Bundesamt definiert eine neue Bevölkerungsgruppe

Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland. 1. Statistisches Bundesamt definiert eine neue Bevölkerungsgruppe Gefördert vom Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland - Ergebnisse der Bestandsaufnahme: - Statisches Bundesamt - 1. Statistisches Bundesamt definiert eine neue Bevölkerungsgruppe

Mehr

Kammer kompakt: Armutsgefährdung* und Kinderarmut im Land Bremen

Kammer kompakt: Armutsgefährdung* und Kinderarmut im Land Bremen Kammer kompakt: Armutsgefährdung* und Kinderarmut im Land Bremen 1. Ob Stadt oder Land immer mehr Menschen sind trotz guter Konjunktur und rückläufiger Arbeitslosenzahlen von Armut gefährdet. Zwischen

Mehr

Soziale Integration durch Sport *

Soziale Integration durch Sport * Soziale Integration durch Sport * Walter Herzog Meine sehr verehrten Damen und Herren Ich bedanke mich für die freundliche Einladung, Ihnen über ein Projekt zu berichten, das wir zum Thema Sport als Medium

Mehr

Sportliche Aktivität. Faktenblatt zu UHR FU Berlin 01/2016 Themenbereich Gesundheitsbezogenes Verhalten. Einleitung. Methode. Kernaussagen.

Sportliche Aktivität. Faktenblatt zu UHR FU Berlin 01/2016 Themenbereich Gesundheitsbezogenes Verhalten. Einleitung. Methode. Kernaussagen. Sportliche Aktivität Einleitung Körperlich-sportliche Aktivität 1 stellt eine spezielle Form der körperlichen Aktivität dar. Über die Erfüllung der Kriterien für körperliche Aktivitäten hinaus sind sportliche

Mehr

Innensicht von Migrationsfamilien Workshop zum Herbstmeeting des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit

Innensicht von Migrationsfamilien Workshop zum Herbstmeeting des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Innensicht von Migrationsfamilien Workshop zum Herbstmeeting des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit 13.11.2015 Theoretischer Hintergrund Methodik Erste Ergebnisse Elterninterviews Diskussion 2 Empirische

Mehr

Früher in den Kindergarten, besser gerüstet ins Leben?

Früher in den Kindergarten, besser gerüstet ins Leben? Früher in den Kindergarten, besser gerüstet ins Leben? Daniel Kühnle, Michael Oberfichtner Dass ein früher Kindergartenbesuch die Entwicklungschancen von Kindern und damit zugleich deren spätere Leistungen

Mehr

Sport für alle Gelebter Alltag oder Zukunftsperspektive für die kommunale Sportpolitik?

Sport für alle Gelebter Alltag oder Zukunftsperspektive für die kommunale Sportpolitik? Mehr Qualität durch Chancengleichheit Gender Veranstaltungsreihe Freiburg 2011 Sport für alle Gelebter Alltag oder Zukunftsperspektive für die kommunale Sportpolitik? Prof. Dr. Petra Gieß-Stüber Albert-Ludwigs-Universität

Mehr

Die Inanspruchnahme ambulanter ärztlicher Leistungen durch ältere Menschen

Die Inanspruchnahme ambulanter ärztlicher Leistungen durch ältere Menschen Die Inanspruchnahme ambulanter ärztlicher Leistungen durch ältere Menschen Mit der demographischen Alterung ist es absehbar, dass der Bedarf an medizinischen Leistungen weiter anwachsen wird. Eine wesentliche

Mehr

Indikator 3.6: Sitzen und Ruhen, Erwachsene

Indikator 3.6: Sitzen und Ruhen, Erwachsene Indikator 3.6: Sitzen und Ruhen, Erwachsene Sitzende Tätigkeiten sind in der heutigen Zeit weit verbreitet, sei es bei der Arbeit, zu Hause, in der Freizeit oder beim Transport. Langandauerndes Sitzen

Mehr

Bewegung. 1. Untersuchungsziel

Bewegung. 1. Untersuchungsziel Bewegung Datenbasis: 1.010 Personen ab 18 Jahre in Baden- Württemberg, repräsentativ Erhebungszeitraum: 29. Juni bis 12. Juli 2018 Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte Auftraggeber: AOK Baden-Württemberg,

Mehr

Ganz anders - ganz ähnlich?

Ganz anders - ganz ähnlich? Alltagswelten muslimischer Jugendlicher und junger Erwachsener unter Bedingungen sozialer Ungleichheit Ganz anders - ganz ähnlich? DJI Jahrestagung Berlin, 29.11.2016 Dr. Boris Geier Deutsches Jugendinstitut

Mehr

Integration durch Bildung

Integration durch Bildung IAB Integration durch Bildung Wie Schulbildung, Berufsausbildung und Deutschkenntnisse die Arbeitsmarktchancen von Migranten beeinflussen Holger Seibert Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB

Mehr

Mehr Migrantinnen in den Sport!

Mehr Migrantinnen in den Sport! Workshop 4 Mehr Migrantinnen in den Sport! Input Referat: Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay Gliederung des Vortrags 1. Was heißt Integration durch Sport für Migrantinnen? 2. Zur Sportbeteiligung von

Mehr

Evaluation des Programms Integration durch Sport

Evaluation des Programms Integration durch Sport Evaluation des Programms Integration durch Sport (Auszug der Evaluationsergebnisse zum freiwilligen Engagement im Programm) Im Zeitraum zwischen 2007 und 2009 wurde das Programm Integration durch Sport

Mehr

Einbürgerungen in München

Einbürgerungen in München Einbürgerungen in München Die Einbürgerung oder Naturalisation ist die -Verleihung der Staatsangehörigkeit. durch Hoheitsakt (= Verwaltungsakt ). Gesetzliche Grundlage hierfür bildet das Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz

Mehr

Sportverhalten und Kulturgeschmack zwischen Klassen, Lebensstilen und Individualisierung

Sportverhalten und Kulturgeschmack zwischen Klassen, Lebensstilen und Individualisierung Bildungspotenziale im Sport 19. Sportwissenschaftlicher Hochschultag der DVS, Münster, 16.-18.9.2009. Jan Haut Sportverhalten und Kulturgeschmack zwischen Klassen, Lebensstilen und Individualisierung Soziale

Mehr

DOSB l Die Partizipation von Migrantinnen und Migranten am vereinsorganisierten Sport

DOSB l Die Partizipation von Migrantinnen und Migranten am vereinsorganisierten Sport DOSB l Sport bewegt! Expertise DOSB l Die Partizipation von Migrantinnen und Migranten am vereinsorganisierten Sport Autor: Prof. Dr. Michael Mutz Inhaltsverzeichnis Die wichtigsten Ergebnisse zur Sportbeteiligung

Mehr

Zum Sportverständnis von Jugendlichen

Zum Sportverständnis von Jugendlichen Ulrike Burrmann (Hrsg.) Zum Sportverständnis von Jugendlichen Was erfassen schriftliche Jugendsporterhebungen? ULB Darmstadt lil 16839876 1. Auflage SPORTVERLAG Strauß 2007 Kurzfassung 9 Ulrike Burrmann

Mehr

Einwanderungsstadt Fulda? Ergebnisse einer empirischen Untersuchung und kommunale Integrationsstrategien im Hinblick auf Familienbildung in Fulda

Einwanderungsstadt Fulda? Ergebnisse einer empirischen Untersuchung und kommunale Integrationsstrategien im Hinblick auf Familienbildung in Fulda Einwanderungsstadt Fulda? Ergebnisse einer empirischen Untersuchung und kommunale Integrationsstrategien im Hinblick auf Familienbildung in Fulda Dienstag, 12. Juni 2007 Prof. Dr. Gudrun Hentges Seite

Mehr

Studie: Mobile Endgeräte im Urlaub

Studie: Mobile Endgeräte im Urlaub Studie: Mobile Endgeräte im Urlaub Konzipiert von der COMEO Dialog, Werbung, PR GmbH. Durchgeführt von der GfK. In einer repräsentativen GfK-Umfrage wurden im März 2017 rund 1.000 private Online-User (Männer

Mehr

ARBEITEN MIT LITERATUR. Warum Literaturarbeit?

ARBEITEN MIT LITERATUR. Warum Literaturarbeit? ARBEITEN MIT LITERATUR Warum Literaturarbeit? Wozu arbeiten wir mir Literatur? Die Literaturarbeit ist eine wichtige Komponente im Prozess Ihres wissenschaftlichen Arbeitens und hilft Ihnen von Anfang

Mehr

3 Kinder mit Migrationshintergrund und nichtdeutscher

3 Kinder mit Migrationshintergrund und nichtdeutscher 3 Kinder mit Migrationshintergrund und nichtdeutscher Familiensprache An Kindertageseinrichtungen wird die Erwartung herangetragen, auf vielfältige Art und Weise zur kulturellen und sozialen Integration

Mehr

Sportentwicklungsbericht 2015/2016

Sportentwicklungsbericht 2015/2016 Christoph Breuer (Hrsg.) Sportentwicklungsbericht 2015/2016 Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland Bundesinstitut für Sportwissenschaft Sonderpublikationen Herausgeber: Bundesinstitut für

Mehr

ARMUT UND EINWANDERUNG

ARMUT UND EINWANDERUNG POLICY BRIEF Nr. 12 Policy Brief WSI 08/2017 ARMUT UND EINWANDERUNG Armutsrisiken nach Migrationsstatus und Alter - Eine Kurzauswertung aktueller Daten auf Basis des Mikrozensus 2016 Eric Seils und Jutta

Mehr

Allgemeine Vorbemerkungen

Allgemeine Vorbemerkungen Allgemeine Vorbemerkungen Die meisten Migrant_innen muslimischer Herkunft stammten bis Sommer 2015 - ursprünglich aus den ländlichen oder wirtschaftlich unterentwickelten Gebieten der Herkunftsländer (Türkei,

Mehr

Studie: Die Wohlstandsformel was die Deutschen zufrieden macht

Studie: Die Wohlstandsformel was die Deutschen zufrieden macht Studie: Die Wohlstandsformel was die Deutschen zufrieden macht Familie und Bildung bringen Zufriedenheit Sparer sind zufriedener Allein leben macht unzufrieden Pflegebedürftigkeit ist ein Zufriedenheitskiller

Mehr

Sozialberichterstattung NRW. Kurzanalyse 2/ Bildung und Armut

Sozialberichterstattung NRW. Kurzanalyse 2/ Bildung und Armut Bildung und Armut Das Thema Bildung steht im Blickpunkt der Armutsprävention, denn Bildung kann das Risiko arm zu sein oder zu werden verringern. Bildung kann ein Weg aus der Armut sein. Vorraussetzung

Mehr

Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung des türkischstämmigen Unternehmertums in Deutschland

Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung des türkischstämmigen Unternehmertums in Deutschland René Leicht Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung des türkischstämmigen Unternehmertums in Deutschland Vortrag an der Evangelischen Akademie Pfalz, 11. November 2011, Landau Türkischstämmige Unternehmer/innen

Mehr

5 Zusammenfassung. Literaturverzeichnis 264

5 Zusammenfassung. Literaturverzeichnis 264 Literaturverzeichnis 264 5 Zusammenfassung Diese Arbeit beschäftigte sich mit den Determinanten der Qualität der Finanzberichterstattung von Unternehmen und den Auswirkungen dieser Qualität auf die Unsicherheit

Mehr

Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung zum Migrationshintergrund beim Magistrat der Stadt Bremerhaven

Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung zum Migrationshintergrund beim Magistrat der Stadt Bremerhaven Bremerhaven, im Dezember 213 Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung zum Migrationshintergrund beim Magistrat der Stadt Bremerhaven 1. Einleitung Die Stadtverordnetenversammlung hat am 25. April 213 das

Mehr

Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M.

Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M. Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M. 1. Preisträger: Tanja Krause Thema: Gesundheit Behinderung Teilhabe. Soziale Ungleichheit

Mehr

Muslimfeindlichkeit in Berlin 2003 bis Eine Sonderauswertung von Langzeitstudien im Auftrag des Mediendienstes Integration. von Daniela Krause

Muslimfeindlichkeit in Berlin 2003 bis Eine Sonderauswertung von Langzeitstudien im Auftrag des Mediendienstes Integration. von Daniela Krause Muslimfeindlichkeit in Berlin 2003 bis 2014 Eine Sonderauswertung von Langzeitstudien im Auftrag des Mediendienstes Integration von Daniela Krause (Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung,

Mehr

Parallelgesellschaft, Ghettoisierung und Segregation Norbert Gestring

Parallelgesellschaft, Ghettoisierung und Segregation Norbert Gestring Zum Verhältnis von Politik und Islam Zwischen symbolischer Inszenierung und materieller Neuerung, Münster, 10.02.2010 Parallelgesellschaft, Ghettoisierung und Segregation Norbert Gestring Gliederung 1)

Mehr

Das Freizeitverhalten österreichischer Jugendlicher

Das Freizeitverhalten österreichischer Jugendlicher JUGENDFREIZEIT Lies den folgenden Text zum Thema Das Freizeitverhalten österreichischer Jugendlicher im Überblick. Löse dann die Aufgaben. Dazu musst du jeden Abschnitt noch einmal genau lesen. Das Freizeitverhalten

Mehr

l INTEGRATION BEWEGT l Tagung der Österreichischen Bundes-Sportorganisation und des Österreichischen Integrationsfonds 29. November 2013, Wien

l INTEGRATION BEWEGT l Tagung der Österreichischen Bundes-Sportorganisation und des Österreichischen Integrationsfonds 29. November 2013, Wien l INTEGRATION BEWEGT l Tagung der Österreichischen Bundes-Sportorganisation und des Österreichischen Integrationsfonds 29. November 2013, Wien 20 Jahre Erfahrung Integrationsarbeit im Sport Heike Kübler

Mehr

Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt Wiesbaden, 3. Mai 2016 Pressekonferenz Migration und Integration Datenreport 2016 ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland am 3. Mai 2016 in Berlin Statement von Sibylle von Oppeln-Bronikowski

Mehr

Zwischenergebnisse 5 Berufseinstieg und subjektive Verunsicherung

Zwischenergebnisse 5 Berufseinstieg und subjektive Verunsicherung Zwischenergebnisse 5 Berufseinstieg und subjektive Verunsicherung Die Folgen der Finanzkrise verunsichern viele Menschen. Vor allem Berufseinsteiger sind bei möglichen Entlassungen als erste betroffen.

Mehr

Arbeiten trotz Krankheit

Arbeiten trotz Krankheit Arbeiten trotz Krankheit Wie verbreitet ist Präsentismus in Deutschland? Wer krank zur Arbeit geht, nimmt eine Verschlechterung seines Gesundheitszustandes in Kauf, hat ein größeres Fehler- und Unfallrisiko

Mehr

Bevölkerung nach höchstem beruflichen Bildungsabschluss und Migrationshintergrund 2012 in % nach Altersgruppen (20-30 Jahre und 30-40 Jahre)

Bevölkerung nach höchstem beruflichen Bildungsabschluss und Migrationshintergrund 2012 in % nach Altersgruppen (20-30 Jahre und 30-40 Jahre) Grafik des Monats 12/2013: Junge Menschen mit Migrationshintergrund - Anhaltend niedriges Qualifikationsniveau im Jahr 2012 Bevölkerung nach höchstem beruflichen Bildungsabschluss und Migrationshintergrund

Mehr

Soziale Ungleichheiten im Sport

Soziale Ungleichheiten im Sport Sportentwicklungen in Deutschland Band 16 Michael Nagel Soziale Ungleichheiten im Sport Meyer & Meyer Verlag 1 Einführung in die Problemstellung 13 1.1 Soziale Ungleichheit im Sport: ein Anachronismus?

Mehr

Familiensituation. Faktenblatt zu UHR FU Berlin 01/2016 Themenbereich Soziodemografie. Einleitung. Methode

Familiensituation. Faktenblatt zu UHR FU Berlin 01/2016 Themenbereich Soziodemografie. Einleitung. Methode Familiensituation Einleitung Die Familiensituation der Studierenden übt als wichtiger sozialer Faktor außerhalb der Universität besonderen Einfluss auf die Gesundheit, die Wahrnehmung des Studiums und

Mehr

Überqualifizierung von Akademikern in Deutschland: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr ungleich verteilt

Überqualifizierung von Akademikern in Deutschland: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr ungleich verteilt Überqualifizierung von Akademikern in Deutschland: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr ungleich verteilt Autor: Nancy Kracke Fast ein Viertel der Akademikerinnen und Akademiker in Deutschland übt eine berufliche

Mehr

Statistischer Infodienst

Statistischer Infodienst 7. Juni 2004 FREIBURG IM BREISGAU Statistischer Infodienst Herausgeber: Amt für Statistik und Einwohnerwesen Internet: www.freiburg.de/statistik Die Freiburger Bürger/innen und ihr Gemeinderat - Ergebnisse

Mehr

Freiwilliges Engagement in Deutschland Ergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014

Freiwilliges Engagement in Deutschland Ergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Freiwilliges Engagement in Deutschland Ergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Clemens Tesch-Römer Deutsches Zentrum für Altersfragen Vortrag auf der Jahrestagung der Landesagentur Generationendialog

Mehr

drei Volksgruppen bzw. Nationen, welche dabei den größten Anteil stellen)?

drei Volksgruppen bzw. Nationen, welche dabei den größten Anteil stellen)? Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 3961 24. 04. 2018 Kleine Anfrage des Abg. Dr. Wolfgang Gedeon fraktionslos und Antwort des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Anteil

Mehr

Formen der Jugendkriminalität. Ursachen und Präventionsmaßnahmen

Formen der Jugendkriminalität. Ursachen und Präventionsmaßnahmen Pädagogik Mirka Fuchs Formen der Jugendkriminalität. Ursachen und Präventionsmaßnahmen Studienarbeit Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung... 1 2. Begriffsdefinitionen... 2 2.1. Kriminalität, Devianz,

Mehr

Was uns prägt, was uns eint

Was uns prägt, was uns eint Was uns prägt, was uns eint Umfrage unter Deutschen, Migranten und Ausländern SABINE POKORNY Geboren 1981 in Wesel, Koordinatorin Etwa ein Fünftel der in Deutschland leben- Empirische Sozialforschung,

Mehr

Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland

Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland Ergebnisse der Repräsentativbefragungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln Juni 2007 Cannabiskonsum der Jugendlichen

Mehr

Determinanten der Wahrnehmung sozialer Ungleichheit

Determinanten der Wahrnehmung sozialer Ungleichheit Determinanten der Wahrnehmung sozialer Ungleichheit Sekundäranalyse einer Befragung der Kölner Stadtbevölkerung Repräsentation sozialer Ungleichheit Tagung der Sektion "Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse"

Mehr

Allgemeine bildungsökonomische Rahmenbedingungen in Deutschland

Allgemeine bildungsökonomische Rahmenbedingungen in Deutschland Executive Summary Der KfW-Studienkredit wurde von der KfW Bankengruppe im Jahr 2006 als bundesweites Angebot eingeführt. Er dient der Finanzierung der Lebenshaltungskosten während eines Hochschulstudiums.

Mehr

AQuaFam wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts Chancenreich

AQuaFam wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts Chancenreich AQuaFam wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts Chancenreich Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse 1 AQuaFam analysiert die Auswirkungen von Chancenreich AQuaFam vergleicht Teilnehmer mit

Mehr

Zur Bedeutung sportbezogener Gewohnheiten in der Familie für die Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener

Zur Bedeutung sportbezogener Gewohnheiten in der Familie für die Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener Zur Bedeutung sportbezogener Gewohnheiten in der Familie für die Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener Christelle Hayoz, Claudia Klostermann, Torsten Schlesinger & Siegfried Nagel Universität

Mehr

Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Anna-Kristin Brettschneider, Robert Koch-Institut, Berlin Dr. Ute Ellert, Robert Koch-Institut, Berlin Dr. Liane Schenk,

Mehr

Abstract zur Studie. Gemeinsam essen und geistlicher Hunger

Abstract zur Studie. Gemeinsam essen und geistlicher Hunger Abstract zur Studie Gemeinsam essen und geistlicher Hunger I Rahmen der Studie Zu Beginn des Jahres 2018 wurde das PRAGMA Institut Reutlingen und Bamberg vom Bistum Aachen beauftragt, eine Studie zu den

Mehr

Zwischen Integration und Ausgrenzung Lebenslagen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Zwischen Integration und Ausgrenzung Lebenslagen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund Zwischen Integration und Ausgrenzung Lebenslagen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund Mag. a Anne Unterwurzacher anne.unterwurzacher@univie.ac.at 1 Einleitung FWF-Forschungsprojekt zur sozialen Integration

Mehr

Sportentwicklungen in Deutschland Band 22. Kinder heute: Bewegungsmuffel, Fastfoodjunkies, Medienfreaks? Eine Lebensstilanalyse

Sportentwicklungen in Deutschland Band 22. Kinder heute: Bewegungsmuffel, Fastfoodjunkies, Medienfreaks? Eine Lebensstilanalyse Sportentwicklungen in Deutschland Band 22 Kinder heute: Bewegungsmuffel, Fastfoodjunkies, Medienfreaks? Eine Lebensstilanalyse Sportentwicklungen in Deutschland Band 22 Hans-Peter Brandl-Bredenbeck &

Mehr

Ältere Migrantinnen und Migranten in Deutschland Lebenssituationen, Unterstützungsbedarf, Alternspotenziale

Ältere Migrantinnen und Migranten in Deutschland Lebenssituationen, Unterstützungsbedarf, Alternspotenziale Ältere Migrantinnen und Migranten in Deutschland Lebenssituationen, Unterstützungsbedarf, Alternspotenziale Dr. Peter Zeman, Deutsches Zentrum für Altersfragen Hamburger Koordinationsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften

Mehr

Wie sportlich sind die Österreicher? Viele Sportverweigerer aber Laufen und Nordic Walking stehen hoch im Kurs! SPECTRA-AKTUELL

Wie sportlich sind die Österreicher? Viele Sportverweigerer aber Laufen und Nordic Walking stehen hoch im Kurs! SPECTRA-AKTUELL Wie sportlich sind die Österreicher? Viele Sportverweigerer aber Laufen und Nordic Walking stehen hoch im Kurs! 5/13 SPECTRA-AKTUELL Spectra MarktforschungsgesmbH, 4020 Linz, Brucknerstraße 3-5 Tel.: +43/732/901-0,

Mehr

5.8 Mecklenburg-Vorpommern

5.8 Mecklenburg-Vorpommern 5.8 Zu welchen Anteilen sind die Menschen öffentlich gemeinschaftlich aktiv und freiwillig engagiert? In beträgt der Anteil der öffentlich gemeinschaftlich Aktiven 68,5 und liegt damit nur geringfügig

Mehr

Die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für eine gelingende Integration

Die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für eine gelingende Integration Die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für eine gelingende Integration Engagement für alle! Kooperation zwischen Engagementförderung und Integrationsarbeit Fachtagung des Hessischen Ministeriums

Mehr

Klassische Musik. Ergebnisse einer Repräsentativbefragung unter der deutschen Bevölkerung

Klassische Musik. Ergebnisse einer Repräsentativbefragung unter der deutschen Bevölkerung Klassische Musik Ergebnisse einer Repräsentativbefragung unter der deutschen Bevölkerung TNS Emnid Juli 2010 I N H A L T Vorbemerkung... 3 1. Nur jedem vierten Befragten fällt spontan weder der Name eines

Mehr

Die Sportpartizipation älterer Menschen im Wandel

Die Sportpartizipation älterer Menschen im Wandel Die Sportpartizipation älterer Menschen im Wandel Gliederung 1. Wie verändert sich die Altersstruktur der Bevölkerung? 2. Wie verändert sich das Sporttreiben im Alter? 3. Wie gut erreicht der Sportverein

Mehr

Die Sozialisation türkischer Kinder und Jugendlicher innerhalb ihrer Familien und ein Beispiel interkulturellen Lernens im Deutschunterricht

Die Sozialisation türkischer Kinder und Jugendlicher innerhalb ihrer Familien und ein Beispiel interkulturellen Lernens im Deutschunterricht Geisteswissenschaft Havva Yuvali Die Sozialisation türkischer Kinder und Jugendlicher innerhalb ihrer Familien und ein Beispiel interkulturellen Lernens im Deutschunterricht Studienarbeit Universität

Mehr

Altersvorsorge. 21. Februar 2019 n9325/37328 Mü

Altersvorsorge. 21. Februar 2019 n9325/37328 Mü Altersvorsorge 21. Februar 2019 n9325/37328 Mü forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Schreiberhauer Straße 30 10317 Berlin Telefon: (0 30) 6 28 82-0 Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung 3 1. Beschäftigung

Mehr

Integration oder Exklusion?

Integration oder Exklusion? Integration oder Exklusion? Chancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt Antonia Baumgarten abaumgarten@jugendkultur.at Institut für Jugendkulturforschung Schlagwort Integration Strukturelle

Mehr

Auftraggeber aus Verbänden, Medien, Wirtschaft und Politik

Auftraggeber aus Verbänden, Medien, Wirtschaft und Politik Dr. arsten Wippermann Evangelische Jugendhilfe Schweicheln, 18. Mai 2009 2 Auftraggeber aus Verbänden, Medien, Wirtschaft und Politik Bundesverband für Wohneigentum und Stadtentwicklung e.v. Medienforschung

Mehr

Umfrageergebnisse der Studie: Psychotherapie in Deutschland Versorgung, Zufriedenheit, Klima (PVZK) 2008

Umfrageergebnisse der Studie: Psychotherapie in Deutschland Versorgung, Zufriedenheit, Klima (PVZK) 2008 Umfrageergebnisse der Studie: Psychotherapie in Deutschland Versorgung, Zufriedenheit, Klima (PVZK) 2008 Wie wichtig ist der deutschen Bevölkerung die eigene seelische Gesundheit? Und wie zufrieden sind

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de SCHOOL-SCOUT Statistiken analysieren

Mehr

Nachdenken über Heterogenität im Schulsport. 13. Wuppertaler Schulsportsymposion Prof. Dr. Judith Frohn Nachdenken über Heterogenität im Schulsport

Nachdenken über Heterogenität im Schulsport. 13. Wuppertaler Schulsportsymposion Prof. Dr. Judith Frohn Nachdenken über Heterogenität im Schulsport Nachdenken über Heterogenität im Schulsport 0. Einleitung Heterogenität als aktuelles Thema historische Vorläufer PISA als Gründungsnarrativ Publikationsboom seit 2000 Schub durch Inklusion Gliederung

Mehr

Die Situation von Muslimen am Arbeitsmarkt Empirische Grundlagen auf Basis der Daten der Studie Muslimisches Leben in Deutschland (MLD)

Die Situation von Muslimen am Arbeitsmarkt Empirische Grundlagen auf Basis der Daten der Studie Muslimisches Leben in Deutschland (MLD) DIK-Fachtagung und Arbeitsmarkt -Vielfalt fördern, Potenziale besser nutzen Berlin, 18.04.2012 Die Situation von n am Arbeitsmarkt Empirische Grundlagen auf Basis der Daten der Studie Muslimisches Leben

Mehr

Die demographische Entwicklung Vorarlbergs

Die demographische Entwicklung Vorarlbergs Die demographische Entwicklung Vorarlbergs Bevölkerungsentwicklung Vorarlberg nach Altersgruppen 1985-2075 Die Bevölkerungsentwicklung Vorarlbergs wird in den nächsten Jahrzehnten bis 2075 von zwei Trends

Mehr

Auswirkung der sozialen Herkunft auf die schulische Leistung und Laufbahn. Biwi 2.4: Heterogenität Referenten: Katharina Wack & Francesca Koch

Auswirkung der sozialen Herkunft auf die schulische Leistung und Laufbahn. Biwi 2.4: Heterogenität Referenten: Katharina Wack & Francesca Koch Auswirkung der sozialen Herkunft auf die schulische Leistung und Laufbahn Biwi 2.4: Heterogenität Referenten: Katharina Wack & Francesca Koch Inhalt 1. Allgemeines 2. Kompetenzen 3. Migrationshintergrund

Mehr

Kinder- und Jugend- Gesundheitsbericht 2010 für die Steiermark Gesundheitsziel: Gesundheitssystem gesundheitsfördernd gestalten

Kinder- und Jugend- Gesundheitsbericht 2010 für die Steiermark Gesundheitsziel: Gesundheitssystem gesundheitsfördernd gestalten Kinder- und Jugend- Gesundheitsbericht 2010 für die Steiermark Gesundheitsziel: Gesundheitssystem gesundheitsfördernd gestalten Kapitel 26: Subjektiver Gesundheitszustand Inhaltsverzeichnis 26 Subjektiver

Mehr

Kommunikationsverhalten von Kindern und Jugendlichen

Kommunikationsverhalten von Kindern und Jugendlichen Modul 07: Kommunikationstheorie Donau-Universität Krems Prof. Dr. Rolf Schulmeister MMag. a Marianne Ullmann, MSc Kommunikationsverhalten von Kindern und Jugendlichen Teil 2: Die Rolle des Gamings in der

Mehr

Aktives und gesundes Leben im Alter: Die Bedeutung des Wohnortes

Aktives und gesundes Leben im Alter: Die Bedeutung des Wohnortes DZA Deutsches Zentrum für Altersfragen 5 Aktives und gesundes Leben im Alter: Die Bedeutung des Wohnortes Der Deutsche Alterssurvey (DEAS): Älterwerden und der Einfluss von Kontexten 1996 2002 2008 2011

Mehr

Familiäre Prädiktoren bilingualer Sprachkenntnisse

Familiäre Prädiktoren bilingualer Sprachkenntnisse Familiäre Prädiktoren bilingualer Sprachkenntnisse Masterthesis in der AE Entwicklungspsychologie: Jana Baumann Betreuung: Frau Prof. Dr. Leyendecker Überblick 1. 2. 1. Deskriptive Beobachtungen 2. Hypothese

Mehr

Gemeinsam für Junge Erwachsene Pflegende. Fragebogen zur Erfassung der Ist-Situation in Deutschland

Gemeinsam für Junge Erwachsene Pflegende. Fragebogen zur Erfassung der Ist-Situation in Deutschland Gemeinsam für Junge Erwachsene Pflegende Fragebogen zur Erfassung der Ist-Situation in Deutschland TOYAC Germany Group 20.03.2013 Fragen für "Gemeinsam für Junge Erwachsene Pflegende" Grundtvig Programm

Mehr

Zur aktuellen Situation des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe

Zur aktuellen Situation des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Zur aktuellen Situation des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe Eine Studie, erstellt im Auftrag der Landesintegrationsbeauftragten durch

Mehr

Jugendliche und Alkohol Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Eltern

Jugendliche und Alkohol Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Eltern Jugendliche und Alkohol Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Eltern 23. Januar 2017 q666/3298 Mü/Pl forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Schreiberhauer Straße 30 10317 Berlin Telefon:

Mehr

FAQs Erhebung Zusammenleben in der Schweiz (ZidS)

FAQs Erhebung Zusammenleben in der Schweiz (ZidS) Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS Abteilung Bevölkerung und Bildung 9. Januar 2017 FAQs Erhebung Zusammenleben in der Schweiz (ZidS) Inhaltsverzeichnis 1 Was ist das

Mehr

Forschungsprojekt Stereotype Geschlechterrollen in den Medien Online Studie: Geschlechterrollenwahrnehmung in Videospielen

Forschungsprojekt Stereotype Geschlechterrollen in den Medien Online Studie: Geschlechterrollenwahrnehmung in Videospielen Forschungsprojekt Stereotype Geschlechterrollen in den Medien Online Studie: Geschlechterrollenwahrnehmung in Videospielen Hintergrund Videospiele stellen die in ihnen handelnden Figuren häufig stereotyp

Mehr

Internationale Mobilität und Professur

Internationale Mobilität und Professur Internationale Mobilität und Professur Karriereverläufe und Karrierebedingungen von Internationalen Professorinnen und Professoren an Hochschulen in Berlin und Hessen Internationale Mobilität und Professur

Mehr