Teil 2: Raumverträglichkeitsuntersuchung Untersuchung raumbedeutsamer Auswirkungen des Vorhabens auf die Region

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Teil 2: Raumverträglichkeitsuntersuchung Untersuchung raumbedeutsamer Auswirkungen des Vorhabens auf die Region"

Transkript

1 Verfahrensunterlagen zum Raumordnungsverfahren Tropical Islands Resort Untersuchung raumbedeutsamer Auswirkungen des Vorhabens auf die Region Vorhabenträger: Tropical Island Asset Management GmbH Tropical Islands Allee Krausnick Groß Wasserburg Bearbeiter: CL MAP GmbH Masterplanung I Architektur I Projektmanagement Ridlerstraße München Projektbeteiligte: CL MAP GmbH Ridlerstraße München USIP - Burchard Stocks Umweltsicherung und Infrastrukturplanung Gölzstraße Tübingen GSS - Gasse l Schumacher l Schramm Landschaftsarchitekten Partnerschaftsgesellschaft Theodor-Heuss -Allee Bremen AGTP Arbeitsgruppe für Tierökologie + Planung Johann-Strauß-Str Filderstadt Erstellt am: 28. Februar 2015 Neue Fassung: 15. Juni 2015

2 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einführung Anlass und Ziel der Untersuchung Abgrenzung des Untersuchungsraumes Untersuchungsinhalte der Raumverträglichkeitsuntersuchung 7 2. Erfordernisse der Raumordnung im Untersuchungsraum Landesentwicklungsprogramm Hauptstadtregion Berlin- Brandenburg 2007 (LEPro 2007) Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) Regionalplan der Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald Teilregionalplan I Zentrale Orte 16 Teilregionalplan II Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe 17 Teilregionalplan III Windenergienutzung 17 Teilregionalplan IV Lausitzer Seenland Regionalplan 2020 der Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming Regionale Planungsgemeinschaft Oderland-Spree Bauleitplanung im Vorhabengebiet Flächennutzungspläne und Bebauungspläne 22 Planungen im Untersuchungsraum 22 Berücksichtigung der Bauleitplanung in der RVU Fachplanungen im Vorhabengebiet Sonderlandeplatz Tropical Islands 22 Berücksichtigung der Fachplanung in der RVU Weitere Raumordnungsverfahren im Untersuchungsraum Beschreibung der Raumsituation im Vorhabengebiet und Untersuchungsraum sowie der zu erwartenden raumbedeutsamen Auswirkungen auf die Sachgebiete der Raumordnung Entwicklung des Gesamtraumes, Zentralörtliche Gliederung Zentrale Orte im Untersuchungsraum 23 Vorhandene interkommunale und regionale Konzepte oder Handlungsprogramme Wirtschaft Bestand und Planung im Vorhabengebiet 30 Wirtschaft - Bestand und Planung im Untersuchungsraum 45 Bewertung und Maßnahmen potenzieller Auswirkungen Erholung und Tourismus Bestand und Planung im Vorhabengebiet 51 Bestand und Planung im Untersuchungsraum 51 Folgenabschätzung für die vorhandene touristische Infrastruktur 54 Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von Beeinträchtigungen Natur und Landschaft Situation im Vorhabengebiet 62 Situation im Untersuchungsraum (Zone 2) Bewertung und Maßnahmen Juni 2015 Seite 2

3 3.5 Siedlung und Freiraum Bestand und Planung im Vorhabengebiet Bestand und Planung im Untersuchungsraum Beschreibung und Bewertung Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von Beeinträchtigungen des Freiraumangebotes Beeinträchtigungen sonstiger raumbedeutsamer Planungen Standortalternativen im Untersuchungsraum Zeitliche Realisierung der Siedlungsentwicklung im Vorhabengebiet Ausgleichsflächenkonzept Land- und Forstwirtschaft Situation im Vorhabengebiet Situation im Untersuchungsraum Bewertung potenzieller Auswirkungen des Vorhabens auf die Landwirtschaft Bewertung potenzieller Auswirkungen des Vorhabens auf die Waldfunktionen Verkehr Bestand und Planung im Vorhabengebiet Bestand und Planung im Untersuchungsraum Bewertung potenzieller Auswirkungen auf den Untersuchungsraum Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung und -optimierung Ver- und Entsorgung Energie (Strom und Wärme) Beleuchtung Wasser (Trink-, Abwasser, Brauch- und Regenwasser) Fernmeldetechnische Versorgung Müll Lärm Ausgangsituation - Schalltechnische Untersuchungen im Vorhabengebiet Planung - Ergebnisse der schalltechnischen Berechnungen Bewertung potenzieller Auswirkungen auf die Untersuchungsbereiche Schallschutzmaßnahmen aufgrund potenzieller Auswirkungen Luftschadstoffe Ausgangssituation - Schadstoffuntersuchungen Ergebnisse der Luftschadstoffberechnung Bewertung potenzieller Auswirkungen auf die Untersuchungsbereiche Maßnahmen aufgrund potenzieller Auswirkungen Konversion und Altlasten Altlasten (AL)/ Altlastenverdachtsflächen (ALVF) Zone Altlasten (AL)/ Altlastenverdachtsflächen (ALVF) im Vorhabengebiet Kampfmittelverdachtsflächen Auswirkungen einer Überplanung Rohstoffabbau und Lagerstätten Zeitliche Rahmenplanung 149 Seite Juni 2015

4 4.1 Realisierungszeiträume Bewertung potenzieller Auswirkungen auf die Untersuchungsgebiete 149 Maßnahmen aufgrund potenzieller Auswirkungen Bauabschnitte Bewertung potenzieller Auswirkungen auf die Untersuchungsgebiete 150 Maßnahmen aufgrund potenzieller Auswirkungen Zusammenfassende Beurteilung des Vorhabens hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit den Zielen, Grundsätzen und sonstigen Erfordernissen der Raumordnung Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Literaturverzeichnis Gemeinsame Anlagen Teil 1 und Gemeinsame Plananlagen Teil 1 und Verfasser Juni 2015 Seite 4

5 1. Einführung 1.1 Anlass und Ziel der Untersuchung Tropical Islands plant auf der Grundlage des vorliegenden Masterplan ROV einer umfangreichen Entwicklung der Bebauung und Infrastruktur am Standort. Um auf dieser weltweit einzigartigen Anlage die Marke Tropical Islands zu einem führenden europäischen Ferienresort und somit zu einer Destination für Touristen aus ganz Deutschland und Europa zu entwickeln, sollen umfangreiche Übernachtungskapazitäten in unterschiedlichen Unterkunftsformen sowie ergänzende Freizeit- und Kongressangebote geschaffen werden. Die im Umgriff des Planungsgebiets liegenden Freiflächen sollen, entsprechend dem Masterplan ROV Tropical Islands Resort (Dezember 2014), sukzessive bis zum Jahr 2026 entwickelt werden. 1 Die Errichtung von Feriendörfern, Hotelkomplexen sowie sonstigen großen Einrichtungen für die Ferien- und Fremdenbeherbergung und großen Freizeitanlagen stellen raumbedeutsame Vorhaben dar. Nach 1 der Raumordnungsverordnung (RoV), ist dafür ein Raumordnungsverfahren (ROV) durchzuführen. Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen handelt es sich gemäß 3 Nr. 6 ROG um Planungen einschließlich der Raumordnungspläne, Vorhaben und sonstige Maßnahmen, durch die Raum in Anspruch genommen oder die räumliche Entwicklung oder Funktion eines Gebiets beeinflusst wird ( ). Für das Vorhaben Tropical Islands Resort ist ein Raumordnungsverfahren (ROV) gemäß 15 Raumordnungsgesetz (ROG) erforderlich, da folgende Gründe zur Einstufung der Raumbedeutsamkeit des Vorhabens führen: die Bedeutung als überregionale Freizeitattraktion ( 1 Nr. 15 RoV), die Anzahl der künftigen Besucher/ Übernachtungskapazitäten, die Größe der beabsichtigten Flächeninanspruchnahme und die Bedeutung des Vorhabens als Arbeitgeber in der Region. Die Durchführung des Raumordnungsverfahrens Tropical Islands Resort obliegt der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg (GL 4) in Cottbus. Zweck des Raumordnungsverfahrens ist es, vor einer abschließenden Entscheidung in einem fachgesetzlichen Zulassungsverfahren (z.b. Genehmigungsverfahren) zunächst die raumordnerische Verträglichkeit des Vorhabens zu klären. Dabei ist in einer Raumverträglichkeitsuntersuchung (RVU) festzustellen, ob das Vorhaben mit den geltenden landesplanerischen Entwicklungsvorstellungen übereinstimmt oder in Übereinstimmung gebracht werden kann. Darüber hinaus sind die überörtlichen Belange des Umweltschutzes und die raumbedeutsamen und überörtlichen Auswirkungen auf berührte Belange außerhalb des Umweltschutzes wie Raum- und Siedlungsstruktur, gewerbliche Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur usw. zu prüfen. Hierzu können auch Modifizierungen oder Alternativen erforderlich sein. Zweck des Raumordnungsverfahrens ist es zudem, Konflikte mit anderen raumbedeutsamen Vorhaben zu erkennen und möglichst konsensfähige Lösungen bei widerstreitenden Raumnutzungsansprüchen zu finden. Dazu werden in der vorliegenden RVU, Bestandteil 2 der für das Raumordnungsverfahren erforderlichen Verfahrensunterlagen, die in Bezug auf das Vorhaben relevanten Ziele, Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung und Landesplanung dargestellt. Darauf aufbauend werden die Auswirkungen des Vorhabens auf die Sachgebiete der Raumordnung beschrieben und bewertet. 2, 3 1 siehe Teil 1 Vorhabenbeschreibung, Kapitel 2.2 Beschreibung der Vorhabensplanung und Kapitel 4. Zeitliche Rahmenplanung 2 siehe Teil 1 Vorhabenbeschreibung, Kapitel 1.2 Festlegungen zum Raumordnungsverfahren Seite Juni 2015

6 1.2 Abgrenzung des Untersuchungsraumes Die Abgrenzung des Untersuchungsraumes wurde in der Antragskonferenz (gemäß 2 Abs. 3 GROVerfV) zum ROV vom 27. Juli 2010 definiert und mit Schreiben der GL 4 vom 17. September 2010 festgelegt. Der Untersuchungsraum der RVU wurde so abgegrenzt, dass die Auswirkungen des Vorhabens auf Ziele, Grundsätze und sonstige Erfordernisse der Raumordnung ermittelt werden können. Zone 1 Zone 2 Zone 3 Abbildung 1 Abgrenzung des Untersuchungsraums Abbildung 2 Auszug aus Kreisübersicht Brandenburg Aufgrund der unterschiedlichen Reichweite der Auswirkungen des Vorhabens hinsichtlich der verschiedenen Sachgebiete wurde der Untersuchungsraum in drei Zonen unterteilt, die dem Erfordernis unterschiedlicher Untersuchungstiefen gerecht werden. Die größere Zone umfasst die jeweils kleinere(n) Zone(n). Der Untersuchungsraum der RVU umfasst die Zone 2 (10 km Radius um den Tropical Islands Dome) und Zone 3 (25 km um den Tropical Islands Dome). Das insgesamt 619 ha große Projektgebiet Tropical Islands Resort (Zone 1) liegt im Landkreis Dahme-Spreewald und umfasst Flächen der Gemeinde Halbe, Gemarkung Briesen (amtsangehörige Gemeinde des Amtes Schenkenländchen) und Flächen der Gemeinde Krausnick-Groß Wasserburg, Gemarkung Krausnick (amtsangehörige Gemeinde des Amtes Unterspreewald). ca. 362 ha des Projektgebietes liegen in der Gemarkung Briesen, ca. 257 ha in der Gemarkung Krausnick. In der Zone 2 befinden sich die Landkreise Dahme-Spreewald (LDS) und Teltow-Fläming (TF) mit den folgenden Gemeinden: Bersteland, Halbe, Krausnick-Groß Wasserburg, Lübben, Märkisch Bucholz, 3 Verordnung über die einheitliche Durchführung von Raumordnungsverfahren im gemeinsamen Planungsraum Berlin-Brandenburg (Gemeinsame Raumordnungsverfahrensverordnung- GROVerfV) Raumordnungsgesetz vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) geändert worden ist. 15. Juni 2015 Seite 6

7 Münchehofe, Rietzneuendorf-Staakow, Schlepzig, Schönwald, Golßen Unterspreewald und Baruth/ Mark Die Zone 3 umfasst die Betrachtung der vier Landkreise Dahme-Spreewald (LDS), Teltow-Fläming (TF), Oberspreewald-Lausitz (OSL) und Oder-Spree (LOS). Diese Zone schließt die Gemeinden der Zone 2 ein. Hinzu kommen folgende Gemeinden: Alt Zauche-Wußwerk, Bestensee, Dahme/ Mark, Dahmetal, Drahnsdorf, Groß Köris, Heideblick, Heidesee, Kasel-Golzig, Lübbenau/ Spreewald, Luckau, Märkische Heide, Mittenwalde, Neu Zauche, Nuthe-Urstromtal, Schwerin, Steinreich, Storkow/ Mark, Tauche, Teupitz, Zossen Untersuchungsinhalte der Raumverträglichkeitsuntersuchung Die in der RVU zu betrachtenden Sachgebiete, welche vom Vorhaben berührt werden, wurden in der Antragskonferenz (gemäß 2 Abs. 3 GROVerfV) zum ROV am 27. Juli 2010 definiert und in den Festlegungen zur Verfahrensunterlage für das ROV mit Schreiben der GL vom 17. September 2010 wie folgt dokumentiert: 1. Entwicklung des Gesamtraumes/ zentralörtliche Gliederung (Zone 3) Aussagen zu vorhandenen zentralen Orten im Untersuchungsraum (hier Mittelzentren Lübben (Spreewald) und Lübbenau/Spreewald) und deren Funktionen im Zusammenhang mit dem Vorhaben Vernetzungen zu anderen zentralen Orten auch außerhalb des Untersuchungsgebietes vorhandene interkommunale und regionale Konzepte oder Handlungsprogramme, zu beachtende Ziele und Strategien 4 Antragskonferenz zum ROV Tropical Islands Resort am 27. Juli 2010 bei der GL in Cottbus Seite Juni 2015

8 2. Wirtschaft (Zone 3) vorhandene wichtige Wirtschaftsfelder in der Region, Situation, Entwicklungsmöglichkeiten, Vernetzungen Auswirkungen des Vorhabens als wirtschaftlicher Faktor vorhandene und geplante Arbeitsplatzkapazitäten am Standort 3. Erholung und Tourismus (Zone 3) vorhandene Erholungsnutzungen Vernetzung/ Kooperation mit anderen touristischen Schwerpunkten, vorhandene Konzepte geplante Nutzung des näheren Umfeldes für Erholung/ Freizeit gutachterliche Ermittlung von Belastungsgrenzen (Tourismus, Verkehr) des näheren Umfeldes und der weiteren Umgebung; insbesondere des Spreewaldes mit seiner sensiblen Naturlandschaft mit der Schwerpunktsetzung Naturtourismus anhand der Analysen der zu erwartenden Besucherströme nach Schwerpunkten mit saisonaler Verteilung und der Lenkungsmöglichkeiten durch Tourismusmanagement, Folgenabschätzung für die vorhandene touristische Infrastruktur und Bewertung der regionalen Einbindungsmöglichkeiten und - grenzen, Berücksichtigung bestehender Konzeptionen 4. Natur- und Landschaft (Zone 2) kulturlandschaftliche Bewertung des Gebietes als Ganzes und einzelner bedeutender Teilbereiche oder Gemeinden im Besonderen (kulturelle und regionale Identität) kulturlandschaftliche Entwicklungskonzepte naturräumliche Besonderheiten besondere Stellung des UNESCO-Biosphärenreservates Spreewald Landschaftsrahmenpläne, Pflege- und Entwicklungspläne, Beachtung der jeweiligen Ziele (Naturpark Dahme-Seenland, Biosphärenreservat Spreewald) Lage im LSG Dahme-Seenland, Vereinbarkeit mit den Festsetzungen der Schutzgebietsverordnung (betrifft den nördlichen/ westlichen Teil des Vorhabengebietes) militärische Vornutzung des Standortes Tropical Islands, Ausgangssituation und Folgen 5. Siedlungs- und Freiraum (Zone 2) Freiräume mit besonderem Schutzstatus einschließlich Freiraumverbund LEP B-B (Z 5.2) bauliche Inanspruchnahme von Freiflächen und andere Raumnutzungen, Gegenüberstellung Ist-Zustand und Planung (Flächenverbrauch, Flächenversiegelung), prinzipielle Verfügbarkeit von Ausgleichsflächen Standortalternativen zur Einordnung der Feriendörfer oder deren Flächenausdehnung integrierte ländliche Entwicklungskonzepte vorgesehene Siedlungsentwicklung am Standort (Realisierung in Etappen) unter Beachtung des Zieles 4.2 LEP B-B geplante Einzelhandelseinrichtungen (Lage, Größe, Art, Sortimente) mit Nachweis der ausschließlichen Versorgungsfunktion für das Vorhabengebiet vorbereitende und verbindliche Bauleitplanung, andere raumbedeutsame Planungen 6. Land- und Forstwirtschaft (Zone 2) Erfassung und Bewertung land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen Gegenüberstellung der Flächen Waldbestand Waldinanspruchnahme (Flächenbilanz Wald) mögliche Auswirkungen auf die Waldfunktion und Störungen der Jagd (auch Gefahren für Besucher) durch verstärkte touristische Nutzung 7. Verkehr (Zone 2) 15. Juni 2015 Seite 8

9 Verkehrsbedingte Belastungen, Untersuchung der zu erwartenden Besucherströme innerhalb der Zone 2 unter Einbeziehung der Gemeinde Schlepzig und besonderer Beachtung der vorhandenen und prognostizierten touristischen Besucherströme im Unteren Spreewald auf den Landesstraßen L 71, L 42, L 421 und der Kreisstraße K 6168 (vormals L 711) (siehe auch Gutachten Sachgebiet Erholung und Tourismus ) Verkehrliches Erschließungskonzept aller verfügbaren Verkehrsträger und Darstellung der Verbindungsfunktionen zu bedeutsamen einzelnen Zielen/ Quellen (z. B. Lübben, BBI) für den Besucher-, Versorgungs- und den ruhenden Verkehr Möglichkeiten von flächensparenden Strukturen, Optimierungen und Verkehrsvermeidung Darlegung der beabsichtigten Nutzung des Sonderlandeplatzes (zeitlich, räumlich, voraussichtliche Häufigkeit von Flugbewegungen) und planerische Berücksichtigung der erforderlichen Flugplatzflächen und der sich aus dem Flugbetrieb ergebenden Restriktionen (z. B. Bauhöhenbeschränkungen, Lärmschutz) 8. Ver- und Entsorgung (Zone 2) Konzeption der technischen Infrastruktur, Ver- und Entsorgung sowie Energieerzeugung, vorhandenes Netz/ erforderliche Anschlüsse Bedarfsmengen Trinkwasser, Abwasser und Brauchwasser anhand nachvollziehbarer Kalkulationen gutachterliche Ermittlung der Auswirkungen erhöhter Fördermengen des WW Krausnick auf das NSG Luchsee, Heideseen und Innerer Unterspreewald (Auswirkungsanalyse Grundwasser unter Beachtung der Einzugsgebiete) und Möglichkeiten der Erstellung und Nutzung des Ringschlusses zwischen den WW Krausnick und Neu Schadow, konzeptionelle Schlussfolgerungen 9. Konversion und Altlasten (Zone 2) Kennzeichnung der Kampfmittelverdachtsflächen und der Bereiche bekannter Altlasten, Darstellung der Auswirkungen bzw. der erforderlichen Maßnahmen Aussagen zur Eignungsfähigkeit der geplanten Flächen für die vorgesehene Nutzung 10. Rohstoffabbau und Lagerstätten (Zone 2) - Erfassung bergbaulich genutzter oder geplanter Bereiche und deren möglicher Beeinflussung durch das Vorhaben (hier Vorbehaltsgebiet VH07 Bewilligung Schönwalde 1 des Teilregionalplanes Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe der Region Lausitz-Spreewald) In der RVU müssen für diese 10 Sachgebiete neben den genannten spezifischen Inhalten jeweils folgende Aussagen in den Unterlagen enthalten sein: Beschreibung der vorhandenen und geplanten Nutzungen am Standort und im Einwirkungsbereich Ermittlung und Bewertung der zu erwartenden Auswirkungen auf vorhandene und geplante Nutzungen am Standort und im Einwirkungsbereich Beschreibung von Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung ggf. vorhandener negativer Auswirkungen auf vorhandene und geplante Nutzungen und eines schonenden Umgangs mit natürlichen Ressourcen Unter Beachtung der allgemeinen Vorgaben und des Protokolls der Antragskonferenz stellt der Träger des raumbedeutsamen Vorhabens die Verfahrensunterlage zusammen und bedient sich dabei sachverständiger Unterstützung. Die Untersuchung basiert auf Recherchen vor Ort, im Internet und auf Aussagen der relevanten Gutachten, Statistiken und Studien der zuständigen Behörden, Institute und Firmen. 5 5 Antragskonferenz zum ROV Tropical Islands Resort, Brandenburg am 27. Juli 2010 bei der GL in Cottbus. Zu berücksichtigende Belange und inhaltliche Anforderungen an die Verfahrensunterlagen, Schreiben der GL vom 17. September Seite Juni 2015

10 2. Erfordernisse der Raumordnung im Untersuchungsraum Die im 2 des Raumordnungsgesetzes (ROG) festgelegten Grundsätze der Raumordnung sind für die Beurteilung der Raumverträglichkeit des Vorhabens Tropical Islands Resort von Relevanz. 1. Im Gesamtraum der Bundesrepublik Deutschland und in seinen Teilräumen sind ausgeglichene soziale, infrastrukturelle, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Verhältnisse anzustreben. Dabei ist die nachhaltige Daseinsvorsorge zu sichern, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Innovation sind zu unterstützen, Entwicklungspotenziale sind zu sichern und Ressourcen nachhaltig zu schützen. ( ); regionale Entwicklungskonzepte und Bedarfsprognosen der Landes- und Regionalplanung sind einzubeziehen. Auf einen Ausgleich räumlicher und struktureller Ungleichgewichte zwischen den Regionen ist hinzuwirken. Die Gestaltungsmöglichkeiten der Raumnutzung sind langfristig offenzuhalten. 2. Die prägende Vielfalt des Gesamtraums und seiner Teilräume ist zu sichern. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass Städte und ländliche Räume auch künftig ihre vielfältigen Aufgaben für die Gesellschaft erfüllen können. Mit dem Ziel der Stärkung und Entwicklung des Gesamtraums und seiner Teilräume ist auf Kooperationen innerhalb von Regionen und von Regionen miteinander, die in vielfältigen Formen, auch als Stadt- Land-Partnerschaften, möglich sind, hinzuwirken. Die Siedlungstätigkeit ist räumlich zu konzentrieren, sie ist vorrangig auf vorhandene Siedlungen mit ausreichender Infrastruktur und auf Zentrale Orte auszurichten. Der Freiraum ist durch übergreifende Freiraum-, Siedlungs- und weitere Fachplanungen zu schützen; es ist ein großräumig übergreifendes, ökologisch wirksames Freiraumverbundsystem zu schaffen. Die weitere Zerschneidung der freien Landschaft und von Waldflächen ist dabei so weit wie möglich zu vermeiden; die Flächeninanspruchnahme im Freiraum ist zu begrenzen. 3. Die Versorgung mit Dienstleistungen und Infrastrukturen der Daseinsvorsorge, insbesondere die Erreichbarkeit von Einrichtungen und Angeboten der Grundversorgung für alle Bevölkerungsgruppen, ist zur Sicherung von Chancengerechtigkeit in den Teilräumen in angemessener Weise zu gewährleisten; dies gilt auch in dünn besiedelten Regionen. Die soziale Infrastruktur ist vorrangig in Zentralen Orten zu bündeln; die Erreichbarkeits- und Tragfähigkeitskriterien des Zentrale-Orte-Konzepts sind flexibel an regionalen Erfordernissen auszurichten. Es sind die räumlichen Voraussetzungen für die Erhaltung der Innenstädte und örtlichen Zentren als zentrale Versorgungsbereiche zu schaffen. Dem Schutz kritischer Infrastrukturen ist Rechnung zu tragen. Es sind die räumlichen Voraussetzungen für nachhaltige Mobilität und ein integriertes Verkehrssystem zu schaffen. Auf eine gute und verkehrssichere Erreichbarkeit der Teilräume untereinander durch schnellen und reibungslosen Personen- und Güterverkehr ist hinzuwirken. Vor allem in verkehrlich hoch belasteten Räumen und Korridoren sind die Voraussetzungen zur Verlagerung von Verkehr auf umweltverträglichere Verkehrsträger wie Schiene und Wasserstraße zu verbessern. Raumstrukturen sind so zu gestalten, dass die Verkehrsbelastung verringert und zusätzlicher Verkehr vermieden wird. 4. Der Raum ist im Hinblick auf eine langfristig wettbewerbsfähige und räumlich ausgewogene Wirtschaftsstruktur und wirtschaftsnahe Infrastruktur sowie auf ein ausreichendes und vielfältiges Angebot an Arbeitsund Ausbildungsplätzen zu entwickeln. ( ) Ländliche Räume sind unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen wirtschaftlichen und natürlichen Entwicklungspotenziale als Lebens- und Wirtschaftsräume mit eigenständiger Bedeutung zu erhalten und zu entwickeln; dazu gehört auch die Umwelt- und Erholungsfunktion ländlicher Räume. ( ). 5. Kulturlandschaften sind zu erhalten und zu entwickeln. ( ). 6. Der Raum ist in seiner Bedeutung für die Funktionsfähigkeit der Böden, des Wasserhaushalts, der Tier- und Pflanzenwelt sowie des Klimas einschließlich der jeweiligen Wechselwirkungen zu entwickeln, zu sichern oder, soweit erforderlich, möglich und angemessen, wiederherzustellen. ( ) 15. Juni 2015 Seite 10

11 7. Den räumlichen Erfordernissen der Verteidigung und des Zivilschutzes ist Rechnung zu tragen. 8. Die räumlichen Voraussetzungen für den Zusammenhalt der Europäischen Union und im größeren europäischen Raum ( ) sind zu gewährleisten. ( ). Gemäß 4 Absatz 1 Nr. 3 des ROG sind bei Entscheidungen öffentlicher Stellen über die Zulässigkeit raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen von Personen des Privatrechts, die der Planfeststellung oder der Genehmigung mit der Rechtswirkung der Planfeststellung bedürfen, Ziele der Raumordnung zu beachten sowie Grundsätze und sonstige Erfordernisse der Raumordnung in Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen zu berücksichtigen. Als Erfordernisse der Raumordnung bezeichnet man zusammenfassend die Ziele, Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung: Grundsätze der Raumordnung sind Aussagen zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Raumes als Vorgaben für nachfolgende Abwägungs- oder Ermessungsentscheidungen. Sie können durch Gesetz oder als Festlegungen in einem Raumordnungsplan ( 7 Abs. 1 und 2 ROG) aufgestellt werden. Ziele der Raumordnung sind gemäß 3 Abs. 1 Nr. 2 ROG verbindliche Vorgaben in Form von räumlichen, sachlich bestimmten oder bestimmbaren, vom Träger der Raumordnung abschließend abgewogenen ( 7 Abs. 2 ROG) textlichen oder zeichnerischen Festlegungen in Raumordnungsplänen zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Raumes. Sonstige Erfordernisse der Raumordnung sind in Aufstellung befindliche Ziele der Raumordnung, Ergebnisse förmlicher landesplanerischer Verfahren (z.b. Raumordnungsverfahren) und landesplanerischer Stellungnahmen. Gemäß 2 Abs. 2.1 Satz 4 ROG sind auch regionale Entwicklungskonzepte und Bedarfsprognosen der Landes- und Regionalplanung in die Raumordnung mit einzubeziehen. Der Regionalplan stellt ein wesentliches Instrument für die Umsetzung der landesplanerischen Festlegungen aus dem Landesentwicklungsprogramm (LEPro 2007) und den Landesentwicklungsplänen (LEP B-B) dar. Die Regionalplanung soll gegenüber der Landesplanung räumlich konkretere überörtliche und überfachliche Festlegungen treffen. Mit den Regionalplänen wird sichergestellt, dass neben den landesplanerischen Zielstellungen auch die für die Planungsregion charakteristischen Eigenarten und unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen Berücksichtigung finden. Zur Beurteilung der Raumverträglichkeit des Vorhabens Tropical Islands Resort sind die Ziele und Grundsätze der Raumordnung der folgenden Pläne und Programme relevant: Landesentwicklungsprogramm Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg 2007 (LEPro 2007), Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B), Regionalpläne der regionalen Planungsgemeinschaften Lausitz - Spreewald, Havelland-Fläming und Oderland-Spree, Bauleitplanung im Vorhabengebiet (Zone 1 und Zone 2) und Sonstige Fachplanungen. 6 6 Raumordnungsgesetz vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) geändert worden ist und GL Berlin-Brandenburg ( Seite Juni 2015

12 2.1 Landesentwicklungsprogramm Hauptstadtregion Berlin- Brandenburg 2007 (LEPro 2007) Das Landesentwicklungsprogramm Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg 2007 (LEPro 2007) bildet den übergeordneten Rahmen der Gemeinsamen Landesplanung für die Hauptstadtregion, insbesondere für den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B). Das LEPro 2007 vom 15. Dezember 2007 (Berlin) bzw. vom 18. Dezember 2007 (Brandenburg) ist am 1. Februar 2008 in Kraft getreten. Daneben bleibt aus dem LEPro 2003 in der Fassung vom 1. November Abs. 11 in Kraft. Das LEPro 2007 verankert die Leitvorstellung der räumlich polyzentralen und nachhaltigen Entwicklung der Hauptstadtregion im Ausgleich wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ziele. Nach dem Leitbild Stärken stärken soll die Hauptstadtregion als Wirtschafts-, Wissens- und Kulturstandort gestärkt und vorhandene Potenziale der unterschiedlich geprägten Teilräume entwickelt und genutzt werden. Entsprechend dieser Leitvorstellung werden im LEPro 2007 programmatische Aussagen zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Raumes als Vorgaben für nachfolgende Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen (Grundsätze der Raumordnung) getroffen. Die Festlegungen des LEPro 2007 beschränken sich auf raumbedeutsame Aussagen und sind als Grundsätze der Raumordnung ausgestaltet. Sie sind Grundlage für die Konkretisierung (Grundsätze und Ziele der Raumordnung) auf nachfolgenden Planungsebenen, insbesondere des LEP B-B und der Regionalpläne. Mit Relevanz für die vorliegende RVU wird als Grundsatz der Raumordnung in 2 Abs. 3 Wirtschaftliche Entwicklung (LEPro 2007) Folgendes festgelegt: In den ländlichen Räumen sollen in Ergänzung zu den traditionellen Erwerbsgrundlagen neue Wirtschaftsfelder erschlossen und weiterentwickelt werden. In den Begründungen zu 2 Abs. 3 LEPro 2007 wird hierzu wie folgt ausgeführt: Darüber hinaus bieten die ländlichen Räume aufgrund ihrer reichen Naturausstattung gute Voraussetzungen für den Tourismus und die Gesundheitswirtschaft. Die Erschließung bzw. Stärkung neuer, zukunftsfähiger Wirtschaftsfelder trägt zur Diversifizierung der Erwerbsgrundlagen und somit zur Schaffung von Arbeitsplätzen auch außerhalb der Landwirtschaft bei. Zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung und Vermeidung weiterer Abwanderung sollen die ländlichen Räume zu einem wissensbasierten Wirtschaftsraum weiterentwickelt werden. Dies erfordert entsprechende Qualifikationen und Kompetenzen sowie Kreativität und Innovationsbereitschaft, die es zu unterstützen gilt. Weitere Festlegungen des LEPro 2007 mit Relevanz für die vorliegende RVU werden im Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) konkretisiert und behandelt. Berücksichtigung des LEPro 2007 in der RVU Das Vorhaben Tropical Islands Resort entspricht dem im LEPro Abs. 3 festgelegten Grundsatz der wirtschaftlichen Entwicklung, da das touristische Vorhaben zur Diversifizierung der Erwerbsgrundlagen im Landkreis Dahme-Spreewald, einem ländlich geprägten Raum entlang eines transnationalen Verkehrskorridors (Breslau/ Kiew und Dresden/ Wien/ Adriaraum) in besonders geeigneter Weise beiträgt. Aufgrund des besonderen Betriebskonzeptes des Tropical Island Resorts und der ganzjährigen Nutzungsmöglichkeit der Anlage kommen zusätzliche Urlauber in die Region, auch außerhalb der Sommerhauptsaison. Die bereits angestoßene positive, wirtschaftliche Entwicklung im Umfeld von Tropical Islands kann sich zukünftig auch mit positiven, 15. Juni 2015 Seite 12

13 direkten und indirekten Effekten in der Wirtschaftsregion auswirken. Der Tourismus als wichtiger Wirtschaftszweig der Region kann gestärkt und behutsam weiter ausgebaut werden Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) Zur Beurteilung der Raumverträglichkeit des Projektes Tropical Islands Resort sind die Ziele und Grundlagen des Landesentwicklungsplanes Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31. März 2009 von Relevanz. Dieser ist am 15. Mai 2009 in Berlin und Brandenburg jeweils als Rechtsverordnung der Landesregierung in Kraft getreten. Der LEP B-B trifft, wie das LEPro 2007, Aussagen zu raumbedeutsamen Planungen, Vorhaben und sonstigen Maßnahmen, durch die Raum in Anspruch genommen oder die räumliche Entwicklung oder Funktion eines Gebietes beeinflusst wird. Der LEP B-B konkretisiert als übergeordnete räumliche Planung die raumordnerischen Grundsätze des LEPro 2007 als Rechtsverordnung der Landesregierungen, mit Wirkung für das jeweilige Landesgebiet. Er schafft einen Rahmen für die künftige räumliche Entwicklung der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Die landesplanerischen Festlegungen werden mit G für Grundsatz der Raumordnung und mit Z für Ziel der Raumordnung bezeichnet. Ziele und Grundsätze des LEP B-B mit Relevanz für das Vorhaben Tropical Islands Resort sind folgende: 1. Hauptstadtregion 1.1 (G) (4) Die ländlichen Räume der Hauptstadtregion sollen als Lebensmittelpunkt sowie als Wirtschaftsraum und Erwerbsgrundlage für die dort lebende Bevölkerung gesichert und entwickelt werden. Ihre vielfältigen Funktionen als Wirtschafts-, Natur-, Landschafts-, Kultur- und Erholungsraum für den Gesamtraum sollen gestärkt und integriert entwickelt werden. 2. Zentrale-Orte-System 2.9 (Z) Mittelzentren sind [...] Lübben (Spreewald), Lübbenau/ Spreewald, [...] (G) In den Mittelzentren sollen für den jeweiligen Mittelbereich die gehobenen Funktionen der Daseinsvorsorge mit regionaler Bedeutung konzentriert werden. Dazu gehören insbesondere: - Wirtschafts- und Siedlungsfunktionen, - Einzelhandelsfunktionen, - Kultur- und Freizeitfunktionen, - Verwaltungsfunktionen, - Bildungs-, Gesundheits-, soziale Versorgungsfunktionen sowie - überregionale Verkehrsknotenfunktionen. Dazu sollen die in den Mittelzentren vorhandenen Angebote an Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfes dem Nachfragepotenzial entsprechend gesichert, teilweise auch qualifiziert werden (G) Die Mittelzentren sollen gemeinsam mit den Gemeinden ihres Mittelbereiches Entwicklungskonzepte für den Mittelbereich entwickeln. Auf dieser Basis soll eine enge Zusammenarbeit zwischen dem zentralen Ort und den Gemeinden seines Verflechtungsbereiches angestrebt werden. 7 Landesentwicklungsprogramm Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg 2007 (LEPro 2007), Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg ( Seite Juni 2015

14 3. Kulturlandschaft 3.1 (G) Die Kulturlandschaften der Hauptstadtregion sollen als Träger der regionalen Identität und Ausdruck kultureller und gesellschaftlicher Vielfalt bewahrt und durch Kooperation zwischen Städten und Dörfern entwickelt werden. Anknüpfend an die regionalen Eigenarten und individuellen Stärken sollen Kulturlandschaften zu Handlungsräumen einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung werden. 3.2 (G) Kulturlandschaften sollen auf regionaler Ebene identifiziert und Leitbilder zu ihrer Weiterentwicklung formuliert werden. Durch eine regionale Vernetzung kulturlandschaftsrelevanter Steuerungsansätze und unter Einbeziehung bürgerschaftlichen Engagements sollen Strategien und Entwicklungskonzepte für die kulturlandschaftlichen Handlungsräume erarbeitet und umgesetzt werden. Ein spezifischer raumordnerischer Handlungsbedarf besteht besonders in - historisch bedeutsamen Kulturlandschaften, - von starkem Nutzungswandel betroffenen suburbanen und ländlichen Räumen, - Gebieten, die auf Grund der Aufgabe militärischer, bergbaulicher oder sonstiger Nutzungen einen außergewöhnlichen Sanierungs- und Gestaltungsbedarf aufweisen sowie grenzübergreifenden Kulturlandschaften. [...] 4. Steuerung der Siedlungsentwicklung 4.1 (G) Die Siedlungsentwicklung soll vorrangig unter Nutzung bisher nicht ausgeschöpfter Entwicklungspotenziale innerhalb vorhandener Siedlungsgebiete sowie unter Inanspruchnahme vorhandener Infrastruktur erfolgen. Innerhalb der Gemeinden soll eine Konzentration der zusätzlichen Wohnungssiedlungsflächenentwicklungen auf die siedlungsstrukturell und funktional geeigneten Siedlungsschwerpunkte angestrebt werden. Die Funktionen Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Erholung sollen einander räumlich zugeordnet und ausgewogen entwickelt werden. 4.2 (Z) Neue Siedlungsflächen sind an vorhandene Siedlungsgebiete anzuschließen; die Festlegung gilt nicht innerhalb des Gestaltungsraumes Siedlung gemäß Plansatz 4.5 (Z) Absatz 1 Nummer 2. Bei der Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen sind Ausnahmen zulässig, wenn besondere Erfordernisse des Immissionsschutzes oder der Verkehrserschließung ein unmittelbares Angrenzen entsprechender Nutzungen an vorhandene Siedlungsgebiete ausschließen. 4.4 (G) (1) Militärische und zivile Konversionsflächen sollen neuen Nutzungen zugeführt werden. Konversionsflächen im räumlichen Zusammenhang zu vorhandenen Siedlungsgebieten können bedarfsgerecht für Siedlungszwecke entwickelt werden. (2) Auf versiegelten oder baulich geprägten Teilen von Konversionsflächen außerhalb innerörtlicher Siedlungsflächen sollen städtebaulich nicht integrierbare Vorhaben zugelassen werden, wenn eine tragfähige Entwicklungskonzeption vorliegt und eine raumverträgliche Verkehrsanbindung gesichert ist. [ ] (3) Konversionsflächen außerhalb innerörtlicher Siedlungsflächen mit hochwertigen Freiraumpotenzialen sollen einer Freiraumnutzung zugeführt werden. 4.7 (Z) (1) Großflächige Einzelhandelseinrichtungen im Sinne von 11 Abs. 3 der Baunutzungsverordnung (BauN- VO) sind vorbehaltlich des Absatzes 6 nur in zentralen Orten zulässig (Konzentrationsgebot). (2) Großflächige Einzelhandelseinrichtungen dürfen nach Art, Lage und Umfang die Entwicklung und Funktion benachbarter Zentraler Orte sowie die verbrauchernahe Versorgung nicht beeinträchtigen (raumordnerisches Beeinträchtigungsverbot)[ ] 15. Juni 2015 Seite 14

15 (6) Die Errichtung oder Erweiterung großflächiger Einzelhandelseinrichtungen ist abweichend von Absatz 1 außerhalb Zentraler Orte zulässig, wenn das Vorhaben ganz überwiegend der Nahversorgung dient und der Standort in einem städtischen Kernbereich im Sinne von 4.8 (G) Absatz 2 oder in einem wohngebietsbezogenen Versorgungsbereich liegt. Vorhaben außerhalb Zentraler Orte dienen ganz überwiegend der Nahversorgung, wenn die gesamte vorhabenbezogene Verkaufsfläche Quadratmeter nicht überschreitet und auf mindestens 75 Prozent der Verkaufsfläche nahversorgungrelevante Sortimente nach Tabelle 4 Nummer 1.1 angeboten werden. (Hinweis: Zentrenrelevante Sortimente für die Nahversorgung nach Tabelle 4, Nummer 1.1 sind: Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren; Apotheken, medizinische, orthopädische und kosmetische Artikel (einschließlich Drogerieartikel); Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Schreibwaren und Bürobedarf.) 5. Steuerung der Freiraumentwicklung 5.1 (G) (1) Der bestehende Freiraum soll in seiner Multifunktionalität erhalten werden. Bei Planungen und Maßnahmen, die Freiraum in Anspruch nehmen oder neu zerschneiden, kommt den Belangen des Freiraumschutzes eine hohe Bedeutung zu. (2) Bei der Entwicklung neuer Siedlungsflächen soll die Inanspruchnahme von Freiraum minimiert werden. 5.2 (Z) Der in der Festlegungskarte 1 festgelegte Freiraumverbund ist zu sichern und in seiner Funktionsfähigkeit zu entwickeln. Raumbedeutsame Inanspruchnahmen und Neuzerschneidungen durch Infrastrukturtrassen, die die räumliche Entwicklung oder Funktion des Freiraumverbundes beeinträchtigen, sind im Freiraumverbund regelmäßig ausgeschlossen. In Ausnahmefällen kann der Freiraumverbund in Anspruch genommen werden, wenn - ein öffentliches Interesse an der Realisierung einer überregional bedeutsamen Planung oder Maßnahme besteht und der Zweck dieser Inanspruchnahme nicht durch Nutzung von Flächen außerhalb des Freiraumverbundes erreicht werden kann, - eine Siedlungsentwicklung in den Zentralen Orten außerhalb des in des Festlegungskarte 1 festgelegten Gestaltungsraumes Siedlung und im Rahmen der zusätzlichen Entwicklungsoption (gemäß Plansatz 4.5 (Z) Absatz 2) nachweislich nicht auf Flächen außerhalb des Freiraumverbundes möglich ist, - eine überregional bedeutsame linienhafte Infrastruktur nicht umgesetzt werden kann, ohne den Freiraumverbund in Anspruch zu nehmen. Dabei muss nachgewiesen werden, dass das Vorhaben ohne die Inanspruchnahme von Flächen des Verbundes nicht realisierbar wäre und dass die Inanspruchnahme minimiert wird. 6. Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung sowie Energiegewinnung 6.8 (G) (1) Leitungs- und Verkehrstrassen sollen räumlich gebündelt werden, soweit sicherheitsrelevante Belange nicht entgegenstehen. Eine Zerschneidung des Freiraumes soll nur erfolgen, wenn eine Bündelung mit bestehenden Trassen nicht möglich ist. (3) [ ]Bei Infrastrukturstandorten und anderen Vorhaben mit einem nicht nur unwesentlichen Verkehrsaufkommen soll eine funktionsgerechte Anbindung an das Verkehrsnetz einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel sichergestellt werden. 6.9 (G) Die Gewinnung und Nutzung einheimischer Bodenschätze und Energieträger soll als wichtiges wirtschaftli- Seite Juni 2015

16 ches Entwicklungspotenzial räumlich gesichert werden. Nutzungskonflikte sollen hierbei minimiert werden. 8 Berücksichtigung des LEP B-B in der RVU Die Grundsätze und Ziele des LEP B-B werden in der vorliegenden RVU im Einzelnen in den jeweiligen Themengebieten behandelt und bewertet. 2.3 Regionalplan der Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald Träger der Regionalplanung sind im Land Brandenburg die Regionalen Planungsgemeinschaften. Diese haben die Aufgabe, Regionalpläne aufzustellen, sie fortzuschreiben, zu verändern und zu ergänzen. Das Vorhaben Tropical Islands Resort liegt in der Planungsregion der regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald. Die Region Lausitz-Spreewald zählt mit einer Fläche von km² zu den fünf größten Planungsregionen der Bundesrepublik Deutschland. Sie besteht aus den Landkreisen Dahme-Spreewald (LDS), Elbe-Elster (EE), Oberspreewald- Lausitz (OSL), Spree-Neiße (SPN) und der kreisfreien Stadt Cottbus (CB). Für die Planungsregion Lausitz-Spreewald liegt der Entwurf eines integrierten Regionalplans aus dem Jahr 1999 vor. Einen Satzungsbeschluss zum Plan gab es nicht. Auf Grundlage des LEP B-B 2009 wurde im August 2009 eine neue Richtlinie des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung für die Aufstellung, Fortschreibung, Änderung und Ergänzung von Regionalplänen im Amtsblatt für Brandenburg veröffentlicht. Damit ist die Basis für die Erarbeitung eines zweiten integrierten Regionalplanentwurfs Lausitz-Spreewald geschaffen. Nach fernmündlicher Aussage der regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald vom September 2014 werden die Darstellungen des integrierten Regionalplanes gegenwärtig nicht für die Bewertung raumordnerisch relevanter Vorhaben verwendet. Eine Berücksichtigung des integrierten Regionalplanes in der RVU erfolgt aufgrund dessen nicht. Für die Planungsregion Lausitz-Spreewald liegen vier Teilregionalpläne vor: Teilregionalplan I Zentrale Orte, Teilregionalplan II Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe, Entwurf sachlicher Teilregionalplan III Windenergienutzung (2. Entwurf) und Teilregionalplan IV Lausitzer Seeland Teilregionalplan I Zentrale Orte Der Teilregionalplan I Zentrale Orte wurde am genehmigt. Er legt die zentralörtliche Gliederung in der Planungsregion Lausitz-Spreewald gemäß den Vorgaben des Landesentwicklungsplanes Berlin-Brandenburg (LEP B-B) fest. Während der Neuausrichtung der Landesplanung ab dem Jahr 2005 wurden die Ebenen der Nahbereichszentren grundlegend verändert. Die Ausweisung der mittenzentralen Ebene durch die Landesplanung erfolgt seitdem ausschließlich im LEP B-B. Berücksichtigung in der RVU Mittelzentren im Untersuchungsraum der Zone 3 sind Lübben (Spreewald) in 23 km Entfernung und Lübbenau/ Spreewald in 35 km Entfernung. Das nächstgelegene Oberzentrum ist Cottbus in 67 km Entfernung. Die Metropole Berlin liegt in 73 km Entfernung. Es befinden sich keine Mittelzentren in Funktionsbeteiligung im Untersuchungsraum. 8 Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31. März 2009, Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg ( 9 Regionale Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald; Juni 2015 Seite 16

17 Eine Beeinträchtigung der Mittelzentren durch das Vorhaben Tropical Islands Resort ist ausgeschlossen, die dort angebotenen, gehobenen Funktionen der Daseinsvorsorge (Wirtschafts- und Siedlungsfunktionen; Einzelhandelsfunktionen; Kultur- und Freizeitfunktionen; Verwaltungsfunktionen; Bildungs-, Gesundheits-, soziale Versorgungsfunktionen; überregionale Verkehrsknotenfunktionen) werden durch das Vorhaben Tropical Islands Resort gestützt Teilregionalplan II Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe Mit dem sachlichen Teilregionalplan II Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe wurde eine Steuerungsmöglichkeit für einen geordneten Rohstoffabbau entwickelt. Der Teilregionalplan vom ist das raumordnerische Instrument zur Steuerung des Abbaus von Kiesen, Sanden, Tonen, Torf und Hartgesteinen in der Region. Berücksichtigung in der RVU Das Sachgebiet Rohstoffabbau und Lagerstätten umfasst die Zone 2 des Untersuchungsraumes der vorliegenden RVU. Im Untersuchungsraum befinden sich drei Vorbehaltsflächen (VH) für oberflächennahe Rohstoffe. Bei Vorbehaltsflächen für die Sicherung oberflächennaher Rohstoffe handelt es sich um Rohstoffvorkommen, die langfristig zu sichern sind, für die jedoch keine endgültige Abwägung mit konkurrierenden Raumnutzungen durchgeführt wurde. Die Sicherung der Rohstoffe erfolgt durch die Vermeidung von Maßnahmen, die eine zukünftige Rohstoffgewinnung in diesen Bereichen ausschließen. Eine Überlagerung von anderen Nutzungen, die eine spätere Rohstoffgewinnung nicht ausschließen, ist allerdings möglich. Bei der Abwägung im Sinne fachplanerischer Verfahren oder im Rahmen der gemeindlichen Bauleitplanung in diesen Gebieten sind die Belange der Rohstoffsicherung besonders zu berücksichtigen. Bei den drei Vorbehaltsflächen (VH) in der Untersuchungszone 2 der RVU handelt es sich um die folgenden Flächen: VH 06: Fläche in der Gemeinde Freidorf, Rohstoffe: Kies und Kiessande, Amt Schenkenländchen, ca. 8 km nordwestlich des Tropical Islands Dome; VH 07: Bewilligung Schönwalde 1, Rohstoffe: Kies und Kiessande, Amt Unterspreewald, ca. 2,5 km südlich des Tropical Islands Dome, unmittelbar an der Bahnlinie Berlin-Cottbus und VH 08: Fläche östlich Golßen, Rohstoffe: Spezialsande, Amt Golßener Land, ca. 8,5 km südwestlich des Tropical Islands Dome. Das Vorhaben Tropical Islands Resort stellt keine konkurrierende Raumnutzung zu den Vorbehaltsflächen dar. Eine Einschränkung der zukünftigen Rohstoffgewinnung in diesen Bereichen ist auszuschließen Teilregionalplan III Windenergienutzung Der Teilregionalplan III Windkraftnutzung vom ist nicht rechtsverbindlich. Nach dem Unwirksamwerden des sachlichen Teilregionalplanes Windkraftnutzung (OVG-Urteil vom ) und der nachfolgenden Billigung des Entwurfes des sachlichen Teilregionalplanes Windkraftnutzung vom gab es wesentliche Änderungen in den Grundlagendaten. Dazu zählen vor allem: die neue Waldfunktionskartierung vom und deren regionalplanerische Bewertung, 10 Regionale Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald; 11 Teilregionalplan II Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe ; Regionale Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald Seite Juni 2015

18 die aktualisierten Avifaunadaten unter Berücksichtigung der tierökologischen Abstandskriterien (TAK-Erlass) vom die Anwendung des m Abstandskriteriums zur Siedlung. Des Weiteren gab es neue Anforderungen aus der Rechtsprechung sowie neue rechtliche Rahmenbedingungen, die bei der Erarbeitung des sachlichen Teilregionalplanes zwingend zu berücksichtigen sind (OVG-Urteil Berlin- Brandenburg zur Unwirksamkeit des Regionalplanes Havelland Fläming; OVG-Urteil Berlin-Brandenburg zur Unwirksamkeit des Teilflächennutzungsplanes der Gemeinde Wustermark; TAK-Erlass des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV)). Aufgrund der vorgenannten neuen Rahmenbedingungen wurde auf der 40. Regionalversammlung am in Forst (Lausitz) das bisherige Verfahren zum sachlichen Teilregionalplan Windkraftnutzung beendet und die Aufstellung eines neuen sachlichen Teilregionalplanes Windenergienutzung beschlossen. Am wurde der Entwurf auf der 41. Regionalversammlung bestätigt. Aktualisierte Daten und die Bearbeitung der Hinweise führten zu einer Veränderung der Eignungsgebietskulisse. Am hat die Regionalversammlung einstimmig den 2. Entwurf des sachlichen Teilregionalplans "Windenergienutzung" - Region Lausitz-Spreewald gebilligt und gleichzeitig die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Träger öffentlicher Belange beschlossen. Dieser 2. Entwurf wird als Grundlage für die vorliegende RVU verwendet. 12 Berücksichtigung in der RVU Der Planentwurf vom umfasst 42 Eignungsgebiete mit einer Fläche von insgesamt ha (1,87 % der Regionsfläche). In der Planungsregion Lausitz-Spreewald sind einzelne Windenergieanlagen mit einer Gesamthöhe ab 50 m, aber auch Gruppen von Anlagen niedrigerer Bauhöhe mit raumbeeinflussender Inanspruchnahme von Grund und Boden, als raumbedeutsam anzusehen. Die dem Projektgebiet Tropical Islands Resort nächstgelegenen Eignungsgebiete sind das Wind 05 und das Wind 07. Das Gebiet Wind 05 liegt ca. 7 km südwestlich vom Tropical Islands Dome und ca. 5 km von der südlichen Projektgebietsgrenze entfernt. Das Eignungsgebiet Wind 07 liegt ca. 9,5 km südlich des Tropical Islands Domes und ca. 7 km von der südlichen Projektgrenze entfernt. Beide Eignungsgebiete stellen für das Projektgebiet Tropical Islands Resort keine Beeinträchtigung z. B. des Landschaftsbildes dar. Umgekehrt beeinträchtigt das Projekt die Entwicklung von Windenergieanlagen in diesen Gebieten nicht. Gemäß dem Ziel Z 1 (Teilregionalplan III Windenergienutzung ) zur Sicherung und raumordnerischen Steuerung der Windenergienutzung ist die Errichtung raumbedeutsamer Windenergieanlagen außerhalb der Eignungsgebiete in der Regel ausgeschlossen. Das Tropical Islands Resort erfüllt sogenannte harte Tabukriterien zum Ausschluss von Eignungsgebieten (Landschaftsschutzgebiet Dahme-Seenland; Sonderlandeplatz mit Sicherheitsflächen), weiche Tabukriterien (1.000 m Abstand zu vorhandenen Gebäuden mit Wohnnutzung und zu entsprechenden überbaubaren Grundstücksflächen in Kraft getretener Bebauungspläne) und Restriktionskriterien (Gebiete, in denen tierökologische Belange zu berücksichtigen sind; Naturpark Dahme-Seenland; Wälder mit regional bedeutsamen Schutz- und Erholungsfunktionen gemäß Waldfunktionskartierung (WFK); Bauschutzbereiche für Sonderlandeplätze und Platzrunden). Demnach wird davon ausgegangen, dass in der Nähe des Tropical Islands Resorts keine das Landschaftsbild beeinträchtigenden Windenergieanlagen entstehen werden Regionale Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald; Entwurf des sachlichen Teilregionalplans "Windenergienutzung" - Region Lausitz-Spreewald; Regionale Planungsgemeinschaft Lausitz- Spreewald 15. Juni 2015 Seite 18

19 2.3.4 Teilregionalplan IV Lausitzer Seenland Der Aufstellungsbeschluss zum Teilregionalplan IV Lausitzer Seenland wurde im Dezember 2002 gefasst. Mit dem sachlichen und räumlichen Teilregionalplan Lausitzer Seenland" sollten insbesondere die aktuellen Erfordernisse bezüglich der zukünftigen Gewässernutzung, der Flächen für Freizeit- und Erholung, der Siedlungs-, Industrie-, und Gewerbeflächen, der Flächen für Freiraumnutzungen sowie die Prioritäten beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur regionalplanerisch bearbeitet werden. Dabei wurden die Inhalte grenzüberschreitend mit denen des Freistaates Sachsen abgestimmt. Der Entwurfsstand wurde jedoch nicht erreicht, da im sächsischen Planungsverband die Konzeption durch zahlreiche Sanierungspläne überlagert wurde. Diese Sanierungspläne, als Regionalpläne, hätten einer Fortschreibung unterzogen werden müssen. Der integrierte und länderübergreifende Planungs- und Entwicklungsaspekt im Bereich des Lausitzer Seenlandes konnte somit nicht in ein gemeinsames, rechtsverbindliches Plandokument überführt werden. Gegenwärtig wird der planerische Umgang der Nutzungen jeweils in einem Planungsverband in Brandenburg und Sachsen abgestimmt. Grundlage der Arbeit bilden sowohl erarbeitete Prioritäten der Kommunen als auch die des Landes (ITLS). Der Bereich des Lausitzer Seenlandes wird somit als integraler Bestandteil des neuen Regionalplans bearbeitet. Berücksichtigung in der RVU Ein rechtsverbindliches Planungsdokument des Teilregionalplans IV Lausitzer Seenland ist gegenwärtig nicht vorhanden, weshalb dieser in der vorliegenden RVU keine Berücksichtigung findet Regionalplan 2020 der Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming Der Integrierte Regionalplan Havelland-Fläming vom wurde durch das Oberverwaltungsgericht für das Land Brandenburg mit Beschluss vom für nichtig erklärt. Die Regionalversammlung Havelland-Fläming hat am den 2. Entwurf des Regionalplans beschlossen und für die Durchführung des Beteiligungsverfahrens nach 10 Absatz 1 des Raumordnungsgesetzes in Verbindung mit 2 Absatz 3 des Gesetzes zur Regionalplanung und zur Braunkohlen- und Sanierungsplanung bestimmt. Das Beteiligungsverfahren zum 2. Entwurf des Regionalplans Havelland-Fläming 2020 wurde vom bis durchgeführt. Der vorliegenden RVU wird der Entwurfsstand vom zu Grunde gelegt. Im Regionalplan 2020 werden Regelungen zur räumlichen Steuerung und Konzentration der Siedlungsentwicklung, zur Sicherung und Entwicklung des Freiraumes, zur raumordnerischen Steuerung von Standorten von Windenergieanlagen und zur Sicherung oberflächennaher Rohstoffe getroffen. Darüber hinaus legt der Regionalplan 2020 innergemeindliche räumliche Funktionsschwerpunkte fest, um auf die räumliche Konzentration von Einrichtungen der Daseinsvorsorge hinzuwirken. In der Festlegungskarte zum Regionalplan Havelland-Fläming 2020, mit Arbeitsstand , werden Festlegungen zur Siedlungs- und Gewerbeflächenentwicklung, zum Freiraumverbund, zur Windenergienutzung und zur Sicherung oberflächennaher Rohstoffe dargestellt, die in der RVU zu berücksichtigen sind Regionale Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald; 15 Regionale Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming; Seite Juni 2015

20 Berücksichtigung in der RVU Im Untersuchungsraum der vorliegenden RVU sind in der Festlegungskarte des Regionalplans 2020 Baruth/ Mark und Wünsdorf als Vorzugsräume Siedlung ausgewiesen. Die Begründung zum Regionalplan sieht den Siedlungsflächenbedarf bis zum Jahr 2020 gedeckt und fordert die stärkere Hinwendung zum Siedlungsbestand und zur bevorzugten Ausschöpfung der Möglichkeiten, die eine Innenentwicklung bietet. Die Wohnungs- und Wohnraumversorgung ist in allen Teilen der Region, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Potsdam, derzeit und im Planungszeitraum bis 2020 ausreichend. Je nach Lage ist sogar mit Leerstandsquoten zu rechnen. Auf Neuausweisungen außerhalb der Vorzugsräume Siedlung kann, laut Begründung zum Regionalplan, verzichtet werden. Baruth/ Mark und Wünsdorf übernehmen als Funktionsschwerpunkte der Grundversorgung (2.2.2 (G)) auch zentralörtliche Funktionen. In den Funktionsschwerpunkten der Grundversorgung sollen bestehende Einrichtungen der Grundversorgung gesichert und der Ansiedlung neuer Einrichtungen ein besonderes Gewicht eingeräumt werden. Die Ausstattung der Grundversorgung umfasst nach den Planungskriterien Schulen, Kindertagesstätten, mehrere Allgemeinmediziner oder vergleichbare medizinische Einrichtungen, Einzelhandel mit Waren des täglichen Bedarfs in Verkaufsräumen und weitere Einzelhandelsangebote für den täglichen Bedarf, Kommunalverwaltung, Fach-/ Zahnarztpraxen, Altenbetreuungseinrichtung (Altenheim oder Pflegeheim), festes Angebot der Jugendbetreuung (Jugendclub mit mind. vier werktäglichen Angeboten) Freiluftsportanlage mit Normalspielfeld, Sport-/ Versammlungshalle, Apotheke, Bankfiliale, Postdienstleister, Bibliothek. Diese Einrichtungen gehen über den täglichen Bedarf hinaus, weswegen die Standortbereiche für diese Stufe der Daseinsvorsorge von der Abgrenzung der Vorzugsräume abweichen können. Die Begründung zum Regionalplan Havelland-Fläming sieht die Grundversorgung im Plangebiet als nahezu flächendeckend gesichert, selbst wenn durch den demografischen Wandel für einzelne Einrichtungen Tragfähigkeitsgrenzen unterschritten werden und sich Lücken in der Ausstattung der Grundversorgung abzeichnen sollten. Funktionsschwerpunkte der Ober- und Mittelzentren sind im Untersuchungsraum nicht vorhanden. Die Region Havelland-Fläming verfügt über eine Reihe großer und verkehrlich gut erschlossener Gewerbegebiete, die für die Ansiedlung von Unternehmen mit mittlerem Flächenbedarf in Frage kommen. Als regional bedeutsamer Standort für die gewerbliche Entwicklung wird im Regionalplan 2020 das in Zone 3 der RVU befindliche Industriestandort Baruth-Nord gesichert. Hinsichtlich der Freiraumsicherung stellt der Regionalplan Havelland-Fläming innerhalb der Zone 2 der RVU östlich von Baruth/ Mark Vorranggebiete Freiraum und empfindliche Teilräume der regionalen Landschaftseinheiten dar und legt diese fest. Die Vorranggebiete Freiraum sind zu sichern und in ihrer Funktionsfähigkeit zu entwickeln (3.1.1 (Z)). Das Gefüge empfindlicher Teilräume der regionalen Landschaftseinheiten der Region, aus bestehenden Landschaftsschutzgebieten und weiteren Gebieten mit besonderer Empfindlichkeit, soll hinsichtlich seiner typischen Merkmale gesichert und entwickelt werden (3.1.2 (G)). Die Freiraumverbundachse östlich Baruth/ Mark umfasst Schutzgebiete der Kategorie Naturschutzgebiet und Landschaftsschutzgebiet (LSG Nauen-Brieselang-Krämer, innerhalb der Landschaftseinheit Ländchen Glien). Bei den Landschaftseinheiten der Region Havelland-Fläming handelt es sich innerhalb der Zone 2 der RVU um die die Luckenwalder-Kummersdorfer-Wünsdorfer Heide/ Nasse Heide, die Luchlandschaft Glogau-Baruther Urstromtal und die Höhen des Nördlichen Niederen-Flämings. 15. Juni 2015 Seite 20

21 In der Zone 3 der RVU befinden sich die o. g. Teillandschaften sowie die Tallandschaft der Dahme, der Niederlausitzer Landrücken (TL 22), die Tallandschaften von Nieplitz, Nuthe und Notte, die Teltower Platte und die Platte des Niederen Flämings. Innerhalb des Untersuchungsraumes der Zone 2 der vorliegenden RVU Tropical Islands Resort sind im Regionalplan 2020 keine Windenergieanlagen oder Vorrangflächen für die Rohstoffsicherung festgelegt. Das Vorhaben Tropical Islands Resort beeinträchtigt keine raumordnerischen Ziele und Grundsätze des Entwurfes des Regionalplanes Havelland-Fläming Die bereits angestoßene, positive wirtschaftliche Entwicklung im Umfeld von Tropical Islands kann sich zukünftig auch auf die Planungsregion Havelland-Fläming auswirken. Gegebenenfalls kann die rückläufige Wohnraumnachfrage in der Region durch die zusätzlichen Arbeitskräfte, die das Tropical Islands Resort beschäftigen wird, positiv beeinflusst und die Tragfähigkeit der zentralörtlichen Funktionen durch die zusätzlichen Besucher des Tropical Islands Resorts gestützt werden Regionale Planungsgemeinschaft Oderland-Spree Für die regionale Planungsgemeinschaft Oderland-Spree liegt ein sachlicher Teilregionalplan Windenergienutzung vom und ein Teilplan zentralörtliche Gliederung der Nahbereichsstufe, Selbstversorgerorte, Ländliche Versorgungsorte sowie die Entwicklungskonzeption Bevölkerung vom Oktober 2006 vor. Die Planungsregion Oderland-Spree befindet sich ausschließlich in Zone 3 des Untersuchungsraumes des Vorhabens Tropical Islands Resort, weshalb der Sachliche Teilregionalplan Windenergienutzung und das Integrierte Verkehrskonzept der Region Oderland-Spree (IVK) in der vorliegenden RVU keine Berücksichtigung finden. Mit dem Inkrafttreten des LEP B-B am werden die sachlichen Teilpläne der regionalen Planungsgemeinschaft Oderland-Spree zur zentralörtlichen Gliederung (Teilplan zentralörtliche Gliederung der Nahbereichsstufe, Selbstversorgerorte, Ländliche Versorgungsorte ) vom LEP B-B verdrängt und sind daher nicht anwendbar. In der Entwicklungskonzeption Bevölkerung vom Oktober 2006 der regionalen Planungsgemeinschaft Oderland- Spree wird im Fazit festgestellt, dass insbesondere die rückläufige natürliche Bevölkerungsentwicklung die Gesamtbevölkerungsentwicklung in der Region zukünftig maßgeblich beeinflusst. Aufgrund des stark veränderten Altersaufbau der Bevölkerung ist mit gravierenden, aber räumlich unterschiedlichen Auswirkungen zu rechnen. Es werden erhebliche Folgen für die Sicherung der Daseinsvorsorge und die Bereitstellung der dafür notwendigen finanziellen Mittel ausgelöst. Insbesondere die fehlende Auslastung (z. B. schulischer Einrichtungen) bei gleichzeitig sprunghaft ansteigender Nachfrage (z. B. bei Einrichtungen der Altenbetreuung) lösen Konflikte in der Tragfähigkeit von Infrastrukturleistungen aus. 17 Berücksichtigung in der RVU 16 Regionalplan Havelland-Fläming 2020; Regionale Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming 17 Regionale Planungsgemeinschaft Oderland-Spree, Seite Juni 2015

22 Das Vorhaben Tropical Islands Resort stellt keine Beeinträchtigungen der Ziele und Grundsätze der Regionalplanung Oderland-Spree dar. Die bereits angestoßene positive wirtschaftliche Entwicklung im Umfeld von Tropical Islands kann sich zukünftig auch auf die Planungsregion Oderland-Spree auswirken Bauleitplanung im Vorhabengebiet Flächennutzungspläne und Bebauungspläne In Teil 1 der Verfahrensunterlagen zum Raumordnungsverfahren Tropical Islands Resort werden im Kapitel die planungsrechtlichen Aspekte beschrieben. Aus diesem Grund wird von einer detaillierten Erläuterung innerhalb der RVU abgesehen und auf die entsprechenden Kapitel in Teil 1 Vorhabenbeschreibung verwiesen: Unter Kapitel sind die Erläuterungen zu den Flächennutzungsplänen einzusehen. In Kapitel sind die rechtsverbindlichen Bebauungspläne aufgeführt und beschrieben. Unter Kapitel wird der aktuelle Stand zum Sonderlandeplatz sowie die Planung zur Aufhebung erläutert Planungen im Untersuchungsraum Gemäß der Stellungnahme vom Landesamt für Bauen und Verkehr vom liegen im Untersuchungsraum des Vorhabengebietes diverse Gebiete, auf denen Bauleitplanungen (Raumordnungsverfahren, Flächennutzungspläne, Bebauungspläne, Vorhaben- und Erschließungspläne sowie Satzungen) durchgeführt wurden oder sich noch im Verfahren befinden. Insgesamt gibt es 20 Flächennutzungspläne im Untersuchungsraum der Zone 1 sowie 27 rechtswirksame, 27 in den Verfahren befindliche Bebauungspläne sowie andere raumbedeutsame Planungen. Ihre Verträglichkeit zur geplanten Nutzung des Tropical Islands Resort war zu prüfen 19. Eine Beeinträchtigung dieser Bauleitplanungen durch das Vorhaben Tropical Islands Resort ist nicht zu erwarten Berücksichtigung der Bauleitplanung in der RVU Die rechtsverbindlichen Bebauungspläne schaffen Baurecht für die vorhandenen Bestandteile des Tropical Islands Resorts wie den Dome, die 48 Ferienhäuser, den Campingplatz, die Parkplätze und die verkehrliche Erschließung. Nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens und der Anpassung der übergeordneten Planungen (Regionalplan, Flächennutzungspläne) sind weitere Bebauungspläne für das Tropical Islands Resort aufzustellen und die bestehenden, entsprechend der beabsichtigten Nutzung, zu ändern Fachplanungen im Vorhabengebiet Sonderlandeplatz Tropical Islands Im Teil 1 Vorhabenbeschreibung, Kapitel wird der aktuelle Stand zum Sonderlandeplatz dokumentiert. 18 Regionalplan; Regionale Planungsgemeinschaft Oderland-Spree, 19 vgl. Auflistung Kapitel Siedlungsraum 20 vgl. Ausführungen Teil 1 - Vorhabenbeschreibung, Kapitel Planungsrechtliche Aspekte 15. Juni 2015 Seite 22

23 2.7.2 Berücksichtigung der Fachplanung in der RVU Ein direkter Nutzungskonflikt durch den Betrieb des Sonderlandeplatzes besteht laut der vorgenannten Antragsunterlagen zum Sonderlandeplatz für das Vorhaben Tropical Islands Resort nicht. Im Rahmen der Entwicklung des Tropical Islands Resorts, wie es Gegenstand des ROV ist, ist jedoch ein Flugbetrieb nicht mehr vorgesehen. Es ist daher beabsichtigt, im Rahmen der dem ROV nachfolgenden Bauleitplanverfahren die vollständige Entwidmung des Sonderlandeplatzes zu Gunsten der angestrebten Gesamtentwicklung zu beantragen. Innerhalb des ROV wird davon ausgegangen, dass der Flugbetrieb aufgegeben wird Weitere Raumordnungsverfahren im Untersuchungsraum Das in 2007 eröffnete Raumordnungsverfahren (ROV) zur Erdgasfernleitung OPAL, Abschnitt Brandenburg in der Gemeinde Groß Köris konnte 2009 positiv abgeschlossen werden. Das für eine 110 KV-Freileitung von Schönewalde nach Baruth durchgeführte ROV konnte Mitte des Jahres 2011 positiv abgeschlossen werden. Eine Beeinträchtigung dieser Verfahren durch das Vorhaben Tropical Islands Resort ist nicht zu erwarten. Weitere Raumordnungsverfahren oder raumbedeutsame Vorhaben für den Untersuchungsraum des Vorhabens Tropical Islands Resort sind derzeit nicht bekannt. 3. Beschreibung der Raumsituation im Vorhabengebiet und Untersuchungsraum sowie der zu erwartenden raumbedeutsamen Auswirkungen auf die Sachgebiete der Raumordnung 3.1 Entwicklung des Gesamtraumes, Zentralörtliche Gliederung Der Untersuchungsraum der RVU des Vorhabens Tropical Islands Resort ist Teil des Zentrale-Orte-Systems der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Das Zentrale-Orte-System ist ein normiertes, flächendeckendes und hierarchisches System von Orten, die komplexe Funktionen für ihr Umland erfüllen. Die Zentralen Orte sind Schwerpunkte des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens im Gesamtraum Berlin- Brandenburg. Sie übernehmen, entsprechend ihrer Funktion und Einstufung im zentralörtlichen System, Aufgaben für die Gemeinden ihres jeweiligen übergemeindlichen Verflechtungsbereiches. Das Zentrale-Orte-System der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg besteht aus den Elementen Metropole, Oberzentrum, Mittelzentrum und Mittelzentrum in Funktionsteilung Zentrale Orte im Untersuchungsraum Im Untersuchungsraum befinden sich keine Metropolen, Oberzentren und Mittelzentren mit Funktionsteilung. In der Zone 3 des Untersuchungsraumes der RVU befinden sich die Mittelzentren Lübben (Spreewald) - Entfernung ca. 23 km über öffentliche Straße vom Tropical Islands Dome und Lübbenau/ Spreewald - Entfernung ca. 35 km über öffentliche Straße vom Tropical Islands Dome. 21 vgl. Teil 1 Kapitel Fachplanung - Sonderlandeplatz Tropical Islands 22 Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31. März 2009, Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg ( Seite Juni 2015

24 Das Tropical Islands Resort befindet sich im ländlichen Raum der Hauptstadtregion. Die Gemeinden Halbe und Krausnick-Groß Wasserburg sind keine Zentralen Orte. Das Vorhaben liegt an der Grenze der Mittelbereiche Unterspreewald und Schenkenländchen. Der Mittelbereich Unterspreewald ist dem Mittelzentrum Lübben (Spreewald) zugeordnet, der Mittelbereich Schenkenländchen dem Mittelzentrum Königs Wusterhausen. Aufgrund der günstigeren verkehrlichen Anbindung ist davon auszugehen, dass das Tropical Islands Resort dem Verflechtungsbereich des Mittelzentrums Lübben (Spreewald) und Lübbenau/ Spreewald zuzuordnen ist. 23 Das Mittelzentrum Königs Wusterhausen liegt nicht mehr im Untersuchungsraum und mit einer Entfernung zum Tropical Islands Resort von ca. 42 km über öffentliche Straßen vermutlich außerhalb der Erreichbarkeit der Gäste des Tropical Islands Resorts und übernimmt somit keine Versorgungsfunktionen. Gleiches gilt für Zossen mit 47 km, Beeskow mit 49 km, Luckenwalde mit 52 km oder Jüterbog mit 62 km Entfernung. Das nächstgelegene Oberzentrum ist Cottbus in 67 km Entfernung. Die Metropole Berlin liegt in 73 km Entfernung. Neben den Oberzentren sind Mittelzentren wichtige Standorte für Wirtschaft, Handel und Dienstleistungen, teilweise auch für Wissenschaft. Sie tragen ganz wesentlich zur Stabilisierung der ländlichen Räume bei und sind laut Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) in ihrer Funktion zu erhalten und zu stärken. 24 Abbildung 3 Ausschnitt aus Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B), Festlegungskarte 1 23 Quelle: Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31. März 2009, Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg ( 24 Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31. März 2009, Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg ( Juni 2015 Seite 24

25 Die Mittelzentren Lübben (Spreewald) und Lübbenau/ Spreewald bilden innerhalb ihrer Mittelbereiche regionale Bevölkerungsschwerpunkte, halten Bildungs- und Ausbildungsstätten vor, bieten Arbeitsplätze, Kultur- und Freizeitangebote, überregionale Verkehrsknotenfunktion, zentrale Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote sowie Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Dazu gehören in den beiden Städten z.b. die Amtsgerichte, ein Schulangebot, das bis zur Hochschulreife führt, Schwimm-, Sport- oder Veranstaltungshallen, differenzierte Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit- und kulturelle Einrichtungen, ÖPNV-Knotenpunkte/ Anbindungen an den Schienenverkehr, Regelkrankenhäuser und Facharztpraxen. Hinsichtlich der Einzelhandelsfunktion der Mittelzentren ist keine Betroffenheit vorstellbar. Die auf dem Vorhabengebiet geplanten Einkaufsmöglichkeiten, mit einer jeweils maximalen Verkaufsfläche von 800 m², dienen den Gästen, insbesondere der Ferienhausanlagen, als Selbstversorgung. Eine Konkurrenz zu bestehenden Einzelhandelsmärkten im näheren Umfeld, sowie ein Überangebot an Grundversorgung ist aufgrund der Größe und der Art der geplanten Märkte auszuschließen 25.In Kapitel wird detailliert auf die Planung am Standort eingegangen. Durch das zusätzliche Freizeitangebot auf dem Tropical Islands Gelände kann das kulturelle Angebot in der Region weiter ausgebaut werden. Durch gezielte Netzwerkaktivitäten und einer gemeinsamen Vermarktung kann den Bürgern und Gästen der Zugang zu diversen Angeboten erleichtert und die Kultur- und Freizeitfunktion der Mittelzentren gestärkt werden. Durch die Umsetzung des Vorhabens Tropical Islands Resort werden gemäß LEP B-B (G) 2.12 Grundlagen geschaffen, um die Kooperation zwischen den zentralen Orten und den Gemeinden im Untersuchungsraum, gerade mit Blick auf die Entwicklung von Tourismus, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, mittelfristig zu unterstützen. Besucher des Ferienresorts werden neben dem Dome und den Freizeitangeboten auf dem Tropical Islands Gelände auch Einrichtungen im Umfeld besuchen. Gegenwärtig sind gerade im Bereich Tourismus und Freizeit eher weniger Verflechtungen und Zusammenarbeit zwischen den Mittelzentren im Untersuchungsraum und den Gemeinden im Mittelbereich zu erkennen. Die enge Verflechtung zwischen den funktionsnachfragenden Gemeinden soll aktiv gestaltet werden. Die Entwicklung des Vorhabens Tropical Islands Resort wird eine Stärkung der Nachfrage und eine Dynamisierung im Verflechtungsbereich auslösen. Durch die Schaffung gemeinsamer Entwicklungskonzepte kann sowohl die Tragfähigkeit der Mittelzentren Lübben (Spreewald) und Lübbenau/ Spreewald, als auch die der Gemeinden im Mittelbereich gestärkt werden. Das Vorhaben besitzt und erfordert keinerlei Verwaltungsfunktion im öffentlichen Dienstleistungsbereich. Somit ist hinsichtlich der Verwaltungsfunktion der Mittelzentren keine Betroffenheit vorstellbar. Hinsichtlich der Bildungs-, Wissenschafts-, und Sozialen Versorgungsfunktionen sind ebenfalls keine Betroffenheiten zu erwarten. Die Anwesenheit einer größeren Personenzahl im Bereich des Planungsgebietes kann in geringem Umfang Auswirkungen auf die Gesundheitsfunktion haben. Allerdings wird keine Notwendigkeit hervorgerufen, die medizinische Versorgung in der Stadt Lübben (Spreewald) erheblich auszubauen. Die Kapazität der umliegenden Krankenhäuser aller Versorgungsstufen und der Allgemeinärzte reicht aus, um auch einzelne Versorgungsfälle aus dem Vorhabengebiet aufzunehmen. Die fachärztliche Versorgung im Bereich der Stadt Lübben (Spreewald) oder Lübbenau/ Spreewald kann sich sogar verbessern, da Fachärzte mit den dazukommenden Nutzern der Anlage ein auskömmliches Betätigungsfeld ausmachen könnten. Auf die Ergebnisse zu Verkehrsknotenfunktionen und möglicher Auswirkungen wird in Kapitel 3.7 näher eingegangen. 25 vgl. Kapitel Siedlung Seite Juni 2015

26 Die Siedlungsentwicklung soll auf Zentrale Orte konzentriert werden. Bei dem Vorhaben Tropical Islands Resort handelt es sich ausschließlich um eine Erweiterung einer Ferienanlage mit vorwiegendem Freizeitwohnen. Es trägt mit seinen wirtschaftlichen Auswirkungen dazu bei, das Zentralörtliche System im Untersuchungsraum zu sichern Vorhandene interkommunale und regionale Konzepte oder Handlungsprogramme Im Untersuchungsraum der Zone 3 bestehen für die Reisegebiete Spreewald, Dahme-Seenland, Fläming und Seenland Oder-Spree als touristisch geprägte Destinationen diverse interkommunale und regionale Konzepte oder Handlungsprogramme, die, das Ziel haben, den Gesamtraum zu entwickeln und zu stärken. Diese werden nachfolgend erläutert und in Bezug auf das Vorhaben Tropical Islands Resort bewertet Landestourismuskonzeption Brandenburg Mit der Landestourismuskonzeption Brandenburg wird neben einer Steigerung des ökonomischen Nutzens durch eine nachhaltige Tourismusentwicklung die Verbesserung bzw. Aufwertung des Gesamtimages von Brandenburg durch den Tourismus nach außen und innen angestrebt. Grundlegendes Ziel ist der Ausbau des Tourismus als nachhaltiger Wirtschafts- und Imagefaktor für Brandenburg. Die Landestourismuskonzeption basiert auf einer gemeinsamen Arbeit von Verbänden, Institutionen und Ministerien. 26 Die Spreewaldregion und das Tropical Islands haben als überregionale touristische Destinationen einen wesentlichen Anteil an der Tourismuskonzeption Brandenburg. Das Vorhaben Tropical Islands Resort bedeutet nicht nur eine quantitative, sondern vor allem eine strukturelle und zielgruppenorientierte Ausweitung der Beherbergungskapazitäten in verschiedenen Segmenten (Hotel, Ferienhäuser, Camping etc.). Die geplante Entwicklung des Resorts trägt damit und mit der Ausrichtung auf ein breites Zielgruppenspektrum und der Etablierung als Ganzjahres-Übernachtungsreisedestination den Zielen und Strategien der Landestourismuskonzeption Brandenburg Rechnung. Mit Hilfe von Kooperationen der Tourismusverbände als auch der umgebenden Tourismuswirtschaft und einer stetigen Weiterentwicklung und qualitativen Aufwertung der touristischen Angebote kann das Vorhaben zu einer nachhaltigen Tourismusentwicklung sowie zur Verbesserung bzw. Aufwertung des Gesamtimages von Brandenburg durch den Tourismus nach außen und innen beitragen ILE/ LEADER-Programme - Entwicklungskonzept Region Spreewald-PLUS Das Vorhabengebiet liegt innerhalb der ILE/ LEADER-Region Spreewald-PLUS. ILE/ LEADER-Programme sind Förderprogramme gemäß der Verordnung zur Entwicklung des ländlichen Raumes der Europäischen Union, durch die finanzielle Mittel bereit stehen, mit denen innovative, nachhaltige Entwicklungsstrategien für ländliche Gebiete unterstützt werden sollen. Die Region Spreewald-PLUS ist bereits seit dem 23. November 2007 eine anerkannte ILE/ LEADER-Region und wurde bis 2020 nochmals als Leader-Förderregion anerkannt. 26 Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg; und Tourismusgutachten ghh consult GmbH 27 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 15. Juni 2015 Seite 26

27 Vorhabengebiet Abbildung 4 LEADER-Regionen in Brandenburg (Quelle: Durch den Spreewaldverein e.v. Lübben wurde im Auftrag des Landkreises Dahme-Spreewald/ Amt für Wirtschaftsförderung und Beteiligung Förderung des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburgs das Entwicklungskonzept Region Spreewald-PLUS für den Landkreis Dahme- Spreewald erarbeitet. Das Konzept verfolgt das Leitbild Nachhaltige Erhöhung der Lebensqualität in der LEADER- Region Spreewald-PLUS durch Verbesserung der Wirtschaftsstrukturen, Wahrung der Traditionen und dem Bekenntnis zu innovativem Handeln. Den Schwerpunkt bilden Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung des ländlichen Raumes als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum. Touristische Potenziale und Projekte sowie deren Vernetzung werden vorrangig in den Großschutzgebieten, in den Korridoren der touristischen Wegenetze und in den bestehenden sowie neu zu entwickelnden Kur- und Erholungsorte unterstützt und verwirklicht. Gemeinsam mit den LEADER-Regionen Oderland-Spree, Spree-Neiße-Land, Energieregion im Lausitzer Seenland und Märkische Seen sollen Aspekte der Koordinierung der touristischen Entwicklung vorangetrieben werden. Einen Handlungsschwerpunkt des Entwicklungskonzeptes der Region Spreewald-PLUS bildet die Entwicklung zielgruppenorientierter und thematischer Angebote im ländlichen Tourismus, einschließlich der Schaffung der dafür notwendigen Infrastruktur. Schwerpunkte der Umsetzung (Leitprojektthemen) bilden hierbei: Produktentwicklung unter Vernetzung von vorhandenem Potenzial im Bereich Wellness, Gesundheit und gesunder Ernährung (u. a. für Familien und Senioren) Seite Juni 2015

28 Erarbeitung und Umsetzung themenbezogener Angebote im Natur- und Kulturtourismus sowie Aktivurlaub (Rad- und Wasserwanderer, Angler, Vogelfreunde, Kulturtouristen, Nordic-Walking) Qualifizierung der Tourismusanbieter und touristischer Dienstleister (Kooperation mit anderen Regionen) 28 Tropical Islands strebt eine regionale Entwicklung an, die wirtschaftlich, sozial und ökologisch zugleich ist, die Arbeitsperspektiven bietet, neue Einkommensquellen schafft und die Lebensqualität im ländlichen Raum erhöht. Die überregionale Ausstrahlung des Tourismusmagneten Tropical Islands Resort kann, z.b. durch die Schaffung von Bettenkapazitäten, durch die Region Spreewald-PLUS genutzt werden. Für das Vorhaben Tropical Islands Resort sind vor allem Infrastrukturmaßnahmen aus dem Konzept von Relevanz. So ist die Anbindung und touristische Vernetzung von Angeboten und infrastruktureller Anbindung in der West-Ost- Achse zum Groß Leuthener See und Schwielochsee/ Groß Mochowsee, einschließlich des Umfeldkorridors relevant, die auch den Ausbau der touristischen Wegeverbindung zwischen Brand - Tropical Islands - Krausnick - Schlepzig vorsieht. Hierbei kommt der Lückenschließung von Rad- und Wanderwegen eine hohe Bedeutung zu Spreewaldverein e.v. - Dachmarke für den Wirtschaftsraum Spreewald Der Spreewaldverein e.v., als Zusammenschluss von Kommunen und örtlichen Unternehmen in der Spreewaldregion, ist Zeichengeber der regionalen Dachmarke für den Wirtschaftsraum Spreewald. Durch die regionale Dachmarke wird eine integrierte und vernetzte Entwicklung aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche im Spreewald von landwirtschaftlicher Rohstoffproduktion bis zur Lebensmittelveredelung in der Gastronomie angeboten und unterstützt. Für den Verbraucher soll dabei das Logo als Orientierungshilfe dienen und zudem die Bekanntheit und den Wiedererkennungswert von original Spreewälder Produkten und Dienstleistungen steigern. Das Destinationsmanagementkonzept stellt im Auftrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Dahme- Spreewald (ghh consult GmbH, 2010) für die Region Spreewald die folgenden Aspekte in den Mittelpunkt: künftige Positionierung der Destination Spreewald im touristischen Wettbewerb gemeinsam mit den Reisegebieten Dahme-Seenland-Gebiet, Niederlausitz, Elbe-Elsterland Formulierung strategischer Weichenstellungen, um künftigen Trends und Tendenzen sowie den geplanten Großprojekten (Tropical Islands Dome, neuer Flughafen BBI) Rechnung zu tragen Vorschläge zu der Organisationsstruktur im Tourismusmarketing Umsetzungsmaßnahmen des Destinationsmanagementkonzeptes Das Destinationsmanagementkonzept für die Region Spreewald bildet die Grundlage einer nachhaltigen Vernetzung der verschiedenen Akteure des Tourismus. Es bietet Ansatzpunkte zur effektiven Kommunikation nach innen und nach außen und richtet sich an alle Unternehmen aus Tourismus und komplementären Sektoren, um den Tourismus im Spreewald zu fördern. Die Innenwirkung des Destinationsmanagementkonzeptes ist für die Schaffung von Identität, Authentizität, Servicequalität und Gästezufriedenheit von hoher Bedeutung. 29 Das Vorhaben Tropical Islands Resort steht der erfolgreichen Umsetzung der regionalen Konzepte und Handlungsprogramme wie dem Destinationsmanagementkonzept für die Region Spreewald nicht entgegen und fördert durch die Resort-Entwicklung und die dazugehörenden Marketingmaßnahmen massiv die positiven touristischen Außenwirkungen auf die Reiseregion Spreewald und das Reisegebiet Dahme-Seenland. 28 Land Brandenburg; Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft ( 29 SPREEWALDVEREIN e.v.; Juni 2015 Seite 28

29 Bürgerstiftung Spreewald Mit der Gründung einer Stiftung Kulturlandschaft Spreewald im Mai 2007 sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, die Landschaft als Kapital weiter zu erhalten - In-Wert-Setzung". Es sollen möglichst viele Menschen vor Ort als Stifter eingebunden werden und damit einen Teil der Verantwortung tragen. Die Bürgerstiftung initiiert zahlreiche Initiativen vor Ort, darunter: "Klasse - klares Wasser": Bildungsprojekt der Spreewaldstiftung. In Arbeitsgemeinschaften, im Unterricht und mit verschiedenen Projektarbeiten erforschten die Kinder anderthalb Jahre lang altersgerecht und fächerübergreifend das Lebenselixier Wasser und erlernten den nachhaltigen Umgang mit diesem wichtigen Lebensmittel. Spreewaldhöfe : Die Entwicklung zukunftsfähiger ökologischer Landnutzungsmodelle zur Existenzsicherung der Spreewaldbauern, als Pfleger und Gestalter dieser Landschaft, wird verbunden mit der Wiedergeburt traditionellen Handwerks im Spreewaldbauernhof. Spreewälder Herkunft : Der Anbau von Kulturpflanzen aus dem Spektrum alter Landsorten und regionalen Herkünfte hier der Spreewälder Meerrettich dient der biologischen Vielfalt und der Attraktivität der Kulturlandschaft. Wasserschlagwiese : Erhalt des typischen Bildes des Spreewalddorfes Lehde und der letzten funktionsfähigen Wasserschlagwiese" im Spreewald Stiftungs-Honig Spreewälder Wildblüte : Ein speziell untersuchter Honig, der die biologische Vielfalt des Spreewaldes in seiner Pollenzusammensetzung repräsentiert, soll zum Stiftungshonig als Spreewälder Wildblüte" entwickelt werden. Themenradwege Für Fahrradtouristen gibt es zahlreiche themengebundene Routen, wie der 66-Seen-Wanderweg: Mit über 400 km Länge der Hauptwanderweg Brandenburgs, der zu den attraktivsten Flachlandwanderwegen Deutschlands zählt; der Wanderweg Lesefährte Waldwiesen des Naturparks Dahme-Heideseen: 20 km langer, literarischer Rundwanderweg, der durch den österreichischen Medienkünstler W. Georgsdorf konzipiert wurde; der Wanderweg Köthener Heideseen: Auf den Krausnicker Bergen und rund um die Köthener Seen auf den Spuren der eiszeitlichen Gletscher; der Gurkenradweg: Auf 260 km quer durch den Spreewald - die Tour führt durch den Unter- und Oberspreewald nach Cottbus und ins Peitzer Land; der Spreeradweg: 196 km entlang der Spree von Sachsen nach Berlin; der Dahmeradweg: 123 km von der Quelle der Dahme bei Kolpien bis zur Mündung in die Spree bei Berlin- Köpenick; der Hofjagdweg: Der Hofjagdweg verbindet auf einer Länge von 68 km die berlinnahe Region um Königs Wusterhausen mit dem Naturpark Dahme-Heideseen und dem Spreewald; Zielort ist die Spreewaldstadt Lübben Sie alle nehmen Bezug auf kulturlandschaftliche Alleinstellungsmerkmale der Region. Die Bewertung potenzieller Auswirkung des Vorhabens auf kulturlandschaftliche Entwicklungskonzepte Wird in Kapitel Natur und Landschaft Situation im Untersuchungsraum vorgenommen. Masterplan naturverträglicher Wassertourismus Spree-Spreewald Der Masterplan Naturverträglicher Wassertourismus Spree-Spreewald stellt eine konzeptionelle Grundlage für die künftige wassertouristische Ausrichtung der Spreewaldregion, v.a. im Bereich des Kanutourismus dar. Seite Juni 2015

30 Der Masterplan verfolgt dabei das Ziel, die hervorragenden Gewässerpotenziale des Spreewaldes nicht nur als tagestouristisches Ausflugsziel für Kanuten aus dem regionalen Umfeld zu positionieren, sondern darüber hinaus auch den Anteil an Kanuurlaubern mit mehrtägigem Aufenthalt kontinuierlich auszuweiten und den Spreewald überregional als Wasserwanderrevier für Kanureisen zu positionieren. Für die Zukunftssicherung des Wassertourismus im Spreewald sind dabei der Schutz und die Bewahrung der außergewöhnlichen Naturlandschaft unverzichtbar. Möglich wird dies durch eine hohe Qualität in der gesamten kanutouristischen Servicekette, eine gezielte Steuerung der Kanuverkehre und ein naturverträgliches Verhalten der Paddler. Kanuanbieter, Gemeinden, Tourismusorganisationen und Biosphärenreservat engagieren sich gemeinsam auf dieser Grundlage für eine naturverträgliche, qualitativ hochwertige Gestaltung des Kanutourismus, um diesen als wassertouristischen Angebotsschwerpunkt für den Spreewald langfristig zu erhalten. 30 In der qualitativ hochwertigen Gestaltung des Kanutourismus ergeben sich zum einen Vernetzungsansätze mit dem Vorhaben Tropical Islands Resort (Ausflugsmöglichkeiten der Gäste, besondere Attraktion mit Alleinstellungsmerkmal im Bereich Wassertourismus); andererseits wird im Masterplan auch auf die Notwendigkeit der gezielten Lenkung der Kanuten hingewiesen, um die natur- und umweltseitigen Bedürfnisse zu berücksichtigen 31 Der Vorhabenträger sieht die Installierung eines strategischen Besucherlenkungssystems vor. Näheres hierzu siehe unter Teil 4 der Verfahrensunterlagen/ FFH Verträglichkeitsprüfung/ Anlage D sowie im Tourismusgutachten, ghh consult GmbH Wirtschaft Bestand und Planung im Vorhabengebiet Begründung des Bedarfs (Marktanalyse) Markt- und Standortanalyse In einer Markt- und Standortanalyse wurde durch das Büro ghh consult GmbH die Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens in einem Umgriff von ca. 25 km vorgenommen. Die Ergebnisse aus dem Gutachten und der Standortanalyse werden nachfolgend als Grundlage für die Bedarfsermittlung zusammenfassend dargestellt. Entwicklung Beherbergungssektor in der Region (Marktanalyse) Das Beherbergungsangebot in Brandenburg setzt sich aus der klassischen Hotellerie (Hotels, Hotel garni, Gasthöfe, Pensionen) mit ca. 53 %, weiteren Beherbergungsstätten (Jugendherbergen, Erholungsheime, Ferienzentren/- häuser, Vorsorge-/ Rehakliniken) mit ca. 34 % sowie Campingplätzen mit ca. 13 % zusammen. Die Reisegebiete Spreewald, Fläming und Dahme-Seenland, liegen in dem Untersuchungsgebiet innerhalb des 25 km- Umgriffs. Das Land Brandenburg hat in den letzten 5 Jahren eine durchaus positive Entwicklung erfahren. Die Nachfrage innerhalb des Beherbergungssektors stieg überproportional zum Angebot und verdeutlichte sich bei der Bettenauslastung durch eine Steigerung mit zwei Prozentpunkten auf 36,8 Prozent. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bewegte sich nach Aussagen des Gutachters konstant bei 2,7 bis 2,8 Tagen. 30 Masterplan naturverträglicher Wassertourismus Spree-Spreewald, Endbericht 2012; PROJECT M GmbH 31 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 15. Juni 2015 Seite 30

31 Anhand einer Gegenüberstellung der drei Reisegebiete Spreewald, Dahme-Seenland und Fläming in dem vorliegenden Gutachten konnten folgende Erkenntnisse im Bereich Angebots- und Nachfrageentwicklung gewonnen werden: Das Reisegebiet Spreewald gehört mit seiner durchschnittlichen Bettenauslastung zu den wichtigsten Reisedestinationen in Brandenburg. Das Reisegebiet Dahme-Seenland weist im Vergleich, aufgrund eines stärkeren Anstiegs bei den Bettenkapazitäten, die stärkste Dynamik auf. Das Reisegebiet Fläming liegt im Vergleich, trotz einer gestiegenen Aufenthaltsdauer, deutlich hinter dem Spreewald und Dahme- Seenland. Zusammenfassend nahm das Bettenangebot, bei allen drei Reisegebieten, in den letzten 10 Jahren um ca. 400 Betten pro Jahr zu. Dies zog, bei gleichzeitiger Steigerung der Auslastung, einen Zuwachs von ca. 1,07 Mio. Übernachtungen mit sich. Die Auslastung liegt teilweise über dem Durchschnitt des Landes Brandenburg. Zudem ist eine tendenzielle Steigerung der Aufenthaltsdauer zu erkennen. Die Nachfragespitzen liegen deutlich in den Sommermonaten und lassen auf einen hohen Bedarf an neuen Angeboten für die kalten Jahreszeiten schließen. 32 In der nachfolgenden Tabelle wird die aktuelle Bettenauslastung (Stand 2013) der drei Reisegebiete ins Verhältnis zu der bestehenden Nachfrage bei Tropical Islands gesetzt. Die vorhandenen Übernachtungsmöglichkeiten des Tropical Islands Resort zeigen über alle Kategorien vergleichsweise hohe Auslastungszahlen bei einer minimal geringeren Aufenthaltsdauer am Standort. Die Nachfragespitzen sind zudem abweichend. Die Gründe hierfür werden weiter unten im Text unter Entscheidungsgründen wirtschaftliche Aspekte näher erläutert. Reisegebiet Spreewald Dahme-Seenland Fläming Tropical Islands Auslastung 41,4 % 41,0 % 36,4 % 65 % Aufenthaltsdauer 2,7 Tage 2,0 Tage 2,5 Tage 2,1 Tage Nachfragespitzen Mai Sept. Mai Aug. - Mai + Okt. Tabelle 1 Vergleich Auslastung Reisegebiete, Angaben: ghh consult GmbH und TIAM 2014 Entwicklung Beherbergungssektor Tropical Islands (Standortanalyse) Die Freizeitanlage Tropical Islands eröffnete im September 2004 die tropische Badelandschaft im Dome. In den vergangenen 10 Jahren wurden am Standort unterschiedliche Beherbergungsangebote etabliert. Der Beherbergungsmix umfasst 2014 ca. 61 % aus dem Bereich klassische Hotellerie (im Dome), ca. 21 % aus dem Bereich Beherbergungsstätten (Ferienwohnungen, Ferienhäuser) und ca. 21 % aus dem Bereich Campingplatz (Standplätze, Mobilheime). Gästeanreisen Übernachtungsgäste und Besucher Dome (Tages- und Übernachtungsgäste) von : 32 ghh Consult GmbH Tourismusgutachten zur Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens, S. 24 Seite Juni 2015

32 Anzahl Verfahrensunterlage ROV Tropical Islands Resort Anreisen pro Jahr (TG + ÜG) Ziel Abbildung 5 Besucherzahlenentwicklung Tropical Islands Dome ; Grafik: CL MAP GmbH; Angaben: TIAM 2014 Die Besucherzahlenentwicklung zeigte seit 2007 ein stetiges Wachstum und hat sich bei einer Größenordnung von ca Gästeanreisen pro Jahr eingependelt. Die teilweise starken Schwankungen in den vergangenen 10 Jahren sind, aufgrund umfangreicher Umbaumaßnahmen 2006 im Dome, verbunden mit 6 Wochen Schließung sowie durch die Europakrise und ihre Folgen in den Jahren 2011 und 2012 zu erklären. Vorrangig begründet durch den Rückgang von Besuchern aus den angrenzenden Ländern Polen und Tschechien. Aufgrund der Abhängigkeit des laufenden Betriebes von Ferienzeiten, Wetter und dem Reisezielverhalten der Gästezielgruppen, ergeben sich zudem teilweise starke saisonale Schwankungen. Nachfragespitzen sind im Oktober und März mit bis zu Besuchern pro Monat im Dome zu verzeichnen. Wohingegen in den Sommermonaten von Juni bis September das Besucheraufkommen teilweise weit unter dem monatlichen Durchschnittswert liegt. Die Wochenenden sind im Wochenverlauf am stärksten besucht. Besucherzahlen pro Monat (2013) Dez '12 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez Jan '14 Abbildung 6 Besucherzahlenentwicklung im Jahresverlauf (2013), Anreisen pro Monat (Tages- u. Übernachtungsgäste); Grafik: CL MAP GmbH; Angaben: TIAM Juni 2015 Seite 32

33 Bezogen auf die Anreisen besteht aktuell ein Verhältnis von Tagesgästen zu Übernachtungsgästen aus ca. 80 % Tagesgästen und ca. 20 % Übernachtungsgästen. Dieses Verhältnis ergibt sich aus dem derzeitigen Übernachtungsangebot und dem Freizeitangebot Dome. Übernachtungsmöglichkeiten In den ersten drei Jahren wurde Tropical Islands fast ausschließlich als Tagesausflugsziel gewählt. Um das Domizil auch deutschlandweit und international attraktiv am Markt zu platzieren, wurden im Jahr 2006 umfangreiche Umbauarbeiten innerhalb des Domes vorgenommen. Neben Wellness und Saunabereichen sind vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten entstanden. Die bestehenden Bettenkapazitäten (Stand 2014) auf dem Gelände gliedern sich wie folgt auf: Bestehende Übernachtungsmöglichkeiten Anzahl Betten Bestand Dome 858 Campingplatz Novasol 294 Gesamt (zzgl. 45 Standplätze) Tabelle 4 Bestand Bettenanzahl Tropical Islands, Angaben: TIAM, April 2014 Die 858 Betten im Dome teilen sich auf in Zelte, Lodges und Bungalows. Die Kapazitäten innerhalb des Domes sind für mögliche Erweiterungen bereits fast ausgeschöpft. Im September 2008 wurde südwestlich des Domes der Tropical Islands Campingplatz eröffnet. Inzwischen sind insgesamt 102 Standplätze vorhanden, die sich in Zelte, Flächen für Wohnmobile und 23 neu errichtete Mobilheime aufteilen. Aktuell wird die Erweiterung der Unterkünfte für zusätzliche solcher Wohneinheiten geplant. Von dem Anbieter Novasol werden bereits 48 Ferienhäuser (294 Betten) in unmittelbarer Nähe zum Dome betrieben. Zudem bietet Tropical Islands in den nahegelegenen Orten Zützen und Teupitz 31 Ferienwohnungen an. Weitere Nachfragen an Übernachtungskapazitäten werden derzeit durch Kooperationen mit Anbietern von Ferienwohnungen und Partnerhotels in der Umgebung gedeckt. Im Verhältnis Übernachtungsgäste zu Tagesgästen steigt momentan die absolute Anzahl an Übernachtungsgästen pro Jahr. Die Anzahl der Tagesgäste hingegen sinkt bzw. stagniert. Zum einen wird diese Entwicklung durch die geschaffenen Übernachtungsmöglichkeiten gewollt forciert, zum anderen wächst die Nachfrage an der Attraktion Tropical Islands bei Besuchern aus einem größeren Einzugsbereich. Setzt man die Bettenkapazität pro Jahr ins Verhältnis zu den tatsächlichen Gästeübernachtungen von Tropical Islands, so wird anhand des Index deutlich (Abbildung 6), dass die jährliche Bettenauslastung bei kontinuierlich schonender Erweiterung an Übernachtungskapazitäten, weitgehend konstant geblieben ist. Demzufolge ist eine stetige Nachfrage bei Übernachtungsgästen zu verzeichnen. Im Jahr 2013 lag die jährliche Bettenauslastung in Summe bei ca. 65 %. Seite Juni 2015

34 INDEX Verfahrensunterlage ROV Tropical Islands Resort Angebots- und Nachfrageentwicklung Übernachtungen Tropical Islands (Index 100 entspricht 2007) Bettenkapazitäten Gästeübernachtungen Bettenauslastung Abbildung 6 Darstellung Kapazitäten vorhandene Einheiten zu Übernachtungen und Auslastung pro Jahr (2013) nach Index (* 2007 = 100); Grafik: CL MAP GmbH; Angaben: TIAM 2014 Aufenthaltsdauer Bei dem Vergleich der Beherbergungsangebote Dome (durchschnittliche Aufenthaltsdauer 1,3 Tage) mit den Ferienhaus- und Campingplatzangeboten (durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2,8 Tage) wird deutlich, dass für eine Steigerung der Aufenthaltsdauer das Entwicklungspotenzial im Bereich Beherbergungsstätten (Ferienhäuser) liegt. Generell ist zu bemerken, dass die Aufenthaltsdauer von Gästen aus Deutschland bei ca. 2,7 Tagen liegt, wohingegen Besucher aus dem Ausland bis zu 3,4 Tage verweilen. 33 Herkunftsanalyse Im Vergleich zu den ersten drei Betriebsjahren ist der Anteil der Besucher aus Regionen von > 3 h Entfernung im Verhältnis zu den Besuchern aus der Region (Entfernung von ca. 1 h) in den letzten Jahren angestiegen. Ebenso zeigt sich, dass bereits ca. 15 % der Besucher aus den umliegenden Ländern zu Besuch kommen, insbesondere aus Polen und Tschechien. 34 Nach Aussagen der Marketingabteilung von Tropical Islands, ist davon auszugehen, dass dieser Trend steigen wird, insbesondere bei Besuchern aus den Ländern Dänemark und Schweden. Mit Hilfe einer Radienkarte konnten für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Juli 2014 durch das Büro GfK GeoMarketing, die Herkunft der Besucher ins Verhältnis gesetzt werden. Erkennbar wird, dass mittlerweile ca. 27 % der Besucher für einen Besuch bei Tropical Islands eine Fahrzeit von > 3 h in Kauf nehmen. Allgemein gilt, dass ab einer Fahrzeit von > 2 h die Bereitschaft für eine Übernachtung gegeben ist. Mit ca. 15 Prozent internationalen Gästen ist bereits eine hohe Nachfrage an Übernachtungskapazitäten vorhanden, schon heute die Kapazitäten am Standort übersteigt. 33 FEWO 2013, TIAM Fremdenverkehrsstatistik 34 TIAM, 2014, Marketing Plan F Juni 2015 Seite 34

35 Abbildung 7 Herkunftsanalyse Tropical Islands (2014); Grafik: GfK GeoMarketing Ergebnisse Markt- und Standortanalyse Aus den Analysen der Angebots- und Nachfrageentwicklung, im Bereich Beherbergung in den umliegenden Reisegebieten und Brandenburg sowie der Besucherzahlen- und Übernachtungsangebotsentwicklung am Standort, können folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: 1. Wie im Tourismusgutachten erläutert, fehlten, aufgrund einer abgeschwächten Dynamik bei der Angebotsentwicklung in den umliegenden Reisegebieten, in den vergangenen 3 Jahren auch Impulse für eine nachhaltige Steigerung der Gästeübernachtungen in der Region ghh Consult GmbH Tourismusgutachten zur Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens, S. 34 Seite Juni 2015

36 2. Zahlreiche Unterkünfte in der Region sind bereits ein Jahr im Voraus für die Hauptsaison ausgebucht. Anhand der Erfahrungen am Standort Tropical Islands wird deutlich, dass die Nachfrage an Übernachtungsmöglichkeiten mit wachsendem Übernachtungsangebot steigt. Insbesondere während der Hauptsaison besteht ein hohes Nachfragepotenzial an vielfältigen Übernachtungsmöglichkeiten. 3. In den umliegenden Reisegebieten liegen die Nachfragespitzen in den Sommermonaten Mai bis September. Um die Saison in der Region ausdehnen zu können, besteht nach Aussagen des Tourismusgutachters ein erhebliches Potenzial an weiteren Angeboten für die kalte Jahreszeit. 4. Die Aufenthaltsdauer liegt im Bereich Beherbergungsstätten und Campingplätze wesentlich über denen im Bereich klassische Hotellerie. Aufgrund einer steigenden Nachfrage im Bereich Ferienhäuser und -wohnungen sowie der Erfahrungen am Standort Tropical Islands mit den bereits entwickelten Mobilheimen (Auslastung 90 %), besteht ein wesentlicher Bedarf, diese Betriebsart zu erweitern In den Reisegebieten Spreewald, Dahme-Seenland und Fläming konnte, gemäß dem vorliegenden Tourismusgutachten, in den vergangenen 10 Jahren ein jährliches Wachstum von ca. 400 Betten beobachtet werden. Bei einer sukzessiven Realisierung der Ferienhausdörfer bis 2026 wird die durchschnittliche Steigerung des Bettenangebotes am Standort Tropical Islands von Seiten der Fachgutachter als plausibel und notwendig bewertet. 6. Das Vorhaben Tropical Islands steuert einem möglichen Negativtrend (durch Wegfall von Beherbergungsbetrieben am Markt, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind sowie aus soziodemografischen Gründen) in den kommenden Jahren bereits heute entgegen. Indem die Übernachtungsangebote sukzessive erweitert werden und eine Stärkung des vorhandenen Angebotes sowie Kooperationen zu umliegenden Attraktionen und Beherbergungsstätten bestehen. Weitere zusammenfassende Aspekte zur Plausibilisierung des Vorhabens Tropical Islands können aus dem beiliegenden Gutachten zur Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens (ROV) (vgl. Teil 1, Anlage B) entnommen werden Gästepotenzial Allgemeine Grundlagen Die oben genannten Punkte 1-6 stellen die Grundlage für die Entscheidung für ein Vorhaben dieser Größenordnung dar. In den vergangenen vier Jahren wurden fortwährend Untersuchungen zur Tourismusentwicklung, soziodemografischen Entwicklung, Kundenzufriedenheit am Standort und zur betriebswirtschaftlichen Beurteilung vorgenommen. Ziel war es, anhand quantitativer und qualitativer Aspekte ein Leitbild für die Erweiterungen auf dem Areal zu entwickeln und daraus ein ganzheitliches und langfristig nachhaltiges Konzept zu erstellen. Die Entscheidungsgründe werden nachfolgend aufgeführt. Entscheidungsgründe - Touristische Aspekte Grundlage für den Umfang und Inhalt des Vorhabens sind die Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem bestehenden Betrieb sowie den Angebots- und Nachfrageanalysen im Beherbergungssektor regional und überregional. Entscheidungsgründe: Brandenburg gewinnt als Reiseziel an Attraktivität - insbesondere auch für Besucher aus dem Ausland und soll gestärkt werden. Langfristige Stärkung und Ausbau der positiven Entwicklung der Region Dahme-Seenland. 36 ghh Consult GmbH Tourismusgutachten zur Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens, S Juni 2015 Seite 36

37 Damit verbunden steigt der Anspruch an Qualität und Angebotsvielfalt in der Region. Ausbau der Ankerfunktion Tropical Islands als Freizeitanlage und Weiterentwicklung eines neuen Produkts als Freizeit- und Ganzjahresurlaubsdestination. Damit einhergehend die Entwicklung und Stärkung als Ganzjahresdestination. Die bestehenden Übernachtungskapazitäten im Tropical Islands Dome sind begrenzt. Die Nachfrage übersteigt das Angebot an Übernachtungskapazitäten auf dem Areal. Der Bekanntheitsgrad der Marke Tropical Islands national und international ist in den vergangenen Jahren gewachsen und wird durch neue Angebote gestärkt. Insbesondere die Nachfrage bei Besuchern aus einer Entfernung von >3 h steigt. Die Nachfrage durch internationale Gäste soll gestärkt werden. Neue Gästezielgruppen sollen angesprochen werden. Entscheidungsgründe - Wirtschaftliche Aspekte Die Erweiterung am Standort und die Produktentwicklung von einer Tagesdestination hin zu einer Urlaubsdestination dienen der Sicherung einer langfristigen Nutzung des Domes an dem Standort. Die Entwicklung neuer Übernachtungsmöglichkeiten und Angebote wird notwendig, um eine wirtschaftlich, gesunde und nachhaltige Tragfähigkeit zu garantieren. Entscheidungsgründe: Optimale Ausnutzung des vorhandenen Grundstücks unter Berücksichtigung natur- und artenschutzfachlicher Belange sowie Weiterverwendung und Wiederverwendung vorhandener Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen. Seit einigen Jahren stagniert das jährliche Besucheraufkommen. Um diese Stagnation zu durchbrechen sind weitere Impulse im Betrieb erforderlich. Vergrößerung des Einzugsbereiches auf 7 8 Fahrstunden Entfernung aus Deutschland und Zentraleuropa, um neue Gästezielgruppen zu erreichen. Aktuell fehlende Übernachtungsangebote in unterschiedlichen Übernachtungsformen sind für die Bedürfnisse der weitreisenden Gäste bereit zu stellen. Die Produktentwicklung erschließt ein neues Feld, welches es in Brandenburg so noch nicht gegeben hat. Ein schonendes Wachstum mit einer hohen Flexibilität im Betrieb kann durch eine sukzessive Realisierung gewährleistet werden. Dabei werden von Seiten Tropical Islands ab einer Auslastung von 65 % pro Jahr Erweiterungen angestrebt. Für die Entwicklung einer Urlaubsdestination sind Angebote zu schaffen, die den Bedürfnissen eines längeren Aufenthaltes gerecht werden. Durch Erfahrungen aus dem bestehenden Betrieb wird deutlich, dass eine längere Aufenthaltsdauer vor allem durch den Beherbergungssektor Ferienhaus erreicht wird. Für ein ganzheitliches Konzept als Urlaubsdestination wird eine kritische Masse an Wohneinheiten, Erlebnisangeboten und Infrastruktur auf dem Areal notwendig. Durch die Verlagerung des Schwerpunktes von Tages- zu Übernachtungsgästen ergibt sich einer Verbesserung der Planbarkeit, unter anderem durch einen größeren Buchungszeitraum. Eine stufenweise Erweiterung von Übernachtungsmöglichkeiten bis zu 750 Betten pro Jahr wird durch den Tourismusgutachter in Bezug auf den regionalen Kontext als plausibel eingestuft. Tropical Islands zielt auf eine sukzessive und gesunde Entwicklung einer Ganzjahres-Übernachtungsdestination ab. Seite Juni 2015

38 Entscheidungsgründe - Soziodemografische Aspekte Bei der touristischen Entwicklung sind speziell in Brandenburg die demografischen Aspekte zu berücksichtigen. Die Bevölkerungszahl insgesamt wird in den nächsten Jahren weiterhin sinken. Dabei werden sich die Proportionen zugunsten der höheren Altersjahrgänge verschieben. Gemäß dem Tourismusgutachten ist aus diesem Grund das Angebot noch stärker auf die Bedürfnisse der zukünftigen Senioren auszurichten. Allerdings ist es zudem besonders wichtig, durch geeignete Angebote Zielgruppen anderer Alters- und Lebensphasen für das Reiseziel Brandenburg zu begeistern. Für den Umfang und Inhalt des Vorhabens ergeben sich aus soziodemografischer Sicht folgende Entscheidungsgründe: Der höchste Anteil der Übernachtungsgäste überregional kommt aus Bayern (2013, 16,6 %) und Nordrhein Westfalen (2013, 12,2 %). Der Anteil der Übernachtungsgäste aus der unmittelbaren Region ist deutlich geringer. Einer Vernachlässigung der Zielgruppen Erwachsene mittleren Alters, Familien sowie Kinder und Jugendliche wird durch die Attraktionen und die Vielfalt der Angebote des Gesamtvorhabens entgegen gewirkt. Durch die Schaffung von Ganzjahresangeboten wird die Bindung und Etablierung entsprechender Vollzeitarbeitsplätze gestärkt. Prognose für die Entwicklung Tropical Islands Resort, Brandenburg Prognose Nachfrage Beherbergungssektor Anhand der Angaben zu Angebot und Nachfrage des Statistischen Bundesamtes zum Beherbergungssektor Brandenburg 37 kann angenommen werden, dass der Sektor Feriendörfer, -häuser, -wohnungen eine deutliche Nachfragesteigerung auch zukünftig, insbesondere durch Gäste aus dem Ausland, erzielen wird. Auch die Landestourismuskonzeption Brandenburg bewertet ein Wachstum von Übernachtungsmöglichkeiten in den Segmenten Hotel, Ferienhäuser/ Ferienwohnungen sowie Campingplätze in Brandenburg als sinnvoll, begründet durch die überdurchschnittliche Nachfrageentwicklung. Bei Tropical Islands konnte in den vergangenen Jahren mit fortwährender Kapazitätssteigerung des Übernachtungsangebotes eine andauernde Nachfragesteigerung beobachtet werden. Die Nachfrage an Übernachtungskapazitäten ist hoch, so dass das Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Erkennbar wird dies insbesondere durch die im Sommer 2014 eröffneten Mobilheime, die auf Anhieb eine Auslastung von über 90 % generierten. 38 Da bereits Folgemonate ausgebucht waren, wird davon ausgegangen, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Die Produktentwicklung des Resorts Tropical Islands konzentriert sich als touristische Ganzjahresdestination auf ein über den reinen Beherbergungsbetrieb hinaus gehendes Angebot. Demzufolge wird durch die geplanten Übernachtungsangebote und zukünftigen Freizeit- und Sportangebote das Nachfragepotenzial überregional gestärkt und die Marke Tropical Islands weiter auf dem Markt etabliert. Ähnliche Best-Practice-Beispiele sind der Europa Park in Rust und Phantasialand in Brühl. Prognose Nutzerverhalten der Gäste und Besucher Aufgrund geringer Übernachtungskapazitäten war Tropical Islands bisher vor allem ein Ziel für Tagesbesucher. Das jährliche Besucheraufkommen konnte in den vergangenen Jahren gehalten werden. Im Hinblick auf die Erweiterung 37 ghh Consult GmbH Tourismusgutachten zur Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens, S TIAM, Juni 2015 Seite 38

39 durch entsprechende Indoor- und Outdoor- Attraktionen, kann auch zukünftig davon ausgegangen werden, dass das Niveau an Tagesbesuchern bestehen bleibt. 39 Das Verhältnis von Tages- und Übernachtungsgästen wird sich durch die anvisierte Kapazität von insgesamt Betten zugunsten der Übernachtungsgäste verschieben. Da Tropical Islands auch weiterhin Tagesgäste willkommen heißt, wird im Endausbau 2026 von ca. 40 % Tagesgästen und 60% Übernachtungsgästen ausgegangen. Hinsichtlich des Nutzerverhaltens während des Aufenthaltes wird davon ausgegangen, dass der Übernachtungsgast zukünftig einen Tag im Dome verbringt, sich einen Tag auf dem Areal aufhält und an einem Tag einen Ausflug in die Region (Spreewald) oder zu Destinationen im weiteren Umfeld (Berlin, Dresden) unternimmt. 40 Prognose Einzugsbereich Der Einzugsbereich Tropical Islands liegt bereits bei 1 bis 8 Stunden Fahrzeit. Übernachtungsgäste aus einer Entfernung von > 3 Stunden sind derzeit mit insgesamt ca. 30 % vertreten. Die Entwicklung einer Urlaubsdestination, mit Angeboten für das ganze Jahr, wird eine Verstärkung des Einzugsbereiches von > 3 Stunden mit sich bringen. Damit werden Besucher aus einer Entfernung von 7 bis 8 Stunden gezielt angesprochen. 41 Prognose weitere Angebote Als Europas größtes Indoor-Wasserresort besitzt Tropical Islands sowohl in der Region als auch überregional und international bereits eine starke Magnetwirkung. Die Erweiterungen der Bade- und Schwimmattraktionen im Außenbereich sowie der Indoor- und Outdoor-Attraktionen werden von Tropical Islands für eine langfristige Sicherung der Hauptnutzung Dome als notwendig bewertet und stellen wichtige Stellschrauben für eine ganzheitliche Entwicklung dar. Die Zusätzlichen Indoor-Angebote im Sinne von Sport- und Freizeit sowie Eventund Kongress sollen zukünftig, insbesondere in den kalten Jahreszeiten sowie an Schlechtwettertagen, den Besuchern eine gute Alternative zum Outdoor-Angebot bieten. Potenzialanalyse Tropical Islands Resort, Brandenburg Vorgehensweise bei der Entwicklung des Resorts Ausgehend von der Entscheidung, die Angebote am Standort sowie die Übernachtungskapazitäten von Tropical Islands weitreichend auszubauen, wurden Konzepte für eine langfristige und nachhaltig touristische Nutzung des Gesamtareals erarbeitet und auf ihre Machbarkeit hin untersucht. In der Ausgangsvariante des Masterplans im Jahr 2010 wurde von einer Realisierung von ca Betten am Standort ausgegangen. Die Übernachtungsmöglichkeiten wurden dabei in Themendörfer aufgeteilt. Nach eingehender Prüfung u.a. durch den Tourismusgutachter sowie der Berücksichtigung natur- und artenschutzfachlicher Belange und die damit einhergehende Optimierung des städtebaulichen Strukturkonzeptes wurde die Maximalgrenze der geplanten Übernachtungskapazitäten auf Betten reduziert. Die wirtschaftlichen und touristischen Aspekte bildeten die Grundlage für die Ermittlung des Übernachtungspotenzials. 39 ghh Consult GmbH Tourismusgutachten zur Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens 40 TIAM, TIAM, 2014, Marketing Plan F15 Seite Juni 2015

40 Der Umgang mit der Konversionsfläche und der bestehenden Infrastruktur sowie die langfristige Sicherung der bestehenden Nutzungen und Wettbewerbsfähigkeit bildeten die Rahmenbedingungen. Ergebnisse aus natur- und artenschutzfachlichen Untersuchungen gaben die Grenzen für die konzeptionelle Gestaltung vor. Das Leitbild zielt nun auf eine schonende Einbindung der Feriendörfer in die bestehende Natur, mit Konzentration auf die Erlebbarkeit des Umfeldes durch hochwertigen Städtebau und qualitative, nachbarschaftliche soziale Räume. Der Umfang des Vorhabens wurde durch den Vorhabenträger Tropical Islands mittels einer Modellrechnung für einen Realisierungszeitraum von 11 Jahren ( ) prognostiziert. Dieser beruht auf Erfahrungen aus dem bestehenden Betrieb, ermittelten Prognosen sowie verifizierten Benchmarks aus vergleichbaren Best-Practice-Beispielen in Deutschland. Mit dem Ziel, aus dem vorwiegend als Tagesdestination genutztem Standort sukzessive eine Ganzjahres- Urlaubsdestination zu entwickeln und damit langfristige Sicherung zu gewährleisten, wurde die Strategie einer Realisierung in Projektphasen entwickelt. Ermittlung des Übernachtungspotenzials Das Potenzial an Übernachtungskapazitäten ergibt sich aus folgenden Zielen und damit einhergehenden Stellschrauben : Umstrukturierung zu einer Ganzjahres- Urlaubsdestination, Neupositionierung national und international, Stärkung der Markenbekanntheit, Vergrößerung des Einzugsbereiches, Neue Gästezielgruppen gewinnen, Sukzessive Realisierung. Für die Funktionsfähigkeit eines Feriendorfresorts ist die Bildung einer kritischen Masse wichtig. Diese ergibt sich aus einem gesunden Mix an Indoor- und Outdoorangeboten (siehe Themenkarte Freizeitanlagen im Teil 1, Kapitel 2.2.5), sowie durch Übernachtungsangebote in verschiedenen Klassifikationen, für unterschiedliche Gästezielgruppen. Gemäß der Marketingabteilung ist die Markenbekanntheit von Tropical Islands im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Steigerung ergab sich vorwiegend durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Zu erkennen ist nach wie vor, dass der Bekanntheitsgrad in den neuen Bundesländern deutlich höher ist als in den alten Bundesländern. Mit der Realisierung des Gesamtkonzeptes wird Tropical Islands seine Markenbekanntheit deutschlandweit und international stärken und ausbauen. Aufenthaltspotenzial Durch die Realisierung von Feriendorfsiedlungen werden die Aufenthaltsqualitäten gestärkt. Wie in der folgenden Tabelle dargestellt, liegt der aktuelle Schwerpunkt innerhalb des Beherbergungssektors klassische Hotellerie. Darin enthalten sind die Angebote im Dome. Mit der Erweiterung verschiebt sich der Schwerpunkt auf den Beherbergungssektor weitere Beherbergungsstätten, vorwiegend Ferienhäuser/-wohnungen. Die bestehenden Übernachtungskapazitäten bleiben im Gesamtkonzept enthalten. 15. Juni 2015 Seite 40

41 Nutzungsmix Bestand (2014) in % Planung (2026) in % Klassische Hotellerie Beherbergungsstätte Campingplatz Tabelle 1 Verhältnis Beherbergungssektor Standort Tropical Islands; Angaben: TIAM 2014 Anhand der Erfahrungen des laufenden Betriebes sowie dem Ziel einer guten Durchmischung in unterschiedlichen Unterkunftsformen und weiteren Attraktionen bis 2026, wird bei der geplanten Erweiterung mit einer Steigerung der Aufenthaltsdauer insgesamt gerechnet. So ist zukünftig im Endausbau des Vorhabens Tropical Islands Resort von einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von ca. 3,8 Tagen auszugehen. 42 Gästezielgruppen Mit dem Vorhaben Tropical Islands Resort soll ein nachhaltig breites Spektrum von (zusätzlichen) Zielgruppen für die gesamte Region angesprochen und gewonnen werden: Wellness und Gesundheit: Positionierung und Etablierung in der Region als Ganzjahresdestination; Aktivtourismus: Wertsteigerung durch zusätzliche Einrichtungen und Angebote auf dem Gelände von Tropical Islands sowie durch Vernetzung mit den Angeboten der Region (Radwegenetz, Wassertourismus etc.); Familien: stärkere Bindung für die Destination (gesamte Region) durch das geplante Vorhaben; MICE (Meetings, Incentives, Conventions, Events): Schaffung neuer, umfangreicher MICE-Angebote von Tropical Islands (Hotel mit Tagungsräumen, weitere Indoor- und Outdoor-Angebote für Produktpräsentationen etc.); Barrierefreier Tourismus: dem Aspekt der Barrierefreiheit wird beim Vorhaben von Tropical Islands eine zentrale Rolle zukommen; insofern können hier entsprechende Zielgruppen nachhaltig adressiert werden. Mit der Diversifizierung des Angebotes bei Tropical Islands und der damit verbundenen Ansprache und Gewinnung neuer Zielgruppen können auch in den Nebenzeiten (November bis März) signifikante Übernachtungsvolumina realisiert werden, die eine entsprechende Nachfrage für Angebote, Servicedienstleistungen und sonstige Einrichtungen im Untersuchungsraum repräsentieren. 43 Die Erwartungen und Anforderungen der unterschiedlichen Zielgruppen sind in der Resort Entwicklung (Masterplan) berücksichtigt. Dies betrifft die Gestaltung der Ferienhausdörfer und die Art und Vielfalt der angebotenen Infrastruktur, einschließlich der Freizeitaktivitäten außerhalb des Domes. Durch die stufenweise Realisierung von weiteren Attraktionen auf dem Areal und einer sukzessiven Steigerung an Übernachtungskapazitäten in unterschiedlichen Unterkunftsformen wird ein gesundes Wachstum gefördert. Dafür wurde ein 3-Phasen-Modell (Anlage K) entwickelt, welches in Teil 1, Kapitel 3 näher beschrieben 42 Aussage TIAM, ghh Consult GmbH Tourismusgutachten zur Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens Seite Juni 2015

42 wird. Anhand der plausibilisierten Realisierbarkeit (ghh consult GmbH Tourismusgutachten) von ca. 750 Betten pro Jahr und einer festgesetzten Maximalgrenze von Betten wurden die notwendigen Übernachtungskapazitäten ermittelt. Ermittlung Übernachtungskapazitäten Prognose Übernachtungen 2026 Gesamt Übernachtungspotenzial pro Jahr ca.1,9 Mio. Bei einer Auslastung von ca. 57 % Anzahl Tage pro Jahr 365 Maximalkapazität Betten pro Jahr Ca Tagesbesucher pro Jahr ca Gästeaufenthalte pro Jahr ca. 2,6 Mio. Verhältnis Tagesgäste / Übernachtungsgäste 35 / 65 Tabelle 2 Prognostizierte erforderliche Gesamtkapazität Übernachtungen; Angaben: TIAM 2014 Exemplarisch könnte die Entwicklung von Tages- und Übernachtungsgästen wie folgt aussehen: Abbildung 7 Exemplarische Darstellung Entwicklung Anreisen Tages- und Übernachtungsgäste bis 2026 Bei der Prognose wird davon ausgegangen, dass der Tagestourismus minimal steigt und danach mit durchschnittlich ca Tagesgästen pro Tag bestehen bleibt. Hingegen wird der Anteil an Übernachtungsgästen bis 2026 sukzessive mit den geschaffenen Übernachtungsmöglichkeiten steigen. Bis 2026 wird, bezogen auf die Anreisen pro 15. Juni 2015 Seite 42

43 Tag, ein Verhältnis von ca. 47 % Tagesgästen zu ca. 53 % Übernachtungsgästen prognostiziert. Einpendeln wird sich das Verhältnis voraussichtlich bei 40 / 60. Anhand der ermittelten Übernachtungskapazitäten und dem Ziel eine Nutzungsmischung zu schaffen, wurden die Betten auf die unterschiedlichen Unterkunftsformen verteilt: Übernachtungsmöglichkeiten Anzahl Betten (Bestand) Anzahl Betten (Planung) Dome (Bestand) Campingplatz (Erweitert) 249 (zzgl. 45 Standplätze) Novasol (Bestand) Hotel 480 Ferienhäuser Motel 300 Gesamt (2026) Tabelle 3 Bestand und Planung Bettenanzahl Tropical Islands, Angaben: TIAM 2014 Die saisonale Verteilung wird sich trotz monatlicher Schwankungen zugunsten der Sommermonate Juni - September verschieben. Als Ganzjahresdestination hat Tropical Islands zukünftig den Vorteil, auch in den Wintermonaten Übernachtungsgäste zu generieren Mitarbeiterpotenzial Vorhandene Arbeitsplätze am Standort Derzeit sind bei Tropical Islands 597 Mitarbeiter in Schichten beschäftigt (Stand: September 2014). Geplante Arbeitsplatzkapazitäten am Standort Anhand von Erfahrungswerten aus dem eigenen Betrieb und Benchmarks ähnlicher Best-Practice-Beispiele wurde das Mitarbeiterpotenzial ermittelt. Die Zahl der Beschäftigten wird in Abhängigkeit der Realisierungsphasen des Vorhabens ansteigen. Bis 2026 werden, nach Abschluss aller geplanten Vorhaben für den Standort, ausgehend von einer jährlichen Bettenauslastung von ca. 65 %, ca Arbeitsplätze am Standort prognostiziert. Die Anzahl der Arbeitsplätze auf dem Areal schließt interne Mitarbeiter sowie Dienstleistungspersonal durch Drittunternehmen mit ein. Es wird davon ausgegangen, dass die Beschäftigten in Schichten Voll- bzw. Teilzeit tätig sind Betriebsmodell Das Tropical Islands Resort verfolgt das Ziel eines nach außen orientierten Betriebskonzeptes. Hierfür sollen die Freizeitangebote auf dem Areal, insbesondere in der Nebensaison, offen für Tagesgäste sein. Zudem werden die Gäste verstärkt auch Attraktionen in der Umgebung besuchen. 44 ghh Consult GmbH Tourismusgutachten zur Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens, S. 102 Seite Juni 2015

44 Ziel ist es, dadurch die Saison am Standort zu verlängern und Tropical Islands zu einer etablierten Ganzjahresdestination auszubauen. Nach Aussagen des Tourismusgutachters werden Nachfragespitzen, durch die vorwiegende Planung von Ferienhäusern sowie zusätzlichen Freizeitattraktionen im Außenbereich, für die Sommermonate von Juni bis September prognostiziert. Durch Kooperationen mit Betreibern umliegender Tourismuskonzepte sowie einem erarbeiteten Besucherlenkungssystem werden die Übernachtungsgäste gezielt auf umliegende Tourismusattraktionen aufmerksam gemacht (siehe Teil 3, Anlage D, ROV/ FFH Prüfungen). Folgende bestehende touristische Angebote auf dem Areal werden weiterhin durch die Tropical Islands Holding GmbH betrieben: Dome (inklusive Übernachtungsmöglichkeiten) Camping Platz (inklusive Mobilheime) Folgende geplante Vorhaben auf dem Areal sollen zukünftig durch die Tropical Islands Holding GmbH betrieben werden: Ferienhäuser Außenbereich Dome (Außenschwimmbad + Liegewiese, Hotel mit Tagungsräumen, Welcome Area, Parkhaus, Wiesenforum und technische Einrichtungen) Ggf. weitere Feriendorfsiedlungen, sofern diese nicht von Dritten betrieben werden. Es besteht die Möglichkeit, dass die Ferienhaussiedlungen sowohl von Tropical Islands als auch von externen Betreibern realisiert und betrieben werden. Dabei ist vorgesehen, dass die Siedlungen Waldlichtung, Kiefernhain und Heidekamp als zusammenhängende Konzepte bestehen bleiben. Weitere Angebote Indoor- und Outdoor-Angebote auf dem Areal werden teilweise durch Tropical Islands betrieben. Dabei bieten sich ebenso Potenziale für externe Anbieter, Betreiber sowie Existenzgründer weiterer Angebote, die den Aktivtourismus unterstützend auf dem Areal etablieren können. Die Art und der Umfang der Kapazitäten richten sich nach dem Bedarf und der Nachfrage am Standort. An- und Abfahrtszeiten und Öffnungszeiten Dome Für die Übernachtungsgäste der Ferienhäuser wird es zwei Anreise- und Abreisetage pro Woche geben. Nach aktuellem Stand ist die An- und Abreise an einem Montag und Freitag möglich. Die Übernachtungsgäste des Domes, des Hotels, des Motels und des Campingplatzes haben die Möglichkeit, täglich anzureisen. Die Tagesgäste sind ebenso täglich willkommen. Bereits seit dem ist hier zu beachten, dass für die Tagesgäste von 00:00 Uhr bis 06:00 Uhr kein Zutritt zum Dome möglich ist. Dieses Betreiberkonzept ermöglicht eine gezielte Entzerrung des An- und Abreiseverkehrs Langfristige Unternehmensstrategie Die Unternehmensstrategie besteht darin, Tropical Islands durch den Ausbau als ganzjähriges Ferien- und Freizeitresort zu einer Urlaubsdestination für Besucher aus ganz Deutschland und Europa zu entwickeln und so die langfristige Nutzung des Standortes zu sichern. Dabei werden ergänzend Angebote für Tagungen und Veranstaltungen in das Konzept etabliert. Mit den Übernachtungsmöglichkeiten und zusätzlichen Freizeiteinrichtungen für Erholung, Gesundheit, Entspannung und Sport wird die Attraktivität von Tropical Islands gestärkt. Für die Übernachtungsgäste entste- 15. Juni 2015 Seite 44

45 hen neben dem Besuch des Domes, der weiterhin zentraler Bestandteil und Kern des Resorts bleibt, alternative Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Abbildung 8 Angebotsbausteine Tropical Islands Resort, Grafik: CL MAP GmbH (2015) Eine verlängerte Aufenthaltsdauer der Besucher im Resort bietet den Vorteil, dass je nach Besucheraufkommen die Auslastung des Domes individuell für Tages- und Übernachtungsgäste gesteuert werden kann. Zudem ergibt sich einer Verbesserung der Planbarkeit durch längere Buchungszeiträume Wirtschaft - Bestand und Planung im Untersuchungsraum Der Betrachtungsraum des Sachgebiets Wirtschaft umfasst die Zone 3 des Untersuchungsraumes der Raumverträglichkeitsuntersuchung (RVU). In diesem Betrachtungsraum befinden sich die Landkreise Dahme-Spreewald (LDS), Teltow-Fläming (TF), Oberspreewald-Lausitz (OSL) und Oder-Spree (LOS). Die Landkreise Dahme-Spreewald (LDS), Teltow-Fläming (TF) und Oder-Spree (LOS) liegen in den landesplanerischen Raumkategorien: Berliner Umland und Weiterer Metropolenraum Berlin. Sie teilen sich in einen von Suburbanisierung und intensiven Pendler- und Naherholungsbeziehungen zu Berlin gekennzeichneten kleineren Teil (dem Berliner Umland) und einen mehr von Landwirtschaft und Tourismus geprägten Teil im weiteren Metropolenraum. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL) erstreckt sich vom Spreewald im Norden über den Niederlausitzer Landrücken, bis an die Landesgrenze zu Sachsen im Süden. Dieser Landkreis entwickelt sich durch den starken Arbeitsplatzabbau im Bereich von Bergbau, Energie und Schwermaschinenbau von einem traditionellen Industriekreis mit hohen Einpendlerzahlen und ausgeglichenem Pendlersaldo zu einem Kreis mit Auspendlerüberschuss. Kreisvergleich Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2010: LDS belegt den 2. Rang mit je Erwerbstätigen deutlich über Landesmittel (Brandenburg Das BIP je Einwohner ist im LDS mit ebenfalls erheblich größer als der Landesdurchschnitt ( ) ist auf die hohe Einpendlerquote insbesondere nach Schönefeld zurückzuführen. Teltow-Fläming belegte im Jahr 2010 beim BIP im Kreisvergleich den 5. Rang, dies auch beim BIP je Erwerbstätigen mit liegt damit weit über dem Landesmittel LOS belegte im Jahr 2010 beim BIP mit fast 3,4 Mrd. (6,4 % des Landes-BIP) im Kreisvergleich einen vorderen Platz, dies gleichfalls auch beim BIP je Erwerbstätigen mit liegt damit im Landesmittel Mit in LOS hingegen liegt das BIP je Einwohner leicht unter dem Landesdurchschnitt, was auch der hohen Auspendlerquote geschuldet ist. OSL belegte im Jahr 2010 beim BIP im Kreisvergleich den 13. Rang und liegt leicht unter dem Landesmittel. Seite Juni 2015

46 Mit liegt das BIP je Einwohner wie im Vorjahr wiederum unter dem Landesdurchschnitt, was z. T. auch der hohen Arbeitslosigkeit im Kreis geschuldet ist. Im Dezember 2011 lag die Arbeitslosenquote in den Landkreisen Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming bei 8%, im Landkreis Oder-Spree bei 9,9% und im Landkreis Oberspreewald-Lausitz bei 16%. 45 Abbildung 9 BIP je EW/ nach Landkreisen im Jahr 2010; Landesamt für Bauen und Verkehr, Kreisprofil LDS Vorhandene und geplante Wirtschaftsfelder im Untersuchungsraum In den Landkreisen LDS, LOS und OSL befinden sich die meisten SV-pflichtig Beschäftigten im Dienstleistungsbereich, im Landkreis TF hingegen im Produzierenden Gewerbe, da durch die Nähe zu Berlin und durch Infrastrukturvorteile zahlreiche Unternehmen in Autobahnnähe angesiedelt werden konnten. Im übrigen Teilraum des Landkreises TF ist bis auf Baruth (Holzverarbeitung) und der Kreisstadt Luckenwalde (Biotechnologie) kaum noch größere Industrie zu verzeichnen. Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei ist in allen Landkreisen sehr gering. Im Untersuchungsraum der RVU weisen die Landkreise, bis auf das Tropical Islands und die Spreewaldkonserve Golßen GmbH mit mehr als 200 Beschäftigten, eine vorrangig mittelständische Unternehmensstruktur auf. 45 Kreisprofil Dahme-Spreewald 2013; Landesamt für Bauen und Verkehr LBV Brandenburg Kreisprofil Teltow-Fläming 2013; Landesamt für Bauen und Verkehr LBV Brandenburg Kreisprofil Oder-Spree 2013; Landesamt für Bauen und Verkehr LBV Brandenburg Kreisprofil Oberspreewald-Lausitz 2013; Landesamt für Bauen und Verkehr LBV Brandenburg 15. Juni 2015 Seite 46

47 Abbildung 10 Branchenverteilung LDS, Kreisprofil LDS 2013 Abbildung Branchenverteilung TF, Kreisprofil TF Abbildung 10 Branchenverteilung LOS, Kreisprofil LOS 2013 Abbildung 11 Branchenverteilung OSL, Kreisprofil OSL 2013 Die wichtigsten Wirtschaftsfelder der vier Landkreise im Untersuchungsraum sind: die Ernährungswirtschaft, die holzverarbeitende Wirtschaft, das Metallgewerbe, die Energiewirtschaft/-technologie und der Tourismus Der Tourismus als Wirtschaftsfaktor Wie bereits in der Marktanalyse zum Tourismus (Kap ) erläutert bildet der Tourismus neben der Ernährungswirtschaft bildet einen wichtigen Wirtschaftsfaktor im Untersuchungsraum der Zone 3 der RVU, der bisher stark im witterungsabhängigen Tagestourismus entwickelt ist. In der Landestourismuskonzeption Brandenburg wird der Tourismus als einer der zentralen Wirtschaftsfaktoren des Landes in den Fokus gerückt: Der Tourismus - und damit auch die Tourismusförderung ( ) besitzt eine herausragende Bedeutung für die Sicherung des Lebens- und Wirtschaftsstandortes Brandenburg, die weit über die unmittelbaren touristischen und wirtschaftlichen Effekte hinaus reicht: Der Tourismus sichert die Wohn- und Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger. Er leistet einen erheblichen Finanzierungsbeitrag auch für einwohnerbezogene Kultur-, Sport- und Freizeitangebote. Er ist ein Schlüsselfaktor für die branchenübergreifende Ansiedlung von Unternehmen, qualifizierten Arbeitskräften und Einwohnern. Er ist ein starker Bekanntheits- und Imageträger für das Standortmarketing. Er sichert und schafft Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Entsprechend ist die Tourismusentwicklung ein zentraler Bestandteil der Stärkung Brandenburgs als Wirtschaftsstandort insgesamt. Die direkten wirtschaftlichen Effekte des Tourismus sind erheblich und sichern den Regionen des Landes Einkünfte, Steuereinnahmen und standortgebundene, überwiegend nicht zu verlagernde Arbeitsplätze. Von der Tourismusbranche profitieren nicht nur die touristischen Leistungsträger, sondern auch viele andere, an den Vorleistungen beteiligte Branchen. Dazu zählen zum Beispiel der Einzelhandel, die Landwirtschaft, das Baugewerbe Seite Juni 2015

48 und das verarbeitende Gewerbe. Laut Landestourismuskonzeption Brandenburg verbleiben im Durchschnitt ca. 38 % des Umsatzes bei dem Betrieb, von dem der Gast die Leistung unmittelbar bezieht (1. Umsatzstufe) ca. 62 % des Umsatzes über Bezug von Vorleistungen bei anderen Betrieben (2. Umsatzstufe). Gerade in einem Flächenland wie Brandenburg, mit einem hohen Anteil strukturschwacher Räume, ist der Tourismus als regionaler und lokaler Wirtschafts- und Stabilisierungsfaktor unverzichtbar. 46 Dem überregional wirksamen Großprojekt Tropical Island Resorts wird in der Landestourismuskonzeption Brandenburg eine hohe Relevanz für die Entwicklung der touristischen Infrastruktur im Beherbergungssektor des Landes Brandenburg zugeschrieben: Vor dem Hintergrund der für Brandenburg herausgearbeiteten Potenziale, bietet der Tourismus weitere Wachstumspotenziale, die es konsequent auszuschöpfen gilt. In diesem Kontext sollte die Sicherung und Stärkung des Tourismussektors weiterhin eine zentrale Zielsetzung der Landesentwicklung sein. Großprojekte wie der internationale Flughafen Berlin-Brandenburg und die Ferienhausplanungen bei Tropical Islands bieten zusätzliche Potenziale Bewertung und Maßnahmen potenzieller Auswirkungen Bewertung des Vorhabens auf die wirtschaftlichen Effekte Die vom Vorhaben Tropical Islands Resort in erster Linie erwarteten wirtschaftlichen Effekte beziehen sich auf arbeitsmarktpolitische Verbesserungen in der Region. Die Schaffung von Arbeitsplätzen spielt hierbei eine große Rolle. Durch den Ausbau von Tropical Islands zum Resort werden zusätzliche Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen, wodurch die Erwerbssituation in der Region verbessert werden kann (siehe auch ). 48 Für positive regionalökonomische Effekte im Untersuchungsraum sind vor allem die Ausflüge der Tropical Islands Besucher in die Region relevant. Aufgrund des besonderen Betriebskonzeptes des Tropical Islands Resorts und der ganzjährigen Nutzungsmöglichkeit der Anlage kommen ganzjährig zusätzliche Urlauber in die Region. Der Tourismus, als wichtiger Wirtschaftszweig der ländlichen Region, kann dadurch auch außerhalb der Sommerhauptsaison gestärkt und behutsam weiter ausgebaut werden. Das Vorhaben Tropical Islands Resort ist über das Vorhabengebiet hinaus dazu geeignet, aufgrund seiner Signalwirkung und der sukzessiven Steigerung an Übernachtungsmöglichkeiten, nachhaltige Impulse für den Untersuchungsraum der Zone 3 sowie darüber hinaus zu generieren. Dabei werden durch eine steigende touristische Nachfrage im Untersuchungsraum sowohl durch eine zusätzliche Übernachtungsnachfrage in Beherbergungsbetrieben als auch durch Tagesausflüge von Tropical-Islands-Gästen positive wirtschaftliche Effekte erzielt. Laut Landestourismuskonzeption Brandenburg lagen die Tagesausgaben im Tagestourismus 2009 pro Kopf bei durchschnittlich 21,84 je Tagesbesucher. Die ghh consult GmbH prognostiziert im Gutachten zur Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens (ROV) für den Untersuchungsraum im konservativen Ansatz Tagesausflügler pro Jahr. Dementsprechend liegt der ermittelte Umsatzeffekt für den Untersuchungsraum bei ca , die Wertschöpfung bei (40%) pro Jahr. 46 Tourismusgutachten, ghh consult GmbH, S. 104 ff 47 Landestourismuskonzeption Brandenburg , Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg; 48 siehe Kapitel geplante Arbeitsplatzkapazitäten am Standort 15. Juni 2015 Seite 48

49 Die Berechnung zeigt, dass die touristischen Einkommens- und Beschäftigungseffekte (Wertschöpfung) durch die Erweiterung zum Resort nachhaltig gesichert und ausgebaut werden können. 49 Die wirtschaftlichen Effekte des Vorhabens Tropical Island Resorts sichern und entwickeln gemäß Grundsatz 1.1 (4) des LEP B-B: die Erwerbsgrundlagen und somit den Lebensmittelpunkt der Bevölkerung im ländlichen Raum der Hauptstadtregion. Das Vorhaben sichert und schafft Arbeitsplätze im ländlichen Raum, stärkt und sichert die Wohnund Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger, erweitert das Kultur-, Sport- und Freizeitangebot für die Bewohner der Region, trägt zur Diversifizierung der Erwerbsgrundlagen in der ländlich geprägten Region des Untersuchungsraumes bei und unterstützt und initiiert damit die weitere Dynamisierung der Region. Die Reiseregionen Spreewald, Dahme-Seen-Gebiet und Fläming werden als Wirtschaftsraum für den Gesamtraum gestärkt. Der Gesamtraum wird dadurch in seinen vielfältigen Funktionen als Wirtschafts-, Natur-, Landschafts-, Kultur- und Erholungsraum gestärkt und integriert entwickelt, was wiederum wichtige Synergieeffekte für das gesamte Land Brandenburg nach sich zieht. Tabelle 4 Prognose der Umsatz-, Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte durch Tagesausflüge von Tropical- Islands-Gästen im Untersuchungsraum, Quelle: Tourismusgutachten, ghh consult GmbH, S Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt Tropical Islands ist bereits heute einer der größten gewerblichen Arbeitgeber im Untersuchungsraum, dessen regionale Wirtschaft sonst eher durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt ist. Durch die Planung und den Ausbau von Tropical Islands zum Resort werden zusätzliche Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen. Wichtig ist hierfür jedoch die Schaffung neuer Ganzjahresangebote. In Folge einer Optimierung der touristischen Infrastruktur in der gesamten Region kann von einem deutlichen Anstieg verfügbarer Arbeitsplätze ausgegangen werden, gerade im Bereich Freizeit und Tourismus/ Gastgewerbe. Die im Untersuchungsraum bereits starken Sektoren Dienstleistung sowie Handel, Gastgewerbe und Verkehr können gestärkt und die Erwerbssituation in der Region verbessert werden. Die Berechnungen der ghh consult GmbH haben ergeben, dass im Untersuchungsraum langfristig ca Vollzeitarbeitsplätze geschaffen bzw. sichergestellt werden können. 49 Tourismusgutachten, ghh consult GmbH, S. 111 ff Seite Juni 2015

50 Tabelle 5 Prognose Arbeitsplatzeffekte im Untersuchungsraum, Quelle: Tourismusgutachten, ghh consult GmbH 2014, S. 114 Neben den zusätzlichen vorhabenbedingten Arbeitsplätzen im Tropical Islands Resort 50 werden in den jeweiligen Bauphasen (siehe Phasenmodell, Teil 1 Kap. 3.1 Realisierungszeiträume und Anlage K), eine beträchtliche zusätzliche Anzahl an Beschäftigten im Bau- und Baunebengewerbe (z.b. Zulieferer) am Standort tätig sein. Nach den jeweiligen Fertigstellungen werden die notwendigen laufenden Wartungs- und Reparaturarbeiten (unter Beachtung der Bestimmungen der Vergabeordnungen) vorwiegend durch Firmen im engeren Einzugsbereich des Vorhabens durchgeführt werden und somit auch langfristig einen Beitrag zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitragen. Sowohl auf dem Gelände von Tropical Islands als auch im Untersuchungsraum besteht ein enormes Potenzial, aber auch die dringende Notwendigkeit für die Ansiedlung von Anbietern, Dienstleistern und Unternehmern im Bereich Freizeit- und Sportangebote (Outdoor, Indoor), Gastronomie, Einzelhandel und relevante Services. Laut Landestourismuskonzeption Brandenburg leidet die Tourismusbranche in Brandenburg an einem Mangel an qualifizierten Fach- und motivierten Nachwuchskräften. Durch die Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung wird sich dieses Problem weiter verschärfen. Für das Jahr 2030 wird für das Gastgewerbe ein Fehlbedarf von ca Fachkräften, davon ca mit Berufsschulabschluss und mit Hochschulabschluss, prognostiziert. Die mittel- und langfristige Sicherung von Fachkräften ist für das Land Brandenburg eine der zentralen Herausforderungen. Im Hinblick auf den künftigen Fachkräftebedarf ist das Vorhaben von Tropical Islands differenziert zu bewerten. Zum einen wird die Frage aufgeworfen, wie der Bedarf an Fachkräften angesichts des angestrebten Entwicklungshorizonts gedeckt werden kann und soll, zum anderen ergibt sich aus dem erhöhten Bedarf an qualifizierten Fachkräften eine substanzielle Basis für Anbieter und Einrichtungen entsprechender Ausbildungs- und Qualifizierungslehrgänge und -maßnahmen bzw. für die Schaffung solcher Einrichtungen und Kapazitäten. Weiterhin ergibt sich für Tropical Islands selbst die Option bzw. die Notwendigkeit, eigene Maßnahmen zu ergreifen (Aus-, Fort- und Weiterbildung, Qualifizierung, Gewinnung von Personal im In- und Ausland) Maßnahmen zur Minderung potenzieller Auswirkungen Das Gesamtvorhaben wird, aus den oben genannten Gründen einen vorwiegend positiven wirtschaftlichen Effekt auf das Untersuchungsgebiet und darüber als Leuchtturm der Tourismuswirtschaft 52 hinaus haben. Dies wird durch die aktuelle Situation und durch die Ergebnisse aus der Marktanalyse bekräftigt. Aus der eingehenden Prüfung des Un- 50 siehe Kapitel Begründung des Bedarfs (Marktanalyse) 51 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 52 vgl.: Zugriff am Juni 2015 Seite 50

51 tersuchungsgebietes im Zusammenhang mit den prognostizierten wirtschaftlichen Effekten die das geplante Vorhaben auf die Region haben wird, wird nicht davon ausgegangen, dass es zu raum- oder städtebaulich bedeutsamen Marktverdrängungen kommen wird. Wie in Kapitel Gästezielgruppen beschrieben und von ghh consult prognostiziert, werden mit dem Angebotsportfolio am Standort gezielt zusätzliche Gästezielgruppen angesprochen, die insbesondere nach Angeboten im Bereich Aktivtourismus, Angebote für junge Familien sowie Angebote für Event und Tagungen suchen. Demzufolge ist nicht mit relevanten Verdrängungseffekten zu rechnen. Bekräftigt wird dieser Sachverhalt dadurch, dass das Vorhaben sukzessive mit dem Markt entwickelt wird und sich allein aus eigenem marktwirtschaftlichem Interesse an der Nachfrage orientiert. Um möglichen negativen Auswirkungen im Untersuchungsgebiet vorzubeugen, sind folgende Maßnahmen geplant: Eigene Aus-, Fort- und Weiterbildung zur Sicherung zusätzlicher Fachkräfte, um Arbeitskräftemangel vorzubeugen. Beschäftigung von Drittunternehmen aus der Region für Wartungs- und Reparaturarbeiten am Standort. Die Möglichkeit Freizeit- und Sportangebote auf dem Grundstück mit Dienstleistern und Drittunternehmen aus der Region umzusetzen. Kooperationen zu umliegenden Beherbergungsbetrieben Der Dome als Bestandteil und Attraktion für Tagesbesucher aus der Region. 3.3 Erholung und Tourismus Bestand und Planung im Vorhabengebiet Vorhandene tourismusrelevante Angebote und Einrichtungen im Vorhabengebiet Im Vorhabengebiet befindet sich der Tropical Islands Dome mit folgenden Angeboten und Attraktionen: Tropischer Regenwald Tropendorf Showbühne Tropino Kinderclub Bumper Cars & Bumper Boats Mini Cars Wasserwelten (Südsee, Lagune, Wasserrutschen) Shopping Boulevard Sauna- und Spa-Bereich (Sauna-Landschaft, Kosmetik, Massagen, Fitness Club) Geplante tourismusrelevante Angebote und Einrichtungen im Vorhabengebiet Im Vorhabengebiet werden verschiedene weitere Sport- und Freizeitattraktionen geschaffen, die den Übernachtungsgästen zur Verfügung stehen. Dabei wird darauf geachtet, verschiedene Outdoor- Angebote durch entsprechende weitere Indoor- Angebote (z.b. Multifunktionshalle etc.) zu ergänzen. Ziel ist es, insbesondere an Schlechtwettertagen, den Gästen ein ausreichendes und vielseitiges Angebot auf dem Areal zu bieten. In Teil 1, Kapitel werden die geplanten Kapazitäten am Standort beschrieben. Siehe hierzu auch Teil 1, Anlage B Tourismusgutachten, Seite 8, 75 ff Bestand und Planung im Untersuchungsraum Der Tourismus bildet neben der Ernährungswirtschaft einen wesentlichen Eckpfeiler für einen wirtschaftlichen Aufschwung in der ansonsten strukturschwachen ländlichen Region des Untersuchungsraumes. Seite Juni 2015

52 Tourismusrelevante Angebote und Einrichtungen im Untersuchungsraum Touristische Reisegebiete im Untersuchungsraum der Zone 3 (25 km um den Tropical Islands Dome) sind - das Gebiet Oder-Spree-Seen, - das Reisegebiet Fläming, - das Großschutzgebiet Dahme-Seenland und - die Reiseregion Spreewald. Das touristische Profil dieser Reiseregionen zeichnet sich vor allem durch Angebote im Bereich Aktiv- und Naturtourismus aus. Wesentliche Angebote, Attraktionen sowie Freizeiteinrichtungen im Untersuchungsraum sind: Museumsdorf Baruther Glashütte, Molkerei Münchehofe, Freilandmuseum Lehde, Spreewaldmuseum Lübbenau, Stadt- und Regionalmuseum Schloss Lübben, Spreewelten Erlebnisbad, Lübbenau, Spreewald-Kahnfahrten, Haberland Indoor Spielplatz, Luckau, Funplace Beachclub, Groß Köris, Fläming-Skate (Gebiet der Städte Luckenwalde, Jüterbog, Baruth/ Mark, Amt Dahme /Mark, Gemeinden Niederer Fläming, Niedergörsdorf und Nuthe-Urstromtal), Kletterwald Lübben, Spreewaldring Kartcenter und STC Spreewaldring Training Center, Schönwald /Waldow, Wildpark Johannismühle, Baruth und Three Oak Ranch, Lübben. Darüber hinaus besteht ein gut ausgebautes Wasser-, Wander- und Nordic Walking Wegenetz sowie ein mit zahlreichen Radrouten (u.a. Gurkenradweg) sehr gut ausgebautes Radwegenetz. 53 Wesentliche Angebote, Attraktionen sowie Freizeiteinrichtungen im weiteren Untersuchungsraum sind: Spreewald Therme, Burg/Spreewald, SaarowTherme, Bad Saarow, Branitzer Park, Cottbus (Fürst-Pückler-Park Branitz mit Schloss Branitz), Wasserschloss Fürstlich Drehna, Snowtropolis, Hörlitz, Lausitzer Seenland (IBA See) und Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide, Wustermark Vorhandene Beherbergungsangebote im Untersuchungsraum In Kapitel 3.2 Wirtschaft wird im Zusammenhang für die Begründung zum Bedarf mit der Marktanalyse auf die Entwicklung des Beherbergungssektors eingegangen. 53 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 54 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 15. Juni 2015 Seite 52

53 Die folgende Zusammenstellung stellt einen Querschnitt des Beherbergungsbereiches im Untersuchungsraum dar, wobei es sich hauptsächlich um kleinstrukturierte Betriebe mit weniger als 40 Zimmern handelt: Hotels, Landgasthöfe, Pensionen: Spreewald Parkhotel van der Valk, Niewitz, Schlosshotel Lübbenau, Lübbenau/ Spreewald, Hotel Spreewald Inn, Halbe, Landhotel Zur Spreewälderin, Golßen, Landhotel Krausnick, Krausnick, Hotel Seeschlösschen, Groß Köris, Spreewaldhotel Stephanshof, Lübben, Strandhaus, Lübben, Landgasthof Zum grünen Strand der Spree, Schlepzig, Hotel Zum Goldenen Stern, Unterspreewald und Pension Am Markt, Lübben. weitere Beherbergungsstätten: DJH Jugendherberge Köthener See, Märkisch Bucholz, DJH Jugendherberge Lübben, DJH Jugendherberge Köriser See, Groß Köris, Schullandheim Schlepzig und Reha-Zentrum Lübben. Campingplätze, Wohnmobilstellplätze: Naturcamp am See, Neuendorf/ Unterspreewald, Relaxcamping am Teupitzer See, Teupitz, Campingplatz Schweriner See, Teupitz-Egsdorf, Spreewald Natur Camping am See / am Schlosspark, Lübbenau, Spreewald-Camping, Lübben, Campingplatz Sonnenberg, Luckau, Campingpark Halbinsel Raatsch, Neuendorfer See, Naturcampingplatz am Grubensee, Naturcampingplatz am Springsee, EuroCamp Spreewaldtor, Groß Leuthener See und Spreewald-Camping, Briesensee Barrierefreier Tourismus Barrierefreiheit gewinnt schon aufgrund der demographischen Entwicklung auch im Tourismus zunehmend an Bedeutung. In Brandenburg leben rund Menschen mit Behinderungen, das ist ein Achtel der Gesamtbevölkerung. Davon sind rund Menschen schwerbehindert. Über Brandenburgerinnen und Brandenburger sind älter als 70 Jahre. Zudem gibt es rund Kinder unter der Altersgrenze von 5 Jahren. Brandenburg hat die Notwendigkeit der Barrierefreiheit frühzeitig erkannt und den Ausbau des barrierefreien Angebotes gezielt vorangetrieben. Als Resultat verfügt Brandenburg über eine führende Marktposition im Bereich 55 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B Seite Juni 2015

54 Barrierefreier Tourismus. Es gibt eine Vielzahl spezieller barrierefreier Angebote z. B. Ferienwohnungen oder das Haus Rheinsberg - Hotel am See, Rolly Tours, Tandemtouren für blinde und sehbehinderte Menschen am Senftenberger See und barrierefreie Events wie 25 km durch das Ruppiner Land. Für die Erweiterung zum Tropical Islands Resort ist die Berücksichtigung der Barrierefreiheit ein wichtiger Bestandteil und stellt ein nachhaltiges Qualitätsmerkmal dar. Im Tropical Islands Dome ist der Aspekt Barrierefreiheit bereits weitestgehend umgesetzt. So sind zum Beispiel nahezu alle Bereiche mit dem Rollstuhl erreichbar. Die Gestaltung von Angeboten und Einrichtungen nach barrierefreien Gesichtspunkten trägt dem künftigen Trend eines deutlich stärkeren Bedarfs seitens der Nachfrage nach solchen Angeboten Rechnung Geplante touristische Vorhaben im Untersuchungsraum Da im Untersuchungsraum aktuell keine größeren touristischen Vorhaben oder Beherbergungsprojekte bekannt sind, sind durch das Vorhaben keine Beeinträchtigungen zu erwarten Folgenabschätzung für die vorhandene touristische Infrastruktur Im engeren Umfeld von Tropical Islands ist eine Vielzahl von touristischen Angeboten vorhanden, die dem Besucher zahlreiche Alternativen zum Dome bieten (siehe Kap ). Für die Tropical-Islands-Gäste stellen diese Angebote einen Mehrwert dar. Die ghh consult GmbH weist jedoch in ihrem Tourismusgutachten auf unzureichende bzw. fehlende Schlechtwetter-Angebote im Untersuchungsraum (bzw. auch darüber hinaus) hin. 58 Hier besteht bei Tropical Islands aufgrund der Kapazitäten und Angebotsstruktur das Leuchtturmangebot der gesamten Region schlechthin, zumal hier auch die entsprechende Infrastruktur (Parkplatzkapazitäten, etc.) vorhanden ist. Es ist im Sinne einer gezielten Besucherlenkung zu empfehlen, Tropical Islands als die Schlechtwetter- Destination weiter zu stärken und weitere Indoor-Angebote direkt dort anzusiedeln. Doch auch im Untersuchungsraum besteht ein enormes Potenzial, sogar die dringende Notwendigkeit für die Ansiedlung von Anbietern, Dienstleistern und Unternehmern im Bereich Freizeit- und Sportangebote (Outdoor, Indoor), Gastronomie, Einzelhandel und relevante Services zu installieren oder auszubauen, um die positiven Effekte des erwarteten Wachstums für die regionale Entwicklung optimal nutzen zu können. Es soll mit dem Vorhaben Tropical Islands Resort ein nachhaltig breites Spektrum von (zusätzlichen) Zielgruppen (siehe Kap Gästezielgruppen) für die gesamte Region angesprochen und gewonnen werden, um auch in den Nebenzeiten (November bis März) signifikante Übernachtungsvolumina zu realisieren. Das Konzept zur touristischen Entwicklung der ghh consult GmbH zeigt die Bedeutung der Entwicklung einer Destination Erlebnisregion Tropical Islands, in der zur zielgerichteten Vermarktung des Tropical Islands Resort die touristischen Angebote der umliegenden Ferienregionen gebündelt und vernetzt sind. Dem Tropical Islands Resort wird im regionalen Kontext eine touristische Ankerfunktion zugeschrieben, da durch das Unternehmen nicht nur für das eigene Angebot, sondern auch für die umliegende Region Besucher und Touristen angezogen werden. Folglich muss auch die umliegende Region ihrerseits mit entsprechende n Angeboten den Erwartungen und Ansprüchen der Tropical Islands Gäste gerecht werden. 56 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B, S. 64 ff 57 Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg 58 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B, S Juni 2015 Seite 54

55 Aufgrund der phasenweise steigenden Besucherzahlen bei Tropical Islands kann ein sukzessiver Ausbau der touristischen Angebote und Kapazitäten in den Nachbargemeinden ermöglicht werden ( Mitentwicklung der Anrainergemeinden parallel zu den Aktivitäten am Standtort Tropical Islands). In der Marktanalyse zu der Entwicklung im Beherbergungssektor im engeren (30 km Umgriff) und weiteren Umfeld (Reisegebiete Spreewald, Dahme-Seenland, Fläming, Land Brandenburg gesamt) um Tropical Islands in Kapitel werden die positiven Entwicklungen der vergangenen 10 Jahre beschrieben. Gemäß der Historie fehlen für eine nachhaltige Steigerung des Übernachtungsaufkommens wesentliche Impulse. Als Ergebnisse der Marktund Standortanalyse wird die Plausibilisierung und Notwendigkeit für die Erweiterung mit Übernachtungsmöglichkeiten für eine Stärkung der Wettbewerbsposition erläutert. Vorhaben Tropical Islands Resort kann einem Negativtrend entgegensteuern und stellt mit der gezielten Ansprache und Gewinnung neuer Zielgruppen sicher, dass die Marktposition der Reisegebiete und Gemeinden um Tropical Islands gestärkt und auf eine neue, zukunftsfähige Grundlage gestellt werden kann. Auf Grundlage der Untersuchungen, Auswertungen von Daten und Statistiken sowie Prognosen der ghh consult GmbH lassen sich zusammenfassend folgende Chancen und Risiken des Vorhabens Tropical Islands Resort für den Untersuchungsraum gegenüberstellen: Chancen: Risiken: Neupositionierung der gesamten Region auf dem nationalen und internationalen Markt, ermöglicht durch die Dimensionen und die Alleinstellung von Tropical Islands, Nachhaltige Möglichkeiten der Saisonverlängerung und Etablierung der Region als Ganzjahres- Übernachtungsreisedestination, Gewinnung eines zusätzlichen, breiten Zielgruppenspektrums für die Region, Verbesserung des Images der Region durch Diversifizierung des Angebots sowie nationaler und internationaler Vermarktung und Positionierung, Chancen der Ansiedlung für neue Anbieter, Dienstleister, tourismusrelevante Einrichtungen etc., Gewinnung von Investoren im Tourismus-, Beherbergungs- und Freizeitbereich für die Region, Schaffung einer signifikanten Anzahl von Arbeitsplätzen, Schaffung einer bedeutenden Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften und damit entsprechender Aus- und Fortbildungs- sowie Qualifizierungsangebote für die Region und Stärkung der Funktion von Tropical Islands als Schlechtwetter-Destination für die gesamte Region, einerseits als Leuchtturm - Angebot, andererseits zur Entlastung sensibler Zonen und Bereiche. Fehlende Besucherlenkung und sensibilisierung, Fehlende Initiativen zur gezielten Gewinnung von Anbietern (Existenzgründer, Unternehmer), Unzureichende Vernetzung und Kooperation in der Region (Tropical Islands - Tourismusverbände - Biosphärenreservat Spreewald - weitere Anbieter und Akteure), Unzureichendes gemeinsames Marketing (Tropical Islands & Reisegebiete) und Mangel an qualifizierten Fachkräften, unzureichende Qualifizierungsangebote (insbesondere in Brandenburg) zur Aus-, Fort- und Weiterbildung von Fachkräften in den Bereichen Gastronomie, Event-, Tourismusund Freizeitwirtschaft, Beherbergung/ Hotellerie etc. 59. Siehe hierzu auch Kapitel Bestand und Planung im Vorhabengebiet - Entscheidungsgründe 59 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B Seite Juni 2015

56 Belastungsgrenzen Spreewald, Naturtourismus und Lenkungsmöglichkeiten Der Untersuchungsraum der Zone 3 schließt einen Teil des nördlichen Spreewalds und damit des Biosphärenreservats Spreewald mit ein, den es in der vorliegenden RVU zu berücksichtigen gilt. In der touristischen Auswirkungsanalyse der ghh consult GmbH 60 werden die Belastungsgrenzen sowie regionalen Einbindungsmöglichkeiten und - grenzen der vorhandenen Tourismusinfrastruktur des näheren Umfeldes und der weiteren Umgebung, insbesondere des Biosphärenreservats Spreewald und inneren Unterspreewald mit seiner sensiblen Naturlandschaft, aufgezeigt und bewertet. Die zu erwartenden Besucherströme wurden durch die ghh consult GmbH ermittelt und Lenkungsmöglichkeiten z. B. durch gezieltes Tourismusmanagement (Besucherlenkungssystem), unter Berücksichtigung bestehender Konzeptionen, dargestellt. Der Tourismus ist für den Spreewald von hoher Bedeutung und die Verwaltung des Biosphärenreservats ist dem Tourismus gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt. Dennoch hat die Verwaltung des Biosphärenreservats Spreewald in ihrer Stellungnahme zur Antragskonferenz des ROV Tropical Islands Resort auf Belastungsgrenzen und potenzielle Auswirkungen des Vorhabens auf das Biosphärenreservat hingewiesen. Aus Sicht des Biosphärenreservats Spreewald gilt es, den inneren Unterspreewald als besonders sensiblen Bereich zu berücksichtigen. Siehe hierzu auch Teil 1, Anlage B Tourismusgutachten S. 115 ff. Prognostizierte Tagesausflugsgäste des Tropical Islands im Spreewald Ausgehend von einer Gesamtbesucherzahl von 1,3 Millionen Gästen im Jahr und einem gleichbleibenden Anteil von 42% der Gäste, die Ausflüge ins Umland von Tropical Islands unternehmen, ist damit zu rechnen, dass jährlich etwa Tropical Islands Besucher während ihres Aufenthalts im Resort die umliegenden Regionen (inkl. Berlin) besuchen. 48 % der Ferienhausgäste, die die umliegenden Regionen besuchen, fahren in den Spreewald. Bei einer prognostizierten Gesamtbesucheranzahl von 1,3 Millionen Besuchern im Jahr (bei Vollausbau des Resorts) bedeutet dies anteilig ca Gäste jährlich, die von Tropical Islands ausgehend, den Spreewald besuchen. Ausgehend von einer NOVASOL Besucherumfrage aus dem Jahr 2011, besuchen diese Gäste vor allem gastronomische Einrichtungen, wie Restaurants und Cafés, nutzen das Angebot der Kahnfahrt und des Bootsverleihs, besuchen Museen und Ausstellungen und tätigen Einkäufe. Es wird davon ausgegangen, dass der Besuch von Restaurants/ Cafés, die Tätigung von Einkäufen und der Besuch von Museen und Ausstellungen keine außergewöhnliche Belastung für das Biosphärenreservat Spreewald bzw. den sensiblen Naturraum darstellt. Damit verbleiben die Kahnfahrt und der Bootsverleih, aber auch der Fahrradtourismus als mögliche Angebote des Biosphärenreservates Spreewald, die zu einer potenziellen Belastung des Naturraumes führen könnten. 61 Ermittlung der Erheblichkeit Nach Angaben der ghh consult GmbH, buchen Gäste aus dem Tropical Islands pro Jahr eine Kahnfahrt im Spreewald (erst bei abgeschlossenem Ausbau des Resorts). Bei durchschnittlich 20 Personen pro Kahnfahrt ergeben sich ca Kahnfahrten pro Jahr. Im Verhältnis zu den bereits jetzt jährlich stattfindenden Kahnfahrten pro Jahr entspricht dies einer Steigerung um weniger als 1 %. 60 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B, S. 115 ff 61 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B, S Juni 2015 Seite 56

57 Hinzu kommen Personen, die das Angebot Bootsverleih nachfragen. Bei einer Besetzung von durchschnittlich 2 Personen pro Boot ergeben sich zusätzliche Bootsfahrten (Kanu). Dies entspricht einer Steigerung der Kanufahrten von 5 %. Die Empfindlichkeit gegenüber Besucherströmen ist im Bereich des Biosphärenreservates generell hoch. Als besonders sensibel sind die ausgewiesenen Naturschutzgebiete und ihre Randbereiche anzusehen, darüber hinaus aber auch die Waldgebiete als potenzielle Horst-Schutzzonen. Die Verwaltung des Biosphärenreservats benennt folgende Grenzen/ Überlastungen: Überlastung im Individualverkehr auf den Landstraßen (K 6168 und L 421) in Richtung Krausnick/ Schlepzig, Mangel an Parkplatzkapazitäten in den Ortschaften Schlepzig, Groß Wasserburg, Krausnick und Neu Lübbenau und begrenzte Ausbaumöglichkeiten des Radwegenetzes aufgrund besonderer Naturschutzvorgaben. 62 Maßnahmen zur Minimierung des MIV werden im Kapitel 3.7 genannt Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von Beeinträchtigungen Zur Sicherstellung der Besucherprognosen (Tagesgäste) beabsichtigt der Vorhabenträger, mit Ausbau des Tropical Islands Resorts, im Rahmen eines Monitoring-Konzeptes, zu prüfen, inwieweit die prognostizierten Zahlen hinsichtlich des tatsächlichen Nutzerverhaltens eintreten. Dazu werden in regelmäßigen Abständen entsprechend den Ausbaustufen des Tropical Islands Resorts weitere Besucherumfragen durchgeführt, die das Besucherverhalten der Tropical Islands Gäste, insbesondere in Bezug auf den Besuch des Umlandes, erfassen werden. Ferner wird durch den Vorhabenträger beabsichtigt, entsprechend der vorliegenden Tourismusmanagementkonzepte 63, die touristische Kooperation mit dem Umland weiterzuentwickeln. Gerade in besonders schützenswerten Zonen, wie dem Biosphärenreservat Spreewald ist eine gezielte Besucherlenkung und -sensibilisierung unerlässlich. Die verstärkte Zusammenarbeit von Tropical Islands und der Tourismusregion Spreewald ermöglicht es, gemeinsame Ziele zu setzen und gemeinsame Maßnahmen zu treffen. Der Vorhabenträger sieht die Installierung eines strategischen Besucherlenkungssystems vor 64. Mit diesem Besucherlenkungssystem erhalten Besucher des Tropical Islands Resorts entsprechende Informationen, welche touristischen Angebote sie im Umland nutzen können. Dies setzt voraus, dass Tourismusbüros der Region und Tropical Islands eng miteinander vernetzt sind und die Spreewaldregion in die Konzepte von Tropical Islands eingebunden und touristisch beworben wird. Dadurch können die bestehenden Angebote vermarktet werden. Besucherlenkungsmaßnahmen werden somit integraler Bestandteil des Entwicklungskonzeptes Tropical Islands Resort. Der Vorhabenträger plant hierfür ein Spreewald-Center, das als Touristeninformation dienen soll. Dieses soll vorläufig in die Welcome Area am Eingang des Domes integriert werden, langfristig jedoch auf dem Gelände einen eigenen Standort erhalten. Eine mögliche Vermeidung und Minderung von Beeinträchtigungen für das Biosphärenreservat sieht der Vorhabenträger z.b. durch folgende Maßnahmen: 62 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 63 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 64 Näheres hierzu siehe Teil 4 der Verfahrensunterlagen, FFH Verträglichkeitsuntersuchung, Anlage D Seite Juni 2015

58 Besucherlenkungssystem: Bündelung und Lenkung des Ausflugsverkehrs; gezielte Urlaubs-, Tourenplanung (z.b. Spreewald: Besucherlenkung soll Gäste zunächst in die Hauptorte des Oberspreewaldes lenken, da dort zusätzliche Besucher keine negativen Auswirkungen verursachen und der Verkehr über die A 13 fließen kann), Installierung eines wassertouristischen Beschilderungs- und Leitsystems zur Lenkung und Regulierung des Kanuverkehrs (Ausweisung von Einbahnverkehren, ggf. Sperrung einzelner Fließe); Sensibilisierung der Kanuten für ein naturverträgliches Verhalten, Anknüpfung an das vorhandene Radwegesystem durch Ergänzung und Ausbau der Beschilderung und Entwicklung und Organisation natur- und umweltverträglicher Formen des (Ausflugs-)Tourismus im Spreewald z.b. per Elektrobus. Im Biosphärenreservat wird nachhaltige Entwicklung bereits in konkreten Projekten modellhaft umgesetzt. Dies beginnt bei der Herstellung und Vermarktung zertifizierter regionaler Produkte unter der Dachmarke Spreewald, über die Nutzung regenerativer Energien bis hin zur Erhaltung und Revitalisierung wertvoller Lebensräume, z.b. Moore oder naturnahe Gewässer. Bildungsprojekte für nachhaltige Entwicklung richten sich nicht nur an Kinder und Jugendliche sondern auch an Einwohner und Gäste des Biosphärenreservates aller Altersgruppen 65. Zur besseren Besucherlenkung im Bereich des Wassertourismus im Biosphärenreservat Spreewald wurde der Masterplan naturverträglicher Wassertourismus Spree-Spreewald erarbeitet 66, in dem wichtige Projekte im Hinblick auf die Besucherlenkung und -sensibilisierung im Kanutourismus neu definiert oder bereits umgesetzt wurden bzw. die aktuell umgesetzt werden. Durch die Verknüpfung von Besucherumfragen und Besucherlenkungsmaßnahmen, die z. B. über das Besucherinformationszentrum Spreewald-Center im Tropical Islands Resort kommuniziert werden, wird davon ausgegangen, dass zusätzliche Belastungen der Naturlandschaft Spreewald, die tatsächlich auf das Tropical Islands Resort zurückzuführen sind, im Vergleich zu bestehenden Vorbelastungen gering gehalten werden können. Der Vorhabenträger sieht sich grundsätzlich dazu verpflichtet, im weiteren Planungsverlauf eng mit den umliegenden Gemeinden und der Landesplanung zusammenzuarbeiten und gemeinsame, intensive Netzwerkaktivitäten mit den vorhandenen touristischen und kulturellen Einrichtungen zu pflegen. Es wird eine enge Vernetzung mit den entsprechenden Akteuren zur gemeinsamen Abstimmung der Strategien und Maßnahmen angestrebt. Dies könnte etwa in Form eines Runden Tisches erfolgen, zu dem Tropical Islands die relevanten Akteure einlädt und bei dem gemeinsame Schritte und Maßnahmen der Vernetzung und Kooperation vereinbart werden. 67 Auch im Bereich Marketing, Kommunikation und Information ist eine enge Vernetzung mit den relevanten Akteuren (etwa Tourismusverbände Dahme-Seenland, Spreewald) notwendig, um gemeinsame Vermarktungsansätze zu entwickeln und gegenseitige Beeinträchtigungen zu vermeiden. Hinsichtlich der Verkehrsströme werden die prognostizierten Verkehrsentwicklungen und die aktuellen Verkehrsströme in Kapitel 3.7 erläutert und die möglichen Auswirkungen bewertet sowie Maßnahmen genannt. Es wird davon ausgegangen, dass die Zielgruppen des Tropical Islands Resorts zugänglich für Informationen zur Sensibilität des Naturraumes Spreewald sind. Der Vorhabenträger sichert zu, diese Informationen an die Tropical Islands Gäste heranzutragen und durch Angebote für Tagesausflüge als Gruppenangebote die Möglichkeiten der Besucherlenkung im Rahmen seiner Möglichkeiten voll auszuschöpfen. 65 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 66 vgl. Kapitel Vorhandene interkommunale und regionale Konzepte oder Handlungsprogramme 67 Siehe nachfolgendes Kapitel Vernetzung/ Kooperation 15. Juni 2015 Seite 58

59 Zusammenfassend wird davon ausgegangen, dass die zusätzlichen Besucher, die aus dem Tropical Islands den sensiblen Naturraum Biosphärenreservat Spreewald besuchen, nicht zu einer erheblichen Störung dieses Naturraumes führen werden. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass der Tourismus im Spreewald eine lange zurückreichende Tradition ist. Die geführten Kahnfahrten stellen eine gute Maßnahme zur Besucherlenkung dar. Darüber hinaus sind die nachhaltige Landnutzung und damit auch der Tourismus ein Entwicklungsziel von Biosphärenreservaten: Biosphärenreservate sind Gebiete, bestehend aus terrestrischen und Küsten- sowie Meeresökosystemen oder einer Kombination derselben, die international im Rahmen des UNESCO Programmes "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) nach Maßgabe vorliegender Internationaler Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate anerkannt sind. [ ] Jedes Biosphärenreservat soll drei sich ergänzende Funktionen erfüllen; eine Schutzfunktion zum Zwecke der Erhaltung der Genressourcen sowie der Tier- und Pflanzenarten, Ökosysteme und Landschaften; eine Entwicklungsfunktion, um nachhaltige wirtschaftliche und menschliche Entwicklung zu fördern, und eine logistische Funktion, um Demonstrationsprojekte, Umweltbildung, Ausbildung, Forschung und Umweltbeobachtung, bezogen auf lokale, nationale und weltweite Angelegenheiten von Schutz und nachhaltiger Entwicklung, zu unterstützen. ( August 2013) Vernetzung/ Kooperation mit anderen touristischen Schwerpunkten/ vorhandenen Konzepten Die ghh consult GmbH kommt in ihrem Konzept zur touristischen Entwicklung der Region um Tropical Islands 69 zu dem Ergebnis, dass das Reisegebiet um Tropical Islands die dynamischste Region in den gesamten neuen Bundesländern ist. Dennoch werden die folgenden, wesentlichen Defizite im touristischen Angebot im Umfeld von Tropical Islands identifiziert: besondere Handlungsbedarfe im Bereich Qualität und Spezialisierung im Hinblick auf verschiedene Zielgruppen, nachhaltiger Nach- bzw. Aufholbedarf im Bereich gehobener und regionaltypischer Gastronomie und nachhaltiger Bedarf am Ausbau von Freizeit-, Sport- und Aktivangeboten in der Region. Eine von der ghh consult GmbH durchgeführte Umfrage unter touristischen Organisationen und Institutionen im Umfeld von Tropical Islands hat ergeben, dass ein qualitativer und quantitativer Mangel im Beherbergungssektor besteht. Vor allem im Bereich der Mittelklasse und First Class-Kategorie zeigt die Umfrage auf, dass quantitative Mängel bestehen. Qualitative Defizite werden im Bereich der First Class-Hotellerie und dem Kinder- und Jugendtourismus gesehen. Handlungsbedarf besteht ebenfalls in den Bereichen Freizeit-, Sport- und Aktivangeboten. Die Möglichkeiten, die sich im Umfeld von Tropical Islands bieten, weisen sowohl quantitative als auch qualitative Defizite auf. Rechnet man mit einem erhöhten Gästeaufkommen durch das Projekt Tropical Islands Resort, ist es nötig, dass sich das Angebot der Freizeit- und Sportaktivitäten im Umfeld erhöht und verbessert. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt in der Reiseregion Dahme-Seengebiet bei 2,1 Tagen und im Landkreis Dahme-Spreewald bei 2,7 Tagen 70 Durch die Errichtung von Ferienhausdörfern kann die Aufenthaltsdauer in der Region gesteigert werden. 68 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 69 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 70 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 2014 Seite Juni 2015

60 Es bestehen bereits Kooperationen seitens Tropical Islands mit Freizeitanbietern des Umfelds. Ziel ist eine Bündelung der touristischen Aktivitäten innerhalb der Region. Durch die Kooperation bietet Tropical Islands umliegenden Freizeiteinrichtungen die Möglichkeit zu einer Erfolgversprechenden touristischen Entwicklung. Insbesondere im Bereich E-Bike-Angebot und Fahrradverleih besteht in der Region um Tropical Islands großes Entwicklungspotenzial. Das Angebot zieht eine neue Zielgruppe in die Region Dahme-Spreewald. Durch ein ausgebautes Fahrradnetz auf dem Gelände und einer Erweiterung der Kapazität durch externe Anbieter kann der Fahrradtourismus im gesamten Umfeld noch weiter gestärkt werden. Der Ausbau von Tropical Islands zu einem Resort bietet auch der umliegenden Region die Möglichkeit der touristischen Wertschöpfung. Voraussetzung ist die qualitative und quantitative Aufwertung des touristischen Potenzials im Umland. Tropical Islands kooperiert mit den Tourismusverbänden des Landkreises Dahme-Spreewald und des Landes Brandenburg. Durch eine Vernetzung zwischen Tropical Islands und touristischen Angeboten im Umland können Synergieeffekte geschaffen und die Destination Spreewald als Reisegebiet weiter aufgewertet werden. Als Beispiel zu nennen ist die vom Tourismusverband Spreewald e.v. angebotene Spreewald Safari, die eine geführte Radtour durch den Unterspreewald direkt zu Tropical Islands beinhaltet. Auf Wunsch werden zusätzlich Übernachtungsmöglichkeiten angeboten. Der Besuch in der Tropenwelt ist auch bereits Bestandteil verschiedener Pauschalarrangements von regionalen Anbietern (bspw. Pauschalangebot: zwei Übernachtungen, eine Kahnfahrt, einmal Tropical Islands Eintritt). Um der steigenden Besucherzahl und somit gesteigerten Nachfrage an touristischen Angeboten über das Tropical Islands Resort hinaus gerecht zu werden, bedarf es einer intensiven Vernetzung mit umliegenden touristischen Schwerpunktgebieten. 71 Vernetzungspotenzial Reisegebiet Dahme-Seenland und Reisegebiet Spreewald Tropical Islands liegt an der Schnittstelle zwischen dem Reisegebiet Dahme-Seenland und dem Reisegebiet Spreewald und bietet somit eine gute Möglichkeit, das Vermarktungspotenzial beider Destinationen miteinander zu verknüpfen. Wesentliche Vernetzungs- und Kooperationsziele sind: Die Vernetzung zum ständigen, institutionalisierten Austausch und zur Kommunikation mit umliegenden Reisegebieten (z. B. Dahme-Seenland, Spreewald) zur Schaffung gemeinsamer Produkte und Angebote (Pauschalen etc.) in verschiedenen Themen- und Zielgruppensegmenten; Die Entwicklung einer gemeinsamen Destinationsmarke Erlebnisregion Tropical Islands (unter Einbeziehung der oben genannten Akteure) mit entsprechenden Angeboten und Branding; Die gezielte Vermarktung und gemeinsame Präsentation der Erlebnisdestination Tropical Islands bei kulturellen und touristischen Veranstaltern, Reiseagenturen etc./ B2B-Marketing; Infotouren für Fachmedien und Fachpresse; Präsentation und Vermarktung der Erlebnisregion Tropical Islands auf digitalen Plattformen (Website Tropical Islands, Websites Reisegebiete etc.) und Vernetzung mit Social Media (Facebook, Twitter, YouTube etc.). Angestrebt wird die Intensivierung der Kooperationen mit den Tourismusverbänden (Spreewald, Dahme- Seenland, Fläming etc.) sowie Anbietern und Leistungsträgern durch die gezielte Beratung der Tropical Islands Gäste an einem zentralen Besucherinformationszentrum ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 15. Juni 2015 Seite 60

61 Weiteres Ziel ist die Intensivierung der Kooperation mit Beherbergungsbetrieben ( Partnerhotels ) im Untersuchungsraum mit dem Ziel, durch entsprechende Informationssysteme und -kanäle (Online-Abfragen, Apps, Hotline etc.) für Gäste dieser Beherbergungsbetriebe Tagesbesuche in den Dome von Tropical Islands zu ermöglichen. Dabei sollte es für die Beherbergungsbetriebe im Untersuchungsraum möglich sein, jeweils tagesaktuell abzufragen, welche Zutrittsmöglichkeiten für die eigenen Gäste zum Dome bestehen, so dass Gäste bei Tropical Islands nicht abgewiesen werden müssen und ein Negativ-Erlebnis vermieden werden kann. Gleiches gilt für künftige Tagesgäste: Als wesentliche Kapazitätssteuerungs- und Lenkungsmaßnahme werden verstärkt Online-Buchungen von Tagestickets für den Dome mit festen Check-In-Zeiten vorgesehen. Sowohl im Vorfeld der Realisierung des Vorhabens als auch in regelmäßigen Abständen während der Realisierungsphase des Vorhabens sind offene Infoveranstaltungen von Tropical Islands geplant, zu denen Leistungsträger, Anbieter und Dienstleister, Tourismusverbände, Interessensvereinigungen und -vertreter sowie sonstige Interessierte eingeladen werden sollen. Dabei kann Tropical Islands jeweils kontinuierlich über Neuerungen informieren und somit dem Teilnehmerkreis Potenziale und Möglichkeiten für Kooperationen, Vernetzung und Einbindung aufzeigen. Darüber hinaus will Tropical Islands bei solchen Infoveranstaltungen die Chance nutzen, sämtliche relevante Akteure mitzunehmen und z.b. den Beherbergungsbetrieben im Untersuchungsraum durch Information und Transparenz genügend Zeit und Entwicklungshorizonte einzuräumen, ihr eigenes Produkt den künftigen Gegebenheiten anzupassen, zu ergänzen oder zu diversifizieren, so dass eine tatsächliche Win-Win-Situation eintritt und die in den vorherigen Kapiteln dargestellten positiven Potenziale, im Hinblick auf wirtschaftliche Auswirkungen, auch tatsächlich realisiert werden können. Die ghh consult GmbH nennt folgende Beispiele zu Realisierungsmöglichkeiten konkreter Kooperationen bzw. zur Einbeziehung externer Anbieter sowohl auf dem Gelände von Tropical Islands als auch in der Untersuchungsregion: Reiseorganisation, Vernetzung, Bündelung, Vermarktung (Agentur), Gesundheit/ Wellness/ Bio Vital/ Prävention, Aktiv-/ Funsport-/ Wassersport- und ähnliche Angebote, zusätzliche Angebote im Indoor-Bereich; z. B. Kletterwand, Fun- und Trendsportarten, Kurse und Sportprogramme, Natur, Erholung, Entschleunigung, geführte Touren etc., Kultur, Kunst, Kreativangebote, Veranstaltungen, Events, MICE/ Business-Tourismus, Gastronomie, spezielle Beherbergungsangebote und Einkaufen Die Initiativen können sowohl für Existenzgründer als auch bestehende Unternehmen und Anbieter relevant sein. Der Tourismusbereich Wellness und Spa, welcher noch deutliche Defizite aufweist, soll in der Region weiter ausgebaut werden. In den Großschutzgebieten der Region soll zukünftig ein Schwerpunkt auf naturnahen Tourismus und Umweltbildung gelegt werden. Neben Aktiv- und Übernachtungsangeboten sollte auch das kulturelle Angebot der Region erweitert werden. Beispielsweise ist die Einrichtung eines Schloss Museums im Hotel Schloss Lübbenau geplant. 72 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B Seite Juni 2015

62 Zudem wird eine konsequente Weiterentwicklung der Dachmarke Spreewald angestrebt. In und außerhalb der Region sollen neue Spreewaldmärkte entstehen, welche den Absatz von regionalen Erzeugnissen erhöhen sollen. Weitere Freizeit- und Sportangebote, die für eine Erweiterung im Umfeld von Tropical Islands in Betracht kommen, sind unter anderem der Kletterwald Lübben, Spreewaldring Kartcenter, Sommerrodelbahn Teichland und QUADraTOUR. 73 Vernetzungspotenzial Lausitzer Seenland (IBA) Neben den touristischen Destinationen im engeren Untersuchungsraum (25-30 km um Tropical Islands) sowie darüber hinaus (z. B. Berlin, Potsdam, Dresden), bestehen für die touristische Entwicklung, des ca. 80 km (weniger als eine Stunde Fahrtzeit) südlich von Tropical Islands gelegenen Lausitzer Seenlandes, Vernetzungspotenziale, die die Erlebnisdestination Tropical Islands mit einem weiteren, nachhaltigen Mehrwert aufladen können. Zwischen den Destinationen Lausitzer Seenland und Tropical Islands können hier durch Vernetzungs- und Vermarktungsinitiativen für beide Seiten positive Synergieeffekte entstehen: Übernachtungsgäste in der einen Destination werden Tagesausflüge in die andere Destination unternehmen und so entsprechende wirtschaftliche Effekte in der gesamten Region bewirken Natur und Landschaft Situation im Vorhabengebiet Naturräumliche Besonderheiten Bestand Das Gelände des Tropical Islands Resort befindet sich unmittelbar nördlich des Baruther, am südlichen Rand einer morphologisch reich gegliederten Hochfläche (naturräumliche Einheit Nr. 823 Zossen-Teupitzer Plattenund Hügelland ). Die Hochfläche wurde durch den Durchzug von Endmoränen in der Maximalausdehnung der Weichselvereisung gebildet, die nach Süden hin Sanderschüttungen aufweisen. Die größten Höhen mit über 140 m ü. NN treten in den Krausnicker Bergen östlich des Tropical Islands Resort auf; sie erheben sich rund 100 m über die nördlich vorgelagerten Seen (z.b. Heideseen, Köthener See). In diese Landschaft sind Rinnen und Vertiefungen eingesenkt, die entweder wassererfüllt (z.b. Teupitzer See, Tornower See oder Seen nördlich der Krausnicker Berge) oder vermoort (z.b. Luchsee) sind. Nördlich dieser Hochfläche liegt das Dahme-Seengebiet. Bei Briesen/ Staakmühle, westlich des Tropical Islands Resorts, durchschneidet das Dahme-Tal die Hochfläche und verbindet das Baruther Urstromtal mit dem Dahme- Seengebiet. 75 Das Gelände des Tropical Islands Resort liegt nahezu vollständig im Bereich der Sanderschüttungen. Diese bestehen aus schwach kiesigem bis kiesigem Sand und bilden das Ausgangsmaterial der hier vorkommenden podsoligen Braunerden und Podsol-Braunerden. 73 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 74 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B 75 gekürzt aus: GÜK 100 LK Dahme-Spreewald, Beiheft, S Juni 2015 Seite 62

63 Abbildung 12 Moränengebiete im Landkreis Dahme-Spreewald mit Markierung des Vorhabenbereiches, GÜK 100 LK Dahme-Spreewald, Beiheft, S. 8 Im Bereich des Tropical Islands Resort kommen aufgrund des tiefgründig sandigen Untergrundes keine natürlichen Gewässer vor. In den umgebenden Niederungen - Dahme-Seengebiet im Norden, Dahme-Durchbruchstal im Westen, Baruther Urstromtal im Süden sowie Unterspreewald im Osten der Krausnicker Berge - ist das Gewässernetz dagegen umso dichter. Seite Juni 2015

64 Abbildung 13 Gewässer und Wasserwege im Umfeld des Vorhabengebietes, Grafik: GSS (2014) Planung Die Planung sieht vor, die naturräumlichen Besonderheiten des Vorhabengebietes, darunter die Gewässerlosigkeit und die trockenen Standortverhältnisse im Sandergebiet prinzipiell zu sichern und auch über das Freiraumkonzept des Vorhabenbereiches (vgl. Teil 1 Vorhabenbeschreibung, Anlage A Masterplan) ablesbar zu machen. Auf das gestalterische Element Wasser wird deshalb, mit Ausnahme eines Außenbadebereiches am Dome, verzichtet. Darüber hinaus wird der zentrale Offenlandbereich beiderseits der ehemaligen Start- und Landebahn mit trockener Vegetationsbedeckung weitestgehend und zusammenhängend gesichert. Die baulichen Anlagen, darunter insbesondere die geplanten Ferienhausdörfer Waldlichtung, Kiefernhain und Heidekamp und die Erweiterung des Campingplatzes (Camping/ Mobilheime) sowie die technische und verkehrliche Infrastruktur werden schwerpunktmäßig im Bereich der Kiefernwälder sowie in geringerer Dichte auch im Bereich der Übergangszone Wald - Offenland (Vorwaldbereich) untergebracht Kulturlandschaftliche Aspekte Potenziell natürliche Vegetation Als potenziell natürliche Vegetation würde sich im Bereich des Tropical Islands Resort, entsprechend den großräumig wirkenden, subkontinentalen Klimaeinflüssen und den lokal verbreiteten, grundwasserfernen sauren und sandigen Böden, Blaubeer-Kiefern-Trauben-Eichenwälder, in Vergesellschaftung mit Beerkraut- und Heidekraut-Kiefernwäldern, ausbilden. 15. Juni 2015 Seite 64

65 Bestand Um 1750 war der Brand ( ) eine wüste Fläche, 500 bis 600 Morgen groß, umgeben von der Gemarkung der Rittergüter Staakow, Briesen, Oderin, Rietzneuendorf, Waldow und den Dörfern Krausnick und Schönwalde. Das Gelände wurde nur zur Hutung genutzt und im Herbst werden die Bienen des Heidekrautes wegen hingebracht 76. Nach mehreren Jahrhunderten der Nutzung als Weideland für Rinder, Schafe und Ziegen und einem flächenbedeckenden Bewuchs mit robustem Heidekraut, Wacholder- und Ginstersträuchern, vereinzelten Stieleichen und der einheimischen, genügsamen Kiefer wurde das allgemeine Recht der Nutzung als Hutung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgehoben. Die Hutung wurde allmählich durch Stallhaltung abgelöst und die Bewaldung nahm zu. Die großflächigen, heute überwiegend brachliegenden Offenlandbereiche im Tropical Islands Resort entstanden erst wieder zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch großflächige Rodungen des ursprünglich vorhandenen Waldes, im Zusammenhang mit dem Ausbau des Militärflugplatzes. Diese Offenlandbereiche erinnern heute an die ehemalige Heide-/ Hutelandschaft und sind als historisch interessanter Bestandteil der Kulturlandschaft zu betrachten. Auch das heutige Forsthaus Hammelstall im Wald ca. 1,8 km nördlich bzw. die Försterei Brand ca. 2,8 km östlich des Domes erinnern an die frühere Hutung: Alte Quellen erwähnen den Hammelstall bei Briesen bzw. die Brandschäferei. Planung Die Planung sieht vor, den spezifischen Charakter der Heide-/ Hutelandschaft, der im zentralen Offenlandbereich des Vorhabengebietes ablesbar ist, zu bewahren und durch ein Beweidungskonzept zu sichern; eine weiter fortschreitende Sukzession an den Rändern des Offenlandbereiches soll verhindert werden. Durch die Errichtung baulicher Anlagen sowie technischer und verkehrlicher Infrastruktur gehen jedoch in kleinerem Umfang randliche Offenlandbereiche sowie insbesondere Übergangsbereiche zwischen Offenland und Wald verloren. Die Freiraumkonzeption bzw. das zukünftige Flächenlayout (vgl. Teil 1, Kapitel Weitläufiges Offenland) sieht jedoch die Entwicklung neuer, umfänglicher Randlinien bzw. Übergangsbereiche zwischen Offenland und Wald, mit einer vergleichsweise lockeren Bebauung bzw. geringer Bebauungsdichte, vor Biotopausstattung Biotopkartierung 2012 Aufgrund der hohen Dynamik der Entwicklung auf dem Gelände des Tropical Islands Resort ist die Biotopkartierung 77 für das Gelände Tropical Islands Resort, inklusive einem 100 m-umgriff aus dem Jahr 2012, in relevanten Teilen nicht mehr zutreffend und konnte deshalb für die weitere Bearbeitung nicht mehr herangezogen werden. Die Gründe der Entwicklungsdynamik resultieren vor allem aus: inzwischen durchgeführten Pflegemaßnahmen, inzwischen realisierten Aufforstungsmaßnahmen und insbesondere der schnell fortschreitender Sukzession im Bereich nicht genutzter Offenlandbereiche. Vor allem die auf dem Resort-Gelände inzwischen fortgeschrittene Sukzession im Übergangsbereich Wald - Offenland ließ keine ausreichend genauen Aussagen mehr hinsichtlich Abgrenzung 76 Berghaus, 1854 in: Witzsch, B. H., Büro für ökologische Studien Dr. Norbert Brielmann, Rostock, in: Kling Consult, Krumbach, Stand April 2012: Karte 1.1 Biotoptypenkartierung Seite Juni 2015

66 zu. der hochwertigen Biotoptypen wie Trockenrasen, Sandrasen, Heideflächen usw. einerseits und der Wald- bzw. Vorwaldbereiche andererseits Biotopkartierung 2014 Die folgende Abbildung zeigt in einer Übersicht die Gruppen der im September 2014 auf Basis der landesweiten Biotoptypenkartierung Brandenburg geprüften und ggf. in Abgrenzung und Zuordnung aktualisierten Biotoptypen im Vorhabenbereich, inklusive einem Umgriff von m (vgl. hierzu Teil 3 der Verfahrensunterlagen / Raumordnerische Umweltverträglichkeitsuntersuchung). Abbildung 14 Übersicht Biotopstruktur, USIP, Erfassung Sept [Teil 3 der Verfahrensunterlagen, Anlage 1, Karte 6b Biotopstruktur, Erfassung 2014, Zusammenfassende Darstellung ] Natürliche Gewässer inklusive deren Uferbereiche, mit Röhrichtgesellschaften und/ oder Erlen-Bruchwälder und Erlenwälder, Wiesen und Weiden frischer oder feuchter Standorte sowie ackerbauliche Nutzung oder Intensivgrünland, kommen ausschließlich in der Dahme-Niederung westlich bzw. einem kleinen Seitental der Dahme (Seegraben Briesen) nördlich des Geländes von Tropical Islands Resort vor. Die Biotopausstattung innerhalb der Vorhabenfläche Tropical Islands Resort ist ausschließlich trockenen Standorten zuzurechnen: Im zentralen Bereich beiderseits der Start- und Landebahn kommen großflächig Trockenrasen oder trockene Sandheiden vor, die einer schnell fortschreitender Sukzession unterliegen und nur durch regelmäßige Beweidung offengehalten werden können. In nicht beweideten Randbereichen weisen sie bereits zunehmend Ge- 15. Juni 2015 Seite 66

67 hölzbewuchs auf und gehen sukzessive in Vorwald trockener Standorte über. Stellenweise sind hier auch vegetationsfreie oder -arme Rohbodenstandorte erfasst worden. Der zentrale Bereich der Vorhabenfläche Tropical Islands Resort ist ebenso wie dessen Umgebung vollständig von Kiefernforst umgeben; auch diese verweisen auf trockene Standortverhältnisse hin. Vor allem im Übergangsbereich, zu den das zentrale Offenland und umgebende Vorwälder gehören, sind Kiefern aber auch Laubholzarten beigemischt. Waldbereiche, in denen Laubholz überwiegt, sind nur kleinflächig eingestreut. Die Trockenrasen, die trockene Sandheiden sowie der überwiegende Teil der Vorwälder trockener Standorte sind nach 30 BNatSchG gesetzlich geschützt. Darüber hinaus können sie diversen FFH-Lebensraumtypen (2310/ 4030/ 2330/ *6240/ 9190/ 91T0) zugeordnet werden. Gleiches gilt auch für die auf dem Gelände vorkommenden Rohbodenstandorte, sofern sie natürlichen Ursprungs sind. Diese Biotope haben sehr hohe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Planung Alleinstellungsmerkmal der Vorhabenfläche Tropical Islands Resort ist, sowohl hinsichtlich Kulturlandschaft (Heide-/ Hutelandschaft) als auch hinsichtlich Biotopausstattung, der große zentrale Offenlandbereich mit trockenen Standortverhältnissen in einer sonst überwiegend bewaldeten Landschaft, die im großräumigen Umfeld von Gewässern dominiert wird. Die Trockenrasen und trockenen Sandheiden, inklusive der in Vorwald übergehenden Randbereiche, gehören zu den im Sinne des Arten- und Biotopschutzes wertvollsten Flächen, nicht nur innerhalb des Vorhabenbereiches sondern auch weit darüber hinaus. Die Planung sieht vor, diesen zentralen Offenlandbereich weitreichend zu sichern und die ohne regelmäßige Beweidung stark fortschreitende Sukzession - eben durch Beibehaltung entsprechender Beweidungsmaßnahmen - langfristig zu verhindern. Wie bereits in Kap beschrieben gehen durch die Errichtung baulicher Anlagen, kleinflächige Offenlandbereiche sowie insbesondere Übergangsbereiche zwischen Offenland und Wald verloren. Die Freiraumkonzeption bzw. das zukünftige Flächenlayout (vgl. Teil 1 der Vorhabenbeschreibung/ Masterplan) sehen jedoch die Entwicklung neuer, umfänglicher Randlinien bzw. Übergangsbereiche zwischen Offenland und Wald, mit einer vergleichsweise lockeren Bebauung bzw. geringen Bebauungsdichte vor Situation im Untersuchungsraum (Zone 2) Bewertung und Maßnahmen Tangierte Naturräume in Zone 2 Das Vorhabengebiet liegt im Grenzbereich der drei im Landschaftsprogramm Brandenburg 2000 beschriebenen Großlandschaften: Mittlere Mark, Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet sowie Spreewald. Die folgenden Naturraumbeschreibungen sind den Landschaftssteckbriefen des Bundesamtes für Naturschutz entnommen 78. Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet Die beiden naturräumlichen Einheiten Dahme-Seengebiet (Nr. 822) mit dem Zossen-Teupitzer Platten- und Hügelland (Nr. 823) in letzterer liegt das Vorhabengebiet gehören zur Großlandschaft Ostbrandenburgisches Heide Seite Juni 2015

68 und Seengebiet und liegen in einem ebenen Talsandgebiet mit Seen und ausgedehnten Kiefernwäldern, das sich südöstlich von Berlin erstreckt. Die mittlere Höhe schwankt zwischen 35 und 60 m und steigt lokal bis 95 m an. Charakteristisch für diese Landschaft ist ein weitverzweigtes Netz aus Rinnen, in denen zahlreiche, meist langgestreckte und schmale Seen zwischen großen Waldflächen eingebettet liegen. Vereinzelt sind die Seen durch naturnahe Bäche miteinander verbunden. Hauptfluss im Gebiet ist die Dahme, die durch kleinere Wasserläufe und Kanäle ebenfalls mit zahlreichen Seen in Verbindung steht und nach Norden zur Spree hin entwässert. Aus den nach Norden geneigten Talsandflächen erheben sich kleinere flachwellige Grundmoränenplatten und mittelsteile Stauch- und Endmoränenhügel. Hervorzuheben ist das Gebiet um Märkisch-Buchholz, beiderseits der Dahme, wo sich ausgedehnte Talsandflächen mit weitflächigen Dünenfeldern und Dünenketten bei fast völligem Zurücktreten von Grundmoräneninseln befinden. Im gesamten Gebiet herrschen sandige Böden vor, die von ausgedehnten Kiefernwäldern eingenommen und von kleineren Acker- und Grünlandflächen unterbrochen werden. In den Niederungen konnten sich anmoorige Böden entwickeln. Hier sind vereinzelt noch Flach- und Hochmoorelemente vorhanden. Die forstwirtschaftliche Nutzung der fast reinen Kiefernwälder ist die Hauptnutzung im Gebiet. Daneben werden ca. 20 % der Fläche auch ackerbaulich genutzt. Eine Vielzahl von Naturschutzgebieten sichert die großen Laubwald- und Seenbereiche des Gebietes einschließlich der angrenzenden Feuchtwiesen- und Bruchwaldkomplexe sowie einige der noch weitgehend naturnahen Gewässerläufe. Das größte Schutzgebiet ist das EU-Vogelschutzgebiet "Spreewald und Lieberoser Endmoräne". Dieses System natürlicher Flachseen mit vorgelagerten Feucht- und Frischwiesen ist als Brut-, Nahrungs- und Rasthabitat für Sumpf- und Wasservögel von überregionaler Bedeutung und dient gleichzeitig der Förderung des überregionalen Biotopverbundes. Naturraum Mittlere Mark Das Baruther Tal (Nr. 817) unmittelbar südlich des Vorhabengebietes, ein Naturraum der Großlandschaft Mittlere Mark, erstreckt sich mit einer durchschnittlichen Breite von 6 km über ca. 100 km Länge von Südost nach Nordwest. Es wird beidseitig von höher gelegenen Grundmoränenplatten, Sandern und Endmoränenkuppen begrenzt. Das Tal ist ein ehemaliges Urstromtal, in dem die eiszeitlichen Schmelzwässer des Inlandeises abflossen. Das Substrat ist überwiegend aus Talsanden und holozänen Ablagerungen gebildet, auf denen sich moorige Böden entwickelt haben. Bei den von hohen Grundwasserständen geprägten Flächen bestimmt Dauergrünland das Bild. Dort, wo Entwässerungsmaßnahmen erfolgreich waren, findet man großräumig Ackerwirtschaft vor. Teilweise ragen Strichdünen und Mergelkuppen aus der Niederung auf, die in der Regel sehr trocken und daher mit Kiefern bestanden sind. Hydrographisch gesehen ist das Baruther Tal heute keine Einheit mehr. Die zahlreichen Bäche entwässern im Westen über die Plane, im mittleren Teil über die Nuthe und im Osten über die Spree. Der überwiegende Teil des Baruther Tals wird als Ackerland genutzt, feuchte Bereiche tragen Dauergrünland und trockene Sandrücken werden als Kiefernforste bewirtschaftet. Als EU-Vogelschutzgebiet sind die teilweise in der Landschaft liegenden Truppenübungsplätze Jüterbog Ost und West sowie "Unteres Rhinluch/ Dreetzer See, Havelländisches Luch und Belziger Landschaftswiesen" geschützt. Das über 4000 ha große NSG "Belziger Landschaftswiesen" ist besonders als Großtrappenschongebiet von bundesweiter Bedeutung. Weiter sind kleine naturnahe Laub- und Bruchwaldvorkommen als Naturschutzgebiet ausgewiesen und mit ihren Niederungslebensräumen geschützt. Im Westen ragt eine weitere naturräumliche Einheit der Großlandschaft Mittlere Mark, die Luckenwalder Heide (Nr. 816) in die Zone 2. Sie schließt südlich an die Teltowplatte an und erstreckt sich über 56 km entlang des Baruther Tals. Sie ist eine Grundmoränenplatte, die sich ein wenig aus den Niederungsgebieten heraushebt und stellenweise durch aufgesetzte Endmoränenkuppen noch weiter erhöht ist, so z.b. bis zu 97 m bei Zesch. Große Teile der Landschaft sind von Sandern bedeckt, so dass mit Sander- und Endmoränenmaterial trockene Sandböden vorherrschen, 15. Juni 2015 Seite 68

69 die lediglich für Kiefernforste günstige Bedingungen aufweisen. Auf Flächen, auf denen etwas Geschiebelehm ansteht ist, auch Ackerbau möglich. Die Landschaft wird von Süden nach Norden von Nuthe und Pfefferfließ durchflossen, die verzweigte Niederungen bilden, in denen auch kleinere Seen liegen. Im Osten bei Sperenberg und Wünsdorf liegen weitere Seen. Bei Kummersdorf befindet sich ein ehemaliger Truppenübungsplatz, wodurch der Kiefernforst Lücken mit Heide- und Magerrasenvegetation aufweist. Vorherrschend im Gebiet ist die Nutzung der Kiefernforste. Ackerwirtschaft nimmt wenige Flächen ein und Grünländer finden sich nur in den feuchten Niederungen. Die meisten Schutzgebiete liegen im Bereich der Niederungen. Die Nuthe ist mit ihren naturnahen Niederungsflächen und Feuchtlebensräumen geschützt, ebenso das Tal der Pfefferfließ; Bruchwälder, alte Torfstiche und Kesselmoore sind im Rauhen Luch und Seeluch geschützt. Das Bärluch weist weitgehend naturnahe Waldgesellschaften auf und die Heideflächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes sind als FFH-Lebensraum gemeldet. Naturraum Spreewald Östlich des Vorhabengebietes liegt der Großraum Spreewald bzw. die naturräumliche Einheit Malxe-Spree- Niederung (Nr. 830). Der Spreewald ist eine vom Menschen geprägte und dennoch weitgehend naturnahe Auenlandschaft, die sich südöstlich von Berlin erstreckt. Die Spree weitet sich dort in ein engmaschiges Netz auf und bildet ein einzigartiges Labyrinth aus Wasserläufen mit einem unverwechselbaren Mosaik aus Wiesen, Feldern, Wäldern und Gehöften. Die Landschaft des Spreewaldes kann in die beiden Bereiche Ober- und Unterspreewald untergliedert werden. Der Oberspreewald umfasst den Abschnitt zwischen der Enge bei Striesow - Fehrow und Lübben. Die Spree erfährt bei Eintritt in diesen Raum eine starke Aufweitung in zahlreiche natürliche und künstliche Wasserläufe, um sich dann bei Lübben wieder zu verengen. Dieser Bereich ist der feuchteste und am stärksten von Hochwässern beeinflusste Teil der Niederung. Er ist durch kleinparzellig angelegte Bewirtschaftungsflächen gekennzeichnet, die ihre Untergliederung durch die vielen Wasserläufe der Spree bekommen. Neben den Ackerflächen, die sich größtenteils auf die Randgebiete beschränken, wird das Gebiet von Grünland beherrscht, das in den Überschwemmungsgebieten vorwiegend aus Schlankseggen- und an den Wasserläufen aus Rohrglanzgras besteht. In einigen Bereichen sind auch noch ausgedehnte Flächen des natürlichen Erlenbruchwaldes vorhanden. Die zahllosen, heute z.t. begradigten und durch Schleusen regulierten Wasserläufe werden von Baumreihen gesäumt. Im nördlich gelegenen Unterspreewald ist die Spree nicht mehr so stark verzweigt. Dafür ist dieser Teil des Spreewaldes durch reizvolle Seen, wie den Neuendorfer See gekennzeichnet. Der Unterspreewald besteht aus breiten, dünenbesetzten Talsandflächen und feuchten, vermoorten Niederungen. Neben einigen Resten der natürlichen Waldgesellschaften sind die Talsandflächen mit großen Kiefernwäldern, die sich vor allem im Nordosten von Lübben erstrecken, bestockt. Die Niederungen werden als Grünland genutzt. Durch Rodungen, durch die 2/3 der ursprünglichen Waldfläche verlorengingen, wird der Großteil der Fläche heute überwiegend als Grünland und Ackerland genutzt. Charakteristisch für die Spreewald-Landwirtschaft sind dabei die auf höher gelegenen Flächen angelegten sog. Horstäcker. Die vorhandenen Waldflächen unterliegen einer z.t. stark nutzungsorientierten Waldwirtschaft, die zu einer Veränderung des Erscheinungsbildes geführt hat. Kiefernforste bestimmen vor allem im Unterspreewald das Landschaftsbild, der typische Erlenbruchwaldcharakter wurde vielerorts durch Rabattenkulturen abgelöst. Darüber hinaus dient der Spreewald der Erholungsnutzung. Fast der gesamte Spreewald gehört zum FFH-Gebiet "Spreewald und Lieberoser Endmoräne" und ist auch als Biosphärenreservat ausgewiesen. Hier sind Reste der natürlichen Erlen- und Eschenwälder unter Schutz gestellt. Ebenso die Unterwasservegetation, wie die im Spreewald weit verbreiteten Wasserfedergesellschaften. Bemerkenswert ist die insgesamt sehr reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt. Neben ca. 63 gefährdeten Pflanzenarten wurden auch 37 gefährdete Brutvogelarten, wie der Ziegenmelker, nachgewiesen. Weiterhin sind auch die Vorkommen der stark gefährdeten bzw. vom Aussterben bedrohten Arten, wie Ockergelber Wasserschlauch (Utricularia ochroleuca) Seite Juni 2015

70 oder Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) zu nennen. Der hohe Anteil an feuchten Wiesenbiotopen bietet außerdem zahlreichen Wiesenbrütern, wie Uferschnepfen und Bekassinen wertvollen Lebensraum. 15. Juni 2015 Seite 70

71 Zone Dahme-Seengebiet OSTBRANDENBURGISCHES HEIDE- UND SEENGEBIET 816 Luckenwalder Heide 823 Zossen-Teupitzer Platten- und Hügelland Zone Malxe-Spree-Niederung 817 Baruther Tal SPREEWALD MITTLERE MARK Abbildung 15 Großlandschaften und naturräumliche Einheiten im Umfeld des Vorhabengebietes Seite Juni 2015

72 Übergeordnete Entwicklungsziele Entwicklungsziele gemäß Landschaftsprogramm Brandenburg 2000 Das Landschaftsprogramm Brandenburg 2000, ist der Fachplan zum Landesentwicklungsplan und zeigt die landesweiten Ziele des Naturschutzes in Brandenburg auf. Das Landschaftsprogramm Brandenburg wird mit einem neuen sachlichen Teilplan "Biotopverbund Brandenburg" derzeit fortgeschrieben. Der Vorentwurf liegt mit Text und einer Karte im M 1: vor. Er befindet sich zurzeit in der Abstimmungs- und Beteiligungsphase. Die Darstellungen des Landschaftsprogramms 2000 sind gemäß 3 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes von Behörden und öffentlichen Stellen, deren Planungen und Maßnahmen die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege berühren können, zu berücksichtigen. Sie unterliegen damit dem eigenen Abwägungsgebot der planenden Behörde oder öffentlichen Stelle. Erst durch diese Übernahme in die Gesamtplanung erlangen die übernommenen Ziele des Landschaftsprogramms eine rechtliche Verbindlichkeit gegenüber Behörden. Entwicklungsziele des Landschaftsprogramms sind u.a.: der Erhalt großräumiger, störungsarmer Landschaftsräume durch ( ) Entwicklung eines naturverträglichen Tourismus (a.a.o., S. 13); die Entwicklung eines landesweiten Schutzgebietssystems, aufgebaut nach einem Zonierungskonzept abgestufter Schutz- und Nutzungsintensität, wird in den Außenzonen der Großschutzgebiete die Schaffung von Einrichtungen des Tourismus- und Erholungswesens ( ) unterstützt. Auf diese Weise sollen verallgemeinerungsfähige Strukturmodelle geschaffen werden, die beispielhaft Schutz und Nutzung der Landschaft, Arbeiten und Wohnen in naturnaher Umgebung miteinander verbinden. (a.a.o., S.22). Im Landschaftsprogramm Brandenburg 2000 genannte Ziele für den Großraum Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet, die für das Vorhabengebiet Relevanz haben können, sind: Sicherung der unzerschnittenen, dünn besiedelten Wald- und Seenlandschaften (ca. 39,5% der naturräumlichen Region), Sicherung der besonders schutz- und entwicklungsbedürftigen nährstoffarmen Kiefernwälder und Trockenrasen auf Dünen und Flugsandflächen, schrittweise Entwicklung der Kiefernforste in Richtung naturnahe Waldgesellschaften, Förderung der Birken-Stieleichenwälder auf grundwassernahen Standorten und der Eichenmischwälder in den Grundmoräne, Schaffung von Waldmänteln an den meisten linearen Abschlüssen der Forsten und touristische Erschließung reizvoller Gebiete im Naturpark Dahme-Heideseen in einem ausgewogenen Verhältnis zur besonderen Sensibilität der Landschaft. Gemäß Landschaftsprogramm Brandenburg vorrangig zu entwickelnde Biotope im Vorhabenbereich und dessen Umgebung sind: Feuchtwiesen, 082 Kiefern- Mischwald. Gemäß Landschaftsprogramm Brandenburg besonders zu schützende Arten mit aktuellem Vorkommen im Vorhabenbereich und dessen Umgebung sind: Seeadler, Fischadler, Schwarzstorch, Kranich, Wiedehopf, Fischotter, Mausohr, 15. Juni 2015 Seite 72

73 Sumpfschildkröte, Rotbauchunke, Laubfrosch, Glattnatter, Bitterling, Niedrige Schwarzwurzel, Astiger Rautenfarn, Kugel-Simse. In Karte 2/ Entwicklungsziele des Landschaftsprogramms Brandenburg werden als Handlungsschwerpunkte für das Vorhabengebiet genannt bzw. räumlich dargestellt: Erhalt und Entwicklung standortgerechter, möglichst naturnaher Wälder. Darüber hinaus wird der Erhalt großräumiger, störungsarmer Landschaftsräume als Entwicklungsziel dargestellt; zu solchen Landschaftsräumen gehört auch der Teil des Ostbrandenburgischen Heide- und Seengebiets, in dem der Vorhabenbereich liegt. Brachland und offene Sandflächen sind als sonstige Nutzungen aufgeführt. Als Handlungsschwerpunkte für die Umgebung des Vorhabengebietes (Zone 2) werden für alle drei oben benannten Naturräume bzw. Großräume aufgeführt: Erhalt der Kernflächen des Naturschutzes (in der nahen Umgebung sind dies insbesondere die Naturschutzund/ oder FFH-Gebiete Luchsee, Unterspreewald, Dahmetal, Glashütte/ Mochheide, Prierow bei Golßen und Magerrasen Schönwalde); Entwicklung großräumiger Niedermoorgebiete und Auen im Spreewald sowie im Baruther Urstromtal westlich der Dahme; Entwicklung der Ergänzungsräume für einen Feuchtbiotopverbund im Baruther Urstromtal südlich des Untersuchungsgebietes. Darüber hinaus werden die spezifischen Schutz- und Entwicklungsziele genannt. Dahme und Spree als vorrangig zu schützende und zu entwickelnde Fließgewässer (Fließgewässerschutzsystem), Abstimmung der Erholungsnutzung im Spreewald mit den Schutz-, Pflege und Entwicklungszielen, Sicherung der Landschaftsbildqualitäten sowie Entwicklung der Ergänzungsräume für einen Feuchtbiotopverbund im Baruther Urstromtal südlich des Untersuchungsgebietes Bewertung potenzieller Auswirkung des Vorhabens hinsichtlich der Entwicklungsziele des Landschaftsprogramms Brandenburg 2000 Zwei Ziele des Landschaftsprogramms Brandenburg 2000 sind im Weiteren zu beachten: Fazit: Zum einen das Ziel der Sicherung der besonders schutzwürdigen/ entwicklungsbedürftigen Trockenrasenflächen auf Dünen und Flugsand. Zum anderen das Ziel, dass die Erholungsnutzung im Spreewald mit den Schutz-, Pflege- und Entwicklungszielen für den naturschutzfachlich äußerst hochwertigen Bereich im Einklang zu bringen ist. Es werden keine maßgeblichen, vorhabenbedingten Zielkonflikte, mit den im Landschaftsprogramm Brandenburg für die umgebenden Naturräume formulierten Entwicklungszielen, erwartet. Ggf. erforderliche externe naturschutzfachliche und forstrechtliche Ausgleichsmaßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Vorhaben Tropical Islands Resort umzusetzen sind, können und sollten dazu genutzt werden, die naturschutzfachlichen Entwicklungsziele, wie z.b. Umbau von Kiefernforsten zu standortgerechten Waldbeständen, umzusetzen. Seite Juni 2015

74 Entwicklungsziele gemäß Landschaftsrahmenplan Es liegt nur der Landschaftsrahmenplan (LRP) Teltow-Fläming 2010: Band 1 - Entwicklungsziele und Maßnahmen sowie Band 2 - Bestand und Bewertung vor: Ggf. relevante Aussage für den gerade noch zwischen Baruth und BAB A13 in Zone 2 ragenden Bereich Buschgraben-Niederung zwischen Baruth und Rietzneuendorf sind: Nationale/ länderübergreifende Bedeutung für den Biotopverbund mit Fortsetzung des Biotopverbundes Richtung Osten außerhalb des LK im Bereich des FFH-Gebietes DE Glashütte/ Mochheide, Verbesserung der Durchgängigkeit von Querbauwerken im Zuge des Buschgraben, Erhalt und Aufwertung von Landschaftsteilen mit hoher Bedeutung für das Landschaftsbild und die landschaftsbezogene Erholung und Besucherlenkung in gegenüber Störungen sensiblen Gebieten. Ggf. relevante Aussage für den gerade noch nördlich Dornswalde in Zone 2 ragenden Bereich Blacheheide bei Massow unmittelbar westlich der BAB A13, Anschlussstelle Baruth/ Mark: Landesweite, überregionale Bedeutung für den Biotopverbund im Bereich des FFH-Gebietes DE Massow mit Fortsetzung des Biotopverbundes Richtung Osten außerhalb des LK im Bereich des FFH- Gebietes DE Massow zu entwickelnde Funktionen im Biotopverbund (Entwicklungsfläche Nr. 78): o Ergänzung naturnaher Waldlebensräume um das FFH-Gebietes DE Massow, o Aufzuwertende bzw. zu entwickelnde Lebensräume: Flechten-Kiefernwald, Traubeneichen-Kiefernwald, kleinflächig Trockenrasen, Calluna-Heide o Zielarten: Fledermausarten, Ziegenmelker Bewertung potenzieller Auswirkung des Vorhabens hinsichtlich der Entwicklungsziele des Landschaftsrahmenplanes Teltow-Fläming Es werden keine maßgeblichen, vorhabenbedingten Zielkonflikte mit dem Landschaftsrahmenplan gesehen. Im Zusammenhang mit der im Landschaftsrahmenplan angesprochenen Besucherlenkung für sensible Bereiche in der Buschgraben-Niederung sei auf die Installierung eines strategischen Besucherlenkungssystems hingewiesen, welches insbesondere auch die von Tropical Islands ausgehenden Nutzerströme in Richtung Spreewald, den jeweiligen aktuellen Anforderungen entsprechend bzw. auf Überlastungserscheinungen reagierend, steuern soll. Details hierzu sind den Verfahrensunterlagen Teil 4, FFH-VP, Anlage D zu entnehmen Schutzgebiete In Kapitel 3 der raumordnerischen Umweltverträglichkeitsuntersuchung (Teil 3 der Verfahrensunterlagen) sind alle, in Zone 2 (10 km-umgriff) gelegenen und dem Vorhabenbereich benachbarten, Schutzgebiete gelistet. Die Vereinbarkeit des Vorhabens mit den Belangen der Natura 2000-Schutzgebietskulisse wird in Teil 4 der Verfahrensunterlagen - Raumordnerische Flora / Fauna/ Habitat-Verträglichkeitsprüfung (FFH-VP/ Vorprüfung), für die in Zone 2 liegenden Natura 2000-Gebiete (17 FFH-Gebiete und ein SPA-Gebiet), untersucht. Es wird festgestellt, dass keine (erheblichen) Beeinträchtigungen, weder durch direkte unmittelbare noch durch indirekte mittelbare Wirkungen, zu erwarten sind. Nachfolgend wird auf drei Schutzgebiete, die räumlich eng benachbart sind (Biosphärenreservat Spreewald) bzw. unmittelbar angrenzen und kleinräumig Überlagerungen aufweisen (Naturpark Dahme-Heideseen und Landschaftsschutzgebiet Dahme-Heideseen ) eingegangen. 15. Juni 2015 Seite 74

75 Biosphärenreservat Spreewald Im 10 km-umgriff des Vorhabengebietes liegt das Biosphärenreservat Spreewald, Gebiets-Nr.: (vgl. folgende Abbildung). Die Verordnung über die Festsetzung von Naturschutzgebieten und einem Landschaftsgebiet von zentraler Bedeutung mit der Gesamtbezeichnung "Biosphärenreservat Spreewald" des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik stammt vom Seite Juni 2015

76 Abbildung 16 Biosphärenreservat Spreewald mit Markierung des Vorhabengebietes 15. Juni 2015 Seite 76

77 Der besondere Reiz des Biosphärenreservats Spreewald, mit einer Fläche von insgesamt ha, liegt in seiner parkartigen, von zahlreichen Fließen durchzogenen Landschaft. Durch Kultivierung entstand ein Mosaik aus kleinen Wiesen, Äckern und Wald sowie das Geflecht der Fließe. Heute ist der Spreewald eine vom Menschen geprägte und dennoch weitgehend naturnahe Auenlandschaft und dadurch Lebensraum einer reichen Tier- und Pflanzenwelt. Hier leben noch Arten, die andernorts bedroht oder bereits ausgestorben sind. Um diese Landschaft zu schützen und zu bewahren, wurde der Spreewald 1990 zum Biosphärenreservat erklärt, 1991 erhielt es den UNESCO-Status. Im Biosphärenreservat wird nachhaltige Entwicklung in konkreten Projekten modellhaft umgesetzt. Dies beginnt bei der Herstellung und Vermarktung zertifizierter regionaler Produkte unter der Dachmarke Spreewald über die Nutzung regenerativer Energien bis hin zur Erhaltung und Revitalisierung wertvoller Lebensräume, z.b. Moore oder naturnahe Gewässer. Bildungsprojekte für nachhaltige Entwicklung richten sich nicht nur an Kinder und Jugendliche sondern auch an Einwohner und Gäste des Biosphärenreservates aller Altersgruppen. Von hoher Bedeutung ist der Tourismus - der besondere Reiz des Spreewaldes zieht bis zu drei Millionen Touristen im Jahr an. Die einzigartige Natur zu erhalten und gleichzeitig erlebbar zu machen ist eine ständige Aufgabe, für die viele Akteure im Biosphärenreservat Verantwortung tragen. Für die Flüsse im Biosphärenreservat wird derzeit ein Masterplan zur besseren Besucherlenkung erarbeitet. In der Verordnung über die Festsetzung von Naturschutzgebieten und einem Landschaftsgebiet von zentraler Bedeutung mit der Gesamtbezeichnung Biosphärenreservat Spreewald vom 12. September 1990 wird der Schutzzweck gemäß 3 wie folgt festgelegt: Die Festsetzung des Biosphärenreservates bezweckt: 1. den Schutz der in Europa einmaligen Niederungslandschaft des Spreewaldes mit seinem fein strukturierten Fließgewässersystem, artenreichen Feuchtbiotopen, Wiesen und Niederungswäldern, 2. die Erhaltung und Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes mit periodischen Überstauungen als Grundlage der Tier- und Pflanzenwelt in ihren durch Wasser bestimmten Lebensräumen, 3. die Bewahrung traditioneller Bewirtschaftungsformen wie Horstäcker, Streuwiesen und das dadurch hervorgebrachte kleinflächige Mosaik der Landnutzung, 4. die Bestandspflege und -förderung gefährdeter und vom Aussterben bedrohter Arten in ihren Biotopen, 5. die Regenerierung ökologisch degradierter Meliorationsflächen und Fließgewässer zu weiträumig vernetzten, ökologisch stabilen Lebensräumen, 6. die Entwicklung zukunftsfähiger ökologischer Landnutzungsmodelle zur Existenzsicherung der Spreewaldbauern als Pfleger und Gestalter dieser Landschaft, verbunden mit der Wiedergeburt traditionellen Handwerks, 7. Erkenntnisgewinn aus Naturbeobachtung durch einen umweltverträglichen und gelenkten Fremdenverkehr, der sich vor allem auf Wasserwegen vollzieht, 8. die Vermittlung breiten Umweltbewusstseins bei der ansässigen Bevölkerung und den Spreewaldbesuchern durch Erleben funktionierender Ökosysteme, 9. eine kontinuierliche ökologische Grundlagenforschung, die insbesondere dazu dient, eine ganzheitliche Sicht der Beziehung zwischen Mensch und Biosphäre zu finden. Das Gebiet des Biosphärenreservats wird in die Schutzzonen I, II, III und IV gegliedert. Die Schutzzonen I und II werden als Naturschutzgebiet von zentraler Bedeutung, die Schutzzonen III und IV als Landschaftsschutzgebiet von zentraler Bedeutung ausgewiesen: Die Schutzzone I (Kernzone) umfasst die Gebiete, die völlig ihrer natürlichen Dynamik überlassen bleiben. Seite Juni 2015

78 Die Schutzzone II (Pflege- und Entwicklungszone) dient der Abschirmung der Kernzonen vor Schadeinflüssen sowie der Erhaltung und Pflege landschaftstypischer Vielfalt. In der Schutzzone III (Zone der harmonischen Kulturlandschaft) verbinden sich Schutz und Nutzung der Natur mit kulturellen Traditionen zur harmonischen Ganzheit. Nachhaltige Wirtschaftsweisen bewahren das über Jahrhunderte gewachsene Landschaftsbild. Die Schutzzone der harmonischen Kulturlandschaft umfasst alle weder als Kernzonen, noch als Pflege- und Entwicklungszonen oder als Regenerierungszonen ausgewiesenen Flächen. In der Schutzzone IV (Regenerierungszonen) wird die durch unsachgemäße Bewirtschaftung geschädigte Landschaft unter Anwendung ingenieurbiologischer und ökotechnologischer Methoden zur harmonischen Kulturlandschaft entwickelt. In 6 der Verordnung sind Handlungen gelistet, die in den einzelnen Schutzzonen verboten sind; diese sind hier jedoch ohne Relevanz. Bewertung potenzieller Auswirkung des Vorhabens auf das Biosphärenreservat Spreewald Es gilt, die Sicherung der einmaligen Niederungslandschaft des Spreewaldes mit seiner spezifischen Lebensraumbzw. Biotop- und Artenausstattung, bei gleichzeitiger Öffnung des Spreewaldes für touristische Attraktionen/ Freizeitnutzung zu gewährleisten. Wie bereits in Kap beschrieben wird, um mögliche Überlastungserscheinungen und hiermit verbundene Schädigungen der Lebensräume und Störung bestimmter Arten zu vermeiden, durch den Vorhabenträger Tropical Islands vorgesehen, ein strategisches Besucherlenkungssystem installiert, welches dynamisch auf Nutzerverhalten und räumliche Sensibilitäten reagieren kann und einer ständigen Evaluierung unterworfen wird. Bestandteil dieser strategischen Besucherlenkung wird ausdrücklich auch die Konzeption von Wanderwegen/ Radwegen vom Tropical Islands Resort in die nähere und weitere Umgebung sein Details hierzu siehe Teil 4 der Verfahrensunterlagen, FFH-VP, Vorprüfungen, Anlage D. Bei entsprechender Steuerung des Besucheraufkommens bzw. des Besucherverhaltens werden keine maßgeblichen Beeinträchtigungen für das Biosphärenreservat Spreewald erwartet. Mögliche indirekte, mittelbare Wirkungen des projektierten Vorhabens, d.h. mittelbare bau-, anlagebedingte und insbesondere mittelbare betriebsbedingte Wirkungen, so z.b. durch: vorhabenbezogene Verlärmung/ Anlagenlärm, Erhöhung Verkehrsaufkommen im nachgeordneten Netz, Eintrag von Luftschadstoffen/ Stickstoffdeposition, Störung durch Licht, Veränderung der Grundwasser-/ Standortverhältnisse durch zusätzliche Grundwasserentnahmen zur Gewährleistung der Versorgung mit Trink- und Brauchwasser, Belastung von Oberflächengewässern durch Einleitung von Oberflächen-/ Niederschlagswasser und/oder zusätzliche Einleitung aus Kläranlagen im Zusammenhang mit der Abwasserentsorgung, den Bau zusätzlicher Versorgungsleitungen (Strom/ Gas/ Wasser/ Abwasser) werden in Teil 4 der Verfahrensunterlagen (FFH-Verträglichkeitsprüfungen) in Kapitel 5.2 ausführlich abgehandelt. Auf diese Sachverhaltsdarstellungen und Beurteilungen wird verwiesen. In der Gesamtschau lässt sich feststellen, dass für das Biosphärenreservat Spreewald keine relevanten, nachteiligen und nachhaltigen Umweltauswirkungen zu erwarten sind. 15. Juni 2015 Seite 78

79 Naturpark Dahme-Heideseen Die nördlichen Randbereiche des Vorhabengebietes tangieren den Naturpark Dahme-Heideseen (vgl. folgende Abbildung), Gebiets-Nr.: ; Erklärung zum Naturpark vom 24. Juli 1998, in Kraft getreten am 19. Aug Der Naturpark mit einer Fläche von insgesamt ha umfasst einen typischen Ausschnitt der Jungmoränenlandschaft des Ostbrandenburgischen Heide- und Seengebietes mit dem Dahme-Seengebiet sowie Teilen des Zossen- Teupitzer-Platten- und Hügellandes, der Beeskower Platte und der Leuthener Sandplatte. Abbildung 17 Naturpark Dahme-Heideseen mit Markierung des Vorhabengebietes In der Erklärung zum Naturpark vom 24. Juli 1998 wird der Zweck der Ausweisung in 3 wie folgt beschrieben: Zweck der Ausweisung des Naturparks ist die Bewahrung des brandenburgischen Natur- und Kulturerbes. Hier sollen beispielhaft umweltverträgliche Nutzungsformen in Übereinstimmung mit Naturschutzerfordernissen praktiziert werden. Zweck ist weiterhin die einheitliche Pflege und Entwicklung des Gebietes für die Erhaltung und Förderung vielfältiger Lebensräume und der naturverträglichen Erholung. Weitere Details können Teil 3 der ROV- Unterlagen, Kap. H entnommen werden. Bewertung potenzieller Auswirkung des Vorhabens auf den Naturpark Dahme-Heideseen Zweck der Ausweisung des Naturparks ist u.a. die Voraussetzung für eine naturverträgliche Erholung zu schaffen. Insofern ist die projektierte Realisierung des Tropical Islands Resort am Rande des Naturparks zielführend, da den Erholung suchenden Gäste ein großes zusammenhängendes, naturräumlich und landschaftsstrukturell vielgestaltiges und interessantes Gebiet vor der Haustür, zum Zwecke der landschaftsgebundenen und ruhigen Erholung, zur Verfügung steht. Seite Juni 2015

80 Um mögliche Überlastungserscheinungen und hiermit verbundene Schädigungen der Lebensräume und Störung bestimmter Arten zu vermeiden, ist durch den Vorhabenträger Tropical Islands vorgesehen, ein strategischen Besucherlenkungssystem zu installieren, welches dynamisch auf Nutzerverhalten und räumliche Sensibilitäten reagieren kann und einer ständigen Evaluierung unterworfen wird. Details hierzu siehe Kap Biosphärenreservat Spreewald Bewertung potentieller Auswirkungen Landschaftsschutzgebiet Dahme-Heideseen Die Gebietsgrenze des mit Verordnung vom 11. Juni 1998 ausgewiesenen Landschaftsschutzgebietes Dahme- Heideseen (Gebiets-Nr ) ist deckungsgleich mit der Abgrenzung des Naturparks Dahme-Heideseen; allerdings sind im LSG die Ortslagen inklusive Ortsrandbereiche ausgenommen (vgl. folgende Abbildung). Die Verordnung wurde zuletzt durch die Berichtigung der Sechsten Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet "Dahme-Heideseen" des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz am geändert. Die Realisierung der Masterplanung tangiert Randbereiche dieses Landschaftsschutzgebietes. Der Schutzzweck dieses insgesamt ha großen Landschaftsschutzgebietes, gemäß 3 der Verordnung ist in Teil 3 der ROV Unterlagen unter Kap. H dokumentiert. Abbildung 18 Landschaftsschutzgebiet Dahme-Heideseen mit Markierung des Vorhabengebietes In 4 der Verordnung Verbote, Genehmigungsvorbehalte heißt es: (1) Vorbehaltlich der nach 5 dieser Verordnung zulässigen Handlungen sind in dem Landschaftsschutzgebiet gemäß 22 Abs. 3 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes folgende Handlungen verboten: 15. Juni 2015 Seite 80

81 1. Borstgras- und Trockenrasen, Zwergstrauchheiden und Binnendünen nachteilig zu verändern, zu beschädigen oder zu zerstören; 2. Niedermoorstandorte umzubrechen oder in anderer Weise zu beeinträchtigen; 3. Bäume außerhalb des Waldes, Hecken, Feld- oder Ufergehölze, Ufervegetation oder Findlinge zu beschädigen oder zu beseitigen. (2) Sonstige Handlungen, die geeignet sind, den Charakter des Gebietes zu verändern, den Naturhaushalt zu schädigen, das Landschaftsbild zu verunstalten, den Naturgenuss zu beeinträchtigen oder sonst dem besonderen Schutzzweck zuwiderzulaufen, bedürfen der Genehmigung. Der Genehmigung bedarf insbesondere, wer beabsichtigt, 1. bauliche Anlagen, die einer öffentlich-rechtlichen Zulassung oder Anzeige bedürfen, zu errichten oder wesentlich zu verändern; 2. die Bodengestalt zu verändern, die Böden zu verfestigen, zu versiegeln oder zu verunreinigen ( ) (3) Die Genehmigung nach Absatz 2 ist, unbeschadet anderer Rechtsvorschriften, auf Antrag von der unteren Naturschutzbehörde zu erteilen, wenn die beabsichtigte Handlung den Charakter des Gebietes nicht verändert und dem besonderen Schutzzweck nicht oder nur unerheblich zuwiderläuft. Die Genehmigung kann mit Nebenbestimmungen versehen werden. (4) Die Absätze 1 bis 3 gelten nicht für Flächen im Geltungsbereich eines Bauleitplans, für die eine bauliche oder sonstige dem Schutzzweck widersprechende Nutzung dargestellt oder festgesetzt ist, sofern das für Naturschutz und Landschaftspflege zuständige Ministerium diesen Darstellungen oder Festsetzungen zugestimmt hat. Diese Flächen sind im Bauleitplan in geeignetem Maßstab kartografisch darzustellen. Die gemäß 5 der Verordnung zulässigen Handlungen betreffen insbesondere die ordnungsgemäße Land- und Forstwirtschaft, die Jagd oder Fischerei, die Unterhaltung von Gewässern, die Landesverteidigung, die ordnungsgemäße Unterhaltung bestehender Anlagen, die Gefahrenabwehr oder Maßnahmen, die von der zuständigen Naturschutzbehörde angeordnet werden, und können nicht im Zusammenhang mit der Realisierung der Masterplanung angewandt werden. Von den Verboten dieser Verordnung kann die untere Naturschutzbehörde auf Antrag gemäß 72 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes Befreiung gewähren. Dies gilt auch im Falle der Versagung einer Genehmigung nach 4 Abs. 2 und Abs. 3. In 6 der Verordnung werden aber folgende Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gelistet, die Relevanz haben können: 3. zur Entwicklung eines großräumigen Verbundsystems naturnaher Wälder mit ihren charakteristischen Lebensgemeinschaften wird angestrebt: a. ein Netz von Dauerbeobachtungsflächen und Naturwaldreservaten besonders geschützter Waldgesellschaften der für den Naturraum repräsentativen Standorteinheiten in ausreichenden Flächengrößen einzurichten, b. die natürliche Waldverjüngung zu fördern; 6. naturnahe Offenflächen nährstoffarmer Standorte wie Trockenrasen, Sandfluren und Feuchtheiden sollen durch Gehölzauflichtungen und Entbuschungen erhalten bzw. wiederhergestellt werden; 7. die Lebensstätten störungsempfindlicher Lebensgemeinschaften und von Arten mit großen Lebensraumansprüchen sollen vor Beunruhigung jeder Art geschützt werden. Zu diesem Zweck sollen Wegführungen, falls erforderlich und angemessen, verändert oder gesperrt werden und Seite Juni 2015

82 8. die naturverträgliche und naturorientierte Erholungsnutzung soll durch geeignete Lenkungsmaßnahmen wie Wander-, Rad- und Reitwege gesichert werden. Bewertung potenzieller Auswirkungen des Vorhabens/ Vereinbarkeit mit den Festsetzungen der Schutzgebietsverordnung für das Landschaftsschutzgebiet Dahme-Heideseen (betrifft den nördlichen/ westlichen Teil des Vorhabengebietes) Zweck der Ausweisung des Landschaftsschutzgebietes ist u.a. die Voraussetzung für eine naturverträgliche Erholung zu schaffen. Insofern ist die projektierte Realisierung des Tropical Islands Resort am Rande des Landschaftsschutzgebietes zielführend, da den Erholung suchenden Gäste ein großes zusammenhängendes, naturräumlich und landschaftsstrukturell vielgestaltiges und interessantes Gebiet vor der Haustür zum Zwecke der landschaftsgebundenen und ruhigen Erholung zu Verfügung steht. Um mögliche Überlastungserscheinungen und hiermit verbundene Schädigungen der Lebensräume und Störung bestimmter Arten zu vermeiden, ist durch den Vorhabenträger Tropical Islands vorgesehen, ein strategischen Besucherlenkungssystem zu installieren, welches dynamisch auf Nutzerverhalten und räumliche Sensibilitäten reagieren kann und einer ständigen Evaluierung unterworfen wird. Details hierzu siehe Kap Biosphärenreservat Spreewald Bewertung potentieller Auswirkungen In einem Landschaftsschutzgebiet sind gemäß 26 Abs. 2 BNatSchG nach Maßgabe näherer Bestimmungen alle Handlungen verboten, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen. Dies ist in der Schutzgebietsverordnung für das Landschaftsschutzgebiet Dahme-Heideseen insoweit konkretisiert, als dass in 4 ausdrücklich Verbote enthalten sind ( bzw. Sachverhalte benannt sind, die ausdrücklich einer Genehmigung bedürfen, wie z.b. die Bodengestalt zu verändern und bauliche Anlagen zu errichten ). Diese Verbote gelten indes nicht für Flächen im Geltungsbereich eines Bauleitplans, für die eine bauliche oder sonstige dem Schutzzweck widersprechende Nutzung dargestellt oder festgesetzt ist, sofern das für Naturschutz und Landschaftspflege zuständige Ministerium diesen Darstellungen oder Festsetzungen zugestimmt hat ( 4 Abs. 4 der LSG - Verordnung). Diese Flächen sind im Bauleitplan in geeignetem Maßstab kartographisch darzustellen. Eine solche sog. Öffnungsklausel in der Landschaftsschutzgebiets-Verordnung ist durch das BVerwG als mit Bundesrecht vereinbar angesehen worden (B. v BN 57/02). 79 Durch Baufelder, die im Masterplan ausgewiesen sind, kommt es zu Überlagerungen mit dem Landschaftsschutzgebiet: Der Überlappungsbereich (LSG/ Vorhabensbereich) hat eine Größe von ca. 50,6 ha. Der überplante Bereich (Baufenster) innerhalb des LSG umfasst eine Fläche von 24,4 ha, wobei der tatsächlich zur Überbauung/ Versiegelung vorgesehene Flächenanteil innerhalb des LSG auf Grund der sehr aufgelockerten Struktur bei ca. 4,1 ha liegt. Der betroffene Bereich ist - bedingt durch die nördlich, westlich und östlich angrenzenden Waldbestände - abgeschirmt und nicht einsehbar. Der betroffene Bereich ist nicht mit sonstigen spezifischen Funktionen wie beispielsweise weiteren naturschutzfachlichen Ausweisungen oder besonderen Waldfunktionen überlagert. 79 GSK/ Stockmann + Kollegen/ Rechtsanwälte, Memorandum Juni 2015 Seite 82

83 Begründung für die Überplanung bzw. geplante Überbauung: Für das Vorhabengebiet wurden grobe Bereiche festgelegt, die zur Überplanung vorgesehen werden können und Bereiche, die auf Grund ihrer Ausstattung mit Lebensräumen/ Biotopstrukturen und Tierarten des Offenlandes und der halboffenen Übergangsbereiche auf Grund der hohen naturschutzfachlichen Wertigkeit von Überbauung freigehalten werden sollen (siehe hierzu die folgende Abbildung). Dies sind insbesondere die zentralen Offenlandbereiche mit ihren Rändern, die auch im Rahmen des Biotopverbundes Brandenburg sowie der Lebensraumnetzwerke des Bundesamtes für Naturschutz als Kernräume für den Verbund trockener Lebensräume hervorgehoben werden und im größeren Umfang mit geschützten Biotopen und FFH-Lebensraumtypen überlagert sind. Diese Vorgaben werden durch den vorliegenden Masterplan weitgehend berücksichtigt. So zeigt die nachfolgende Abbildung das Verhältnis von Bereichen, die zur Überplanung vorgesehen sind (schraffiert) und derjenigen Bereiche, die ± unberührt bleiben sollen bzw. vom Schwerpunkt her eher naturschutzfachlich determinierten Entwicklungen unterliegen sollen. Aus vorstehenden Darstellungen wird deutlich, dass es im Sinne der Schonung hochwertiger, zentraler Bereiche des Vorhabengebietes darauf ankommt, die zukünftige Bebauung nördlich des Domes zu konzentrieren. Um hier die angestrebte Anzahl an Ferienhäusern bzw. Betten realisieren zu können, muss die Fläche zwischen Dome und Außengrenze/ Nordgrenze des Vorhabengebietes optimal genutzt werden. Dies erfordert ein Heranrücken mit den Baufeldern auf ca. 100 m an die Nord- bzw. Ostgrenze. An der Außengrenze der zukünftigen Bebauung ist eine Abschirmung, mittels Geländemodellierung und standortgerechter Abpflanzung, nach außen vorgesehen. Ein spezifisches Beleuchtungskonzept, wie es auch schon in bereits realisierten Ferienparks umgesetzt ist, wird eine Störung durch Lichteinflüsse nach außen weitestgehend minimieren; außerdem können Abschirmungsmaßnahmen durch Geländemodellierung und Bepflanzung vorgesehen werden. Nach Auskunft des zuständigen Ministeriums kann ein entsprechender Antrag auf Befreiung erst im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens eingereicht und beschieden werden. Sollte ein solcher Antrag negativ beschieden werden, wird das Flächenlayout für den Nordbereich des projektierten Tropical Islands Resorts überarbeitet werden müssen, z.b. in dem auf den Bebauungsfeldern nördlich (nordöstlich und nordwestlich) des Domes eine andere Struktur und eine höhere Dichte der Bebauung realisiert wird. Dies entspricht jedoch nicht den vom Vorhabenträger gesetzten, qualitativen Zielen an die Ausgestaltung der Feriendörfer. Seite Juni 2015

84 Abbildung 19 Ursprüngliche Anforderungen an die Masterplanung Abbildung 20 Umsetzung des Masterplans 15. Juni 2015 Seite 84

85 Kulturelle und regionale Identität Erfordernisse der Raumordnung Im Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung von 2009 werden folgende Grundsätze und Ziele in Kapitel 4 Kulturlandschaft formuliert: 3.1 (G) Die Kulturlandschaften der Hauptstadtregion sollen als Träger der regionalen Identität und Ausdruck kultureller und gesellschaftlicher Vielfalt bewahrt und durch Kooperation zwischen Städten und Dörfern entwickelt werden. Anknüpfend an die regionalen Eigenarten und individuellen Stärken sollen Kulturlandschaften zu Handlungsräumen einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung werden. 3.2 (G) Kulturlandschaften sollen auf regionaler Ebene identifiziert und Leitbilder zu ihrer Weiterentwicklung formuliert werden. Durch eine regionale Vernetzung kulturlandschaftsrelevanter Steuerungsansätze und unter Einbeziehung bürgerschaftlichen Engagements sollen Strategien und Entwicklungskonzepte für die kulturlandschaftlichen Handlungsräume erarbeitet und umgesetzt werden. Ein spezifischer raumordnerischer Handlungsbedarf besteht besonders in: historisch bedeutsamen Kulturlandschaften, von starkem Nutzungswandel betroffenen suburbanen und ländlichen Räumen, Gebieten, die auf Grund der Aufgabe militärischer ( ) Nutzungen einen außergewöhnlichen Sanierungsund Gestaltungsbedarf aufweisen, ( ). Kulturlandschaften Herausragende Rolle spielt die östlich des Vorhabengebietes liegende Kulturlandschaft Spreewald : Die Tradition der hier lebenden Sorben bereichert den Spreewald durch ihre Bräuche, die eigene Sprache und die Festtagstrachten. Durch das positive Image ist der Spreewald nicht nur interessanter, touristischer Anziehungspunkt, sondern bietet auch vielfältige Entwicklungschancen für die regionale Wirtschaft. Unter anderem deshalb ist es erforderlich, prägende Landschaftselemente und -strukturen, die typischen Spreewaldhäuser, die historische Bausubstanz in Stadt- und Dorfkernen sowie die handwerklicher Traditionen und Bewirtschaftungsformen zu erhalten und ggf. weiterzuentwickeln. Weitere Kulturlandschaften im Umfeld des Vorhabengebietes sind das nördlich liegende Dahme-Müggel-Spree- Seengebiet sowie der westlich/ südlich liegende Niederer Fläming und Baruther Urstromtal. Bewertung potenzieller Auswirkung des Vorhabens auf Kulturlandschaften und entsprechender Grundsätze des LEP Berlin-Brandenburg Es werden keine Konflikte mit dem im Landesentwicklungsplan Berlin - Brandenburg formulierten Grundsätze zum Schutz der Kulturstandorte gesehen. Das Vorhaben Tropical Islands Resort bringt durch seine Entwicklung einen Zuwachs an touristischen Übernachtungen in der Region Spreewald und im Dahme-Seengebiet. Aufgrund der touristischen Zielsetzung des Vorhabens ergeben sich Chancen, die für die umgebende Kulturlandschaft positive Auswirkungen entfalten können. Durch den Besuch der Umgebung führt die touristische Entwicklung zu einer erhöhten lokalen Wertschöpfung. Voraussetzung hierfür ist die Weiterentwicklung des touristischen Angebotes (siehe hierzu Entwicklungskonzepte der ghh consult GmbH). Seite Juni 2015

86 Das geplante Tropical Islands Resort kann durch eine entsprechende Nachfrageerhöhung (z.b. im Hinblick auf regionale Produkte) zum Erhalt und zur Stärkung traditioneller Nutzungsformen in den Bereichen Land-, Forst-, Fischerei-, Wasserwirtschaft sowie Erholungswesen/ Fremdenverkehr beitragen. Hinsichtlich der Beachtung von Belastungsgrenzen und der Vermeidung von Überlastungserscheinungen sei auf die obigen Ausführungen 80 verwiesen. Kulturlandschaftliche Entwicklungskonzepte Der Kulturlandschaftsansatz im LEP B-B ist darauf gerichtet, räumliche Entwicklung als integrative Aufgabe unterschiedlicher regionaler Akteure zu vermitteln. Er orientiert darauf, die bestehende raumstrukturelle Vielfalt in ihrer räumlichen Einheit zu erkennen. Nicht in der Betonung des Nebeneinanders von städtisch oder ländlich, von touristisch oder energiewirtschaftlich, von industriell oder landwirtschaftlich geprägten Strukturen, sondern in deren Verknüpfung werden Entwicklungs- und Gestaltungschancen gesehen (a.a.o., S. 12f). Die in Kapitel dargestellten Entwicklungskonzepte (ILE/ LEADER Regionen, Spreewaldverein) verdeutlichen eindrücklich, dass sich Kulturlandschaften als Handlungsräume für Projekte mit vielfältigen landschaftsbezogenen Perspektiven und Zielen eignen. Gerade die regionalen Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale sind Anknüpfungspunkte für regionale Identitäten und unterstreichen die Einzigartigkeit der jeweiligen Handlungsräume. LAG Spreewald Plus (Auszug aus dem Flyer der LAG): Den Kern der LEADER-Region bildet naturräumlich gesehen das Biosphärenreservat Spreewald. Wirtschaftlich eher heterogen ist der nördliche Teilraum geprägt von Land- und Forstwirtschaft, der südliche stärker von Bergbau und Energiegewinnung. Der größte Teil der LEADER-Region wird vom Wirtschaftsraum Spreewald ausgefüllt, der eng mit dem Schutz der regionalen Dachmarke Spreewald verknüpft ist. Die Region zwischen den Spreewaldfließen im Ober- und Unterspreewald, den Seen und Wäldern an der Dahme sowie dem Niederlausitzer Landrücken ist aufstrebend und touristisch entwickelt. Mit einer aktiven Regionalvermarktung will die LAG den Schutz und die Erhaltung der Kulturlandschaft mit einer aktiven ländlichen Entwicklung mit folgenden Schwerpunkten eng verknüpfen: Entwicklung regionaler Wertschöpfungsketten (Marktzugang vor allem für Kleinbetriebe durch gemeinsame Maßnahmen erleichtern): o Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von regionalen, qualitativ hochwertigen Produkten und o Wissenschaftliche Begleitung von Vorhaben. In-Wert-Setzung des natürlichen und kulturellen Potenzials durch: o Bewahrung und Aufwertung der naturräumlichen und kulturellen Ausstattung, o Schaffung der Infrastruktur für die Grundversorgung, o Erzeugung und Nutzung von alternativen Energien und o Entwicklung eines zielgruppenorientierten ländlichen Tourismus. 80 siehe unter Kapitel und Juni 2015 Seite 86

87 LAG Rund um die Fläming-Skate (Auszug aus dem Flyer der LAG): Der ländliche Raum im Landkreis Teltow-Fläming bietet ein sehr eigenes Profil als Lebens-, Wirtschafts- und Freizeitstandort. Diese Region ist naturräumlich vor allem durch die Mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen im Norden und den Fläming im Süden geprägt. Trockene Wälder, leicht gewellte und weite Ackerflächen, feuchte Wiesen, Seen, Moore und Fließe sind charakteristisch. Alle Aktionen und Projekte zur Erfüllung des Leitbildes Der herausragende ländliche Raum in der Metropolregion Berlin-Brandenburg richten sich auf die folgenden drei Schwerpunkte aus: Tourismus: Trägerrakete Natur- und Kulturlandschaft : Initiierung und Unterstützung von Projekten und Netzwerken rund um die Fläming-Skate, Fläming-Walk, Fläming-Pferd, Fläming-Skipper und Fläming-Ride, aber auch andere Vorhaben, die den Entwicklungszielen der Region entsprechen. Demografischer Wandel: Vorsprung im Wettbewerb : Förderung von Kommunikation und Möglichkeiten, die demografische Entwicklung in unserer Region positiv zu beeinflussen. Vermarktung regionaler Produkte: Das Beste aus ländlichem Raum : Bündelung von vorhandenen Potenzialen und Schaffung von Netzwerke für weitere Entwicklungsmöglichkeiten nach dem Motto aus der Region für die Region Bewertung potenzieller Auswirkung des Vorhabens auf kulturlandschaftliche Entwicklungskonzepte Es werden keine nachhaltigen, negativen Auswirkungen des projektierten Vorhabens auf die genannten kulturlandschaftlichen Entwicklungskonzepte gesehen; ganz im Gegenteil kann die durch das Ferienresort erhöhte Nachfrage die wirtschaftliche Tragfähigkeit für entsprechende Konzepte und Inhalte verbessern. Hinsichtlich der Beachtung von Belastungsgrenzen und der Vermeidung von Überlastungserscheinungen sei auf die obigen Ausführungen verwiesen. 3.5 Siedlung und Freiraum Bestand und Planung im Vorhabengebiet Siedlungsraum Das Tropical Islands Resort befindet sich im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Dieser grenzt im Norden an Berlin, im Osten an den Landkreis Oder-Spree, im Süden an die Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster sowie im Westen an den Landkreis Teltow-Fläming. Das Gebiet des Landkreises umfasst eine Fläche von ca km² und zählt Einwohner 81 in 8 Städten und 37 Gemeinden. Das Vorhabengebiet umfasst Flächen in der Gemeinde Krausnick-Groß Wasserburg (ca. 257 ha) sowie in der Gemeinde Halbe (ca. 362 ha) und liegt ca. 16 km nördlich von Lübben (Spreewald) und ca. 26 km nördlich von Lübbenau/ Spreewald, die beide nach Landesentwicklungsplan LEP B-B als Mittelzentren ausgewiesen sind. Der Siedlungsraum beschreibt die Siedlungsfunktionen, wie z.b. die Siedlungsweise, Gemeindetypisierung, Erholungsfunktion einschließlich der innerörtlichen Verkehrs- und Freiflächen, sowie der sozialen und technischen Infrastruktur. 81 Statistische Daten des Landkreises Dahme-Spreewald, Stand: September 2013 Seite Juni 2015

88 Bestand Das Vorhabengebiet Tropical Islands Resort, wird bereits teilweise touristisch genutzt. Mit den bestehenden Nutzungen auf der Konversionsfläche übernimmt der Siedlungsraum, der keine im Zusammenhang bebaute Ortslage darstellt und abgerückt von Siedlungsgebieten im Freiraum liegt, die Funktion eines Erholungsraumes. Die Anbindung zu den Nutzungen des Tropical Islands Resort ist derzeit durch drei Anbindungspunkte von der öffentlichen Kreisstraße K6168 gegeben. Die Verkehrserschließung innerhalb des Areals ist privat. Für die Hauptzufahrt zum Dome von der K6168 bis zu der Ferienhaussiedlung Novasol besteht zugunsten der Nutzer ein Wege-, Leitungs- und Fahrrecht. Das vorliegende und geplante Verkehrserschließungskonzept wird in Teil 1 in dem Kapitel näher erläutert. Das Vorhabengebiet ist an die örtliche Infrastruktur für Wasser, Energie, fernmeldetechnische Versorgung und Müllentsorgung angebunden und die technische Versorgung somit gesichert. Im Vorhabengebiet wurde bereits durch die vier folgenden Bebauungspläne und einen Teilflächennutzungsplan (s. Teil 1 Kapitel 2.1.4) Baurecht für die bestehenden baulichen Anlagen geschaffen: 1. Änderung Nr. 1 "Besucherzentrum" für "Cargo Lifter Luftschiffwerft" in der Gemeinde Krausnick - Groß Wasserburg, OT Krausnick,, 1. Änderung Nr. 4 "Campingplatz" in der Gemeinde Krausnick - Groß Wasserburg, OT Krausnick, 1. Änderung Nr. 2 Der Brand in der Gemeinde Halbe, OT Briesen und Nr. 3 Der Brand II in der Gemeinde Halbe, OT Briesen.Dadurch sind die vorhandenen Nutzungen am Standort baurechtlich gesichert. Planung Die Funktion des Siedlungsraumes soll auch zukünftig die eines Erholungsraumes bleiben. Die Siedlungsweise wird durch Freizeit- und Erholungsnutzungen weiter fortgeführt. Im Vorhabengebiet werden kurz-, mittel- und langfristige Bauvorhaben realisiert. Als vorbereitende Bauleitplanung dienen die im Teil 1, Vorhabenbeschreibung, Kapitel erläuterten Flächennutzungs- und Bebauungspläne, die im weiteren Vorgehen teilweise zu ändern bzw. neu zu erstellen sind. Für das Vorhaben des Tropical Islands Resort sind auf dem Grundstück ergänzende Verkehrs- und Freiflächen für die Ferienhausdörfer geplant. Die Verkehrsflächen werden als private Verkehrsflächen errichtet Einzelhandel Neben den bestehenden Verkaufsflächen im Dome und am Campingplatz sind mittel- bis langfristig drei weitere Standorte für kleinere Einzelhandelsflächen in den Ferienhausdörfern geplant, die jeweils maximal 400 m² Verkaufsfläche aufweisen werden. Bestehender Einzelhandel Der Dome verfügt derzeit über ca. 780 m² Einzelhandelsverkaufsfläche. Das vorhandene Angebot bleibt bestehen und wird im Bereich der Welcome Area um ca. 400 m² Verkaufsfläche erweitert. Die bestehenden Verkaufsflächen sowie die geplanten Verkaufsflächen im Bereich Außenbereich Dome werden baulich voneinander entkoppelt. Derzeit stellt sich das Warenangebot im Dome wie folgt dar: Zeitungen, Bücher, Souvenirs, Geschenkartikel, Süßwaren, Spielzeug (Sand- und Wasserspielzeug, Tropische Accessoires, Schmuck, Home-Accessoires, Bademode- und Badezubehör 15. Juni 2015 Seite 88

89 Am Standort des Campingplatzes befindet sich ein Nahversorger für Waren des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Getränke, Drogeriewaren) in einem aufbereiteten Shelter mit einer Verkaufsfläche von ca. 280 m². Eine Erweiterung der Fläche ist nicht vorgesehen. Die angebotenen Waren richten sich nach dem täglichen Bedarf der Campingplatzbesucher. Planung Einzelhandel Abbildung 25 Darstellung Bedarf Einzelhandel im Tropical Islands Resort, Grafik: GSS und Darstellung: CL MAP GmbH (2015) Für den Ausbau mit Übernachtungsmöglichkeit besteht die Notwendigkeit für die Ansiedlung von Einzelhandel am Standort. 82 Zukünftig sollen in jedem Feriendorf Angebote für die Nahversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs für die Übernachtungsgäste zur Verfügung stehen. Eine fußläufige Erreichbarkeit von max m wird in der weiteren Planung berücksichtigt. Die Nahversorger sollen eine Mindestgröße von 200 m² aufweisen, um eine kritische Masse an Angeboten gewährleisten zu können. Die Maximalgröße der Nahversorger wurde bei 400 m² festgelegt und entspricht der Größe ähnlicher Vorhaben. Neben den Angeboten für die Feriendörfer soll südlich der Kreisstraße K6168 eine Tankstelle mit einer Service Station und typischen Tankstellen-Shop errichtet werden. Daneben ist nur kleinteiliges, der Nutzung dienendes Gewerbe zulässig. Es sind insgesamt keine großflächigen Einzelhandelsbetriebe gem. 11 Abs. 3 BauNVO und Ziel 4.7 LEP Berlin- Brandenburg geplant. 82 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Wiesbaden. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B, S. 7 Seite Juni 2015

90 Für die einzelnen Bereiche wird sich zukünftig das Angebot wie folgt darstellen: 83 Bestand Einzelhandel Dome Campingplatz ca. 780 m² Verkaufsfläche ca. 280 m² Verkaufsfläche Planung Einzelhandel Art und Umfang Dome Surrounding Einkaufsflächen Welcome Area Größe: Warensortimente: Feriendorf Waldlichtung Nahversorgungseinrichtung Größe: Warensortimente: ca. 400 m² Verkaufsfläche Nahversorgung, sonstige zentrenrelevante Sortimente ca. 400 m² Verkaufsfläche Nahversorgung Feriendorf Kiefernhain Nahversorgungseinrichtung Größe: Warensortimente: ca m² Verkaufsfläche Nahversorgung Feriendorf Heidekamp Nahversorgungseinrichtung Größe: Warensortimente: ca m² Verkaufsfläche Nahversorgung Campingplatz Nahversorgungseinrichtung Größe: Warensortimente: ca. 280 m² Verkaufsfläche Nahversorgung Sonstiges Tankstelle mit integriertem Shop und Service Station Tabelle 6 Planung Warenangebote Ferienhausdörfer, Angaben TIAM 2015 Innerhalb des Domes stehen die 780 m² Verkaufsfläche, hinter der Kasse bzw. der Zugangskontrolle, den Besuchern weiterhin zur Verfügung. In der Welcome Area, dem neuen Vorbau des Domes, werden ca. 400 m² Verkaufsfläche für die Nahversorgung der Gäste zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um mehrere, baulich und funktional voneinander unabhängige Betriebe, die zudem durch die Kassenzone und Zugangskontrolle voneinander getrennt werden. Das Angebot des Einkaufsbereichs hinter der Kassen- und Zugangskontrolle richtet sich an die Badegäste. Die geplanten Einzelhandelsmärkte sollen der Versorgung der Hotel- und Ferienhausgäste dienen, mit dem Ziel die Verkehrsaktivität zu minimieren und den Komfort zu steigern. Das Sortiment wird den Grundbedarf der Besucher, 83 gemäß LEP B-B Tabelle 4: Liste der zentrenrelevanten und nicht zentrenrelevanten Sortimente 15. Juni 2015 Seite 90

91 insbesondere der Gäste in den Ferienhäusern, die sich erfahrungsgemäß weitgehend selbst versorgen, abdecken und Waren des täglichen Bedarfes, wie z.b. Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren, Bücher, Zeitungen usw. anbieten. Gemäß dem Konzept zur touristischen Entwicklung der Region um Tropical Islands besteht sowohl auf dem Gelände von Tropical Islands als auch im Untersuchungsraum ein enormes Potenzial, aber auch die dringende Notwendigkeit für die Ansiedlung von Anbietern, Dienstleistern und Unternehmern im Bereich Freizeit- und Sportangebote (Outdoor, Indoor), Gastronomie, Einzelhandel und relevanten Service Freiraum und Freiräume mit besonderem Schutzanspruch einschließlich Freiraumverbund Bestand Die Vorhabenfläche selbst ist größtenteils unbebaut und durch das zentral liegende Offenland sowie weitläufige Waldflächen geprägt. Des Weiteren befinden sich zahlreiche bauliche Ruinen und Bunker auf dem Areal. Zentrales Element ist der Tropical Islands Dome. Von den zentralen Offenlandbereichen hin zu den Grundstücksrändern haben sich bereits Waldaufwüchse entwickelt, die dann in Wald übergehen. Das Areal ist als Privatgelände größtenteils eingezäunt und von außerhalb der Verkehrswege bisher unzugänglich. Darüber hinaus kann das Areal gegenwärtig wegen der Ausstattung (Shelter, Altlasten, Kampfmittel, Gebäuderuinen) nicht für Erholungssuche genutzt werden und stellt zudem eine Gefahr für diese dar. Nördlich grenzt das Landschaftsschutzgebiet Dahme-Heideseen an das Vorhabengebiet an und überlagert das Grundstück teilweise. Planung Auch mit der geplanten Erweiterung innerhalb des Vorhabengebietes als Freizeit- und Urlaubsdestination, mit umfangreichen Übernachtungsmöglichkeiten, soll der spezifische Charakter der Heide-/ Hutelandschaft, der im zentralen Offenlandbereich des Vorhabengebietes ablesbar ist, bewahrt und gesichert und eine weiter fortschreitende Sukzession an den Rändern des Offenlandbereiches verhindert werden. Durch die Errichtung baulicher Anlagen sowie technischer und verkehrlicher Infrastruktur gehen jedoch in kleinerem Umfang randliche Offenlandbereiche sowie Übergangsbereiche zwischen Offenland und Wald verloren. Die Freiraumkonzeption (vgl. Teil 1, Kapitel Weitläufiges Offenland) sieht jedoch die Entwicklung neuer, umfänglicher Randlinien bzw. Übergangsbereiche zwischen Offenland und Wald, mit einer vergleichsweise lockeren Bebauung bzw. geringer Bebauungsdichte, vor. Innerhalb der Masterplanung zum Tropical Islands Resort werden im nördlichen Bereich Baufelder für zwei Ferienhausdörfer ausgewiesen, die teilweise das Landschaftsschutzgebiet Dahme-Heideseen überlagern. Es ist vorgesehen, zukünftig die Ferienhäuser des Tropical Islands Resort nicht einzuzäunen, sondern mit Hecken abschnittsweise abzupflanzen. Somit wäre für Erholungssuchende eine Zugänglichkeit des umliegenden Waldes und der Offenlandbereiche gegeben. Nicht genutzte Shelter sollen überwallt und bepflanzt sowie Altlasten, Kampfmittel und Gebäuderuinen langfristig beräumt werden, so dass die Sicherheit für die Besucher des Tropical Islands Resort zukünftig gegeben ist Flächeninanspruchnahme/ Versiegelung Die Gesamtfläche des Projektgebietes Tropical Islands Resort umfasst ca. 619 ha. Mit der Realisierung des Vorhabens sind umfangreiche Neuversiegelungen verbunden. Seite Juni 2015

92 Eine überschlägige Ermittlung ergibt für das gesamte Projektgebiet Tropical Islands Resort eine Bestandsversiegelungsfläche von ca. 77,3 ha. Das Vorhaben Tropical Islands Resort benötigt voraussichtlich ca. 43,1 ha zusätzlich (Versiegelung/ Überbauung). Hiervon werden ca. 19,7 ha durch Überbauung/ Übernutzung bereits versiegelter bzw. bebauter Flächen realisiert. Somit ergibt sich für das Vorhabengebiet durch die Gesamtplanung eine Versiegelungsfläche von ca. 100,7 ha. Des Weiteren steht ein Entsiegelungspotenzial von ca. 24,3 ha durch den Rückbau weiterer Verkehrsflächen (u.a. Start- und Landebahn), baulicher Anlagen (u.a. Shelter) sowie der ehemaligen Garnisonsstadt im südlichen Areal zur Verfügung. Unter Berücksichtigung des Abbruchs versiegelter Flächen bzw. Übernutzung sowie dem optionalen Entsiegelungspotenzial kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass bei Umsetzung des Masterplankonzeptes sowie dem Rückbau der oben genannten versiegelten Flächen im Delta mit keiner Steigerung der versiegelten Fläche zu rechnen ist. Abbildung 21 Versiegelung Zielzustand; Grafik: GSS (Januar 2015) 15. Juni 2015 Seite 92

93 Nachfolgende Tabelle stellt die ermittelten Versiegelungsflächen im Neubau, Übernutzung sowie des optionalen Rückbaus dar: Versiegelung Masterplan Versiegelung Neubau Masterplan m² 43,1 ha Versiegelung Abbruch/ Übernutzung m² - 19,7 ha Rückbau optional/ Entsiegelungspotenzial m² - 24,3 ha Neuversiegelung Masterplan m² -0,9 ha Tabelle 7 Überschlägige Ermittlung der Versiegelungsflächen im Vorhabengebiet, GSS, Dezember 2014 Entsorgung Rückbaumaterial In den vergangenen Jahren wurden bereits versiegelte Flächen zurück gebaut. Das dabei entstandene Rückbaumaterial wurde im Straßenbau oder für den Unterbau des Domes weiterverwendet. Das Material aus zukünftigen Rückbauflächen soll ebenso bei den geplanten Vorhaben bestmöglich weiterverwendet werden. Es soll vor Ort aufbereitet und für die zukünftigen baulichen Anlagen z.b. als (Unterbau-) Material verwendet werden. Gegebenenfalls belastetes Material ist hierbei vor Ort im Rahmen ständiger Kontrollen zu klassifizieren und eine geordnete Entsorgung sicher zu stellen Bestand und Planung im Untersuchungsraum Siedlungsraum Der Betrachtungsraum der Sachgebiete Siedlung und Freiraum umfasst die Zone 2 des Untersuchungsraumes der Raumverträglichkeitsuntersuchung (RVU). Der Siedlungsraum wurde anhand der Gebietseinordnung gemäß der Festlegungskarte 1 zum Landesentwicklungsplan LEP B-B in dem festgelegten Untersuchungsraum untersucht. Das Vorhabengebiet liegt ca. 60 km südöstlich von der Metropole Berlin entfernt und somit nicht mehr in dessen engerem Verflechtungsraum. Insgesamt weist das Land Brandenburg eine kleinteilige Gemeindestruktur auf. Die Region ist überwiegend von ländlichen Strukturen geprägt. Fast 90 % der Gesamtfläche sind Land- und Forstwirtschafts- sowie Wasserflächen, in die kleine Dörfer eingebettet sind. Dazu prägen weiträumig verstreut ländliche Kleinstädte das typisch märkische Landschaftsbild. 84 Größere zusammenhängende Siedlungsflächen, mit Wohngebieten und Gewerbeansiedlungen, sind im Untersuchungsraum nicht vorhanden. Nur das ca. 16 km entfernte Lübben (Spreewald) und das ca. 26 km entfernte Lübbenau/ Spreewald, die beide nach Landesentwicklungsplan LEP B-B als Mittelzentren ausgewiesen sind, weisen größere Siedlungsflächen aus. Die Gemeinden, Krausnick-Groß Wasserburg, Unterspreewald, Schlepzig, Schönwald, Bersteland, Rietzneuendorf Staakow, Golßen, Münchehofe, Unterspreewald sowie Dornswalde im Landkreis Teltow -Fläming einschließlich ihrer Ortsteile im Untersuchungsraum, weisen einen überwiegend dörflich geprägten Charakter auf. 84 Kreisprofil Dahme-Spreewald 2013, Landesamt für Bauen und Verkehr Seite Juni 2015

94 Die Siedlungsstrukturen von den beiden benachbarten Orten Krausnick und Briesen entsprechen einer Straßendorfstruktur, eine Reihung von Gebäuden, entlang der Hauptstraße. Nur in sehr begrenztem Maße wächst die Siedlungsstruktur der beiden Ortschaften. Bauleitplanung im Untersuchungsraum Gemäß der Auskunft vom Landesamt für Bauen und Verkehr zum Planungsinformationssystem (Stand ) liegen im Untersuchungsraum des Vorhabengebietes diverse Gebiete, auf denen Bauleitplanungen (Raumordnungsverfahren, Flächennutzungspläne, Bebauungspläne, Vorhaben- und Erschließungspläne sowie Satzungen) durchgeführt wurden bzw. sich auch noch im Verfahren befinden. 85 Eine Beeinträchtigung dieser Bauleitplanungen durch das Vorhaben Tropical Islands Resort ist nicht zu erwarten. Insgesamt liegen im Untersuchungsraum des Vorhabens 20 Flächennutzungspläne, 27 rechtswirksame und 27 in den Verfahren befindliche Bebauungspläne sowie andere raumbedeutsame Planungen vor. Ihre raumwirksamen Verträglichkeiten zur geplanten Nutzung des Tropical Islands Resort sind gegeben Beschreibung und Bewertung Siedlungsraum Erfordernisse der Raumordnung Im Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung von 2009 werden folgende Grundsätze und Ziele in Kapitel 4 Steuerung der Siedlungsentwicklung formuliert: 4.2 (Z): Neue Siedlungsflächen sind an vorhandene Siedlungsgebiete anzuschließen; die Festlegung gilt nicht innerhalb des Gestaltungsraumes Siedlung gemäß Plansatz 4.5 (Z) Absatz 1 Nummer 2. Bei der Entwicklung von Gewerbeund Industrieflächen sind Ausnahmen zulässig, wenn besondere Erfordernisse des Immissionsschutzes oder der Verkehrserschließung ein unmittelbares Angrenzen entsprechender Nutzungen an vorhandene Siedlungsgebiete ausschließen. 4.4 (G) (1) Militärische und zivile Konversionsflächen sollen neuen Nutzungen zugeführt werden. Konversionsflächen im räumlichen Zusammenhang zu vorhandenen Siedlungsgebieten können bedarfsgerecht für Siedlungszwecke entwickelt werden. (2) Auf versiegelten oder baulich geprägten Teilen von Konversionsflächen außerhalb innerörtlicher Siedlungsflächen sollen städtebaulich nicht integrierbare Vorhaben zugelassen werden, wenn eine tragfähige Entwicklungskonzeption vorliegt und eine raumverträgliche Verkehrsanbindung gesichert ist. Insbesondere sollen großflächige Photovoltaikanlagen vorrangig auf geeigneten Konversionsflächen errichtet werden. (3) Konversionsflächen außerhalb innerörtlicher Siedlungsflächen mit hochwertigen Freiraumpotenzialen sollen einer Freiraumnutzung zugeführt werden. 85 LBV: Dez. Raumbeobachtung und Stadtmonitoring; Rietz, U. ( ): Auskunft aus den Planungsinformationssystem (PLIS). Cottbus 15. Juni 2015 Seite 94

95 4.7 (Z) (1) Großflächige Einzelhandelseinrichtungen im Sinne von 11 Absatz 3 der Baunutzungsverordnung (BauNVO) sind vorbehaltlich des Absatzes 6 nur in zentralen Orten zulässig (Konzentrationsgebot). (2) Großflächige Einzelhandelseinrichtungen dürfen nach Art, Lage und Umfang die Entwicklung und Funktion benachbarter Zentraler Orte sowie die verbrauchernahe Versorgung nicht beeinträchtigen (raumordnerisches Beeinträchtigungsverbot). Bewertung Auf der Konversionsfläche soll, in Anlehnung an die bestehende Nutzung, die Ansiedlung eines städtebaulich nicht integrierbaren Vorhabens ermöglicht werden. Dies sind raumbedeutsame Freizeitgroßvorhaben mit hohem Besucheraufkommen sowie gewerbliche Vorhaben, die aus Gründen des Immissionsschutzes oder der öffentlichen Sicherheit sachnotwendig außerhalb innerörtlicher Siedlungsflächen zu errichten sind. Der Erholungsfunktion werden in den nächsten Jahren sukzessive auf dem Gesamtgrundstück weitere Nutzungsergänzungen zugeführt. Der Vorhabenträger beabsichtigt, die Ferienhausgebiete schrittweise vom Dome aus zu entwickeln. Das Vorhaben Tropical Islands Resort wird auf Flächen realisiert, die teilweise bereits Baurecht aufweisen. Hintergrund für die Art und den Umfang der Entwicklung ist: Das Projektgebiet wird bis heute infrastrukturell und landschaftlich von seiner ursprünglichen Nutzung als Militärflugplatz geprägt. Nach der Aufgabe der militärischen Nutzung am Standort, wurde eine nachhaltige Nachnutzung der Konversionsfläche angestrebt. Mit dem Bau der beeindruckenden CargoLifter-Werfthalle konnte die Entmilitarisierung der Konversionsfläche beginnen. Die Lage der CargoLifter-Werfthalle begründet sich durch die ursprüngliche Nutzung und den damit zusammenhängenden räumlichen Bezug zu der bestehenden Start- und Landebahn. Mit der Insolvenz der CargoLifter AG und dem damit verbundenen drohenden Leerstand der Halle, wuchs die Notwendigkeit für eine geeignete Nachnutzung der Konversionsfläche und der gerade fertiggestellten baulichen Anlagen. Die Entwicklung einer tropischen Badewelt im Dome, führte dazu, dass die Konversionsfläche, nunmehr bereits seit 10 Jahren, eine erfolgreiche Nachnutzung gefunden hat. Die Entwicklung neuer Siedlungsflächen am Standort sind nach Aussage GL B-B, gemäß dem Ziel 4.2 des LEP B-B an vorhandene Siedlungsentwicklungen anzuschließen. Da das Vorhaben nach Punkt 4.2 (Z) LEP B-B nicht an vorhandenes Siedlungsgebiet anschließt, wird parallel zum Raumordnungsverfahren, ausgehend von den beiden Gemeinden Halbe und Krausnick-Großwasserburg, auf deren Gemarkungen das Vorhaben gelegen ist, ein Zielabweichungsverfahren nach Artikel 10 des Vertrages über die Aufgaben und Trägerschaft sowie Grundlagen und Verfahren der gemeinsamen Landesplanung zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg (Landesplanungsvertrag) vom 13. Februar 2012, durchgeführt. Am 19. März 2015 nehmen die Gemeindevertreter der Gemeinde Halbe den Masterplan ROV zustimmend zur Kenntnis. Im Zusammenhang damit beschließt die Gemeinde eine Zielabweichung von den Zielen der Raumordnung zu beantragen. Am 7 April 2015 nehmen die Gemeindevertreter der Gemeinde Krausnick Groß Wasserburg den Masterplan ROV zustimmend zur Kenntnis. Im Zusammenhang damit beschließt die Gemeinde eine Zielabweichung von den Zielen der Raumordnung zu beantragen. In Kapitel 3.7 Verkehr werden die verkehrlichen Aspekte die für eine Entwicklung am Standort sprechen und die Raumverträglichkeit näher beschrieben. Die wirtschaftlichen Hintergründe für eine Weiterentwicklung dieser Größenordnung und wirtschaftliche Tragfähigkeit wurden in Kapitel 3.2 dargestellt. Seite Juni 2015

96 Das Vorhaben befindet sich auf einer bereits teilweise touristisch genutzten Konversionsfläche und soll auf baulich vorgeprägten Bereichen fortgeführt werden. Die Erweiterungen stehen in engem räumlichen Zusammenhang zu den bestehenden Nutzungen. In Bezug auf den Grundsatz des LEP 4.4 (G) Abs. 2 wird auf die Historie am Standort hingewiesen und aufgrund der Größe des Grundstückes und dem gesetzten Anspruch einer schonenden und naturnahen Einbindung in die Natur, dem Natur- und Artenschutz (Kap. 3.4 sowie Teil 3 und 5 der Verfahrensunterlagen) ein besonderer Stellenwert beigemessen. Der Masterplan berücksichtigt die natur- und artenschutzfachlichen Vorgaben insbesondere dahingehend, dass versiegelte Bereiche teilweise der Natur zurückgegeben werden und das Offenland in seiner Funktion bestehen bleibt (siehe hierzu auch Kap unter Begründung für die Überplanung bzw. geplante Überbauung). Aus diesem Grund sind Ferienhäuser teilweise in bestehende Waldstrukturen eingebunden, die sich jedoch vorwiegend im Bereich der bestehenden Shelter befinden und an versiegelten Flächen bzw. militärisch genutzten Flächen innerhalb des Grundstückes anschließen. Der Waldbestand wird hier nur soweit als nötig ausgelichtet bzw. landschaftspflegerisch ergänzt (siehe Kap und Kap. 3.6). Für die Funktionalität stellte die fuß- und radläufige Erreichbarkeit der tropischen Badewelt im Dome von den geplanten Übernachtungseinrichtungen aus eine der Voraussetzungen dar. Die Inhalte der Planung bauen auf das Programm des Tropical Islands Resort auf und stehen in unmittelbaren und funktionalen Zusammenhang zum Dome, somit ist eine tragfähige Entwicklungskonzeption gegeben. Es wird davon ausgegangen, dass die Errichtung der Tankstelle und einer Service-Station im Südbereich keine größeren wirtschaftlichen Auswirkungen auf umliegende Tankstellen haben wird, aufgrund der Lage zur Autobahn und dem vorwiegenden An- und Abreiseverkehr. Sonstige Auswirkungen auf die Siedlungsflächen der umliegenden Gemeinden sind aufgrund der Entfernung nicht zu erwarten. Vorhandene Altlasten und schädliche Bodenveränderungen werden, soweit dies für die zukünftige Nutzung erforderlich ist, beseitigt. Dazu gehören ebenso Kampfmitteluntersuchungen als auch die Beseitigung von aufgefundenen Kampfmitteln. Zudem werden die vorhandenen Bauruinen des Geländes gesichert bzw. beseitigt, um mögliche Gefahren für Besucher zu vermeiden. Wie in Kap beschrieben wird durch die geplanten Nahversorgungseinrichtungen, mit Gütern des täglichen Bedarfs, die ausschließlich den Übernachtungsgästen zur Verfügung stehen, sichergestellt, dass Versorgungszentren in benachbarten zentralen Orten sowie die verbrauchernahe Versorgung nicht beeinträchtigt werden. Da keine großflächigen Einzelhandelsbetriebe gem. 11 Abs. 3 BauNVO geschaffen werden, ist das landesplanerische Ziel (LEP B-B, 4.7 (Z)) nicht berührt Freiraum und Freiräume mit besonderem Schutzanspruch einschließlich Freiraumverbund Der Freiraum beschreibt natürliche oder naturnahe Räume, die innerhalb oder außerhalb besiedelter Flächen liegen. Freiräume in diesem Sinne befinden sich in Form von Grünflächen, Parks, Kleingärten, landwirtschaftlichen Nutzflächen, Wäldern, Gewässern usw. im Untersuchungsraum. Sie sind kleinflächig über den gesamten Untersuchungsraum verteilt. Großflächige Freiräume stellen die Waldgebiete des Landschaftsschutzgebietes Dahme-Heideseen nördlich des Untersuchungsraumes sowie des östlich gelegenen Spreewaldes dar. Der Untersuchungsraum wird naturräumlich im Wesentlichen durch die beiden den Namen gebenden Landschaften, dem wald- und gewässerreichen Dahme-Seengebiet und der einzigartigen Kulturlandschaft des Spreewaldes sowie im Süden durch die Ausläufer des Niederlausitzer Landrückens und im Westen durch den Fläming geprägt. Im Untersuchungsraum nehmen Freiraumstrukturen den flächenmäßig größten Anteil ein. Mit 45 % Waldflächenbzw. 4 % Gewässerflächenanteil besitzt dieser einen hohen Freiraumanteil. Fast ein Zehntel der Fläche steht unter 15. Juni 2015 Seite 96

97 Naturschutz und beinahe die Hälfte sind Landschaftsschutzgebiete, die wiederum zur Hälfte zu den Großschutzgebieten Naturpark Niederlausitzer Landrücken, Naturpark Dahme-Heideseen und Biosphärenreservat Spreewald gehören. Ca. 39% der Flächen im Untersuchungsraum werden landwirtschaftlich genutzt, ca. 5% sind Siedlungs- und ca. 4% Verkehrsfläche. 86 Im LEP B-B werden hochwertige Freiräume mit besonders bedeutsamen Funktionen, die gesichert und in ihrer Funktionsfähigkeit entwickelt werden sollen, zu einem Freiraumverbund zusammengefasst. Die großräumig übergreifende Struktur des Freiraumverbundes bildet das Grundgerüst für den Ressourcenschutz im gemeinsamen Planungsraum. Für die Ausweisung/ Ausformung des Freiraumverbundes ist in Plansatz 5.2 des LEP B-B folgendes Kriterien Gerüst gelistet. Hieraus wird ersichtlich, dass nicht alle, sondern nur ein Teil der jeweiligen Schutzgebietskategorien herangezogen wurden: FFH-Gebiet (weitestgehend, sofern darstellbar und Verbindung herstellbar), Festgesetztes Überschwemmungsgebiet (weitestgehend), Naturschutzgebiete (weitgehend), Geschützter Wald gemäß 12 LWG Brandenburg (weitgehend), Geschütztes Waldbiotop, Erholungswald Stufe 1 (weitgehend), Fließgewässerschutzsystem (weitgehend), Hochwertiges Moor mit Sanierungsbedarf (möglichst weitgehend bei großräumigen, komplexen Vorkommen), Erholungswald Stufe 2 und 3, Bodenschutzwald (Einzelfallentscheidung unter Berücksichtigung der räumlichen Ausgewogenheit), Kernflächen des Naturschutzes gemäß Landesentwicklungsprogramm (Einzelfallentscheidung unter Berücksichtigung der räumlichen Ausgewogenheit), Landschaftsschutzgebiete mit hochwertigem Landschaftsbild gemäß Landesentwicklungsprogramm und Landschaftsschutzgebiete in Vogelschutzgebieten (Zusatzkriterium für Einzelfallentscheidung), Festgesetzte Kompensationsflächen, aktuelle Flächenpoolprojekte, Renaturierungsflächen im Rahmen der Braunkohlesanierung, Waldumbauflächen (Zusatzkriterium für Einzelfallentscheidung), Lebensräume Wiesenbrüter (Zusatzkriterium für Einzelfallentscheidung). Die folgende Abbildung zeigt die Lage des Vorhabengebietes im Bezug zu dem zu sichernden Freiraumverbund. Das Vorhabengebiet liegt deutlich außerhalb des Freiraumverbundes gemäß LEP B-B. 86 Kreisprofil Dahme-Spreewald 2013, Landesamt für Bauen und Verkehr Seite Juni 2015

98 Untersuchungsraum 10 km Abbildung 22 LEP B-B, 2009, Auszug Festlegungskarte 1, Flächen des Freiraumverbundes (grün) mit Untersuchungsraum Erfordernisse der Raumordnung Im Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung von 2009 werden folgende Grundsätze und Ziele in Kapitel 5 Steuerung der Freiraumentwicklung formuliert: 5.1 (G) (1) Der bestehende Freiraum soll in seiner Multifunktionalität erhalten werden. Bei Planungen und Maßnahmen, die Freiraum in Anspruch nehmen oder neu zerschneiden, kommt den Belangen des Freiraumschutzes eine hohe Bedeutung zu. 5.2 (Z) Der in der Festlegungskarte 1 festgelegte Freiraumverbund ist zu sichern und in seiner Funktionsfähigkeit zu entwickeln. Raumbedeutsame Inanspruchnahme und Neuzerschneidungen durch Infrastrukturtrassen, die die räumliche Entwicklung oder Funktion des Freiraumverbundes beeinträchtigen, sind im Freiraumverbund regelmäßig ausgeschlossen. Bezüglich des Freiraums geht aus 2 Abs. 2 Nr. 2 ROG hervor: Der Freiraum ist durch übergreifende Freiraum-, Siedlungs- und weitere Fachplanungen zu schützen; es ist ein großräumig übergreifendes, ökologisch wirksames Freiraumverbundsystem zu schaffen. Die weitere Zerschneidung der freien Landschaft und von Waldflächen ist dabei so weit wie möglich zu vermeiden; die Flächeninanspruchnahme im Freiraum ist zu begrenzen. Der Untersuchungsraum wird seit 2007 durch die ILE (Integrierte ländliche Entwicklung) und das LEADER- Programm Spreewald-PLUS gefördert (s. Kapitel 3.4.2). Den Schwerpunkt bilden Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung des ländlichen Raumes als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum. 15. Juni 2015 Seite 98

99 Beschreibung und Bewertung potenzieller Wirkungen des Vorhabens auf Freiräume mit Schutzanspruch und den Freiraumverbund im Untersuchungsraum Das Vorhaben beansprucht eine teilweise bebaute Konversionsfläche. Gemäß dem Grundsatz 5.1 Absatz 2 des LEP B-B wird also ein entsprechend vorgeprägter Raum vorrangig genutzt. Im Norden des Vorhabengebietes werden Flächen, die für die Bebauung der Feriendörfer Waldlichtung und Kiefernhain vorgesehen sind, zwar vom Landschaftsschutzgebiet Dahme-Heideseen überlagert. Dieses LSG wurde im konkreten Fall jedoch nicht zur Ausformung des Freiraumverbundes in der Festlegungskarte LEP B-B herangezogen. Insofern ist weder räumlich noch sachlich ein Konflikt gegeben. D.h. 2Abs. 2 Nr. 2 ROG sowie Grundsatz 5.1 des LEP und Ziel 5.2 des LEP (siehe vorherige Seite) sind nicht betroffen. Die Grünanlagen, Sportplätze und anderen Erholungsräume, die im Untersuchungsraum durch das Bauvorhaben geschaffen werden sollen, stellen positive Maßnahmen zur Erweiterung und Verbesserung des Freizeitangebotes in Freiräumen in der Region dar. Die bestehenden und geplanten Freiräume werden vorwiegend von den Übernachtungsgästen, z.b. zur Erholung, besucht. Bei der Errichtung von baulichen Anlagen wird darauf geachtet, den Umfang der Neuversiegelung so gering wie möglich zu halten. Die Anordnung der baulichen Anlagen erfolgt mit dem Ziel der Sicherung eines möglichst großflächigen, im räumlichen Zusammenhang erlebbaren Freiraums. Das Vorhabengebiet Tropical Islands Resort ist auf Teilflächen mit Freiraumpotenzialen ausgestattet. Dies umfasst insbesondere die Offenlandbereiche im zentralen Projektgebiet. Diese Offenlandbereiche werden mit der Vorhabenplanung (Masterplan zum Raumordnungsverfahren Tropical Islands Resort) berücksichtigt und in das Vorhaben integriert. Der Vorhabenträger beabsichtigt, einen Großteil der vorhandenen naturschutzfachlich höherwertigen Biotope zu erhalten. Durch die Anordnung der Ferienhausgebiete im randlichen Projektgebiet gelingt eine schonende bauliche Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung des Freiraumpotenzials. In den Freiräumen mit besonderem Schutzanspruch, die sich innerhalb des Untersuchungsraumes (Zone 2/ 10 km Radius) befinden, muss mit einem erhöhten Besucheraufkommen gerechnet werden. Raumbedeutsame Auswirkungen für die Freiräume mit besonderem Schutzanspruch werden nicht erwartet. Hierzu wird auf die Entwicklung des strategischen Besucherlenkungskonzeptes hingewiesen 87. Außerdem ist es ja Ziel des Freiraumverbundes einen übergreifenden, multifunktionalen, möglichst unzerschnittenen und ungestörten Flächenverbund zu schaffen, der auch Erholungsfunktion der Landschaft gewährleistet. Wie unter Kap beschrieben, sind positive Auswirkungen vom Vorhabengebiet auf den Untersuchungsraum sind durch das ILE/ LEADER-Programm Spreewald-PLUS u.a. mit Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung des ländlichen Raumes als Erholungs- und Naturraum zu erwarten. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das Vorhaben die räumliche Entwicklung oder die Funktion des Freiraums im Untersuchungsraum nur geringfügig beeinflusst und daher keine raumbedeutsamen Auswirkungen zu erwarten sind Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von Beeinträchtigungen des Freiraumangebotes Innerhalb des projektierten Gebietes (Zone 1) Größere zusammenhängende Waldbereiche zwischen den einzelnen Feriendörfern erhalten. 87 vgl. Teil 4 der Unterlagen zum ROV, FFH-Verträglichkeitsprüfungen, Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage D Seite Juni 2015

100 Die Verlärmung von Siedlungsflächen und siedlungsnahen Freiräumen ist so weit wie möglich zu vermeiden bzw. zu minimieren. Verkehrsflächenverbrauch so gering wie möglich halten. Neuentwicklung von Randlinien/ Ökotonen d.h. Übergangsbereiche von Offenland und Wald. Kompensation der Flächeninanspruchnahme insbesondere durch naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen auf den südlich der Kreisstraße K6181 gelegenen Flächen (sowie Ersatzaufforstungen an anderen, geeigneten Stellen außerhalb des projektierten Gebietes (Zone 1). gestalterische Integration der technischen Infrastruktur, ästhetische Gebäudegestaltung (z. B. Vorgabe bestimmter Baumaterialien). Dach- und Fassadenbegrünung. Eingrünung landschaftsfremder Einbauten wie Sportplätze, Freizeitbauten usw.. Flächensparendes Bauen In der Umgebung des Vorhabenbereiches (Zone 2) Zum Schutz von Freiräumen mit besonderen Schutzansprüchen ist durch den Vorhabenträger die Installation eines strategischen Besucherlenkungskonzeptes vorgesehen Beeinträchtigungen sonstiger raumbedeutsamer Planungen Mögliche Beeinträchtigungen anderer Pläne und Projekte im Untersuchungsraum durch das Vorhaben Tropical Islands sind nicht erkennbar Standortalternativen im Untersuchungsraum In den Verfahrensunterlagen Teil 1 Darstellung des Vorhabens werden Planungsalternativen im Vorhabengebiet ausgiebig erläutert und im Einzelnen bewertet. Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass die im Masterplan zum Raumordnungsverfahren Tropical Islands Resort dargestellte strukturelle Nutzung des Projektgebietes die optimale Lösung hinsichtlich der Vereinbarkeit der wirtschaftlich determinierten Ziele des Vorhabenträgers sowie sonstiger Anforderungen (z.b. naturschutzfachlicher Art) darstellt. Einen alternativen Standort für das Vorhaben gibt es nicht. Es beschränkt sich auf den angegebenen Geltungsbereich Zeitliche Realisierung der Siedlungsentwicklung im Vorhabengebiet In den Verfahrensunterlagen Teil 1, Kapitel 4 werden die Bauabschnitte anhand der Realisierungsphasen erläutert. Es wird darauf hingewiesen, dass nach derzeitiger Planung die beabsichtigte Entwicklung des Vorhabengebietes von dem bestehenden Tropical Islands Dome ausgeht. Dies begründet sich in der vorhandenen Infrastruktur und Bebauung des Projektgebietes. Der Zeitrahmen für die Realisierung des Gesamtvorhabens wird bis 2026 prognostiziert, wobei von einer schrittweisen Entwicklung auszugehen ist vgl. Teil 4 der Unterlagen zum ROV, FFH-Verträglichkeitsprüfungen, Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage D 89 siehe Teil 1 Vorhabenbeschreibung., Kapitel Standortwahl 90 siehe Teil 1 Vorhabenbeschreibung., Kapitel 3 zeitliche Rahmenplanung 15. Juni 2015 Seite 100

101 3.5.8 Ausgleichsflächenkonzept Grundsätzlich besteht hinsichtlich der Betroffenheit des landesweiten Freiraumverbundes kein Kompensationserfordernis. In den Verfahrensunterlagen Teil 3: Raumordnerische Umweltverträglichkeitsuntersuchung werden jedoch den für die einzelnen Schutzgüter und Umweltnutzungen ermittelten Konfliktpotenzialen entsprechende Konfliktlösungsstrategien gegenübergestellt. Diese umfassen Vorschläge, Maßgaben und Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Minimierung sowie erste konzeptionelle Überlegungen zur Kompensation möglicher nachteiliger Umweltauswirkungen. Auf die dortigen Aussagen wird verwiesen. 3.6 Land- und Forstwirtschaft Situation im Vorhabengebiet Landwirtschaft Bestand Die Flurbereiche innerhalb des es liegen im Bereichen beiderseits der Start- und Landebahn; sie weisen Bodenzahlen < 30 auf und werden durch Beweidung offengehalten. Planung Die Planung sieht vor, die zentralen Flurbereiche des es auch künftig zu beweiden. Vor allem die an den Rändern des Offenlandbereiches stark fortschreitende Sukzession soll durch gezielte Beweidung verhindert werden. Durch die Errichtung baulicher Anlagen, technischer und verkehrlicher Infrastruktur gehen jedoch in kleinerem Umfang randliche Offenlandbereiche sowie insbesondere Übergangsbereiche (Vorwaldstadien) verloren Forstwirtschaft und vorhabenbedingte Waldinanspruchnahme Bestand Die Waldbereiche am Rand innerhalb sowie in der Umgebung des Vorhabenbereiches bestehen zu überwiegenden Teilen aus Kiefernforsten. Darin eingestreut kommen Fichtenforste, Laubholzforste, Mischwälder und kleinflächige Rodungs- oder Aufforstungsflächen vor. Innerhalb des Vorhabenbereiches schreitet die Sukzession im Übergangsbereich Wald/ Offenland schnell voran: Weite Bereich der ehemals großflächigen offenen Hutungsflächen weisen heute ein Vorwaldstadium auf. Der Status dieser Waldflächen ist festzulegen: In Absprache mit der Forstverwaltung ist zu klären, ob es sich historisch bzw. nutzungsgeschichtlich nicht per se um ehemalige Heide- bzw. Hutungsflächen handelt. Von der Gesamtfläche des es (ca. 619 ha) sind gemäß vorläufiger Waldbilanzierung 330,3 ha als Waldbestand zu betrachten Anlage D - Waldbilanzierung; GSS Seite Juni 2015

102 Abbildung 23 Waldbestand - Anlage D; Grafik: GSS (Dezember 2014) Planung Die Umsetzung der Masterplanung zum Tropical Islands Resort bedingt die Inanspruchnahme vorhandener Waldbestände. Bei Abstimmungsgesprächen zwischen dem Vorhabenträger TIAM und dem Landesbetrieb Forst Brandenburg wurden hinsichtlich der Waldinanspruchnahme eindeutige Zielsetzungen und Kriterien für die Flächenbilanzierung und die nachgeordnete Kompensation formuliert (vgl. Anlage D - Waldbilanzierung GSS). Zur Ermittlung der Waldinanspruchnahme 92 erfolgte die Übertragung der Baufenster (Bauliche Anlagen plus 5 m- Streifen) 93 und flächengreifenden Infrastrukturen aus dem Masterplan. Infolge des Flächenverschnittes der späteren Baufenster, Straßen und Parkplätzen mit der Waldbestandfläche ergibt sich - inklusive von Kleinstwaldflächen in einer Größenordnung von 1,3 ha, die nicht mehr als Wald anerkannt werden können - eine Waldinanspruchnahme von insgesamt 78,5 ha. Ein großer umlaufender Waldgürtel sowie lineare Waldflächen, die wie Finger zwischen die einzelnen Feriendörfer greifen, bleiben als Waldverbund bestehen. Auf Grund ihrer Größe und dem räumlichfunktionalen Zusammenhang mit dem äußeren Waldgürtel, können diese Waldfinger als Wald gewertet werden. 92 siehe hierzu folgende Abbildung sowie Anlage D Waldbilanzierung; GSS 93 Besprechung zum Forstrechtlicher Ausgleichsbedarf, Informationen, Abstimmung der Verfahrensweise für die Ermittlung der Waldinanspruchnahme, Abstimmung am mit den zuständigen Forstbehörden 15. Juni 2015 Seite 102

103 Erfassung und Bewertung forstwirtschaftlich genutzter Flächen im Vorhabengebiet Die Waldbereiche am Rand innerhalb sowie in der Umgebung des Vorhabengebietes bestehen - den Standortverhältnissen entsprechend - zu überwiegenden Teilen aus Kiefernforsten. Darin eingestreut kommen Fichtenforste, Laubholzforste, Mischwälder und kleinflächige Rodungs- oder Aufforstungsflächen vor. Innerhalb des Vorhabengebietes schreitet die Sukzession im Übergangsbereich Wald/ Offenland schnell voran: Weite Bereich der ehemals großflächigen offenen Hutungsflächen weisen heute ein Vorwaldstadium auf. Der Status dieser Waldflächen ist festzulegen: In Absprache mit der Forstverwaltung ist zu klären, ob es sich historisch bzw. nutzungsgeschichtlich nicht per se um ehemalige Heide- bzw. Hutungsflächen handelt. Da noch keine durch den Forst verifizierte Bestandskarte der Waldflächen vorliegt, basieren die im Rahmen der Masterplanung vorläufig als Waldbestand definierten Flächen auf eigenen Erhebungen und Einschätzungen. Eine abschließende Einstufung bzw. Beurteilung der Waldflächen obliegt jedoch der Deutungshoheit des Forstes. Diese wird im Rahmen nachfolgender Bauleitplanverfahren die Grundlage für die Ermittlung der erforderlichen Waldinanspruchnahme darstellen. Von der Gesamtfläche des Vorhabengebietes mit 619 ha sind gemäß vorläufiger Waldbilanzierung 330,3 ha als Waldbestand zu betrachten 94. Die Umsetzung der Masterplanung zum Tropical Islands Resort bedingt die Inanspruchnahme vorhandener Waldbestände in der Größenordnung von insgesamt 78,5 ha. Abbildung 24 Waldverlust, Quelle: GSS, Dezember 2014 ( Anlage D) 94 siehe hierzu Anlage D Waldbilanzierung; GSS Seite Juni 2015

104 Unter Berücksichtigung derjenigen Flächen, die für den naturschutzfachlichen Ausgleich benötigt werden, können nach derzeitigem Kenntnisstand für den forstrechtlichen Ausgleich Erstaufforstungsflächen in Höhe von 13,3 ha im Plangebiet von Tropical Islands vorgehalten werden (rund 8 ha im nordöstlichen und 5 ha im südlichen Bereich). Durch die Aufforstung dieser Flächen kann der bestehende Waldbestand sinnvoll geschlossen und z.t. erweitert werden. Entsprechende Bereiche sind Gegenstand einer Abbildung in Anlage D zu Teil 1 der ROV-Unterlagen ( Flächenbilanz Waldinanspruchnahme ) Der externe forstliche Kompensationsbedarf beläuft sich auf ca. 65,2 ha. Weitergehende Aussagen zu Anforderungen an die Realisierung des forstrechtlichen Ausgleichs unter Heranziehung externer Dienstleister sind Gegenstand von Kapitel H in Teil 3 der ROV- Unterlagen Situation im Untersuchungsraum Sowohl die Land- als auch die Forstwirtschaft sind nach wie vor ein bedeutendes Wirtschaftsfeld der Region Landwirtschaft Die Flurbereiche innerhalb des Vorhabengebietes weisen Bodenzahlen < 30 auf und werden durch Beweidung offengehalten. Auch im Untersuchungsraum in Zone 2 herrschen grundwasserferne, sandige und oft podsolige und damit für die Landwirtschaft wenig geeignete Böden vor. In Niederungen und Senken, die hinsichtlich Bodenfruchtbarkeit und Wasserhaushalt günstigere Standortverhältnisse aufweisen, sind jedoch Ackerareale oder - bei hoch anstehendem Grundwasser - Grünlandbereiche eingestreut. Schwerpunkte der landwirtschaftlichen Nutzung liegen vor allem in den Niederungsbereichen der Dahme, der Spree sowie im zentralen Bereich des Baruther Urstromtals (vgl. hierzu folgende Abbildung) Bewertung potenzieller Auswirkungen des Vorhabens auf die Landwirtschaft Im Vorhabenbereich des Tropical Islands Resort wird eine landwirtschaftliche Nutzung durch Schafbeweidung betrieben. Es ist davon auszugehen, dass die weitere Entwicklung des Projektgebietes Tropical Islands Resort diese als naturschutzfachliche Maßnahme erforderliche Schafbeweidung aufrecht erhält und ggf. auf weitere Flächen ausweitet. Dies entspricht dem in Kapitel des Landschaftsprogrammes Brandenburg formulierten Ziel im Rahmen der ordnungsgemäßen Landwirtschaft eine harmonische und nachhaltig nutzbare Kulturlandschaft mit reichhaltiger und vielfältig vernetzter Ausstattung sowie naturbetonten Landschaftselementen zu erhalten bzw. zu entwickeln. Im großräumigen Zusammenhang (Zone 2 und Zone 3) sind keine negativen Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nutzung zu erwarten. Im Gegenteil - bei Realisierung der Feriendörfer ist mit einer erhöhten Nachfrage, insbesondere auch nach regionalen landwirtschaftlichen Produkten/ Nahrungsmitteln zu rechnen, da die Eigenversorgung der Feriengäste in den Ferienhäusern sicherlich einen maßgeblichen Faktor darstellt. Regionale landwirtschaftliche Produkte können beispielsweise innerhalb der Einzelhandelseinrichtungen im Resort vermarktet oder durch die Feriengäste beim Erzeuger vor Ort erworben werden. Die projektierte Entwicklung Tropical Islands Resort kollidiert nicht mit übergeordneten Zielvorgaben für die Landwirtschaft. 15. Juni 2015 Seite 104

105 Untersuchungsraum 10 km Abbildung 25 Verteilung der Flur- und Waldflächen im Untersuchungsraum der Zone Forstwirtschaftlich genutzte Flächen im Untersuchungsraum der Zone 2 Im Untersuchungsraum in Zone 2 herrschen grundwasserferne, sandige und oft podsolige Böden vor, die hauptsächlich von ausgedehnten Kiefernwäldern eingenommen werden. In der Spreeniederung und im Bereich der zahlreichen Seen und noch weitgehend naturnaher Gewässerläufe findet man auch größere Laubwaldbereiche und/ oder Bruchwaldkomplexe. Details zur Flächenbilanzierung Wald können Teil 1 Vorhabenbeschreibung, Anlage D entnommen werden. Seite Juni 2015

106 Waldfunktionen In der Waldfunktionenkarte 95 sind verschiedene Bereiche in der näheren und weiteren Umgebung um das Vorhabengebiet mit spezifischen Waldfunktionen belegt. Erholungswald Unterschieden wird bei der Ausweisung in: Erholungswald, Intensitätsstufe 1 (WF 8101) ist Wald in Erholungsschwerpunkten mit ganzflächiger Inanspruchnahme und einer täglichen Frequentierung von mehr als 100 Personen/ ha. Erholungswald, Intensitätsstufe 2 (WF 8102) sind Waldflächen in unmittelbarer Umgebung von Wohngebieten, Erholungsschwerpunkten und Sehenswürdigkeiten mit einer über die Wege hinausgehenden Beanspruchung der Waldflächen. Erholungswald, Intensitätsstufe 3 (WF 8103) sind Waldflächen im Anschluss an den Erholungswald der vorgenannten Intensitätsstufen, an Aussichtspunkten und stark frequentierten Wegen mit besonderer Erholungswirkung oder hervorragender Bedeutung für den Landschaftscharakter (z. B. Seeufer). Die direkte Inanspruchnahme der Waldflächen durch Erholungsuchende ist gering (vgl. hierzu die nachfolgende Abbildung). Innerhalb des Vorhabenbereiches sowie im nahen Umfeld (Zone 1) sind Waldgebiete südlich der K 6168 sowohl innerhalb als auch außerhalb des Vorhabengebietes, in den Krausnicker Bergen unmittelbar östlich des Vorhabengebietes sowie im Dahmetal bei Briesen als Erholungswälder ohne besondere Rechtsbindung in der Intensitätsstufe 3 ausgewiesen (vgl. auch die nachfolgende Abbildung). Die direkte Inanspruchnahme der Waldflächen durch Erholungsuchende ist hier vergleichsweise gering. Im 10 km-umgriff um das Gebiet des zukünftigen Tropical Islands Resort (Zone 2) sind Waldgebiete - am Teupitzer See westlich der BAB A13, - im Dahmetal westlich Freidorf, - am Köthener See, - an der Spree westlich und südlich von Schlepzig sowie - nördlich Lübben als Erholungswald der Intensitätsstufe 2 ausgewiesen. Darüber hinaus sind in der Waldfunktionenkarte etliche weitere Waldgebiete, darunter auch südlich und östlich des Vorhabengebietes als Erholungswald der Intensitätsstufe 3 ausgewiesen. 95 Landesbetrieb Forst Brandenburg. Datenbereitstellung November 2014: Waldfunktionenkarte (AZ.: LFE-P-6B60/2014) 15. Juni 2015 Seite 106

107 Abbildung 26 Erholungswald im Vorhabensbereich und der unmittelbaren Umgebung Bodenschutzwald Bei allen Böden im Vorhabengebiet sowie dessen naher Umgebung besteht eine sehr hohe Erosionsgefährung durch Wind. In der Waldfunktionenkarte wurden deshalb u. a. Wälder in exponierter Lage entlang der Bahnlinie Berlin Cottbus westlich sowie am Hang zu den Krausnicker Bergen östlich des Vorhabengebietes als Bodenschutzwald ausgewiesen. Der Bericht zu den Waldfunktionen im Land Brandenburg 96 führt hierzu aus: Bodenschutzwald in exponierter Lage: Wald gehört zu den Formen der Landnutzung, die den höchsten Schutz des Bodens gewährleisten. Erosion findet nur dort statt, wo Witterungsereignisse, wie Starkregen oder stetiger Wind, auf spärliche oder fehlende Bodenvegetation treffen. Dies gilt insbesondere für erosionsbegünstigende Hanglagen mit verlagerungsgefährdeten Böden. Wald auf exponierten Standorten: Es empfiehlt sich eine niederwaldartige Bewirtschaftung im Stockausschlagsbetrieb gegen Bodenrutschungen. Bei bereits begonnenem Bodenabtrag ist eine biologische oder technische Sanierung der betroffenen Partien (auch kombiniert) am zweckmäßigsten. Bei Aushagerungsgefahr: Anlage von Waldmänteln mit tiefer Traufbildung. 96 Auszug aus: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz - MLUV (Hrsg.), Okt. 2007, S.14 / 15 Seite Juni 2015

108 Lärmschutzwald In der Waldfunktionenkarte sind Waldflächen an der Bahnlinie Berlin Cottbus und eine Waldfläche westlich des Vorhabengeländes als Lärmschutzwald ausgewiesen. Wald, der dem Lärmschutz dient, soll negativ empfundene Geräusche von Wohn- und Arbeitsstätten sowie Erholungsbereichen durch Absenkung des Schalldruckpegels dämpfen oder fernhalten. Lärm ist eine besondere Form der lokalen Immission. Seine negativen Wirkungen auf den Menschen sind sehr differenziert und neben der Frequenz und der Lautstärke auch abhängig von der Einstellung des Menschen zur Art des Lärmes selbst. Dem Wald kommt die Aufgabe zu, Lärm zu mindern, aber ggf. auch einen visuellen Schutz zur Lärmquelle hin zu bilden. 97 Sichtschutzwald Darüber hinaus sind eine kleine Waldfläche westlich von Brand sowie der Wald parallel zur BAB A13 als Sichtschutzwald ausgewiesen. In der Erläuterung zur Waldfunktionenkarte heißt es dazu: Sichtschutzwald übt optisch abschirmende und ästhetische Funktionen aus. Er gewinnt zunehmend ( ) in Landschaftsteilen mit Erholungsfunktion an Bedeutung, und zwar immer dort, wo Störungen des Landschaftsbildes gestalterisch gemildert werden können. Sichtschutzwald soll Objekte, die das Landschaftsbild nachhaltig und empfindlich stören, verdecken und vor unerwünschtem Einblick schützen Bewertung potenzieller Auswirkungen des Vorhabens auf die Waldfunktionen Bodenschutz-, Lärm- und Sichtschutzwälder sind nicht direkt durch das projektierte Vorhaben betroffen; die Funktion der ausgewiesenen Wälder bleibt vollumfänglich erhalten. Es wird zu prüfen sein, ob zusätzliche Waldflächen, die nach Realisierung der Gesamtkonzeption zwischen Bahnlinie Berlin - Cottbus und dem Resort bzw. zwischen der K 6168 und dem Resort verbleiben, als Lärm- und Sichtschutzwald zur Abschirmung der touristischen (Freiraum-) Nutzung ausgewiesen werden sollten. Erholungswaldbereiche sind insofern betroffen, als dass - Erholungswaldflächen der Stufe 3, im Süden des Vorhabenbereiches, die aktuell auf Grund der Einzäunung (Versicherungspflicht für die ehemalige Garnisonsstadt) keine Funktion übernehmen, im Rahmen des Rückbaus der Garnisonsstadt und der Realisierung von Kompensationsmaßnahmen ggf. verändert werden; - benachbarte bzw. räumlich enger zugeordnete Wälder auf Grund erhöhten Nutzeraufkommens - über den vorhandenen Bestand hinaus - ggf. ergänzend als Erholungswälder der Intensitätsstufe 1-3 auszuweisen sind. Dies wird auf der Grundlage entsprechender Monitoring-Maßnahmen zu klären sein Mögliche Auswirkungen auf die Jagd Brandenburg gehört zu den wildreichsten deutschen Bundesländern. Unmittelbar nördlich und östlich des geplanten Tropical Islands Resort sind im Fachplan Biotopverbund Brandenburg - Wildtierkorridor Großsäugerkorridore ausgewiesen (vgl. folgende Abbildung). In den benachbarten, großen, zusammenhängenden Waldbereichen wird die Jagd durch die zuständigen Jagdpächter ausgeübt. 97 Auszug aus: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz - MLUV (Hrsg.), Okt. 2007, S Auszug aus: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz - MLUV (Hrsg.), Okt. 2007, S Juni 2015 Seite 108

109 In diesem Zusammenhang sind drei Aspekte von Bedeutung: a) In den großen zusammenhängenden Waldbereichen kann es, bedingt durch erhöhten Nutzungsdruck durch Erholungssuchende/ Feriengäste des Resorts, zu vermehrten Störungen oder Verdrängung des (jagdbaren) Wildes kommen. Diesbezüglich müssen sowohl die Interessen der Jagdpächter als auch Schonzeiten für das (jagdbare) Wild (Aufzucht und Führung der Jungtiere) Berücksichtigung finden. Dies erfordert sowohl eine räumliche (Wegekonzept) als auch eine zeitliche Steuerung der Erholungsnutzung in den Wäldern. b) Zu bestimmten Zeitpunkten, d.h. Jagdereignissen (z.b. Treib- oder Druckjagden) müssen u.u. zur Gewährleistung der Sicherheit bestimmte Bereiche kurzfristig komplett gesperrt werden (bzw. entsprechende Zuwegungen). c) Zur Gewährleistung der Funktion der Wildtierkorridore ist ebenfalls eine räumliche (Wegekonzept) als auch eine zeitliche Steuerung der Erholungsnutzung in den Wäldern von Nöten. Die genannten Aspekte müssen als ein wesentlicher Faktor im Rahmen des zukünftigen Besucherlenkungskonzeptes Berücksichtigung finden. Vertreter der Forstbehörde sowie Jäger bzw. Jagdpächter müssen im Rahmen der Institutionalisierung der Strukturen für ein Besucherlenkungskonzept und in die regelmäßigen Abstimmungen bzw. Evaluierungen einbezogen werden, damit für die nähere und weitere Umgebung ein gesamthaftes, räumliches und zeitliches Layout für die Erholungsnutzung in der freien Landschaft entwickelt und - entsprechend den jeweils aktuellen Erfordernissen - modifiziert werden kann. In Sachen Besucherlenkungskonzept sei auf die weiterführenden Erläuterungen in Anlage D zu Teil 4 der Verfahrensunterlagen (FFH-Verträglichkeitsprüfungen) verwiesen. Seite Juni 2015

110 Vorhabengebiet Abbildung 27 Großsäugerkorridor (Quelle: Fachplan Biotopverbund Brandenburg - Wildtierkorridor 2010) mit Markierung des Vorhabengebietes 15. Juni 2015 Seite 110

111 3.7 Verkehr Bestand und Planung im Vorhabengebiet Bestehende Anbindung an das Straßennetz und Verkehrsbelastungen Die Zufahrten zum Resort werden über die Kreisstraße K 6168 (ehemalige L 711) mit der Bundesautobahn ca. 3 km westlich und der Gemeinde Krausnick ca. 6 km östlich verbunden. Über die Anschlussstelle Staakow kann in Richtung Norden Berlin (ca. 70 km) und in Richtung Süden Dresden (ca. 130 km) erreicht werden. Von Krausnick aus wird über die L 71 der Anschluss an die Bundesstraße B 179 im Norden (bei Leibsch) bzw. an die Bundesstraße B 115 im Süden (bei Schönwalde) hergestellt. Nach Osten erfolgt eine weitere Verbindung über die L 421 nach Schlepzig, von dem aus die L 42 im Norden an die B 179 (bei Neu-Lübbenau) und im Süden an die B 87 (bei Lübbenau) anbindet. Das Straßennetz östlich des Tropical Islands Resorts ist vor allem für den Beschäftigtenverkehr von Bedeutung. Die Besucher des Tropical Islands Resorts werden diese Straßenverbindungen insbesondere für Ausflüge in den Spreewald nutzen. Für die Straßen im Umfeld des Tropical Islands Resort haben sich die Verkehrsbelastungen in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt: Jahr K 6168 (ehemalige L 711) L 71 L 42 L 421 DTV SV DTV SV DTV SV DTV SV 2010 * * * Tabelle 8 Durchschnittlicher täglicher Verkehr auf Straßen im Umfeld DTV: Durchschnittlicher täglicher Verkehr, SV: Anteil Schwerlastverkehr Landesbetrieb für Straßenwesen, Verkehrszählung 2010 und Angaben 2014 LK Argus Verkehrsgutachten * keine Zähldaten vorliegend Das Gelände Tropical Islands ist über drei Zufahrten an die Kreisstraße K 6168 angebunden: - Hauptzufahrt Tropical Islands Dome (eine Linksabbiegespur), - Zu- und Ausfahrt Campingplatz, - Zu- und Ausfahrt Parkplatz Tropical Islands Verwaltung. Die Hauptzufahrt verfügt bereits über eine zusätzliche Linksabbiegespur. Die übrigen Anbindungspunkte sind nicht ausgebaut. Für die Bewertung am Standort zur Leistungsfähigkeit der bestehenden Straßen sowie der aktuellen Verteilung des Verkehrs auf die K6168, wurden im Rahmen eines Verkehrsgutachtens 99 Verkehrszählungen unter der Woche und am Wochenende durchgeführt. Die maximale Verkehrsbelastung liegt auf der K 6168 im westlichen Abschnitt bei ca Kfz/ 24h und im östlichen Bereich bei ca Kfz/ 24h. Anhand der Verkehrszählung konnten Spitzenstunden für Zu- und Abfluss zum Tropical Islands Dome ermittelt werden. Demnach lag die Spitzenstunde für den Zufluss an einem Samstag zwischen 10:00 Uhr und 11:00 Uhr (ca. 99 siehe Anlage E - Verkehrsgutachten ROV, Teil 1 Vorhabensbeschreibung, LK Argus, Berlin Seite Juni 2015

112 300 Kfz/ Std.) und für den Abfluss zwischen 17:45 Uhr und 18:45 Uhr (118 Kfz/ Std.). Werktags liegt die Spitzenstunde zwischen 9:30 und 10:30 Uhr (ca. 200 Kfz/ Std.) und abends zwischen 17:00 und 18:00 Uhr (89 Kfz/ Std.) Besucherströme und Verkehrsbelastungen Zu- und Abfahrtsbereiche Tropical Islands Das Büro LK Argus aus Berlin hat im Auftrag der Tropical Islands Asset Management GmbH (TIAM) im Rahmen der Erstellung der ROV-Unterlagen, auf Grundlage des vorliegenden Masterplans von GSS aus Bremen, Verkehrsuntersuchungen in einem Radius von 25 km durchgeführt. Die Ergebnisse sind Bestandteil der Unterlagen 100. Anhand der durchgeführten Verkehrszählungen (LK Argus) und der Besucherstatistiken des Vorhabenträgers sowie Prognosen zum Nutzerverhalten aus dem Tourismusgutachten (ghh Consult GmbH), konnte der Verkehr in Richtung A 13 und Richtung Krausnick wie folgt verteilt werden: Nutzergruppe Richtung A 13 Richtung Osten An- und Abreiseverkehr 80 % 20 % Ausflugsverkehr 60 % 40 % Busshuttleverkehr 0 % 0 % Wirtschaftsverkehr 70 % 30 % Tabelle 9 Verkehr nach Nutzergruppen, Verkehrsgutachten ROV; Angaben: LK Argus, 2014 Die tägliche Besucherzahl unterliegt saisonabhängig im Jahresgang als auch abhängig vom Wochentag starken Schwankungen. Im Rahmen der Verkehrsuntersuchungen war es wichtig, verschiedene Bemessungsfälle zu betrachten, um die Leistungsfähigkeit der Anbindungspunkte sowie Auswirkungen auf die Umgebung zu analysieren und insofern notwendig, Maßnahmen zu definieren. Für die Erweiterung bis 2026 wurden, aufgrund der sukzessiven Umstellung von einer Tagesdestination zu einer Übernachtungsdestination, Bemessungslastfälle je nach Realisierungsphasen erstellt: - Planfall 1: Mittlere Belastung im Planungshorizont 2018 (65 % Bettenauslastung am Standort) - Planfall 2: Mittlere Belastung im Planungshorizont 2025 (65 % Bettenauslastung am Standort) Anhand eines 3. Planfalls ( Worst-Case-Szenario 2025) wurden zudem die Spitzenbelastungen an Tagen mit bis zu 85 %iger Bettenauslastung ermittelt. Dadurch kann die Leistungsfähigkeit des vorhandenen Straßennetzes auch an Tagen mit besonders hohen Belastungen die nicht den Normalbelastungen entsprechen nachgewiesen und die Auswirkungen bei der Umlegung auf das umliegende Netz umfangreich bewertet werden. Der Planungshorizont 2025 wurde durch den Verkehrsgutachter gewählt, da sich die dem umliegenden Hauptverkehrsnetz zugrunde liegenden Straßenverkehrsprognosen des Landes Brandenburg auf das Bezugsjahr 2025 bezieht. Da sich mit der Erweiterung Tropical Islands das Verhältnis von Tages- und Übernachtungsgästen zukünftig zugunsten der Übernachtungsgäste verändern wird, kann aufgrund von unterschiedlichen An- und Abreisezeiten davon ausgegangen werden, dass sich die Besucherströme tagsüber entzerren werden. Unter Berücksichtigung des Nutzerverhaltens der Tagesgäste, Feriengäste, Beschäftigte und dem Wirtschaftsverkehr sowie des bestehenden und prognostizierten Modal Splits ergeben sich folgende Verteilungen: 100 siehe Anlage E - Verkehrsgutachten ROV, Teil 1 Vorhabensbeschreibung, LK Argus, Berlin 15. Juni 2015 Seite 112

113 Individualverkehr (Pkw): 80 % des Besucheraufkommens (78% Beschäftigte, sonstige 90%) Bahn/ Zubringerbusse: 15 % des Besucheraufkommens (22% Beschäftigte, sonstige 90 %) Reisebusse: 5 % des Besucheraufkommens Des Weiteren liefen die prognostizierten Wege pro Tag und Nutzer sowie der PKW- Besetzungsgrad in die Berechnungen mit ein. Für den Endausbau mit Betten ergeben sich für die Bemessungslastfälle folgende Werte: Bemessungslastfall (Besucher/ Tag) Aufteilung Nutzer pro Tag Feriengäste Ø Tagesgäste Ø Beschäftigte KFZ-Fahrten/ Tag Besucher/ PKW ÖV/ ÖPNV Wege pro Tag Besucher KFZ-Fahrten/ Tag Besucher/ Reisebusse (35 Pers/ Bus) (Mittel) (Spitze) Tabelle 10 Darstellung Bemessungslastfall und Aufteilung auf die Verkehrsmittel; Angaben: LK Argus (2014) Seite Juni 2015

114 Abbildung 28 Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke an einem mittleren Tag; Grafik: LK Argus (2014) Abbildung 29 Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke an einem Spitzentag; Grafik: LK Argus (2014) 15. Juni 2015 Seite 114

115 Aus der Prognose des Verkehrsaufkommens für das Tropical Islands Resort ergibt sich in Summe eine maximale Verkehrsbelastung von ca KFZ-Fahrten am Tag. Darin ist der Beschäftigten- und Lieferverkehr bereits enthalten. Die Angaben zum Lieferverkehr ergeben sich aus der Summe An- und Abfahrten pro Tag. Dabei wird für Spitzenzeiten bei einer Bettenauslastung von 85 % ein maximales Potenzial von ca. 137 Lieferfahrten pro Tag ermittelt Ruhender Verkehr Bestand Auf dem Areal des Tropical Islands Resort befinden sich derzeit ca PKW- Stellplätze und 19 Stellplätze für Reisebusse. Zudem stehen den 597 Beschäftigten, die in Schichten tätig sind, ca. 251 Stellplätze zur Verfügung. Die Stellplatzflächen verteilen sich auf dem Gelände. So sind nördlich des Domes sowie auf der ehemaligen S/ L-Bahn Parkplätze für Besucher vorhanden. Südlich der LTA - Gebäude befinden sich die Parkplätze für die Mitarbeiter und Besucher der Verwaltungseinrichtungen. Planung Für das geplante Vorhaben werden bestehende Stellplatzflächen gebündelt und neue Parkplätze hinzukommen. Die Anzahl an Stellplätzen wurde anhand des Modal Split ermittelt. Da das Feriendorfresort im Wesentlichen autofrei (Ausnahme: Gepäckladung bei An- und Abreise), sieht das Konzept die Unterbringung der PKWs für die Übernachtungsgäste auf dezentralen Sammelparkplätzen, in räumlicher Nähe zu den Ferienhäusern, vor. Für Übernachtungsmöglichkeiten innerhalb des Domes und im angrenzenden Außenbereich sowie für die Tagesbesucher werden Stellplätze im näheren Umkreis des Domes vorgesehen. Dafür wird das an dem Dome angrenzende Parkhaus mit 600 Stellplätzen sowie weiteren ebenerdigen Stellplätze zur Verfügung stehen. Ziel ist es, die bestehenden versiegelten Flächen für Parken an der Halle zu minimieren. Das Motel erhält direkt zugeordnete Stellplätze am Gebäude. Im Planfall 3 Worst-Case-Szenario 2025 wird in der Hochsaison mit bis zu Beschäftigten am Standort gerechnet. Um ausreichend Stellflächen zu gewährleisten, werden zusätzlich Flächen im Bereich der heutigen Verwaltung und gegenüber dem Motel temporär zur Verfügung gestellt Öffentlicher Nahverkehr Bestand Die überregionale Straßenanbindung von Tropical Islands erfolgt über die Bundesautobahn A 13, Berlin - Dresden. Diese verläuft ca. 3 km westlich des Vorhabengebietes. Zwischen Autobahn und Projektgelände stellt die K 6168 (ehemalige L 711) eine direkte Verbindung dar und bildet auch die Anbindung an das überörtliche Straßennetz. Neben der Anreise mit dem privaten PKW sind sehr gute Anbindungsmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln vorhanden. Westlich des Tropical Islands Resort liegt der Bahnhof Brand (Niederlausitz). Die Züge verkehren zwischen 6.00 Uhr und Uhr im Stundentakt. Das Angebot ist so abgestimmt, dass tagsüber ein 30 Minutentakt zwischen Berlin und Brand besteht. Die Fahrtzeit beträgt z.b. von Berlin Alexanderplatz rund 50 Minuten. Der RE 2 fährt zwischen Wismar - Berlin - Brand (Niederlausitz) - Cottbus. Der RB 19 verkehrt zwischen Berlin - Brand (Niederlausitz) und Senftenberg. Seite Juni 2015

116 Planung Zwischen dem Bahnhof, dem Campingplatz und dem Dome verkehrt ein kostenloser Busshuttle. Die An- und Abfahrtszeiten sind auf die ankommenden und abfahrenden Züge abgestimmt. Derzeit wird der Bahnhof westlich der Bahntrasse über die K 6168 K 6148 erschlossen. Mit dem Ausbau wird die Erweiterung der Anbindung für den Shuttleservice und die Radwegeverbindung bis zu den Bahnlinien östlich des Bahnhofs geplant. Der Busshuttleservice wird zukünftig den Bahnhof von Osten her anfahren. Dadurch wird auch die fußläufige- und Radwegeverbindung vom Bahnhof zum Dome deutlich verbessert und der Umweg über die K 6168 (ohne Fuß- und Radweg) wird nicht mehr notwendig sein Bestand und Planung im Untersuchungsraum Räumliche Verteilung der Verkehrsströme Es wird davon ausgegangen, dass auch nach dem Endausbau der Hauptteil der Besucher über die K 6168 aus Richtung Westen An- und Abreisen wird. Im Rahmen der Verkehrsuntersuchungen wurde in einem Radius von ca. 25 km der durch die Erweiterungen auf dem Areal erzeugte Neuverkehr auf das umliegende Netz gelegt. Für die Vergleichbarkeit und Bewertung im 25 km-radius wurden folgende Fälle zugrunde gelegt: - Bestandsfall Prognose-Nullfall 2025 Der Prognose Nullfall 2025 beschreibt die Verkehrsbelastungen im umliegenden Netz ohne Berücksichtigung der Realisierung des Vorhabens. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Verkehrsbelastungen im Nullfall 2025 und im Planfall 2025 (Durchschnittsszenario bei einer Bettenauslastung von 65 %). Die Angaben zeigen die Anzahl des zusätzlichen MIV sowie den Zuwachs des DTV in %. 15. Juni 2015 Seite 116

117 Abbildung 30 Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (Nullfall 2025); Grafik: LK Argus (2014) Abbildung 31 Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (Planfall ) ; Grafik: LK Argus (2014) Die Auswirkungen durch die zu erwartenden Verkehrsbelastungen werden durch den Verkehrsgutachter im übergeordneten Straßennetz als nicht relevant bewertet. Demnach ist im Planfall 2025 ein Verkehrswachstum von Seite Juni 2015

118 maximal 2 % westlich des Projektgebietes zu erwarten. Östlich des Areals ist aufgrund des steigenden Ausflugsverkehrs lediglich in drei Streckenabschnitten eine Steigerung von 8% - 20 % zu verzeichnen. Auf der Haupterschließung zum Tropical Islands Resort wird der Verkehr an durchschnittlichen Tagen auf der K 6168 um ca. 50 % (westlich)und 67 % (östlich) zunehmen. Lediglich an Spitzentagen kann es zu einer Verdoppelung des Verkehrsaufkommens in Richtung Krausnick kommen. Nach Aussagen des Gutachters werden die vorhandenen Verkehrsknotenpunkte und Straßen als ausreichend ausgebaut eingestuft, um solche Verkehrsbelastungen aufnehmen zu können. Somit wird das prognostizierte Verkehrsaufkommen durch das Vorhaben Tropical Islands auch im Planfall 3, dem in Hinblick auf Verkehr sogenannten Worst-Case-Szenario von Seiten des Gutachters für die Straßen K 6168, L 71, L 42 und L 421 als verträglich eingestuft. Maßnahmen für eine Minimierung des Ausflugsverkehrs werden in Kap genannt, um eine hohe Verkehrsqualität in den umliegenden Städten zu gewährleisten. Die Ergebnisse der Untersuchungen können dem Verkehrsgutachten (Anlage E) entnommen werden Verbindungsfunktionen zu bedeutsamen einzelnen Zielen/ Quellen Bestand Bedeutsame Ziele im engeren Rahmen stellen die Städte Teupitz, Groß Köris, Münchehofe und Lübben in einem Umkreis von bis zu 20 km dar (Erreichbarkeit MIV ca. 30 min). Ausgewählte Destinationen wie Luckau, Lübbenau, Königs-Wusterhausen liegen in einem Umkreis bis zu 40 km und sind mit dem MIV in ca. 40 min zu erreichen. Darüber hinaus sind die Großstädte Berlin (ca. 1 Stunde Fahrzeit) und Dresden (ca. 1 Std. 30 min. Fahrzeit) mit dem Auto über die Autobahn gut zu erreichen Die für den Spreewaldtourismus bedeutsamen Kahnfahrtenanlegestellen und weitere touristische Anlaufpunkte sind mit dem privaten Pkw zu erreichen. Nächstgelegene Kahnfahrtanlegestellen befinden sich in Schlepzig (ca. 12 km entfernt) und in Lübben (ca. 23 km entfernt). Weitere Freizeiteinrichtungen wie die Kartbahn, westlich des Tropical Islands Standortes, stellen wichtige Ziele in der Umgebung dar. Wichtige Ziele für Ausflüge sind auch die Radrouten selbst, um das Tropical Islands Resort. In rund 5 km Entfernung zum Tropical Islands Resort liegen der - Gurkenradweg, - Hofjagdweg und der - Dahmeradweg. Vom Tropical Islands Gelände aus ist die Anbindung an den Europawanderweg E 10 gegeben. Dieser führt unter anderem von Werder bis nach Lübben in den Spreewald. Die 13. Etappe (Groß Köris - Köthen) verläuft durch das 15 Kilometer vom Tropical Islands Gelände entfernte Märkisch Buchholz. Güter des täglichen Bedarfs können die Gäste in den vorgesehenen Nahversorgern auf dem Gelände kaufen. Weitere Versorgungseinrichtungen befinden sich nicht in der fußläufigen Umgebung. Nächstgelegene Einkaufmöglichkeiten befinden sich in Lübben, Golßen und Märkisch Buchholz. Planung Im Rahmen eines strategischen Besucherlenkungssystems werden im weiteren Verfahren konzeptionelle Vorschläge für den Aufbau einer Struktur, unter Einbeziehung maßgeblicher Akteure vor Ort / in der Region unter ande- 15. Juni 2015 Seite 118

119 rem für die Verbesserung der Anbindung der Fuß- und radläufigen Verbindung von dem Tropical Islands Resort in die Region entwickelt Bewertung potenzieller Auswirkungen auf den Untersuchungsraum Anhand von prognostizierten Besucher- und Verkehrsströmen unter Berücksichtigung des Modal Splits sowie des Nutzerverhaltens konnte die räumliche Verteilung der Verkehrsströme in die Umgebung bis 2025 ermittelt werden. Die Leistungsfähigkeit der bestehenden verkehrlichen Infrastruktur wurde geprüft und Maßnahmen für die Minimierung des motorisierten Individualverkehrs gegeben Leistungsfähigkeit der bestehenden Anbindung an das Plangebiet Die Verkehrsanbindung an das Plangebiet von Osten und Westen wird durch den Verkehrsgutachter als ausreichend und mit Gut bewertet. Die kurzzeitigen Stauerscheinungen im Bereich der Hauptzufahrt werden aufgrund der geplanten Verteilung der internen Verkehrsströme sowie durch die Planung von Kreisverkehren entzerrt. Zudem führt dies zu einer Verlangsamung und Verstetigung des Verkehrs. Die Leistungsfähigkeit der K 6168 (ehemalige L711) nach Osten und Westen ist auch an Spitzentagen mit einer Bettenauslastung von 85 % gegeben. Nach Aussagen des Verkehrsgutachters ist durch den zuzurechnenden Verkehr auch im Planfall nicht mit Behinderungen des fließenden Verkehrs zu rechnen Fuß- und Radverkehr Von Seiten des Gutachters wird die Fuß- und Radwegeverbindung an das Plangebiet von Westen als nicht ausreichend bewertet. An der Kreisstraße K 6168 sind bis zu der Zufahrt Campingplatz keine Rad- und Fußverkehrsanlagen vorhanden. Zudem kann die Bahntrasse nur über die bestehende Überführung an der K 6168 erfolgen. Damit ist keine sichere Abwicklung des Fuß- und Radverkehrs gewährleistet. Innerhalb des Grundstücks sind teilweise gesonderte Geh- und Radwege vorhanden, die jedoch ausbaufähig sind. Demzufolge ist der geplante Ausbau der Verkehrserschließung, inklusive Anschluss an den Bahnhof, von Osten her sehr zu begrüßen und notwendig. Verbindungen zu dem bestehenden Radewegenetz westlich und nordöstlich des Plangebietes werden von Seiten des Verkehrsgutachters aufgrund von Sicherheitsdefiziten durch fehlende Rad- und Fußverkehrsanlagen als unzureichend eingestuft. Empfehlungen für die Fuß- und Radverkehrsanlagen können der folgenden Abbildung entnommen werden. 101 siehe Teil 3 FFH-Vorprüfung für das FFH- Gebiet, Anlage D Seite Juni 2015

120 Abbildung 32 Empfehlungen für die Fuß- und Radverkehrsanlagen, Grafi: LK Argus (2015) Räumliche Verteilung des Neuverkehrs Anhand der Verkehrszählungen im Bestand, den Annahmen zu Nutzerverhalten und Model Split sowie den Prognosen der Entwicklung zu Verkehrszunahme bis 2025, konnte die räumliche Verteilung in einem 25 km-radius dargestellt werden. Ziel war es, mit der Darstellung des Prognose Nullfalls 2018 und 2025 unter Berücksichtigung der Straßenverkehrsprognose 2025 des Landes Brandenburg, die über die Realisierungsphasen prognostizierte Entwicklung der Verkehrszunahme durch das Gesamtvorhaben darzustellen und zu bewerten. Wie bereits in Kapitel und aufgezeigt, werden die Verkehrsmengen insbesondere an der K 6168 sowie im weiteren Verlauf auf der L421 zunehmen. Die im Planfall 3 aufgezeigten Steigerungen zeigen den Ausnahmefall, da es sich hier um Spitzenzeiten handelt, die nicht den normalen Betrieb darstellen. Die Zunahmen werden von Seiten des Gutachters anhand der geprüften Leistungsfähigkeit der umliegenden Straßen, als verträglich bewertet. In der Zone 2 können die zu erwartenden Verkehrsbelastungen im übergeordneten Straßennetz im Vergleich zum Prognose Nullfall 2025, aus genannten Gründen (siehe Kap ) als nicht relevant bewertet werden. Östlich des Vorhabengebietes ist auf den Straßenabschnitt L 421 mit einem Zuwachs von ca. 67 % zu rechnen. Die Leistungsfähigkeit ist nach Aussage des Verkehrsgutachters gegeben. In dem übergeordneten Straßennetz (L42 und L71) ist lediglich an drei Streckenabschnitten eine Steigerung von maximal 8-20 % erwartet. Diese gelten Von Seiten des Gutachters wird diese Steigerung vorwiegend dem steigenden Ausflugsverkehr zugeordnet. 15. Juni 2015 Seite 120

121 Öffentlicher Personennahverkehr Die aktuelle Anbindung an den Tropical Islands Dome von dem angrenzenden Bahnhof Brand wird von Seiten des Gutachters bezüglich der zeitlichen Taktung als gut eingestuft. Die An- und Abfahrzeiten des Bus-Shuttle- Services sind auf den Zugverkehr abgestimmt. Durch die geplante Schaffung einer direkten Busverbindung, östlich angrenzend an die Bahnlinien, mit einer Erschließung an den Bahnhof und dessen baulicher Wiedernutzbarmachung, wird der Komfort für die Besucher an der Station zukünftig erhöht. Die Anbindung durch den ÖPNV in die nähere Umgebung ist derzeit nicht vorhanden und steht den Besuchern und Mitarbeiten als Alternative zum MIV nicht zur Verfügung Ausflugsverkehr Für die Streckenabschnitte L 421 und L 42 in Schlepzig werden gemäß des Verkehrsgutachters im Rahmen der prognostizierten Verkehrszunahmen die stärksten Auswirkungen zu erwarten sein. In der Spitzenstunde werden ca. 80 Kfz/ Richtung prognostiziert. Von Seiten des Verkehrsgutachters sind die bestehenden Kreuzungspunkte ausreichend ausgebaut und es werden keine verkehrlichen Beeinträchtigungen prognostiziert. Wenn auch als belastbar bewertet, wird im Vergleich trotzdem dieser Bereich als besonders sensibel angesehen. Diese Einschätzung begründet sich durch den bereits heute überlasteten Individualverkehr, aufgrund fehlender Infrastruktur in der Gemeinde. In den Prognosefällen werden auch zukünftig die meisten Besucher das Auto als Verkehrsmittel für Ausflüge in nahegelegene und weiter entfernte Ausflugsziele wählen. Insbesondere der innere Unterspreewald wird von Seiten des Biosphärenreservats als besonders sensibel eingestuft. 102 Tabelle 11 Prognose Aufkommen von PKW (Ausflüge Region km pro Tag; Tabelle: ghh consult GmbH; Teil 1. Anlage B) 102 ghh consult GmbH, Unternehmensberatung Tourismus (2014). Plausibilisierung der touristischen Auswirkungen und Effekte des geplanten Vorhabens von Tropical Islands im Rahmen des Raumordnungsverfahrens, Wiesbaden, S. 7. Teil 1 Vorhabenbeschreibung. Anlage B Seite Juni 2015

Begründung zur 1. Änderung des Gesamtflächennutzungsplanes der Stadt Mittenwalde Stand: Mai 2015

Begründung zur 1. Änderung des Gesamtflächennutzungsplanes der Stadt Mittenwalde Stand: Mai 2015 Begründung zur 1. Änderung des Gesamtflächennutzungsplanes der Stadt Mittenwalde Stand: Mai 2015-1 - Auftraggeber: Stadt Mittenwalde Bürgermeister Herr Pfeiffer Rathausstr. 8 15749 Mittenwalde Auftragnehmer:

Mehr

Referat zum Thema. Wie können Gefährdungspotenziale für Vögel und Fledermäuse im Rahmen der regionalen Raumordnungsplanung berücksichtigt werden?

Referat zum Thema. Wie können Gefährdungspotenziale für Vögel und Fledermäuse im Rahmen der regionalen Raumordnungsplanung berücksichtigt werden? Referat zum Thema Wie können Gefährdungspotenziale für Vögel und Fledermäuse im Rahmen der regionalen Raumordnungsplanung berücksichtigt werden? Vorgetragen von Dieter Gründonner Landschaftsplaner und

Mehr

Wie weiter mit Wind in

Wie weiter mit Wind in Wie weiter mit Wind in Thüringen? 1. Entwicklung der Windenergie in Deutschland und in Thüringen bis 2014 2. Landesentwicklungsplan 2025 Vorgaben für erneuerbare Energien 3. Ausbauziele der Landesregierung

Mehr

Mindestabstände und Konzentrationszonenplanung:

Mindestabstände und Konzentrationszonenplanung: Mindestabstände und Konzentrationszonenplanung: Effekte pauschaler Siedlungsabstände vor dem Hintergrund unterschiedlicher Ansätze zur räumlichen Steuerung der Windenergienutzung Berlin, 17.06.2014 Dr.

Mehr

Welchen Beitrag kann eine gute Planung zu einer naturverträglichen Energiewende leisten?

Welchen Beitrag kann eine gute Planung zu einer naturverträglichen Energiewende leisten? Welchen Beitrag kann eine gute Planung zu einer naturverträglichen Energiewende leisten? Dr. Brigitte Zaspel-Heisters Berlin, 23.4.2015 Gliederung 1. Einleitung 2. Regionalplanerische Instrumente zur Steuerung

Mehr

Verträglichkeitsuntersuchung zur Ansiedlung eines innerstädtischen Shopping-Centers in Leer

Verträglichkeitsuntersuchung zur Ansiedlung eines innerstädtischen Shopping-Centers in Leer KÖLN CIMA 2010 LEIPZIG LÜBECK MÜNCHEN RIED (A) STUTTGART Verträglichkeitsuntersuchung zur Ansiedlung eines innerstädtischen Shopping-Centers in Leer - zum geforderten Nachtrag für die raumordnerische Beurteilung-

Mehr

Steuerung von Windenergieanlagen unter Berücksichtigung aktueller Fragestellungen in der Praxis und der BauGB-Novelle 2011

Steuerung von Windenergieanlagen unter Berücksichtigung aktueller Fragestellungen in der Praxis und der BauGB-Novelle 2011 Steuerung von Windenergieanlagen unter Berücksichtigung aktueller Fragestellungen in der Praxis und der BauGB-Novelle 2011 Christian Brietzke Kommunale Umwelt-AktioN U.A.N. Projekt Repowering-InfoBörse

Mehr

Stand: Stadt: 14.10.2013. Absichtserklärung. zwischen. Landeshauptstadt Mainz. einerseits. und ECE. sowie PANTA. andererseits

Stand: Stadt: 14.10.2013. Absichtserklärung. zwischen. Landeshauptstadt Mainz. einerseits. und ECE. sowie PANTA. andererseits Stand: Stadt: 14.10.2013 Absichtserklärung zwischen Landeshauptstadt Mainz einerseits und ECE sowie PANTA andererseits Zwischen der Landeshauptstadt Mainz, Jockel-Fuchs-Platz 1, 55116 Mainz, vertreten

Mehr

Gesetzentwurf der Landesregierung

Gesetzentwurf der Landesregierung Landtag Brandenburg Drucksache 5/5702 5. Wahlperiode Neudruck Gesetzentwurf der Landesregierung Datum des Eingangs: 23.07.2012 / Ausgegeben: 07.08.2012 Gesetzentwurf der Landesregierung A. Problem Es gilt

Mehr

Bundesländer Erlass / Empfehlung / Hinweispapier Vorrang Vorbehalt Eignung Anmerkungen

Bundesländer Erlass / Empfehlung / Hinweispapier Vorrang Vorbehalt Eignung Anmerkungen (BundLänder Initiative Windenergie, Stand Juni 2012) Informationsgrundlage (HINWEIS: Einige Bundesländer schreiben aktuell ihre Empfehlungen fort, sodass die Angaben zu überprüfen sind.) Gebietskategorien

Mehr

Stadt Neustadt am Kulm, Lkr. Neustadt/WN. 3. Änderung Flächennutzungsplan im Bereich Baugebiet Kulmblick in Neustadt am Kulm

Stadt Neustadt am Kulm, Lkr. Neustadt/WN. 3. Änderung Flächennutzungsplan im Bereich Baugebiet Kulmblick in Neustadt am Kulm Stadt Neustadt am Kulm, Lkr. Neustadt/WN 3. Änderung Flächennutzungsplan im Bereich Baugebiet Kulmblick in Neustadt am Kulm Begründung und Umweltbericht Vorentwurf vom 20.10.2015 Verfasser: Architektur

Mehr

Beratungsfolge Sitzungstermin akt. Beratung

Beratungsfolge Sitzungstermin akt. Beratung - Vorblatt - Sicht- und Eingangsvermerk der Schriftführung öffentlich/nichtöffentlich nichtöffentlich gemäß öffentlich Bezeichnung der Vorlage Bebauungsplan r. 940 - Alte Wittener Straße - hier: a) Aufstellungsbeschluss

Mehr

Dr. jur. Lutz Bergner Rechtsanwalt Reichensächser Str. 19 37269 Eschwege

Dr. jur. Lutz Bergner Rechtsanwalt Reichensächser Str. 19 37269 Eschwege Raumordnungsverfahren Raumordnungsverfahren Dient dazu, raumbedeutsame Planungen und Vorhaben auf ihre Übereinstimmung mit den Zielen und Grundsätzen der Raumordnung und Landesplanung zu prüfen Soll Investor

Mehr

Fortschreibung der Regionalpläne in Oberfranken

Fortschreibung der Regionalpläne in Oberfranken Windkraft und Raumordnung Fortschreibung der Regionalpläne in Oberfranken Bereich (Behörde) Arial Regular 16pt Thomas Engel Regierung von Oberfranken Bad Alexandersbad, 09.04.2013 Inhalt 1. Steuerung der

Mehr

Planungsausschuss am 24.09.2009

Planungsausschuss am 24.09.2009 DS PlA 16/09 Anlage 11.09.2009 58515/7 Planungsausschuss am 24.09.2009 TOP 5 (öffentlich) Regionalplan Südlicher Oberrhein Kapitel Windenergie 2006 hier: Aktueller Sachstand Information Der Planungsausschuss

Mehr

An den Landkreis Göttingen Amt für Kreisentwicklung und Bauen Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen Musterstadt, Datum

An den Landkreis Göttingen Amt für Kreisentwicklung und Bauen Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen Musterstadt, Datum Musterstrasse 10 37083 Göttingen Musterstadt, Datum Stellungnahme zum Entwurf Regionales Raumordnungsprogramm 2014 für den als Bewohner des Landkreises Göttingen mache ich folgende Eingabe: Böden sollen

Mehr

Planungsverbands Windkraft Wissen-Gebhardshain

Planungsverbands Windkraft Wissen-Gebhardshain Planungsverband Windkraft Wissen-Gebhardshain Kreis Altenkirchen Aufstellung eines gemeinsamen Flächennutzungsplans Teilbereich Windenergie Stellungnahmen und Beschlussvorschläge zu den vorgebrachten Anregungen

Mehr

Entwicklungskonzept Freizeitnutzung Ostufer Goldkanal Elchesheim-Illingen

Entwicklungskonzept Freizeitnutzung Ostufer Goldkanal Elchesheim-Illingen Bürgerinformation Entwicklungskonzept Freizeitnutzung Ostufer Goldkanal Elchesheim-Illingen Elchesheim-Illingen, 04.07.2013 Dr. Hansjörg Melchinger, Karlsruhe und Gliederung Ausgangssituation / Hintergrund

Mehr

Zukunftswerkstatt ILEK Altmark 29.09.2014

Zukunftswerkstatt ILEK Altmark 29.09.2014 Zukunftswerkstatt ILEK Altmark 29.09.2014 Zukunftswerkstatt ILEK Altmark Entwicklung der ländlichen Räume in der EU-Förderperiode 2014 2020 Vortrag Volker Rost 2 Integrierte ländliche Entwicklung Europäische

Mehr

Vorrangflächen zur Windenergienutzung

Vorrangflächen zur Windenergienutzung Bau-, Verkehr-, Energie-und Umweltausschuss der Gemeinde Wald-Michelbach am 29.03.2012 TOP 4: Vorrangflächen zur Windenergienutzung hier: Informationen zum Sachstand 29.03.2012 1 Vorrangflächen zur Windenergienutzung

Mehr

Windkraft im Visier Akzeptanz der Windenergie. Landesplanung und Windkraft. Dr. Natalie Scheck Referat: Landesentwicklungsplan, Landesplanung

Windkraft im Visier Akzeptanz der Windenergie. Landesplanung und Windkraft. Dr. Natalie Scheck Referat: Landesentwicklungsplan, Landesplanung Windkraft im Visier Akzeptanz der Windenergie Landesplanung und Windkraft N Dr. Natalie Scheck Referat: Landesentwicklungsplan, Landesplanung Landesplanung und Windkraft System der räumlichen Planung Raumordnungsgesetz

Mehr

Beschreibende Darstellung

Beschreibende Darstellung 1. Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms 2010 für den Landkreis Emsland (Sachlicher Teilabschnitt Energie) Anmerkung für nachfolgenden Text: Fett gedruckt: Ziel der Raumordnung im Sinne von 3 Nr.

Mehr

Bebauungsplan Nr. 929 - Soerser Weg / Wohnbebauung Abwägungsvorschlag der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung

Bebauungsplan Nr. 929 - Soerser Weg / Wohnbebauung Abwägungsvorschlag der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung Der Oberbürgermeister Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen Bebauungsplan Nr. 929 - Soerser Weg / Wohnbebauung Abwägungsvorschlag der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung für den Bereich zwischen der

Mehr

glichkeiten der erneuerbaren Energien auf regionaler Ebene

glichkeiten der erneuerbaren Energien auf regionaler Ebene Steuerungsmöglichkeiten glichkeiten der erneuerbaren Energien auf regionaler Ebene Region Ostwürttemberg Regionalverband Ostwürttemberg Universitätspark 1 73525 Schwäbisch Gmünd www.ostwuerttemberg.org

Mehr

TOP 2 Vorstellung der planungsrechtlichen Situation

TOP 2 Vorstellung der planungsrechtlichen Situation TOP 2 Vorstellung der planungsrechtlichen Situation 1. Bund Atomausstieg und Energiewende Atomausstiegsgesetz im Jahre 2002 Atomunfall von Fukushima im März 2011 Änderung des Atomgesetzes im Juni 2011:

Mehr

Ja Nein Nein. Ja Ja Nein. Nein Nein Ja

Ja Nein Nein. Ja Ja Nein. Nein Nein Ja (BundLänder Initiative Windenergie, Stand Januar 2012) Informationsgrundlage (HINWEIS: Einige Bundesländer schreiben aktuell ihre Empfehlungen fort, sodass die Angaben zu überprüfen sind.) Gebietskategorien

Mehr

8. Änderungsverfahren des Flächennutzungsplan 2015 des Planungsverbandes Unteres Remstal; Windkraft. Frühzeitige Bürgerbeteiligung

8. Änderungsverfahren des Flächennutzungsplan 2015 des Planungsverbandes Unteres Remstal; Windkraft. Frühzeitige Bürgerbeteiligung 8. Änderungsverfahren des Flächennutzungsplan 2015 des Planungsverbandes Unteres Remstal; Windkraft Weinstadt, 20.06.2012, Schnaiter Halle Rechtliche Rahmenbedingungen Ausgangssituation nach dem bestehenden

Mehr

Satzung über den Anschluss der Grundstücke an die öffentliche Wasserversorgungsanlage und deren Benutzung in der Stadt Freiburg i. Br.

Satzung über den Anschluss der Grundstücke an die öffentliche Wasserversorgungsanlage und deren Benutzung in der Stadt Freiburg i. Br. Satzung über den Anschluss der Grundstücke an die öffentliche Wasserversorgungsanlage und deren Benutzung in der Stadt Freiburg i. Br. 13.1 vom 7. Dezember 1982 in der Fassung der Satzungen vom 14. März

Mehr

Windkraft in der Planungsregion Landshut

Windkraft in der Planungsregion Landshut Windkraft in der Planungsregion Landshut Möglichkeiten, Herausforderungen, Steuerungsalternativen Sebastian Bauer Regionaler Planungsverband Landshut 05.07.2011 1 Gliederung Aktuelle Daten und Fakten zur

Mehr

Beschluss und Genehmigung Bild 19 REP Seetal

Beschluss und Genehmigung Bild 19 REP Seetal REP Seetal Der Regionale Entwicklungsplan Seetal in 19 Bildern. Am 19. August 2008 vom Regierungsrat des Kantons Luzern genehmigt Ergänzung Bild 19 am 21. Mai 2013 vom Vorstand RPVS zu Handen der Delegiertenversammlung

Mehr

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache Für Ihre Zukunft! Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache 1 Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE

Mehr

TEILFORTSCHREIBUNG DES KOMMUNALEN EINZELHANDELS- GUTACHTENS FÜR DIE STADT MINDEN

TEILFORTSCHREIBUNG DES KOMMUNALEN EINZELHANDELS- GUTACHTENS FÜR DIE STADT MINDEN CIMA Beratung + Management GmbH Glashüttenweg 34 23568 Lübeck TEILFORTSCHREIBUNG DES KOMMUNALEN EINZELHANDELS- GUTACHTENS FÜR DIE STADT MINDEN Tel.: 0451-38968-0 Fax: 0451-38968-28 E-Mail: cima.luebeck@cima.de

Mehr

Verordnung zur Bestimmung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung für das Jahr 2015

Verordnung zur Bestimmung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung für das Jahr 2015 Verordnung der Bundesregierung Verordnung zur Bestimmung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung für das Jahr 2015 (Beitragssatzverordnung 2015 BSV 2015) A. Problem und Ziel Bestimmung

Mehr

Service für Bauherren

Service für Bauherren Service für Bauherren Der Weg zum eigenen Grundstück Der Weg zum eigenen Grundstück kann durch so mache Unwegsamkeit führen. Er muss es aber nicht. Welche Faktoren auf diesem Weg die Richtung angeben,

Mehr

Von den Potentialflächen zum Planungsrecht für Windkraftanlagen

Von den Potentialflächen zum Planungsrecht für Windkraftanlagen Von den Potentialflächen zum Planungsrecht für Windkraftanlagen HASTEHAUSEN STOCKUM NORD SCHAPDETTEN STOCKUM SÜD BUXTRUP MARTINISTIFT Grundlagen Windkraftanlagen sind grundsätzlich überall im Gemeindegebiet

Mehr

Tagung. Wasser im Brennpunkt Hangwasser als Hochwasser fern von Gewässern. 21. Oktober 2014 Redoutensäle, Promenade 39, 4020 Linz

Tagung. Wasser im Brennpunkt Hangwasser als Hochwasser fern von Gewässern. 21. Oktober 2014 Redoutensäle, Promenade 39, 4020 Linz Tagung Wasser im Brennpunkt Hangwasser als Hochwasser fern von Gewässern 21. Oktober 2014 Redoutensäle, Promenade 39, 4020 Linz Thema: Raumordnung und Hochwasser Referent: 1 VORBEMERKUNG "Es geht um sehr

Mehr

Berücksichtigung der Aspekte des Lärmschutzes in der Planfeststellung von Hafenentwicklungsprojekten

Berücksichtigung der Aspekte des Lärmschutzes in der Planfeststellung von Hafenentwicklungsprojekten Rechtsanwalt Dr. Bernd Thyssen Hafen in der Stadt - Hafenentwicklung und Lärmschutz Berücksichtigung der Aspekte des Lärmschutzes in der Planfeststellung von Hafenentwicklungsprojekten Problemstellung

Mehr

Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme für den Münchner Nordosten. - Sachstand und weiteres Vorgehen - Erweiterung des Umgriffs - Vergabe von Gutachten

Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme für den Münchner Nordosten. - Sachstand und weiteres Vorgehen - Erweiterung des Umgriffs - Vergabe von Gutachten Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme für den Münchner Nordosten - Sachstand und weiteres Vorgehen - Erweiterung des Umgriffs - Vergabe von 11.02.2014 Das Wachstum der Stadt 1158 1300 1650 1750 1800 1858

Mehr

STADT TRIER BEBAUUNGSPLAN BR 14 E

STADT TRIER BEBAUUNGSPLAN BR 14 E STADT TRIER BEBAUUNGSPLAN BR 14 E Gewerbegebiet Trier- Nord II gemäß 9 Abs. 8 BauGB Stadtplanungsamt Trier, Juli 2014 Stand: öffentliche Auslegung Inhaltsverzeichnis 1 Einführung... 1 1.1 Anlass und Erforderlichkeit

Mehr

Windenergie in Thüringen - Planerische Überlegungen

Windenergie in Thüringen - Planerische Überlegungen Windenergie in Thüringen - Planerische Überlegungen Rolf Knebel Ref. 56 Naturschutzrecht, Landschaftsplanung, Landschaftspflege des TMLFUN Fledermausschutz an Windkraftanlagen Informationsveranstaltung

Mehr

Landkreis Dahme-Spreewald

Landkreis Dahme-Spreewald Exposé Gewerbeflächen im Gewerbegebiet Duben Bei Interesse wenden Sie sich bitte an folgende(n) Ansprechpartner(in): Landkreis Dahme-Spreewald Dezernat V - Amt für Gebäude- und Immobilienmanagement (GIM)

Mehr

Gliederung allgemeiner Teil

Gliederung allgemeiner Teil Hinweise zum GIHK Gliederung allgemeiner Teil 1. offenes, transparentes und kooperatives Verfahren mit den im Stadtteil aktiven Einrichtungen und Organisationen 2. soziale, wirtschaftliche, demografische

Mehr

Windenergienutzung in M-V

Windenergienutzung in M-V Windenergienutzung in M-V - ausgewählte Fragen - Lothar Säwert Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung M-V Leitlinien der Landesentwicklung Auszug aus dem Landeraumentwicklungsprogramm:

Mehr

Satzungs- und Verordnungsblatt der Stadt Memmingen SVBl Amtsblatt für die Stadt Memmingen

Satzungs- und Verordnungsblatt der Stadt Memmingen SVBl Amtsblatt für die Stadt Memmingen SVBl 2015 Seite 97 Satzungs- und Verordnungsblatt der Stadt Memmingen SVBl Amtsblatt für die Stadt Memmingen Herausgeber und Druck Stadt Memmingen Marktplatz 1 87700 Memmingen Nr. 18 Memmingen, 18. September

Mehr

Niederschrift. Namen der Gemeinderatsmitglieder

Niederschrift. Namen der Gemeinderatsmitglieder Niederschrift über die 22. Sitzung des Gemeinderats der Gemeinde Denklingen vom 20.12.2011 im Sitzungssaal des Rathauses in Denklingen Beginn der Sitzung: 19.30 Uhr Namen der Gemeinderatsmitglieder ***************************************

Mehr

Windkraft in Bayern Eine Chance für Kommunen

Windkraft in Bayern Eine Chance für Kommunen Praktikerseminar Windkraft in Bayern Eine Chance für Kommunen am 16.11.2011 in München Referenten: Dr. Michael Rolshoven Rechtsanwalt Fachanwalt für Verwaltungsrecht Rechtsanwälte Müller-Wrede & Partner,

Mehr

Gemeinsamer Bericht gem. 293 a AktG. des Vorstands der Allianz AG, München, und

Gemeinsamer Bericht gem. 293 a AktG. des Vorstands der Allianz AG, München, und Gemeinsamer Bericht gem. 293 a AktG des Vorstands der Allianz AG, München, und des Vorstands der CM 01 Vermögensverwaltung 006 AG (künftig: Allianz Global Risks Rückversicherungs-AG ), München zum Beherrschungs-

Mehr

ÜBER DIE ANWENDUNG DER GRUNDSÄTZE DER SUBSIDIARITÄT UND DER VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT

ÜBER DIE ANWENDUNG DER GRUNDSÄTZE DER SUBSIDIARITÄT UND DER VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT PROTOKOLL (Nr. 2) ÜBER DIE ANWENDUNG DER GRUNDSÄTZE DER SUBSIDIARITÄT UND DER VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT DIE HOHEN VERTRAGSPARTEIEN IN DEM WUNSCH sicherzustellen, dass die Entscheidungen in der Union so bürgernah

Mehr

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII Ziel- und Qualitätsorientierung Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII Qualität? In der Alltagssprache ist Qualität oft ein Ausdruck für die Güte einer

Mehr

Ergänzungs- bzw. Änderungsantrag zu Beschlussvorlage 20150009

Ergänzungs- bzw. Änderungsantrag zu Beschlussvorlage 20150009 Ergänzungs- bzw. Änderungsantrag zu Beschlussvorlage 20150009 Die Beschlussvorlage 20150009 wird wie folgt ergänzt bzw geändert: Der Rat bestätigt den Beschluss der Gesellschafterversammlung der SBO vom

Mehr

Windkraft-Anlagendichte in Raumordnungsgebieten im Spiegel des Raumordnungsplan-Monitors

Windkraft-Anlagendichte in Raumordnungsgebieten im Spiegel des Raumordnungsplan-Monitors Windkraft-Anlagendichte in Raumordnungsgebieten im Spiegel des Raumordnungsplan-Monitors Dr. Brigitte Zaspel und Klaus Einig, BBSR Bundesregierung will Windenergie stark ausbauen Energiekonzept der Bundesregierung

Mehr

STELLUNGNAHME. des. DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein, Bonn

STELLUNGNAHME. des. DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein, Bonn STELLUNGNAHME des DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein, Bonn anlässlich der Neufassung des Düngemittelgesetzes 15. Oktober 2007 Der DVGW begrüßt

Mehr

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen 18 «Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen teilnimmt und teilhat.» 3Das Konzept der Funktionalen

Mehr

Content Management System mit INTREXX 2002.

Content Management System mit INTREXX 2002. Content Management System mit INTREXX 2002. Welche Vorteile hat ein CM-System mit INTREXX? Sie haben bereits INTREXX im Einsatz? Dann liegt es auf der Hand, dass Sie ein CM-System zur Pflege Ihrer Webseite,

Mehr

Thema Bebauungsplan Krähenbach, 3. Änderung, Planbereich S 11, Gemarkung Scharnhausen

Thema Bebauungsplan Krähenbach, 3. Änderung, Planbereich S 11, Gemarkung Scharnhausen Vorlage 2007 Nr. 203 Planung, Baurecht Geschäftszeichen: FB 3 Rt/St 07.11.2007 ATU 21.11.2007 nö Beratung GR 12.12.2007 ö Beschluss Thema Bebauungsplan Krähenbach, 3. Änderung, Planbereich S 11, Gemarkung

Mehr

Hintergrundpapier. Länderöffnungsklausel im BauGB Länderspezifische Mindestabstände für Windenergieanlagen und ihre räumlichen Auswirkungen

Hintergrundpapier. Länderöffnungsklausel im BauGB Länderspezifische Mindestabstände für Windenergieanlagen und ihre räumlichen Auswirkungen Hintergrundpapier Länderöffnungsklausel im BauGB Länderspezifische Mindestabstände für Windenergieanlagen und ihre räumlichen Auswirkungen Autorin: Brigitte Zaspel-Heisters Mai 2014 Hintergrundpapier 1.

Mehr

GRÜNE Leitlinien zur Konversion in Gütersloh GRÜNES PAPIER

GRÜNE Leitlinien zur Konversion in Gütersloh GRÜNES PAPIER GRÜNE Leitlinien zur Konversion in Gütersloh GRÜNES PAPIER Gütersloh, 6. Mai 2013 GRÜNE Leitlinien zur Konversion 1. Konversionsfläche Marienfelder Straße 2. Liegenschaften im Stadtgebiet 3. Konversionsfläche

Mehr

Verordnung über die Berufsausbildung zum Gestalter für visuelles Marketing zur Gestalterin für visuelles Marketing

Verordnung über die Berufsausbildung zum Gestalter für visuelles Marketing zur Gestalterin für visuelles Marketing über die Berufsausbildung zum Gestalter für visuelles Marketing zur Gestalterin für visuelles Marketing vom 30. Juni 2009 (veröffentlicht im Bundesgesetzblatt Teil I Nr. 39 vom 10. Juli 2009) Auf Grund

Mehr

RAUMORDNERISCHE BEURTEILUNG -KONGRUENZGEBOT-

RAUMORDNERISCHE BEURTEILUNG -KONGRUENZGEBOT- KÖLN CIMA 2011 LEIPZIG Bersenbrück LÜBECK Fachmarktzentrum MÜNCHEN RIED (A) STUTTGART RAUMORDNERISCHE BEURTEILUNG -KONGRUENZGEBOT- Ergänzung zur vorliegenden CIMA Verträglichkeitsuntersuchung vom 16.05.2011

Mehr

Ausweisung von Eignungsflächen für Windkraft. Potentialflächen im Bereich Loose / Waabs

Ausweisung von Eignungsflächen für Windkraft. Potentialflächen im Bereich Loose / Waabs Ausweisung von Eignungsflächen für Windkraft Potentialflächen im Bereich Loose / Waabs Agenda Begrüßung Norbert Jordan (Amt Schlei-Ostsee) Historie und planungsrechtliche Situation, Stand der Kreis- und

Mehr

am: 23.09.2014 um: 19.00 Uhr im: Bauernstube, Oberdorfstraße 5 in 17291 Uckerfelde OT Hohengüstow TOP Betreff Vorlagen-Nr.

am: 23.09.2014 um: 19.00 Uhr im: Bauernstube, Oberdorfstraße 5 in 17291 Uckerfelde OT Hohengüstow TOP Betreff Vorlagen-Nr. Amt Gramzow - Der Amtsdirektor - Amt Gramzow, Poststraße 25, 17291 Gramzow Gramzow, den 15.09.2014 Einladung Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit laden wir Sie zur 7. Sitzung der Gemeindevertretung Uckerfelde

Mehr

Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen?

Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen? Wie funktioniert ein Mieterhöhungsverlangen? Grundsätzlich steht einem Vermieter jederzeit die Möglichkeit offen, die gegenwärtig bezahlte Miete gemäß 558 BGB an die ortsübliche Miete durch ein entsprechendes

Mehr

Bebauungsplan Nr. 51 Freiflächenphotovoltaikanlage Laufen-Asperfeld

Bebauungsplan Nr. 51 Freiflächenphotovoltaikanlage Laufen-Asperfeld Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan (mit integriertem Grünordnungsplan) Bebauungsplan Nr. 51 Freiflächenphotovoltaikanlage Laufen-Asperfeld Stadt: Landkreis: Regierungsbezirk: Laufen Berchtesgadener

Mehr

ROG-Novelle und WRRL-Umsetzung in NRW aus Sicht von Natur und Landschaft

ROG-Novelle und WRRL-Umsetzung in NRW aus Sicht von Natur und Landschaft ROG-Novelle und WRRL-Umsetzung in NRW aus Sicht von Natur und Landschaft Prof. Dr. Lothar Finke Gründungsversammlung der BBN-Landesgruppe NRW Dortmund 13.03.2009 1. ROG-Novelle (vom 22.12.2008, BGBl.Jg.2008

Mehr

Verordnung über Medizinprodukte (Medizinprodukte-Verordnung - MPV)

Verordnung über Medizinprodukte (Medizinprodukte-Verordnung - MPV) Verordnung über Medizinprodukte (Medizinprodukte-Verordnung - MPV) Vom 20. Dezember 2001, BGBl. I S. 3854 geändert am 4. Dezember 2002, BGBl I S. 4456 zuletzt geändert am 13. Februar 2004, BGBl I S. 216

Mehr

Vorblatt. Ziel(e) Inhalt. Wesentliche Auswirkungen. Verhältnis zu den Rechtsvorschriften der Europäischen Union:

Vorblatt. Ziel(e) Inhalt. Wesentliche Auswirkungen. Verhältnis zu den Rechtsvorschriften der Europäischen Union: 1 von 5 Vorblatt Ziel(e) - Abstimmung der in der Reihungskriterien-Verordnung genannten Kriterien für die Reihung der Bewerberinnen und Bewerber auf die spezifischen Anforderungen für Bewerberinnen und

Mehr

1. Ergebnis der öffentlichen Auslegung nach 3 Abs. 2 BauGB

1. Ergebnis der öffentlichen Auslegung nach 3 Abs. 2 BauGB Bebauungsplan für das Gebiet zwischen Dieselstraße, Kaufbeurer Straße und Seggers im Bereich ehem. Röhrenwerk und Firma Liebherr A) Ergebnis der öffentlichen Auslegung und Behördenbeteiligung B) Satzungsbeschluss

Mehr

Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen in Oberfranken unter dem Aspekt des Landschaftsschutzes

Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen in Oberfranken unter dem Aspekt des Landschaftsschutzes Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen in Oberfranken unter dem Aspekt des Landschaftsschutzes Bereich (Behörde) Arial Regular 16pt Christiane Odewald Regionsbeauftragte Oberfranken-West Bad Blankenburg,

Mehr

Richtlinien zur Durchführung der Aufgaben der Stiftung "Resozialisierungsfonds Dr. Traugott Bender"

Richtlinien zur Durchführung der Aufgaben der Stiftung Resozialisierungsfonds Dr. Traugott Bender Richtlinien zur Durchführung der Aufgaben der Stiftung "Resozialisierungsfonds Dr. Traugott Bender" vom 18.01.2012 (Um die Lesbarkeit der Richtlinien zu erleichtern, ist zumeist nur die männliche Form

Mehr

Richtlinie. des Gemeinsamen Bundesausschusses. zur Umsetzung der Regelungen in 62 für schwerwiegend chronisch Erkrankte ( Chroniker-Richtlinie )

Richtlinie. des Gemeinsamen Bundesausschusses. zur Umsetzung der Regelungen in 62 für schwerwiegend chronisch Erkrankte ( Chroniker-Richtlinie ) Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Umsetzung der Regelungen in 62 für schwerwiegend chronisch Erkrankte ( Chroniker-Richtlinie ) in der Fassung vom 22. Januar 2004 veröffentlicht im Bundesanzeiger

Mehr

Vorbemerkung: Die folgenden Aussagen gelten, soweit nicht ausdrücklich anders vermerkt, für das Gebiet der Stadt München.

Vorbemerkung: Die folgenden Aussagen gelten, soweit nicht ausdrücklich anders vermerkt, für das Gebiet der Stadt München. Erfahrungen mit der Verlagerung der Zuständigkeit für die ambulante Eingliederungshilfe Stellungnahme des Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt München zur Anhörung des Ausschusses für Soziales,

Mehr

Stellungnahme der Bundesärztekammer

Stellungnahme der Bundesärztekammer Stellungnahme der Bundesärztekammer zum Referentenentwurf für ein Gesetz zur Änderung des 87 der Strafprozessordnung Berlin, 21. Februar 2012 Korrespondenzadresse: Bundesärztekammer Herbert-Lewin-Platz

Mehr

Stadt Tecklenburg. Abwägung. 44. Flächennutzungsplanänderung. Städtebaulich-Planerische Stellungnahme. OT Brochterbeck Kreis Steinfurt

Stadt Tecklenburg. Abwägung. 44. Flächennutzungsplanänderung. Städtebaulich-Planerische Stellungnahme. OT Brochterbeck Kreis Steinfurt OT Brochterbeck Kreis Steinfurt gem. 9 Abs. 8 BauGB Städtebaulich-Planerische Stellungnahme Abwägung zu den Verfahrensschritten: Öffentliche Auslegung gemäß 3 Abs. 2 BauGB Beteiligung der Behörden und

Mehr

DIE SICHERE ENTSCHEIDUNG!

DIE SICHERE ENTSCHEIDUNG! DIE SICHERE ENTSCHEIDUNG! ZEILFELDER BÜRO MIT SYSTEM Viele Büroeinrichter bieten dem interessierten Einkäufer eine große Auswahl an grundverschiedenen Einrichtungslinien und -systemen. Man hat die Qual

Mehr

Im Internet unter: http://www.fuesser.de

Im Internet unter: http://www.fuesser.de Ausgewählte Probleme der raumordnungsrechtlichen Einzelhandelssteuerung nach LEP 2003 und LEP-E 2012 im Rahmen der Sächsischen Verwaltungsrechtstage 2012 Klaus Füßer Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht

Mehr

Satzung über die Erhebung der Erschließungsbeiträge. für die Immissionsschutzanlage im Geltungsbereich. des Bebauungsplanes Plassage/Lange Äcker

Satzung über die Erhebung der Erschließungsbeiträge. für die Immissionsschutzanlage im Geltungsbereich. des Bebauungsplanes Plassage/Lange Äcker Satzung über die Erhebung der Erschließungsbeiträge für die Immissionsschutzanlage im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Plassage/Lange Äcker 1 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 1 - Art und Umfang der

Mehr

Zwischenbericht der UAG NEGS- Fortschreibung

Zwischenbericht der UAG NEGS- Fortschreibung Zwischenbericht der UAG NEGS- Fortschreibung Vorlage zur 16. Sitzung des IT-Planungsrats am 18. März 2015 Entwurf vom 29. Januar 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Anlass für die Fortschreibung der NEGS... 3 2

Mehr

Modellprojekt. Projektierung kommunaler Energiegesellschaften

Modellprojekt. Projektierung kommunaler Energiegesellschaften Modellprojekt Projektierung kommunaler Energiegesellschaften Wittlich, 30.05.2012 Beigeordneter Jürgen Hesch Landkreistag Rheinland-Pfalz Deutschhausplatz 1 55116 Mainz 06131 / 28 655-0 06131 / 28 655-228

Mehr

Siedlungsstrukturelle Ausgangssituation in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler und Ableitung von Entwicklungsvarianten

Siedlungsstrukturelle Ausgangssituation in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler und Ableitung von Entwicklungsvarianten Siedlungsstrukturelle Ausgangssituation in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler und Ableitung von Entwicklungsvarianten Zwischenstand: 21.08.2007 1 Aufgabenstellung des Moduls Erfassung und Bewertung der

Mehr

Maintenance & Re-Zertifizierung

Maintenance & Re-Zertifizierung Zertifizierung nach Technischen Richtlinien Maintenance & Re-Zertifizierung Version 1.2 vom 15.06.2009 Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Postfach 20 03 63 53133 Bonn Tel.: +49 22899 9582-0

Mehr

ILE-Region Sächsisches Zweistromland Priorisierung von Projekten

ILE-Region Sächsisches Zweistromland Priorisierung von Projekten Entwurf ILE-Region Sächsisches Zweistromland Priorisierung von Projekten Vorlauf Voraussetzung der Vorstellung eines Projektantrages im regionalen Entscheidungsgremium ist zunächst die Vollständigkeit

Mehr

Klima- und Energiekonferenz des Landkreises Traunstein Potenziale und Ziele des Landkreises Windkraft Regionalplanfortschreibung Südostoberbayern

Klima- und Energiekonferenz des Landkreises Traunstein Potenziale und Ziele des Landkreises Windkraft Regionalplanfortschreibung Südostoberbayern Klima- und Energiekonferenz des Landkreises Traunstein Potenziale und Ziele des Landkreises Windkraft Regionalplanfortschreibung Südostoberbayern Bayerischer Windenergieerlass + LfU Bayerischer Windenergieerlass

Mehr

Anhörungsentwurf zur Fortschreibung des Kapitels Windkraft im Regionalplan Donau-Iller 5. Teilfortschreibung. Plansätze mit Karten

Anhörungsentwurf zur Fortschreibung des Kapitels Windkraft im Regionalplan Donau-Iller 5. Teilfortschreibung. Plansätze mit Karten Anhörungsentwurf zur Fortschreibung des Kapitels Windkraft im Regionalplan Donau-Iller 5. Teilfortschreibung Plansätze mit Karten Tel. 0731/176080 Stand: November 2013 5. Teilfortschreibung des Regionalplans

Mehr

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 17/531. 17. Wahlperiode 2010-05-04

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 17/531. 17. Wahlperiode 2010-05-04 SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 17/531 17. Wahlperiode 2010-05-04 Gesetzentwurf der Landesregierung Entwurf eines Gesetzes zur Bestimmung der zuständigen Behörden für die Erteilung von Fahrberechtigungen

Mehr

Fördergrundsätze Öffentliche Bibliotheken

Fördergrundsätze Öffentliche Bibliotheken Fördergrundsätze Öffentliche Bibliotheken I. Allgemeine Leitlinie zur Förderung Öffentlicher Bibliotheken Die Situation des öffentlichen Bibliothekswesens in Nordrhein-Westfalen ist ausgesprochen heterogen.

Mehr

Grundsätze zur Ausgestaltung von Qualitätsmanagementsystemen. im gesundheitlichen Verbraucherschutz formuliert.

Grundsätze zur Ausgestaltung von Qualitätsmanagementsystemen. im gesundheitlichen Verbraucherschutz formuliert. Grundsätze zur Ausgestaltung von Qualitätsmanagementsystemen im gesundheitlichen Verbraucherschutz 1 Vorwort Die in der Verordnung (EG) Nr. 882/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates über amtliche

Mehr

4.5.1 Anlass zur Erstellung des Energieausweises. Ausstellung und Verwendung von Energieausweisen

4.5.1 Anlass zur Erstellung des Energieausweises. Ausstellung und Verwendung von Energieausweisen Seite 1 4.5.1 4.5.1 s Ausstellung und Verwendung von n Die Anlässe zur Ausstellung von n werden in 16 geregelt. Der Energieausweis dokumentiert die energetische Qualität eines Gebäudes. Dabei gilt er als

Mehr

Brauche ich noch eine Baugenehmigung?

Brauche ich noch eine Baugenehmigung? Am 1. Mai 2004 tritt die neue Thüringer Bauordnung (ThürBO) in Kraft. Sie wird rund ein Drittel weniger Umfang haben als die bisherige. Sowohl technische Standards an Bauvorhaben als auch deren verfahrensrechtliche

Mehr

Wir, gewählter Oberster Souverän von Gottes Gnaden, Treuhänder des

Wir, gewählter Oberster Souverän von Gottes Gnaden, Treuhänder des Wir, gewählter Oberster Souverän von Gottes Gnaden, Treuhänder des Reiches bestimmen und ordnen was folgt: Gesetz über die Staatsangehörigkeit des Königreiches Deutschland (Staatsangehörigkeitsgesetz)

Mehr

Änderung der ISO/IEC 17025 Anpassung an ISO 9001: 2000

Änderung der ISO/IEC 17025 Anpassung an ISO 9001: 2000 Änderung der ISO/IEC 17025 Anpassung an ISO 9001: 2000 Dr. Martin Czaske Sitzung der DKD-FA HF & Optik, GS & NF am 11. bzw. 13. Mai 2004 Änderung der ISO/IEC 17025 Anpassung der ISO/IEC 17025 an ISO 9001:

Mehr

Rahmenbedingungen für die 125. FNP-Änderung der Stadt Paderborn. Dr. Andre Unland Fachanwalt für Verwaltungsrecht

Rahmenbedingungen für die 125. FNP-Änderung der Stadt Paderborn. Dr. Andre Unland Fachanwalt für Verwaltungsrecht Rahmenbedingungen für die 125. FNP-Änderung der Stadt Paderborn Dr. Andre Unland Fachanwalt für Verwaltungsrecht A. Planungsstand Windkraftkonzentrationsplanung I. 107. FNP-Änderung aus dem Jahre 2010

Mehr

1.2 Gefördert werden kann pro Träger und Standort maximal der Aufbau von zwei Diensten aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern gemäß Ziffer I. 1.

1.2 Gefördert werden kann pro Träger und Standort maximal der Aufbau von zwei Diensten aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern gemäß Ziffer I. 1. Merkblatt Starthilfe (Stand: 01.07.2014) Das Ziel der Starthilfeförderung ist der Aufbau nachhaltiger, personenorientierter und sozialraumbezogener ambulanter Unterstützungsangebote. Zielgruppen der Förderung

Mehr

RECHT AKTUELL. GKS-Rechtsanwalt Florian Hupperts informiert über aktuelle Probleme aus dem Beamten- und Disziplinarrecht

RECHT AKTUELL. GKS-Rechtsanwalt Florian Hupperts informiert über aktuelle Probleme aus dem Beamten- und Disziplinarrecht RECHT AKTUELL GKS-Rechtsanwalt Florian Hupperts informiert über aktuelle Probleme aus dem Beamten- und Disziplinarrecht Rechtsanwalt Florian Hupperts Was muss eigentlich in einer Konkurrentenmitteilung

Mehr

Prüfungsrichtlinie für die Anerkennung von Prüfingenieuren/Prüfsachverständigen für Brandschutz

Prüfungsrichtlinie für die Anerkennung von Prüfingenieuren/Prüfsachverständigen für Brandschutz Prüfungsrichtlinie für die Anerkennung von Prüfingenieuren/Prüfsachverständigen für Brandschutz Vom 10. April 2008 Az.: C/5B III.3.2.1 163/08 El I. Verfahren Der Prüfungsausschuss (im Folgenden: Ausschuss)

Mehr

Abiturprüfung ab dem Jahr 2014

Abiturprüfung ab dem Jahr 2014 STAATSINSTITUT FÜR SCHULQUALITÄT UND BILDUNGSFORSCHUNG MÜNCHEN Abteilung Gymnasium Referat Mathematik Mathematik am Gymnasium Abiturprüfung ab dem Jahr 2014 Wesentliche Rahmenbedingungen Die Länder Bayern,

Mehr

eea-kommunen im Vergleich Das Benchmark

eea-kommunen im Vergleich Das Benchmark eea-kommunen im Vergleich Das Benchmark Warum das Benchmark 1? Der Begriff des Benchmark bürgert sich langsam auch in der Kommunalpolitik ein und die Erfahrung zeigt, dass die Kommunen das Benchmark aus

Mehr

Carl Schenck Aktiengesellschaft Darmstadt. Testatsexemplar Jahresabschluss 31. Dezember 2012. Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Carl Schenck Aktiengesellschaft Darmstadt. Testatsexemplar Jahresabschluss 31. Dezember 2012. Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Carl Schenck Aktiengesellschaft Darmstadt Testatsexemplar Jahresabschluss 31. Dezember 2012 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Inhaltsverzeichnis Bestätigungsvermerk Rechnungslegung Auftragsbedingungen,

Mehr

Pflegedossier für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)

Pflegedossier für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder) Pflegedossier für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder) Regionalbüros für Fachkräftesicherung - Fachkräftemonitoring - EUROPÄISCHE UNION Europäischer Sozialfonds Dieses Projekt wird durch das Ministerium

Mehr

von Einstufungsprüfungen gem. 6 Abs. 1 Nr. 2 Satz 2 der Polizeilaufbahnverordnung

von Einstufungsprüfungen gem. 6 Abs. 1 Nr. 2 Satz 2 der Polizeilaufbahnverordnung Prüfungsordnung der Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen für die Durchführung von Einstufungsprüfungen zum Erwerb der fachgebundenen Hochschulreife gemäß 6 Abs. 1 Nr. 2 der Polizeilaufbahnverordnung

Mehr

Qualitätssicherungsvereinbarung zur Herzschrittmacher-Kontrolle. Vereinbarung

Qualitätssicherungsvereinbarung zur Herzschrittmacher-Kontrolle. Vereinbarung Vereinbarung von Qualitätssicherungsmaßnahmen nach 135 Abs. 2 SGB V zur Funktionsanalyse eines Herzschrittmachers (Qualitätssicherungsvereinbarung zur Herzschrittmacher-Kontrolle) * 155. Ergänzungslieferung,

Mehr