Kritische Belastungen bei Regenwetter

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1 Untersuchung der Pestizidgehalte eines kleinen Fliessgewässers am Beispiel des Seebachs Kritische Belastungen bei Regenwetter Pestizide stellen für Gewässerorganismen ein erhebliches Risiko dar und sollten deshalb nach Möglichkeit nicht in Bäche, Flüsse oder Seen gelangen. Aufgrund des geringen Verdünnungseffekts reagieren vor allem Kleingewässer in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten empfindlich auf den Eintrag von wassergefährdenden Substanzen. Wie eine Untersuchung des GBL am Seebach östlich von Aarberg zeigt, treten bei Regenwetter während der Vegetationsperiode relativ hohe Pestizidbelastungen auf, welche die geforderten Qualitätskriterien zum Teil um ein Vielfaches überschreiten. Diese Erkenntnis ist einer gezielten Beprobung von Regenereignissen mit einer automatischen Messstation zu verdanken. Ueli Ochsenbein, GBL/GSA 8 GSA

2 Der Seebach ein kleines Fliessgewässer im bernischen Mittelland. Kleine Fliessgewässer, die landwirtschaftlich intensiv bewirtschaftete Flächen entwässern, sind häufig besonderen Risiken ausgesetzt. Bei Regenereignissen können Pestizide und weitere unerwünschte Stoffe von Feldern abgeschwemmt werden und so die im Gewässer lebenden Organismen gefährden. Für die vorliegende Studie hat das GBL beispielhaft den Seebach ein Seitengewässer des Lyssbachs im bernischen Mittelland untersucht. Im Vordergrund stand dabei die Messung der Gewässerbelastung mit Pestiziden. Fazit der Untersuchung Um die Grundbelastung mit Pestiziden zu charakterisieren, wurden dem Gewässer monatliche Stichproben entnommen. Damit das GBL auch die Spitzenbelastung erfassen konnte, erfolgten zusätzliche Wasserproben bei Hochwasser mit einem ereignisgesteuerten Probenehmer. Insgesamt wurden in den Jahren 25 und monatliche Stichproben erhoben sowie 13 Hochwasserereignisse untersucht. Die Hochwasser-beprobung konzentrierte sich dabei hauptsächlich auf Regenereignisse, die während den Applikationsperioden der Pestizide im Frühjahr und im Herbst auftraten. Aus den Untersuchungen lassen sich folgende Schlüsse ziehen: Die Grundbelastung des Seebachs mit Pestiziden ist sehr gering. Alle entnommenen Stichproben erfüllten den in der Gewässerschutzverordnung GSchV formulierten Anforderungswert von,1 Mikrogramm pro Liter je Pestizid sowie die vom Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs Eawag kürzlich veröffentlichten wirkungsbasierten Qualitätskriterien. Erwähnenswert ist, dass man auch während den Applikationsperioden keine Überschreitung dieser Kriterien feststellte. Im Gegensatz dazu treten bei Regenereignissen deutlich erhöhte Konzentrationen verschiedener Pestizide im Bereich von mehreren Mikrogramm pro Liter auf. Gewisse Messwerte überschreiten die von der Eawag festgelegten akuten Qualitätskriterien teilweise deutlich. Gemäss den vorliegenden Resultaten treten im Seebach während drei bis vier Monaten im Jahr regelmässig zu hohe Pestizidkonzentrationen auf. Dies betrifft vorab die Applikationsperioden Frühjahr und Herbst. Die Ergebnisse der Untersuchungen haben Konsequenzen für künftige Messkonzepte zur Erfassung der Pestizidbelastung in kleinen Fliessgewässern: Die hohe Dynamik des Pestizideintrags lässt sich nur mit einer angepassten Untersuchungsstrategie erfassen, welche insbesondere die Situation bei Regenwetter berücksichtigt. Die während Regenereignissen abgeschwemmten Pestizidmengen sind im Vergleich mit den ausgebrachten Mengen gering und liegen in der Regel unter 1 Prozent. Somit verursacht nur ein kleiner Anteil der applizierten Pestizidmengen die ermittelten übermässigen Gewässerbelastungen. In einem nächsten Schritt ist geplant, die Quellen und Eintragspfade der Pestizide in den Seebach besser eingrenzen zu können. Die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen schliesslich dazu dienen, Pestizideinträge in Fliessgewässer generell zu vermindern. GSA Informationsbulletin 2/27 9

3 Einsatz der Pestizide Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel leisten einerseits einen wichtigen Beitrag zur Ertragssicherung in der Landwirtschaft sowie zum Schutz verschiedener Materialien. Andererseits können von den enthaltenen Wirkstoffen Umweltbelastungen und Risiken für die menschliche Gesundheit ausgehen. Bereits kleinste Konzentrationen dieser biologisch hochwirksamen Stoffe wirken sich negativ auf Gewässerorganismen aus. Die Schweizer Landwirtschaft setzt jährlich etwa 13 Tonnen Pestizidwirkstoffe ein. Es ist davon auszugehen, dass im Siedlungsraum ungefähr die gleiche Menge zum Einsatz gelangt, so etwa in Gärten sowie für Farben und Dachfolien [1]. Ergebnisse früherer Untersuchungen Über die Pestizidbelastung von kleinen Fliessgewässern gibt es im Kanton Bern praktisch keine aktuellen Untersuchungen. Im Jahr 1993 analysierte das GBL erstmals im Kanton Bern 26 mittelländische Flüsse und Bäche während und nach der Vegetationsperiode mittels Stichproben, um eine Vorstellung über deren Belastung zu erhalten [2]. Es handelte sich dabei um eine der ersten Pestiziduntersuchungen in der Schweiz. Mit einer eigens im GBL entwickelten GC/MS-Methode konnte man damals 22 Pestizide analysieren. Davon waren in den untersuchten Fliessgewässern die folgenden sechs Verbindungen nachweisbar: Atrazin, Desethylatrazin, Simazin, Terbuthylazin, Pendimethalin und Carbofuran. Die Konzentrationen der einzelnen Pestizide lagen in 7 Gewässern häufig über dem in der damaligen Gewässerschutzverordnung festgelegten Qualitätsziel von,1 Mikrogramm pro Liter. Es zeigte sich dabei deutlich, dass die Pestizidbelastung mit der landwirtschaftlichen Nutzung in den Einzugsgebieten zusammenhing. So fanden sich in Gewässern, die Ackerbaugebiete entwässern, deutlich höhere Pestizidkonzentrationen als in Gebieten mit dominierenden Wald- und Graslandflächen. In den grösseren Flüssen waren die Belastungen klein. Aus den Jahren 1998/99 und 22 liegen zudem Untersuchungen über den Gewässereintrag von Pestiziden über Kläranlagen vor [3 bis 5]. Die im gereinigten Abwasser festgestellten Konzentrationen waren vor allem in jenen ARA hoch, die Gemüse- und Getreideanbaugebiete entwässern. In den betroffenen Fliessgewässern führten diese hohen Einträge zu übermässigen Belastungen und zu einer Gefährdung der Gewässerorganismen. Aktuelle Problemstellung Kleine Fliessgewässer sind ökologisch ausserordentlich bedeutsam. Sie bieten wichtige Lebensräume für Gewässerorganismen, bilden Rückzugshabitate für Fische, vernetzen mit ihrem fein verästelten System von Bachläufen ganze Landschaftskammern und dienen dem Menschen als Erholungsräume und wichtige Trinkwasserlieferanten. Gemessen an der Gesamtlänge des schweizerischen Gewässernetzes machen sie zudem den überwiegenden Anteil aus. In landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten unterliegen kleine Fliessgewässer aber häufig besonderen Gefahren. Überall dort, wo Bauernland und Fliess- gewässer eng miteinander verzahnt sind, kommt es bei starken Regenfällen zur Abschwemmung von zahlreichen Stoffen aus Äckern und von befestigten Flächen, was zu unerwünschten Stoffeinträgen führt. Augenscheinlich sind Bodenpartikel, weil sie das Gewässer eintrüben. Nicht sichtbar sind dagegen Nährstoffe, Pestizide und weitere Substanzen. Erhöhte Pestizid-Konzentrationen stellen für Gewässerorganismen ein Risiko dar. Wie verschiedene Untersuchungen zeigen, können sie die Lebensgemeinschaften im Gewässer vorübergehend oder dauerhaft schädigen. Ziele der Seebach-Untersuchungen Mit den Seebach-Untersuchungen verfolgt das GBL folgende Ziele: Erfassung der Grundbelastung des Gewässers mit Pestiziden, Stickstoff- und Phosphorverbindungen sowie mit ungelösten Stoffen; Messung der bei Regenereignissen auftretenden Spitzenbelastungen und Einordnung in Bezug auf die bestehenden Qualitätskriterien; Ableitung von geeigneten Massnahmen zur Reduktion der Belastungsspitzen und Erarbeitung entsprechender Vorschläge im Rahmen einer Fortsetzung der Studie. Ergänzend werden biologische Gewässeruntersuchungen durchgeführt und in einem separaten Bericht publiziert. Der vorliegende Artikel stellt nur die Ergebnisse der Pestizidanalysen vor. Charakterisierung des Einzugsgebiets Der Ackerbauanteil im Einzugsgebiet des Seebachs ist relativ hoch und beträgt zirka 55 Prozent (Abb. 1). Daher sind bei starken Regenfällen Pestizid- und Nährstoffabschwemmungen in den Seebach zu erwarten. Die Ent- Abb. 1 Blick ins obere Einzugsgebiet des Seebachs. Der hohe Ackerbauanteil von ca. 55 Prozent lässt bei starken Regenfällen eine Abschwemmung von Pestiziden, Nährstoffen und Erosionspartikel in den Seebach erwarten. Auf den Ackerflächen werden hauptsächlich Getreide, Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben angebaut. Der Anteil an Obstkulturen ist klein. (Flugaufnahme M. Zeh, GBL) 1 GSA

4 wässerung des Einzugsgebiets wird durch ein weit verzweigtes Drainagensystem massgeblich beeinflusst (Abb. 2). Die Messstation zur automatischen Entnahme von Wasserproben befindet sich etwa 3,5 Kilometer unterhalb des Lobsigensees (Abb. 2, 3, Kasten). Messstation Seebach Drainagen Lobsigensee Abb. 2 Der Seebach entspringt dem Lobsigensee und mündet unterhalb von Suberg in den Lyssbach. Die zahlreichen Draingen (nur Hauptleitungen dargestellt) beeinflussen die Entwässerung des Einzugsgebietes massgeblich. Die Fläche des Gebietes beträgt ca. 7 km 2 und die Bachlänge ca. 5 km. Die Abwasserkanäle sind braun eingefärbt. Abb. 3 Messstation am Seebach für die ereignisgesteuerte Entnahme von Wasserproben (Standort s. Abb. 2). Sonden erlauben die online Registrierung von Temperatur, Leitfähigkeit, ph-wert, Trübung, Abfluss. Die Daten werden automatisch übermittelt. Messkonzept Das Konzept zur Charakterisierung der Belastung des Seebachs mit Pestiziden, Stickstoff- und Phosphorverbindungen sowie Schwebstoffen ist in Abb. 4 dargestellt (weitere Erklärungen finden sich im Kasten). Es beinhaltet einerseits die Entnahme von monatlichen Stichproben bei der Messstation und beim Auslauf aus dem Lobsigensee sowie die ereignisgesteuerte Entnahme von Wasserproben bei erhöhtem Abfluss. Da die Stichprobenentnahme fast immer bei Niederwasser erfolgte, lässt sich damit die Grundbelastung des Gewässers gut charakterisieren. Im Gegensatz dazu kann man mit der Beprobung von Hochwasserabflüssen im Gewässer auftretende Spitzenbelastungen erfassen [1]. Mit Hilfe der ereignisgesteuerten und speziell für das Seebachprojekt eingerichteten Messstation konnte das GBL im Jahr 25 sechs und 26 sieben Hochwasserereignisse beproben. Aus den Abb. 5 und 6 geht hervor, dass man damit nur einen Teil der Abfluss- beziehungsweise Hochwasserpeaks erfasste. Zudem beschränkte sich die Hochwasserbeprobung im Wesentlichen auf die Pestizid-Applikationsperioden im Frühjahr und im Herbst. GSA Informationsbulletin 2/27 11

5 Die Messstation am Seebach Die Messstation am Seebach erlaubt die kontinuierliche Registrierung von Wasserqualitätsparametern und die Entnahme von Wasserproben für spätere Untersuchungen im Labor. Die Messstation ist mit folgenden Sonden ausgestattet: Eine Pegelstandssonde registriert laufend Wasserstand und Abfluss. Die Leitfähigkeitssonde misst den Salzgehalt des Seebachs. Bei der Einleitung von Abwasser kann die Leitfähigkeit ansteigen, bei Niederschlagsereignissen sinkt sie wegen der Verdünnung mit Regenwasser in der Regel ab. Eine Trübungssonde registriert die im Gewässer vorhandene Trübung. Bei Hochwasser führt der Bach abgeschwemmtes Feinmaterial mit, das zu einer erhöhten Trübung führt. Weitere Sonden messen laufend die Temperatur und den ph-wert. Im Jahr 26 wurde auch die Regenmenge kontinuierlich ermittelt. Die Messstation entnimmt bei Bedarf Wasserproben und füllt sie in Glasbehälter ab. Sie ist so programmiert, dass dies bei Überschreitung einer bestimmten Pegelstandsänderung automatisch geschieht. Innerhalb von sechs Stunden werden dem Seebach jeweils über 45 Minuten acht Mischproben entnommen und in Glasflaschen transferiert. Diese werden in der Regel auf ausgewählte Pestizide, Stickstoffund Phosphorverbindungen sowie Schwebstoffe untersucht. Bei starken Regenfällen fliessen besonders viele Stoffe aus dem Einzugsgebiet ab. Daher registriert man im Gewässer unter diesen Bedingungen häufig erhöhte Konzentrationen, so zum Beispiel von abgeschwemmtem Phosphor und Pestiziden. Ergänzend entnahm das GBL beim Auslauf des Lobsigensees und bei der Messstation monatlich Stichproben, welche die Basisbelastung des Seebachs aufzeigen. Monatliche Entnahme von Stichproben (Abfluss ist normalerweise tief). Automatische Probenahme bei erhöhtem Abfluss während Regenereignissen. Abb. 4 Probenahmekonzept zur Erfassung und Charakterisierung der Pestizidbelastung im Seebach. Mit der monatlichen Entnahme von Stichproben kann die Hintergrundsbelastung erfasst werden, während die Beprobung bei Regenereignissen aufzeigt, welche Spitzenbelastungen im Gewässer auftreten können. Auf dem rechten Bild ist ein Teil der Probenahmeeinrichtung sichtbar. In den schwarzen Rohren sind Sonden für die Messung der Leitfähigkeit, der Temperatur, des ph-wertes und der Trübung sowie der Probenahmeschlauch untergebracht. Der Abfluss wird ebenfalls an dieser Stelle gemessen. Die Probenahmekabine mit gekühltem Sampler befindet sich auf der Brücke. 12 GSA

6 l/s l/s GSA Informationsbulletin 2/ Abb. 5 Abflussregime des Seebachs während der Pestizidapplikationsperiode im Frühjahr 25. Die roten Pfeile markieren die beprobten Hochwasserpeaks (eine Beprobung erfolgte im Herbst) Abb. 6 Abflussregime des Seebachs während der Pestizidapplikationsperiode im Frühjahr 26. Die roten Pfeile markieren die beprobten Hochwasserpeaks (eine Beprobung erfolgte im Herbst). Der April 26 war im Gegensatz zum April 25 sehr niederschlagsreich und die Abflüsse waren während der ganzen Messperiode hoch. Welche Pestizide wurden untersucht? Die Auswahl der Pestizide erfolgte basierend auf Umfragen bei den Landwirten, die Flächen im Einzugsgebiet des Seebachs bewirtschaften. Ihre Mitarbeit spielte bei der Durchführung des Projekts eine grosse Rolle. Dadurch standen dem GSA folgende Informationen zur Verfügung: Liste sämtlicher eingesetzter Pestizide; Verwendete Pestizidmengen und Applikationszeitpunkt; Bestimmung der Kulturen und Flächen mit ausgebrachten Pestiziden. Die Umfrage erlaubte es, entsprechende Daten von mehr als 8 Prozent der Landwirte in die Untersuchungen mit einzubeziehen. Basierend auf dieser Datengrundlage und Applikationsperiode Frühjahr ApplizierteSumme Pestizidmenge relevante Wirkstoffe-Anwendung in Gramm[g] gestützt auf die analytischen Möglichkeiten wurden im Seebach die Pestizide Atrazin, Isoproturon, Metamitron, Metolachlor, Ethofumesat, Glyphosat und Diazinon untersucht. Mit Ausnahme des als Insektizid eingesetzten Diazinons handelt es sich bei allen ausgewählten Wirkstoffen um Herbizide. Ergänzend erfolgten auch Analysen der Metaboliten von Atrazin (Desethylatrazin DEA und Desisopropylatrazin DIPA) sowie von Glyphosat (AMPA) in den Wasserproben. In Abb. 7 sind die im Jahr 25 eingesetzten Tagesmengen von vier Herbiziden dargestellt. Während der Applikationsperiode im Frühjahr erfolgten im Einzugsgebiet des Seebachs an etwa zwei von drei Tagen Behandlungen mit Pestiziden. Die dabei eingesetzte maximale Tagesmenge an Wirkstoffen beträgt rund 24 Kilogramm. Deutliche Belastung bei Hochwasser Atrazin Metamitron Metolachlor Isoproturon Abb. 7 Tagesmengen der eingesetzten Pestizide im Einzugsgebiet des Seebachs im Jahre 25. Der Einsatz von Pestiziden findet nur im Frühjahr und im Herbst statt (Applikationsperioden). Die Daten wurden von den Landwirten zur Verfügung gestellt. Von den insgesamt 13 beprobten Hochwasserereignissen sind in den Abb. 8 und 9 beispielhaft die gemessenen Pestizidverläufe von zwei Hochwasserabflüssen dargestellt. Für die Interpretation der gemessenen Konzentrationen zog das GBL die von der Eawag für die Schweiz publizierten wirkungsbasierten Qualitätskriterien [6] heran (Tab. 1). Gemäss diesen Angaben ist das chronische Qualitätskriterium CQK erfüllt, wenn die Messwerte darunter liegen oder wenn zwei Überschreitungen nicht in kürzeren Abständen als zwei Wochen folgen. Das akute Qualitätskriterium AQK darf nicht überschritten werden. Wie die Messungen (Abb. 8, 9) zeigen, liegen die Konzentrationen teilweise deutlich über den Qualitätskriterien. So sind die AQK für Isoproturon am 16. April 25 und für Metolachlor am 8. Mai 26 nicht eingehalten. Leider stehen für verschiedene der in den Wasserproben gemessenen Pestizide in der Schweiz derzeit noch keine Qualitätskriterien zur Verfügung, so beispielsweise für Metamitron, Ethofumesat, Glyphosat und die Metaboliten von Atrazin. Dieser Umstand verhindert deren ökotoxikologische Bewertung im Gewässer (Tab. 1). 13 Herbst

7 AQK CQK Mikrogramm pro Liter 18:59 19:47 2:35 21:23 22:11 22:59 23:47 Isoproturon Metamitron AQK CQK Mikrogramm pro Liter 11:43 12:28 13:13 13:58 14:43 15:28 16:13 16:58 Atrazin Metamitron Metolachlor Ethofumesat Abb. 8 Gemessene Konzentrationen an Isoproturon und Metamitron im Seebach während des Regenereignisses vom 16. April 25. Die Isoproturonkonzentrationen übersteigen sowohl das chronische (CQK) als auch das akute (AQK) Qualitätskriterium. Für Metamitron sind zur Zeit keine Qualitätskriterien verfügbar. Tab. 1: Anwendungsbereiche der im Seebach untersuchten Pestizide und Beurteilungskriterien. CQK: Chronisches Qualitätskriterium; AQK: Akutes Qualitätskriterium. Das CQK sollte nicht in kürzeren Abständen als zwei Wochen überschritten werden, das AQK sollte in Gewässern gar nicht überschritten werden [6]. GSchV: In der Gewässerschutzverordnung festgelegter Anforderungswert je Pestizid. Abb. 9 Gemessene Konzentrationen an verschiedenen Pestiziden im Seebach während des Regenereignisses am 8. Mai 26. Die Metolachlorkonzentration übersteigt das chronische Qualitätskriterium (CQK) deutlich. Für Metamitron und Ethofumesat sind zur Zeit keine Qualitätskriterien verfügbar. Atrazin liegt unter dem CQK. Pestizid Anwendung CQK (µg/l) AQK (µg/l) Atrazin Herbizid (Mais) 1,8 15 Isoproturon Herbizid (Getreide),27 2,2 Metamitron Herbizid (Zuckerrüben) - - Metolachlor Herbizid (Mais, Zuckerrüben),3 4,4 Ethofumesat Herbizid (Zuckerrüben) - - Glyphosat Herbizid (versch. Kulturen) - - Diazinon Insektizid (Obst),27,14 Desthylatrazin (DEA) Metabolit von Atrazin - - Desisopropylatrazin (DIPA) Metabolit von Atrazin - - GSchV (µg/l),1 Im Anhang 2 der schweizerischen Gewässerschutzverordnung ist ferner ein Anforderungswert von,1 Mikrogramm pro Liter je Pestizid festgelegt (Tab. 1). Wie die Untersuchungsergebnisse zeigen, wird dieser Wert während den beprobten Hochwasserereignissen fast immer deutlich überschritten. In Abb. 1 sind die Ergebnisse aller beprobten Hochwasserereignisse zusammengestellt und bewertet. Die Untersuchungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Während den Pestizid-Applikationsperioden im Frühjahr sowie im Herbst 25 und 26 wurden in den Wasserproben des Seebachs bei fast allen Hochwasserereignissen Pestizidrückstände gemessen. Die festgestellten Konzentrationen lagen häufig im Bereich der akuten Qualitätskriterien (AQK); zum Teil waren die Messwerte sogar deutlich höher als die AQK. Daraus ist der Schluss zu ziehen, dass schädliche Pestizidkonzentrationen im Seebach regelmässig auftreten. Die Abstände zwischen zwei AQK- Überschreitungen können dabei sehr kurz sein. Beispielsweise ermittelte das GBL bei zwei 14 GSA aufeinander folgenden Regenereignissen am 24. April 26 und am 26 April 26 maximale Isoproturon-Konzentrationen von 7 respektive 12 Mikrogramm pro Liter. Das akute Qualitätskriterium, welches nie überschritten werden sollte, beträgt dabei 2,2 Mikrogramm je Liter (Tab. 1). Die in der schweizerischen Gewässerschutzverordnung GSchV festgelegte Anforderung von,1 Mikrogramm pro Liter je Pestizid wird während den Applikationsperioden bei fast allen untersuchten Hochwasserereignissen und oft bei mehreren Wirkstoffen deutlich bis massiv überschritten. Bei Trockenwetter lagen die Werte jedoch auch während der Behandlungszeit immer unter der GSchV-Limite. Überschreitungen der wirkungsbasierten Qualitätskriterien und der Anforderung gemäss Gewässerschutzverordnung treten im Seebach somit während der drei- bis viermonatigen Applikationsperioden im Frühjahr und Herbst regelmässig auf. Aus Sicht des Gewässerschutzes sind diese Pestizidbelastungen als zu hoch einzustufen.

8 Hochwasserereignisse Bewertung Legende April AQK überschritten * 3. Mai AQK fast erreicht * 16. Mai CQK überschritten * 23. Mai CQK eingehalten 29.Juni 23. Okt. * bei mindestens einem Pestizid März AQK: akutes Qualitätskriterium 24. April CQK: chronisches Qualitätskriterium 26. April 8. Mai 25. Juni Bemerkung Die Anforderung gemäss GSchV 28. Juni (.1 ug/l je Pestizid) war nur am 23. Okt. 23. Mai 25 eingehalten. Abb. 1: Zusammenfassende Ergebnisdarstellung der Pestiziduntersuchungen aller in den Jahren 25 und 26 beprobten Hochwasserereignisse. Sowohl die Qualitätskriterien als auch der Anforderungswert gemäss GSchV werden während den Pestizid-Applikationsperioden im Frühjahr und Herbst regelmässig deutlich überschritten. Geringe Grundbelastung des Seebachs Um die Grundbelastung des Seebachs erfassen zu können, erhob das GBL in Ergänzung zur Hochwasserbeprobung beim Auslauf des Lobsigensees und bei der Messstation monatliche Stichproben. Die Beprobung erfolgte an zuvor festgelegten Daten zwischen März 25 und Dezember 26 (je 22 Stichproben). Wie die Untersuchungsresultate zeigen, ist die Grundbelastung des Seebachs gering: In keiner Stichprobe liessen sich Pestizidrückstände feststellen (<,1 µg/l). Auch die während den Applikationsperioden erhobenen Wasserproben enthielten keine Pestizide. Somit war die Anforderung gemäss GSchV von,1 µg/l je Pestizid während Trockenwetterperioden erfüllt. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Bedingungen sowie des Zeitpunkts von Probenahmen. Erhöhte Pestizidkonzentrationen traten im Seebach lediglich bei Regenwetter auf und zwar nur dann, wenn im Einzugsgebiet zuvor eine Ausbringung von Pestiziden erfolgte. Mengen der abgeschwemmten Pestizide Um die während Regenereignissen in den Seebach abgeschwemmten Pestizidmengen abschätzen zu können, berechnete das GBL die Frachten aus den gemessenen Pestizidkonzentrationen und den Abflussmengen. Wie die Ergebnisse zeigen, sind die abgeschwemmten Pestizidmengen im Vergleich zu den Applikationsmengen relativ gering (Tab. 2, Abb. 7). Sie liegen in der Regel deutlich unter 1 Prozent. GSA Informationsbulletin 2/27 Hochwasserereignisse Pestizidfrachten in Gramm Atrazin Isoproturon Metamitron Metolachlor April 6,5 12,4 16. Mai,1 4,6 3,6 23. Okt. 14, März 1,3 24. April,6 19,7 26. April Mai 1 1,9 9,9 25. Juni,4 8,6 28. Juni,9,7 23. Okt. 11,5 Tab. 2: Ermittelte Pestizidfrachten bei Hochwasserereignissen für vier häufig gemessene Wirkstoffe. Art und Menge der im Seebach festgestellten Pestizide hängen sehr stark mit dem Applikationsmuster zusammen (Abb. 7). Literatur [1] Stamm C., Siber R., Fenner K., Singer H., Chèvre N. (26): Monitoring von Pestizidbelastungen in Schweizer Oberflächengewässern, gwa 8/26. [2] Würsch D. und Spahr M. (1993): Pestizide in Fliessgewässern des Kantons Bern, Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft des Kantons Bern / Gewässer- und Bodenschutzlabor, Bericht [3] Andreas C. Gerecke, Michael Schärer, Heiz P. Singer, Stephan R. Müller, René P. Schwarzenbach, Martin Sägesser, Ueli Ochsenbein, Gabriel Popow (22): Sources of pesticides in surface waters in Switzerland: pesticide load through waste water treatment plants current situation and reduction potential, Chemosphere 48 (22) [4] Ueli Ochsenbein und Jean-Daniel Berset (24): Pestizide in ARA-Ausläufen und Belastung der Gewässer, VSA-Verbandsbericht Nr. 559 (Spurenstoffe in Abwasser und Gewässer), 2. April 24. [5] Berset J.D., Kupper T., Müller E., Schlüssel D. (24): Pflanzenschutzmittel (PSM) in ausgewählten ARA-Ausläufen des Kantons Bern: Vorkommen und Bedeutung, GSA-Infobulletin 2/ 24. [6] Chèvre N., Loepfe C., Fenner K., Singer H., Escher B., Stamm C. (26): Pestizide in Schweizer Oberflächengewässern Wirkungsbasierte Qualitätskriterien, gwa 4/26. Der Autor dankt folgenden Personen, die am Projekt wesentlich mitgearbeitet haben: Jean-Daniel Berset, Nadine Schiesser, Markus Bracher, Elmar Scheiwiller, Rico Ryser und Mario Andrini. Ein besonderer Dank gilt den Landwirten für die zur Verfügung gestellten Daten. 15

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