UniversitätsSchriften

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1 UniversitätsSchriften Recht 867 Franziska Antonia Steffen Strafrecht in einer multikulturellen Gesellschaft Eine Erörterung anhand von Fallgestaltungen Nomos

2 Nomos Universitätsschriften Recht Band 867

3 Franziska Antonia Steffen Strafrecht in einer multikulturellen Gesellschaft Eine Erörterung anhand von Fallgestaltungen Nomos

4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Zugl.: Kiel, Univ., Diss., 2015 ISBN (Print) ISBN (epdf) 1. Auflage 2015 Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden Printed in Germany. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

5 Inhaltsübersicht Abkürzungsverzeichnis Teil: Einführung 23 Kapitel 1: Einleitung und Zielsetzung der Arbeit 23 Kapitel 2: Vorüberlegungen Teil: Materiell-rechtliche Prüfung anhand von Fallgestaltungen 72 Kapitel 1: Sog. Mohammed-Karikaturen 72 Kapitel 2: Zwangsheirat 129 Kapitel 3: Ehrenmord 187 Kapitel 4: Verweigerte Bluttransfusionen/ Operationen 248 Kapitel 5: Beschneidung und Genitalverstümmelung 283 Kapitel 6: Totalverweigerer Teil: Prozessuale Besonderheiten und Auswirkungen 376 Kapitel 1: Belehrung und Verteidigung 376 Kapitel 2: Zeugen 381 Kapitel 3: Sachverständige Teil: Zusammenfassung und Ausblick 403 Literaturverzeichnis 413 7

6 Abkürzungsverzeichnis Teil: Einführung 23 Kapitel 1: Einleitung und Zielsetzung der Arbeit 23 Kapitel 2: Vorüberlegungen 28 A. Begriffserklärungen: Kultur - Religion - Überzeugungstäter 28 I. Kultur Begriff Neutralität und Gewährleistung des Staates 33 II. Religion Begriff Art. 4 GG 38 a) Schutzbereich 38 b) Schranken Neutralität und Gewährleistung des Staates 43 III. Überzeugungs- und Gewissenstäters 47 B. Ausstrahlungswirkung in den Bereich des Strafrechts 49 I. Zulässigkeit eines Rückgriffs auf das Strafrecht 50 II. Einordnung der Gewissensfreiheit Gewissensfreiheit als tatbestandsausschließender Umstand Gewissensfreiheit als Rechtfertigungsgrund Gewissensfreiheit als Entschuldigungs-/ Schuldausschließungsgrund Bedeutung der Gewissensfreiheit bei der Strafzumessung Bedeutung der Gewissensfreiheit für den Strafvollzug 65 III. Übertragung der Wirkung auf kulturelle Wertvorstellungen 68 C. Fazit 69 9

7 2. Teil: Materiell-rechtliche Prüfung anhand von Fallgestaltungen 72 Kapitel 1: Sog. Mohammed-Karikaturen 72 A. Einleitung 72 B. Darstellung des 166 StGB 74 I. Historische Entwicklung 74 II. Geschütztes Rechtsgut 78 III. Änderungsvorschläge Verschärfung des 166 StGB Streichung des 166 StGB Stellungnahme 90 C. Strafbarkeit der Veröffentlichung sog. Mohammed-Karikaturen 93 I. Allgemeine Einführung 93 II. Strafbarkeit in anderen Ländern Dänemark Frankreich 100 III. Strafbarkeit in Deutschland Geeignetes Tatobjekt Beschimpfen 105 a) Beschimpfen durch Bilderverbot 107 b) Beschimpfen durch Kunstwerk 108 (a) Ausgangspunkt der strafrechtlichen Beurteilung von Kunstwerken i.r.d. 166 StGB 108 (b) Allgemeine Einordung von Karikaturen 109 (1) Meinungs- und Pressefreiheit 109 (2) Kunstfreiheit 111 (3) Weitere Lösungsvorschläge 115 (4) Stellungnahme 115 (c) Abwägung zwischen den widerstreitenden Grundrechtspositionen 116 (d) Würdigung der sog. Mohammed-Karikaturen 118 (1) Argumente für die Annahme des Merkmals der Beschimpfung 119 (2) Argumente gegen die Annahme des Merkmals der Beschimpfung 119 (3) Stellungnahme Geeignetheit, den öffentlichen Frieden zu stören 124 D. Fazit

8 Kapitel 2: Zwangsheirat 129 A. Einleitung 129 B. Begriffe, Erklärungen und Hintergründe 133 I. Definition, Formen und Verbreitung der Zwangsheirat Definition und Formen Abgrenzung zur arrangierten Ehe Verbreitung der Zwangsheirat 137 II. Gründe für Zwangsverheiratungen Darstellung des islamischen Rechts 140 a) Rechtsordnung 140 b) Stellung der Frau Beweggründe für die Zwangsheirat 144 a) Rechtfertigung durch Glauben 144 b) Weitere mögliche Motive 146 III. Folgen einer nicht gelungenen Zwangsverheiratung 148 C. Strafrechtliche Reaktion 149 I. Ahndung in islamisch geprägten Ländern 149 II. Ahndung in Deutschland Gesetzliche Grundlagen 150 a) Entstehungsgeschichte des 237 StGB 150 b) Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung 155 c) Stellungnahme Rechtsgut und Struktur des 237 StGB 160 a) Rechtsgut 160 b) Struktur des 237 StGB 161 (a) Unterschiede zum 234 b StGB-E 162 (b) Nötigung zu Eingehung der Ehe gem. 237 Abs. 1 StGB 163 (c) Heiratsverschleppung gem. 237 Abs. 2 StGB 166 (d) Verwerflichkeit nach 237 Abs. 1 S. 2 StGB Begriff der Ehe 171 a) Grundlagen 171 b) Handschuhehen, Stellvertreterehen und hinkende Ehen 172 c) Religiöse und kulturelle Eheschließungen 176 d) Lebenspartnerschaften 179 e) Stellungnahme Rechtsfolgen

9 5. Beteiligung Dritter 183 D. Fazit 184 Kapitel 3: Ehrenmord 187 A. Einleitung 187 B. Begriffe, Erklärungen und Hintergründe 190 I. Definition Ehrenmord 190 II. Abgrenzung zur Blutrache 191 III. Erklärungen und Hintergründe von Ehrenmorden Kultureller Ursprung Begriff der Ehre 194 a) Ehrbegriff nach westlicher Auffassung 194 b) Ehrbegriff in der Türkei Beweggründe für einen Ehrenmord 199 a) Rechtfertigung durch Glauben 199 b) Ehrvorstellungen und deren Wandel 200 c) Motive anhand von Beispielen aus der Rechtsprechung 201 C. Strafrechtliche Reaktion 204 I. Ahndung in anderen Ländern, insbesondere der Türkei 204 II. Ahndung in Deutschland Geschichtlicher Überblick Strafbarkeit nach 211 StGB 209 a) Heimtücke 210 (a) Definition und Problematik 210 (1) Lösungsansätze 211 (2) Rechtsfolgenlösung des BGH 212 (b) Heimtücke in Bezug auf Ehrenmorde 214 b) Sonstige niedrige Beweggründe 215 (a) Definition 215 (b) Entwicklung und Behandlung in der Rechtsprechung 217 (1) Erste Phase 217 (2) Zweite Phase 218 (3) Dritte Phase 219 (4) Kritik

10 (c) Behandlung in der Literatur 223 (1) Gesamtwürdigungslösung/ Gesamtwürdigungsmodell 223 (2) Kritik 224 (3) Vorsatzlösung 226 (4) Alternativer Lösungsweg 229 c) Stellungnahme 232 d) Strafrechtliche Praxis Beteiligung Dritter an Ehrenmorden Strafzumessung Ehrenmord als Ausweisungsgrund 244 D. Fazit 247 Kapitel 4: Verweigerte Bluttransfusionen/ Operationen 248 A. Einleitung 248 B. Begriffe, Erklärungen und Hintergründe 249 C. Strafrechtliche Reaktion 252 I. Strafbarkeit eines Familienangehörigen gem. 323 c StGB Vorliegen eines Unglücksfalls Erforderlichkeit Zumutbarkeit 258 a) Begriff 259 b) Zumutbarkeit der Hilfeleistung bei aus Glaubensgründen verweigerten Bluttransfusionen Stellungnahme 263 II. Strafbarkeit des Arztes Strafbarkeit durch Unterlassen der Maßnahme 268 a) Tötung durch Unterlassen, 212, 13 StGB 269 b) Unterlassene Hilfeleistung, 323 c StGB Strafbarkeit durch Vornahme der Maßnahme Stellungnahme 279 D. Fazit 281 Kapitel 5: Beschneidung und Genitalverstümmelung 283 A. Einleitung

11 B. Begriffe, Erklärungen und Hintergründe 285 I. Definition, Verbreitung und Bedeutung der männlichen Beschneidung Begriff und Risiken Herkunft und Verbreitung Religiöse Bedeutung Weitere Gründe für eine Beschneidung 291 II. Abgrenzung zur weiblichen Genitalverstümmelung 294 C. Strafrechtliche Reaktion auf Beschneidungen 295 I. Rechtslage in anderen Ländern 295 II. Rechtslage in Deutschland Mögliche Strafbarkeit der Beschneidung 296 a) Tatbestandsverwirklichung 297 (a) Körperverletzung gem. 223, 224 StGB 297 (b) Erfüllung des Tatbestandes bei einer Beschneidung 300 (c) Sozialadäquanz 302 b) Rechtfertigung durch Einwilligung 305 (a) Allgemeine Voraussetzungen der Einwilligung 305 (b) Einwilligung des Kindes 308 (c) Einwilligung der Eltern 311 (1) Kindeswohl 312 (2) Abwägung 317 c) Schuld 324 d) Zwischenfazit Gesetzesentwürfe 326 a) Gesetzentwurf der Bundesregierung vom b) Gesetzentwurf einiger Abgeordneter vom c) Bewertung der Entwürfe 329 D. Strafrechtliche Reaktion auf Genitalverstümmelungen 335 E. Fazit 340 Kapitel 6: Totalverweigerer 345 A. Einleitung

12 B. Begriffe, Erklärungen und Hintergründe 347 I. Wehrpflicht, Art. 12 a Abs. 1 GG Begriff und Bedeutung Ausnahmen von der Wehrpflicht 348 II. Ziviler Ersatzdienst, Art. 12 a Abs. 2 GG Begriff und Bedeutung Ausnahmen vom Ersatzdienst 354 III. Pflicht zu zivilen Dienstleitungen, Art. 12 a Abs. 3 GG 357 C. Strafrechtliche Reaktion und verfassungsrechtliche Probleme 359 I. Dienstflucht, 53 ZDG 359 II. Verbot der Doppelbestrafung, Art. 103 Abs. 3 GG 363 D. Fazit Teil: Prozessuale Besonderheiten und Auswirkungen 376 Kapitel 1: Belehrung und Verteidigung 376 Kapitel 2: Zeugen 381 A. Restriktives Aussageverhalten und Schutz von Zeugen 381 B. Zeugnisverweigerungsrecht 387 C. Vereidigung 396 Kapitel 3: Sachverständige Teil: Zusammenfassung und Ausblick 403 Literaturverzeichnis