Verluste von Bienenvölkern während der Überwinterung oder bei Verdacht auf Bienenfrevel was waren die Ursachen? Abschlussbericht

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1 Verluste von Bienenvölkern während der Überwinterung oder bei Verdacht auf Bienenfrevel was waren die Ursachen? Losses of Honey Bee Colonies During Hibernation or in Supposed Cases of Intentional Colony Destruction - What Were the Reasons? Geplante Laufzeit des Projektes: Tatsächliche Laufzeit des Projektes: *) *) vorzeitiges Ende der Laufzeit wegen Umschichtung der Mittel für das Projekt Bienenexpo2013 Abschlussbericht Abteilung für Bienenkunde und Bienenschutz Dr. Rudolf Moosbeckhofer DI Hemma Köglberger Dr. Irmgard Derakhshifar Katharina Etter Dr. Josef Mayr Fachbereich Daten, Statistik und Risikobewertung DI Michael Schwarz DI Lisa Stadlmüller Projektleiterin und korrespondierende Autorin: DI Hemma Köglberger AGES, Abteilung für Bienenkunde und Bienenschutz Spargelfeldstraße 191, 1220 Wien Tel. : hemma.koeglberger@ages.at

2 Seite 2 von 100 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Material und Methoden Probenmaterial Methoden zum Nachweis von Parasiten und Krankheitserregern Klinische Untersuchung auf Brutkrankheiten Ermittlung des Varroabefalls Lichtmikroskopische Nachweisverfahren Molekularbiologische Nachweismethoden (PCR) Nachweis von Nosema apis bzw. Nosema ceranae Virusnachweis Rückstandsuntersuchungen Bienenschäden mit Frevelverdacht Winterverluste mit Verdacht auf eine Beteiligung von Pflanzenschutzmitteln und anderen Umweltgiften Untersuchungen von Bienenfutter Fragebogen zur Datenerfassung Datenauswertung Ergebnismitteilung, weiterführende Informationen Ergebnisse 2010/ Anzahl der Einsendungen 2010/ Projektmodul: Winterverluste 2010/ Schadsymptome, Winterverluste 2010/ Brutkrankheiten in abgestorbenen Bienenvölkern 2010/ Varroabefall, Winterverluste 2010/ Nachweis von Varroamilben in Bienen- und Brutproben Varroa-Befallsgrad der Bienenproben Varroa-Befallsgrad der Brutproben Nachweis von Nosema (Nosema apis, Nosema ceranae), Winterverluste 2010/ Nachweis von Bienenviren, Winterverluste 2010/ Untersuchung von Bienenfutter 2010/ Fragebogenergebnisse, Varroabekämpfungsmaßnahmen 2010/

3 Seite 3 von Von Imkern durchgeführte Varroabekämpfungsmaßnahmen Drohnenbrutschneiden Hauptentmilbung Restentmilbung Integriertes Varroabekämpfungskonzept Futtermittel zur Winterfütterung Bekämpfung von Schaderregern am Wabenlager Angaben zum Maisanbau Handystrahlen als vermutete Ursachen für Völkerverluste Vergiftung durch Pflanzenschutzmittel oder andere Umweltgifte als vermutete Ursachen für Völkerverluste Projektmodul: Verdacht auf Bienenfrevel 2010/ Ergebnisse 2011/ Anzahl der Einsendungen 2011/ Projektmodul: Winterverluste 2011/ Regionale Verteilung der Einsendungen und Ausmaß der Völkerverluste bzw. Bienenschäden 2011/ Schadsymptome, Winterverluste 2011/ Brutkrankheiten in abgestorbenen Wintervölkern 2011/ Amerikanische Faulbrut Andere Brutkrankheiten Varroabefall, Winterverluste 2011/ Nachweis von Varroamilben in Bienen- und Brutproben Varroa-Befallsgrad der Bienenproben Varroa-Befallsgrad der Brutproben Nachweis von Nosema (N. apis, N. ceranae), Winterverluste 2011/ Nachweis von Bienenviren, Winterverluste 2011/ Fragebogenergebnisse 2011/ Durchgeführte Varroabekämpfungsmaßnahmen Drohnenbrutschneiden Hauptentmilbung Restentmilbung Integriertes Varroabekämpfungskonzept Futtermittel zur Winterfütterung Wachsmottenbekämpfungsmaßnahmen... 63

4 Seite 4 von Angaben zum Maisanbau Pflanzenschutzmittel als vermutete Ursachen für Winterverluste Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis) als vermutete Ursachen für Winterverluste Handystrahlen als vermutete Ursachen für Völkerverluste Diverse andere vermutete Ursachen für Völkerverluste und -schäden Projektmodul: Verdacht auf Bienenfrevel 2011/ Gesundheitsuntersuchungen bei Frevelverdacht 2011/ Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen bei Frevelverdacht 2011/ Bewertung der Ergebnisse der einzelnen Frevelverdachtsfälle 2011/ Diskussion Projektmodul: Winterverluste Projektmodul: Verdacht auf Bienenfrevel Empfehlungen für die Praxis Analyse und Charakterisierung des Ist-Zustandes Erforderliche Maßnahmen Einzelempfehlungen an Imker Ergebnisse des Workshops Varroabekämpfung bei der Gesundheitsreferententagung ( ) Konkrete Empfehlungen Zusammenfassung Vorträge, Information Danksagung Literatur Anhang Fragebogen zur Klärung der Ursachen von Winterverlusten 2010/ Fragebogen zur Klärung der Ursachen von Winterverlusten 2011/

5 Seite 5 von Einleitung Verluste von Bienenvölkern betreffen nicht nur die ImkerInnen, sondern auch die Landwirtschaft und die Umwelt. Einerseits kommt es zu einem Ausfall der Honigproduktion, andererseits wird dadurch die verfügbare Bienenpopulation zur Bestäubung insektenblütiger Kultur- und Wildpflanzen reduziert. Aufgrund der bereits im Frühjahr großen Individuenzahl in den Bienenvölkern, der Blütenstetigkeit und der Möglichkeit zur Verbringung von Bienenvölkern an Orte mit erhöhtem Bedarf an Bestäubern, kommt der Honigbiene besondere wirtschaftliche Bedeutung zu. Die wirtschaftlichen Verluste durch Überwinterungsverluste von Honigbienenvölkern sind beträchtlich. Erhebungen im Rahmen der COST- Aktion FA0803 ( COLOSS ) mit Hilfe eines anonymen Fragebogens ergaben in der Periode 2010/2011 für Österreich Winterverluste von durchschnittlich 16,4 % (557 beteiligte Imkereibetriebe mit Bienenvölkern; Brodschneider et al., 2011). Für die Periode 2011/2012 wurden Verluste von 25,9 % ermittelt (1 537 Fragebögen, repräsentierte Völker; Brodschneider & Crailsheim, 2013 a). Im Überwinterungszeitraum 2012/2013 wurden durchschnittlich 17,2 % Völkerverluste ermittelt (1 000 Fragebögen, repräsentierte Völker; Brodschneider & Crailsheim, 2013 b). Bienenfrevel ist die Bezeichnung für die absichtlich herbeigeführte Schädigung von Bienenvölkern durch betriebsfremde Personen. Wie Untersuchungen in der Vergangenheit gezeigt haben, werden dafür u. a. auch insektizide Wirkstoffe, wie sie in Pflanzenschutzmitteln oder Biozidprodukten enthalten sind, verwendet. Andere Möglichkeiten, um Bienenvölker zu schädigen oder abzutöten sind z. B. das Verschließen der Flugöffnungen oder die Einbringung flüchtiger, bienenschädlicher Chemikalien. Da sich der im Bienenseuchengesetz definierte Untersuchungsumfang von Bienenschäden auf die anzeigepflichtigen Bienenkrankheiten beschränkt, bzw. Ausfälle oder das drohende Absterben von mindestens 30 % der Völker eines Standes für eine amtliche Untersuchung voraussetzt, gibt es bezüglich der Beteiligung der Erreger der sogenannten nicht anzeigepflichtigen Bienenkrankheiten an den Winterverlusten nur ungenügende Kenntnisse. Dies betrifft beispielsweise Nosema apis und Nosema ceranae, Bienenviren, Kalkbrut, Sackbrut und Europäische Faulbrut. Als besonders hemmend hat sich dabei der Umstand erwiesen, dass die Untersuchungskosten für die nicht anzeigepflichtigen Bienenkrankheiten komplett von den ImkerInnen zu tragen sind. Gleiches gilt für Fälle mit vermutetem Bienenfrevel. Im Rahmen des vorliegenden Projektes war es den beteiligten ImkerInnen kostenfrei möglich, derartige Fälle einer eingehenden Untersuchung zuzuführen.

6 Seite 6 von 100 Ziele: o o Klärung der Ursachen von Winterverlusten durch Untersuchung des Gesundheitszustandes der Bienenvölker Klärung der Ursachen bei Verdacht auf Bienenfrevel Zur Zielerreichung wurde das Projekt in zwei Module unterteilt und es wurden modulspezifische Aufgaben definiert: Modul A: Untersuchungen zur Bienengesundheit bei Winterverlusten - Diagnose von Schädlingen, Parasiten und Krankheitserregern, insbesondere nicht anzeigepflichtige Bienenkrankheiten - Beitrag zur Erhaltung der Fachkompetenz für jene bienenkundlichen Fragestellungen und diagnostischen Leistungen an der Abteilung für Bienenkunde und Bienenschutz, die nicht durch das Bienenseuchengesetz i.d.g.f. abgedeckt sind ( nicht anzeigepflichtige Bienenkrankheiten ). - Erarbeitung von Konzepten und Umsetzungsmaßnahmen zur Vermeidung und Reduktion von Überwinterungsverlusten Modul B: Bienenfrevel Aufklärung von Völker- bzw. Bienenverlusten mit Verdacht auf Bienenfrevel durch: - Untersuchung auf Schädlinge, Parasiten und Krankheitserreger als mögliche Schadursache - Rückstandsanalysen auf insektizide Wirkstoffe

7 Seite 7 von Material und Methoden 2.1 Probenmaterial Die Imker und Imkerinnen in Österreich wurden im Frühjahr 2011 über die Fachzeitschrift Bienenaktuell (Köglberger et al. 2011) bzw. über die AGES-Website fortlaufend ab dem Winter 2010/ aktualisiert in der Saison 2011/ sowie bei Vorträgen über die Möglichkeit zur kostenlosen Teilnahme an diesem Projekt informiert. Die Proben stammten von konkreten Schadensfällen und wurden meist direkt von den ImkerInnen oder auch in Einzelfällen von Gesundheitswarten der Vereine oder anderen unterstützenden Personen eingesandt. Das Probenaufkommen umfasste Bienen-, Brut- und Bienenbrotproben. 2.2 Methoden zum Nachweis von Parasiten und Krankheitserregern Klinische Untersuchung auf Brutkrankheiten Die Brutproben wurden auf klinische Symptome von Amerikanischer Faulbrut, Kalkbrut, Sackbrut und Europäischer Faulbrut untersucht. Da Amerikanische Faulbrut eine meldepflichtige Seuche ist, wurde bei Vorliegen von klinischen Symptomen der Amerikanischen Faulbrut der Erregernachweis mittels des mikrobiologischen Verfahrens gemäß der an der Abteilung für Bienenkunde und Bienenschutz verwendeten akkreditierten Prüfvorschrift durchgeführt. Bei positivem Befund erfolgte eine Mitteilung an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde. Bei Kalkbrut wurde das Untersuchungsverfahren gemäß der an der Abteilung für Bienenkunde und Bienenschutz verwendeten akkreditierten Prüfvorschrift durchgeführt welches auf der klinischen Untersuchung basiert. Sackbrut und Europäische Faulbrut wurden anhand der typischen Symptome festgestellt Ermittlung des Varroabefalls Der Varroabefall wurde an Bienen- sowie Brutproben visuell untersucht. Die Stichprobengröße umfasste bei Bienen im Untersuchungszeitraum 2010/ Bienen und wurde 2011/2012 auf 100 Bienen erhöht. Die Stichprobe zur Untersuchung der Brutproben betrug in beiden Saisonen 50 Brutzellen. Da anzunehmen ist, dass in jedem Volk in Österreich Varroamilben vorhanden sind, ist die Aussagekraft des Wertes Nachweis von Varroamilben in der Stichprobe mit der qualitativen Ergebnisangabe:

8 Seite 8 von 100 nachweisbar bzw. nicht nachweisbar, limitiert. Deshalb wurde auch der Varroabefallsgrad quantitativ ermittelt. Falls weniger als 50 Brutzellen vorhanden waren, wurden alle verfügbaren Zellen untersucht. Der prozentuelle Befallsgrad wurde ab mindestens 10 untersuchten Brutzellen berechnet. Die Ergebnisangabe bei Bienen- und Brutproben umfasste den Varroabefall (nachweisbar, nicht nachweisbar), sowie die Anzahl der Varroamilben pro Untersuchungseinheit (Befallsgrad). Bei der Untersuchung der Brutproben wurde neben den adulten Milben auch die weiblichen Deutonymphen gezählt. Der Befallsgrad für Bienen bzw. Brutzellen wurde nach folgenden Formeln errechnet: n Varroa x 100 n Varroa x 100 n Bienen n Brutzellen n = Anzahl Lichtmikroskopische Nachweisverfahren Der Nachweis einer Nosemainfektion ohne Bestimmung der Nosemaart kann durch mikroskopischen Nachweis der Dauerstadien (Sporen) erfolgen. Die Untersuchung erfolgte gemäß der an der Abteilung für Bienenkunde und Bienenschutz verwendeten akkreditierten Prüfvorschrift. Diese basiert auf der lichtmikroskopischen Untersuchung (200 bis 400-fache Vergrößerung) einer wässrigen Suspension aus 30 homogenisierten Bienenhinterleibern Molekularbiologische Nachweismethoden (PCR) Nachweis von Nosema apis bzw. Nosema ceranae Der Nachweis der DNA der beiden Nosemaarten erfolgte nach DNA-Extraktion aus der Suspension für den lichtmikroskopischen Nachweis (siehe 2.2.3) mittels Multiplex-PCR nach Higes et al. (2007) und Martín-Hernández et al. (2007) mit spezifischen Primern zur Unterscheidung zwischen N. apis bzw. N. ceranae (siehe Tab 1). Für die DNA-Extraktion wurde der High Pure PCR Template Preparation Kit (Roche) verwendet, für die PCR der REDTaq Readymix PCR Reaction Mix (Sigma). Es wurde ein Thermocycler der Type T 3000 von Biometra eingesetzt. Die PCR Bedingungen waren: 94 C 2 min, 10 Zyklen: 94 C 15 s, 61,8 C 30 s, 72 C 45 s, 20 Zyklen: 94 C 30 s, 61,8 C 30 s, 72 C 50 s, abschließend ein Elongationsschritt mit 72 C 7 min. Die PCR Produkte wurden auf Agarosegel (1,5 %ig) aufgetragen, mittels Elektrophorese aufgetrennt, mit Ethidiumbromid gefärbt und unter UV-Licht sichtbar gemacht.

9 Seite 9 von Virusnachweis Die Tests auf virale RNA erfolgten mittels RT-PCR für das Akute Bienenparalyse Virus (ABPV), Schwarze Königinnenzellen Virus (BQCV), Chronische Bienenparalyse Virus (CBPV), Flügeldeformationsvirus (DWV), Israelische Akute Bienenparalyse Virus (IAPV), Kashmir Bienenvirus (KBV) und Sackbrutvirus (SBV). Die Extraktion der RNA erfolgte nach Berény et al. (2006) aus 10 Bienen einer Probe. Die PCR erfolgte mit virusspezifischen Primern siehe Tab. 1. Für die RNA-Extraktion wurde der QIAamp viral RNA Mini Kit (Qiagen) verwendet, für die PCR der QIAGEN OneStep RT-PCR Kit (Qiagen). Es wurde ein Thermocycler der Type T 3000 von Biometra eingesetzt. Die PCR Bedingungen umfassten: 50 C 30 min, 95 C 15 min und anschließend: für DWV, SBV und ABPV in 40 Zyklen: 94 C 30 s, spezifische Annealingtemperatur (siehe Tab. 1) 30 s, 72 C 45 s für BQCV, IAPV und KBV in 40 Zyklen: 94 C 30 s, spezifische Annealingtemperatur (siehe Tab. 1) 30 s, 72 C 30 s für CBPV in 30 Zyklen: 94 C 30 s, spezifische Annealingtemperatur (siehe Tab. 1) 30 s, 72 C 1 min Abschließend ein Elongationsschritt mit 72 C 10 min. Die PCR Produkte wurden auf Agarosegel (1,5 %ig) aufgetragen, mittels Elektrophorese aufgetrennt, mit Ethidiumbromid gefärbt, und unter UV-Licht sichtbar gemacht. Zielorganismus Primer Basenfolge (5-3 ) Amplifikat (bp) Annealing Temp. C ABPV GTG CTA TCT TGG AAT ACT AC AAG GYT TAG GTT CTA CTA CT DWV ATT GTG CCA GAT TGG ACT AC AGA TGC AAT GGA GGA TAC AG SBV ACC AAC CGA TTC CTC AGT AG CCT TGG AAC TCT GCT GTG TA BQCV GCA AGC TCT TCC AAT GAT AG AAG ATT CAG CCG AGT CCT TA Quelle Bakonyi et al. (2002) Berényi et al. (2006) Grabensteiner et al. (2001) Grabensteiner et al. (2007) CBPV TCA GAC ACC GAA TCT GAT TAT TG Blanchard et al. (2007) ACT ACT AGA AAC TCG TCG CTT CG KBV GAT GAA CGT CGA CCT ATT GA Stoltz et al. (1995) TGT GGG TTG GCT ATG AGT CA IAPV AGA CAC CAA TCA CGG ACC TCA C Maori et al. (2007) AGA TTT GTC TGT CTC CCA GTG CAC AT Nosema ceranae CGG CGA CGA TGT GAT ATG AAA ATA TTA A ,8 Martín-Hernández et al. (2007) CCCGGTCATTCTCAAACAAAAAACCG Nosema apis GGG GGC ATG TCT TTG ACG TAC TAT GTA ,8 Martín-Hernández et al. (2007) GGG GGG CGT TTA AAA TGT GAA ACA ACT ATG Tab. 1: Primersequenzen und PCR-Parameter für Nosema spp. und Bienenviren

10 Seite 10 von Rückstandsuntersuchungen Die Rückstandsanalysen wurden durch ein externes Labor (PTRL Europe GmbH, Helmholtzstraße 22, Science Park I, D-89081, Ulm) durchgeführt Bienenschäden mit Frevelverdacht In Fällen mit Verdacht auf Bienenfrevel kamen zwei Multimethoden zum Einsatz. Eine zur Erfassung der insektiziden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid, Thiamethoxam, Fipronil und des Metaboliten Fipronilsulfon (Nachweisgrenze: 0,0002 mg/kg; Bestimmungsgrenze: 0,001 mg/kg je Analyt). Die andere zur Erfassung sonstiger Pflanzenschutzmittelwirkstoffe (229 Analyte; Aufarbeitung nach QuEChERS, Bestimmung des Wirkstoffs in der Regel mit einer Bestimmungsgrenze von 0,01 mg/kg pro Analyt) Winterverluste mit Verdacht auf eine Beteiligung von Pflanzenschutzmitteln und anderen Umweltgiften Die Untersuchung von Bienenschäden mit vermuteter Beteiligung von Pflanzenschutzmitteln war grundsätzlich nicht Inhalt dieses Projektes. Jene Imker, die einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Pflanzenschutzmittelanwendungen und beobachteten Bienenschäden vermuteten, wurden von uns darüber informiert, dass im Rahmen dieses Projektes bei Winterverlusten nur Gesundheitsuntersuchungen abgedeckt sind und auch durchgeführt werden. In der Überwinterungssaison 2010/2011 meldeten 13 Betriebe Verdacht auf Mitbeteiligung von Pflanzenschutzmitteln oder anderen Giftstoffen, die den Bienen in der Umwelt zugänglich sein könnten, ohne Frevelverdacht (absichtliche Vergiftung) zu äußern. Da im Frühjahr 2012 das Projekt "Überwachungsprogramm zur Überprüfung der tatsächlichen Exposition von Honigbienen gegenüber Clothianidin, Thiamethoxam, Fipronil und Imidacloprid in von Bienen für die Futtersuche oder von Imkern genutzten Gebieten" (gemäß EU-RL 2010/21/EU vom ) genehmigt worden war, wurden 6 der 12 in der Saison 2011/2012 gemeldeten Fälle im Rahmen dieses Projektes rückstandsanalytisch untersucht. Die 6 übrigen Fälle aus der Saison 2011/2012, bei denen aufgrund der Angaben der Imker am Fragebogen und der Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen auf Krankheitserreger eine Beteiligung der in der EU-Richtlinie angeführten Wirkstoffe mit großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden konnte, wurden rückstandsanalytisch nicht untersucht. Bei diesen Proben hatte sich ein Varroabefall bis zu 49 % bei Bienen, häufig in Kombination mit ABPV, DWV, KBV bzw. Nosema ceranae gezeigt.

11 Seite 11 von Untersuchungen von Bienenfutter In der Überwinterungssaison 2010/2011 sandten einzelne Imker auch Bienenfutter ein, da die Eignung als Winterfutter überprüft werden sollte. Dieses wurde im Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Institut für Bienenkunde Celle, untersucht. Der Untersuchungsumfang erfasste HMF-Wert, Zuckerspektrum und Sediment. In der Überwinterugssaison 2011/2012 vermutete kein Imker einen Zusammenhang der Völkerverluste mit der Futterqualität, daher erfolgten dazu keine Untersuchungen. 2.5 Fragebogen zur Datenerfassung Zur systematischen Datenerhebung wurde von den ImkerInnen ein Fragebogen ausgefüllt. Die Fragebögen der Überwinterugssaison 2010/2011 und 2011/2012 sind fast identisch (siehe Anhang). Dieser Fragebogen wurde online zur Verfügung gestellt ( bei Imkerveranstaltungen ausgegeben oder auf Anfrage per Post übermittelt. Die im Fragebogen von den ImkerInnen übermittelten Informationen wurden erfasst, gruppiert und ausgewertet. Die Hauptgruppen abgefragter Informationen waren: 1. Persönliche Angaben (Imker, Imkerin) 2. Angaben zum betroffenen Bienenstand 3. Angaben zum Maisanbau im Flugkreis der Bienen 4. Angaben zu den aufgetretenen Völkerverlusten 5. Futtermittel für die Winterfütterung 6. Varroabekämpfung (Drohnenbrut entfernen, Spätsommerbehandlung und Restentmilbung) 7. Bekämpfung von anderen Schaderregern Bei der Frage zu den aufgetretenen Völkerverlusten wurde unter anderem die Anzahl der Völker vor der Einwinterung und deren Zustand (tot, schwach, normal) nach der Auswinterung bzw. dem Entdecken des Schadens abgefragt. Der Anteil der normalen Völker wurde bei fehlenden diesbezüglichen Angaben der ImkerInnen als Differenz von eingewinterten und toten bzw. schwachen Völkern errechnet. Die Fragen zur durchgeführten Varroabekämpfung waren sehr detailliert. Bei der Spätsommerbehandlung (= Hauptentmilbung) wurde der Zeitraum und die Anzahl der gesetzten Maßnahmen abgefragt. Es wurde der verwendete Wirkstoff, bei Ameisensäure die Konzentration, der Verdunstertyp und die Aufwandmenge erhoben.

12 Seite 12 von 100 Bei Fragen zur Restentmilbung wurde detailliert abgefragt, welche Anwendungsform (z.b.: Träufeln, Verdampfen, Sprühen; eingesetzter Verdampfer und eingesetzte Präparate bzw. Zubereitungsform) angewendet wurden (Details siehe Anhang). Ebenfalls abgefragt wurde, ob die Völker zur Zeit der Restentmilbung brutfrei waren. 2.6 Datenauswertung Die Daten wurden kategorisiert, ausgewertet und in graphischer bzw. tabellarischer Form aufbereitet. Die statistische Auswertung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Abteilung Statistik und analytische Epidemiologie der AGES. Die kartographische Darstellung erfolgte durch die Abteilung Datenmanagement der AGES. 2.7 Ergebnismitteilung, weiterführende Informationen In beiden Modulen wurden den teilnehmenden Imkern und Imkerinnen die Ergebnisse mittels eines Prüfberichtes mitgeteilt. Die Ergebnisse wurden in einem Begleitschreiben interpretiert, Empfehlungen abgeleitet und fallspezifische fachliche Informationen in Form von Merkblättern übermittelt. Die Angaben in den Fragebögen wurden im Hinblick auf die durchgeführten Varroabekämpfungsmaßnahmen analysiert. Im Falle von erkennbaren Schwächen des Varroabekämpfungskonzeptes wurden an den jeweiligen Betrieb grundlegende Fachinformationen und die Broschüre des österreichischen Imkerbundes: Maßnahmen zur erfolgreichen Varroabekämpfung übermittelt, sowie konkrete Verbesserungsvorschläge gemacht.

13 Seite 13 von Ergebnisse 2010/ Anzahl der Einsendungen 2010/2011 Insgesamt gingen aus 8 Bundesländern von 41 Imkereien mit 48 (siehe Fig. 1, Tab. 2) Ständen Schadensmeldungen im Zusammenhang mit der Überwinterung und Auswinterung ein. Bei zwei dieser Schadensfälle bestand Frevelverdacht: Diese zwei Fälle sind in der Folge den Winterverlusten zugeschlagen, da der Schadenseintritt in diesen Zeitraum fiel und der Frevelverdacht nicht erhärtet werden konnte. Bei einem weiteren Schadensfall, der im Frühsommer eingetreten war, wurde Vergiftungsverdacht geäußert. Dieser eine Fall wurde dem Modul Verdacht auf Bienenfrevel zugeordnet. In diesem Betrieb waren von 39 Völkern 10 als geschwächt gemeldet worden. Bei drei weiteren Fällen wurde Vergiftungsverdacht mit unterschiedlichen vermuteten Ursachen geäußert. Diesem wurde jedoch einerseits wegen mangelnder Zusatzinformationen, Nachweis von Varroose sowie Kapazitätsgrenzen bei den Rückstandsuntersuchungen nicht analytisch nachgegangen. Weitere 4 Imker meldeten Schäden zum Zeitpunkt der Auswinterung und vermuteten Pflanzenschutzmittelanwendungen als Schadursache. Die Bearbeitung dieser Fragestellung war nicht Projektziel und diesbezügliche Rückstandsuntersuchungen nicht finanziell gedeckt, daher wurden keine Rückstandsuntersuchungen veranlasst und diese Fälle den Winterverlusten zugeschlagen. Aus dem Burgenland erreichten uns keine Schadensmeldungen. Fig. 1: Geographische Verteilung der im Projekt repräsentierten Bienenstände: Winterverluste 2010/2011 und Verdacht auf Bienenfrevel 2011

14 Seite 14 von Projektmodul: Winterverluste 2010/2011 An den im Modul Winterverluste als betroffen gemeldeten Bienenständen befanden sich laut Imkerangaben insgesamt 664 Völker. Davon waren 418 (= 63 %) zum Zeitpunkt der Auswinterung abgestorben. 89 Völker (= 13 %) wurden als geschwächt gemeldet. Der Volkszustand der 157 (= 24 %) verbleibenden Völker wurde von den Imkern zu diesem Zeitpunkt als normal eingestuft. Details insbesondere die Verteilung der Meldungen nach Bundesländern finden sich in Tab. 2. Völker eingewintert Anzahl Mittlere Völkeranzahl pro Stand Völker tot Völker geschwächt Völker normal Bundesland Betriebe Anzahl Stände Anzahl Anzahl % Anzahl % Anzahl % K* NÖ OÖ S Stmk T* V W Gesamt Tab. 2: Anzahl von betroffenen Betrieben, Ständen und gemeldeten Völkern nach Bundesländern, Winterverluste 2010/2011 * Aus diesen Bundesländern wurde von je einem Imker Verdacht auf Bienenfrevel im Zeitraum der Überwinterung gemeldet. Fig. 2: Völkerverluste und geschwächte Völker der Imkereibetriebe nach Bundesländern (Zahl in den Kreissektoren = Völkerzahl), Winterverluste 2010/2011 Die Größe der Kreisflächen ist proportional zur Gesamtzahl der Völker im Bundesland.

15 Seite 15 von 100 Die Verteilung der Völkerverluste nach Klassen zeigt, dass die teilnehmenden Imkereien zum überwiegenden Teil hohe bis sehr hohe Völkerverluste aufwiesen (siehe Fig. 3). Dies ist durch die Zielrichtung des vorliegenden Projektes, nämlich Fälle mit hohen Winterverlustraten zu analysieren, bedingt. Fig. 3: Völkerverluste in Klassen, Relative Häufigkeit; Winterverluste 2010/ Schadsymptome, Winterverluste 2010/2011 starker Bienentotenfall im Stock (Nennung in 13 Fällen; Bild 1) Stöcke bis auf wenige Restbienen bienenleer (Nennung in 11 Fällen; Bild 2) starker Bienentotenfall in und vor den Beuten Bienen liegen verkrampft und mit ausgestrecktem Rüssel im Stock Waben sind verkotet Volk ist bei gutem Futtervorrat verhungert Völker werden langsam schwächer

16 Seite 16 von 100 Bild 1: Schadbild eines abgestorbenen Wintervolkes mit vielen toten Bienen im Bodenbrett, Winterverlust 2010/2011 (Auftragsnr ); Foto: Imker (Jänner 2011) Symptome bei geschädigten lebenden Bienen schwarzsüchtige Bienen flugunfähige Krabbler Bienen mit z. T. unsymmetrischer Flügelstellung zitternde Bienen am Flugbrett

17 Seite 17 von 100 Bild 2: Die tote Königin und wenige tote Bienen sind der letzte Rest des abgestorbenen Wintervolkes im sonst bienenleeren Stock. Winterverlust 2010/2011 (Auftragsnr ); Foto: Imker (Jänner 2011) Brutkrankheiten in abgestorbenen Bienenvölkern 2010/2011 Es wurden 34 Brutproben eingesendet und untersucht. 5 Wabenproben enthielten weder Brutzellen noch Brutreste (Schorfe) und wurden nicht weiter untersucht. Bei Wabenmaterial von einem Betrieb in Wien (Auftragsnummer: , Probeneingang im März 2011) wurde Amerikanische Faulbrut diagnostiziert. Es wurde an zwei Brutproben Sackbrut festgestellt. Klinische Symptome der Kalkbrut oder der Europäischen Faulbrut wurden in keinem Fall diagnostiziert Varroabefall, Winterverluste 2010/ Nachweis von Varroamilben in Bienen- und Brutproben Die Untersuchung auf Varroabefall erfolgte an Bienen- bzw. Brutproben (sofern noch Brut in den Völkern vorhanden war). Die eingesandten Brutproben stellten die Restbrut aus den im Herbst oder Winter abgestorbenen Bienenvölkern dar. Diese ist durch den saisonbedingten Anstieg des Varroabefallsgrades häufig besonders stark befallen und gibt ein recht deutliches Bild des Varroabefallsgrades im Volk. Damit kann der Brutbefall als Indikator für ungenügend wirksame oder zu spät eingeleitete Varroabekämpfungsmaßnahmen herangezogen werden. Die Untersuchungen zeigten, dass in 63 % der Bienen- und in 91 % der Brutproben Varroa destructor nachweisbar war (siehe Fig. 4).

18 Seite 18 von 100 Fig. 4: Nachweis von Varroa destructor in Bienen- und Brutproben 2010/2011 (Zahlen in Säulen = Probenzahl) Varroa-Befallsgrad der Bienenproben Nicht das Fehlen oder Vorhandensein von Varroamilben in einem Volk ist das wesentliche Kriterium für dessen Überleben, sondern der Befallsgrad. Das heißt, entscheidend ist der Anteil varroabefallener Bienen bzw. Brutzellen, da nur nicht parasitierte Larvenstadien oder Bienen zu langlebigen Winterbienen heranwachsen können. Insgesamt wurden 86 Proben auf Varroamilben untersucht, der mittlere Befallsgrad der Bienenproben betrug 7 %. In Fig. 5 sind die Werte des Varroa-Befallsgrades für Bienen in 11 Klassen eingeteilt und die ermittelten Probenhäufigkeiten zusammengefasst. 32 Bienenproben waren frei von Varroamilben (= Klasse 0 ), 29 Proben entfielen auf die Befallsklasse über 0 % und unter 10 % (= 1 4 Varroamilben pro 50 untersuchte Bienen) und 20 Proben auf die Befallsklasse ab 10 % und unter 20 % (= 5 9 Varroamilben pro 50 untersuchte Bienen). In den darüber liegenden Klassen befanden sich nur mehr Einzelproben (siehe Fig. 5). Der maximale Befallsgrad der Bienen lag bei 44 %. In dieser Bienenprobe waren 22 Varroamilben pro 50 untersuchte Bienen zu finden gewesen.

19 Seite 19 von 100 Varroabefallsklassen Fig. 5: Varroa destructor Befallsgrad in Bienenproben, Winterverluste 2010/2011, Gesamtzahl = 86 (Zahlen in Säulen = Probenzahl; Häufigkeiten der verschiedenen Befallsgrade, eingeteilt in Klassen) Varroa-Befallsgrad der Brutproben Bei der Untersuchung der 33 Brutproben wurde eine breite Streuung des Varroa-Befallsgrades (siehe Fig. 6). Der minimale Befallsgrad lag bei 0, in diesen Fällen wurden keine varroamilbenbefallenen Brutzellen festgestellt. Der maximale Befallsgrad lag bei 86 %, das bedeutet, dass in diesem Fall bei der Untersuchung von 50 Brutzellen in 43 Brutzellen Varroamilben zu finden gewesen waren. In solch stark befallenen Proben sind häufig mehrere Varroamilben in einer Brutzelle zu finden (siehe Bild 3). Der durchschnittliche Varroa-Befallsgrad betrug 29 % der Brutzellen.

20 Seite 20 von 100 Bild 3: Mehrfacher Varroabefall einer Brutzelle (Auftragsnr ) Nur in drei Proben waren keine Varroamilben zu finden. In den Befallsklassen ab 20 % waren 21 Brutproben (= 64 %) vertreten (siehe Fig. 6). Dieses Ergebnis der Brutuntersuchung ist ein klares Indiz dafür, dass in sehr vielen Fällen ein viel zu hoher Varroabefall in der Bienenbrut in den Wintervölkern vorhanden war. Varroabefallsklassen Fig. 6: Varroa destructor-befallene Brutzellen in Brutproben, Winterverluste 2010/2011, Gesamtzahl = 33 (Zahlen in Säulen = Probenzahl; Häufigkeit der verschiedenen Befallsgrade, eingeteilt in Klassen)

21 Seite 21 von Nachweis von Nosema (Nosema apis, Nosema ceranae), Winterverluste 2010/2011 Diese Untersuchungen erfolgten in zwei Schritten: Zuerst wurden die Proben lichtmikroskopisch auf Nosemasporen (Nosema spp.) untersucht. Da sich die beiden in Österreich bisher nachgewiesenen Arten (N. apis, N. ceranae) lichtmikroskopisch nicht eindeutig unterscheiden lassen, erfolgte anschließend bei Proben mit positivem Sporennachweis eine Determinierung auf Artniveau mittels PCR. In den 83 lichtmikroskopisch untersuchten Proben waren in 28 Proben (= 34 %) Nosemasporen nachweisbar. Wie Tab. 3 zeigt, war dieser Darmzellparasit in Proben aller Bundesländer, aus denen Einsendungen erfolgten, nachweisbar. Im Bundesländervergleich zeigten sich für Nosema spp. Unterschiede im Anteil positiver Proben (Tab. 3). Die Bundesländer Wien, Tirol und Oberösterreich hatten den höchsten Anteil positiver Proben, die Steiermark und Salzburg den niedrigsten. Nosema spp. Anteil positiv (%) Nosema ceranae Proben positiv Nosema apis Proben positiv Bundesland Anzahl Proben Proben positiv K NÖ OÖ S Stmk T V W Gesamtergebnis Tab. 3: Ergebnisse der Untersuchungen auf Nosema nach Bundesländern 2010/2011 Die PCR-Untersuchung der 28 lichtmikroskopisch positiven Proben ergab in 26 Fällen eine Zuordnung zu N. ceranae und in 2 Fällen zu N. apis (je eine Probe aus Salzburg bzw. Steiermark).

22 Seite 22 von 100 Fig. 7: Nachweis von Nosema in Bienenproben, Winterverluste 2010/2011 (Zahlen in Säulen = Probenzahl; Nosema spp. bei lichtmikroskopischer Analyse auf Sporen) Nachweis von Bienenviren, Winterverluste 2010/2011 Es wurden 75 Bienenproben auf 7 Bienenviren (ABPV, BQCV, CBPV, DWV, KBV, IAPV, SBV) untersucht. Wie Fig. 8 zeigt, waren DWV (80 % positive Proben) und BQCV (40 % positive Proben) die am häufigsten nachweisbaren Bienenviren. SBV (knapp 20 % positive Fälle) war seltener und CBPV nur in Einzelfällen nachweisbar. KBV war einmal und IAPV nicht nachweisbar. Im Bundesländervergleich zeigten sich Unterschiede im Anteil positiver Proben für die verschiedenen Viren (siehe Tab. 4). DWV war zu 100 % in den Proben aus Kärnten und Niederösterreich nachweisbar, in Salzburg hingegen am wenigsten häufig (29 %) zu finden. BQCV war in Proben aus Wien am häufigsten zu finden (82 %), in Kärntner Proben jedoch gar nicht. ABPV war in den Kärntner Proben am häufigsten (75 %), in Oberösterreich und Salzburg jedoch gar nicht nachweisbar. CBPV war in jeweils einer einzelnen Probe aus Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg nachweisbar. SBV war in Proben aus Wien mit 55 % überdurchschnittlich häufig nachweisbar, nie jedoch bei Proben aus Kärnten und Oberösterreich. IAPV war in dem vorliegenden Probenkontingent nie nachweisbar und KBV in einer Probe aus Tirol.

23 Seite 23 von 100 Virusbefund (Anteil positiver Proben in %) Bundesland Anzahl ABPV BQCV CBPV DWV SBV IAPV KBV K NÖ OÖ S Stmk T V W Gesamtergebnis Tab. 4: Ergebnisse der Virusuntersuchungen nach Bundesländern 2010/2011 Fig. 8 zeigt die für Österreich zusammengefassten Ergebnisse der Virustests nach Probenzahlen und Prozentanteilen positiver und negativer Proben. Fig. 8: Ergebnis der Untersuchung von Bienenproben auf Viren, Winterverluste 2010/2011 (Zahlen in Säulen = Probenzahl)

24 Seite 24 von Untersuchung von Bienenfutter 2010/2011 Hintergrund dieser Untersuchungen war das Bekanntwerden von Schadensfällen durch ungeeignetes Bienenfutter in den Niederlanden 2009/2010 und die von den Imkern vermutete geringe Eignung als Futtermittel aufgrund diverser Artikel in den imkerlichen Fachzeitschriften, die auf mögliche Winterausfälle durch ungeeignetes Bienenfutter hinwiesen. (z. B. von der Ohe, 2011). Es wurden zwei von Imkern zur Verfügung gestellte Sirupe und eine Probe von kristallinem Zucker untersucht. a) Sirup 1: Dieser wies keine nennenswerten Sedimentbestandteile auf, zeigte einen HMF-Wert von 27,2 mg/kg und setzte sich aus folgenden Zuckern zusammen: Zucker g/100 g Trockensubstanz Fructose 17,6 Glucose 22,9 Maltose 46,2 Maltotriose 13,3 Beurteilung von Sirup 1 (auszugsweises Zitat aus dem Prüfprotokoll des Analysenlabors): Bei dem vorliegenden Futtersirup handelt es sich um ein klassisches Bienenfutter auf Stärkehydrolysatbasis. Bezüglich der untersuchten Kriterien Zuckerzusammensetzung, HMF-Gehalt und Sedimentbestandteile ist eine Verwendung als Bienenfutter unbedenklich.. b) Sirup 2: Dieser wies keine nennenswerten Sedimentbestandteile auf, zeigte einen HMF-Wert von 10,9 mg/kg und setzte sich aus folgenden Zuckern zusammen: Zucker g/100 g Trockensubstanz Fructose 17,3 Glucose 22,6 Maltose 46,4 Maltotriose 13,7 Beurteilung von Sirup 2 (auszugsweises Zitat aus dem Prüfprotokoll des Analysenlabors): Bei dem vorliegenden Futtersirup handelt es sich um ein klassisches Bienenfutter auf Stärkehydrolysatbasis. Bezüglich der untersuchten Kriterien Zuckerzusammensetzung, HMF-Gehalt und Sedimentbestandteile ist eine Verwendung als Bienenfutter unbedenklich. c) Kristalliner Zucker: Dieser wurde als 100 % Saccharose identifiziert, der HMF-Wert lag bei Null. Beurteilung des kristallinen Zuckers (auszugsweises Zitat aus dem Prüfprotokoll des Analysenlabors): Bezüglich der untersuchten Kriterien Zuckerzusammensetzung, HMF-Gehalt und Sedimentbestandteile ist eine Verwendung als Bienenfutter unbedenklich.

25 Seite 25 von 100 Somit waren alle drei untersuchten Futtermittel als für die Winterfütterung geeignet einzustufen. Angaben zum Zuckerspektrum der für die Bienenfütterung verkauften Sirupe wurden von den Vertreibern erst auf Nachfrage der Imker in Form eines Produktdatenblattes des Herstellers bereitgestellt. Die Angaben des Herstellers stimmten weitgehend mit den angeführten Analyseergebnissen überein Fragebogenergebnisse, Varroabekämpfungsmaßnahmen 2010/ Von Imkern durchgeführte Varroabekämpfungsmaßnahmen Im Fragebogen wurden die durchgeführten Maßnahmen zur Varroabekämpfung sowie die Völkerverluste standweise abgefragt. Nicht für alle Stände wurden die kompletten Informationen bekannt gegeben, die verfügbaren Datensätze sind in den folgenden Darstellungen bei der Anzahl Nennungen angegeben. Gemäß den Angaben aus den Fragebögen lassen sich folgende Maßnahmen unterscheiden: Drohnenbrutschneiden: Zumindest einmal wurde verdeckelte Drohnenbrut entnommen. Hauptentmilbung im Sommer: Es wurden Anwendungen von Ameisensäure und Ätherischen Ölen genannt. Diese Bekämpfungsmaßnahmen wurden frühestens im Juni, zumeist aber im August begonnen. Restentmilbung im Spätherbst/Winter: Im Zeitraum ab Oktober wurden Anwendungen von Oxalsäure und Milchsäure genannt. Die Maßnahmen wurden zu folgenden Anteilen an den Bienenständen durchgeführt: Die Imker gaben für 50 % der Stände an, Drohnenbrut ausgeschnitten zu haben. Bei 42 % wurde keine verdeckelte Drohnenbrut entfernt und für 8 % der Stände wurden diesbezüglich keine Angaben gemacht. Bei 90 % der Stände wurde die Hauptentmilbung im Sommer durchgeführt (siehe Tab. 7). Auf 83 % der Stände wurde zumindest eine Maßnahme zur Restentmilbung im Spätherbst/Winter durchgeführt (siehe Tab. 10) Drohnenbrutschneiden Tab. 5 zeigt die die Anzahl der Nennungen im Fragebogen für die Häufigkeit der Drohnenbrutentnahme.

26 Seite 26 von 100 Drohnenbrutschneiden Völkerverluste pro Bienenstand Anzahl Anzahl Mittelwert in Prozent Nennungen Anteil in Nennungen Drohnenbrutschneiden Prozent 1 bis 2 mal 17 35, bis 4 mal 5 10, bis 10 mal Nicht durchgeführt Keine Angabe Gesamt Tab. 5: Drohnenbrutschneiden als Methode zur Varroareduktion, Winterverluste 2011/2012 Für den Test der Effekte der Varroabekämpfungsmaßnahmen auf die Völkerverluste wurden die angeführten Gruppierungen selektiert und teilweise vereint, um Gruppengrößen mit mindestens 5 Elementen zu erhalten. Häufigkeit des Drohnenbrutschneidens Anzahl Mittelwert Völkerverluste % 0 mal bis 2 mal bis 10 mal 7 69 Einfaktorielle ANOVA: p-wert=0,984 Tab. 6: Statistische Auswertung der Effekte des Drohnenbrutschneidens 2010/2011 (gruppiert). Das Testergebnis der einfaktoriellen ANOVA zeigt, dass die Unterschiede der Völkerverluste zwischen den verschiedenen Häufigkeiten der Drohnenbrutentnahme nicht signifikant waren.

27 Seite 27 von 100 Fig. 8: Drohnenbrutschneiden und Völkerverluste 2010/2011, Boxplotdiagramm (Median: Linie in der Box, die Box umfasst das obere Quartil und das untere Quartil, die Antennen geben die Extremwerte an, Stern: Mittelwert) Hauptentmilbung Die Hauptentmilbung wurde in fast allen Betrieben durchgeführt. Bei der Mehrheit der Imkereien wurde dazu Ameisensäure verwendet (34 Nennungen, siehe Tab. 7). Die Verdunstung von Thymolpräparaten wurde in 6 Betrieben bzw. Ständen als Hauptentmilbungsmaßnahme durchgeführt, in einem Betrieb zusätzlich zu einer Anwendung mit einem oxalsäurehältigen Mittel. Wirkstoff Anteil in Prozent Völkerverluste pro Bienenstand Wirkstoff Anzahl Nennungen Anzahl Nennungen Thymol* Oxalsäure** Ameisensäure*** Kombination Oxalsäure, Thymol Keine Angabe Nicht durchgeführt Gesamt Mittelwert in Prozent Tab. 7: Varroabekämpfungsmittel bei der Hauptentmilbung, Winterverluste 2010/2011 * Unter diesem Begriff wurden die von den ImkerInnen angegebenen Präparate Thymovar, ApiLife VAR und Apiguard zusammengefasst ** Unter diesem Begriff wurden die Präparate Bienenwohl, Apioxal, BeeVital bzw. Oxalsäureanwendungen (ohne Präparatangabe durch ImkerIn) zusammengefasst. *** Darunter sind alle Anwendungsformen zu verstehen, unabhängig der verwendeten Konzentrationen und Verdunstertypen.

28 Seite 28 von 100 Der Einsatz der Ameisensäure erfolgte entweder durch Langzeitverdunstung (Reservoir + Verdunstungselement) oder als Kurzzeitverdunstung unter Verwendung von Saugtüchern ( Wettex ) oder Faserplatten als Verdunstungselemente, auf die die Ameisensäure direkt aufgetragen wird. Ameisensäure* Fig. 9: Varroabekämpfungsmittel bei der Hauptentmilbung, Winterverluste 2010/2011 (Zahlen = Häufigkeit der Nennungen durch ImkerInnen) Für den Test der Effekte der Varroabekämpfungsmaßnahmen auf die Völkerverluste wurden die angeführten Gruppierungen selektiert und teilweise vereint, um Gruppengrößen mit mindestens 5 Nennungen zu erhalten. Wirkstoffe zur Hauptentmilbung Anzahl Mittelwert Völkerverluste % Thymolpräparate + Oxalsäurepräparate gruppiert 9 66 Ameisensäure Zweistichproben-t-Test: p-wert: 0,849 Tab. 8: Statistische Auswertung der Effekte verschiedener Wirkstoffgruppen zur Hauptentmilbung 2010/2011 (gruppiert).

29 Seite 29 von 100 Das Testergebnis des Zweistichproben- t-testes zeigt, dass die Unterschiede zwischen den Wirkstoffgruppen Ameisensäure sowie Thymol + Oxalsäure bei der Hauptentmilbung nicht signifikant waren. Fig. 10: verschiedene Wirkstoffgruppen zur Hauptentmilbung und Völkerverluste 2010/2011, Boxplotdiagramm (Median: Linie in der Box, die Box umfasst das obere Quartil und das untere Quartil, die Antennen geben die Extremwerte an, Stern: Mittelwert) Mittelwert Verdunstungsvarianten der Ameisensäure Anzahl Völkerverluste % Langzeitverdunstung mit Reservoir Kurzzeitverdunstung Welch-t-Test: p-wert: 0,951 Tab. 9: Statistische Auswertung der Effekte der Verdunstungsvarianten der Ameisensäure zur Hauptentmilbung 2010/2011 Das Testergebnis des Welch-t-Testes zeigt, dass die Unterschiede zwischen den Verdunstungsvarianten der Ameisensäure zur Hauptentmilbung nicht signifikant waren.

30 Seite 30 von 100 Fig. 11: Verdunstugsvarianten der Ameisensäure zur Hauptentmilbung und Völkerverluste 2010/2011, Boxplotdiagramm (Median: Linie in der Box, die Box umfasst das obere Quartil und das untere Quartil, die Antennen geben die Extremwerte an, Stern: Mittelwert) Restentmilbung Es wurde in der Mehrheit (83 %, siehe Tab 10) der Betriebe eine Restentmilbung durchgeführt, wobei die Imker für 79 % der Stände angaben, Oxalsäure angewendet zu haben. Die Oxalsäure wurde in den überwiegenden Fällen verdampft, aber häufig auch durch Träufeln angewendet. Die ImkerInnen gaben für 33 % der Stände an, dass die Völker zur Zeit der Restentmilbung brutfrei waren. In den übrigen Fällen hatten die Völker noch Brut (16 %) oder es war nicht bekannt, ob Brut vorhanden war. Wirkstoff Völkerverluste pro Bienenstand Wirkstoff Anzahl Nennungen Anteil in Prozent Anzahl Nennungen Mittelwert in Prozent keine Restentmilbung 4 8, Oxalsäure* Milchsäure Keine Angabe 4 8, Gesamt Davon: Anwendungsform Oxalsäure: Oxalsäure geträufelt Oxalsäure verdampft Art der Oxalsäureanwendung nicht angegeben Tab. 10: Zur Restentmilbung eingesetzte Wirkstoffe, Winterverluste 2010/2011 * Das Produkt Bienenwohl wurde dem Wirkstoff Oxalsäure zugeordnet

31 Seite 31 von 100 Die Aufgliederung in die verschiedenen Bekämpfungsmaßnahmen zur Restentmilbung ist in Fig. 12 grafisch ersichtlich. Oxalsäure* Fig. 12: Varroabekämpfungsmittel und Anwendungsform bei der Restentmilbung, Winterverluste 2010/2011, (Zahlen = Häufigkeit der Nennungen durch ImkerInnen) Die Oxalsäure wurde mittels Träufeln in den meisten Betrieben einmal in die Völker eingebracht, in Einzelfällen wurde zum Zweck der Restentmilbung zweimal geträufelt. Die Verdampfung der Oxalsäure wurde jeweils einmalig durchgeführt. Für den Test der Effekte der Varroabekämpfungsmaßnahmen zur Restentmilbung wurden lediglich die Gruppen Oxalsäure geträufelt und Oxalsäure verdampft herangezogen, da Gruppengrößen mit mindestens 5 Elementen angestrebt waren. Anwendungsform der Oxalsäure Anzahl Mittelwert Völkerverluste Oxalsäure geträufelt Oxalsäure verdampft Mann-Whitney-U-Test: p-wert: 0,026 Tab. 11: Statistische Auswertung der Effekte der Anwendungsform der Oxalsäure zur Restentmilbung 2010/2011 Der Mann-Whitney-U-Test (p-wert 0,026) liefert einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Anwendungsformen von Oxalsäure. Wurde die Oxalsäure bei der Restentmilbung

32 Seite 32 von 100 geträufelt, so waren die Völkerverluste signifikant niedriger als in der Gruppe mit Oxalsäure- Verdampfung. Fig. 13: Anwendungsform der Oxalsäure zur Restentmilbung und Völkerverluste 2010/2011, Boxplotdiagramm (Median: Linie in der Box, die Box umfasst das obere Quartil und das untere Quartil, die Antennen geben die Extremwerte an, Stern: Mittelwert) Integriertes Varroabekämpfungskonzept Das Integrierte Varroabekämpfungskonzept sieht folgende drei Maßnahmen vor: Drohnenbrutschneiden Hauptentmilbung Restentmilbung Für 34 der 48 im Projekt erfassten Stände liegen ausreichend genaue Angaben zur Varroabekämpfung vor, um eine Einstufung hinsichtlich der Durchführung eines integrierten Varroabekämpfungskonzeptes vornehmen zu können. An 19 Ständen wurde das Integrierte Varroabekämpfungskonzept in allen drei Punkten erfüllt, bei 25 Bienenständen fehlte zumindest ein wesentliches Element.

33 Seite 33 von 100 Fig. 14: Durchführung des Integrierten Varroabekämpfungskonzeptes an Bienenständen, Winterverluste 2010/2011 (Zahlen = Häufigkeit der Nennungen durch ImkerInnen) Für die hinsichtlich der Durchführung des Integrierten Varroabekämpfungskonzeptes einstufbaren Stände liegen folgende Angaben zu den Völkerverlusten vor: Durchführung des integrierten Varroabekämpfungskonzeptes Anzahl Mittelwert Völkerverluste % Ja nein Mann-Whitney-U- Test p-wert = 0,163 Tab. 12: Statistische Auswertung der Effekte der Durchführung des integrierten Varroabekämpfungskonzeptes auf die Völkerverluste 2010/2011 Das Schadensausmaß war in allen Behandlungsgruppen hoch und schwankte stark. Das Testergebnis des Mann-Whitney-U-Testes zeigt, dass die Unterschiede zwischen den Ständen mit bzw. ohne Durchführung des Integrierten Varroabekämpfungskonzeptes nicht signifikant waren.

34 Seite 34 von 100 Fig. 15: Durchführung des integrierten Varroabekämpfungskonzeptes und Völkerverluste 2010/2011, Boxplotdiagramm (Median: Linie in der Box, die Box umfasst das obere Quartil und das untere Quartil, die Antennen geben die Extremwerte an, Stern: Mittelwert) Futtermittel zur Winterfütterung Die Art und Qualität der Futtermittel wurde im Fragebogen abgefragt. In Tab. 13 sind die verwendeten Futtermittel zur Winterfütterung der Bienenvölker aufgelistet. Futtermittel Anzahl Nennungen Prozent Zucker Futtersirup Apiinvert 8 20 andere Futtersirupe (Agenabon, Apifortuna, C- Tru Sweet) 4 10 Kombination aus Honig und Zucker 1 2 Honig 1 2 Keine Angabe 9 22 Gesamt Tab. 13: Futtermittel zur Winterfütterung in Imkereibetrieben, Winterverluste 2010/2011 Verwendung von Zusätzen zum Winterfutter Diese Frage wurde gestellt, da in Imkerforen immer wieder verschiedene Empfehlungen für Zusätze gemacht werden und Bienentee auch am Markt erhältlich ist. Lediglich in einem Betrieb der 31 Betriebe mit entsprechenden Rückmeldungen wurde Tee zugesetzt. Bei den übrigen Betrieben wurden keine Zusätze zur Winterfütterung verabreicht.

35 Seite 35 von Bekämpfung von Schaderregern am Wabenlager Laut Meldungen von 37 Imkereien erfolgte nur in einem Fall die Bekämpfung der Wachsmotten am Wabenlager. In diesem Fall wurde Schwefel eingesetzt. Es erfolgten laut diesen Meldungen keine Bekämpfungsmaßnahmen gegen Nosemasporen an den Wabenvorräten Angaben zum Maisanbau Die ImkerInnen gaben an, dass sich im 3 km Radius von 18 Ständen Maisflächen befanden, bei 13 Ständen wurde Maisanbau verneint und in 17 Fällen konnten dazu keine Angaben gemacht werden Handystrahlen als vermutete Ursachen für Völkerverluste In einem Fall wurde vom Imker der Verdacht auf Schädigung durch Handystrahlen bzw. Elektrosmog geäußert. Als Begründung führte er die Nähe des Bienenstandes zu zwei Handymasten an, die jeweils ca. 200 bis 300 m entfernt stehen, sowie zur 50 m entfernten Eisenbahn. Der betroffene Imker schickte vom geschädigten Stand, an dem alle 14 eingewinterten Völker im Februar 2011 tot waren, sowie vom etwa 2 km entfernten Hausstand, an dem von 4 eingewinterten Völkern alle normal bzw. geschwächt ausgewintert worden waren, jeweils eine Bienenprobe. Die Untersuchung auf Krankheitserreger und Parasiten ergab für die Probe des Hausstandes den positiven Nachweis von Nosema ceranae und DWV. In der Probe des geschädigten Standes war lediglich DWV nachweisbar. Eine Untersuchung auf einen möglichen Einfluss von Handystrahlen oder Elektrosmog war nicht Thema des Projektes und wurde nicht durchgeführt Vergiftung durch Pflanzenschutzmittel oder andere Umweltgifte als vermutete Ursachen für Völkerverluste In der Überwinterungssaison 2010/2011 meldeten 13 Betriebe Verdacht auf Mitbeteiligung von Pflanzenschutzmitteln oder anderen Giftstoffen als mögliche Ursachen der Völkerverluste. Da die Untersuchung von Bienenschäden mit vermuteter Beteiligung von Pflanzenschutzmitteln grundsätzlich nicht Inhalt dieses Projektes war, konnten in diesen Fällen keine Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des Projektes durchgeführt werden.

36 Seite 36 von Projektmodul: Verdacht auf Bienenfrevel 2010/2011 Von 3 Betrieben wurden Proben wegen Frevelverdachts eingesandt. Zwei davon verzeichneten den Schaden im Zeitraum der Überwinterung. Da sich der Frevelverdacht durch die Rückstandsuntersuchungen nicht erhärtet hatte, wurden die Daten dieser Fälle in das Modul Winterverluste integriert, sind aber zusätzlich auch in diesem Kapitel angeführt. Ein Schadensfall wurde im Juli 2011 verzeichnet. Dieser Fall ist lediglich im Modul: Frevelverdacht angeführt. Auftragsnr. Schadenseintritt Schadbild Rückstände Parasiten und Krankheitserreger Dezember 2010 bzw. Jänner 2011 Rasches Absterben des Volkes, teils in der Wintertraube Chlorsulfuron (0.010 mg/kg), Tau Fluvalinate (0.198 mg/kg) Nosema ceranae, BQCV, CBPV, DWV, SBV Februar 2011 Starke Völkerverluste (84 % der eingewinterten Völker tot), tote Bienen im Bodenbrett Nicht nachweisbar Varroa auf Bienen bis 16 %, ABPV, DWV, Nosema ceranae Juli 2011 starker Bienentotenfall in und vor den Beuten, Bienen schwarzsüchtig, ausgestreckte Rüssel, Bienen krabbeln, Flügel manchmal unsymmetrisch, zitternde Bienen am Flugbrett Thiacloprid (in Spuren) Tab. 14: Frevelverdacht: Schadenseintritt, Schadbild, Ergebnisse der Rückstands- und Gesundheitsuntersuchungen 2011/2012 Farbcode bei Rückstandsangaben: rot, fettgedruckt = Insektizide, schwarz = Herbizide BQCV, CBPV, SBV Bewertung der einzelnen Frevelverdachtsfälle: Im Fall ist durch den Rückstand eines Herbizides ein Kontakt mit einer Pflanzenschutzanwendung nachgewiesen, allerdings lässt sich daraus aber kein direkter Schadeinfluss ableiten. Aus der Auffindung eines Rückstandes von Tau-Fluvalinate, dem Wirkstoff des Varroabekämpfungsmittels Apistan, lässt sich ebenfalls keine direkte Schadwirkung ableiten. Der Imker gab übrigens an, schon seit mindestens 10 Jahren kein Apistan in seinem Betrieb einzusetzen. Durch diese Befunde ist Frevel durch Einsatz von Pestiziden auszuschließen. Die nachgewiesenen Krankheitserreger Nosema ceranae, BQCV, DWV, SBV insbesondere CBPV können ursächlich an den Völkerschäden beteiligt gewesen sein. Im Fall wurden keine Rückstände gefunden und Frevel ist daher auszuschließen. Die nachgewiesenen Parasiten bzw. Krankheitserreger ABPV, DWV, Nosema ceranae und Varroamilben können ursächlich zu den Völkerverlusten geführt haben.

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