Frauen und Männer am Arbeits- und Ausbildungsmarkt

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1 Ausgabe 2016 Frauen und Männer am Arbeits- und Ausbildungsmarkt Agentur für Arbeit Darmstadt

2 Chancengleichheit am Arbeitsmarkt LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, welche Daten sind interessant, wenn der Ausbildungsund Arbeitsmarkt Hessens geschlechterdifferenziert in den Blick genommen wird? Seit 2009 wird diese Datenbroschüre für Hessen und seine Agenturbezirke aufgelegt. Sie finden hier Daten zur Beschäftigung sowie zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt für Frauen und Männer im Bezirk der Arbeitsagentur Darmstadt. Eine vertiefende Datenanalyse bietet der jährlich erscheinende Genderbericht Hessen. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen haben, z. B. zu Kreisdaten. Ihre Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Carmen Fechter und Tanja Hegemann 2

3 1. ARBEITSLOSIGKEIT IM BEZIRK (IN %) Kreis Kassel Kassel Waldeck-Frankenberg Werra-Meißner-Kreis Schwalm-Eder-Kreis Marburg-Biedenkopf Hersfeld-Rotenburg Lahn-Dill-Kreis Vogelsbergkreis Darmstadt 6,4 6,3 Bergstraße 4,0 4,0 Gießen Fulda Limburg-Weilburg Hochtaunuskreis Wetteraukreis Rheingau-Taunus-Kreis Mainz-Kinzig-Kreis Frankfurt a.m. Main-Taunus- Wiesbaden Kreis Offenbach a.m. Darmstadt- Dieburg 4,6 4,8 Odenwaldkreis 5,2 5,9 Arbeitslosenquote Männer (Jahresdurchschnitt) Arbeitslosenquote Frauen (Jahresdurchschnitt) Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Darmstadt 2015 im Jahresdurchschnitt: 4,9 Prozent (Männer 4,8 Prozent, Frauen 4,9 Prozent). Zum Vergleich: Hessen 5,5 Prozent (Männer 5,5 Prozent, Frauen 5,4 Prozent). 3

4 Chancengleichheit am Arbeitsmarkt 2. SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIGE BESCHÄFTIGUNG In der 10-Jahres-Betrachtung ist die Zahl der Beschäftigten seit 2005 stetig anstiegen. Im direkten Vergleich der Jahre 2014 und 2015 gab es sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 1 mehr, bei den Frauen und bei den Männern insgesamt Männer Frauen Die Beschäftigungsquote 2 der Frauen betrug ,5 Prozent. Dies entspricht einer Steigerung von 8,8 Prozentpunkten im 10-Jahres-Zeitraum. Die Beschäftigungsquote der Männer lag bei 60,3 Prozent. Über den Zeitraum von 2005 bis 2015 hat sich diese um 6,7 Prozentpunkte erhöht. 1) Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung am Arbeitsort 2) Prozentanteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Wohnort) an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren (Bevölkerungszahl der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder jeweils zum des Vorjahres) 4

5 3. TEILZEITBESCHÄFTIGUNG Die Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zeigte sich in den letzten Jahren in einer deutlichen Steigerung der Teilzeitbeschäftigung 1+2. Auch wenn der Männeranteil gewachsen ist, bleibt die Teilzeitbeschäftigung weiterhin eine Frauendomäne arbeiteten 48,8 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Teilzeit, der prozentuale Anteil bei den Männern lag bei 10,8 Prozent. 60 % % 40 % 30 % 37% ,9% ,8% % 10 % 0 % ,2% % ,8% Teilzeitbeschäftigte Frauen Teilzeitbeschäftigte Männer Teilzeitstrukturanteil der Frauen Teilzeitstrukturanteil der Männer 1) Als Teilzeitarbeit gelten sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen, die Arbeitnehmende vereinbarungsgemäß nicht voll, aber regelmäßig zu einem Teil der normalerweise üblichen bzw. tariflich festgesetzten Arbeitszeit in Anspruch nehmen. Hierzu zählt auch die Heimarbeit. 2) Beim Vergleich von Daten ab dem Stichtag mit denen vorangegangener Stichtage ist zu beachten, dass Arbeitgeber im Zuge der Umstellung im Meldeverfahren zur Sozialversicherung die Angaben zu Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten häufig korrigiert haben, so dass sich allein aufgrund dessen der Anteil Teilzeitbeschäftigter seit 2013 deutlich bundesweit um rund 4 Prozentpunkte erhöht hat. 5

6 Chancengleichheit am Arbeitsmarkt 4. GERINGFÜGIGE BESCHÄFTIGUNG (geb) Im Bezirk der Agentur für Arbeit Darmstadt waren 2015 insgesamt Personen unter 65 Jahren geringfügig beschäftigt waren Männer ausschließlich geringfügig beschäftigt. Bei den Frauen ist ein leichter Rückgang auf zu verzeichnen. Die geringfügige Beschäftigung im Nebenjob stieg in der 10-Jahres-Betrachtung bei beiden Geschlechtern stetig an (2005: ; 2015: ). Anteile geb an Insgesamt 21,3% 41,0% 20,5% 17,2% Männer ausschließlich geb Männer geb im Nebenjob Frauen ausschließlich geb Frauen geb im Nebenjob 1) Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung nach 8 (1) Nr. 1 SGB IV liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt aus dieser Beschäftigung ( 14 SGB IV) regelmäßig im Monat 450, Euro nicht überschreitet. Auch zusätzlich zu einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis bleibt eine solche Beschäftigung als Nebenjob sozialversicherungsfrei. 6

7 5. ARBEITSLOSE FRAUEN UND MÄNNER NACH STRUKTURMERKMALEN Merkmale Frauen in % Männer in % Insgesamt , ,0 darunter: Ausländer/innen , ,3 unter 25 Jahren 808 8, ,9 50 Jahre und älter , ,2 Langzeitarbeitslose , ,9 Merkmale Frauen in % Männer in % SGB III , ,0 darunter: Ausländer/innen , ,0 Teilzeit , ,7 Berufsrückkehrende 138 4,3 11 0,3 unter 25 Jahren , ,1 50 Jahre und älter , ,1 Langzeitarbeitslose , ,7 Jahresdurchschnitt 2015 Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen gemeldeten Arbeitslosen beträgt bei den Männern 38,9 Prozent und bei den Frauen 43,8 Prozent. Jede dritte Frau im Rechtskreis SGB III suchte eine Teilzeitbeschäftigung. Bei den Männern hat sich der Anteil zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Der Anteil der Über-50-Jährigen ist bei sinkender Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Bei den Frauen betrug der Anstieg 1,1 Prozentpunkte, bei den Männern war ein Anstieg von 0,8 Prozentpunkten zu verzeichnen. 1) Die Daten zur Arbeitslosigkeit speisen sich aus dem IT-Fachverfahren der BA, aus als plausibel bewerteten Datenlieferungen zugelassener kommunaler Träger und sofern keine plausiblen Daten geliefert wurden aus ergänzender Schätzung. 7

8 Chancengleichheit am Arbeitsmarkt 6. BEWERBERINNEN UND BEWERBER FÜR DUALE AUSBILDUNG Die meisten der Bewerberinnen und Bewerber für einen dualen Ausbildungsberuf haben einen Realschulabschluss (Mädchen 43,4 Prozent, Jungen 41,7 Prozent). Mindestens Fachhochschulreife haben mehr Mädchen und den Hauptschulabschluss haben mehr Jungen erreicht. 55 Prozent der Mädchen konzentrierten sich bei der Berufswahl auf das kleine Spektrum von zehn meistgenannten Wunschberufen. Bei den Jungen waren es 41,3 Prozent. Bewerberinnen nach Schulabschluss 2,8 % 2,2 % 29,8 % 43,4 % 21,8 % ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife und allgemeine Hochschulreife ohne Angabe Bewerber nach Schulabschluss 2,9 % 1,9 % 24,7 % 41,7 % 28,8 % ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife und allgemeine Hochschulreife ohne Angabe Berichtsjahr 2014/2015 8

9 7. NACHFRAGE NACH AUSBILDUNGSSTELLEN Hauptberufswunsch junger Frauen absolut in % Seit Beginn des Berichtsjahres ,0 gemeldete Bewerberinnen Kauffrau für Büromanagement ,8 Medizinische Fachangestellte 237 9,9 Kauffrau im Einzelhandel 172 7,2 Verkäuferin 168 7,0 Industriekauffrau 108 4,5 Friseurin 98 4,1 Zahnmedizinische Fachangestellte 82 3,4 Bankkauffrau 55 2,3 Hotelfachfrau 55 2,3 Veranstaltungskauffrau* 40 1,7 übrige Berufe ,0 Hauptberufswunsch junger Männer absolut in % Seit Beginn des Berichtsjahres ,0 gemeldete Bewerber Kfz.-Mechatroniker - PKW-Technik 273 8,1 Kaufmann im Einzelhandel 203 6,0 Industriekaufmann 158 4,7 Verkäufer 141 4,2 Kaufmann Büromanagement 131 3,9 Industriemechaniker 109 3,2 Mechatroniker 100 3,0 Tischler 95 2,8 Fachkraft - Lagerlogistik 89 2,7 Fachinformatiker 87 2,6 Anwendungsentwicklung übrige Berufe ,7 * zahlengleich mit 10. an 11. Stelle: Gestalterin für visuelles Marketing Berichtsjahr 2014/2015 9

10 Chancengleichheit am Arbeitsmarkt 8. ANGEBOT AN AUSBILDUNGSSTELLEN Ausbildungsberuf Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Berufsausbildungsstellen Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel Kaufmann/Kauffrau Büromanagement Gemeldete in % Stellen , , ,1 Verkäufer/Verkäuferin 212 5,4 Industriekaufmann/ 125 3,2 Industriekauffrau Friseur/Friseurin 123 3,1 Fachkraft Lagerlogistik 120 3,1 Zahnmedizinischer Fachangestellter/ 112 2,9 Zahnmedizinische Fach- angestellte Anlagenmechaniker/ 103 2,6 Anlagenmechanikerin Sanitär/Heizung/Klimatechnik Medizinischer Fachangestellter/ 98 2,5 Medizinische Fachangestellte Bankkaufmann/Bankkauffrau 91 2,3 übrige Berufe ,1 Berichtsjahr 2014/2015 Die im Bezirk der Agentur für Arbeit Darmstadt gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen entsprachen im Verhältnis nicht der Nachfrage. Insbesondere unterschieden sich die Wünsche der Jugendlichen nach bestimmten Berufen und das Ausbildungsangebot. 10

11 KONTAKT Tanja Hegemann Telefon Carmen Fechter Telefon Ihre Ansprechpartnerinnen für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Darmstadt Groß-Gerauer Weg Darmstadt Darmstadt.BC@arbeitsagentur.de Diese Broschüre entstand mit freundlicher Unterstützung des Statistik-Service-Südwest der Bundesagentur für Arbeit. Kontakt: Statistik-Service-Suedwest@arbeitsagentur.de 11

12 Herausgeber Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Hessen Chancengleichheit am Arbeitsmarkt SGB III Mai