Chancengleichheit am Arbeitsmarkt AUSGABE Frauen und Männer am Arbeits- und Ausbildungsmarkt
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- Achim Kraus
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1 Chancengleichheit am Arbeitsmarkt AUSGABE 2012 Frauen und Männer am Arbeits- und Ausbildungsmarkt
2 1. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt Männer Frauen Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat im direkten Vergleich der Jahre 2001 und 2011 insgesamt leicht zugenommen. Der Anstieg ist ausschließlich bei den Frauen zu verzeichnen. Bei den Männern liegt die Beschäftigtenzahl immer noch unter dem Wert des Jahres 2001.
3 2. Teilzeitbeschäftigung Die Zunahme der Beschäftigung zeigt sich in einer deutlichen Steigerung von Teilzeitbeschäftigung insgesamt. Dies betrifft Frauen wesentlich stärker als Männer. Die Zahl der in Teilzeit beschäftigten Männer hat sich allerdings stetig erhöht. Waren 2001 nur Männer teilzeitbeschäftigt, so sind es 2011 mittlerweile Teilzeit ist dennoch weiterhin eine Frauendomäne mit einer Beschäftigtenzahl von Damit arbeitet deutlich über ein Drittel (37,1 Prozent) der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Teilzeit, der prozentuale Anteil der Männer liegt bei 6,9 Prozent. 50% 40% 30% 20% 10% 0% ,1% 33,6% 29,9% ,2% 5,6% 6,9% Teilzeitstrukturanteil der Frauen Teilzeitbeschäftigte Frauen Teilzeitstrukturanteil der Männer Teilzeitbeschäftigte Männer Als Teilzeitarbeit gelten sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen, die Arbeitnehmende vereinbarungsgemäß nicht voll, aber regelmäßig zu einem Teil der normalerweise üblichen bzw. tariflich festgesetzten Arbeitszeit in Anspruch nehmen. Hierzu zählt auch die Heimarbeit.
4 3. Geringfügige Beschäftigung Im Jahr 2011 waren Personen unter 65 Jahren geringfügig beschäftigt. Hinzu kommen nochmals Personen im Alter von 65 und darüber, die in Minijobs beschäftigt waren. Nahezu zwei Drittel der geringfügig Beschäftigten (geb) sind Frauen. 42,3 Prozent aller geringfügig Beschäftigten sind Frauen, die ausschließlich einen Minijob haben, der Anteil der Männer liegt im Vergleich bei 19 Prozent. Der Anteil der geringfügig beschäftigten Frauen im Nebenjob liegt bei 21,8 Prozent und bei den Männern beträgt der Wert 16,9 Prozent. 21,8% 19,0% 16,9% 42,3% Männer ausschließlich geb Männer geb im Nebenjob Frauen ausschließlich geb Frauen geb im Nebenjob Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung nach 8 (1) Nr.1 SGB IV liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt aus dieser Beschäftigung ( 14 SGB IV) regelmäßig im Monat 400, EUR nicht überschreitet. Auch zusätzlich zu einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis bleibt eine solche Beschäftigung als Nebenjob sozialversicherungsfrei.
5 4. Beschäftigungsentwicklung Veränderung zum Vorjahr absolut in % Männer in % Frauen Insgesamt ,3 2,0 Gesundheitswesen ,9 3,5 Einzelhandel ,3 2,8 Spedition und Logistik ,7 10,5 Architektur- und Ingenieurbüros ,3 10,1 Vermittlung und Überlassung ,2 0,5 von Arbeitskräften Forschung und Entwicklung ,9 15,0 Telekommunikation ,0-30,7 Herstellung sonstiger Waren ,9-3,1 Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten ,3-3,9 Vermietung von beweglichen Sachen ,2-13,7 In Hessen waren am insgesamt Menschen mehr in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung als zum Vorjahresstichtag. Von diesem Beschäftigungszuwachs profitieren Männer etwas stärker. Im Bereich Gesundheitswesen sind die meisten Stellen hinzugekommen; der größte prozentuale Stellenzuwachs ist bei Forschung und Entwicklung zu verzeichnen. Hier konnten Männer stärker profitieren. Daneben haben sich vor allem die Branchen Einzelhandel und Architektur- und Ingenieurbüros sowie weiterhin die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften positiv entwickelt. Der größte prozentuale Rückgang sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ist bei Telekommunikation mit über einem Fünftel zu verzeichnen, gefolgt von dem Bereich Herstellung von sonstigen Waren wie Medizinische Geräte, Schmuck oder Spielwaren.
6 5. Arbeitslose Frauen und Männer nach Strukturmerkmalen 1) Merkmale Frauen in % Männer in % Insgesamt , ,0 darunter: Ausländer , ,6 Teilzeit 2) , ,4 Berufsrückkehrende ,8 93 0,1 unter , ,3 50 Jahre und älter , ,0 Langzeitarbeitslose , ,4 Merkmale Frauen in % Männer in % SGB III , ,0 darunter: Ausländer , ,9 Teilzeit , ,6 Berufsrückkehrende ,1 18 0,1 unter , ,6 50 Jahre und älter , ,5 Langzeitarbeitslose , ,9 Jahresdurchschnitt 2011 Deutlich mehr als ein Drittel der arbeitslos gemeldeten Männer ist 50 Jahre und älter. Bei den Frauen ist der Anteil um wenige Prozentpunkte geringer. Frauen sind geringfügig stärker als Männer von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. 1) Die Daten zur Arbeitslosigkeit speisen sich aus dem IT-Fachverfahren der BA, aus als plausibel bewerteten Datenlieferungen zugelassener kommu naler Träger und sofern keine plausiblen Daten geliefert wurden aus ergänzender Schätzung. 2) Angaben zur gewünschten Arbeitszeit sind nicht im Lieferumfang der zugelassenen kommunalen Träger (zkt) an die Bundesagentur für Arbeit enthalten. Daher werden die bei den zkt gemeldeten Arbeitslosen und Arbeitsuchenden grundsätzlich der Kategorie Vollzeit oder Teilzeit (Oberkategorie: Vollzeit) zugeordnet.
7 6. regionale Verteilung der Arbeitslosigkeit in Hessen Kreis Kassel 4,8 5,1 Waldeck-Frankenberg 4,9 5,2 Schwalm-Eder-Kreis 4,8 Marburg-Biedenkopf 4,9 5,2 Lahn-Dill-Kreis 5,6 6,4 Limburg-Weilburg 5,4 6,3 Rheingau-Taunus-Kreis 4,5 4,7 Wiesbaden 7,3 7,3 Hochtaunuskreis 3,9 4,1 Gießen 7,3 6,8 Frankfurt a.m. 7,9 Main-Taunus- 7,0 Kreis 4,4 4,5 Groß-Gerau 5,2 5,7 Bergstraße 4,6 5,0 Wetteraukreis 4,8 Kreis Offenbach 5,7 6,4 Vogelsbergkreis 5,1 5,0 4,9 Mainz-Kinzig-Kreis 5,0 5,9 Darmstadt- Dieburg 4,7 5,3 Odenwaldkreis 5,5 6,4 Kassel 10,4 10,1 Werra-Meißner-Kreis 6,7 6,8 5,3 Hersfeld-Rotenburg 4,5 5,4 Offenbach a.m. 10,4 11,3 Darmstadt 6,2 5,9 Fulda 3,7 4,3 Arbeitslosenquote der Männer in % (Jahresdurchschnitt) Arbeitslosenquote der Frauen in % (Jahresdurchschnitt) Die Arbeitslosigkeit in Hessen lag 2011 im Jahresdurchschnitt bei 5,9 Prozent (Männer 5,7 Prozent, Frauen 6,0 Prozent).
8 7. Schulabschlüsse Bewerberinnen und Bewerber Die schulische Qualifikation ist bei Bewerberinnen im Durchschnitt besser als bei Bewerbern. Der Anteil der jungen Frauen mit mittleren und höheren Schulabschlüssen ist höher als bei jungen Männern. Unverändert auffällig ist, dass die Bewerberinnen bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz nur ein geringes Spektrum an Berufen nutzen. Fast 60 Prozent der Mädchen und etwas über 40 Prozent der Jungen konzentrieren sich in ihrer Berufswahl auf jeweils zehn Wunschberufe. Bewerberinnen nach Schulabschluss 4,4% 1,7% ohne Hauptschulabschluss 25,1% 24,6% 44,1% Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife und allgemeine Hochschulreife ohne Angabe Bewerber nach Schulabschluss 5,1% 2,1% 19,0% 32,4% 41,4% ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife und allgemeine Hochschulreife ohne Angabe Berichtsjahr 2010/2011
9 8. nachfrage nach Ausbildungsstellen Hauptberufswunsch junger Frauen absolut in % Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Bewerberinnen ,5 Bürokauffrau ,4 Kauffrau im Einzelhandel ,7 Medizinische Fachangestellte ,1 Verkäuferin ,0 Friseurin ,7 Kauffrau für Bürokommunikation 707 3,8 Industriekauffrau 666 3,6 Zahnmedizinische Fachangestellte 582 3,1 Hotelfachfrau 466 2,5 Bankkauffrau 339 1,8 übrige Berufe ,3 Hauptberufswunsch junger Männer absolut in % Seit Beginn des Berichtsjahres ,5 gemeldete Bewerber Kaufmann im Einzelhandel ,4 Kfz.-Mechatroniker - PKW-Technik ,6 Bürokaufmann ,2 Verkäufer 923 4,0 Industriemechaniker 877 3,8 Tischler 701 3,0 Koch 701 3,0 Industriekaufmann 632 2,7 Maler/Lackierer 602 2,6 Fachkraft - Lagerlogistik 601 2,6 übrige Berufe ,2 Berichtsjahr 2010/2011
10 9. Angebot an Ausbildungsstellen Ausbildungsberuf Gemeldete Stellen in % Seit Beginn des Berichtsjahres gemeldete Berufsausbildungsstellen ,0 Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel ,2 Verkäufer/Verkäuferin ,7 Bankkaufmann/Bankkauffrau ,7 Bürokaufmann/Bürokauffrau ,7 Industriekaufmann/Industriekauffrau ,3 Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation ,8 Koch/Köchin 987 2,6 Zahnmedizinischer Fachangestellter/ 922 2,5 Zahnmedizinische Fachangestellte Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel 865 2,3 Fachrichtung Großhandel Hotelfachmann/Hotelfachfrau 801 2,1 übrige Berufe ,1 Berichtsjahr 2010/2011 Die in Hessen gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen entsprechen nicht der Nachfrage. Auch im Berichtsjahr 2010/2011 kamen mehr Bewerberinnen/Bewerber auf die zur Verfügung stehenden Ausbildungsstellen. Das Verhältnis hat sich allerdings im Vergleich zu den Vorjahren verbessert.
11 Kontakt Ihre Ansprechpartnerinnen für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der Regionaldirektion Hessen Saonestraße Frankfurt am Main Hessen.CA@arbeitsagentur.de Anke Paul Telefon Andrea Herrmann-Schwetje Telefon Dieses Faltblatt entstand mit freundlicher Unterstützung des Statistik-Service-Südwest der Bundesagentur für Arbeit. Kontakt: Statistik-Service-Suedwest@arbeitsagentur.de
12 Herausgeber Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Hessen Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Mai 2012
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