Ergänzende Erhebungen und Einschätzung des Erhaltungszustandes der Fledermäuse in Wien

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Ergänzende Erhebungen und Einschätzung des Erhaltungszustandes der Fledermäuse in Wien"

Transkript

1 Ergänzende Erhebungen und Einschätzung des Erhaltungszustandes der Fledermäuse in Wien Endbericht erstellt von Ulrich Hüttmeir, Mag. Katharina Bürger, Mag. Stefan Wegleitner & Mag. Dr. Guido Reiter Wien und Alkoven, Im Auftrag der MA22 Umweltschutz

2 Inhaltsverzeichnis 1. EINLEITUNG Projektziele UNTERSUCHUNGSGEBIET Stadtgebiet Wien Natura 2000-Gebiete in der Stadt Wien Nationalpark Donauauen (Wiener Teil) - AT Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten - AT Landschaftsschutzgebiet Liesing - AT Bisamberg (Wiener Teil) - AT MATERIAL & METHODEN Räumliche Abdeckung Rasterfelder Erhebungen mittels Ultraschall-Detektor Systematik der Erhebungen mittels Ultraschall-Detektor Automatische Aufzeichnung von Fledermausrufen Netzfänge Weitere Datengrundlagen Artbestimmung Einschätzung des Erhaltungszustandes GENEHMIGUNG ERGEBNISSE Gesamtübersicht Fledermausarten des Anhangs II und IV der FFH-Richtlinie Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros Wimperfledermaus Myotis emarginatus Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Mausohr Myotis myotis Mopsfledermaus Barbastella barbastellus Fledermausarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie Wasserfledermaus Myotis daubentonii Bartfledermaus Myotis mystacinus Nymphenfledermaus Myotis alcathoe Fransenfledermaus Myotis nattereri Abendsegler Nyctalus noctula...55 Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 2 von 110

3 5.3.6 Kleinabendsegler Nyctalus leisleri Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus Rauhhautfledermaus Pipistrellus nathusii Weißrandfledermaus Pipistrellus kuhlii Alpenfledermaus Hypsugo savii Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus Braunes Langohr Plecotus auritus Graues Langohr Plecotus austriacus WEITERE ZU ERWARTENDE FLEDERMAUSARTEN NACHWEISE FÜR DIE EINZELNEN NATURA 2000-GEBIETE WIENS MONITORING UND SCHUTZMAßNAHMEN Monitoring Schutzmaßnahmen Netzwerk ehrenamtlicher Mitarbeiter Sanierung von Fledermausquartieren Empfehlungen für Maßnahmen zur Förderung der Fledermäuse in den Natura 2000-Gebieten Wiens Öffentlichkeitsarbeit ZUSAMMENFASSUNG DANK LITERATUR Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 3 von 110

4 1. Einleitung Fledermäuse gehören heute in Österreich zu einer der am stärksten gefährdeten Wirbeltiergruppen. Viele Fledermausarten wurden in die Roten Listen der gefährdeten Tiere Österreichs aufgenommen (SPITZENBERGER 2005). Auch europaweit gelten Fledermäuse als äußerst gefährdet und neun der aktuell 28 in Österreich nachgewiesenen Fledermausarten sind im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie (FFH-Richtlinie) der EU aufgelistet (ANONYMUS 1992). Alle heimischen Arten finden sich zudem im Anhang IV der FFH-Richtlinie. Die in Anhang II aufgelisteten Tier- und Pflanzenarten sind von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen, jene in Anhang IV sind streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse (ANONYMUS 1992). Als Gründe für den Rückgang der Fledermauspopulationen sind fast ausschließlich anthropogen bedingte Faktoren zu nennen (z.b. RACEY 1998, BONTADINA et al. 2000), welche bei Fledermäusen aufgrund ihrer komplexen Lebensweise besonders schwerwiegende Auswirkungen hatten und zu teilweise dramatischen Bestandseinbrüchen bei einzelnen Arten führten (z.b. ROER 1984). Wenngleich sich die Situation für einige Arten etwas gebessert hat, ist eine Reihe von Fledermausarten nach wie vor in ihrem Bestand bedroht. Aufgrund der Gefährdung und der daraus resultierenden gesetzlichen Verankerung des Fledermausschutzes sind Fledermäuse in Naturschutz- und Eingriffsplanungen zu berücksichtigen (BRINKMANN et al. 1996). Um den Sachverständigen der Magistratsabteilung 22 jenes Wissen zur Verfügung zu stellen, das bei der Umsetzung von Schutz- und Fördermaßnahmen für diese Tiergruppe erforderlich ist, und um den Erfordernissen der Umsetzung der FFH-Richtlinie in ausreichendem Maße nachkommen zu können, wurde die nachfolgende Studie in Auftrag gegeben. 1.1 Projektziele Im Rahmen dieses Projektes soll einerseits eine Erhebung der in Anhang II der FFH- Richtlinie genannten und in Wien vorkommenden streng geschützten Fledermausarten erfolgen und andererseits soll die Einschätzung des Erhaltungszustandes aller Fledermausarten für ganz Wien und innerhalb der vier nominierten Natura 2000-Gebiete erfolgen. Zudem soll die Fledermausfauna von Schönbrunn erhoben werden. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 4 von 110

5 2. Untersuchungsgebiet 2.1 Stadtgebiet Wien Das Untersuchungsgebiet umfasst das gesamte Stadtgebiet von Wien. Die Stadt Wien erstreckt sich mit einer Gesamtfläche von ha vom östlichsten Rand des Wienerwalds im Westen bis hin zum Rand des Marchfelds und der Donau-Auen im Osten und Südosten. Als Übergangsbereich von der alpinen zur kontinentalen Region stellt Wien einen Raum mit unterschiedlichster Vegetation dar. Die Lebensraumvielfalt zeigt sich in Form von feuchten Buchenwäldern im Westen, trockenen Eichenwäldern im Norden bis hin zu den östlichen pannonischen Steppen und Trockenrasen und den durch die Donau entstandenen südöstlichen Auwäldern. Die Grünfläche der Stadt Wien macht knapp unter 50 % der Gesamtfläche aus und besteht neben Parkanlagen, Wiesen und Sport- und Freizeitflächen zum größten Teil aus Wäldern dicht gefolgt von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die andere Hälfte wird von Wohngebieten und Verkehrsflächen (zusammen: ha) dominiert. (Quelle: Das Stadtgebiet nach Nutzungsklassen und Gemeindebezirken 2007/2008 nach: MA 18 und MA 41: Realnutzungskartierung 2007/2008) Der 1. Bezirk bildet zusammen mit den umgebenden Bezirken (3. 9., 20.) ein dicht verbautes Siedlungsgebiet mit Innenstadtcharakter deren geringe Grünflächen hauptsächlich durch Parkanlagen und begrünte Innenhöfe repräsentiert wird. Eine Ausnahme bildet dabei die Leopoldstadt (2. Bezirk) mit ihrem Landschaftsschutzgebiet Prater und dem Erholungsgebiet Augarten. Beide stellen für viele Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum innerhalb der Stadt dar. Innerhalb des Gürtels finden sich aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert stammende Bauten. Vom Gürtel stadtauswärts verändert sich der Versiedelungsgrad. Die Grünflächen nehmen deutlich an Größe und Anzahl zu und an der Stadtgrenze erhöht sich die Anzahl der locker bebauten Wohngebiete. Dadurch verändert sich der Lebensraum und schafft vorwiegend in den westlichen Wäldern ideale Jagdhabitate und Schlafquartiere für Fledermausarten, die auf diesen Strukturtyp angewiesen sind. Im Osten mehren sich die industriellen und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 5 von 110

6 Abgesehen vom 2. und 3. Bezirk ist die Mehrheit der Schutzgebiete in Wien außerhalb des Gürtels ( Bezirk) lokalisiert. Sie umfassen neben dem Nationalpark Donau-Auen und den Europaschutzgebieten (siehe Unterkapitel 2.2) das Ramsar-Vogelschutzgebiet in der Unteren Lobau, einen Teil des Biosphärenparks Wienerwald und die Landschaftsschutzgebiete in den meisten äußeren Bezirken. Aber auch Orte wie zum Beispiel der Wienerberg im 10. Bezirk oder der Fasangarten im 13. Bezirk zählen zu den geschützten Landschaftsteilen und Biotopen in Wien. Insgesamt machen die Schutzgebiete 35,4 % der Gesamtfläche Wiens aus. (Quelle: Schutzgebiete 2009, MA 22 Fachbereich Naturschutz) 2.2 Natura 2000-Gebiete in der Stadt Wien Die folgenden Gebietsbeschreibungen stammen aus den Steckbriefen der Natura Gebiete, wurden in Teilbereichen jedoch ergänzt bzw. abgeändert Nationalpark Donauauen (Wiener Teil) - AT Die Donauauen zwischen Wien und Hainburg sind das größte zusammenhängende Auwaldgebiet Mitteleuropas und seit 1997 international anerkannter Nationalpark. Der nordwestliche Teil davon, die Lobau, liegt auf Wiener Stadtgebiet und befindet sich zu 95% im Besitz der Stadt Wien. Die Größe des Gebiets beträgt 2300 ha. Der größte Teil der Lobau liegt seit den 1970er Jahren hinter einem Hochwasserschutzdamm, wodurch die überflutete Au zur Grundwasser-Au umgewandelt wurde. Die Altarme sind seither von der Flussdynamik weitgehend abgeschnitten und haben seenartigen Charakter mit teils ausgeprägten Verlandungstendenzen, die Mittelwasserstände sind auf das Niveau der alten Furten gesunken, ebenfalls gesunken ist der Grundwasserspiegel. In der Baumartenzusammensetzung ist in der Folge eine allmähliche Verschiebung in Richtung Hartholzau zu beobachten. Trotzdem sind große Teile der Lobau von ihrem Bestand her so ursprünglich, geschlossen und vielfältig, dass sie eine in ihrer Vollständigkeit in Mitteleuropa einzigartige Fauna und Flora beinhalten, die vielfach vom Aussterben bedroht ist. So wird die Vielfalt der Fauna in der Schilfvegetation der Verlandungszonen nur von der des Neusiedlersees übertroffen. Der Artenreichtum und die hohe Besiedlungsdichte der Auwälder liegen im mitteleuropäischen Spitzenfeld. Die Fauna der Heißländen - ausgedehnte Schotterflächen mit verbuschten Trockenrasen und zahlreichen Orchideen - existiert hier an der Westgrenze ihrer Verbreitung, darüber hinaus Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 6 von 110

7 sind Lebensräume dieses Typs ganz besonders vom Verschwinden bedroht. Charakteristikum der Lobau ist die besonders intensive Verzahnung von feuchten und trockenen Lebensräumen der Au (Wasserpflanzen- und Seggengesellschaften, Purpurweidenau, Trockenmoos- und Schwarzpappel-Heißländen, trockene und feuchte Weißdornau, Pappelau mit Grauerle). Der Naturschutzwert liegt in der Komplexität des Gebietes. Aufgrund der Nähe zum Stadtgebiet hat die Erholungsnutzung in der Lobau Tradition. Das Lobaumuseum und ein Naturlehrpfad waren erste Impulse zur Besucherlenkung, die derzeit im Rahmen der Nationalpark-Managementpläne ausgebaut wird. Der Naturschutz verfolgt bezüglich dieses Gebietes eher dynamische als konservierende Ziele. Die Erhaltung und Entwicklung des Arten- und Genpotentials steht gegenüber dem Schutz einzelner Arten im Vordergrund. Die Anbindung an die Fließgewässerdynamik der Donau und die langfristige Minimierung der Eingriffsintensität werden angestrebt. Für das Schutzgut Fledermäuse liegen keine Nennungen vor Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten - AT Der Lainzer Tiergarten ist ein von einer Mauer umgebenes, ehemaliges kaiserliches Jagdgebiet im Bereich des Flyschwienerwaldes, das seit 1941 unter Naturschutz steht und gänzlich im Besitz der Stadt Wien ist. Die Größe des Gebiets beträgt 2256 ha. Das Gebiet liegt im Übergangsbereich zwischen pannonischem und ozeanischem Klima und weist das für die Flyschzone typische hügelige Relief mit schweren, tonigen Böden und zahlreichen Bächen und Gräben auf. Dreiviertel der Fläche ist von Wäldern bedeckt, unterbrochen von überwiegend extensiv genutzten Wiesen. Die besondere Artenvielfalt und das Vorkommen von zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten sind darauf zurückzuführen, dass die land- und forstwirtschaftliche Nutzung seit langem im Hintergrund steht. Daher finden sich hier urwaldähnliche Altbestände, die teilweise über 400 Jahre alt sind (insbesondere im Naturwaldreservat Johannserkogel). Eichen-Hainbuchen-Wälder mit seltenen Wildobstarten, bodensaure Eichenwälder, Zerreichenwälder, hallenartige Rotbuchenwälder sowie Erlen- und Eschenwälder an den Bächen und Hangmischwälder bilden ein standortgemäßes Mosaik. Der durchwegs hohe Totholzanteil ist mitverantwortlich für das Vorkommen zahlreicher Vögel- und Insektenarten, die für Österreich (fast) nur hier nachgewiesen werden konnten, wie beispielsweise einige Bockkäfer. Hier findet sich, neben anderen Seltenheiten wie Weißrückenspecht, Halsbandschnäpper und Hohltaube auch die Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 7 von 110

8 größte Dichte von Zwergschnäppern Österreichs. Die Tümpel, Teiche und Gräben bieten Amphibien hervorragende Lebensräume. Die artenreichen Wiesen reichen von Trespen- Halbtrockenrasen bis Pfeifengras-Streuwiesen, kleinen Heideflächen und Bürstlingsrasen. Durch das Umwühlen von Wiesenteilen durch die Wildschweine entstehen offene und lockere Böden, die Lebensraum einiger im übrigen Wienerwald ausgestorbener Pflanzenarten sind. Der Lainzer Tiergarten ist einer der ältesten Wildtierparks Europas mit traditionell hohem Wildbestand. Wildschweine und Rehe sind im gesamten Gebiet präsent und werden bejagt. Auerochsen leben ganzjährig in einem ausgedehnten Gehege, ein kleineres beherbergt Dam- und Muffelwild. Aufgrund des hohen Wildbestandes sind Schutzzäune für natürliche Verjüngungen erforderlich. Seit der Wiederöffnung für die Bevölkerung 1955 entwickelte sich der Tiergarten zu einem bedeutenden Erholungsgebiet. Die Erholungsnutzung konzentriert sich um die Hermesvilla, wo laufend kulturhistorische Ausstellungen stattfinden, sowie zwei weitere Rasthäuser. Es gilt ein generelles Wegegebot und Hundeverbot. Der Tiergarten ist derzeit von Februar bis November tagsüber geöffnet, im Dezember und Jänner mit Ausnahme des Hermesvilla- Parks geschlossen. Die Bewirtschaftung der Wiesen basiert bereits auf einem detaillierten Pflegeplan nach ökologischen Kriterien. Der Managementplan für das gesamte Gebiet wird derzeit auf die Erfordernisse von Natura 2000 abgestimmt. Schutzgüter Fledermäuse: Kleine Hufeisennase Mopsfledermaus Bechsteinfledermaus Großes Mausohr Landschaftsschutzgebiet Liesing - AT Das Landschaftsschutzgebiet Liesing mit einer Größe von 639 ha liegt im Übergangsbereich des Kalk- und des Flyschwienerwaldes. Dementsprechend reicht das Spektrum landschaftlicher Elemente von Steilhängen, Klausen und schroffen Kalkfelsen bis zu sanften Geländeformen mit Wiesen am Talboden und bewaldeten Kuppen. Ein großer Teil des Gebietes ist von Wäldern bedeckt, die sich den jeweiligen Standortverhältnissen entsprechend in zahlreiche, differenzierte Pflanzengesellschaften gliedern. So finden sich Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 8 von 110

9 hier etwa in ihren Ansprüchen und Erscheinungsformen recht unterschiedliche Ausbildungen des Traubeneichenwaldes, des Eichen-Hainbuchenwaldes und des Rotbuchenwaldes, aber auch Schwarzföhrenwälder und Flaumeichenbestände. Zentrales Element des Landschaftsschutzgebietes ist das Gütenbachtal mit seinen in weiten Teilen extensiv genutzten Feuchtwiesen, die zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten beherbergen, nicht zuletzt den Wachtelkönig. Die charakteristischen Feuchtgesellschaften an Bachläufen, Gräben und Tümpeln sind neben den feuchten Wiesen Lebensraum und Laichplätze für Amphibien. Auf den Abhängen zum Wiener Becken, im Anschluss an den Siedlungsraum, befindet sich das Weinbaugebiet Mauer sowie typische Trockenstandorte. Der Übergangsbereich zum bebauten Stadtgebiet mit seiner Architektur ist integraler Bestandteil der Landschaft und daher Teil des Landschaftsschutzgebietes. Die für die Teilbereiche des Landschaftsschutzgebietes unterschiedlich gewichteten Ziele, wie sie in der Verordnung festgehalten sind, sind die Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Gebiete (Druck durch Erholungsnutzung abfangen, extensive Wiesenbewirtschaftung, Weinbau und Waldwirtschaft) und die Attraktivitätssteigerung für die Erholungsnutzung in den Randbereichen zum bebauten Stadtgebiet. Die Sicherung der extensiven Nutzung der Wiesen des Gütenbachtals ist die vorrangige Herausforderung für den Naturschutz in diesem Gebiet. Daher wurden ab 1997 entsprechende Verträge mit den Landwirten im Rahmen des ÖPUL abgeschlossen. Einige Wiesenkomplexe im Besitz der Stadt Wien sind frequentierte Erholungsräume und wurden dementsprechend als Spiel- und Lagerwiesen ausgestaltet. In Teilbereichen weisen sie Trockenrasencharakter mit bemerkenswerten Pflanzen- und Tierbeständen auf, die durch die gegenwärtige Nutzung aber nicht beeinträchtigt sind, weil die Pflege auf die naturschutzfachlichen Erfordernisse abgestimmt ist. Nutzungsänderungen sind vor allem in den Übergangsbereichen zwischen Wald und Wiesen sowie im Weinbau zu verzeichnen. Der Verlust von Hecken und Feldgehölzen im Weinbaugebiet und Siedlungsrandbereich soll im Zuge eines Maßnahmenprogrammes gestoppt werden. Schutzgüter Fledermäuse: Kleine Hufeisennase Bisamberg (Wiener Teil) - AT Der Bisamberg als Ausläufer der Flyschzone ist die markanteste Erhebung östlich der Donau im Umfeld Wiens, von deren einstmals strategischen Bedeutung heute noch die Alten Schanzen zeugen. Im Westen fällt der Bisamberg steil zum Donautal hin ab, im Übrigen läuft er sanft in die Ebene aus. Der größere Teil liegt auf niederösterreichischem Gebiet, das Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 9 von 110

10 Wiener Natura 2000-Gebiet ist daher als Ergänzung zum niederösterreichischen Teil zu sehen. Es ist 340 ha groß. Die Eichen-Hainbuchen-Wälder des Bisamberges - teils in ihrer pannonischen Ausprägung mit Zerreiche - ragen nur geringfügig in das Wiener Stadtgebiet herein, erreichen aber in Niederösterreich umso größere Ausdehnung. Die teilweise sehr mächtigen Lößdecken und das pannonisch geprägte Klima bieten gute Voraussetzungen für den Weinbau, der hier, am Südosthang, seit Jahrhunderten Tradition und die Kulturlandschaft geprägt hat. Die charakteristischen Grabenerosionen im Löß führten im Zusammenspiel mit der Landwirtschaft zu teils sehr tiefen Hohlwegen, die meist von Bäumen oder Hecken gesäumt, ortstypisch gepflastert und unterschiedlich dicht von Weinkellern gesäumt sind. Einzelbäume, Böschungen, Raine und kleinflächige Trockenrasen ergänzen das Mosaik. Diese Strukturvielfalt der Weinbaulandschaft spiegelt sich in einer reichen Fauna und Flora wider. Im Nordosten des Gebietes befinden sich an sich gering strukturierte Ackerflächen, in die jedoch die östlichen Alten Schanzen als bedeutende Trockenstandorte und Rückzugsräume eingebettet sind. Sie beherbergen zahlreiche seltene und gefährdete Arten und stehen unter Naturdenkmalschutz. Von den Ackerflächen im Westen des Gebietes, die der Gemeinde Wien gehören, wurden in den letzten Jahren erhebliche Teile in Wiesen umgewandelt, um sie für die Erholungsnutzung zur Verfügung zu stellen, da der Bisamberg - gerade auch wegen seiner Weinbaukultur - das wichtigste Naherholungsgebiet für den Nordosten Wiens ist. Konflikte zwischen Erholungsnutzung und Naturschutz existieren kaum. Eine Veränderung des Landschaftscharakters erfolgte in den vergangenen Jahrzehnten vorwiegend durch Besiedelung. Aufgrund der Attraktivität der Lage besteht eine gewisse, jedoch nicht dramatische Tendenz, entgegen den rechtlichen Festlegungen Weingartenhütten oder Keller als Kleingarten- und Wohnhäuser auszubauen. Im Übrigen ist die Landnutzung von hoher Stabilität gekennzeichnet, es sind kaum brachfallende Riede oder Aufforstungen zu verzeichnen. Das Landschaftsschutzgebiet Bisamberg ist ein so genanntes ex-lege- Landschaftsschutzgebiet. Daher liegen bisher noch keine Verordnung und kein Motivenbericht vor. Seitens des Naturschutzreferates wird derzeit an einem Verordnungsentwurf gearbeitet. Im Zuge dessen soll es zu einer fachlichen Abrundung des Gebietes kommen. Für das jetzige ex-lege-landschaftsschutzgebiet Bisamberg liegt bereits ein umsetzungsorientierter Landschaftsplan mit detailliertem Maßnahmenkatalog vor. Für das Schutzgut Fledermäuse liegen keine Nennungen vor. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 10 von 110

11 3. Material & Methoden 3.1 Räumliche Abdeckung Rasterfelder Um die räumliche Abdeckung des Stadtgebietes durch Erhebungen zu gewährleisten, wurde über den Stadtplan ein Rasterfeld gelegt. Dieses umfasst 54 vollständige und 47 Rasterfelder, welche nur in einem Teilbereich das Stadtgebiet abdecken (siehe Abb. 1). Ein Rasterfeld hat eine Breite von 2,08 km und eine Höhe von 2,50 km und umfasst damit eine Fläche von ca. 5,22 km 2. Die Rasterfelder dienten primär der systematischen Erhebung mittels Ultraschall-Detektoren im gesamten Stadtgebiet. Nach Möglichkeit wurden auch die Standorte der batcorder und der Netzfangaktionen in verschiedene Rasterfelder gelegt. Abb. 1 Stadtplan von Wien mit Rasterfeldern. = Wälder; = Parks, Grünanlagen; = Gewässer, = Äcker, Landw. Flächen; = Verbaute Flächen; = Sonstige Flächen. Quelle: MA 22, Querschnittsbereich Geo-Umweltdaten und Controlling. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 11 von 110

12 3.2 Erhebungen mittels Ultraschall-Detektor Fledermausnachweise können mit so genannten Ultraschall-Detektoren erfolgen. Diese Detektoren übersetzen die für Menschen nicht hörbaren Ortungsrufe der Fledermäuse in hörbare Frequenzen und lassen sich im Falle von Zeitdehnungsdetektoren auch mit entsprechender Software am Computer analysieren. Für die qualitativen Erhebungen dieser Studie wurden mit einem Zeitdehnungsdetektor (Petterson D-240x & Petterson D-1000x, Petterson Elektronik AB, Schweden) Aufnahmen von Ultraschall-Rufen gemacht, mittels MP3-Rekorder (Archos Gmini 400 & 402) bzw. auf einer internen Karte (Petterson D-1000x) unkomprimiert gespeichert und danach am PC mit Hilfe der Analyse-Software BatSound Pro Version 3.31 (Pettersson Elektronik AB, Schweden) analysiert (Abb. 2). Zur Bestimmung der aufgenommenen Ruffolgen wurden sowohl Literaturangaben (z.b. HAMMER et al. 2009, PFALZER 2002 oder SKIBA 2009) als auch eigene Referenzaufnahmen bekannter Individuen herangezogen. Die Aufnahmen (ausgenommen Arten der Gattungen Myotis, Plecotus und Barbastella) wurden zudem mit der von ZINGG (1990) entwickelten Diskriminanzfunktion analysiert. Hierbei werden fünf Variablen zur Differenzierung der Arten herangezogen: Rufdauer, Anfangsfrequenz, Zentrumsfrequenz, Momentfrequenz bei maximaler Amplitude und Endfrequenz. Diese Parameter wurden im Programm BatSound Pro ermittelt. Die Artbestimmung erfolgte grundsätzlich sehr konservativ, d.h. dass nur jene Rufsequenzen auf Artniveau bestimmt wurden, welche in den wesentlichen Merkmalen eindeutig waren. Rufsequenzen, welche mit ihren Merkmalen in Überlappungsbereichen lagen, wurden Artenpaaren oder gruppen zugeordnet. Arten, welche anhand ihrer Ortungsrufe nicht (z.b. Weißrand- und Rauhhautfledermaus) unterschieden werden können, wurden nur dann als sicher nachgewiesen eingestuft, wenn artspezifische Sozialrufe vorlagen. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 12 von 110

13 Abb. 2 Setup für die Aufnahme von Fledermaus-Rufen mit Zeitdehnungsdetektor (Pettersson D240x) und MP3-Player (Archos Gmini 400). Foto: G. Reiter Systematik der Erhebungen mittels Ultraschall-Detektor Jedes volle Rasterfeld wurde in der Periode Juni-August jeweils drei Stunden begangen, jedes nicht volle Rasterfeld relativ zum Anteil der Stadtfläche im Feld weniger, sodass eine gleichmäßige Bearbeitung des gesamten Stadtgebietes erfolgte. Bei den Begehungen der Rasterfelder wurde darauf geachtet, möglichst die unterschiedlichen vorhandenen Lebensraumtypen zu erfassen. Im Wesentlichen wurden die zu erfassenden Typen grob mit verbautes Stadtgebiet, Gärten und Parks, Wälder, Ackerflächen und Gewässer eingeteilt und je nach Vorhandensein im Rasterfeld aufgesucht. Um etwaige ziehende Fledermausarten oder Soziallaute von schwer zu bestimmenden Arten zu erfassen, wurde in der Herbstperiode (September-Oktober) jedes Rasterfeld zusätzlich noch eine Stunde begangen. In Abb. 3 sind auf der Karte der Stadt Wien alle Standorte dargestellt, an denen Aufnahmen von Fledermausrufen erfolgten. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 13 von 110

14 Abb. 3 Räumliche Verteilung aller Standorte, an denen positive Fledermausnachweise mit Ultraschall-Detektoren erfolgten. = Wälder; = Parks, Grünanlagen; = Gewässer, = Äcker, Landw. Flächen; = Verbaute Flächen; = Sonstige Flächen. Quelle: MA 22, Querschnittsbereich Geo-Umweltdaten und Controlling. 3.3 Automatische Aufzeichnung von Fledermausrufen Seit 2008 gibt es mit dem batcorder (ecoobs, Nürnberg) ein kommerziell vertriebenes und erstmals für umfangreichen Einsatz geeignetes automatisches Aufzeichnungsgerät für Fledermausrufe. Die batcorder registrieren und speichern Fledermausrufe am jeweiligen Standort. Der Vorteil gegenüber anderen Systemen ist, dass diese Geräte Fledermausrufe von anderen Ultraschallquellen (z. B. Heuschrecken) unterscheiden können. Die aufgezeichneten Rufe werden mit dem Programm bcadmin (ecoobs, Nürnberg) automatisch vermessen und mit dem Programm batident (ecoobs, Nürnberg) in mehreren statistischen Schritten analysiert. Die Ergebnisse werden nachfolgend von Fledermausexperten auf ihre Plausibilität überprüft. Die räumliche Verteilung der Standorte mit batcorder-erhebungen ist in Abb. 4 dargestellt. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 14 von 110

15 Abb. 4 Räumliche Verteilung aller Standorte, an denen batcorder zum Einsatz kamen. = Wälder; = Parks, Grünanlagen; = Gewässer, = Äcker, Landw. Flächen; = Verbaute Flächen; = Sonstige Flächen. Quelle: MA 22, Querschnittsbereich Geo-Umweltdaten und Controlling. 3.4 Netzfänge Zur genauen Bestimmung der Fledermausart, des Geschlechts und des reproduktiven Status, ist es notwendig, Individuen zu fangen. Der Fang mit so genannten Japan-Netzen ist eine übliche Methode, die in avifaunistischen und fledermauskundlichen Untersuchungen eine breite Anwendung findet (z.b. KUNZ & BROCK 1975, BRINKMANN et al. 1996). Im Rahmen der Studie wurden von 2008 bis Netzfangaktionen durchgeführt. Die Termine der Netzfangaktionen sind im elektronischen Anhang dokumentiert, die räumliche Verteilung der Netzfangstandorte ist in Abb. 5 ersichtlich. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 15 von 110

16 Abb. 5 Räumliche Verteilung der Netzfangstandorte. = Wälder; = Parks, Grünanlagen; = Gewässer, = Äcker, Landw. Flächen; = Verbaute Flächen; = Sonstige Flächen. Quelle: MA 22, Querschnittsbereich Geo-Umweltdaten und Controlling. 3.5 Weitere Datengrundlagen Die Basis für die vorliegende Untersuchung stellt jene Arbeit dar, welche im Auftrag der Stadt Wien mit dem Schwerpunkt Natura 2000-Gebiete im Jahr 2007 durchgeführt wurde (HÜTTMEIR & REITER 2008). Zu den bereits in dieser Arbeit berücksichtigten Daten wurden weitere Datenquellen berücksichtigt, welche in der Folge kurz dargestellt werden. Frau Dr. G. SCHADEN betreut die Fledermaus-Pflegestation an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die Dokumentation ihrer Findlinge und Pfleglinge wurde in diesen Bericht um die Jahre 2008 bis 2010 ergänzt. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 16 von 110

17 Am Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur (Arbeitsgruppe A. BRUCKNER) wurden zwei Diplomarbeiten zur Quartierwahl von Fledermäusen im Stadtgebiet durchgeführt (KUBISTA 2009 und STÜRZENBAUM 2011). Die im Zuge der Arbeiten erhobenen Daten wurden in die vorliegende Arbeit integriert. Für die Erstellung der Karten wurden mit zwei Ausnahmen nur Daten ab 1990 verwendet. Die Ausnahmen betreffen einen Nachweis des Grauen Langohres aus dem Jahr 1988 und einen Nachweis der Zweifarbfledermaus Der überwiegende Teil (>95%) der Daten stammt jedoch aus den Jahren 2007 bis Artbestimmung Die Bestimmung der Tiere beim Netzfang bzw. bei den Quartierkontrollen erfolgte anhand des Schlüssels von DIETZ & HELVERSEN (2004). Eine genaue Bestimmung von Zwillingsarten, der neu entdeckten Arten oder sehr ähnlicher Arten sind bei einzelnen Individuen oft nur mittels genetischer Analysen eindeutig möglich. Deshalb wurden nach Möglichkeit von Individuen problematischer Fledermausarten Kotproben entnommen, welche zur genetischen Determination verwendet werden können. Im Rahmen dieser Arbeit erfolgte die Bestimmung der angeführten Artenpaare anhand folgender Merkmale bzw. Merkmalskombinationen: Die Unterscheidung von Zwerg- und Mückenfledermaus erfolgte nach DIETZ & HELVERSEN (2004) durch Gegenüberstellung mehrerer Merkmale. Vor allem Färbung von Gesicht, Ohrgrund, Flughäuten und Penis, durchgehende oder getrennte Flügelzellen, Schnauze mit oder ohne Höcker zwischen den Nasenlöchern, sowie mit Einschränkung, das Verhältnis des 2. und 3. Gliedes des 3. Fingers (vgl. SENDOR et al. 2002) dienten hierbei als Unterscheidungskriterien. Von der Gattung Plecotus (Langohren) gibt es in Europa mittlerweile fünf Arten, von denen drei auch in Österreich vorkommen. Zu den schon lange bekannten Braunen und Grauen Langohren (Plecotus auritus bzw. P. austriacus) wurde durch Forschungen von KIEFER & VEITH (2002) und SPITZENBERGER et al. (2002 und 2003) eine dritte Art entdeckt: Plecotus macrobullaris. Die Unterscheidung erfolgte anhand der in DIETZ & HELVERSEN (2004) beschriebenen Merkmalskombination von Daumen- und Daumenkrallenlänge, Hinterfußlänge und behaarung, Größe der Überaugenwarzen, Unterlippen-Dreieck sowie Penisform und Färbung. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 17 von 110

18 Seit den Arbeiten von GAUCKLER & KRAUS (1970) werden die Kleine Bartfledermaus - Myotis mystacinus und die Große Bartfledermaus - Myotis brandtii unterschieden. Da durch genetische Untersuchungen mittlerweile festgestellt wurde, dass diese beiden Arten trotz großer Ähnlichkeiten nicht näher verwandt sind, werden nun die Namen Bartfledermaus (M. mystacinus) und Brandtfledermaus (M. brandtii) verwendet wurde aus Griechenland eine weitere Bartfledermaus, die Nymphenfledermaus Myotis alcathoe, beschrieben (HELVERSEN et al. 2001). Diese neue Art wurde mittlerweile auch in Spanien, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Bulgarien, Albanien, Polen (DIETZ et al. 2007) und Österreich (SPITZENBERGER et al. 2008) nachgewiesen. Es ist daher sehr wichtig, sämtliche Bartfledermäuse sehr genau zu bestimmen bzw. Kotproben für spätere Analysen aufzubewahren. Die Unterscheidung im Rahmen dieser Untersuchung erfolgte ebenfalls anhand des Schlüssels von DIETZ & HELVERSEN (2004). 3.7 Einschätzung des Erhaltungszustandes Die Einschätzung des Erhaltungszustandes der Arten und die verbale Bezeichnung desselben orientieren sich an der Studie Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzgüter (ELLMAUER 2005). Die darin für Fledermäuse erarbeiteten Leitlinien (REITER 2005) konnten nicht immer vollständig umgesetzt werden, da die Datenlage für einzelne Indikatoren unzureichend war. Die Interpretation der Einschätzungen für den jeweiligen Erhaltungszustand erfolgte nach den von ELLMAUER (2005) vorgegebenen Wertstufen: A = hervorragender Erhaltungszustand B = guter Erhaltungszustand C = durchschnittlicher bis beschränkter Erhaltungszustand Hierbei ist zu beachten, dass diese Wertstufen für den Bericht der Mitgliedsländer an die EU- Kommission nach Artikel 17 der FFH-Richtlinie geändert wurden: FV = Favourable U1 = Unfavourable Inadequate U2 = Unfavourable Bad XX = Unknown Damit ergibt sich eine Diskrepanz in der Beurteilung der Ergebnisse in Form der Wertstufen für die Bewertung B bzw. die korrespondierende Bewertung U1, die nach ELLMAUER Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 18 von 110

19 (2005) einen günstigen Erhaltungszustand darstellt, im Bericht auf Basis der Biogeographischen Regionen jedoch einen ungünstigen Erhaltungszustand. Für Fledermausarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie wird die Einschätzung des Erhaltungszustandes für ganz Wien aufgrund bestehender Untersuchungen und verfügbarer Daten vorgenommen. Als Grundlage dafür dient die Definition gemäß Wiener Naturschutzgesetz 11 (5). Demnach ist der Erhaltungszustand einer Art dann günstig, wenn im natürlichen Verbreitungsgebiet dieser Art genügend geeignete Lebensräume sowie eine ausreichende Anzahl von Exemplaren für die Besiedlung von geeigneten Lebensräumen vorhanden sind. Im Detail wurde die Einstufung der Anhang IV-Arten in Anlehnung an die Empfehlungen für die Erfassung und Bewertung von Arten als Basis für das Monitoring nach Artikel 11 und 17 der FFH-Richtlinie in Deutschland (SCHNITTER et al. 2006) vorgenommen. In dieser Arbeit werden detaillierte Indikatoren für die einzelnen Arten angegeben, welche jedoch vielfach nur unter großem Aufwand zu erheben sind. Daher wurde für viele Indikatoren nur eine Einschätzung für die Stadt Wien vorgenommen. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 19 von 110

20 4. Genehmigung Für den Netzfang von Fledermäusen ist eine naturschutzrechtliche Genehmigung erforderlich, da Fledermäuse wie zuvor erwähnt naturschutzrechtlich geschützt sind. Die Genehmigung wurde mit der Auftragsvergabe durch das Magistrat der Stadt Wien, MA 22, erteilt. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 20 von 110

21 5. Ergebnisse 5.1 Gesamtübersicht Im Rahmen der Studie konnten 20 Fledermausarten aktuell für Wien belegt werden (Tab. 1). Darunter befinden sich 5 Fledermausarten, die im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgelistet sind und zahlreiche österreichweit gefährdete und sogar stark gefährdete Arten (SPITZENBERGER 2005). Für zumindest sieben Arten gelangen Reproduktionsnachweise bzw. -hinweise. Bis 1988 waren 16 Fledermausarten für das Wiener Stadtgebiet bekannt (SPITZENBERGER 1990). Zwei Arten, die Mückenfledermaus und die Nymphenfledermaus waren zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht beschrieben. Nachweise für Wimperfledermaus, Weißrandfledermaus und Alpenfledermaus fehlten damals. In der Säugetierfauna Österreichs (SPITZENBERGER 2001) finden sich bereits 19 Arten für das Stadtgebiet. Darunter die Brandtfledermaus, welche in der vorliegenden Arbeit nicht bestätigt werden konnte. Neu für das Stadtgebiet ist hingegen der Nachweis der Nymphenfledermaus, die erst 2001 mit Nachweisen aus Griechenland und Ungarn als Art beschrieben wurde (DIETZ et al. 2007). Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 21 von 110

22 Tab. 1 Übersicht über die im Rahmen der Studie nachgewiesenen Fledermausarten. Die Tabelle gibt die Nachweisart, den Schutzstatus nach der FFH-Richtlinie und der Roten Liste der gefährdeten Säugetiere Österreichs (SPITZENBERGER 2005) an. Nachweisart: Q = Quartierfund, N = Netzfang, D = Detektornachweis (inkl. batcorder-aufzeichnungen), S = Sonstige Nachweise (z.b. Findlinge, Literaturdaten) Fledermausart Nachweisart FFH-Richtlinie Rote Liste Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros Wasserfledermaus Myotis daubentonii Bartfledermaus Myotis mystacinus Nymphenfledermaus Myotis alcathoe Fransenfledermaus Myotis nattereri Wimperfledermaus Myotis emarginatus Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Mausohr Myotis myotis Abendsegler Nyctalus noctula Kleinabendsegler Nyctalus leisleri Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus Rauhhautfledermaus Pipistrellus nathusii Weißrandfledermaus Pipistrellus kuhlii Alpenfledermaus Hypsugo savii Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus Mopsfledermaus Barbastella barbastellus Braunes Langohr Plecotus auritus Graues Langohr Plecotus austriacus Q II, IV VU N, D IV LC N, S IV NT N, D IV -- N, D IV VU N, D, S II, IV VU N, D, S II, IV VU N, D, S II, IV LC Q, N, D, S IV NE N, D, S IV VU N, D, S IV NT Q, N, D, S IV DD Q, N, D, S IV NE Q, N, D, S IV VU Q, D, S IV EN N, D, S IV NE Q, N, D, S IV VU N, D, S II, IV VU Q, N IV VU N, S IV LC Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 22 von 110

23 5.2 Fledermausarten des Anhangs II und IV der FFH-Richtlinie Die Reihung und Bezeichnung der Fledermausarten folgt jener in DIETZ et al. (2007) Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros Das weltweite Verbreitungsgebiet der Kleinen Hufeisennase reicht im Westen von Irland bis Kaschmir im Osten sowie bis Nordafrika im Süden. In Europa ist diese Art in West-, Mittelund Südeuropa weit verbreitet, zeigte aber vor allem in nördlichen Ländern und in manchen Regionen Mitteleuropas negative Populationstrends bis hin zum völligen Verschwinden (SCHOFIELD 1999). In Österreich ist die Kleine Hufeisennase weit verbreitet, jedoch mit erheblichen regionalen Bestandsunterschieden. Während im Norden (Waldviertel) die Besiedlungsdichte gering ist, kann sie im Süden (Kärnten, Steiermark) als sehr hoch angesehen werden, in Nordtirol ist von der Kleinen Hufeisennase nur eine Restpopulation bekannt (REITER 2002, SPITZENBERGER 2001). Abb. 6 Subadulte Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros). Foto: W. Forstmeier Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 23 von 110

24 Nachweise in Wien Die aktuellen Sommernachweise in Wien beschränken sich auf zwei Quartiere im Lainzer Tiergarten: eine mögliche kleine Wochenstube im Nebengebäude der Forstverwaltung und ein Einzelquartier im Keller der Hermes-Villa (Abb. 7). SPITZENBERGER (1990) führt die Wochenstube im Lainzer Tiergarten, zwei Einzelquartiere in Wien 23 und zwei ältere Herbstfunde (1969, 1974) in Wien 3 und Wien 10 an. Abb. 7 Aktuelle Nachweise der Kleinen Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) im Stadtgebiet von Wien. = Wälder; = Parks, Grünanlagen; = Gewässer, = Äcker, Landw. Flächen; = Verbaute Flächen; = Sonstige Flächen. Quelle: MA 22, Querschnittsbereich Geo- Umweltdaten und Controlling. Erhaltungszustand Der Erhaltungszustand der Kleinen Hufeisennase wird nur für das Natura 2000-Gebiet Lainzer Tiergarten eingeschätzt. A. Population Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 24 von 110

25 A.1. Population Wochenstube: In Wien konnte während der Studie nur die bekannte Wochenstube bestätigt werden. Aufgrund der Kotmenge und anhand der mündlichen Mitteilung von DI JANDA muss von nur wenigen Individuen in der Forstverwaltung im Lainzer Tiergarten ausgegangen werden. Nach SPITZENBERGER (1990) waren 1982 acht und 1988 sechs adulte Tiere anwesend. Es bleibt zudem abzuklären, ob die Population überhaupt noch reproduziert. Konkrete Daten über Populationsveränderungen liegen nicht vor. Eine Bewertung des Wochenstubenquartiers erfolgt aufgrund der geringen Individuenzahl mit C. A.2. Population Winterquartiere: Winterquartiere sind aus Wien aktuell keine bekannt, es wird daher keine Bewertung dieses Parameters vorgenommen. Es ergibt sich somit eine Bewertung der Population mit C. B. Habitatqualität B.1. Jagdgebiet: Der Bewaldungsgrad im Umkreis von 2,5 km um die Wochenstube beträgt mehr als 50 %, das Jagdgebiet wird daher mit A bewertet. B.2. Störungspotenzial der Quartiere: Die einzige Wochenstube in Wien weist ein geringes Störungspotential auf, da der Dachboden kaum begangen wird und auch keine Umbauten geplant sind. Jedoch erfolgt keine regelmäßige Betreuung durch Fledermausexperten oder durch geschulte Quartierbetreuer und der Indikator wird daher mit B eingestuft. B.3. Störungspotenzial der Winterquartiere: Da die korrespondierenden Winterquartiere nicht bekannt sind, entfällt die Bewertung dieses Parameters. Aus den Bewertungen für das Jagdgebiet (A) und der Wochenstube (B) ergibt sich eine Bewertung der Habitatqualität mit B. Für die Kleine Hufeisennase in Wien ergibt sich aus den einzelnen Indikatoren ein durchschnittlicher bis beschränkter Erhaltungszustand (C). Gefährdung Nach den Roten Listen gefährdeter Tiere Österreichs von SPITZENBERGER (2005) gilt die Kleine Hufeisennase als gefährdet, in der FFH-Richtlinie wird sie in den Anhängen II und IV aufgelistet (ANONYMUS 1992). Eine potenzielle Gefährdung der Kolonie der Kleinen Hufeisennase im Lainzer Tiergarten trifft derzeit vor allem durch Störungen im Quartier selber zu. Besonders bei allfälligen Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 25 von 110

26 notwendigen Umbauarbeiten oder Renovierungen ist das Quartier potenziell gefährdet (vgl. REITER & ZAHN 2006). Da die korrespondierenden Winterquartiere nicht bekannt sind, kann eine Gefährdungseinschätzung derselben nicht erfolgen, eine Gefährdung ist aber anzunehmen. Schutzmaßnahmen Prioritär ist naturgemäß die Abklärung des Status der Wochenstubenkolonie und die Erhaltung derselben. Da kein unmittelbares Störungspotenzial erkennbar war, sollten die Qualität der Ausflugsöffnungen, die Temperaturbedingungen (z.b. mittels Temperatur Data logger) und die Ausflugswege erhoben und eventuell optimiert werden. Monitoring Ein Monitoring dieser Art in Wien kann nur anhand der Individuenzahlen in der Wochenstube erfolgen. Dazu muss von Fledermausexperten Mitte Juli jährlich eine Zählung der Tiere in der Wochenstube durchgeführt werden. Gleichzeitig soll dabei immer auch die angrenzende Hermesvilla kontrolliert werden Wimperfledermaus Myotis emarginatus Die Wimperfledermaus ist in Europa vor allem in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet, die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft von den Niederlanden über Südpolen bis zu Krim und Kaukasus. Weltweit ist diese Art neben den Vorkommen in Europa noch in Südwest- und Zentralasien sowie in Nordafrika anzutreffen (CERVENÝ 1999). In Österreich hat die Art ihren Verbreitungsschwerpunkt im Osten und Südosten des Landes, Vorkommen gibt es weiters im oberen Inntal, teilweise in Oberösterreich (SPITZENBERGER 2001) und im Salzburger Flachgau. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 26 von 110

27 Abb. 8 Wimperfledermaus (Myotis emarginatus). Foto: Unbekannt Nachweise in Wien Insgesamt gelangen nur wenige Nachweise der Wimperfledermaus für das Wiener Stadtgebiet. Zusätzlich zu den vier Nachweisen vor 2007 konnten zwei weitere Nachweise mittels batcorder erbracht werden. Die Funde betreffen den Wienerwald und den Süden Wiens (Abb. 9). Ein Netzfang eines weiblichen Individuums gelang Ende August 2007 nördlich der Diana- Wiese im Lainzer Tiergarten, ein weiterer Netzfang erfolgte 2001 in Liesing (BAAR & PÖLZ 2002). Des Weiteren wurde 2007 im 14. Bezirk ein weibliches Individuum gefunden, welches an die Pflegestation an der Veterinärmedizinischen Universität überstellt und später wieder freigelassen wurde (SCHADEN schriftl.). Zwei weitere Zufallsfunde erfolgten in Liesing (BAAR & PÖLZ 2002). In SPITZENBERGER (1990) und (2001) werden keine Nachweise der Wimperfledermaus in Wien angeführt. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 27 von 110

28 Abb. 9 Aktuelle Nachweise der Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) im Stadtgebiet von Wien. = Wälder; = Parks, Grünanlagen; = Gewässer, = Äcker, Landw. Flächen; = Verbaute Flächen; = Sonstige Flächen. Quelle: MA 22, Querschnittsbereich Geo- Umweltdaten und Controlling. Erhaltungszustand Da für diese Art in Wien bislang weder Wochenstuben- noch Winterquartiere gefunden werden konnten, ist eine Einschätzung des Erhaltungszustandes nach REITER (2005) nicht möglich. Für die Wimperfledermaus ist eine Einschätzung des Erhaltungszustandes aufgrund fehlender Quartierfunde und der insgesamt wenigen Funde derzeit nicht sinnvoll. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 28 von 110

29 Gefährdung Nach den Roten Listen gefährdeter Tiere Österreichs von SPITZENBERGER (2005) gilt die Wimperfledermaus als gefährdet, in der FFH-Richtlinie wird sie in den Anhängen II und IV aufgelistet (ANONYMUS 1992). Als im Sommer gebäudebewohnende Fledermausart ist die Wimperfledermaus durch Störungen in den Quartieren, aber auch durch Umbauten derselben potenziell gefährdet. Schutzmaßnahmen Für die Wimperfledermaus in Wien können aufgrund der wenigen Funde derzeit kaum spezielle Schutzmaßnahmen vorgeschlagen werden. Als gebäudebewohnende Fledermausart ist sie auf das Wohlwollen der Quartierbesitzer angewiesen und eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit von großer Bedeutung. Sollten Quartiere bekannt werden, sind diese entsprechend zu schützen, d.h. es ist durch eine regelmäßige Betreuung sicherzustellen, dass die Quartiere erhalten bleiben. Monitoring Ein Monitoring dieser Art ist derzeit aufgrund fehlender Quartierfunde kaum umsetzbar. Ein Monitoring mittels automatischer Registriereinheiten ist theoretisch denkbar, aufgrund der offenbar geringen Dichte jedoch sehr aufwändig und daher wenig sinnvoll Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Die Bechsteinfledermaus ist weltweit von Westeuropa bis zum Kaukasus verbreitet, in Europa erstreckt sich das Vorkommen von der Iberischen Halbinsel bis Moldavien, die nördlichsten Nachweise stammen aus Südschweden und Südengland (SCHLAPP 1999). In Österreich ist diese Art mit Ausnahme eines Nachweises in Osttirol und mehreren Nachweisen in Kärnten vor allem aus dem Osten des Landes bekannt (eigene Daten der KFFÖ, SPITZENBERGER 2001). Nachweise in Wien Von der Bechsteinfledermaus gelangen im Rahmen der Erhebungen mehrere neue Nachweise mittels Netzfang und batcorder, sodass für den Wienerwald ein weiteres Vorkommen belegt ist und ein solches auch für den Tiergarten Schönbrunn angenommen werden kann (Abb. 10). Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 29 von 110

30 Mit den Fängen von trächtigen ( , Lainzer Tiergarten) und laktierenden ( , Gütenbachtal) Weibchen ist auch die aktuelle Fortpflanzung dieser Art für Wien belegt. Weitere Fänge gelangen an der Höhenstraße und bei Mauerbach. Am gelang der Fang eines männlichen Individuums im Lainzer Tiergarten (Bereich Kaltbründlwiese), ebenso konnten BAAR & PÖLZ (2002) einen Nachweis eines Weibchens im südlich an den Lainzer Tiergarten anschließenden Wald durch Netzfang erbringen. Ein männlicher Findling dieser Art vom Hebbelplatz (Wien 10) wurde an die Pflegestation der Veterinärmedizinischen Universität weitergeleitet. SPITZENBERGER (1990) erwähnt neben zwei Netzfängen im Lainzer Tiergarten (ein Weibchen und ein Männchen) nur historische Nachweise (älter als 50 Jahre). In der Säugetierfauna Österreichs werden zudem zwei weitere Sommerfunde für Wien angeführt (SPITZENBERGER 2001). Abb. 10 Aktuelle Nachweise der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) im Stadtgebiet von Wien. = Wälder; = Parks, Grünanlagen; = Gewässer, = Äcker, Landw. Flächen; = Verbaute Flächen; = Sonstige Flächen. Quelle: MA 22, Querschnittsbereich Geo- Umweltdaten und Controlling. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 30 von 110

31 Abb. 11 Die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) kommt vor allem im Wienerwald vor. Foto: A. Müller Erhaltungszustand Der Erhaltungszustand der Bechsteinfledermaus wird nur für das Natura 2000-Gebiet Lainzer Tiergarten eingeschätzt. Diese Einschätzung ist vermutlich auch für größere Teile des Wienerwaldes zutreffend. A. Population A.1. Population Wochenstube: Im Zuge dieser Studie konnten keine Hinweise auf Wochenstuben der Bechsteinfledermaus gefunden werden. Der aktuelle Nachweis eines trächtigen Weibchens, wie auch die älteren Nachweise (BAAR & PÖLZ 2002, SPITZENBERGER 1990), legen nahe, dass im Lainzer Tiergarten weiterhin Wochenstuben dieser schwierig nachzuweisenden Art vorhanden sind. A.2. Population Winterquartiere: Winterquartiere sind aus Wien keine bekannt, es wird daher keine Bewertung dieses Parameters vorgenommen. Eine Bewertung der Population nach REITER (2005) ist aufgrund fehlender Daten nicht möglich. Eine subjektive Einschätzung der Population anhand der vorliegenden Daten legt eine Einstufung mit B nahe. Diese Einschätzung sollte aber im Rahmen einer eigenen Studie (z.b. Diplomarbeit mittels Radio-Telemetrie) überprüft werden. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 31 von 110

32 B. Habitatqualität B.1. Wald: Der Wald im Lainzer Tiergarten ist in weiten Teilen von bodenständigen Laubmischwäldern mit einem Alter von bis zu 400 Jahren geprägt. Die Strauchschicht ist an den aktuellen Fundorten wenig ausgeprägt, der Kronenschluss beträgt dort ca %. Es erfolgt eine Bewertung mit B. B.2. Sonderstrukturen im Wald: Das Vorhandensein wassergeprägter Strukturen und weiterer Strukturen (Lichtungen, Wegsäume, strukturreiche Waldränder) führt zu einer Bewertung mit A. B.3. Quartierangebot im Wald: Genaue Angaben zur Häufigkeit von Baumhöhlen fehlen. Die zahlreichen Nachweise anderer baumhöhlenbewohnender Fledermausarten, die hohe Dichte an Spechten und der hohe Altholzbestand legen eine subjektive Bewertung mit A nahe. B.4. Störungspotential in Winterquartieren: da keine Winterquartiere bekannt sind, entfällt die Bewertung dieses Parameters. Aus den Bewertungen für das Jagdgebiet (B) und das Quartierangebot im Wald (A) ergibt sich eine Bewertung der Habitatqualität mit B. Für die Bechsteinfledermaus im Lainzer Tiergarten ergibt sich aus den einzelnen Indikatoren ein guter Erhaltungszustand (B). Gefährdung Nach den Roten Listen gefährdeter Tiere Österreichs von SPITZENBERGER (2005) gilt die Bechsteinfledermaus als gefährdet, in der FFH-Richtlinie wird sie in den Anhängen II und IV aufgelistet (ANONYMUS 1992). Da sowohl die Quartiere als auch die Nahrungshabitate der Bechsteinfledermaus hauptsächlich im Wald liegen, zeigt diese Art die stärkste Abhängigkeit vom Wald. Eine Gefährdung dieser Art geht daher vor allem von der Forstwirtschaft aus. Schutzmaßnahmen Die Bechsteinfledermaus ist durch naturnahe Waldwirtschaft förderbar. Sie bevorzugt Laubwald mit einer ausgewogenen Strukturierung und einem mehrschichtigen Bestandesaufbau (Zwischen-Strauchschicht Deckung 15-30%). Aufgrund ihrer Langlebigkeit (bis 20 Jahre), ihrer hohen Ortstreue, den in sich geschlossenen sozialen Einheiten (kleine Wochenstubenverbände), einem kleinen Aktionsradius und einer hohen Anzahl an benötigten geeigneten Quartieren (bis zu 50 Quartiere pro Wochenstubenverband) ist ein kolonieorientierter Schutz erforderlich. Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Seite 32 von 110

Fledermäuse. Bildbestimmungsschlüssel anhand von Schädelmerkmalen. Joachim Jenrich, Paul-Walter Löhr, Franz Müller, Henning Vierhaus

Fledermäuse. Bildbestimmungsschlüssel anhand von Schädelmerkmalen. Joachim Jenrich, Paul-Walter Löhr, Franz Müller, Henning Vierhaus Fledermäuse Bildbestimmungsschlüssel anhand von Schädelmerkmalen Joachim Jenrich, Paul-Walter Löhr, Franz Müller, Henning Vierhaus Verein für Naturkunde in Osthessen e.v. in Kooperation mit dem Biosphärenreservat

Mehr

Kernbereiche der städtischen Biodiversität

Kernbereiche der städtischen Biodiversität Kernbereiche der städtischen Biodiversität Fledermäuse im Hamburger Siedlungsbereich Dipl.-Biol. Holger Reimers StadtNatur Bedeutung und Perspektiven der städtischen Biodiversität Einführung Heimische

Mehr

Die Bedeutung von Felswänden und Steinbrüchen für Fledermäuse.

Die Bedeutung von Felswänden und Steinbrüchen für Fledermäuse. Die Bedeutung von Felswänden und Steinbrüchen für Fledermäuse. Wieser D., Mixanig H., Krainer K., Bruckner A., Reiter G. Foto: Wieser Fledermäuse und Felswände v Felswände sind primäre bzw. natürliche

Mehr

Rote Liste der in Österreich gefährdeten Säugetierarten (Mammalia)

Rote Liste der in Österreich gefährdeten Säugetierarten (Mammalia) Rote Liste der in sterreich gefährdeten Säugetierarten (Mammalia) Von Kurt Bauer und Friederike Spitzenberger Naturhistorisches Museum, Wien SÄUGETIERE: 43 von 82 Arten sind gefährdet (= 52%) A.O Gefährdungskategorien

Mehr

Fledermäuse im Nationalpark Thayatal

Fledermäuse im Nationalpark Thayatal Fledermäuse im Nationalpark Thayatal Endbericht erstellt von Ulrich Hüttmeir & Mag. Dr. Guido Reiter Wien und Alkoven, 30.12.2010 INHALT 1 EINLEITUNG...5 1.1 Projektziele... 5 1.2 Fragestellungen... 5

Mehr

Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern. Fledermausbestimmung

Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern. Fledermausbestimmung Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern Fledermausbestimmung Ausgabe 2012 1 Bestimmungsschlüssel für die Fledermäuse Bayerns In Anlehnung an: O. v. Helversen (2004): Bestimmungsschlüssel für

Mehr

Fledermäuse. im Naturpark Obst-Hügel-Land. Endbericht

Fledermäuse. im Naturpark Obst-Hügel-Land. Endbericht Fledermäuse im Naturpark Obst-Hügel-Land Endbericht erstellt von Mag. Dr. Guido Reiter, Julia Kropfberger, Mag. Simone Pysarczuk & Mag. Isabel Schmotzer Dezember 2009 Koordinationsstelle für Fledermausschutz

Mehr

WASSERFLEDERMAUS (Myotis daubentonii)

WASSERFLEDERMAUS (Myotis daubentonii) Nill KLEINE HUFEISENNASE (Rhinolophus hipposideros) Kleine, wärmeliebende und im Bayerischen Wald am seltensten vorkommende Art. Die Kleine Hufeisennase hat oberseits ein hellbraunes Fell. Die Unterseite

Mehr

Fledermäuse in Niederösterreich

Fledermäuse in Niederösterreich Fledermäuse in Niederösterreich 2012 2015 Erfassung, Evaluierung, Monitoring, Schutz und Öffentlichkeitsarbeit Endbericht erstellt von Maga. Katharina Bürger, Ulrich Hüttmeir BSc & Mag. Dr. Guido Reiter

Mehr

Bestimmung von Waldfledermäusen in Rund- und Flachkästen

Bestimmung von Waldfledermäusen in Rund- und Flachkästen Bestimmung von Waldfledermäusen in Rund- und Flachkästen Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern Dr. Andreas Zahn Andreas.Zahn@iiv.de Mit Bildern von Matthias Hammer und Andreas Zahn 1 A: Ohren

Mehr

A98 Zwischenstand der Kartierung Juli Fledermäuse, Reptilien & Haselmäuse. Treffen der ökologischen Begleitgruppe

A98 Zwischenstand der Kartierung Juli Fledermäuse, Reptilien & Haselmäuse. Treffen der ökologischen Begleitgruppe A98 Zwischenstand der Kartierung Juli 2014 Fledermäuse, Reptilien & Haselmäuse Treffen der ökologischen Begleitgruppe 16.07.2014 Fledermäuse Bisherige Standorte 2014 Legende %2 Batcorder Netzfänge Untersuchungsraum

Mehr

Fledermäuse an Felswänden und Steinbrüchen im Tiroler Oberinntal

Fledermäuse an Felswänden und Steinbrüchen im Tiroler Oberinntal Fledermäuse an Felswänden und Steinbrüchen im Tiroler Oberinntal Fledermaustagung 20.10.2012 BOKU Wien Diplomarbeit Sophie Anna Riccabona Betreut durch Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Erwin Meyer Mag. Anton Vorauer

Mehr

Nyctalus noctula. Fauna-Flora-Habitat - Gebiet Silberberg Abendsegler. Steckbrief

Nyctalus noctula. Fauna-Flora-Habitat - Gebiet Silberberg Abendsegler. Steckbrief Abendsegler Nyctalus noctula Über Gewässern, Waldlichtungen oder Parkanlagen Specht- und Baumhöhlen, Fledermauskästen Baumhöhlen, aber auch Fels- oder Mauerspalten Der Abendsegler ist eine große, im Bayerischen

Mehr

Biologie, Ökologie und Naturschutzbiologie einheimischer Fledermäuse

Biologie, Ökologie und Naturschutzbiologie einheimischer Fledermäuse Biologie, Ökologie und Naturschutzbiologie einheimischer Fledermäuse Mag. Dr. Guido Reiter Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) Empfehlenswerte Bücher Dietz C.,

Mehr

Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Dörfern und Städten

Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Dörfern und Städten fl Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 76 Matthias Simon, Sandra Hüttenbügel und Janna Smit-Viergutz unter Mitarbeit von Peter Boye Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Dörfern

Mehr

FFH-Monitoring in Thüringen und Berichtsbeitrag für die Berichtsperiode Vorstellung erster Ergebnisse

FFH-Monitoring in Thüringen und Berichtsbeitrag für die Berichtsperiode Vorstellung erster Ergebnisse FFH-Monitoring in Thüringen und Berichtsbeitrag für die Berichtsperiode 2013-2018 Vorstellung erster Ergebnisse Stiftung FLEDERMAUS Ergebnisse und Interpretation des Monitorings ausgewählter Arten: 3.

Mehr

NATURA 2000 Artenvielfalt der Bergwälder Gerald Gimpl 21. November 2017, Oktogon am Himmel

NATURA 2000 Artenvielfalt der Bergwälder Gerald Gimpl 21. November 2017, Oktogon am Himmel Gimpl NATURA 2000 Artenvielfalt der Bergwälder Gerald Gimpl 21. November 2017, Oktogon am Himmel Kontakt: Kuratorium Wald, Alser Straße 37/16, 1080 Wien Tel 01/406 59 38 15, gerald@wald.or.at Alpenschutz

Mehr

Infoveranstaltung Entwicklung der ehemaligen Kiesgrube Lebatz

Infoveranstaltung Entwicklung der ehemaligen Kiesgrube Lebatz Infoveranstaltung Entwicklung der ehemaligen Kiesgrube Lebatz 1. Februar 2016 Herzlich willkommen!!! Unsere Hauptziele grob skizziert Umweltschutz in unserer Gemeinde Schutz des Erholungs- und Lebensraumes

Mehr

Bilanzierung des Glücksspiraleprojektes Ermittlung und Schutz von Fledermausquartieren in der Stadt Augsburg

Bilanzierung des Glücksspiraleprojektes Ermittlung und Schutz von Fledermausquartieren in der Stadt Augsburg Bilanzierung des Glücksspiraleprojektes Ermittlung und Schutz von Fledermausquartieren in der Stadt Augsburg Gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der GlücksSpirale Landesbund für Vogelschutz

Mehr

Kleine Übersicht über die Rufe unserer Fledermäuse

Kleine Übersicht über die Rufe unserer Fledermäuse Kleine Übersicht über die Rufe unserer Fledermäuse Eva Kriner Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern Kirchplatz 6 82211 Herrsching Email: eva.kriner@t-online.de Zwergfledermaus (Pipistrellus

Mehr

Populationsstruktur. Wochenstube. Wochenstube. Wochenstube. Individuen. Individuen. Individuen

Populationsstruktur. Wochenstube. Wochenstube. Wochenstube. Individuen. Individuen. Individuen Inhalt Evolution und Artenvielfalt Morphologie Ökomorphologie Reproduktionsbiologie Populationsbiologie Ultraschall-Echoorientierung Nahrungsökologie Jagdverhalten Quartierökologie Verhalten Winterschlaf

Mehr

Windpotenzialflächenn Gemeinde Schlangenn Potenzial für Fledermäuse

Windpotenzialflächenn Gemeinde Schlangenn Potenzial für Fledermäuse Windpotenzialflächenn Gemeinde Schlangenn Potenzial für Fledermäuse Simon & Widdig GbR Büro für Landschaftsökologie November 2012 Im Auftrag von Kortemeier Brokmann, Herford Auftraggeber: Kortemeier Brokmann

Mehr

FFH-LEBENSRAUMTYPEN IM WALD & ART. 17-BERICHT

FFH-LEBENSRAUMTYPEN IM WALD & ART. 17-BERICHT FFH-LEBENSRAUMTYPEN IM WALD & ART. 17-BERICHT MARIA STEJSKAL-TIEFENBACH, THOMAS ELLMAUER FFH-LEBENSRAUMTYPEN IM WALD INHALT Wald in Österreich Waldtypen und Wald-Lebensraumtypen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

Mehr

Windpotenzialflächen Stadt Bad Salzuflen Potenzial für Fledermäuse

Windpotenzialflächen Stadt Bad Salzuflen Potenzial für Fledermäuse Windpotenzialflächen Stadt Bad Salzuflen Potenzial für Fledermäuse Simon & Widdig GbR Büro für Landschaftsökologie November 2013 Im Auftrag von Kortemeier Brokmann, Herford Auftraggeber: Kortemeier Brokmann

Mehr

Europäische Schutzgebiete (Fauna-Flora-Habitat-RL) im Rheingau:

Europäische Schutzgebiete (Fauna-Flora-Habitat-RL) im Rheingau: Europäische Schutzgebiete (Fauna-Flora-Habitat-RL) im Rheingau: 13 Fledermausarten im Rheingau (Beispiele): Bartfledermaus (Myotis mystacinus/brandtii) Großes Mausohr (Myotis myotis) Fledermausarten im

Mehr

Fledermauskundliche Erhebung im geforderten Natura 2000 Erweiterungsgebiet AT Raabklamm : Raabklamm - Weizklamm

Fledermauskundliche Erhebung im geforderten Natura 2000 Erweiterungsgebiet AT Raabklamm : Raabklamm - Weizklamm Oliver Gebhardt & Mag. a Claudia Gebhardt Fledermauskundliche Erhebung im geforderten Natura 2000 Erweiterungsgebiet AT2233000 Raabklamm : Raabklamm - Weizklamm Im Auftrag des Infozentrums Gutenberg- Raabklamm,

Mehr

Auftragnehmer: Dipl. Biol. Dr. Dieter von Bargen - Faunistische und Floristische Erfassung - Landschaftsplanung

Auftragnehmer: Dipl. Biol. Dr. Dieter von Bargen - Faunistische und Floristische Erfassung - Landschaftsplanung Erfassung der Fledermäuse sowie Bewertung der Bedeutung der Fläche für diese Artengruppe im Bereich des Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 88 Ostendorfer Straße 13 Eichenhof Gemeinde Worpswede Auftraggeber:

Mehr

Tal der Fledermäuse: Urwald-Fledermaus nachgewiesen

Tal der Fledermäuse: Urwald-Fledermaus nachgewiesen 19.02.2015 Tal der Fledermäuse: Urwald-Fledermaus nachgewiesen Forschungsprojekt von Land NÖ und Bundesforsten in Europaschutzgebiet - 22 seltene Fledermausarten - Sensationeller Nachweis des Veilchenblauen

Mehr

Rekultivierung des Steinbruchs am Wachenberg Bürgerinformationsveranstaltung. Stadtbibliothek Weinheim,

Rekultivierung des Steinbruchs am Wachenberg Bürgerinformationsveranstaltung. Stadtbibliothek Weinheim, Rekultivierung des Steinbruchs am Wachenberg Bürgerinformationsveranstaltung Stadtbibliothek Weinheim, 15.09.2016 1 Ablauf I. Begrüßung II. Rekultivierungsmaßnahmen im 1. Bauabschnitt III. Vorstellung

Mehr

WEA Siegfriedeiche. Sachstandsbericht

WEA Siegfriedeiche. Sachstandsbericht WEA Siegfriedeiche Sachstandsbericht Bürgerveranstaltung am 30.06.2014 Dr. Jörg Weise Ing.- Büro Meier & Weise, Gießen www.meierundweise.de Fachliche Arbeitsgrundlage Bisher durchgeführte Arbeiten Habitat-

Mehr

Vergleich der Aktivität von Fledermäusen an der Isar bei Scharnitz und an der Karwendelbahn-Bergstation im Rahmen des Alpenzug-Projekts 2013

Vergleich der Aktivität von Fledermäusen an der Isar bei Scharnitz und an der Karwendelbahn-Bergstation im Rahmen des Alpenzug-Projekts 2013 Vergleich der Aktivität von Fledermäusen an der Isar bei Scharnitz und an der Karwendelbahn-Bergstation im Rahmen des Alpenzug-Projekts 2013 - Kurzbericht - AK Fledermausschutz der LBV-Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen

Mehr

Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) 55 khz

Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) 55 khz Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) 55 khz - Spannweite 19 cm - Gewicht 4 Gramm - Farbe: Rücken schwarzbraun, Bauch etwas heller, Flughäute und Ohren schwärzlich, generell etwas heller als ihre Zwillingsart

Mehr

:: Fledermäuse heimlich, komplexe Lebensweise und gefährdet

:: Fledermäuse heimlich, komplexe Lebensweise und gefährdet :: 032 :: BIOSKOP 01_2011 :: Thema Jahr des Waldes :: Fledermäuse heimlich, komplexe Lebensweise und gefährdet Wenngleich oft übersehen und nur wenig bekannt, sind Fledermäuse nach den Nagetieren die artenreichste

Mehr

Erfassung der Fledermäuse im Rahmen des Bebauungsplanes Erweiterung der Erfurter Teigwaren GmbH

Erfassung der Fledermäuse im Rahmen des Bebauungsplanes Erweiterung der Erfurter Teigwaren GmbH Erfassung der Fledermäuse im Rahmen des Bebauungsplanes Erweiterung der Erfurter Teigwaren GmbH Auftraggeber: Erfurter Teigwaren GmbH Eugen-Richter-Straße 27 99085 Erfurt Generalplaner: SIGMA PLAN Weimar

Mehr

Fledermäuse und Windkraft in Deutschland. aktuelle Situation und Forschung zur Lösung von Konflikten

Fledermäuse und Windkraft in Deutschland. aktuelle Situation und Forschung zur Lösung von Konflikten Fledermäuse und Windkraft in Deutschland aktuelle Situation und Forschung zur Lösung von Konflikten Dr. Robert Brinkmann, Hannover / Freiburg i. Brsg. Totfunde von Fledermäusen in Deutschland Totunden

Mehr

Populationsentwicklung ausgewählter Fledermausarten in Österreich. Maria Jerabek Guido Reiter Ulrich Hüttmeir

Populationsentwicklung ausgewählter Fledermausarten in Österreich. Maria Jerabek Guido Reiter Ulrich Hüttmeir Populationsentwicklung ausgewählter Fledermausarten in Österreich Maria Jerabek Guido Reiter Ulrich Hüttmeir Inhalt Entwicklung Monitoringprogramm Ergebnisse einzelner Arten Ausblick die Anfänge Kartierungen

Mehr

Tagung Fledermäuse und Windenergie am 6. November Dipl.- .-Biol. Ulf Rahmel

Tagung Fledermäuse und Windenergie am 6. November Dipl.- .-Biol. Ulf Rahmel Methodische Grundlagen für die Berücksichtigung von Fledermäusen in der Regional- und Flächennutzungsplanung sowie in der Bebauungsplanung und im immissionsschutzrechtlichen Zulassungsverfahren Tagung

Mehr

LACON. Fledermäuse und ihr Flugverhalten. Ransmayr, Vondruska & Wanninger OG Technisches Büro für Landschaftsplanung- Consulting

LACON. Fledermäuse und ihr Flugverhalten. Ransmayr, Vondruska & Wanninger OG Technisches Büro für Landschaftsplanung- Consulting Fledermäuse und ihr Flugverhalten Infrarotthermografie in der Fledermausforschung LACON Ransmayr, Vondruska & Wanninger OG Technisches Büro für Landschaftsplanung- Consulting 1080 Wien, Lederergasse 22/8

Mehr

Vorstellung des FFH-Monitorings für ausgewählte Vertreter der Artengruppe der Fledermäuse. Hartmut Geiger

Vorstellung des FFH-Monitorings für ausgewählte Vertreter der Artengruppe der Fledermäuse. Hartmut Geiger Vorstellung des FFH-Monitorings für ausgewählte Vertreter der Artengruppe der Fledermäuse Hartmut Geiger Monitoring-Geschichte 2004: Bewertung, Monitoring und Berichterstattung des Erhaltungszustands Vorbereitung

Mehr

DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE

DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE Erfolgreicher Naturschutz ohne Artenwissen? DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE Beispiele aus dem amtlichen Natur- und Artenschutz Arten- und Biotopschutzprogramm

Mehr

Fledermauserfassung im Rahmen einer Artenschutzrechtlichen Prüfung für den Bebauungsplan Nr. 42, Bahngelände Görlitz Schlauroth

Fledermauserfassung im Rahmen einer Artenschutzrechtlichen Prüfung für den Bebauungsplan Nr. 42, Bahngelände Görlitz Schlauroth Fledermauserfassung im Rahmen einer Artenschutzrechtlichen Prüfung für den Bebauungsplan Nr. 42, Bahngelände Görlitz Schlauroth Bericht August 2014 Auftraggeber: Richter + Kaup Berliner Straße 21, 02826

Mehr

Bechsteinfledermäuse im Naturpark Obst-Hügel-Land Vom Leben einer Waldart in der offenen Kulturlandschaft

Bechsteinfledermäuse im Naturpark Obst-Hügel-Land Vom Leben einer Waldart in der offenen Kulturlandschaft Bechsteinfledermäuse im Naturpark Obst-Hügel-Land Vom Leben einer Waldart in der offenen Kulturlandschaft Julia Kropfberger, Guido Reiter & Isabel Schmotzer Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) mittelgroßen

Mehr

Gleiberger Fledermausnacht

Gleiberger Fledermausnacht Naturschutzbund Wettenberg e. V. und Verein zur Förderung des Natur- und Vogelschutzes Wettenberg e.v. Sonderausgabe Gleiberger Fledermausnacht im Rahmen der Europäischen Fledermausnacht Gemeinschaftsveranstaltung

Mehr

Mögliche Projektwirkungen von Windenergieanlagen (WEA) auf gesetzlich streng geschützte Fledermäuse:

Mögliche Projektwirkungen von Windenergieanlagen (WEA) auf gesetzlich streng geschützte Fledermäuse: Mögliche Projektwirkungen von Windenergieanlagen (WEA) auf gesetzlich streng geschützte Fledermäuse: Verbotstatbestand Zerstörung von Ruhe-/Fortpflanzungsstätten: (Verluste an Quartieren für Fledermäuse,

Mehr

Neues von den Fledermäusen im Naturpark Schönbuch 1)

Neues von den Fledermäusen im Naturpark Schönbuch 1) Neues von den Fledermäusen im Naturpark Schönbuch 1) Ewald Müller Eine erste Übersicht über die im Naturpark Schönbuch lebenden Fledermäuse gaben Kulzer et al. (1993). Zum damaligen Zeitpunkt war das Vorkommen

Mehr

Koordinationsstellen für Fledermausschutz in Bayern

Koordinationsstellen für Fledermausschutz in Bayern Koordinationsstellen für Fledermausschutz in Bayern Department Biologie Lehrstuhl für Tierphysiologie Universität Erlangen Matthias Hammer Staudtstraße 5, 91058 Erlangen Tel.: 09131 852-8788 Email: flederby@biologie.uni-erlangen.de

Mehr

Fledermäuse. Puchheimer Au. in der. Endbericht. Mag. Dr. Guido REITER & Mag. Simone PYSARCZUK

Fledermäuse. Puchheimer Au. in der. Endbericht. Mag. Dr. Guido REITER & Mag. Simone PYSARCZUK Fledermäuse in der Puchheimer Au Endbericht Mag. Dr. Guido REITER & Mag. Simone PYSARCZUK Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) Alkoven, Jänner 2007 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Betrifft: Stellungnahme zum Entwurf (GZ /16) der Flächenwidmungsplanänderung

Betrifft: Stellungnahme zum Entwurf (GZ /16) der Flächenwidmungsplanänderung An die Marktgemeinde Schwarzenbach Markt 4 2803 Schwarzenbach Alexandra Zinterhof Hackbichl 78 2802 Schwarzenbach Betrifft: Stellungnahme zum Entwurf (GZ 3667-7/16) der Flächenwidmungsplanänderung Schwarzenbach

Mehr

Verbreitung und Bestandssituation der Fledermäuse in Bayern unter besonderer Berücksichtigung der Alpen

Verbreitung und Bestandssituation der Fledermäuse in Bayern unter besonderer Berücksichtigung der Alpen Jahrbuch des Vereins zum Schutz der Bergwelt, 67. Jahrgang (2002) 231-240 Verbreitung und Bestandssituation der Fledermäuse in Bayern unter besonderer Berücksichtigung der Alpen von Jennifer Holzhaider

Mehr

Fledermauskundliche Untersuchung

Fledermauskundliche Untersuchung Fledermauskundliche Untersuchung für das Erschließungsgebiet BBP Nr. 15/1 Werner-Areal Albrecht-Dürer-Strasse 63 Stadt Oberasbach Bericht Untersuchungszeitungszeitraum: 25.05. 14.08.2015 Dipl.-Biologin

Mehr

Brandtfledermaus (Große Bartfledermaus) (Myotis brandtii)

Brandtfledermaus (Große Bartfledermaus) (Myotis brandtii) Brandtfledermaus (Große Bartfledermaus) (Myotis brandtii) Beschreibung: Kleine Art, nur wenig größer als die Kleine Bartfledermaus. Erst vor etwa 40 Jahren wurde festgestellt, dass es zwei verschiedene

Mehr

Fledermaus-Forschung in Westösterreich

Fledermaus-Forschung in Westösterreich Fledermaus-Forschung in Westösterreich Aktuelle Beiträge von Ecotone Vortrag: Michael Dobner, Ecotone (Projektmanagement Säugetierkunde & Naturschutz) Tagung: Fledermausforschung in Österreich,, 5. März

Mehr

Fledermauserfassung Deutsch-Ossig im Rahmen des Bebauungsplanes BS06 Deutsch Ossig am Berzdorfer See

Fledermauserfassung Deutsch-Ossig im Rahmen des Bebauungsplanes BS06 Deutsch Ossig am Berzdorfer See Fledermauserfassung Deutsch-Ossig im Rahmen des Bebauungsplanes BS06 Deutsch Ossig am Berzdorfer See Abschlussbericht Auftraggeber: Dr. Markus Ritz Goethestraße 36, 02826 Görlitz Auftragnehmer: Dipl.-Biol.

Mehr

Fledermäuse in den Kernzonen und Wirtschaftwäldern des Biosphärenparks Wienerwald

Fledermäuse in den Kernzonen und Wirtschaftwäldern des Biosphärenparks Wienerwald Fledermäuse des Biosphärenparks Wienerwald 503 Wiss. Mitt. Niederösterr. Landesmuseum 25 503-522 St. Pölten 2014 Fledermäuse in den Kernzonen und Wirtschaftwäldern des Biosphärenparks Wienerwald Guido

Mehr

Fledermäuse in den March-Thaya-Auen

Fledermäuse in den March-Thaya-Auen Fledermäuse in den March-Thaya-Auen Artenvielfalt, Lebensraumbindung und Schutzvorschläge Im Auftrag des WWF Österreich Vorgelegt von Ecotone Vorauer & Walder OG Jänner 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund...

Mehr

Einblick in die Welt der Fledermäuse. Petra Gatz

Einblick in die Welt der Fledermäuse. Petra Gatz Einblick in die Welt der Fledermäuse Petra Gatz Schiessen, dabey zu treffen, was man will. Nehmet Herz und Leber von einer Fledermaus, thut es unter das Bley, wann man Kugeln gießt, so soll man treffen

Mehr

Die Fledermäuse in den Jagdberggemeinden wie nutzen Fledermäuse die Kulturlandschaft? von Amann Georg, Walser Hans & Guido Reiter

Die Fledermäuse in den Jagdberggemeinden wie nutzen Fledermäuse die Kulturlandschaft? von Amann Georg, Walser Hans & Guido Reiter Die Fledermäuse in den Jagdberggemeinden wie nutzen Fledermäuse die Kulturlandschaft? von Amann Georg, Walser Hans & Guido Reiter Abstract A research project about bats in the «Jagdberggemeinden in Vorarlberg,

Mehr

06 Artenschutzrechtliche Vorprüfung

06 Artenschutzrechtliche Vorprüfung 06 Artenschutzrechtliche Vorprüfung zum Bebauungsplan samt örtlicher Bauvorschriften Löhl V, Legelshurst im beschleunigten Verfahren gem. 13a BauGB Fassung für die Offenlage 17.06.2016 Projekt: 1627 Bearbeiter:

Mehr

(Weinviertler Klippenzone) Gänserndorf, Korneuburg, Mistelbach

(Weinviertler Klippenzone) Gänserndorf, Korneuburg, Mistelbach GEBIETSBESCHREIBUNG Biogeografische Region Fläche ges. (ha) Natura 2000-Gebiet kontinental rd. 3.145 ha FFH-Gebiet (Weinviertler Klippenzone) Gebietsnummer Fläche* (ha) Bezirke Gemeinden AT1206A00 rd.

Mehr

Ergänzungssatzung Sandackerstraße, Gemeinde Kusterdingen, Gemarkung Jettenburg

Ergänzungssatzung Sandackerstraße, Gemeinde Kusterdingen, Gemarkung Jettenburg Potenzialabschätzung Artenschutz Ergänzungssatzung Sandackerstraße, Gemeinde Kusterdingen, Gemarkung Jettenburg 12. November 2014 Auftraggeber: Künster Architektur + Stadtplanung Bismarckstrasse 25 72764

Mehr

Untersuchung der Fledermausfauna im Bereich einer ehemaligen Gärtnerei bei Northen (Stadt Gehrden)

Untersuchung der Fledermausfauna im Bereich einer ehemaligen Gärtnerei bei Northen (Stadt Gehrden) Untersuchung der Fledermausfauna im Bereich einer ehemaligen Gärtnerei bei Northen (Stadt Gehrden) Auftraggeber: Stadt Gehrden Rathaus Kirchstr. 1-3 30989 Gehrden Sterntalerstr. 29a D 31535 Neustadt 05032

Mehr

Fachbeitrag Artenschutz zur 3. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 10 Bocksköppen in PW-Veltheim

Fachbeitrag Artenschutz zur 3. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 10 Bocksköppen in PW-Veltheim Fachbeitrag Artenschutz zur 3. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 10 Bocksköppen in PW-Veltheim Stand: November 2013 Bearbeitung: Stadt Porta Westfalica Umweltschutzbeauftragter Sachgebiet

Mehr

Fledermauspotenzialanalyse im Rahmen des B-Planes Dulsberg 6 (Hamburg)

Fledermauspotenzialanalyse im Rahmen des B-Planes Dulsberg 6 (Hamburg) Dipl.-Biol. Björn Leupolt Bestandserfassungen, Gutachten und Monitoring Kakenhaner Weg 7 97 Hamburg Tel.: 0151065595 e-mail: b.leupolt@fledermaus-gutachten.de Fledermauspotenzialanalyse im Rahmen des B-Planes

Mehr

FENA Servicestelle für Forsteinrichtung und Naturschutz

FENA Servicestelle für Forsteinrichtung und Naturschutz HESSEN-FORST Artgutachten 2006 Gutachten zur Datenverdichtung zum Vorkommen von Fledermäusen der Anhänge II und IV in den Naturräumen D18, D36, D38, D39, D40, D41, D44 und D55 FENA Servicestelle für Forsteinrichtung

Mehr

verändert; nach Dr. A. Zahn, Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern

verändert; nach Dr. A. Zahn, Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern C62a Fledermausbeobachtungen Fledermausfotos zur Artbestimmung verändert; nach Dr. A. Zahn, Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern Anhand guter Fotos lassen sich viele Fledermäuse bestimmen.

Mehr

DR. JÜRGEN MARX, JÖRG RATHGEBER, DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE

DR. JÜRGEN MARX, JÖRG RATHGEBER, DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE AuT-Konzept, Anh. IV-Arten, MaP, ASP... Noch mehr Artenschutz? (!) DR. JÜRGEN MARX, JÖRG RATHGEBER, DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE Arten in Baden-Württemberg

Mehr

Gutachten im Auftrag von Mix - Landschaftsplanung, Barnstedt

Gutachten im Auftrag von Mix - Landschaftsplanung, Barnstedt D i p l. - B i o l. K a r s t e n L u t z Bestandserfassungen, Recherchen und Gutachten Biodiversity & Wildlife Consulting Bebelallee 55 d D - 22297 Hamburg Tel.: 040 / 540 76 11 karsten.lutz@t-online.de

Mehr

Gemeinde Horgenzell Bebauungsplan "Moosgatter" Artenschutzrechtlicher Kurzbericht. Büro Sieber, Lindau (B) Datum:

Gemeinde Horgenzell Bebauungsplan Moosgatter Artenschutzrechtlicher Kurzbericht. Büro Sieber, Lindau (B) Datum: Gemeinde Horgenzell Bebauungsplan "Moosgatter" Büro Sieber, Lindau (B) Datum: 14.11.2016 Artenschutzrechtlicher Kurzbericht 1. Allgemeines 1.1 Die Gemeinde Horgenzell beabsichtigt für den Bereich "Moosgatter"

Mehr

Gutachten zur Erfassung der Fledermäuse im Waldrandbereich von Mascheroder Holz, Stöckheimer Forst, Oberdahlumer Forst und Niederdahlumer Holz

Gutachten zur Erfassung der Fledermäuse im Waldrandbereich von Mascheroder Holz, Stöckheimer Forst, Oberdahlumer Forst und Niederdahlumer Holz ANHANG IV Gutachten zur Erfassung der Fledermäuse im Waldrandbereich von Mascheroder Holz, Stöckheimer Forst, Oberdahlumer Forst und Niederdahlumer Holz (Dipl.-Biol. Alexandra Bös) I. Erfassungsmethoden

Mehr

Gemeinde Horgenzell Bebauungsplan "Zogenweiler Kreuzbreite" Artenschutzrechtlicher Kurzbericht. Büro Sieber, Lindau (B) Datum:

Gemeinde Horgenzell Bebauungsplan Zogenweiler Kreuzbreite Artenschutzrechtlicher Kurzbericht. Büro Sieber, Lindau (B) Datum: Gemeinde Horgenzell Bebauungsplan "Zogenweiler Kreuzbreite" Büro Sieber, Lindau (B) Datum: 01.10.2015 Artenschutzrechtlicher Kurzbericht 1. Allgemeines 1.1 Die Gemeinde Horgenzell beabsichtigt, am nordwestlichen

Mehr

Abschlussbericht FledermÄuse im Einschnitt im Hau der Bahnlinie Calw-Weil der Stadt vom Seite 1

Abschlussbericht FledermÄuse im Einschnitt im Hau der Bahnlinie Calw-Weil der Stadt vom Seite 1 22.02.2011 Seite 1 Dr. Alfred Nagel, Lange StraÑe 62, 72525 MÖnsingen - Apfelstetten. Dr. Alfred Nagel Lange StraÑe 62 D-72525 MÖnsingen - Apfelstetten den 22. Februar, 2011 Tel: 07383/949031 e-mail: Dr.Alfred.Nagel@t-online.de

Mehr

ZUSAMMENFASSUNG DES FLEDERMAUSKUNDLICHEN FACHGUTACHTENS FÜR DIE SAISON 2014

ZUSAMMENFASSUNG DES FLEDERMAUSKUNDLICHEN FACHGUTACHTENS FÜR DIE SAISON 2014 ZUSAMMENFASSUNG DES FLEDERMAUSKUNDLICHEN FACHGUTACHTENS FÜR DIE SAISON 2014 ARTENSCHUTZRECHTLICHE PRÜFUNG NACH 44 BNATSCHG WINDPARK OPPENAU / LAUTENBACH GEMEINDEN OPPENAU & LAUTENBACH ORTENAUKREIS AUFTRAGGEBER:

Mehr

Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (sap)

Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (sap) Vorlage 005/0045/2017 Anlage 11 Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (sap) Gehölz am Eichenhain im Rahmen des Bebauungsplanentwurfs AM 129 Am Eichenhain Auftraggeber: Stadt Amberg Referat für Stadtentwicklung

Mehr

Überschrift Unterüberschrift. Umsetzung der EU-Richtlinien "Natura 2000" in Sachsen-Anhalt

Überschrift Unterüberschrift. Umsetzung der EU-Richtlinien Natura 2000 in Sachsen-Anhalt Natura NATURA 2000 Die Nationalrechtliche neue Verordnung Sicherung Umsetzung der EU-Richtlinien "Natura 2000" in Sachsen-Anhalt Einführung NATURA 2000 Natura Nationalrechtliche 2000 Sicherung FFH-Gebiet

Mehr

Grünflächenausstattung der Bezirke 21-23

Grünflächenausstattung der Bezirke 21-23 Abschnitt IV Grünflächenausstattung der Bezirke 21-23 21 Floridsdorf 22 Donaustadt 23 Liesing BIOTOPMONITORING WIEN 1996-2002 21. Bezirk, Seite 1 Grünflächensituation im 21. Wiener Gemeindebezirk - Floridsdorf

Mehr

LANDSCHAFTSPFLEGEVEREIN. Micheldorf/Oö. - Wir arbeiten für unsere Gemeinde Oö. Landespreisträger 2003 für Umwelt und Natur

LANDSCHAFTSPFLEGEVEREIN. Micheldorf/Oö. - Wir arbeiten für unsere Gemeinde Oö. Landespreisträger 2003 für Umwelt und Natur B LANDSCHAFTSPFLEGEVEREIN ERGMANDL Micheldorf/Oö. - Wir arbeiten für unsere Gemeinde Oö. Landespreisträger 2003 für Umwelt und Natur Der Landschaftspflegeverein Bergmandl führte im Rahmen von vielfaltleben,

Mehr

Artenschutzrechtliche Relevanzprüfung zum Bebauungsplan "Bitzfelder Straße" in Öhringen-Schwöllbronn

Artenschutzrechtliche Relevanzprüfung zum Bebauungsplan Bitzfelder Straße in Öhringen-Schwöllbronn Artenschutzrechtliche Relevanzprüfung zum Bebauungsplan "Bitzfelder Straße" in Öhringen-Schwöllbronn Stadt Öhringen Marktplatz 74613 Öhringen 19.06.2018 Auftragnehmer: Roland Steinbach Freier Landschaftsarchitekt

Mehr

Meeresnaturschutz und die Beseitigung von Altmunition. Artenschutzaspekte. Symposium Neue Methoden der Munitionsbeseitigung Kiel, 19.

Meeresnaturschutz und die Beseitigung von Altmunition. Artenschutzaspekte. Symposium Neue Methoden der Munitionsbeseitigung Kiel, 19. Symposium Neue Methoden der Munitionsbeseitigung Kiel, 19. Oktober 2007 Meeresnaturschutz und die Beseitigung von Altmunition Artenschutzaspekte Stefan Bräger Deutsches Meeresmuseum Stralsund Schweinswal

Mehr

Naturschutzbund Tirol

Naturschutzbund Tirol Naturschutzbund Tirol 14.02.2011 Kontakt Die Kramsacher Loar Abb 1: Die unter Wasser stehende Loar in Blickrichtung Osten. Abb.2: Die trockengefallene Loar in Blickrichtung Osten. 1 von 5 04.11.17 06:36

Mehr

Teilflächennutzungsplan Windenergie 2022 der Verwaltungsgemeinschaft Heidenheim Nattheim. Voruntersuchungen zum Artenschutz

Teilflächennutzungsplan Windenergie 2022 der Verwaltungsgemeinschaft Heidenheim Nattheim. Voruntersuchungen zum Artenschutz Projekt-Nr. Ausfertigungs-Nr. Datum 2122082 Gesamt: 3 11.02.2013 Auftraggeber Stadt Heidenheim Anzahl der Seiten: 37 HPC AG Tel. 7321/9394-0, Fax 7321/9394-19 Am Jagdschlößle 13 Internet: www.hpc.ag 89520

Mehr

Übersichtsbegehung Artenschutz. Liebenzeller Straße Flurstück Nr. 337

Übersichtsbegehung Artenschutz. Liebenzeller Straße Flurstück Nr. 337 Übersichtsbegehung Artenschutz zur Klarstellungs-, Einbeziehungs- und Ergänzungssatzung Liebenzeller Straße Flurstück Nr. 337 im Stadtteil Monakam in Bad Liebenzell Landkreis Calw Auftraggeber: Stadt Bad

Mehr

U M W E L T V E R W A L T U N G S R E C H T

U M W E L T V E R W A L T U N G S R E C H T U M W E L T V E R W A L T U N G S R E C H T Univ.-Ass. Dr. Simone Hauser 1 Art 15 Abs 1 B-VG - Gesichtspunktetheorie - Berücksichtigungsprinzip: Die Verfassung verlangt sowohl vom Land als auch vom Bund,

Mehr

Fledermäuse im Rombachtäli

Fledermäuse im Rombachtäli Fledermäuse im Rombachtäli (Küttigen-Aarau-Erlinsbach) Aufnahmen im Mai 2018 Juni 2018 Peter Jean-Richard, Aarau Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Standorte 3 3 Aufnahmezeiten 3 4 Ausrüstung 3 5 Auswertung

Mehr

Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehen. Eine Übersicht über die Fledermäuse Wiens. Daten beruht auf Zufallsfunden. Eine flächendeckende

Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehen. Eine Übersicht über die Fledermäuse Wiens. Daten beruht auf Zufallsfunden. Eine flächendeckende Mitteilungsblatt der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich Fritz-Störk-Strasse 13, 4060 Leonding, info@fledermausschutz.at, www.fledermausschutz.at 12. Jahrgang, Nr. 1 August

Mehr

Biodiversität im Siedlungsraum: Zustand und Potenziale

Biodiversität im Siedlungsraum: Zustand und Potenziale Biodiversität im Siedlungsraum: Zustand und Potenziale Manuela Di Giulio Natur Umwelt Wissen GmbH Siedlungen: Himmel oder Hölle? Wirkungsmechanismen unklar, Aussagen teilweise widersprüchlich Methodische

Mehr

Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Mittlerer Schlossgarten

Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Mittlerer Schlossgarten Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Mittlerer Schlossgarten Projekt Stuttgart 21 - Wendlingen-Ulm Planfeststellungsabschnitt PFA 1.1 Inhalt Übersicht 1. Einführung 2. Untersuchungsgebiet 3. Untersuchungszeitraum

Mehr

Lothar Bach, Freilandforschung, zool. Gutachten, Bremen Windkraft und Fledermäuse von Lothar Bach

Lothar Bach, Freilandforschung, zool. Gutachten, Bremen  Windkraft und Fledermäuse von Lothar Bach Lothar Bach, Freilandforschung, zool. Gutachten, Bremen www.bach-freilandforschung.de Windkraft und Fledermäuse von Lothar Bach Düsseldorf, 10.11.2012 Übersicht Problemdarstellung betroffene Arten Zeiträume

Mehr

Probefläche HST043 Probefläche Lage Kasten-Nr HST Leer Raupen N ' E '

Probefläche HST043 Probefläche Lage Kasten-Nr HST Leer Raupen N ' E ' 4.4.3. Südlich der L3416 4.4.3.1. Probefläche HST015 Probefläche Lage Kasten-Nr 23.04.2017 23.10.2017 HST015 Abt. 104/105 487 viel Kot viel Kot N50 03.999' E8 55.649' B11 Nest viel Kot A42 Meisenei leer

Mehr

FAKTENBLATT 3 ENTWICKLUNG UND ZUSTAND DER BIODIVERSITÄT

FAKTENBLATT 3 ENTWICKLUNG UND ZUSTAND DER BIODIVERSITÄT FAKTENBLATT 3 ENTWICKLUNG UND ZUSTAND DER BIODIVERSITÄT IN DER SCHWEIZ UND IM KANTON BERN Weshalb verändert sich die Biodiversität? Die Biodiversität verändert sich zum einen durch langfristige und grossräumige

Mehr

Fledermäuse im. Naturpark Obst-Hügel-Land ÖKO L 34/2 (2012): 3-7. Naturschutzbund Oberösterreich Promenade Linz

Fledermäuse im. Naturpark Obst-Hügel-Land ÖKO L 34/2 (2012): 3-7. Naturschutzbund Oberösterreich Promenade Linz Lebensraum Artenschutz ÖKO L 34/2 (2012): 3-7 Fledermäuse im Naturpark Julia Kropfberger Naturschutzbund Oberösterreich Promenade 37 4020 Linz www.naturschutzbund-ooe.at Mag. Isabel Schmotzer, Koordinationsstelle

Mehr

Fledermäuse und Windenergie im Wald Aktuelle Hinweise zur Mopsfledermaus

Fledermäuse und Windenergie im Wald Aktuelle Hinweise zur Mopsfledermaus Fledermäuse und Windenergie im Wald Aktuelle Hinweise zur Mopsfledermaus Dr. Markus Dietz Foto Schlagofer Foto: ITN Foto: ITN Foto: Thomas Stephan Konfliktanalyse in Hessen (ITN 2012) Aus: ITN 2012 Foto:

Mehr

Artenschutzprojekt Fledermäuse Oberösterreich

Artenschutzprojekt Fledermäuse Oberösterreich Artenschutzprojekt Fledermäuse Oberösterreich Tätigkeitsbericht 2006 Erstellt von Mag. Simone PYSARCZUK, Mag. Maria JERABEK & Mag. Dr. Guido REITER Linz, Salzburg und Alkoven, 30. November 2006 Gefördert

Mehr

Ackerterrassen Gemeinde Wuppenau Aufnahmedatum: Mai und Juni 10. Nr. 27. Terrassenfluren. Kulturlandschaft. Einzelterrassen

Ackerterrassen Gemeinde Wuppenau Aufnahmedatum: Mai und Juni 10. Nr. 27. Terrassenfluren. Kulturlandschaft. Einzelterrassen Ackerterrassen Gemeinde Wuppenau Aufnahmedatum: Mai und Juni 10 Nr. 27 Terrassenfluren 27.1 Höchi 27.2 Zältli 27.3 Lätte Einzelterrassen 27.4 Gärteschbärg 27.5 Wilet 27.6 Ebnet 27.7 Hinderwuppenau 27.8

Mehr

Büro für Fledertierforschung und -schutz

Büro für Fledertierforschung und -schutz ProChirop Büro für Fledertierforschung und -schutz Dr. Christine Harbusch Orscholzer Str. 15 D - 66706 Perl-Kesslingen i.a. TR-Engineering Herr Karl-Georg Gessner 86-88, Rue de l'egalité L-1456 Luxembourg

Mehr

Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse

Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse Während Vogelschlag und Störeinflüsse auf einzelne Vogelarten durch Windkraftanlagen bereits lange diskutiert und erforscht werden, sind Auswirkungen dieser

Mehr

Liste der Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie

Liste der Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie Fachprüfung enschutz Anlage 3 Liste der en des Anhangs IV der FFH-Richtlinie basierend auf die Liste der en nach den Anhängen II, IV und V der FFH-Richtlinie in Sachsen (www.umwelt.sachsen.de/de/wu/umwelt/lfug/lfug-internet/documents/liste_sn_ffh-en.pdf)

Mehr

Familie Rhinolophidae Gattung Rhinolophus (Hufeisennasen)

Familie Rhinolophidae Gattung Rhinolophus (Hufeisennasen) Fledermausarten der Schweiz 1 Die folgende Liste ist hauptsächlich eine Zusammenfassung der Angaben aus den folgenden drei Quellen: 1) Säugetiere der Schweiz, Birkhäuser, 1995 2) http://www.fledermaus.ch

Mehr

Fledermäuse und Windenergieanlagen Leitfaden in Hessen, Untersuchungen, Vermeidungen. Dr. Markus Dietz

Fledermäuse und Windenergieanlagen Leitfaden in Hessen, Untersuchungen, Vermeidungen. Dr. Markus Dietz Fledermäuse und Windenergieanlagen Leitfaden in Hessen, Untersuchungen, Vermeidungen Dr. Markus Dietz Gliederung Kenntnisstand Leitfaden Artenschutzrechtliche Fragen Methoden Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen

Mehr