Prognose der Bevölkerungsentwicklung 2010 bis 2030 für das Gebiet der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus

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1 NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG Prognose der Bevölkerungsentwicklung 21 bis 23 für das Gebiet der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus Gutachten im Auftrag der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus Hannover, im März 211 Königstraße Hannover 511 / Durchwahl - 33 Telefax jung@niw.de Vorstand: Prof. Dr. Javier Revilla Diez (Vorsitz) Prof. Dr. Sonning Bredemeier (Stellvertr.) Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel

2 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus 23 2 Autoren: Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter) jung@niw.de Dipl.-Geogr. Fabian Böttcher boettcher@niw.de

3 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus 23 3 Inhaltsverzeichnis 1. Bevölkerungsprognose Ergebnisse der Bevölkerungsprognose 21 bis Methodische Erläuterungen zur aktuellen Prognose... 13

4 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus Bevölkerungsprognose 1.1 Ergebnisse der Bevölkerungsprognose 21 bis 23 Entwicklung der Komponenten der Bevölkerungsprognose Die Einwohnerzahlen von Niedersachsen sind seit 25 wieder rückläufig, und auch nach der hier dargestellten aktuellsten Bevölkerungsprognose, die von zukünftigen Wanderungsgewinnen in der Größenordnung des Durchschnitts der letzten fünf Jahre ausgeht, wird für die kommenden Jahre eine rückläufige Bevölkerung prognostiziert. Danach ist zunächst mit geringen, dann im weiteren Verlauf aber mit kräftig zunehmenden Bevölkerungsverlusten zu rechnen. - Die Geborenenzahlen werden (aus demographischen Gründen) in den nächsten Jahren weiter leicht sinken, dann für einige Jahre fast konstant bleiben und nach 22 wieder rückläufig sein. Die Sterbefälle werden in den kommenden Jahren und bis zum Ende des Prognosezeitraums vor allem aufgrund der zunehmenden Zahl älterer Menschen weiter zunehmen. In der natürlichen Entwicklung wird deshalb der Sterbeüberschuss Jahr für Jahr zunehmen, von einem Defizit in der Größenordnung von 21. Personen im Jahr 21 bis auf 54. im Jahr Um die Bevölkerungsentwicklung zukünftig zu stabilisieren, müssten sich die Wanderungsgewinne Jahr für Jahr entsprechend steigern. Die derzeitigen Wanderungsgewinne von 4.2 Personen im Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 sind davon allerdings weit entfernt. Niedersachsen: Abnahme um fast 658. Einwohner bis 23 Nur noch ein Fünftel der Kreise mit weiterem Bevölkerungswachstum bis 23 Untersuchungsgebiet: Bevölkerungsrückgang bis 23 um 17 % Insgesamt werden die Einwohnerzahlen nach der mittleren Variante II B in Niedersachsen von 21 bis 23 um fast 658. Personen oder 8,3 % abnehmen. Bis 215 ist mit einem Rückgang in Höhe von 1., im nächsten Jahrzehnt bis 225 mit einer weiteren Abnahme um 34. Personen und in den letzten fünf Jahren bis 23 noch einmal mit 218. Personen weniger zu rechnen. Nach der aktuellen Bevölkerungsvorausschätzung des NIW können lediglich sechs niedersächsische Stadt- und Landkreise im Jahr 23 noch mit höheren Einwohnerzahlen als heute rechnen. In den restlichen 4 Stadt- und Landkreisen ist von teilweise stark rückläufiger Bevölkerungsentwicklung auszugehen. Für das Gebiet der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus insgesamt wird 21 bis 23 von einem Bevölkerungsrückgang in Höhe von 88.8 Personen oder 17,3 % ausgegangen (Abb und Abb ). Die Landkreise der Regionalen Entwicklungskooperation liegen unter den niedersächsischen Kreisen allesamt auf hinteren Positionen.

5 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus 23 5 Abb : Komponenten der Bevölkerungsentwicklung in der Bevölkerungsprognose Bevölkerungsprognose für das Weserbergland plus Geborene Sterbefälle Natürliche Entwicklung Wanderungssaldo Insgesamt Quelle: Bevölkerungsfortschreibung bis 21, LSKN, NBank-Bevölkerungsprognose des NIW 21-23, mittlere Variante (IIB): Natürliche Entwicklung im Trend; Wanderungen: Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 nach Alter und Geschlecht, entspricht ca p.a. für Niedersachsen, eigene Berechnungen N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 3/211 - Im Landkreis Nienburg (Weser) wird die Einwohnerzahl nach der Prognose bis 23 insgesamt um 17.5 Personen oder 14,2 % abnehmen. Der Landkreis liegt damit auf Rang 32 der 46 niedersächsischen Stadt- und Landkreise. - Geringfügig ungünstiger dürfte die Entwicklung im Landkreis Schaumburg sein, für den 21 bis 23 ein Rückgang von 25.7 Personen oder 15,9 % vorausgesagt wird. Der Landkreis liegt damit auf Rang 33 in Niedersachsen. - Für den Landkreis Hameln-Pyrmont wird bis 23 von einer Bevölkerungsabnahme in der Größenordnung von 26.5 Personen oder 17,1 % ausgegangen. Dies bedeutet Rang 37 unter den 46 niedersächsischen Stadt- und Landkreisen. - Die Bevölkerungsprognose 21 bis 23 für den Landkreis Holzminden geht von einem Rückgang der Einwohnerzahlen in der Größenordnung von 19. Personen oder 25,7 % aus. Er dürfte damit auch zukünftig die ungünstigste Bevölkerungsentwicklung unter den niedersächsischen Kreisen haben.

6 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus 23 6 Abb : Komponenten der Bevölkerungsentwicklung in der Bevölkerungsprognose für die Landkreise der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus Landkreis Nienburg Landkreis Schaumburg Geborene Sterbefälle -1. Natürliche Entwicklung Wanderungssaldo Insgesamt Geborene Sterbefälle -1.5 Natürliche Entwicklung Wanderungssaldo Insgesamt Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Holzminden Geborene Sterbefälle Natürliche Entwicklung -1.5 Wanderungssaldo Insgesamt Geborene -1. Sterbefälle Natürliche Entwicklung Wanderungssaldo Insgesamt Quelle: Bevölkerungsfortschreibung bis 21, LSKN, NBank-Bevölkerungsprognose des NIW 21-23, mittlere Variante (IIB): Natürliche Entwicklung im Trend; Wanderungen: Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 nach Alter und Geschlecht, entspricht ca p.a. für Niedersachsen, eigene Berechnungen N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 3/211

7 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus 23 7 Abb : Bevölkerungsprognose für Niedersachsen, die Regionale Entwicklungskooperation Weserbergland plus sowie die beteiligten Landkreise 21 bis = 1 Niedersachsen Nienburg (Weser) Schaumburg Weserbergland Hameln-Pyrmont Holzminden Quelle: NBank-Bevölkerungsprognose des NIW, mittlere Variante (IIB): Natürliche Entwicklung im Trend; Wanderungen: Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 nach Alter und Geschlecht, entspricht ca p.a. für Niedersachsen N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 3/211

8 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus 23 8 Abb : Bevölkerungsprognose für die Landkreise sowie die Städte und Gemeinden (Samtgemeinden) im Gebiet der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus Landkreis Nienburg (Weser) = 1 Stolzenau Heemsen, SG Niedersachsen Steyerberg,Flecken Eystrup, SG Nienburg (Weser),Stadt Steimbke, SG Nienburg (Weser) Marklohe, SG Uchte, SG Grafschaft Hoya, SG Liebenau, SG Landesbergen, SG Rehburg-Loccum,Stadt Landkreis Schaumburg = 1 Nenndorf, SG Rodenberg, SG Eilsen, SG Niedersachsen Nienstädt, SG Sachsenhagen, SG Bückeburg,Stadt Niedernwöhren, SG Schaumburg Lindhorst, SG Rinteln,Stadt Auetal Stadthagen,Stadt Obernkirchen,Stadt Quelle: NBank-Bevölkerungsprognose des NIW, mittlere Variante (IIB) auf Landkreisebene: Natürliche Entwicklung im Trend; Wanderungen: Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 nach Alter und Geschlecht, entspricht ca p.a. für Niedersachsen, Stand: 9/21, eigene Berechnungen N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 3/211

9 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus 23 9 Abb : Bevölkerungsprognose für die Landkreise sowie die Städte und Gemeinden (Samtgemeinden) im Gebiet der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus (Fortsetzung) Landkreis Hameln-Pyrmont = 1 Niedersachsen Hameln,Stadt Hessisch Oldendorf,Stadt Bad Pyrmont,Stadt Aerzen,Flecken Hameln-Pyrmont Emmerthal Coppenbrügge,Flecken Bad Münder a.deister,sta Salzhemmendorf,Flecken Landkreis Holzminden = 1 Niedersachsen Holzminden,Stadt Boffzen, SG Holzminden Stadtoldendorf, SG Delligsen,Flecken Polle, SG Bodenwerder, SG Eschershausen, SG Bevern, SG Quelle: NBank-Bevölkerungsprognose des NIW, mittlere Variante (IIB) auf Landkreisebene: Natürliche Entwicklung im Trend; Wanderungen: Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 nach Alter und Geschlecht, entspricht ca p.a. für Niedersachsen, Stand: 9/21, eigene Berechnungen N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 3/211

10 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus 23 1 Abb : Altersaufbau der Bevölkerung 21 und 23 nach der Bevölkerungsprognose für die Regionale Entwicklungskooperation Weserbergland plus Männer 23 Frauen 23 Männer 21 Frauen 21 Weserbergland plus ,5 2, 1,5 1,,5,,5 1, 1,5 2, 2,5 Quelle: Bevölkerungsfortschreibung bis 21, LSKN, NBank-Bevölkerungsprognose des NIW 21-23, mittlere Variante (IIB): Natürliche Entwicklung im Trend; Wanderungen: Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 nach Alter und Geschlecht, entspricht ca p.a. für Niedersachsen, eigene Berechnungen N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 3/211 Abweichende und zeitweilig gegensätzliche Entwicklungen in einzelnen Altersgruppen Die Problematik der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung liegt allerdings nicht nur in den steigenden oder abnehmenden Zahlen der Gesamtbevölkerung. Aufgrund der Besonderheiten im Altersaufbau sind stark abweichende und zeitweilig gegensätzliche Entwicklungen in einzelnen Altersgruppen zu erwarten, die sehr weit reichende Konsequenzen für einzelne kommunale Aufgaben- und Handlungsfelder haben (Abb und Abb ). Für die Region Weserbergland plus gilt für den Zeitraum 21 bis 23: - Bei den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist von einem Rückgang um 35 % auszugehen. Die Zahl der Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren wird um ca. 37 % sinken.

11 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus Abb : Altersaufbau der Bevölkerung 21 und 23 nach der Bevölkerungsprognose für die Landkreise des Untersuchungsgebiets Landkreis Nienburg Landkreis Schaumburg Männer 23 Frauen 23 Männer 21 Frauen Männer 23 Frauen 23 Männer 21 Frauen Nienburg (Weser) Schaumburg ,5 2, 1,5 1,,5,,5 1, 1,5 2, 2,5-1 2,5 2, 1,5 1,,5,,5 1, 1,5 2, 2,5 Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Holzminden Männer 23 Frauen 23 Männer 21 Frauen Männer 23 Frauen 23 Männer 21 Frauen Hameln-Pyrmont Holzminden ,5 2, 1,5 1,,5,,5 1, 1,5 2, 2,5-1 2,5 2, 1,5 1,,5,,5 1, 1,5 2, 2,5 Quelle: NBank-Bevölkerungsprognose des NIW, mittlere Variante (IIB): Natürliche Entwicklung im Trend; Wanderungen: Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 nach Alter und Geschlecht, entspricht ca p.a. für Niedersachsen N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 3/211

12 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus Abb : Entwicklung der Altersstruktur 1989 bis 21 sowie 21 bis 23 nach der Bevölkerungsprognose Altersstruktur für das Weserbergland plus Jahre und älter 6 b.u. 65 Jahre 55 b.u. 6 Jahre 5 b.u. 55 Jahre 45 b.u. 5 Jahre 4 b.u. 45 Jahre 35 b u. 4 Jahre 3 b.u. 35 Jahre 25 b u. 3 Jahre 18 b.u. 25 Jahre bis unter 18 Jahre Quelle: Bevölkerungsfortschreibung bis 21, LSKN, NBank-Bevölkerungsprognose des NIW 21-23, mittlere Variante (IIB): Natürliche Entwicklung im Trend; Wanderungen: Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 nach Alter und Geschlecht, entspricht ca p.a. für Niedersachsen, eigene Berechnungen N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 3/211 - In der Altersgruppe zwischen 25 und 3 Jahren ist aufgrund der stärkeren Abnahme ab 22 von einem Rückgang um 22 % auszugehen, und in der Altersgruppe zwischen 3 und 35 Jahren mit einer Abnahme in der Größenordnung von 9 % zu rechnen. - Die größten relativen Rückgänge werden für die Altersgruppen zwischen 35 und 55 Jahren erwartet. Für die 35- bis unter 4-Jährigen ist von einem Rückgang von 21 %, für die 4- bis 45-Jährigen von 47 %, für die 45- bis 5-Jährigen von 47 % und für die Altersgruppe zwischen 5 und 55 Jahren von 38 % auszugehen. - Die Zahlen der älteren Menschen werden teilweise stark zunehmen. Im Alter zwischen 55 und 6 Jahren ist von einer Abnahme in der Größenordnung von 17 % auszugehen, während die Gruppe der 6- bis 65-Jährigen um 42 % und die Gruppe der über 65-Jährigen insgesamt um 17 % zunehmen wird. - Bei der Gruppe der Hochbetagten, im Alter von über 85 Jahren, ist eine besonders starke Zunahme von 58 % zu erwarten, da die geburtenstärkeren Jahrgänge der 193er Jahre in diese Altersgruppe fallen werden.

13 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus Abb : Entwicklung der Altersstruktur 1989 bis 21 sowie 21 bis 23 nach der Bevölkerungsprognose für die Landkreise des Untersuchungsgebiets Landkreis Nienburg Landkreis Schaumburg 14. Altersstruktur im Landkreis Nienburg (Weser) Jahre und älter 18. Altersstruktur im Landkreis Schaumburg Jahre und älter b.u. 65 Jahre 55 b.u. 6 Jahre 5 b.u. 55 Jahre b.u. 65 Jahre 55 b.u. 6 Jahre 5 b.u. 55 Jahre 45 b.u. 5 Jahre b.u. 5 Jahre 1. 4 b.u. 45 Jahre 35 b u. 4 Jahre 3 b.u. 35 Jahre b.u. 45 Jahre 35 b u. 4 Jahre 3 b.u. 35 Jahre b u. 3 Jahre 18 b.u. 25 Jahre b u. 3 Jahre 18 b.u. 25 Jahre bis unter 18 Jahre bis unter 18 Jahre Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Holzminden 18. Altersstruktur im Landkreis Hameln-Pyrmont Jahre und älter 9. Altersstruktur im Landkreis Holzminden Jahre und älter b.u. 65 Jahre 55 b.u. 6 Jahre 8. 6 b.u. 65 Jahre 55 b.u. 6 Jahre 5 b.u. 55 Jahre 5 b.u. 55 Jahre b.u. 5 Jahre b.u. 5 Jahre 4 b.u. 45 Jahre 4 b.u. 45 Jahre b u. 4 Jahre 3 b.u. 35 Jahre b u. 4 Jahre 3 b.u. 35 Jahre 25 b u. 3 Jahre 25 b u. 3 Jahre b.u. 25 Jahre b.u. 25 Jahre bis unter 18 Jahre bis unter 18 Jahre Quelle: Bevölkerungsfortschreibung bis 21, LSKN, NBank-Bevölkerungsprognose des NIW 21-23, mittlere Variante (IIB): Natürliche Entwicklung im Trend; Wanderungen: Durchschnitt der Jahre 25 bis 29 nach Alter und Geschlecht, entspricht ca p.a. für Niedersachsen, eigene Berechnungen N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung 3/ Methodische Erläuterungen zur aktuellen Prognose Die Bevölkerungsprognose 1 21 bis 23 beruht auf einer geschlechtsspezifischen, jahrgangsweisen Bevölkerungsfortschreibung der Geborenen, der Sterbefälle, der Zuzüge und der Fortzüge (Komponentenmethode) für Niedersachsen bzw. seine Teilräume. Für die Projektion der Geborenenzahlen werden die alters- und geschlechtsspezifischen Geborenenraten des jeweiligen Stadt- bzw. Landkreises im gewichteten Durchschnitt der Jahre 27 bis 29 und für die Sterbefälle die mit einem leichten Trend zur weiteren Erhöhung der Lebenserwartung fortgeschriebenen alters- und geschlechtsspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten für den Durch- Erläuterung der Komponentenmethode 1 Die vorliegende Prognose ist eine Erweiterung der NBank-Bevölkerungsprognose des NIW vom September 21, in der die Landkreisebene und die Ebene der Einheits- und Samtgemeinden (Verwaltungseinheiten) um eine Schätzung für Mitgliedsgemeinden ergänzt wurde.

14 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus schnitt der Jahre 27 bis 29 zugrunde gelegt. Für die Vorausberechnung der Zu- und Fortzüge wird angenommen, dass auch zukünftig die alters- und geschlechtsspezifischen Wanderungsintensitäten im Durchschnitt der letzten fünf Jahre 25 bis 29 liegen 2. Ausgehend vom Ausgangszeitpunkt werden auf dieser Basis die natürliche Entwicklung sowie die Wanderungen jahresweise bis zum Jahr 23 vorausberechnet. Vorgehensweise bei den Gemeindeprognosen Aussagekraft der Bevölkerungsprognose Da für die Einheits- und Samtgemeinden die Bevölkerungszahlen (in der Regel) nur nach ausgewählten Altersgruppen zur Verfügung stehen 3, werden zunächst auf der Grundlage der Landkreisergebnisse die Alterspyramiden um die nicht ausgewiesenen Altersgruppen vervollständigt, so dass die gleichen Rechenoperationen wie auf Kreisebene angewandt werden können. Die Prognoseschritte für alle Einheits- und Samtgemeinden werden jeweils zunächst mit den landkreisdurchschnittlichen alters- und geschlechtsspezifischen Koeffizienten durchgeführt und dann um das jeweilige standortspezifische Geborenen-, Sterbe- sowie Zu- und Fortzugsniveau nach oben oder unten korrigiert. Die dann noch verbleibenden Abweichungen werden in einem dritten Anpassungsschritt für alle Gemeinden beseitigt, so dass das Landkreisergebnis der Summe der Einheits- und Samtgemeinden entspricht. Um verzerrende Ereignisse, wie beispielsweise die einmalige Ausweisung von Neubaugebieten, besser kompensieren zu können, wird auch auf der Gemeindeebene für die Wanderungsannahmen die Durchschnittsbetrachtung auf der Basis der letzten fünf Jahre durchgeführt. Eine Bevölkerungsprognose ist immer eine Projektion der zukünftigen Entwicklung unter bestimmten Annahmen. Zur Aussagekraft der Prognose ist zu sagen, dass die natürliche Bevölkerungsentwicklung durch den Altersaufbau weitgehend vorgezeichnet ist. Sterblichkeit und Geburtenverhalten ändern sich jeweils nur sehr allmählich, so dass sich die künftige natürliche Entwicklung recht verlässlich vorausberechnen lässt. Eine Prognose der Wanderungen ist hingegen mit Unwägbarkeiten verbunden. Die Wanderungsüberschüsse sind in den letzten Jahren kontinuierlich geschrumpft. Die vorliegende Bevölkerungsprognose, die zukünftig von durchschnittlichen Wanderungen in der Größenordnung der Jahre 25 bis 29 ausgeht, ist somit relativ optimistisch. Die Größe und Richtung der Wanderungsströme ist dabei immer von den Entwicklungen in der Herkunfts- und der Zielregion bestimmt. Es ist davon auszugehen, dass beispielsweise in den wichtigsten Herkunftsregionen in Ostdeutschland der Bestand an mobiler (vor allem junger) Bevölkerung sinkt. Das Potenzial an mobilen älteren Menschen dürfte hingegen eher anwachsen. Vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen ist darüber hinaus damit zu rechnen, dass insgesamt der Wettbewerb um mobile Einwohner steigt. Auf der anderen Seite könnten bislang nicht absehbare internationale Entwicklungen und Krisen zu stark steigenden Außenwanderungsgewinnen führen. 2 3 Die in diesem Bericht dargestellte mittlere Variante (II B) geht für Niedersachsen zukünftig von jahresdurchschnittlichen Wanderungsgewinnen in der Größenordnung von 4.3 Personen aus. Um die Einflüsse von unterschiedlichen Wanderungsszenarien abschätzen zu können, werden vom NIW darüber hinaus weitere (hier nicht dargestellte) Varianten berechnet, so eine Kontrastvariante ohne Wanderungen (I) sowie eine untere Variante (II A) mit niedrigeren Wanderungsgewinnen und eine obere Variante (II C) mit höheren jährlichen Wanderungsgewinnen. bis unter 3 Jahre, 3 bis unter 5, 5 bis unter 6, 6 bis unter 1, 1 bis unter 15, 15 bis unter 18, 18 bis unter 2, 2 bis unter 25, 25 bis unter 3, 3 bis unter 35, 35 bis unter 4, 4 bis unter 45, 45 bis unter 5, 5 bis unter 55, 55 bis unter 6, 6 bis unter 63, 63 bis unter 65, 65 bis unter 7, 7 bis unter 75, 75 Jahre und älter

15 Bevölkerungsprognose Weserbergland plus Abweichungen zu vorliegenden älteren Prognosen ergeben sich durch den aktuelleren Startzeitpunkt, der die tatsächlich abgelaufene Entwicklung des Jahres 29 bzw. weiter zurückliegender Jahre mit einbezieht. Dadurch werden aktualisierte Annahmen zu den zukünftigen Geborenenraten, Sterberaten und vor allem zu den alters- und geschlechtsspezifischen Zu- und Fortzugsraten, deren Niveau gerade in den letzten Jahren stark gesunken ist, verwendet. Unterschiede zu anderen Bevölkerungsprognosen