Kapitel 15 Ziele der Makroökonomie
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- Dagmar Luisa Jaeger
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1 Kapitel 15 Ziele der Makroökonomie
2 Gegenstand der Makroökonomie Mikroökonomie: Gleichgewichte auf den Märkten für einzelne Güter Makroökonomie: Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht Vereinfacht: Gleichgewicht von gesamtwirtschaftlichem Angebot und gesamtwirtschaftlicher Nachfrage
3 Zielkatalog des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes von : Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten Definition des Gleichgewichts: Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum hoher Beschäftigungsstand stabiles Preisniveau außenwirtschaftliches Gleichgewicht
4 Ziel des stetigen und angemessenen Wirtschaftswachstums Angemessenes Wachstum Schwer zu definieren Bei 2 % Wachstum: Verdopplung in 35 Jahren Vorteil von Wachstum: Lage der Ärmeren kann ohne Umverteilung verbessert werden Problem: Umweltschäden Stetiges Wachstum: Vermeiden von starken konjunkturellen Schwankungen, die zu Arbeitslosigkeit oder und Inflation führen
5 Wirtschaftswachstum Reales Bruttoinlandsprodukt in Deutschland
6 Wachstumsdynamik von 1870 bis 2007 reales BIP im Jahr 2007: 40 mal so hoch wie im Jahr 1870 reales BIP/Kopf: 28 mal so hoch wie im Jahr 1870 Starke Einbrüche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Stabilere Entwicklung in der Nachkriegszeit, aber auch nicht ohne Rezessionen
7 Die Rezessionen seit 1950 Rezession : Rückgang des realen BIP über mindestens zwei Quartale 1966/ / /
8 Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts von 1971 bis heute
9 Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts auf der Basis von Quartalswerten Rezession Rezession (2000=100) Rezession
10 Ziel: Hoher Beschäftigungsstand Arbeitslos ist, wer das 15., aber noch nicht das 65. Lebensjahr vollendet hat, vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht oder nur eine kurzzeitige Beschäftigung ausübt, der Arbeitsvermittlung zur Verfügung steht, nicht arbeitsunfähig erkrankt ist, ein versicherungspflichtiges, mindestens 15 Stunden wöchentlich umfassendes Beschäftigungsverhältnis mit einer Dauer von mehr als 7 Kalendertagen sucht.
11 Längerfristige Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland 6 5 Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in Deutschland in Millionen Grosse Depression Dt. Einheit Wirtschaftswunder
12 Aktuelle Entwicklung der Arbeitslosenzahlen Arbeitslose Offene Stellen
13 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, (Personen mit einem regulären Arbeitsverhältnis) Ausschließlich geringfügig beschäftigt (linke Skala) Sozialversicherungspflichtig beschäftigt (rechte Skala)
14 Arbeitslosenquote= Zahl der Arbeitslosen : Zahl der zivilen Erwerbspersonen West Ost Gesamt
15 Ziel: Stabiles Preisniveau Geld kann seine Funktionen nur dann gut erfüllen, wenn sein Wert stabil ist. Hauptfunktionen des Geldes: Zahlungsmittelfunktion Wertspeicherfunktion Funktion der Rechnungseinheit Bei instabilem Geldwert entstehen hohe Transaktions- und Informationskosten
16 Stabiles Preisniveau SB 14.4 Entwicklung der Inflationsrate Dt. Reich Prozent
17 Hyperinflation Jahr Preisindex Quelle: Deutsche Bundesbank (Hrsg.), Deutsches Geld-und Bankwesen in Zahlen , S. 6.
18 Große Deflation von 1929 bis Verbraucherpreise BIP
19 Zurückgestaute Inflation von und Währungsreform 1948 Kriegsfinanzierung von Hitler übte starken inflatorischen Druck aus Preise wurden durch Regulierung künstlich stabil gehalten Währungsreform 1948: Überhöhte Geldbestände wurden im Verhältnis 10:1 abgewertet
20 Inflationsentwicklung seit Index der Verbraucherpreise
21 Ziel: Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Bei Verabschiedung des Gesetzes (1967) war Deutschland Teilnehmer am Festkurssystem von Bretton Woods Wirtschaftspolitik musste so betrieben werden, dass sie mit diesem System vereinbar ist Seit 1973: flexible, d.h. überwiegend marktbestimmte Wechselkurse Definition des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts ist unklar
22 Der Dollar-Wechselkurs der D-Mark und des Euro Dollar für einen Euro (DM über den Umstellungskurs des Euro errechnet = 1,95583 DM)
23 Vereinfachte Zielkataloge, vor allem für kurzfristige Betrachtungsweise Ohne stetiges Wachstum und ohne außenwirtschaftliches Gleichgewicht verbleiben noch drei Ziele Diese können auf zwei reduziert werden, wenn man annimmt, dass Entwicklung der Arbeitslosigkeit mit konjunkturellen Schwankungen ( stetiges Wachstum ) einhergeht: Misery Index= Arbeitslosenrate + Inflationsrate Gesellschaftliche Verlustfunktionen: Inflation und Output-Lücke
24 Misery Index Spielt in der wirtschaftspolitischen Diskussion keine Rolle Misery-Index Inflation Arbeitslosenrate
25 Problematik des Index Steigender Wohlstand durch höheres reales BIP bleibt unberücksichtigt Situation der Bevölkerung heute also insgesamt besser als 1960
26 Gesamtwirtschaftliche Verlustfunktion (Wichtig für theoretische Analysen) L = α (π t π*)² + β[(y t -Y V )/Y V ]² Gesamtwirtschaftlicher Verlust (L) soll minimal sein Zielgrößen der Wirtschaftspolitik: Inflationslücke: π t π* Relative Outputlücke: (Y t -Y V )/Y V
27 Inflationslücke Inflationslücke= π t π* π* : Zielinflationsrate, in der Regel bei rund 2 % π t : tatsächliche Inflationsrate aktuell: negative Inflationslücke von 0,6 %
28 Output-Lücke Relative Output-Lücke = (Y t -Y V )/Y V Y V = Produktionspotential, d.h. reales BIP bei Vollauslastung aller Kapazitäten Y t = tatsächliches reales BIP Schätzung der OECD für deutsche Output-Lücke im Jahr 2007: 0.4 % Schätzung des Sachverständigenrats: positive Output-Lücke von rund 1 %
29 Outputlücke (SVR-Berechnungen) Nähere Informationen unter:
30 Verlustfunktion Zielfunktion: L = α (π t π*)² + β[(y t -Y P )/Y P ]² α und β sind Zielgewichte; z.b. bei β=0 und α >0 achtet die Wirtschaftspolitik nur auf Inflation Quadrieren: positive und negative Abweichungen sind gleichermaßen problematisch, große Abweichungen sind mit überproportionalen Kosten verbunden Wirtschaftspolitik versucht, minimalen Verlust zu realisieren
31 Grafische Umsetzung der Verlustfunktion (für α=1 und β=1) in makroökonomische Zielscheiben Inflationsrate 2 Abweichung des Output vom Produktionspotential
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