I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Rudi Anschober Ing. Josef Moser, Vorsitzender des oö. Landesabfallverbandes Mag. Martin Zwicker, Volkshilfe Arbeitswelt GmbH 26. November 2014 zum Thema Grüne Weihnachten Gewinn für Klima und Geldbörse: Tipps für ein freudvolles Fest mit leistbaren Geschenken, Wunderbinkaln und Bio-Schmaus

2 LR Rudi Anschober Seite 1 Grüne Weihnachten Gewinn für Klima und Geldbörse: Tipps für ein freudvolles Fest mit leistbaren Geschenken, Wunderbinkaln und Bio-Schmaus Weihnachten - einmal anders? Abseits von Abfallbergen, explodierenden Stromrechnungen und für viele nicht mehr leistbaren Geschenken? Es geht auch anders - umweltfreundliche und leistbare Weihnachten sind möglich! Das oö. Umweltressort hat Tipps für ein Grünes Weihnachtsfest, der oö. Landesabfallverband weiß um die Vermeidung von zusätzlichem Abfall, z.b. durch Verpackungen und Altgeräte und die Volkshilfe setzt sozial relevante Schwerpunkte. Wer die Vorbereitungen für die Festtage mit Köpfchen begeht, spart mit wenigen Kniffen Geld und Abfall! Schenken leistbar und umweltfreundlich Einer GfK-Studie zufolge gaben Österreicher/innen im letzten Jahr durchschnittlich 380 Euro für Weihnachtsgeschenke aus für Familien mit geringem Haushaltseinkommen eine enorme Summe, trotzdem bleibt natürlich der Wunsch, Freude zu schenken. Eine Möglichkeit, das passende Packerl für die kleine Geldbörse zu finden, sind die zahlreichen Revital-Shops in Oberösterreich, in denen für das Altstoffsammelzentrum bestimmte Produkte, wie Elektrogeräte, Möbel, Sport-, Freizeitgeräte und Hausrat, aufbereitet und anschließend wiederverkauft werden. So reduzieren sich die Müllberge, Arbeitsplätze entstehen und qualitätsvolle Produkte können für leistbares Geld erstanden werden. In ganz Oberösterreich

3 LR Rudi Anschober Seite 2 gibt es mittlerweile 16 ReVital-Shops, die auch für den Weihnachtseinkauf zur Verfügung stehen. Eine andere Möglichkeit wäre, gemeinsame Zeit und Erlebnisse zu schenken ohne monetären Aufwand. Verpackung umweltbewusst, individuell, in sozialer Handarbeit gefertigt Pfiffig eingepackt werden die Geschenke in die Zeitung von gestern individuell verziert oder in mehrfach verwendbare Verpackungen, wie Geschenksackerln aus Stoffresten. Dabei unterstützt das oö. Umweltressort das Projekt Wunderbinkal, bei dem Idee und Konzept vom Landesabfallverband OÖ stammen, in Kooperation mit der Volkshilfe: Wunderbinkal. (c) OÖ Landesabfallverband

4 LR Rudi Anschober Seite 3 Wunderbinkal ist eine multifunktionale Verpackung, die sich anhand von speziellen Falttechniken als Einkaufstasche, Geschenkpapier, Decke und vieles mehr verwenden lässt sie ist umweltfreundlich aus Alttextilien gefertigt, spart Abfall, beschäftigt Menschen in sozialen Initiativen. Und folgt dabei dem Vintage-Trend und einer Nachfrage nach Individualität. In einer Welt der Massenproduktionen wo jede(r) alles hat, gilt es mehr und mehr als erstrebenswert, etwas zu haben das kein/e andere/r hat. Als Grundmaterial werden ausschließlich Alttextilien verwendet ( Upcycling ), die in liebevoller Handarbeit in sozioökonomischen Betrieben zu den Verpackungstüchern umgearbeitet werden. Die Alttextilien kommen aus der Volkshilfe-Kleidersammlung. Verarbeitet und verpackt werden sie teils von der Volkshilfe Job&Go und teils von der VSG-factory fit, beides soziale Werkstätten, die Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung, die den Einstieg in das Berufsleben nicht geschafft haben, eine neue Chance bieten. Weil ausschließlich Alttextilien verwendet werden und per Hand gefertigt werden, gleicht kein WUNDERBINKAL dem anderen: ein zu 100% individuelles Produkt entsteht! Edel wie Glanzsatin, rustikal wie alte Vorhänge, leicht wie Organza-Stores, verspielt wie die alte Kinderbettwäsche es ist sehr wahrscheinlich für jede Person und jeden Anlass das richtige dabei. Das Wunderbinkal kann in drei verschiedenen Größen über den OÖ. Landesabfallverband in Linz, über office@umweltprofis.at oder 0732/ , sowie über die Volkshilfe-Shops, unter oder 0732/ 3405, erstanden werden.

5 LR Rudi Anschober Seite 4 Mag. Martin Zwicker, Geschäftsführer Volkshilfe Arbeitswelt: Die Volkshilfe Arbeitswelt in Oberösterreich unterstützt seit 24 Jahren langzeitarbeitslose Menschen, Wiedereinsteigerinnen, Menschen mit Beeinträchtigung und benachteiligte Jugendliche bei der Integration in die Arbeitswelt. Durch die Unterstützung der Volkshilfe Arbeitswelt haben bisher rund Menschen einen Arbeitsplatz gefunden. Wir bieten professionelle Beratung und Betreuung sowie zeitlich befristete Arbeitsplätze, 220 Expert/innen unterstützen dabei. Die Volkshilfe Arbeitswelt leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. In rund 350 Containern, die flächendeckend in ganz Oberösterreich aufgestellt sind, werden jährlich Tonnen Alttextilien gesammelt. Damit zählt die Volkshilfe zu den größten Sammelbetrieben für Alttextilien im Land. Gute erhaltene Textilien sowie Elektrogeräte, Möbel, Spielzeug, Sportgeräte, Hausrat, Bücher etc. werden in den 16 Volkshilfe-Shops zu sehr günstigen Preisen verkauft. Mit den Einnahmen werden Projekte für armutsgefährdete und beschäftigungslose Menschen finanziert. Martin Zwicker: Mit der Produktion der Wunderbinkal sind acht benachteiligte Jugendliche in unseren Projekten in Linz, Steyr und in Attnang-Puchheim beschäftigt. Bisher wurden rund Wunderbinkal produziert. Diese sind ab sofort in allen 16 Volkshilfe Shops für fünf Euro je Stück erhältlich. Die Wunderbinkal sind ein gelungenes Beispiel für Upcycling. Normalerweise werden aus den Stoffresten Putzklappen für die Industrie hergestellt. Jetzt können die Stoffreste ein Weihnachtspackerl umwickeln.

6 LR Rudi Anschober Seite 5 "Abfallfreies Verpacken" Im Vordergrund unseres Wunderbinkals steht aber natürlich die Bewusstseinsbildung für abfallfreies Verpacken: Anders als beim klassischen Produktverkauf ist Nachmachen ausdrücklich erwünscht! Menschen sollen auf die Idee kommen "Das kann ich selber doch auch!" - wie viele alte Tücher, Tischdecken,... liegen bei mir rum, die ich für's Verpacken verwenden könnte!" Die Bewusstseinsbildung ist also erklärtes Ziel des Projektes. Dadurch kann eine viel größere Zielgruppe erreicht werden als nur mit dem Verkauf einer begrenzten Anzahl von Produkten. So kann jede/r mit einer kreativen Idee auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten! Machen Sie aus Ihrem alten Gerät eine Spende! LAV-Vorsitzender Josef Moser: Sind die Geschenke erst ausgepackt, wird manch bestehendes Gerät vielleicht überflüssig. Computerzubehör, Haushaltsgeräte und Fernseher sind beliebte Weihnachtsgeschenke. Ist das alte Gerät aber eigentlich noch voll funktionstüchtig, trübt das schlechte Umweltgewissen zu Recht die Freude über das Geschenk und zwar spätestens dann wenn es am Müll oder im ASZ landet. Handelt es sich um wirklich gut Erhaltenes, kann es in die ReVital-Sammlung (ASZ oder ReVital- Shops) gegeben werden. Dort wird es repariert, aufpoliert und zu günstigen Preisen weiter verkauft. Auch gut gemeinte, aber verfehlte Weihnachtsgeschenke finden so vielleicht einen neuen Besitzer oder eine neue Besitzerin. Wollen Sie das Fehlgeschenk nicht verschenken, wandeln Sie es doch bei Tauschbörsen in etwas Passenderes um!

7 LR Rudi Anschober Seite 6 Oh, echter Tannenbaum Das umweltfreundliche Weihnachtsfest geht über die Geschenke hinaus zur Wahl des Christbaums: Hände weg von künstlichen Christbäumen, die eine deutlich schlechtere Ökobilanz aufweisen als "echte" Bäume. Bei Bäumen aus heimischen Kulturen sind Weißtannen oder Rotfichten zu bevorzugen, bei heimischen Bio- Christbäumen wird auf künstliche Düngemittel sowie auf Schädlingsund Unkrautbekämpfungsmittel verzichtet. Ein lebender Christbaum hat den Vorteil, nach Weihnachten den Garten zu schmücken, jedoch klappt das Umsetzen nicht immer. Öko-Style für Christbäume Traditionell und umweltfreundlich ist der Baumschmuck aus Naturmaterialen (Äpfel, Zapfen, Strohschmuck, etc.) oder selbstgebastelt, bzw. vom lokalen Adventmarkt kombiniert mit wohlriechenden Kerzen aus Bienenwachs. Eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zur Abwechslung des Weihnachtsschmucks ist das Tauschen der Dekoration mit Bekannten und Freunden. Bio-Weihnachtsschmaus Zu Weihnachten wollen wir uns etwas Besonderes zu essen gönnen, Familie und Freunde verwöhnen, doch manche Feinschmeckerei wird mit Tierqual oder Umweltzerstörung bezahlt. Lebensmittel aus regionaler Bio-Produktion etwa sind nicht nur umwelt- und

8 LR Rudi Anschober Seite 7 klimaschonend, sondern schmecken auch viel besser als eingeflogene Produkte. Um vom Weihnachtseinkauf nicht mit Unmengen an Nahrungsmitteln heim zu kommen, die schlussendlich nicht gebraucht und vielleicht gar weggeschmissen werden, folgende Tipps: Einkaufszettel schreiben, Mahlzeiten planen, mit der Familie Wünsche und Geschmäcker absprechen. Planen auch noch Großeltern, Geschwister oder Freunde beim Festessen dabei zu sein, notieren Sie am besten auch die benötigten Mengen am Einkaufszettel. Anders als beim normalen Einkauf verschätzt man sich bei veränderter Personenzahl nämlich sehr leicht. Investieren Sie doch das so gesparte Geld in höhere Qualität davon haben sowohl Familie als auch Umwelt etwas! Mit den Resten planen! Meist werden sich trotz allen Planens Reste nicht ganz vermeiden lassen. Diese müssen aber nicht weggeworfen werden! Frieren Sie Übriggebliebenes portionsweise ein so haben Sie ein Fertigessen für den Tag nach Silvester da kocht doch ohnehin niemand gerne. Reste lassen sich außerdem vielfältig verwerten: Wie wär s mit Kuchen aus Keks-Teig, Schoko-Fondue aus übrigen Nikoläusen oder Aufläufe aus Fleisch- und Fischresten? Rund 300 Euro an Lebensmitteln wirft jeder oberösterreichische Haushalt pro Jahr in die Mülltonne Gerade zu Weihnachten kann mit ein wenig Planung viel Geld und Müll gespart werden!

9 LR Rudi Anschober Seite 8 LED-Lichterketten statt Glühlämpchen Gerade zur Weihnachtszeit schmücken auch Lichterketten, illuminierte Weihnachtsmänner und blinkende Tannenbäume die Balkone, Gärten und Straßen. Einhergehend mit dem Glanz, läuft aber auch der Stromzähler und das kann unerwartet teuer werden! Ineffiziente Lichterketten, die in der Weihnachtszeit mehrere Stunden am Tag brennen, können die Stromkosten ordentlich in die Höhe treiben. Die so beliebte elektronische Lichterpracht (von Privathaushalten, Gemeinden und Unternehmen) verbraucht in den wenigen Wochen vor Weihnachten so viel Strom, wie mehr als österreichische Haushalte in einem ganzen Jahr. Etwa 10 Millionen Euro lassen sich die Österreicher/innen den Glanz kosten. Der Tagesverbrauch einer handelsüblichen Lichterkette mit 35 Lämpchen, á 3 Watt liegt mit 840 Wattstunden deutlich höher als bei einem modernen Kühlschrank mit 300 Wattstunden. Es gibt Lämpchen, die ein Watt brauchen und andere, die fünf Watt und mehr brauchen. Man kann daher allein durch die Wahl des richtigen Produkts den Stromverrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren, wenn man auf den künstlichen Lichterglanz nicht ganz verzichten mag. Mit dem Stromverbrauch, der eine LED-Lichterkette die gesamte Adventzeit zum Leuchten bringt, sorgt eine konventionelle Glühlämpchenkette nur 2,5 Tage für den vorweihnachtlichen Glanz. Unser Tipp: Umwelt- und Energie-Landesrat Rudi Anschober: Am effizientesten sind Lichterketten mit LEDs (Leuchtdioden), deren Verbrauch bei

10 LR Rudi Anschober Seite 9 einem Bruchteil von konventionellen Lämpchen liegt. Sinnvoll ist auch der Einsatz von Zeitschaltuhren, die sicherstellen, dass nicht 24 Stunden pro Tag Strom verbraucht wird. LR Anschober abschließend: "Mit ein paar einfachen Tipps wird Weihnachten zum freudvollen Fest für alle, leistbar für alle, das auch nicht zu Lasten der Umwelt geht!"