125 Jahre 1. Mai Berichte zum Tag der Arbeit

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1 Regionale Gewerkschafts Blätter Heft Jahre 1. Mai Berichte zum Tag der Arbeit

2 Zur Titelseite: Die Abbildungen zeigen 125 Jahre Themenplakate zum 1. Mai - Links: Das Schmuckblatt entstand um 1890 und wurde vom englischen Maler und Illustrator Walter Crane entworfen und umgesetzt. Rechts: Eines von zehn Wortplakaten für die Maifeiern im Jahr 2015, die auch vielseitig eingesetzt werden können Entwurf aus der Agentur Moxie, Düsseldorf Herzlichen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Archiven, Kolleginnen und Kollegen für die vielen Tipps und Hinweise, Stellvertretend nennen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Stadtarchiv Magdeburg. IMPRESSUM Akademie Regionale Gewerkschaftsgeschichte für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Deutscher Gewerkschaftsbund, Bezirk Niedersachsen - Bremen - Sachsen-Anhalt Institut Braunschweigische Regionalgeschichte an der TU-Braunschweig Herausgeber: Gundolf Algermissen, Mitarbeiter der Akademie Fallersleber-Tor-Wall-23, Braunschweig und Beauftragter im Deutschen Gewerkschaftsbund Bezirk Niedersachsen - Bremen - Sachsen-Anhalt, Otto-Brenner-Straße 7, Hannover Layout, Satz und Bildbearbeitung: moritz - grafik+design, Braunschweig Druck: Druckwerkstatt Hannover Buchbinderische Endverarbeitung: Druckerei Druckpoint, Seesen Braunschweig, Mai 2015

3 1 INHALT. Vorwort Seite 2 Hartmut Tölle, Hannover Thematische Einführung Seite 3 Klaus Mertsching, Wuppertal Paris - Saal Petrelle, Juli 1889 Seite 16 Zeitzeugenberichte Maifeiern in Hannover Seite 19 Dr. Peter Schulze, Hannover Tiefpunkt der 1960er Jahre Seite 26 Demonstrationskultur in den 1970er und 1980er Jahren Zeitzeugen Werner Hilke, Werner Tschischka, Wilhelm Warner Maifeiern in Braunschweig Seite 33 Robin Biegel, Braunschweig Zeitzeuge: Hansi Volkmann, Braunschweig Maifeiern in Magdeburg Seite 52 Gundolf Algermissen, Braunschweig Zeitzeugin Inge Voß, Magdeburg Künstler-Ersttagsblatt zu 100 Jahre 1. Mai Seite 71 Maiparolen des DGB, zentrale Veranstaltungen Seite 73 und die Hauptredner ab 1950 Klaus Mertsching, Wuppertal

4 2 VORWORT Liebe Leserinnen, liebe Leser, 125 Jahre Gedenken und Feiern, der 1. Mai. Der eigentliche Anlass waren die Morde an Arbeitern 1886 in Chikago. Drei Jahre später beschlossen die Delegierten der II. Internationalen in Paris den Gedenk- und Feiertag alljährlich zu begehen. Ab 1890 wurde der 1. Mai gefeiert und die wichtigen Schwerpunkte diskutiert und Forderungen bzw. Erwartungen an die Arbeitgeber formuliert. In den vergangenen 125 Jahren wurde den Arbeitern nie etwas geschenkt, was heute selbstverständlicher bzw. betrieblicher Alltag wurde, wurde von unseren Vorfahren nicht selten bitter zahlen müssen, sie wurden ausgesperrt, entlassen. Vielfach wurden ganze Familien in große Not geschickt Das vorliegende Heft aus der Schriftenreihe stellt neben einem Beitrag zur allgemeinen Entwicklung des 1. Mai auch erstmals Zeitzeugenberichte von Delegierten aus dem Jahr 1889 vor, die deutsche Mitglieder der 82-köpfigen Delegation in Paris waren. Drei regionale, historische Beiträge aus Hannover, Braunschweig und Magdeburg beschreiben die teilweise doch sehr unterschiedlichen Entwicklungen der 1. Maifeiern und des Gedenkens in diesen drei Städten und in Zeitzeugenberichten wird das persönlich-emotionale aus der Zeit nach 1950 beschrieben. Danke an die Autoren und Zeitzeugen, die dieses Heft engagiert und mit Hintergrundwissen fertiggestellt haben. Ich wünsche uns auch für die kommenden Veranstaltungen zum 1. Mai viel Erfolg. Der 1. Mai ist und bleibt ein Tag an dem wir auf die Situation der arbeitenden Menschen in der Welt hinweisen und unsere Forderungen einbringen. Der 1. Mai war aber auch immer ein Tag an dem unsere Kolleginnen und Kollegen miteinander gefeiert haben, ich wünsche mir, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Hartmut Tölle DGB-Bezirksvorsitzender Niedersachsen Bremen Sachsen-Anhalt

5 3 THEMATISCHE EINFÜHRUNG 1. Mai - vom Kampftag zum Feiertag Klaus Mertsching, Wuppertal Am 1. Mai 2015 feiert die deutsche und internationale Arbeiterbewegung den 125. Jahrestag des Maifeiertags. Es waren Jahre wichtiger Erfolge und Fortschritte, aber auch bittere Niederlagen und Rückschritte für die Arbeiterbewegung. Die folgenden Ausführungen sollen die wichtigsten Fakten der Geschichte des 1. Mai darstellen. Die Geburtsstunde des 1. Mai begann mit dem Haymarket- Massaker von Chicago. Am 1. Mai 1886 versammelten sich Zehntausende Arbeiter auf dem Haymarket, um zu demonstrieren. Gegen schlechte Arbeitsbedingungen, gegen Ausbeutung und für einen Achtstundentag. Zwei Tage verlief die Demonstration friedlich, dann eskalierte die Situation, als die Polizei mehrere Streikposten angriff und dabei tötete. Auf dem Haymarket explodierte am Ende einer Kundgebung eine Bombe. Dabei kamen Polizisten und Arbeiter ums Leben. Als mutmaßlicher Bombenleger wurde ein deutscher Anarchist zu Unrecht gehenkt. Die Haymarket-Affäre wird zur Geburtsstunde des Tags der Arbeit. 1 Der 1. Mai im Kaiserreich Zum 100. Jahrestag des Sturms auf die Bastille trafen sich vom 14. bis 20. Juli 1889, 400 Delegierte sozialistischer Parteien und Gewerkschaften zur Gründung der Zweiten Sozialistischen Internationale in Paris. Auf Antrag des Franzosen Felix Lavigne wurde eine Resolution beschlossen, in der es hieß: Es ist für einen bestimmten Zeitpunkt eine große internationale Manifestation zu organisieren, und zwar dergestalt, daß gleichzeitig in allen Städten an einem bestimmten Tage die Arbeiter an die öffentlichen Gewalten die Forderung richten, den Arbeitstag auf acht Stunden festzusetzen [...] In Anbetracht der Tatsache, daß eine solche Kundgebung bereits vom amerikanischen Arbeiterbund [...] für den 1. Mai 1890 beschlossen worden ist, wird dieser Zeitpunkt als Tag der internationalen Kundgebung angenommen. 2 Der weltweite Kampf für 1 Zur Geschichte der Haymarket-Affäre siehe u.a. Zeit online Geschichte: Die Bombe und der Revolutionär aus Hessen sowie Haymarket Roit (Wikipedia). 2 Siehe Arbeitsschutzresolution in: Protokoll des Internationalen Arbeiter-Congresses zu Paris, abgehalten vom 14. bis 20.Juli Deutsche Übersetzung, Nürnberg 1890, S.121f.

6 4 einen Arbeitstag auf acht Stunden sollte eine internationale Bewegung für die Arbeitszeitverkürzung einleiten und zugleich diesen Tag als Weltfeiertag des Proletariats durchsetzen. Bis zum Dezember 1989 hatten 18 Gewerkschaften ihre Absicht erklärt, den Beschluss des Pariser Kongresses zu folgen und am kommenden 1. Mai mit einer allgemeinen Arbeitsruhe für den Achtstundentag zu streiken. Diese Erklärungen waren jedoch innerhalb der Gewerkschaften und der Sozialdemokratie nicht unumstritten, da in Deutschland noch das Sozialistengesetz galt. Neben den möglichen Repressionen des Staates drohten die Unternehmerverbände für den Fall von Streiks zum 1. Mai mit Aussperrungen, Entlassungen und Schwarzen Listen. Trotz drohender Sanktionen bekannten sich ca Arbeiter durch Arbeitsniederlegungen, Demonstrationen und sogenannten Maispaziergängen zu den Forderungen des Pariser Kongresses. Regionale Schwerpunkte waren Berlin, Dresden und Hamburg. Besonders in Hamburg kam es zu umfangreichen Arbeitsniederlegungen, an denen sich zeitweise bis zu beteiligten. Der Arbeitskampf zog sich bis zum Spätsommer hin. Das war nur deshalb möglich, weil in anderen Orten Deutschlands die Arbeitskampfmaßnahmen abgebrochen wurden, um sich voll auf die Unterstützung der in Hamburg Ausgesperrten zu konzentrieren. 3 Zwar gelang es den Arbeitern das Koalitionsrecht zu sichern, aber die ursprünglich aufgestellten Forderungen nach einem Neunstundentag und Erhöhung der Löhne ließen sich nicht durchsetzen. Die Erfahrungen der gemeinsamen Aktionen gaben der Organisationsdebatte der Gewerkschaften einen zusätzlichen Anstoß. Es wurde der Vorschlag gemacht, dass die Vertreter sämtlicher Gewerkschaften Deutschlands sich treffen sollten, um die Frage zu erörtern, eine wirksame Verteidigung gegen die Angriffe des protzigen Unternehmertums aussehen 3 Vgl. zu den Arbeitsniederlegungen im Mai 1890 in Hamburg, mit denen die auf dem Gründungskongress der II. Internationale 1899 in Paris geforderte Arbeitsruhe zu 1. Mai erkämpft werden sollte, Wolfgang Schröder, Klassenkämpfe und Gewerkschaftseinheit. Die Herausbildung und Konstituierung der gesamtnationalen deutschen Gewerkschaftsbewegung und der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands, Berlin 1965, S. 107ff.

7 5 kann. 4 Am 16. und 17. November 1890 trat die Vorständekonferenz der Gewerkschaften zusammen. Es wurde beschlossen, eine Kommission zu bilden, zur Vorbereitung eines "Allgemeinen Gewerkschaftskongresses". 5 Diese Kommission konstituierte sich als Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands und wählte zu ihren Vorsitzenden Carl Legien. Die Geburtsstunde des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Nach dem 1. Mai 1890 und dem Fall des Sozialistengesetzes beschloss die wieder zugelassene SPD auf ihren Parteitag im Oktober 1890, den 1. Mai als dauerhaften Feiertag der Arbeiter einzuführen. Ob an diesem Tag für die Forderung gestreikt werden sollte oder nicht, wurde von der wirt-schaftlichen Lage des Betriebes abhängig gemacht. Wo ein Streik nicht möglich war, sollten stattdessen am ersten Maisonntag Umzüge und Feste im Freien stattfinden. Auch in folgenden Jahren reagierten viele Unternehmer mit Aussperrungen, Entlassungen und Schwarzen Listen. Der Stempel im Arbeitsbuch Entlassen am 2. Mai war für viele Arbeiterinnen und Arbeiter die Folge ihres Engagements. Mit diesem Kainsmerkmal gelang es ihnen nur schwer, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Jedoch gewann die Idee der Maifeier immer mehr Anhänger, ebenso die Forderungen nach Arbeitsruhe am 1. Mai. Die Frage der Arbeitsruhe am 1. Mai war lange Zeit Streitpunkt in der deutschen Arbeiterbewegung. Angesichts des wirtschaftlichen Aufschwungs in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts betonte die SPD den Gedanken der allgemeinen Arbeitsruhe. In einem Beschluss des Gothaer Parteitages 1896 hieß es: Als würdigste Form der Feier des 1. Mai betrachtet die Partei die allgemeine Arbeitsruhe. Die Gewerkschaften kamen auf Dauer nicht umhin, sich auch mit der Gestaltung der Maifeiern intensiver zu beschäftigen, zumal ihre Mitgliederzahl ständig anwuchs. Obwohl der SPD-Parteitag 1899 feststellte, dass sich die Arbeitsruhe zum 1. Mai immer mehr durchgesetzt hatte, 4 Wortlaut des Aufrufs in: Paul Umbreit, 25 Jahre deutsche Gewerkschaftsbewegung , Berlin 1915, S. 8f. 5 Der 1. Kongress fand vom 14. bis 18. März 1892 in Halberstadt statt.

8 6 Postkarte zum 1. Mai 1903 blieb diese Frage innerhalb der Gewerkschaften und zwischen Gewerkschaften und SPD umstritten. Auf den Kongressen der Gewerkschaften und der Generalkommission wurden die Anträge zur Arbeitsruhe am 1. Mai sehr kontrovers diskutiert. Insbesondere die Frage der Finanzierung und Unterstützung der durch ihre Aktivitäten am 1. Mai von den Unternehmern gemaßregelten Arbeiter. Für viele der noch jungen Verbände war es kaum möglich, die Ausgesperrten finanziell zu unterstützen. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs brach die Solidarität der internationalen Arbeiterbewegung auseinander. Die SPD und Gewerkschaften entschieden sich für ihr Vaterland. Der Burgfrieden zwischen den Parteien und der Beschluss der Gewerkschaften alle Lohnbewegungen und Streiks abzubrechen, schloss den Verzicht auf künftige Maidemonstrationen ein. Zwar riefen 1916 die

9 7 Mitglieder des neu gebildeten Spartakusbundes, dem Vorläufer der KPD, zu einer Demonstration am 1. Mai für Frieden, Freiheit und Brot auf, aber die Generalkommission der Gewerkschaften lehnte eine Teilnahme ab. Von Weimar zur NS-Diktatur Mit dem Kriegsende schien für die arbeitenden Menschen ein besseres Zeitalter zu beginnen. Der Achtstundentag wurde vereinbart und die Gewerkschaften als berufene Vertreter der Arbeiterschaft anerkannt. Die Nationalversammlung erklärte am 17. April 1919 den 1. Mai 1919 zum gesetzlichen Feiertag. Doch blieb es bei der Ankündigung. Weder dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) noch der SPD gelang es, den Tag der Arbeit über 1919 als reichsweiten gesetzlichen Feiertag zu sichern. Das Erstarken der reaktionären Kräfte in der Weimarer Republik verhinderte eine reichseinheitliche Regelung für den 1. Mai. Es blieb den Ländern überlassen, die Feiertagsregelung festzulegen. Sie hatte in den Ländern Braunschweig, Lübeck, Sachsen und Schaumburg-Lippe nach 1922 weiterhin Bestand. Ebenso wie die bürgerlichen Parteien, die den Feiertag einer einzelnen gesellschaftlichen Gruppe nicht als allgemein verbindlich für die gesamte Gesellschaft ansehen konnten, begriffen die Unternehmer die Maifeiern vor allem als Provokation. Im Arbeitgeber, dem Zentralorgan der Unternehmerverbände, wurde 1931 in einem veröffentlichten Artikel ihre Einstellung besonders deutlich: [...] Auch in der Republik gilt der 1. Mai der Propaganda des Umsturzes, der Beseitigung des Privateigentums und der Errichtung der proletarischen Diktatur. Gleichgültigkeit gegenüber der Maifeier bedeutet Kapitulation vor dem Marxismus. 6 In den verschiedenen Richtungsgewerkschaften selbst war die Frage, ob und wie der 1. Mai zu begehen war, sehr umstritten. Die christlichen Gewerkschaften lehnten den 1. Mai als internationalistisch und marxistisch ab. Trotzdem beteiligten sich christliche Gewerkschafter an 6 Dieter Schuster: Zur Geschichte des 1. Mai in Deutschland, Düsseldorf 1990, S. 63.

10 8 Ausschnitt aus der Wochenzeitung Menschen zum 1. Mai 1919 Maifeiern. 7 Die Spaltung der sozialistischen Arbeiterbewegung zog auch die Spaltung des 1. Mai nach sich. Während die KPD stärker den Kampfcharakter akzentuierten, begingen ihn die Sozialdemokraten eher als Festtag. Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und politische Straßenkämpfe bildeten den Hintergrund der Maifeiern Ende der zwanziger Jahre. Aus Furcht vor Ausschreitungen verhängte der sozialdemokratische Polizeipräsident von Berlin, Karl Zörgiebel, ein Demonstrationsverbot zum 1. Mai. Die KPD ignorierte das Verbot und organisierte Kundgebungen in deren Verlauf es zu Schießereien kam. Es wurden 31 Personen getötet und fast 200 verletzt, darunter auch viele Unbeteiligte. Der Tag ging als Blutmai in die Geschichte ein und steht symbolisch für die Zerrissenheit der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik. Der 1. Mai im Nationalsozialismus Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 läutete das Ende des 1. Mai als Kampf- und Feiertag der Arbeiterschaft und Gewerkschaften ein. Da die 7 Vgl. Dieter Schuster: a.a.o., S. 60

11 9 Nationalsozialisten der Integration der Arbeiterschaft höchste Priorität beimaßen und um Demonstrationen der Arbeiter am 1. Mai zu verhindern, wurde von der Reichsregierung der 1. Mai 1933 zum Tag der Nationalen Arbeit und zum staatlichen Feiertag erklärt. Die christlichen Gewerkschaften, die bis dahin dem 1. Mai nichts abgewinnen konnten, erklärten sich zur Teilnahme an den offiziellen Maifeiern bereit. Der ADGB-Bundesvorstand begrüßte am 15. April die Umdeutung des Tages und stellten den Arbeitern frei, an den Veranstaltungen teilzunehmen. Der ADGB-Bundesausschuss hingegen rief am 19. April zur Teilnahme auf. Auf der zentralen Veranstaltung zum 1. Mai in Berlin begrüßte der Hauptredner, Adolf Hitler, die unter Begleitung von SA und SS angetretenen Arbeiterdelegationen und Gewerkschaftsführer. Die Illusion der Gewerkschaften, einen festen Platz in der nationalen Volksgemeinschaft einzunehmen, wurde von der Wirklichkeit des 2. Mai eingeholt. SA- und SS-Truppen besetzten die Gebäude des ADGB und der Einzelgewerkschaften. In Verhaftungen, Folter und Mord tobte sich der Hass des Nazis gegen die freien Gewerkschaften aus. Am 3. Mai unterstellten sich die anderen Richtungsgewerkschaften dem Aktionskomitee zum Schutze der deutschen Arbeit. Das war das Ende der Gewerkschaftsbewegung. 8 Maipostkarte aus dem Jahr 1933 In den folgenden Jahren der Nazi-Diktatur wurde die Maifeier missbraucht: Unter dem Motto Freut euch des Lebens sollten befohlene Aufmärsche aller Volksgenossen die Idee des Klassenfriedens symbolisieren. Die Vereinnahmung des alten Feiertags der Arbeiterbewegung durch die Nationalsozialisten war sehr weitgehend, vollständig ist es ihnen nie gelungen. Der 1. Mai war bis 1945 immer wieder Anlass für Aktionen von Oppositionellen. In kleinen Gruppen unter großen Gefahren in Ausflugslokalen oder im Wald trafen sie sich zu illegalen Kundgebungen, um den Gedanken des 1. Mai in seiner ursprünglichen Form zu feiern. Selbst in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der NS-Schreckensherrschaft war der Maigedanke nicht totzukriegen. 8 Vgl. Michael Schneider, Unterm Hakenkreuz. Arbeiter und Arbeiterbewegung 1933 bis 1939, Bonn 1999, S

12 10 Maifeiern nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 konnten an einigen von den alliierten Streitkräften befreiten Orten von überlebenden Gewerkschaftern, Sozialdemokraten und Kommunisten die ersten freien Maifeiern stattfinden. Auch die vorher befreiten Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald organisierten eine Maifeier. Als der Alliierte Kontrollrat im September 1945 eine Reihe von Nazigesetzen aufhob, gehörte das Gesetz vom April 1933, den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu erheben, nicht dazu. Trotz aller Schwierigkeiten fanden am 1. Mai 1946, knapp ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wieder Maifeiern auf deutschen Boden statt. Da die alliierten Siegermächte skeptisch gegenüber den Deutschen waren, durften auf Anordnung der amerikanischen Militärbehörden bei den Kundgebungen keine Fahnen und Spruchbänder mitgeführt werden.

13 11 Bei den ersten Maifeiern nach Kriegsende konzentrierten sich die gewerkschaftlichen Forderungen auf Probleme des täglichen Lebens, Verpflegung, Obdach, Kleidung, aber auch Sicherung der Demokratie sowie Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit waren Parolen der Maikundgebungen nach dem Kriegsende. 9 Maifeiern in der DDR Die Feiern zum 1. Mai in der sowjetischen Besatzungszone und ab 1950 in der DDR 10 standen von Anfang an im Zeichen der Selbstverpflichtung zur Erfüllung der Volkswirtschaftspläne und zum Aufbau des Sozialismus. Der 1946 gegründete Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) erkannte 1950 den Führungsanspruch der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) als organisatorischer Vortrupp der Arbeiterklasse an. Deshalb hatten die Gewerkschaften als Massenorganisation der Arbeiterklasse aufs engste mit den Organen der SED zusammenzuarbeiten. 11 Die Hauptaufgabe des FDGB war es, seine Mitglieder zur Erfüllung und Übererfüllung der Volkswirtschaftspläne zu motivieren und anzuleiten. Die DDR übernahm die Tradition der sowjetischen Maifeiern, indem die Feiern mit großen Militärparaden verbunden waren. Diese Selbstdarstellung der militärischen Macht sollte die Verteidigung der sozialistischen Erungenschaften aber gleichzeitig auch den Friedenswillen der DDR bekunden. Im Zeichen der Entspannung zwischen Ost und West verzichtete die SED-Führung ab 1977 auf das militärische Ritual. Da sich die Entfremdung zwischen Volk und Führung in den achtziger Jahren verstärkte, wurden die Maikundgebungen 1988 aus Angst vor oppositionellen Spruchbändern und Demonstrationen, die Straßenzüge um die Karl-Marx-Allee von Betriebskampfgruppen und der Freien Deutschen Jugend (FDJ) abgeriegelt. Dieses Schauspiel wiederholte sich in ähnlicher Form im folgenden Jahr. 9 Die gewerkschaftlichen Maiaufrufe der Jahre 1947 bis 1949 für die britische Besatzungszone in: Dieter Schuster: a.a.o., S Nach der Verabschiedung der ersten Verfassung der DDR 1949 wurde der 1. Mai ein staatlich garantierter Feiertag. 11 Vgl. Ulrich Gill: FDGB. Die DDR-Gewerkschaft von 1945 bis zu ihrer Auflösung 1990, Köln 1991, S. 33ff. (Schriftenreihe des DGB- Bildungswerkes, Gewerkschaften in Deutschland, Bd. 13)

14 12 1. Mai 1955 in Magdeburg Der 1. Mai in der Bundesrepublik Nach der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zeichnete der geschäftsführende Bundesvorstand für die Maifeiern verantwortlich und beschloss Maiaufrufe und die zentralen Maiparolen. Die Maifeiern wurden durch kulturelle Veranstaltungen am Vorabend umrahmt, in denen der DGB-Vorsitzenden zwischen den künstlerischen Darbietungen die gewerkschaftlichen Forderungen begründeten. Die Vorabendveranstaltungen wurden von den Rundfunkanstalten der ARD, später von den Dritten Fernsehprogrammen übertragen bzw. in Ausschnitten gesendet. Am 1. Mai 1955 verkündete der DGB sein erstes Aktionsprogramm. Hauptforderungen waren kürzere Arbeitszeit, höhere Löhne und Gehälter, größere soziale Sicherheit, gesicherte Mitbestimmung, verbesserter Arbeitsschutz. Die Maiparole von 1956 lautete: Samstags gehört Vati mir. Aber auch die Einheit Deutschlands blieb Thema: Wiedervereinigung: ohne Gewalt doch bald war die Losung Die Maiaufrufe der nächsten Jahre markierten die Fortschritte bei der Verwirklichung des Aktionsprogramms. Seit Mitte der 1950er Jahre sank die Teilnehmerzahl mit Ausnahme von Berlin an den Kundgebungen. Der 1. Mai wurde von vielen Arbeitnehmern und Gewerkschaftsmitgliedern als Angebot zur individuellen Freizeitgestaltung angesehen. Im DGB und seinen Gewerkschaften wurde deshalb über die zukünftige Durchführung der Maifeiern diskutiert. Das Ergebnis dieser Diskussion war die erste

15 13 zentrale Maifeier 1965 in Hamburg. Das Treffen in Hamburg unterteilte sich in eine Kundgebung mit gewerkschaftspolitischen Inhalt und in eine vom Programm her attraktive Massenveranstaltung. Seit Ende der sechziger Jahre war eine tatsächlich eine Zunahme der Teilnehmer zu verzeichnen. Das hing mit der Neugestaltung der Maifeiern, aber auch mit den verschlechterten gesamtwirtschaftlichen Eckdaten zusammen. Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen in den siebziger Jahren spiegelten sich auch in den Maiveranstaltungen wider. Neben den Gewerkschaften führten auch autonome und kommunistische Gruppierungen Kundgebungen durch, oder störten bzw. chaotisierten die offiziellen DGB-Feiern. In Hamburg, Bremen, Frankfurt/M. und Berlin fanden die Veranstaltungen ab 1977 für mehrere Jahre nur noch im Saal statt. Erst In den achtziger Jahren gelang es, die Kluft zu den neuen Sozialen Bewegungen zu verringern. Es wurde üblich, am 1. Mai erst zur DGB-Kundgebung und anschließend zum alternativen Stadtteilfest zu gehen. Auch die Maiparolen spiegelten die gesellschaftspolitischen Entwicklungen dieser Jahre wider. In den sechziger Jahren wandten sich die Demonstranten am 1. Mai gegen die geplanten Notstandsgesetze: Die Grundrechte sichern (1963). Mit Beginn der Wirtschaftskrise und der steigenden Arbeitslosigkeit in den siebziger Jahren wurde eine alte Forderung wieder aktuell. Recht auf Arbeit (1978). In den achtziger Jahren lautete das Leitmotiv Vollbeschäftigung: Arbeit für alle (1982, 1983 und 1984). 1. Mai 1961 in Braunschweig In der ersten Reihe die Oberbürgermeisterin Martha Fuchs - ARG-BS, Sammlung Ließ -

16 14 Die verschärfenden Tarifauseinandersetzungen, die Kampagnen für die 35-Stunden Woche und gegen den 116 Arbeitsförderungsgesetz konnten nicht zu einer stärkeren Mobilisierung der Maikundgebungen genutzt werden. Der Trend zu rückläufigen Teilnehmerzahlen setzte sich wieder ein. Die Diskussionen um die Neuausrichtung der Maiveranstaltungen gerieten durch die Ereignisse der Jahre 1889/90 in den Hintergrund. Maifeiern im vereinten Deutschland Die erste freie gewerkschaftliche Mairede, an ein gesamtdeutsche Publikum seit 1932, hielt 1990 der damalige DGB-Vorsitzende Ernst Breit vor dem Berliner Reichstag. Zugleich war es auch der 100. Jahrestag des 1. Mai. Die Vergangenheit und Zukunft wurde in diesem Jahr mit der Maiparole verknüpft: Solidarität sichert unsere Zukunft. Nachdem im Mai 1990 die Währungs- Wirtschafts- und Sozialunion eingeführt wurde und im Oktober die DDR der Bundesrepublik beitrat, setzte in den neuen Bundesländern ein schmerzhafter Prozess der Deindustrialisierung ein. Vor diesem Hintergrund war die Losung der ersten gemeinsamen Maifeier 1991 im vereinten Deutschland: Soziale Einheit in Frieden und Freiheit und das am 1. Mai 1992 innerhalb der Gewerkschaften umstrittene Motto: Teilen verbindet. In den folgenden Jahren rückte die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit in den Vordergrund: Deine Stimme für Arbeit und soziale Gerechtigkeit (1998). Wer, wenn nicht wir? Mit diesem Slogan sollten im Jahre 2000 die klassische Kompetenz der Gewerkschaften herausgestellt und ihre Zukunftsorientierung deutlich werden. Am Beginn des 21. Jahrhunderts standen die Gewerkschaften vor großen Herausforderungen. Insbesondere die Agenda 2010 der Bundesregierung vom März 2003 hielt der DGB für unausgewogen und nutzlos für den Arbeitsmarkt. Unmittelbar nach dem 1. Mai 2003, der unter dem Motto stand: Reformen ja! Sozialabbau Nein Danke!, stellte der DGB unter dem Titel Mut zum Umsteuern Für Wachstum, Beschäftigung und soziale Gerechtigkeit seine eigene Reformagenda vor. Auch in den folgenden Jahren waren die Maithemen ein Spiegelbild der gesellschafts-

17 15 politischen Entwicklung und der Forderung, das die Menschen in der Werthierarchie der Arbeitswelt wieder den ersten Platz einnehmen sollten. Die Würde des Menschen zu achten, ihn nicht zu einem Kostenfaktor zu degradieren, war Zielrichtung der Maiparole Hieran knüpfte der Slogan für 2006 an: Deine Würde ist unser Maß! und folgenden Maiveranstaltungen, die eine neue Ordnung der Arbeit forderten. Auch zukünftig ist es wichtig, an die Geschichte des 1. Mai zu erinnern, an die Bedeutung der Gewerkschaften als Vertreter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Gewerkschaftsbewegung wird auch in Zukunft auf Symbole nicht verzichten können. Der Tag der Arbeit spielt hier auch nach 125 Jahren eine wichtige Rolle. Literaturauswahl zur Geschichte des 1 Mai Udo Achten: Wenn ihr nur einig seid. Texte, Bilder und Lieder zum 1. Mai, Köln 1990 Udo Achten/Matthias Reichelt/Reinhard Schulz: Mein Vaterland ist international. Internationale Illustrierte. Geschichte des 1. Mai 1896 bis heue, Oberhausen 1986 Horst Dieter Braun/Claudia Reinhold/Hanns-A. Schwarz (Hrsg.): Vergangene Zukunft. Mutationen eines Feiertags, Berlin 1991 Dieter Fricke: Kleine Geschichte des Ersten Mai. Die Maifeier in der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, Frankfurt/M Inge Marßolek (Hrsg.): 100 Jahre Zukunft. Zur Geschichte des 1. Mai, Frankfurt/M Dieter Schuster: Zur Geschichte des 1. Mai in Deutschland, Düsseldorf 1991 Hanns-A. Schwarz: Biographie zur Geschichte des Ersten Mai. Berlin, Verein zum Studium sozialer Bewegungen, 1992 Weiterhin: Regionale Arbeiten zur Geschichte des Ersten Mai vor Ort Zum Beispiel: - Hanne Renners, u.a.: 100 Jahre 1. Mai in Hannover, DGB-Kreis Hannover Eva Lischber: 1. Mai Hannover in der Weimarer Republik, DGB-Kreis Hannover 1983

18 16 Paris - Saal Petrelle, Juli 1889 Zeitzeugenberichte*) Friedrich Geyer ( ) Wilhelm Bock ( ) Adolph Hoffmann ( ) *) Die genannten Zeitzeugen waren zum Gründungskongress der Zweiten Internationale in Paris unter den 82 deutschen Delegierten. Die Beiträge wurden, aus Anlass der 40. Wiederkehr des ersten am 1. Mai, 1930 geschrieben. Die Beschlüsse in Paris zeigten auch im damaligen deutschen Kaiserreich Wirkung. Im Amtsdeutsch hieß das u.a., in Gemäßheit der allerhöchsten Erlasse vom 4. Februar 1890 die gesetzliche Regelung der Mehrzahl [ ] ist in Angriff genommen. Es ging unter anderem um das Verbot von Kinderarbeit, Beschränkung der Arbeitszeit von Minderjährigen auf sechs Stunden täglich, den Ausschluss von Frauen von allen schädlichen Arbeiten. Die drei Zeitzeugen berichteten über den Kongress, jeder der drei hatte andere, eigene Eindrücke und Erlebnisse. Friedrich Geyer: Ich reiste [ ] einige Tage vor den Kongress nach Paris. Dort wurden wir in einem Quartier in der Rue Bernard untergebracht, das entsetzlich unreinlich war und wir uns nach einem anderen umsahen und dann in einer Mansarde über einem Pferdestall Unterkunft fanden. Wegen der Weltausstellung aus Anlass der hundertjährigen Revolutionsfeier war Paris von Fremden überfüllt. Der Kongress begann mit sehr heftigen Auseinandersetzungen mit den Anarchisten, die unbedingt an dem Kongress teilnehmen wollten. [ ] Durch Beschluss des Kongresses ausgewiesen, blieben sie dennoch und mussten zum Teil gewaltsam entfernt werden. Der Italiener Merlino, ein ausgiebiger Schwadroneur, wollte durchaus nicht weichen, wurde aber vom Genossen Wilhelm Werner aus Berlin, der wegen seiner Körperkräfte unter den deutschen Genossen den Spitznamen Elefantenwilhelm führte, wie ein Kind aus dem Saal getragen. Vor der Saaltür waren die Genossen Wilhelm Werner und Franz Hoffmann, ebenfalls eine Hüne, von Gestalt, als Posten aufgestellt, die das Eindringen von Anarchisten verhinderten. [ ] Bei den Verhandlungen ergaben sich manche Schwierigkeiten wegen der Sprachverschiedenheit sowie der abweichenden Ansichten der einzelnen Nationen. Als endlich die erlösende Formel der Verständigung gefunden war, atmete alles auf und dann flossen die Verhandlungen fruchtbarer dahin. Das endgültig verbündende Programm wurde mit großem Jubel aufgenommen. Wir waren gespannt, wie man uns als Deutsche wohl in Paris aufnehmen und behandeln würde, da wenige Jahre vorher die bekannte Revanchehetze Boulangers in Frankreich den Deutschenhass aufs neue angefeuert hatte. Aber wo wir auch hinkamen, in Restaurants oder Ausstellungen, nichts war von Nationalhass zu spüren. [ ]

19 17 In Paris, erst die Arbeit und die wegweisenden Beschlüsse und dann das Vergnügen Wilhelm Bock: Es war noch unter dem Sozialistengesetz, als der Aufruf des Arbeitskomitees in Paris an die Arbeiter der Kulturwelt zu einem internationalen Kongress in Paris erging. Dieser Aufruf weckte große Hoffnungen, Freude und Begeisterung und erzeugte einen Optimismus, der weit die Grenzen des Möglichen überschritt. [ ]Während die deutsche und französische Bourgeoisie sich stark befehdeten und in Rüstungen überboten, schickten die deutschen Arbeiter 82 Delegierte zum Arbeiterkongress nach Paris, den französischen Arbeitern die Hände zu reichen, und wir wurden von diesen und auch von den Delegierten der anderen Länder mit herzlicher Begeisterung empfangen. Das Komitee in Paris hatte sich verrechnet und nur einen kleinen Saal gemietet, der die zuströmenden Delegierten nicht fassen konnte. Es musste ein großer Saal gemietet werden- [ ] Über dem Büro des Kongresses prangte ein Transparent mit den Worten Gruß den sozialistischen Arbeitern beider Welten. Und dieser Gedanke belebte und durchzitterte den ganzen Kongress. Als unser Genosse Liebknecht mit dem gleichaltrigen Kommunekämpfer Vaillant, die beide zu Vorsitzenden gewählt waren, am Vorstandstisch sich die Hände reichten, ertönte ein nichtendwollender Beifallssturm. Der internationale Kongress in Paris war die erste große lebendige internationale Kundgebung des sozialistischen Proletariats. [ ]

20 18 Adolph Hoffmann: Paris tanzt das war der Eindruck, den ich hatte, als ich das erste Mal Paris im Juli 1889 als Delegierter des internationalen Sozialisten-Kongresses betrat. [ ] Paris tanzte. Und wer an einen Tanzreigen herankam, wurde mitgerissen, und wenn es die Höchsten im Staate war, besonders, wenn der wildeste Tanz, den ich je gesehen hatte, die Carmagnole, das non plus ultra der Revolution, stieg. Wurde doch aus dem Fest, das die Stadt Paris den Delegierten des Internationalen Sozialisten Kongresses im Hôtel de Ville [Rathaus] gab, der dort erschienen Präsident der Republik Carnot mitgerissen [ ] Der französische Genosse Paul Lafargue hatte schon Recht, gleich am Eröffnungstage des Internationalen Sozialisten Kongresses daran zu erinnern, die Bourgeoisie feiert das Hundertjahr ihrer Revolution. Die feudale Bastille haben sie wegrasiert, nur um im ganzen Land kapitalistische Arbeitsbastillen zu errichten. Unter diesem Gesichtswinkel vollbrachte der Kongress seine schwere und ernste Arbeit. Er bereitete das geistige Rüstzeug vor zur Erstürmung und Niederreißung der kapitalistischen Bastillen, die der Mammon in den Ländern der ganzen Welt errichtet und immer fester und qualvoller für die darin Gefesselten ausbaute, während Paris tanzte. So kam es vor nun 41 Jahren zur Festsetzung der Maifeier als Tag des Internationalen Proletariats, an welchem über alle künstlich errichteten Grenzen sich die tätige Menschheit die Hände reichte zur Befreiung aus wirtschaftlicher und politischer Knechtschaft, zur Solidarität der Völker und des Völkerfriedens. Der brausende Jubel, der schon durch den Saal Petrelle tönte, als Wilhelm Liebknecht und Vaillant [ ] sich die Hände schüttelten, war ein Zeichen dafür, dass die Sozialisten nichts gemein haben mit dem Kapitalismus und dem daraus entsprungenen Chauvinismus, dass die Delegierten durch das tanzende Paris die gewaltigen Bastillen des Kapitals schauten, die noch zu erstürmen waren, ehe eine schaffende Menschheit in Friede und Eintracht, und in Freude und Liebe die Früchte ihrer Arbeit genießen kann. [ ] Die Idee bleibt auch dann gut, wenn hier und da in dem Sodom und Gomorra, das der Kapitalismus schuf, Anhänger unserer Idee schwach werden und zu Fall kommen [ ]

21 19 Maifeiern in Hannover Dr. Peter Schulze, Hannover Hannovers Arbeiterschaft ist dabei, als am 1. Mai 1890 in allen industrialisierten Ländern der Welt sich die Arbeitenden zu Kundgebungen versammeln, um für Achtstundentag, Arbeiterschutzgesetze und Gleichberechtigung einzutreten, einem Beschluss des Internationalen Sozialistenkongresses in Paris vom Vorjahr folgend. Ein Comitee für die Feier am 1. Mai organisiert fünf Volksversammlungen, die von Tausenden Arbeitern besucht werden, und eine anschließende Festveranstaltung im Bella Vista, wo der Reichstagsabgeordnete Heinrich Meister spricht, Teilnehmer des Pariser Kongresses. Begeisterung kommt auf, als eine aus einem Versteck geholte alte Fahne des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins gezeigt wird: Das Sozialistengesetz ist zwar noch in Kraft, sein Auslaufen am 30. September 1890 aber schon absehbar. Die Polizei überwacht die Maifeiern 1890 und in den folgenden Jahren streng: 1894 werden Frauenpersonen ausgeschlossen, 1914 das gilt das Gleiche für Jugendliche werden die Maizeitungen polizeilich beschlagnahmt und 1910 wird ein geplanter Umzug verboten. Hannovers Fabrikanten drohen allen Beschäftigten mit Entlassungen, die am 1. Mai die Arbeit ruhen lassen. Allen Widrigkeiten zum Trotz werden die jährlichen Maifeiern der hannoverschen Arbeiterschaft zu einem Erfolg: Man trifft sich zu politischen Kundgebungen am Abend des Maitages und zu Volksfesten am darauffolgenden Sonntag. Die traditionellen Mai-Parolen wie Hoch der Achtstundentag und Hoch die Völkerverbrüderung werden ergänzt durch tagespolitische Forderungen, wie am 1. Mai 1910, als die Reform des preußischen Dreiklassenwahlrechts im Vordergrund steht. Bei der 1895 erstmals stattfindenden Morgenversammlung werden 600 Besucher gezählt, bei den abendlichen Feiern an verschiedenen Orten in Hannover und Linden mehr als Menschen. Zur Frühversammlung 1905 kommen Besucher, zu den Kundgebungen am Abend viele Tausende. Besonders beliebt sind die Volksfeste: die hannoverschen Maifeiern

22 20 Der Maiaufruf 1890 Reproduktion aus einer Hannoverschen Tageszeitung

23 21 verbinden Politik und Gartenfest. Innerhalb der Arbeiterschaft wird der Erste Mai als der eigene Feiertag angesehen. Vor dem Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) und noch in den 1920er Jahren sind die Arbeiter in einer Vielzahl gewerkschaftlicher Verbände und Berufsvereine organisiert, aber die Maifeier vereinigt sie alle, betont gemeinsame Interessen und befördert die Bildung des Gewerkschaftskartells, des örtlichen Zusammenschlusses aller größeren und kleineren gewerkschaftlichen Organisationen. Der Maiaufruf des SPD-Vorstandes 1914 greift Militarismus und Aufrüstung an und betont die Kriegsgefahr: In der gewissenlosesten Weise wird die Verhetzung der Völker durch die kapitalistischen Kriegsinteressenten und ihre Söldlinge betrieben. Arbeiter heraus zum Protest! Und im Leitartikel des Volkswille vom 1. Mai 1914 heißt es: Heute werden die beiden Hauptparolen der Maifeier, der Achtstundentag und der Völkerfrieden, mit jedem Tag dringender und lebendiger, angesichts des immer unerträglicheren Drucks der Ausbeutung wie der wilden Orgien des Militarismus. Daher bleibe die Maifeier der weltumspannende Regenbogen der proletarischen Völkerverbrüderung, durch dessen leuchtende Pforte die große Armee der Ausgebeuteten und Unterdrückten in eine bessere Gesellschaftsordnung schreiten wird. Große Worte, die in den Ansprachen der Früh- und Abendversammlungen aufgegriffen werden und bei Tausenden Zuhörern auf begeisterte Zustimmung stoßen. Allerdings folgen den Worten keine Taten. Drei Monate später ist der Krieg in Europa Wirklichkeit. Gewerkschaften und SPD lassen die Parole vom internationalen Völkerfrieden fallen, von einem Tag auf den anderen. Sie entscheiden sich stattdessen für den nationalen Burgfrieden. Auch die führenden Vertreter der hannoverschen Arbeiterbewegung unterstützen die deutsche Kriegspolitik bis zum bitteren Ende. Eine Maifeier findet erst wieder 1919 statt. Unter der denkwürdigen Überschrift Zum 30. Völker-Mai erscheint der erste Mai-Aufruf der hannoverschen Gewerk-schaften und der SPD nach dem Ende des mörderischen Weltkriegs. Es gilt zu demonstrieren, für Völkerfrieden, Völkerfreiheit, Völkerrecht, Völkerwohlfahrt und Völkerversöhnung. Im übrigen sei der größere Teil der Maiforderungen in

24 22 Deutschland durch die Revolution ver-wirklicht. Kein Wort über die Katastrophe des Weltkriegs, keine Auseinandersetzung mit der Politik des Burgfriedens, dagegen Wiederbelebung alter, während des Krieges in der Versenkung verschwundener Mai-Parolen. Die erste Mai-Feier nach Kriegsende wird zur bis dahin größten politischen Demonstration in Hannover. Am 1. Mai 1919, erst- und einmalig gesetzlicher Feiertag in Preußen, versammeln sich Männer, Frauen und Mädchen der Arbeit, wie der Volkswille schreibt, auf dem Waterlooplatz und ziehen durch die Innenstadt zur Herrenhäuser Allee, wo von mehreren Podien aus die Maireden gehalten werden. Zu den Begleitveranstaltungen zählt eine Festaufführung von Beethovens Fidelio im Opernhaus. USPD und KPD, Opposition von links veranstalten ihre eigenen Maifeiern. Der Volkswille berichtet nicht über die politische Konkurrenz. Seit 1919 sind vor dem Hintergrund der parteipolitischen Spaltung der Arbeiterbewegung gemeinsame Maifeiern aller politischer Strömungen nicht mehr möglich Gemeinsamer Aufruf des ADGB und des Allgemeinen Freien Angestelltenverbundes Das Maiereignis des Jahres 1921 ist die Maifeier der Sozialdemokraten mit annähernd Menschen. Im Volkswille wird ausführlich über den Festumzug berichtet: [ ] Vertreter der einzelnen Berufssparten tragen Embleme mit [die Konditoren eine Riesenbrezel, die Holzarbeiter einen überdimensionalen Hobel] und marschieren in traditioneller Berufskleidung. Geprägt wird der Zug durch die zahlreichen Musik- und Gesangsgruppen sowie die

25 23 zehn Festwagen, die teils aus Betrieben kommen und teils Allegorien zeigen [ ] wie Sozialismus, Brot, Arbeit, Gesang und Frieden darstellen. [ ] An der Spitze des Zuges fährt der Wagen Sozialismus, auf dem weiß gekleidete Mädchen mit Palmwedeln um eine Frau in einem roten Gewand mit Jakobinermütze auf dem Kopf sitzen. [ ] In den 1920er Jahren sehen SPD und Gewerkschaften ihre großen Mai-Kundgebungen und Volksfeste, seit 1927 veranstaltet im Stadthallengarten, als Bestätigung ihrer Politik an. Auch die KPD ist stolz auf ihren Kampfmai, eigene, wenn auch kleine Mai-Demonstrationen in Hannover. Allerdings wird Jahr für Jahr sichtbar, dass die politisch-organisatorische Einheit der Arbeiterbewegung verloren ist. Seit 1930 sind die Maifeiern geprägt durch Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und drohende Verelendung, die Errungenschaften von 1918, vor allem der Achtstundentag, sind verloren. SPD und Gewerkschaften sehen sich gezwungen, die autoritäre Regierung des Reichskanzlers Brüning zu stützen und betreiben 1932 die Wiederwahl des Reichspräsidenten Hindenburg, um den Aufstieg Hitlers und der Nationalsozialisten zu verhindern findet die Maikundgebung von SPD und Gewerkschaften im Stadion an der Stadthalle statt, wenige Tage nach der Preußenwahl am 24. April, aus der die NSDAP in Hannover als stärkste Wählerpartei hervorgegangen ist. Die Maifeier 1932 stehe, so SPD und ADGB, im Zeichen des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit, gegen die Reaktion auf allen Gebiete, gegen den Faschismus. Vor Zuhörern warnt der Volkswille -Redakteur Willi Lanzke, der Nationalsozialismus habe die Niederwerfung der Arbeiter, die Zerstörung politischer Freiheiten und sozialer Rechte zum Ziel, und er mahnt Wachsamkeit und organisatorische Geschlossenheit an. Erstmals demonstrieren am 1. Mai 1932 in Hannover auch die Nationalsozialisten. Ihr Redner bestreitet das Recht der Roten auf die Feier des 1. Mai. Im Volkswille Vom Nazi-Mai berichtet, Nun haben die Leute des Aftersozialismus auch ihren Mai-Tag überwunden. Man bewundert die Unverfrorenheit der Naziführerschaft mit der sie die marxistische Symbolik zu der ihrigen zu machen suchen. Obwohl sie angeblich gegen alles Fremde sind, schmücken sie

26 24 sich doch liebend gern mit der fremden Einrichtung des Maifeiertages.[ ] Mit einer rund dreiviertelstündigen Verspätung setzen diese Maistrategen ihren Tross in Bewegung. Wir waren groß-zügig im Zählen der Zugteilnehmer und brachten es auf rund Nazimaifestler, einschließlich der Bauerngäule und mitmarschierenden Landleute sowie der Jungen und Mädel. Aber sonst nichts Neues dabei. [ ] In der Folge gibt es Übergriffe und Überfälle und elf Monate später, am 1. April 1933, die Besetzung des hannoverschen Gewerkschaftshauses, zugleich die Zerstörung der gewerkschaftlichen Organisationen. Ebenfalls am 1. April 1933 werden das Haus des Fabrikarbeiterverbandes am Rathenauplatz und die Büros der KPD an der Andertenschen Wiese besetzt. Die Maifeier der SPD 1946 in Hannover, Redner war Kurt Schumacher. Das Motto: Frieden. Freiheit, Sozialismus!. - ARG-BS - Aus politischem Kalkül übernehmen die Nationalsozialisten die Maifeier und verwandeln den Feiertag der Arbeiter in ihren Tag der nationalen Arbeit, lassen Arbeitnehmer und Arbeitgeber in einer Front aufmarschieren, seit 1935 unter Ausschluss von Juden, aber mit Überflug der neuen Luftwaffe die NS-Maifeiern dienen der Propaganda für Volksgemeinschaft, Aufrüstung und Kriegsvorbereitung.

27 25 Tiefpunkt der 1960er Jahre Ein Gespräch mit Werner Hilke und Werner Tschischka Aufgezeichnet von Michael Fleischmann, Hannover Michael Fleischmann (MF) hat mit Werner Hilke (WH) und Werner Tschischka (WT) ein Gespräch geführt, es ging um Erinnerungen zu den Maifesten nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Hannover. MF: Was ist Ihnen von den Maikundgebungen nach Kriegsende und in den frühen 1950er Jahren noch in Erinnerung geblieben? WH: Es gibt seit der Befreiung vom Faschismus nicht einen 1. Mai in Hannover, an dem ich nicht teilgenommen habe. Ich kann mich noch an die erste Maikundgebung im Jahr 1946 in den Herrenhäuser Gärten erinnern. Da bin ich mit meinem Opa hingegangen. Damals hingen an vielen Häusern rote Fahnen. Sogar an den Fabriken an der Podbi bei der Deutschen Grammophon, bei Pelikan und Bahlsen wehten rote Fahnen. So sah das nach dem Kriege aus. WT: Was mir heute noch gut oder schlecht - wie man will in Erinnerung ist, 1951 gab es den Verbotsantrag gegen die KPD. Dagegen kam es in den folgenden Jahren am Rande der Maikundgebungen immer wieder zu Demonstrationen. Dabei wurde erheblich von der Polizei auf die Demonstranten eingeschlagen. Im Jahr 1956 kam dann das KPD- Verbot. MF: Mit der Wirtschaft ging es seit den frühen 1960er Jahren steil bergauf, auch die Beschäftigten profitierten davon. Wie wirkte sich das auf die Maikundgebungen aus? WH: Richard Lehners kam damals als DGB-Kreisvorsitzender auf die kühne Idee, eine Luftaufnahme vom Klagesmarkt zu machen. Es wurde immer von einer Teilnehmerzahl von ausgegangen. Anhand der Luftaufnahme wurde durchgezählt, wie viele da wirklich standen und da waren es plötzlich weniger als Das spielte natürlich eine wichtige Rolle im DGB-Kreisvorstand und führte zu merkwürdigen Diskussionen. Der Geschäftsführer der IG Bau-Steine-Erden machte etwa den tollen Vorschlag, die Bundeswehrkapelle spielen zu lassen. Das wurde natürlich abgelehnt. Aber es gab auch ernsthafte Überlegungen, zum beispiel die Demonstrationszüge abzusagen.

28 die DGB-Jugend demonstriert auch für besseren Arbeitsschutz Fotogruppe DGB-Hannover MF: Wenig Interesse an musikalischer Unterhaltung durch Schutzpolizei? WT: Die Teilnehmerzahlen gingen immer weiter zurück. Als Konsequenz daraus verlegte der DGB die Maikundgebungen 1963 und in den Folgejahren auf den Trammplatz vor das Neue Rathaus wurde der 1. Mai am Vorabend mit bengalischen Fackeln vor dem Neuen Rathaus begangen. Ich habe damals gesagt, da sieht man wenigstens nicht, wie wenige Teilnehmer da sind. Ich schätze mal so im Nachhinein vielleicht noch Ein Chor und das Musikkorps der Schutzpolizei sorgten für musikalische Unterhaltung. Die Krönung des Ganzen war aber die Maikundgebung im Jahr 1965 im Kuppelsaal der Stadthalle mit etwa 800 Teilnehmern. Da haben wir als Gewerkschaftsjugend aus Protest Brüder zur Sonne, zur Freiheit gesungen, weil das auf der Bühne nur von Schauspielern vorgetragen wurde. MF: War damals eine Entpolitisierung der Maikundgebungen festzustellen? WT: Ja, sicherlich. Ob gewollt oder ungewollt, das sei jetzt dahingestellt. Aber es wirkte so. MF: Ab 1962 wurde auf Demonstrationszüge verzichtet. WT: Wir haben von der DGB-Jugend immer noch einen Demonstrationszug durchgeführt. Der war ganz ordentlich,

29 Leute waren es vielleicht, die teilgenommen haben. Aber der fiel dann auch so langsam den geringer werdenden Teilnehmerzahlen zum Opfer MF: Ein sogenannter Montagskreis sollte ab 1967 die Maiveranstaltungen retten. Was hatte es damit auf sich? WT: Es herrschte Unzufriedenheit darüber, dass die Maiveranstaltungen nur noch ein Ritual war. Der Montagskreis bestand aus linken, meist hauptamtlichen Gewerkschaftern. Er legte ein Jahr später ein Papier mit Meinungen und Gedanken zum 1. Mai auf den Tisch. Wesentliche Punkte des Papiers waren: Bildung betrieblicher Maiausschüsse, Wiederaufnahme der Demonstrationszüge,kurze Reden von Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben anstatt eines Starredners und Solidaritätskundgebungen für Arbeitnehmer in betrieblichen Konfliktsituationen. Außerdem schlug der Montagskreis vor, als Veranstaltungsort für die Maikundgebung wieder den Klagesmarkt zu nutzen. MF: Repolitisierung der Maikundgebungen im Umfeld der 68er-Bewegung. WH: Auf DGB-Ebene bildete sich ein örtlicher Maiausschuss, der die Aktivitäten in den Betrieben koordinierte. Ich war dafür die IG Druck und Papier drin. Dort haben wir auch den örtlichen Maiaufruf formuliert. Wir hatten in Hannover nicht den zentralen, sondern den örtlichen Maiaufruf. In dem die Punkte standen, die du gerade erwähnst hast. Wichtig waren auch fünf dezentrale Treffpunkte für die Demonstrationszüge zum Klagesmarkt. Die IG Bau-Steine- Erden traf sich in der Haltenhoffstraße am Schneiderberg, die IG Chemie am Freizeitheim Vahrenwald, die IG Metall zusammen mit der Gewerkschaft Handel-Banken und Versicherungen am Freizeitheim Linden, um drei Treffpunkte zu nennen. MF: Ging es danach wieder bergauf mit den Teilnehmerzahlen? WH: Die Überlegung war ja folgende: Wenn du betriebliche Maiausschüsse hast und die Kollegen überlegen, welche Forderungen, welche Transparente nehmen wir mit, dann brauchst du auch Leute, die die Transparente tragen. Das werden dann gleich mehr Teilnehmer. Wenn Kollegen aus

30 28 den Betrieben auf dem Klagesmarkt sprechen wie der Betriebsratsvorsitzende von VW, dann kümmert der sich natürlich darum, dass auch möglichst viele VW-Kollegen kommen. So werden die Kollegen intensiver angesprochen, weil sie einen persönlichen Bezug zur Maikundgebung bekommen. Sie thematisieren den 1. Mai in den betrieblichen Gremien, die betriebliche Werbung für den Tag wird größer. Bis dahin hatte der 1. Mai in vielen Betrieben überhaupt keine Rolle gespielt. Das alles führte zu einem sprunghaften Anstieg der Teilnehmerzahlen. WT: Das war 1968, als die Maikundgebung wieder auf den Klagesmarkt kam. Ich habe Fotos von der Bühne aus gemacht. Der vordere Teil beim DGB-Haus war bei strömendem Regen brechend voll. Auf dem Klagesmarkt waren rund Teilnehmer, wahrscheinlich auch, weil es die erste größere Wirtschaftskrise in der Bundesrepublik gab. WH: Die 68er-Bewegiung kam noch dazu. Es gab ein bisschen gesellschaftliche politische Aufbruchstimmung in Deutschland. Das muss man natürlich berücksichtigen. Diese Aufbruchstimmung hatte auch mit zur Bildung des Montagskreises geführt. Die Zeitzeugen: Werner Hilke (75), war in den 1950er Jahren Orts-Jugendausschuss-Vorsitzender der Graphischen Jugend, die damalige Jugendorganisation der IG Druck und Papier. Im Jahr 1959 wurde er DGB-Kreisjugend-Ausschussvorsitzender. Ein Jahr später gab der damals 20-jährige dieses Amt an Werner Tschischka ab und bekleidete es erneut zwischen 1963 bis Werner Hilke war so automatisch auch Mitglied im Orts- und Bezirksvorstand seiner Gewerkschaft. In den 1960er Jahren engagierte sich Hilke außerdem als Betriebsratsmitglied in der Druckerei Osterwald- Werner Tschischka (74), hat die Maikundgebungen schon in den frühen 1950er Jahren als Kind miterlebt. Sein Vater nahm ihn immer mit auf den Klagesmarkt. Der heute 74-jährige trat mit 16 Jahren in die Graphische Jugend ein und wurde Ende der 1950er Jahre Vorsitzender der damaligen Jugendorganisation der IG Druck und Papier in Hannover. Im Jahr 1960 wurde er DGB- Kreisjugend-Ausschussvorsitzender und damit auch Mitglied im DGB-Kreisvorstand. Später rückte er in den Orts- und Bezirksvorstand der IG Druck und Papier auf. Nach beruflichen Stationen in Hamburg und im Taunus kehrte Werner Tschischka 1983 in seine Heimatstadt Hannover als Bezirkssekretär der Druck und Papier zurück.

31 29 Demonstrationskultur in den 1970er und 1980er Jahren Ein Gespräch mit Werner Hilke (WH) und Wilhelm Warner (WW) Aufgezeichnet von Michael Fleischmann (MF) Hannover MF: Wie entwickelten sich die Maikundgebungen in den 1970er Jahren? WW: Ein bemerkenswertes Datum ist der 1. Mai Der DGB befürchtete Auseinandersetzungen mit radikalen Gruppen wie Maoisten und der Revolutionären Gewerkschaftsopposition. Das führte zu einem Reizklima. Die Gewerkschaftsführung schlug deshalb auch die Unterstützung der Polizei nicht aus. Berittene Polizei war am Klagesmarkt, unweit des Gewerkschaftshauses, stationiert. Störer friedlicher DGB-Maikundgebungen werden notfalls mit Polizeigewalt abgeführt, sagte der damalige DGB- Landesvorsitzende Georg Drescher. MF: Versuchte die DGB-Führung, radikale politische Gruppen von der Maikundgebung auszuschließen? WH: Ja. Es gab Kontrollen von Organisationen, die sich an der Maikundgebung beteiligten. Transparente wurden rausgenommen, die nicht auf Linie waren. Im Hintergrund ging die Polizei mit. So etwas wäre heute undenkbar. WW: Bemerkenswert ist auch der 1. Mai Hauptredner bei der Maikundgebung waren Willy Brandt und mit Helmut Rohde und Karl Ravens zwei weitere prominente SPD-Politiker. Die Vertrauenskörperleitung des Volkswagenwerks in Hannover schrieb deshalb einen Brief an den DGB- Kreisvorstand. Die VW-Vertrauensleute befürchteten, dass der 1. Mai zu einer SPD-Wahlkampfveranstaltung umfunktioniert werden sollte. Das sei die beste Wahlkampfmunition für die CDU, schrieb Dieter Dicke. Er war damals Vertrauenskörperleiter bei VW und später 1. Bevollmächtigter der IG Metall Hannover. MF: Wie entwickelten sich die Teilnehmerzahlen auf dem Klagesmarkt? WH: Das bewegte sich immer zwischen und Teilnehmern. Deutschlandweit hatten wir vom Besuch her in Hannover immer die stärkste Maikundgebung. Hamburg und Berlin hatten immer schlechtere Teilnehmerzahlen. MF: Im Jahr 1972 gab es Proteste gegen Pfannkuchenmusik. Was hatte es damit auf sich? WH: Bei den Maikundgebungen wurden immer wieder Lieder gespielt wie Der Mai ist gekommen und so

32 30 etwas. Damit ist wahrscheinlich die Pfannkuchenmusik gemeint.1973 wurden wieder richtige Arbeiterlieder gesungen, das ging bis zur Internationalen. Die Noten mussten wir extra besorgen, damit das Blasorchester die Lieder überhaupt spielen konnte. MF: Wie äußerte sich sonst noch die Repolitisierung der Maifeiern in den 1970er und 1980er Jahren? WH: Ich kann mich an Vertreter des afrikanischen Nationalkongresses aus Südafrika erinnern, die im großen Saal des DGB-Hauses auftraten. Das war hochpolitisch, der Saal war rappelvoll. Anfang der 1960er Jahre wäre das undenkbar gewesen. Ab 1984 gab es das Kulturzelt des DGB auf dem Klagesmarkt. Das ist die Veranstaltung am Vorabend mit Kabarettisten, die heute immer noch läuft. WW: Wir haben als Laien vom Referentenarbeitskreis der IG Metall 1979 auf dem Hof des DGB-Hauses Arbeiterlieder gesungen mehr schlecht als recht. Das führte zwei Jahre zur Gründung des DGB-Chors, der bis heute Mitgestalter der DGB-Kundgebungen ist. Im Jahr 1980 wurden die politischen Aktivitäten zum 1. Mai enorm ausgeweitet. Der damalige DGB-Kreisvorsitzende Friedrich Theilmann schrieb, es sollen folkloristische, kulturelle und zeitkritische Beiträge geleistet werden. Schon jetzt steht fest, dass auch Günter Wallraff dabei sein wird. Vielleicht lässt sich daraus eine gewerkschaftliche Aktion gegen,bild entwickeln. Auf der Maikundgebung 1982 trat der damalige SPD- Bundeskanzler Helmut Schmidt als Hauptredner auf. Das veranlasste im Vorfeld viele Gewerkschafter, in den beiden hannoverschen Tageszeitungen eine Anzeige zu schalten. Darin sprachen sich Hunderte gegen Helmut Schmidt als Mairedner aus und forderten ihn auf, die Politik des Sozialabbaus zu beenden. Jeder, der mitmachen wollte, musste 20 Mark zahlen. WH: Es gab eine riesige Bewegung gegen den damaligen Bundeskanzler. Da gab s doch die berühmte Losung bei den Demos, die Löhne gehen runter, und rauf geht der Profit. Schmidt, Schmidt, Schmidt, wir machen nicht mehr mit. Der Klagesmarkt wurde sichtlich leer, als er sprach. WW: In der Anzeige waren die Namen nicht alphabetisch geordnet. Das war Absicht. So hatte die Parteizentrale der

33 31 Umräumen - das Bild entstand während des 1. DGB-Kulturfestes Mitwirkende waren das Orchester ohne Erbarmen, Zum Kuckuck, der DGB-Chor und die Kabarett- Kultgruppe der 1980er Jahre, Die 3 Tornados aus Berlin, beinahe Besucher hatten viel Spaß - ARG-BS - SPD in der Odeonstraße viel Mühe herauszufinden, wer sich als SPD-Mitglied gegen Helmut Schmidt gewandt hatte. Wir hatten viel Spaß dabei. WH: Das war auch in der Zeit, in der es fast unmöglich war, hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär zu werden, wenn man nicht das SPD-Parteibuch in der Tasche hatte. Da wurde im Grunde genommen die gewerkschaftliche Personalpolitik bei der SPD in der Odeonstraße gemacht. WW: Der 1. Mai ist noch einmal ein wichtiges Datum. Er stand im Zeichen des Kampfes für die 35-Stunden-Woche. Es gründeten sich damals Bürgerkomitees in den Stadtteilen. WH: Das waren Unterstützerkreise für die gewerkschaftliche Forderung nach 35 Stunden, damit das nicht nur eine betriebliche Sache blieb. Allein in Linden haben 700 Menschen den Aufruf unterzeichnet. Der 1. Mai ist ja entstanden durch die Forderung nach dem Achtstundentag. Die Frage der Arbeitszeit spielte immer eine große Rolle. Da war natürlich die 35 Stundenwoche eine zentrale Geschichte. WW: Das ganz Besondere an diesem 1. Mai war aber folgendes, ein Kollege von der IG Chemie hatte viele Tauben. Er ließ sie Symbolhaft für die Sache des Friedens auf dem Klagesmarkt fliegen. Ansonsten fanden die Kulturwochen vor dem 1. Mai noch bis 1990 im im Freizeitheim Linden statt. Im selben Jahr redete der damalige Bundesvorsitzende der IG Metall, Franz Steinkühler, vor Menschen auf dem Klagesmarkt.

34 32 Das Ankündigungsplakat rund um den 1. Mai ARG-BS, Archiv Theilmann -

35 33 Maifeiern in Braunschweig Robin Biegel, Braunschweig Im Braunschweiger Unterhaltungsblatt *) am 1. Mai 1890 wird in einem Beitrag unter der Überschrift Zum 1. Mai gefragt, [ ] Warum die gewaltige Hetze, die gegen die Kundgebung am 1. Mai erhoben wird? Und wenn nun wirklich er als Feiertag unbehindert geblieben wäre, was wäre so schrecklich daran gewesen? Was ist jetzt dadurch erreicht, dass alle möglichen Maßnahmen gegen denselben getroffen sind? [ ] Der 1. Mai wird in Braunschweig von den Arbeitern, die es ermöglichen können, gefeiert werden, und auch die behinderten Arbeiter werden in dieser oder jener Weise sich an dem Fest beteiligen können. Es sei der 1. Mai ein Tag des Friedens; die Arbeiter mögen alle Hetzversuche zu Schanden machen [ ] Von Seiten der Arbeitgeber der aufstrebenden Industriebetriebe und der vielen Handwerksbetriebe wurde zu dieser Zeit die Forderung nach dem Achtstundentag grundsätzlich abgelehnt diese Forderung war während des Kongresses 1889 in Paris ein Teil der Erklärungen zum Abschluss des Gründungskongresses. Dass die Obrigkeit des Herzogtums es ernst meinte, zeigen die folgenden Zeilen zum 1. Mai, wie uns mitgeteilt wird, [ ] größere Abteilungen von Infanterie und Kavallerie sollen für den Tag und die folgende Nacht zur Verfügung gestellt sein, [ ] Die Arbeitgeberdrohungen wurden umgesetzt, der 1. Mai hat eine größere Anzahl von Entlassungen und anderen Arbeitermaßregelungen im Gefolge. In der Bolze schen Eisengießerei feierten am Nachmittag die Hälfte der Arbeiter, fünf Former und 33 andere Metallarbeiter; die andere Hälfte arbeitete mit Hilfe von vier Fässern Bier, die der Fabrikant zur Feier spendete. Am anderen Morgen wurden nur die fünf Former für entlassen erklärt, die anderen Arbeiter kamen mit einer Buße von 50 Pfennig ab. [ ] Dass es auch anders ging, beschreibt ein Hinweis aus dem gleichen Bericht, in einer Fabrik durften die Arbeiter bereits um vier Uhr feiern und erhielten sogar für den vollen Tag den Lohn ausgezahlt. *) Die erste offizielle Ausgabe des Volksfreund erschien am 1. Oktober 1890 Die Maifeierlichkeiten, soweit sie stattfanden, wurden von der Polizei überwacht. Und alle Besucher, die genügend Mut aufbrachten, hofften, möge die Saat aufgehen, und Frucht tragen, die hier gesät ist! Getreu nach den Worten Alle für Einen und Einer für Alle!

36 34 - Stadtarchiv Braunschweig -

37 35 In den 1890er Jahren ging das Katz und Maus Spiel weiter. Am 27. April 1895 wurde gemeldet: Arbeiter! Die Behörde hat gestern eure Maifestzeitung konfisziert. Es wird angenommen, dass in derselben Gewalttätigkeiten angesetzt werden; wir können euch aber versichern, dass nach unserem besten Dafürhalten und unserer ernstesten Prüfung in keiner Weise der Fall ist. [ ] Und es gab eine neue Taktik einiger Arbeitgeber, sie warteten mit Kündigungen und Aussperrungen nicht erst bis zum 1. Mai, auf einer Vollversammlung mit Arbeitgebern wurde bereits einige Tage vor dem 1. Mai diese Maßnahmen ein- und umgesetzt. Über die Feier am 1. Mai wurde berichtet, herrliches Wetter begünstigte den Arbeiter-Weltfeiertag und verlockte schon früh Arbeiter und ihre Familien hinaus in den Hofjäger und das Oden. [ ] In beiden Lokalen waren am Abend Personen anwesend. [ ] Den Mittelpunkt der Feier bildete die imposante, von etwa Genossen und Arbeitern besuchte Versammlung im Hofjägersaale. Die Rede hielt Genosse Timm aus Berlin, er hielt wohl eine kurze, aber wirkungsvolle Rede. In einer beschlossenen Resolution hieß es u.a., die heutige Versammlung forderte die Umsetzung der Pariser Beschlüsse, die gesetzliche Einführung des Achtstundentages, die Beseitigung der Kinderarbeit, den besonderen Schutz der weiblichen Arbeitskraft, überhaupt durchgreifenden Arbeitsschutz [ ] und alsbald setzte die Musik ein und aus mehreren Tausend Kehlen erklang die stolze Arbeitermarseillaise. Über die Feierlichkeiten am 1. Mai 1900 wurde berichtet, dass viele Braunschweiger einen Ausflug zum Pawelschen, Querumer Holze, unternahmen. Zur Vormittags-Vollversammlung waren über Arbeiter anwesend. Genosse Blos eröffnete die Veranstaltung und Genosse Heymann würdigte in der nötigen Kürze die Bedeutung des 1. Mai. In einer Resolution wurde u.a. festgestellt, dass somit eine neue Etappe auf dem Wege zur Emanzipation der arbeitenden Massen erkennbar werde. Die Nachmittags- und Abendveranstaltungen waren gut besucht, weder im Gewerkschaftshaus, noch im Weißen Ross, noch im Hofjäger, war ein Durchkommen möglich. Die Zahl er Teilnehmer in den drei genannten Lokalen wird mit kaum zu hoch geschätzt sein. [ ]

38 36 Ausschnitt der Titelseite des Volksfreund vom 30. April Stadtarchiv Braunschweig - Der 1. Mai 1910 fiel auf einen Sonntag. Schon am Dienstag, dem 26. April, waren die Bauarbeiter in Braunschweig ausgesperrt. Im Volksfreund war zu dieser Situation zu lesen, [ ] Da ist zunächst die Bauarbeiter-Aussperrung. Bekannt-lich hat der Arbeitgeberverband die kategorische Forderung aufgestellt, dass in keinem Tarifvertrag unter den zehn-stündigen Arbeitstag herabgegangen werden darf. [ ] Die diesjährige Maifeier bedeutet unter dem Zeichen der Bauarbeiteraussperrung eine Massendemonstration für die gewerkschaftliche Organisation, da der Arbeitgeberbund mit der Aussperrung eine Vernichtung der Gewerkschaften plant. Am Vortag des 1. Mai wurde berichtet, dass der Braunschweiger Arbeiterschaft eine Demonstration durch die Stadt verboten wurde. Unter der Überschrift Auf zur Maidemonstration wurde diese Schikane analysiert und beantwortet. Nun erst recht, in gewaltigen Massen werden wir unsere Feier begehen. So wird die von blinder Furcht vor den heranrückenden Armeekorps, das seine

39 37 Rechte fordernden Volkes diktierte Polizeimaßregel, das Gegenteil bewirken von dem, was ihr Zweck war und in den entrechteten Massen erst recht zur Erhöhung der kampfesfreudigen Maifeststimmung beitragen. Festlich gestimmte Männer, Frauen, Kinder trafen sich am 1. Mai, morgens um 7.30 Uhr, am Amalienplatz und gemeinsam ging man in einem Spaziergang zum Pawelschen Holz, auf dem Spielplatz neben dem Oelper Waldhaus gab es ab 11 Uhr eine große Massenversammlung, Redner waren Otto Antrick und Robert Aßmann. Die zentrale Nachmittagsfeier, die aus Konzert, Rezitationen, Gesangsvorträgen, lebenden Bildern und anderen Darbietungen bestand, waren die Lokale Odeon, Hohetorschenke, Blankensteiner, Gewerkschafts-haus, Gambrinushallen, Prinzenpark und Volksgarten vorgesehen. Wer in der Berichterstattung nach dem 1. Mai über Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit suchte, tat es vergebens. 1. Mai 1914, im Volkswille wurde in einem Leitartikel festgestellt, [ ] Wer den Gedanken der Maifeier erfasst hat, weiß genau, dass es sich nicht lediglich um ein Volksfest, sondern vor allen Dingen um eine Demonstration gegen die wirtschaftliche Ausbeutung und politische Entrechtung handelt. Dazu kommen die aktuellen Fragen: Protest gegen die Kriegshetzer, Forderung nach mehr sozialer Gesetzgebung usw. Dieses alles ist aber nur möglich, wenn die Maifeier zu einer Massenaktion sich entwickelt hat. [ ] Solange es nicht gelingt, die Massen von dem engen Zusammenhang zwischen Maifeier und Arbeitsruhe zu überzeugen, [ ] solange ist der 1. Mai nicht mehr als jeder andere Feiertag, demnach ein Weltfeiertag der internationalen Arbeiterklasse zur Ohnmacht gegenüber den Machthabern der Gesellschaft. [ ] Der Maifeiertag war als Tag der Agitation und der Freude ein voller Erfolg. Der 1. Mai 1919 ließ auch die neue Freiheit, nach einem mörderischen Ersten Weltkrieg mit über zehn Millionen Toten, deutlich werden. Die Reden waren voll von Friedensbekundungen, der Achtstundentag wurde gefeiert, das Frauenwahlrecht hatte zur Wahl der Nationalversammlung den ersten Frauenfesttag mit Bravour bestanden. Die 1920er Jahre wankten zwischen Euphorie und tiefster Depression. Nach der wirtschaftlichen Verstetigung folgte 1929 der schwarze Freitag. Die deutsche Demokratie geriet ins Taumeln, die demokratischen Kräfte waren nicht mehr in der Lage zu überzeugen.

40 38 Volksfreund -Ausgabe aus Anlass der 25. Wiederkehr zum 1. Mai Stadtarchiv Braunschweig -

41 39 1. Mai 1933, zum Tag der nationalen Arbeit kamen Braunschweiger zum Leonhardtplatz. Teilweise waren die Teilnehmer schon seit sechs Uhr morgens unterwegs, in vier Zügen waren sie aus allen Himmelsrichtungen gekommen. Es war alles straff durchorganisiert. Hier nur ein Beispiel, Uhr werden sich die Vertreter der Arbeiterschaft sowie die Vertreter der Studentenschaft auf der Mitte des Festplatzes auf der Holzdiele zum Zeichen der Zusammengehörigkeit von Arbeitern der Stirn und der Faust die Hände reichen [ ] Reichsredner Görres hielt eine Rede zur Begrüßung. Auf dem Leonhardtplatz hielt Minister Klagges auch eine Rede an die Arbeiter, gegen Uhr. Zuvor marschierte die Amtswalterschaft durch die Stadt zu einer Wohnung, wo der Kreisleiter Hesse in einer Ansprache auf die Verbundenheit der Amtswalterschaft Braunschweigs zu Klagges hinwies. Der eigentliche Mittelpunkt war die Übertragung der Rede von Hitler aus Berlin, vom Tempelhofer Feld. Am Nachmittag wurde eine weitere Feierstunde begangen, der Anlass, der Geburtstag des Volkskanzler. Die NSDAP- Kreisleitung Braunschweig-Stadt hatte eingeladen. Im Laufe des weiteren Tages gab es Volksbelustigungen zum Mai, auf einem Podest wurden u.a. Volkstänze aufgeführt. Die Turnerschaften der Männersportvereine führten akrobatische Einlagen auf und unter Leitung des Chormeisters Theo Taube sangen mehrere Chöre. Es wirkte alles harmonisch, nur, das Volksfreundhaus war seit dem 9. März besetzt. Die organisierte Arbeiterschaft wurde reichsweit am 10. Mai in der Deutschen Arbeitsfront (DAF) zusammengeführt, die Gleichmacher der NSDAP, der SA- und SS-Einheiten hatten ganze Arbeit geleistet In den folgenden 1930er Jahren wurde das alljährliche Ritual zum 1. Mai der Nazis wiederholt, es wurde jährlich vom Ehrentag der Braunschweiger Arbeiterschaft gesprochen. Und ebenfalls in jedem Jahr wurde das Bekenntnis unseres Proletariats zur neuen Zeit, zum neuen Deutschland unter großem Jubel aufgenommen war Schluss mit Proletarierbelustigung, es gab immer noch den 1. Mai als Feiertag, doch jetzt wurde Arbeit verordnet, zwar durfte im kleinen Kreis, zum Beispiel auf Betriebshöfen, dem 1. Mai gedacht werden, aber wichtiger waren nun die Produktion von Gewehrkugeln, Granaten, Lastwagen und Panzern

42 40 Der 1. Mai 1946, es war die erste offiziellen Maifeier nach zwölf Jahren Faschismus. In Braunschweig wurden gleich vier Veranstaltungen angeboten. Berichtet wurde über die Maikundgebungen des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes, Veranstaltungen der SPD und KPD und des Braunschweiger Jugendbund. Die Tageszeitung gab am 30. April 1946 die Veranstaltungsangebote bekannt. Den Veranstaltungsreigen eröffnete der Braunschweiger FDGB um 9.30 Uhr, mit einer Kundgebung im Prinzenpark. Die Kundgebung des FDGB wurde vom Kollegen Rosenbruch mit tiefschürfenden Worten eröffnet. Der Schluss seines Vortrages, Freunde, dieser Tag ist mehr als ein Feiertag! Wenn ihr wollt, wenn ihr es aus reinem Herzen und tätiger Mithilfe wollt, kann dieser 1. Mai das Tor sein zu einem anderen Deutschland. Den musikalischen Rahmen gestalteten der Volkschor Brunsviga und die Staatstheaterkapelle, sie endete mit dem gemeinsamen Lied Brüder zur Sonne, zur Freiheit. Nachmittags gab eine Aufführung des Staatstheater für die FDGB-Mitglieder ein Lustspiel, der Titel Das Konzert. Die SPD lud zu drei Filmvorführungen ins Capitol an der Friedrich-Wilhelm-Straße ein, um 15, 17 und 19 Uhr wurde der Film Das war mein Leben gezeigt. Die KPD lud alle Männer und Frauen der werktätigen Massen zu einer Kundgebung in die alte Wagenhalle am Altewiekring ein. Es sprachen Wilhelm Buch bisher Mitglied im Zentralausschuss der SPD und Robert Gehrke, MdL. Und schließlich der Braunschweiger Jugendbund, ab 16 Uhr wurde auf der Kampfbahn am Prinzenpark gefeiert, es gab Chorgesang, Feiersprüche und das Tanzspiel Vetter Michel. Das Motto lautete Der Winter ist vergangen. In den folgenden Jahren waren die Maiveranstaltungen immer in der gleichen Art angeboten. Zum 1. Mai 1955 wurden die Forderungen und Erwartungen klar formuliert, in der Braunschweiger Presse war zu lesen, Maifeier zehn Jahre nach dem Krieg: Die Braunschweiger Arbeiter fordern in einer gewaltigen Demonstration ihren Anteil an den Erfolgen ihrer Aufbauarbeit. Die Stimmung auf dem Burgplatz war unter den weit über KundgebungsteilnehmerInnen gut. Vor der Tribüne wehten Fahnen der Arbeiterschaft und das ersten Maien-

43 41 grün leuchtete von der Burg und der Tribüne. Über den Köpfen der Demonstranten wehten Plakate mit der Losung Vierzig Stunden sind genug. Viel politische Prominenz war vertreten, Franziska Bennemann und Otto Anholz, beide MdB, Walter Schmidt und Albert Höft, beide MdL und Oberbürgermeister Otto Bennemann, dazu wurde eine große Zahl der Ratsherren und -damen begrüßt. Braunschweig, Burgplatz am 1. Mai 1956 Die Reden wurden noch vom Balkon gesprochen Der Festredner Ludwig Rosenberg (Mitglied des DGB- Bundesvorstandes), stellte u.a. fest, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter bereits 1945 damit begonnen hatten, wieder Ordnung zu schaffen und diese Erfolge könne man heute besichtigen. Und weiter führte Rosenberg aus, die Hälfte aller Familien müsse mit einem Monatseinkommen unter 300 Mark auskommen. Das angeblich deutsche Wunder sei nur eine Scheinblüte.[ ] Aufrechte Arbeiter treten deshalb mit gutem Bewusstsein für die Vierzigstundenwoche ein. In einem weiteren Schwerpunkt seines Redebeitrages erläuterte Rosenberg das erste Aktionsprogramm des DGB war die Maidemonstration mit Besuchern sehr gut besucht, vom Löwenwall zum Burgplatz bewegte sich ein zwei bis drei Kilometer langer Zug. Themen waren die Vierzigstundenwoche, Aufrüstung und Frieden. Die Demonstrationsteilnehmer marschierten in einem über zwei Kilometer langen Zug vom Löwenwall zum Burgplatz. Braunschweiger Zeitung / Stadtarchiv Braunschweig

44 42 Auf dem wieder überfüllten Burgplatz waren viele Transparente zu sehen, es wurde die Vierzigstundenwoche gefordert, Soziale Sicherheit zuerst und Wir fordern ein Alter ohne Not. In den Braunschweiger Zeitungen war am 2. Mai 1956 zu lesen: Der DGB-Kreisvorsitzende eröffnete die Kundgebung und stellte fest: Mein Gruß gilt den Braunschweigern und den Brüdern und Schwestern in der Sowjetzone, die wie wir den Tag der Wiedervereinigung herbeisehnen. Der Redner, Walter Seeger, Vorsitzender der Gewerkschaft Holz, warnte u.a. vor einer verklauselierten Ablehnung der Forderung zur Vierzigstundenwoche und stellte weiter fest, dass bei den DGB-Gewerkschaften ein Kampffond zur Verfügung stehe, der zur rechten und gegebenen Zeit eingesetzt werde. Die Gesundheit der Menschen ist uns wichtiger als Panzer und Düsenjäger. Der Festredner stellte weiter fest, der 1. Mai hat im Zeichen des Friedens zu stehen. Amerikanische Düsenjäger und russische Panzer seien der schlechteste Kitt der Wiedervereinigung. [ ] Was da hineingesteckt wird, wird aus unseren Lohntüten herausgeholt. DGB-Kreisvorsitzender Bernhard Ließ kündigte für den 30. April 1957 einen Tanz in den Mai in der Stadthalle an. Mitwirkende waren die Schaumburger Märchensänger, das Flughafen Schau- und Tanzorchester Hannover, die Braunschweiger Protestsänger the balladeers. Bei der Maikundgebung 1967 auf dem Burgplatz mit dem Motto Auf sozialem Kurs voran marschierten auch türkische und griechische Studenten mit, sie demonstrierten für freie Gewerkschaften. Die Kundgebung verlief ohne die befürchteten Zwischenfälle. Ein Transparent der griechischen Studenten hatte die Aufschrift, die Demokratie wird in ihrem Geburtsland mit Füßen getreten. Ministerpräsident Diederichs war Festredner, er erneuerte die Forderung nach Mitbestimmung der Arbeitnehmer. Sie sei als ein opferbereites Angebot der Arbeitnehmer zur Mitarbeit zu verstehen. [ ] Zur gegenwärtigen Wirtschaftslage zitierte er G. B. Shaw, Sicherheit ist die erste Voraussetzung für die Zivilisation, und versicherte mit Moliére, Wir sind auch für das verantwortlich, was wir nicht tun waren am 1. Mai etwa Menschen im Demonstrationszug. Auf dem Burgplatz, als der Musikzug des MTV Wolfenbüttel Der Mai ist gekommen intonierte, blies plötzlich ein eisiger Wind über den Platz und ein

45 43 1. Mai 1963 die Kapelle der dänischen Eisenbahner aus Aarhus marschierten vom Gewerkschaftshaus in Richtung Burgplatz - ARG-BS, Sammlung Ließ - starker, anhaltender Regenschauer trieb die Kundgebungsteilnehmer bis auf einige Hundert auseinander [ ]. Der DGB-Kreisvorsitzende Erwin Schmidt und der Festredner Günther Stephan aus Düsseldorf wiesen auf die Schwerpunkte der gewerkschaftlichen Arbeit hin, u.a. dass viele Ängste um die Arbeitsplätze durch die große Koalition in Bonn genommen worden waren, und dass nicht Enteignung der Unternehmer der Sinn der Mitbestimmung sei. Und, in der gewerkschaftlichen Frontstellung gegen den Rechtsradikalismus forderte der DGB das Verbot der NPD gab es bei der Pressekonferenz einige Tage vor der Maikundgebung Uneinigkeiten innerhalb des DGB, als Jugendausschussvorsitzender Karl-Heinz Kitzmann sich über das Verbot beschwerte, von der Gewerkschaftsjugend gestaltete Flugblätter und eine Maizeitung zu verteilen. Nach Aussage von Kreisvorstandsmitglied Heinz Müller seien die Inhalte zu nah an Parolen der Kommunistischen Partei gewesen. Karl-Heinz Kitzmann gab daraufhin

46 44 bekannt, die Flugblätter in Absprache mit der Gewerkschaftsjugend dennoch drucken zu lassen und zu verteilen, allerdings unter einem privaten Namen. Am 1. Mai startete am Löwenwall der Demonstrationszug unter dem Motto Mitbestimmung der Mensch im Mittelpunkt Teilnehmer waren auf der Kundgebung auf dem Burgplatz. Die Gewerkschaftsjugend trug zum ersten Mal auf dem Burgplatz ihre klaren Forderungen vor und der DGB wiederholte die Forderung nach Mitbestimmung. Zum ersten Mal trugen auch Gruppen von Gastarbeitern ihre Meinungen zusammen mit der iranischen Studentenbewegung auf Transparenten vor. Es gab wenig Widerspruch, abgesehen von der Verlesung eines Telegramms des Porzellanfabrikanten Phillip Rosenthal durch den IG- Metallbevollmächtigten Heinz Müller. Der Widerspruch richtete sich gegen die Position des Absenders. Der Vorsitzende des DGB-Kreisjugendausschusses Kitzmann, hielt die erste Rede unter dem Motto Jahr des jungen Arbeiters und richtete sich gegen die bisherige Lehrerausbildung, sie würde sich ausschließlich an den Interessen der Unternehmer richten und nicht nach beruflich-sozialen Zielen der Lehrlingen gab es in Braunschweig zwei Neuerungen, erstmals wurde der traditionellen Demonstrationszug abgesagt, Treffpunkt war der Burgplatz. Motto war Für eine bessere Welt. DGB-Kreisvorsitzender Günther Kasten begrüßte zum Jahr der Arbeitnehmerinnen Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt. Die zweite Neuerung war, jeder Veranstaltungsbesucher konnte die öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt kostenfrei nutzen, es musste aber das Maiabzeichen sichtbar getragen werden versammelten sich auf dem Burgplatz zur Maikundgebung rund Bürger und Mitglieder politischer Interessengruppen. Bundesfinanzminister Hans Matthöfer hielt eine Rede mit den Themen Afghanistan, Arbeitslosigkeit, Rechtfertigung der Zunahme von Kreditaufnahmen seit 1975, zur Finanzierung der Vollbeschäftigungspolitik. Weiterhin sprach er sich für einen besseren Arbeiterschutz zur Vermeidung von Unfällen aus und wegen einem Missverhältnis zwischen dem technischen Fortschritt und den Arbeitsbedingungen kamen rund Teilnehmer zur Maikundgebung auf dem Burgplatz. Das diesjährige Motto lautete Unsere Stärke heißt Solidarität. Der DGB-Kreisvorsitzende

47 45 Siegfried Schmidt, wie auch Thomas Sell, Mitglied im DGB- Kreisjugendausschuss, sprachen sich gegen die Politik der Bonner Regierungskoaliton aus. Zum 1. Mai trat das Arbeitsförderungsgesetz in Kraft und die Gewerkschaften befürchteten den Abbau von sozialen Leistungen. Der Hauptredner war Rudi Arndt, Vize-Präsident des Europaparlaments. Im Rahmen des Maithemas rief er zur Solidarität mit den Bergarbeitergewerkschaften Englands sowie den inhaftierten Gewerkschaftern in der Türkei und den Freunden in Nicaragua auf. Weiter sprach er von den arbeitslosen Jugendlichen, man könne nicht erwarten, dass sie sich für die Gesellschaft einsetzten, wenn man ihnen keine Ausbildung bzw. Beschäftigung gäbe. Nach Ende der Kundgebung fand am Südsee ein sonniger Familiennachmittag statt begann die Demonstration um 9 Uhr am Löwenwall mit einem Platzkonzert. 11 Uhr, auf dem Burgplatz die Kundgebung bis 12 Uhr. Das Motto war Für ein soziales Europa, rund Menschen kamen. Der Zug wurde von Mitgliedern der ÖTV angeführt, sie prangerten den Pflegenotstand an. Gegen den Verkauf des Werkes 49 von Schmalbach-Lubeca protestierten IG Metall-Mitglieder. Die HBV und zahlreiche Teilnehmer machten auf die notwendige Solidarität für die ausländischen Mitbürger aufmerksam. Der DGB-Kreisvorsitzende Schmidt forderte in seiner Rede für ein soziales Europa einzutreten, in dem die Menschenrechte geachtet werden. Als weiteres Thema sollte die Vollbeschäftigung in Europa im Vordergrund bleiben. Ebenso rief er zu einem Kampf gegen stärker werdende rechtsradikale Bewegungen auf. Gegen sozialen Abstieg und Isolation sprach sich Barbara Bähre vom Braunschweiger Arbeitslosenzentrum (balz) aus. Jürgen Peters, Bezirksleiter der IG-Metall, forderte die Politik auf, Korrekturen vorzunehmen und nicht Arbeitslosigkeit in Kauf zu nehmen. er sprach sich ebenso klar gegen die weitere Aufrüstung aus. Nach der Kundgebung wurde ein Maifest für die ganze Familie im Schloßpark gefeiert nahmen an der Maidemonstration Menschen teil, dem einhundertsten Geburtstag des 1. Maifestes. Der Zug aus den einzelnen Gewerkschaften erstreckte sich auf einen Kilometer Länge. Um zehn Uhr setzte sich der Zug vom Löwenwall Richtung Burgplatz in Bewegung. Der DGB-Kreisvorsitzende Erwin Thielen gedachte in seiner Begrüßungsansprache der Kollegen in der DDR. Der

48 46 Aufbau der Gewerkschaften müsse dort unterstützt werden: Der FDGB hat gemeinsam mit der SED gewirtschaftet. In Braunschweig beklagte er die Wohnungsnot und den Pflegenotstand. Wolfgang Leuendorf, 1. Bevollmächtigter der IG-Metall Braunschweig, kündigte Warnstreiks an. Ein wichtiger Vorwurf an die Adresse der Arbeitgeber war, dass diese den Samstag für die reguläre Produktion wieder einsetzen wollten. Der Hauptredner Konrad Carl, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau- Steine-Erden, lehnte Forderungen von Unternehmen und Politik ab, auf Arbeitszeitverkürzungen und Lohnerhöhungen zu verzichten, aus Solidarität mit der DDR. Auch ging er auf die Wohnungsnot ein, er hatte schon vor Jahren gewarnt, den Bau dem freien Markt zu überlassen. Diese Warnungen wurden von der Bundesregierung ignoriert. Weiter stellte der Hauptredner fest, es seien hochqualifizierte Arbeitsplätze innerhalb der letzten zehn Jahre vernichtet worden, die entstehenden Lücken würden nicht so schnell zu schließen sein startete der Demonstrationszug, nach einer kurzen Ansprache vom Kreisvorsitzenden Gundolf Algermissen zum Auftakt, es wurde auf die Neuerungen hingewiesen und mit mehr als Menschen begann der Demonstrationszug vom Kohlmarkt zum Freizeit- und Bildungszentrum (FBZ) im Bürgerpark. Der Niedersächsische Innenminister Gerhard Glogowski und Braunschweigs Oberbürgermeister Werner Steffens marschierten vorne mit. Viele Familien kamen direkt zum FBZ, wo Infotische, Getränke- und Bratwurststände bereit standen. Die Kinder warteten auf die Eröffnung des Kinderfestes. 1. Mai Das trojanische Pferd wird im Bürgerpark aufgestellt - ARG-BS -

49 wurde die Kundgebung durch Autonome gestört. Ministerpräsident Gerhard Glogowski hielt eine zehnminütige Rede auf dem Burgplatz vor etwa Zuhörern, er versprach u.a. die Ausbildungsplätze in Niedersachsen zu erhöhen. Während seiner Rede störten etwa 50 Mitglieder der linken autonomen Szene mit einem Pfeifkonzert ab, attackierten ihn mit Parolen wie Völkermord das ist SPD- Export. [ ] Ihre Kritik richtete sich gegen die Haltung der Bundesregierung zum Jugoslawienkrieg. Die Polizei schritt ein, als der Redner mit Eiern beworfen wurde und nahmen mehrere Störer in Gewahrsam. Als sich einzelne Teilnehmer mit Fahnenstangen wehrten, wurden Schlagstöcke eingesetzt. Leicht verletzt wurden sechs Beamte, einem fehlten nach der Prügelei zwei Schneidezähne. Der DGB und die IG Metall bedauerten den Einsatz und wollten mit der Polizei und den Autonomen Gespräche führen, um eine friedliche Kundgebung in Zukunft zu gewährleisten. Dies kündigte Udo Klitze gegenüber der Braunschweiger Zeitung an. Der Hauptredner war in diesem Jahr Reinhard Kuhlmann, stellvertretender Generalsekretär des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes. Kuhlmann sprach über die aktuelle Europapolitik, er forderte u.a. die Beteiligten des Jugoslawien- Konfliktes auf, zu verhandeln hielt der Bundestagspräsident Wolfgang Thierse vor den Teilnehmern der Maikundgebung seine Ansprache. Der DGB warb schon vor dem 1. Mai bundesweit für ein verbessertes Betriebsverfassungsgesetz. Wer Demokratie gestalten will, für den muss Mitbestimmung eine Selbstverständlichkeit sein, stellte Thierse klar. Eine wichtige Voraussetzung sei, die Generationen sollten die Gewerkschaften unterstützen, da viele auf dem neuen Markt erfahren hätten, wohin es sie verschlägt ohne Arbeitnehmervertrag, war sein Aufruf. Er meinte, man musste verhindern, dass die Schwachen zahlen müssen, wobei das Betriebsverfassungsgesetz helfen sollte beim Erhalt des Sozialstaates. Danach äußerte Thierse indirekte Kritik an Bundeskanzler Schröder wegen der Debatte über die Arbeitslosen. Abschließend warb er für mehr Solidarität zwischen Osten und Westen. Im Bürgerpark beim FBZ herrschte ab Mittag ausgelassene Stimmung, dass Maifest und die Angebote der Gewerkschaften waren etabliert.

50 48 Das Veranstaltungsplakat um den 1. Mai 1995 mit dem Motto, Erzähl mir nix vom Pferd ich geh hin - ARG-BS -

51 49 Hansi Volkmann war einer der Initiatoren bei der Umsetzung neuer Ideen, er erinnert sich: Das trojanische Pferd in Braunschweig Wie so oft entsteht aus der Kritik an den bestehenden Verhältnissen etwas Neues, wenn es denn zugelassen wird. 1994/1995 wehte ein frischer Wind durchs Gewerkschaftshaus in Braunschweig. Neue Personen betraten die Bildfläche und kehrten alte Gewohnheiten hinaus. Lange Jahre verabredeten sich die Braunschweiger GewerkschafterInnen am 1. Mai auf dem Löwenwall, demonstrierten zum Burgplatz, auf dem kürzesten Wege, und gingen nach der Maikundgebung zum Biertrinken zu den KollegInnen in den Schloßpark. Befreundete Organisationen (Volksfürsorge, ACE, Arbeit und Leben) belebten die Gewerkschaftsszene, damals noch 17 Gewerkschaften. Aber der Drang hinauszugehen am 1. Mai und dort zu demonstrieren, wo Menschen wohnen, wurde immer stärker. Zugleich wurde Ausschau gehalten nach einem anderen Platz für das Fest. Das Gelände vor dem Freizeitund Bildungszentrum im Bürgerpark war ideal und die Demoroute war fast doppelt so lang. (Wir versuchten auch eine ganz lange Route durch das westliche Ringgebiet vorbei am Arbeitsamt die war zu lang). Zugleich knüpften die Neuen im Gewerkschaftshaus an Erfahrungen an, die im Zusammenhang mit dem Kampf um die 35-Stunden-Woche Mitte der 80er Jahre gesammelt wurden. Die positiven Erfahrungen mit KünstlerInnen aus der Kunsthochschule (HBK) und mit TeamerInnen von Arbeit und Leben, die im Aufbaustudiengang Erwachsenenbildung der HBK studierten, führten zur Gründung eines 1. Mai-Arbeitskreises. Dieser sollte die Gewerkschaften und den DGB beraten, die Gestaltung der Maifeier, -kundgebung und -demonstration zu beleben. Ein Name muss genannt werden, Prof. Dr. Georg Kiefer, Leiter des Aufbaustudiengangs an der HBK, war die treibende Kraft und der Ideengeber für die Neugestaltung des 1. Mai in Braunschweig. In den Sitzungen des Arbeitskreises wurde ab November nicht nur diskutiert sondern auch praktisch gearbeitet, Ausstellungen hergestellt, die vor dem 1. Mai im Gewerkschaftshaus Aufmerksamkeit erzeugen sollten. Mit Artikeln in der Presse wurde

52 50 auf den 1. Mai hingearbeitet. Die bestehen-den Netzwerke in soziale, ökologische, kulturelle und internationale Gruppen wurden genutzt und ausgebaut, damit das Familienmaifest sich zum Internationalen Fest entwickeln konnte, mit viel Kultur, Kunst, Kinderfest, kulinarischen Köstlichkeiten und Politik. Neben den Ausstellungen im Gewerkschaftshaus entstanden Maiplakate, die es nur in Braunschweig gab, Maitransparente und Demoplakate, die im Demozug mitgeführt wurden. Wer die Idee mit dem trojanischen Pferd hatte, ist unklar. Jedenfalls sollten die politischen Verhältnisse, die aktuelle Politik nach jahrelangem Aussitzen (CDU-Kohl s Motto) genauer betrachtet und analysiert werden. Schon damals wurde eine Politikverdrossenheit festgestellt und zugleich ein Rückzug ins Private. Der Neoliberalismus machte sich auf den Weg zu seinem radikalen Siegeszug. Die Gewerkschaften verloren Mitglieder und politischen Einfluss. Was befand sich im trojanischen Pferd - im übertragenen Sinne überlegt und zugleich dialektisch betrachtet? Von heute aus betrachtet hat der Politikwechsel, den damals die Mehrheit der GewerkschafterInnen wollte, Krieg in Europa (Jugoslawien), eine Absenkung des Lohnniveaus auf breiter Front (Hartz IV) und den bereits erwähnten Siegeszug der neoliberalen Ausrichtung der Wirtschaftspolitik (PPP Privatisierung großer Bereiche der Daseinsvorsorge) gebracht. Und zugleich die Anfälligkeit der börsengetriebenen Wachstumspolitik, die Ungerechtigkeit der Reichtumsverteilung, die Entstehung einer bipolaren Weltwirtschaft zwischen WTO (US/EU-Kapital) auf der einen Seite und BRICS-Bank (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika-Kapital) auf der anderen Seite. Klar konnten wir das damals nicht voraussehen, wie sich die Welt bis heute entwickelt hat. Aber das trojanische Pferd stand und steht für uns als Symbol für die widersprüchliche und manchmal auch überraschende Entwicklung von Gesellschaft und Politik, je nachdem, wer sich die Hegemonie über Themen und Diskussionen erarbeitet: Kapital oder Arbeit. Am Tag der Arbeit haben sie die Gewerkschaften die Arbeit. Arsch hoch - raus zum 1. Mai!

53 Protest in eigener Sache, den Kolleginnen und Kollegen der DGB-Rechtstelle, nicht nur in Braunschweig, war mitgeteilt worden, dass sie als eigenständige Abteilung weiter arbeiten sollten. Über das Wie und Wann ließ man sie lange im Dunkeln - ARG-BS - Der Regionsvorsitzende Michael Kleber wird auch in diesem Jahr viele Kolleginnen und Kollegen begrüßen können. Das Programm zum 1. Mai 2015 steht Uhr Kundgebung, Burgplatz. Das Grußwort spricht Ulrich Markurth, Oberbürgermeister Braunschweigs, die Mairede hält Annelie Buntenbach, DGB Bundesvorstand, es folgen Berichte aus Braunschweiger Betrieben und Verwaltungen, begleitet mit Kommentaren der Beatpoeten. Anschließend Demonstration zum Bürgerpark mit der Samba Band attac aus Braunschweig Uhr Internationales Fest, Kulinarische Spezialitäten aus vielen Ländern, Informationsstände und großes Kinderfest mit Zirkus Dobbelino, Ponyreiten und Bastelecke. Auf der Bühne am See die Beatpoeten und Nowottny mit Paul Köninger. Auf der Bühne am Turm: spielen Axel Uhde und Géza Gál Blues, Soul und Pop-Klassiker. In diesem Jahr gibt es wohl etwas Neues, eine Maizeitung mit Artikeln von Gewerkschaften und Organisationen. Verteilt wird sie in Betrieben und an vielen Stellen der Stadt.

54 52 Maifeiern in Magdeburg Gundolf Algermissen, Braunschweig In Magdeburg und vielen anderen Städten im damaligen Deutschen Reich wurde aufgrund eines Aufrufes der Reichstagsfraktion im Jahr 1890 nicht gestreikt. Dafür versammelten sich Arbeiter und Angestellte am Abend zu eindrucksvollen Kundgebungen, noch in Sälen, auf denen sie eine gleichlautende Resolution zugunsten der Pariser Beschlüsse aus dem Jahr 1889 verabschiedeten. Mitte der 1890er Jahre wurde aus dem sozialdemokratischen Vorwärts zur Vorbereitung und Beteiligung des 1. Mai zitiert, Von der Maifeier darf keiner unserer Parteifreunde fernbleiben. Wenn wirtschaftliche Machtmittel verhindern, an dem Tage die Arbeit ruhen zu lassen und an den Vormittags-Versammlungen der Gewerkschaften teilzunehmen, der wird Gelegenheit finden, am Abend den Veranstaltungen, die von der politischen Partei ausgehen, sich anzuschließen. Kein Genosse, keine Genossin, darf fehlen an dem großen Festtage der Arbeit. Am 1. Mai 1895 gab es mindestens drei Maifeiern in der Stadt, bereits vormittags hatten sich Arbeiterinnen und Arbeiter in einer nie zu verzeichnenden Masse an der Feier respektive Demonstration an der Feier beteiligt. Die Maifeier im Tivoli am Nachmittag stand unter besonderer Beobachtung der Polizei. Im Bericht der Volksstimme war zu lesen, dass sich 14 uniformierte Schutzleute in der Heydeckstraße versteckt standen, wie berittene Schutzleute und solchen ohne Pferd die Kaiserstraße passierten, wie uniformierte und geheime Kommissare und schließlich auch noch Sittenschutzleute vor dem Tivoli postiert hatten. Dem Bericht folgend waren die Maifeiern ein großer Erfolg, und die Begeisterung für unsere Sache dringt in weitere Kreise, hieß es. Und abschließend, abgetrotzt muss der Tag erst werden! Und abringen könnt Ihr ihn nur, wenn Ihr Eure Macht entfaltet durch die Organisation! Wacht auf! Im Jahr der Jahrhundertwende waren die 1. Maiveranstaltungen von der Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewachsen, aber auch die Veranstaltungsorte hatten sich vergrößert. Es gab auch die Aufforderungen der Parteigliederungen und Gewerkschaften an die Genossinnen und Genossen, für die Versammlungen recht eifrig zu agitieren. Die Vormittagsversammlung fand im Dreikaiserbund statt, als Redner war der Reichstagsabgeordnete Wilhelm Pfannkuch vorgesehen. Durch Fraktionszwang der Reichstags-

55 53 1. Mai 1900 schon damals ging es nicht ohne Werbung - Stadtarchiv Magdeburg - fraktion musste er seine Beteiligung kurzfristig absagen. Für den Nachmittag war eine Volksbelustigung im Luisenpark vorbereitet und Abends acht Uhr wurden vier Volksversammlungen durchgeführt, in der Zerbster Bierhalle - Schöninger Straße, Zur Krone - Moldenstraße, im Weisser Hirsch - Friedrichsplatz, Friedrichslust - Leipzigerstraße. Der Schwerpunkt für diese Veranstaltungen war, Die Bedeutung des 1. Mai. In einer Festzeitung der SPD wurde des Einigungswerkes auf dem Gothaer Kongress vor 25 Jahren gedacht, und in einem Redaktionsbeitrag war ein im Ton etwas Aufsatz zum Thema Der 1. Mai und die Frauen zu lesen. Eine kurze Behandlung des Themas Was können die Gewerkschaften? schloss sich an, eine Übersicht zu den Fortschritten der Arbeitsschutz-Gesetzgebung und die Entwicklung der Maifeiern rundeten das Themenspektrum ab. Die Stimmung in der Arbeiterschaft, so war zu lesen, [ ] Die Maurer und Bauarbeiter kehrten sich wenig an die vom übermütigen Bauprotzentum angedrohte Strafe von drei Tagen Aussperrung, [ ] sie feierten einmütig; die Zimmerer

56 54 feierten zum größten Teil. Auch die Maler und Zigarrenarbeiter sowie die Klempner und Installateure feierten nahezu sämtlich. Etwa 800 Metallarbeiter feierten den 1. Mai durch Arbeitsruhe. Auf der Versammlung am Vormittag wurde eine Resolution angenommen, hier ein Auszug, [ ] Die Versammlung erkennt in der heute vor sich gehenden Degenrationen des Menschengeschlechtes die verheerende Wirkung der heutigen, privatkapitalistischen Produktionsweise und ist der Überzeugung, dass diese verheerende Wirkung mit der Produktionsweise steht und fällt! [ ] In einem Gedicht war der Sieg des 1. Mai schon abgeklärt: Das ist s, was uns so hoch erhebt, Dass heut zum elften male Die ganze Welt ihr schwer Gewicht Wirft in die Waageschale, Und wird auch nicht im ersten Stur Der Widerstand bezwungen O glaubt mir, kommen wird der Mai, Da wir den Sieg errungen. Der Maifeiertag 1905, war ein weitere Erfolg. In Berichten war zu lesen, Überall eine vermehrte Beteiligung an den Veranstaltungen des Tages gegenüber der letzten an einem Werktag begangenen Maifeier. Am Morgen gab es sieben Veranstaltungen, dabei trafen sich die Bauberufe im Dreikaiserbund, es referierte Julius Koch. Genosse Holzapfel sprach vor Schuh- und Handschuhmachern mit verwandten Berufsangehörigen in der Krone, die Fabrik-, Land- und städtischen Arbeiter hatten sich in der Gemütlichkeit, Tischlerkrugstraße, versammelt und die Metallarbeiter und Buchdrucker hörten eine Ansprache vom Genossen Hühnsen. Bei allen Veranstaltungen wurde die Arbeitermarseille gesungen. Es schlossen sich zwanglose Spaziergänge an, sie führten zum Luisenpark. Zur Beteiligung der Polizei war zu lesen, [ ] Immerhin war jedoch gegenüber früherer Jahre das Polizeiaufgebot nicht so erheblich. [ ] Bericht aus der Volksstimme vom 3. Mai 1905

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