Erläuterung zur Namensgebung
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- Oswalda Otto
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1 Erläuterung zur Namensgebung Die Städtische Gesamtschule Lindenstraße nennt sich zukünftig Maria-Montessori-Gesamtschule Die Schulkonferenz hat in ihrer Sitzung vom beschlossen, die Genehmigung dieses Namens zu beantragen. Die neugegründete Gesamtschule ist eine Ganztagsschule, die konzeptionell nach den Prinzipien Maria Montessoris ausgerichtet ist. Damit steht in allen Prozessen der Schule stets das Kind im Mittelpunkt. Individualität, Heterogenität, Inklusion, Partizipation, Wertschätzung, Begegnungen auf Augenhöhe u.v.m. korrespondieren mit Maria Montessoris Leitgedanken Hilf mir, es selbst zu tun auf allen Ebenen der Schulstruktur. Die jüngste Auszeichnung der Schule als Schule der Zukunft im Bereich Fairness und Nachhaltigkeit prägen des Weiteren die gelebte Haltung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Maria-Montessori-Gesamtschule bauen eine Schule auf, in der Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bestmöglich lernen können, indem ihre individuellen Bedürfnisse ernst genommen werden und sie im Sinne eines demokratischen Grundverständnisses erleben, dass sie eine Stimme in der Gemeinschaft haben, ihre Meinung und die Vertretung derer ausdrücklich erwünscht sind. 1 Maria Montessori Der Weg auf dem die Schwachen sich stärken, ist der gleiche wie der, auf dem die Starken sich vervollkommnen. (Maria Montessori) Grundlage der Bildungsarbeit an der Städtischen Gesamtschule Lindenstraße ist die Pädagogik Maria Montessoris und ihr Konzept der Selbstentwicklung des Kindes zur mündigen Persönlichkeit. Freiarbeit und Projektarbeit, als Kernelemente der Montessori-Arbeit bieten viele Anknüpfungspunkte für die soziale Selbstregulierung, wobei gegenseitige Achtung und die Übernahme von Verantwortung als Buddy- Prinzip das Zusammenleben bestimmen. Wir sehen Vielfalt als Chance für alle Kinder, bei der geeignete Lernarrangements zu optimierten Lernprozessen in heterogenen Gruppen führen. Sie stellen eine günstige Bedingung für das gemeinsame Leben und Lernen dar und machen gegenseitiges Verständnis und Kompromisse zu einer selbstverständlichen Notwendigkeit.
2 Heterogenität, verstanden als eine Schule für alle, entspricht ursprünglich den Leitgedanken Maria Montessoris. 1.1 Leitgedanken Lernen, Erziehung und Entwicklung der Kinder finden an unserer Schule auf der Basis der Montessori-Pädagogik statt. ( Hilf mir, es selbst zu tun. ) Alle Kinder sind willkommen, unabhängig von ihren Eigenheiten, Begabungen und Besonderheiten vom Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf bis hin zum hochbegabten Kind. Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule lernen in ihrem eigenen Lerntempo und Anspruchsniveau. Das Lerntagebuch, als ständiger Begleiter, dient in diesem Zusammenhang als Hilfsmittel, um das eigene Lernen zu planen und zu reflektieren. Die Freiarbeit und die Projektarbeit nehmen einen großen Raum ein und werden vom Fachunterricht ergänzt. Lernmaterialien, die die Möglichkeit zur Selbstkontrolle geben sind genauso bedeutend wie das Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Das gemeinsame und partnerschaftliche Lernen fördert neben dem Lernen durch Lehren auch die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Auch legen wir als Schule besonderen Wert darauf, dass unsere Schülerinnen und Schüler genügend Raum erhalten, ihre eigenen Ideen und Initiativen in den Schulalltag einzubringen und diesen aktiv mitzugestalten. Regelmäßige Zielvereinbarungsgespräche mit den Schülerinnen und Schülern und ihren Erziehungsberechtigten machen Lernfortschritte transparent und motivieren zu Leistung. Kurz gefasst gilt für uns als Gesamtschule: Jedes Kind ist einzigartig Jedes Kind ist willkommen Jedes Kind hat alle Chancen, sich zu entwickeln Jedes Kind leistet seinen Beitrag bei gegenseitiger Achtung Jedes Kind lernt so gut und so viel es kann Jedes Kind hat eine Stimme in der Gemeinschaft Die Montessori-Fachkonferenz, an der alle Lehrerinnen und Lehrer teilnehmen, koordiniert die Montessori-Arbeit an unserer Schule.
3 2 Strukturen der Schule 2.1 Die Tagesplanung Während der Tagesplanung (0. Stunde) trifft sich die Klasse, um sich auf den Schultag einzustimmen. Die Tagesplanung bietet der Klasse die Möglichkeit zur Klärung organisatorischer Fragen oder zum Austausch zu einem schulischen oder öffentlichen Thema. Zudem setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe ihres Lerntagebuches Ziele für die Arbeit im anschließenden Freiarbeitsblock. 2.2 Das Lerntagebuch An der Städtischen Gesamtschule Lindenstraße ist die Reflexion der selbstständigen Lerntätigkeit nach Maria Montessori eine wichtige Dimension. Das Lerntagebuch ist so gestaltet, dass sich die unterschiedlichen Lernprozesse durch die Schüler planen und reflektieren lassen. Den Arbeitsplan für eine Woche oder auch für längere Zeiträume erstellen die Schülerinnen und Schüler anfangs mit Hilfe der Lehrerinnen und Lehrer, später zunehmend allein. Jeden Morgen haben die Schüler Zeit, in der Tagesplanung an der Planung ihrer Lernvorhaben zu arbeiten. Am Ende der einzelnen Phasen bewerten sie ihren eigenen Lernerfolg mit Hilfe von Smileys. Das Lerntagebuch als Sammlung aller Arbeitspläne hat sich als sinnvolles Planungsinstrument der Lernprozesse erwiesen. Es dient außerdem der Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus. So melden LerhrerInnen einmal in der Woche jedem Schüler individuell zurück, wie die Woche in den Punkten Arbeitshaltung, Pünktlichkeit, Material und Regeleinhaltung war. Die Eltern/ Erziehungsberechtigten unterschreiben ebenfalls einmal in der Woche und sind so immer informiert. 2.3 Die Freiarbeit Die Freiarbeit nach Maria Montessori ist das unterrichtliche Kernstück unserer Gesamtschule. In den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie im Bereich der Naturwissenschaften und der Gesellschaftslehre wird durch die entsprechenden Fachlehrer in den Klassen sorgfältig vorbereitetes Material zur Verfügung gestellt, aus dem die Schülerinnen und Schüler während der Freiarbeit wählen können. Somit finden in den Klassen 5-7 derzeit 10 Stunden Freiarbeit in der Woche statt. Die Kinder entscheiden weitestgehend selbstständig, womit und mit wem sie sich beschäftigen. Alle Kinder erhalten ausreichend Zeit, sich Lernfelder und Kompetenzen zu erschließen. Die Lernmaterialien bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit auf dem Basis-, Aufbau- und
4 Erweiterungsniveau (Dreifach-Differenzierung) zu arbeiten. Der Fachlehrer gibt den Abgabetermin der Arbeiten vor. Der Lehrer fungiert als Lernberater und unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei der Materialauswahl. 2.4 Rituale der Aufmerksamkeit Um die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler einer Klasse zu fokussieren, befindet sich in allen Klassen nach Maria Montessori eine Klangschale. Einmaliges Klingeln des Lehrers erinnert daran: Bitte wieder leiser werden und konzentrierter arbeiten! Zweimaliges Klingeln des Lehrers bedeutet: Alle Schüler unterbrechen ihre Arbeit und hören zu! 3 Partizipation nach Maria Montessori 3.1 Klassenrat In der Städtischen Gesamtschule Lindenstraße findet in jeder Klasse einmal in der Woche der Klassenrat statt. In der festen Klassenratsstunde treffen sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse mit ihrem Klassenlehrerteam um gemeinsam Lob, ihre Probleme, ihre Anregungen und Wünsche zu äußern und in/ bzw. mit der Klasse zu besprechen. Die Kinder lernen so, dass Konflikte in einer Gesellschaft nötig sind, um das Zusammenleben und Zusammenarbeiten weiterzubringen und zu ermöglichen. Des Weiteren lernen sie, dass Konflikte friedlich gelöst werden können und, dass jedes einzelne Kind ein wertvoller Teil der Klasse ist. Die Kinder erfahren hier, dass ihre Nöte einen festen Platz haben, sie ernst genommen werden und die Klassengemeinschaft unterstützen kann. Der reguläre Unterricht wird durch den Klassenrat entlastet, da die Kinder nicht von den jeweiligen Fachlehrern erwarten, dass sie ihre Konflikte lösen. Die Kinder wissen, dass die Bearbeitung der Konflikte nicht aufgehoben wird, sondern lediglich vertagt wird. Sie können sich aber sicher sein, dass ihre Anliegen besprochen werden. Der Unterricht erhält so mehr echte Lernzeit, da es weniger Konflikte im Unterricht gibt. Des Weiteren werden so auch Erfahrungen im Bereich der Selbstwirksamkeit gemacht. Die Kinder lernen im Klassenrat außerdem Verantwortung für die Klassengemeinschaft zu übernehmen, denn er fordert alle Kinder der Klasse auf, sich aktiv einzubringen, lässt jedem Einzelnen aber auch die Freiheit, sich in gewisse Problemlagen nicht einzubringen bzw. zu
5 enthalten. Die Kinder lernen also schon früh die demokratische Grundordnung kennen und leben sie. Denn: Alle Kinder sind wichtig für das Gelingen des Klassenrates! Die Rollen im Klassenrat sind Präsident, Regelwächter und Protokollant. Sie werden von den Klassensprechern und ihren Vertretern übernommen und der Ablauf des Klassenrates wird sukzessive immer weniger von den Klassenlehrern gesteuert. Für jede Klasse ist ein Ordner/ Klassenratsbuch für die Klassenratsprotokolle angelegt. Der Klassenrat befasst sich mit Klassen- und SV-Themen. 3.2 Schokofair In der schokofair-ag erfahren die Schülerinnen und Schüler einen weiteren wichtigen Teil der Partizipation. So engagieren sie sich auf nationaler und internationaler Bühne gegen Kinderarbeit in der Kakaobohnenernte. Dieses oft ausgezeichnete Projekt beschreibt sein Tun auf ihrer eigenen Homepage unter Ehrenamt Einmal im Schuljahr engagieren sich alle Schülerinnen und Schüler der Städtischen Gesamtschule Lindenstraße in Kooperation mit dem Caritas Verband Düsseldorf ehrenamtlich. 3.4 Projekttage Zweimal im Schuljahr finden unsere Projekttage zum Thema fair und nachhaltig statt. In selbstgewählten Projektgruppen arbeiten die Kinder an 3 bzw. 4 Tagen projektartig an einem Thema zum o.g. Thema und präsentieren ihre Arbeitsergebnisse der gesamten Schulgemeinde, Eltern und Gästen am Tag der offenen Tür oder beim Sommerfest. 3.5 Aula-Assemblys Einmal im Monat stellt eine Lerngruppe Themen, Unterrichtsinhalte oder Projektergebnisse der gesamten Schulgemeinde in der Aula vor. 3.6 Schülervertretung Die Schülervertretung der Gesamtschule ist in allen wichtigen Gremien der Schule vertreten. Sie trifft sich einmal wöchentlich und erarbeitet Konzepte und Themen für die Schule, die sie in Lehrerkonferenzen oder den Klassenräten der Schule präsentiert. Sie organisiert die Aula- Assemblys und die Streitschlichter Aktivitäten.
6 Hinweis: Die Lehrerinnen und Lehrer der Städt. Gesamtschule Lindenstraße verfügen größtenteils über das Montessori-Zertifikat, von allen anderen Lehrerinnen und Lehrern liegt die Bereitschaft, das Montessori-Zertifikat zu erwerben, schriftlich vor.
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