Pathologische Nutzung von Bildschirmmedien
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- Rudolph Winkler
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Pathologische Nutzung von Bildschirmmedien Prävention und Beratungsmöglichkeiten für Betroffene und Angehörige Symposium der Ärztekammer Nordrhein am 27. März 2013 in Düsseldorf Wolfgang Schmidt-Rosengarten Geschäftsführer der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen (HLS)
2 Nutzung von Bildschirmmedien Jugendschutz -> Suchtgefahren Möglichkeiten der Prävention Fahrplan Hinweise für Angehörige und professionelle Erzieher/-innen Angebote der Suchthilfe
3 Campus real Computersucht Virtualität als neuer Sozialraum Campus virtuell
4 Computersucht Virtualität als Erweiterung der Realität Quelle: ZEIT am
5 Spiele 7% 22 % Computersucht Unterhaltung Kommunikation Informationssuche 27 % 23 % 49 % 41 % 16 % 13 % Mädchen Jungen Inhaltliche Verteilung der Internet- Nutzung bis 19-Jähriger täglich/mehrmals pro Woche Quelle: JIM 2012
6 Computersucht DON T LET YOUR CHILD LOSE HIS CHILDHOOD ON THE INTERNET Es ist nicht die Jugend von heute, es sind die Eltern von gestern.
7 Jugendschutz im Internet Themen 2013 Rechtsextremismus hat viele Gesichter Urheberrecht im Alltag Jugendsexualität, Internet und Pornographie Handykosten Datenschutz und Persönlichkeitsrechte im Web Social Communities Cyber-Mobbing Wer ist Ana? Verherrlichung von Essstörungen im Internet Facebook für Minderjährige Quelle: Quelle: klicksafe-materialien
8 Pathologische Nutzung von Bildschirmmedien
9 Exzessive Nutzung ist keine hinreichende Bedingung für Sucht/Abhängigkeit/pathologische Nutzung Wo beginnt die pathologische Nutzung? Die Definition wird über negative Folgeerscheinungen generiert, die mit intensivem Computerspielegebrauch verbunden sind
10 Anzeichen für Computerund Internet sucht Wachsendes Desinteresse am eigenen sozialen Umfeld Nachlassen von offline Freizeitinteressen (z.b. Sport) Leistungsrückgang in Schule, Studium oder Beruf Gesprächsverweigerung bei Ansprache des Problems Fahler Gesichtausdruck, mangelnde Körperspannung Auffallende Müdigkeit durch chronischen Schlafmangel Aggressive, nervöse Reaktionen bei Computerentzug durch Verlust zu realen Bezügen bis zur Selbstgefährdung durch Medikamenten-/Drogenmissbrauch, Suizidalität
11 Die Faszination der virtuellen Welt Aussagen exzessiver jugendlicher Computerspieler da bin ich wer! da ist immer jemand da... da kann ich Befehle geben!... da bekomme ich Aufmerksamkeit!... da ist wenigstens jemand!... da passiert w enigst ens et w as, das ist nicht so langweilig!... da vergesse ich den Ärger!... da kann ich abtauchen / abschalten!... da kann ich meine Wut / meinen Frust abbauen!... da kann ich meinen Vater sieben Mal am Tag tot schießen!... in der Schule gibt es keine anderen Gesprächsthemen!... an meinem Geburtstag haben mir 80 Leute gleichzeitig gratuliert!
12 Computersucht Faktorielles Bedingungsgefüge zur Herausbildung exzessiven Nutzungsverhaltens Quelle: medienwissen-mv.de - das Informationsportal aus Mecklenburg-Vorpommern
13 Welche Präventions-Maßnahmen sollten ergriffen werden? Prävention Suchtgefahren Jugendschutz Individuell strukturell Aktionsfeld Erziehung Medienkompetenz Software Lösungen Gesetzliche Änderungen z.b. im Jugendschutz Zielgruppe Eltern, Lehrer, Jugendarbeiter Eltern, Lehrer, Jugendarbeiter Hersteller Politik Ziel z.b. Sozialverhalten fördern zu einem sinnvollen Umgang mit Medien zu befähigen z.b. Spielunterbrechungen z.b. Verkaufsbeschränkungen
14 Hinweise für Elt ern Computersucht Virtualität ist Realität Nehmen Sie die Mediennutzung Ihrer Kinder ernst und beschäftigen Sie sich mit der virtuellen Realität Ihres Kindes Außenansicht ist nicht gleich Innenansicht Spielen Sie selbst Computerspiele oder Chatten Sie mal mit Ihrem Kind. Ihr Kind ist ein Experte in der Cyberspace Jugendkultur, nutzen Sie dieses Wissen und lernen Sie von ihm Vertrauensseeligkeit entspricht Gleichgültigkeit Auch wenn ihr Kind die Hard- und Software spielend beherrscht, braucht es ihre Hilfe in der Bewertung von Computerspielen, Onlinediensten und Webinhalten Handeln heißt Verhandeln Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Faszination des virtuellen Spielplatzes und verhandeln Sie mit Ihrem Kind eine nützliche und maßvolle Computernutzung Besser etw as Bieten als Verbieten Seien Sie Ihrem Kind ein gutes Vorbild in der Nutzung und Konsum von Medienangeboten. Bieten Sie ihrem Kind eine Orientierung im Netz, ihre Wertvorstellungen sind hier gefragt
15 Quelle:
16 Hinweise für Jugendliche Computersucht Am besten sprichst Du mit Deinen Eltern feste Zeiten ab, in denen Du den Computer benutzen darfst. Bevor Du Dich an den Computer setzt, mach Deine Hausaufgaben. Mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen solltest Du den Computer ausschalten, damit Du besser schläfst. Das gilt übrigens auch für den Fernseher. Bevor Du im Internet surfst, notiere Dir auf einer Liste, wonach Du suchst oder was Du herausfinden möchtest. Gehe offline, wenn Du die Liste abgearbeitet hast. Verabrede mit Deinen Eltern einen computer- und internetfreien Tag in der Woche, an dem Ihr gemeinsam etw as unternehmt Überlege, w as Dir außer dem Computer Spaß macht und lasse Hobbys wieder aufleben. Du wirst merken, dass Sport und Verabredungen mit echten Freunden genauso viel Spaß bringen wenn nicht sogar noch mehr! Quelle: tk-logo/sucht.de
17 Kooperationsprojekt der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.v. und der Techniker Krankenkasse zum Thema Computer- und Internetsucht seit 2008 Angebote der Suchthilfe Projektziele Sensibilisieren Aufklärung sowohl von Menschen in Erziehungsfunktionen (Eltern, Lehrpersonal, Beschäftigte in der Jugendarbeit etc.) als auch von Kindern und Jugendlichen Qualifizieren Fortbildungen für Fachpersonen, die mit diesem Problem konfrontiert werden Intervenieren Weiterentwicklung von Hilfen und Beratungsangeboten für Betroffene und deren Angehörige Selbsthilfe Aufzeigen von Wegen zur Gründung von Selbsthilfegruppen und deren Betreuung in der Anfangsphase
18 Die Broschüren können kostenfrei bestellt w erden unter hls@hls-online.org Ausblick
19 Bundesmodellprojekt ESCapade Das Projekt ESCapade richtet sich an Familien mit Kindern im Alter von 13 bis 18 Jahren, die eine problematische Computernutzung aufweisen und die nach einer professionellen Unterstützung suchen. Ziel dieses präventiven Programms ist die Verbesserung der innerfamiliären Situation für alle Familienmitglieder und der Aufbau alternativer Lösungsstrategien Das Projekt ESCapade ist zeitlich begrenzt und beinhaltet neben einem Vorgespräch, einen ganztägigen Familienseminartag sowie im Anschluss drei weitere Familiengespräche.
20
21 Ausblick
22 Der Umgang mit Bildschirmmedien macht Spaß und ist per se nichts Schlechtes für Kinder und Jugendliche Nicht jeder, der viel Zeit am Computer verbringt, ist gleich süchtig Gefährdet sind Risikogruppen, Jugendliche kommen i.d.r. sehr gut mit den Neuen Medien zurecht Bei aller Sorge um Kinder und Jugendliche Neben Handlungsbedarf bei Erziehungspersonen besteht dieser auch im politischen Raum
23 Fachverband Medienabhängigkeit Ambulanz für Spielsucht der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Hilfreiche Adressen AKTIV GEGEN M EDIENSUCHT e.v. mediensucht-mv.de das Informationsportal rund um Mediensucht aus Mecklenburg-Vorpommern medienwissen-mv.de Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) - Universität Hamburg
24 Auch ohne Suchtgefahren Sorgen um Kinder und Jugendliche im Internet
25 Herzlichen Dank für Ihr Interesse. Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.v. (HLS) Zimmerweg Frankfurt/Main Telefon: Telefax: Internet:
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