Detailhandelspezialist/in Modulprüfung Finanz- und Rechnungswesen

Transkript

1 1 Modulnummer: Modul 3 Modulbezeichnung: Serie 2 Prüfungsdatum: Dauer der Prüfung: Maximale Punktzahl: 120 Minuten schriftlich 120 Punkte Kandidaten-Nr. Name/Vorname Geburtsdatum Erreichte Punkte: _ Erreichte %: Ergebnis: _ Name/Vorname Prüfungsexperte: Unterschrift Prüfungsexperte: Datum: Falls Zweitkorrektur: Name/Vorname Prüfungsexperte: Unterschrift Prüfungsexperte: Datum: Erlaubtes Hilfsmittel: Taschenrechner Notieren Sie Ihre Lösungen mit Lösungsweg. Der Lösungsweg muss ersichtlich sein. Resultate sind auf zwei Dezimalen zu runden; d.h. Frankenbeträge auf Rappen genau, Prozentwerte auf 2 Stellen nach dem Komma. Wo nichts erwähnt, kann die Mehrwertsteuer weggelassen werden. 1/11

2 2 Aufgabe 1 Betriebsbuchhaltung Richtzeit 8 Min. 5 Pkte Informationen aus der Finanzbuchhaltung: Personalaufwand Fr , Zinsaufwand Fr , Abschreibungen Fr , Fahrzeugaufwand Fr , übriger Betriebsaufwand Fr , Werbeaufwand Fr , ausserbetrieblicher Aufwand Fr Um aus der Finanzbuchhaltung einer Betriebsbuchhaltung zu erstellen, müssen folgende Informationen berücksichtigt werden: Beim Personalaufwand ist der Unternehmerlohn von Fr noch nicht verbucht. Die kalkulatorischen Zinsen betragen 8% des investierten Kapitals von Fr Der Werbeaufwand wird in der Finanzbuchhaltung um Fr zu hoch ausgewiesen und der Fahrzeugaufwand um Fr. 3'000 zu tief. Weitere Abgrenzungen sind nicht notwendig (ausgenommen Aufwände, welche nicht auf Stufe Betrieb anfallen). Auftrag: a) Tragen Sie die Kostenpositionen und die FIBU-Werte in die Tabelle ein. b) Ermitteln Sie die sachlichen Abgrenzungen gemäss den obigen Angaben. c) Weisen Sie für die Betriebsbuchhaltung die effektiven Kosten aus. Positionen FIBU-Werte Abgrenzungen BEBU-Werte Personalaufwand Total 2/11

3 3 Aufgabe 2 Deckungsbeitragsrechnen Richtzeit 12 Min. 10 Pkte Ein Produkt weist einen Verkaufspreis von Fr aus. Die Bruttogewinnquote beträgt 28%. Zusätzlich fallen pro Verkauf 3% variable Kosten vom Verkaufspreis an. Die fixen Kosten, welcher dieser Artikel zu tragen hat, betragen Fr Ermitteln Sie folgende Werte: a) Die mengenmässige Nutzschwelle in Stücken b) Die wertmässige Nutzschwelle in Franken. c) Bei welchem Umsatz würde ein Gewinn Reingewinn von Fr entstehen? d) Sie überlegen sich, den Verkaufspreis um 5% zu senken. Der Warenaufwand in Franken bleibt unverändert gegenüber der Ausgangslage. Die variablen Kosten betragen weiterhin 3% vom Verkaufspreis. Welche neue Menge muss erzielt werden, um einen Gewinn von Fr zu erzielen? e) Wie hoch ist der neue Bruttogewinnzuschlag, wenn der Verkaufspreis um 5% gesenkt wird und der Warenaufwand weiterhin unverändert ist? 3/11

4 4 Aufgabe 3 Lohnabrechnung Richtzeit 15 Min. 15 Pkt. Für den Monat Dezember erhalten Sie vom Lohnbüro für die Mitarbeiterin Petra Gerber folgende Daten: Bruttolohn: Gratifikation: Fr Kinderzulagen: Fr AHV Beitrag: 5.05% ALV-Beitrag: 1% PK-Beitrag Arbeitnehmer: Koordinationsabzug : Fr Unfallversicherung Arbeitnehmer: 0.80% Fr (x 12 Monate) 7% vom versicherten Lohn Erstellen Sie eine Lohnabrechnung für den Monat Dezember für die Mitarbeiterin Gerber und weisen Sie folgende Werte aus: a) AHV und ALV Beitrag in Franken b) Unfallversicherung in Franken c) PK Beitrag in Franken d) Nettolohn welcher an die Mitarbeiterin ausbezahlt wird Aus der gesamten Unternehmung ist Ihnen bekannt, dass im Jahr 2010 ein Personalaufwand von Fr angefallen ist. Dieser betrug 2% mehr als im Jahr Gegenüber 2008 ist dieser sogar um 5% gestiegen. Die Sozialleistungen betrugen % vom ausgewiesenen Personalaufwand, 2009 waren es 18% und im Jahr 2010 sogar 19%. e) Ihr Vorgesetzter verlangt von Ihnen eine Präsentation, welche er an der nächsten GL-Sitzung präsentieren kann. Gezeigt werden soll die Entwicklung des Personalaufwands über die letzten 3 Jahre sowie der Anteil der Sozialleistungen in Franken je Kalenderjahr. Wählen Sie eine für sich geeignete Visualisierungsform. 4/11

5 5 Aufgabe 4 Doppelte Buchhaltung Richtzeit 8 Min. 8 Pkt Bestimmen Sie, ob die Geschäftsfälle Einfluss auf den Gewinn haben oder neutral sind. Setzen Sie ein Kreuz richtigen Ort. Geschäftsfall Verkauf eines Autos gegen bar zum Buchwert Abschreibungen auf Mobilien Rückstellungen für Garantiearbeiten Lohnzahlungen per Bank Korrektur im Warenlager Die Bildung einer Wertberichtigung bei den Forderungen Bezahlung von Lieferantenrechnungen per Post Leistung eines Kostenvorschusses beim Betreibungsamt Nachträgliche Gewährung von Rabatten Bestellung von einem Drucker Einzahlung der Tagesseinahmen von der Kasse auf die Bank Verkauf von Ware gegen Rechnung Rückzahlung einer Darlehensschuld Erhöhung der Hypothek auf den Immobilien Bezahlung der Hypothekarzinsen Eine Kassendifferenz von Fr wird verbucht. Einfluss Gewinn Neutral 5/11

6 6 Aufgabe 5 Wertschöpfungskette in der Logistik Richtzeit 20 Min (20 Pkt.) Aus Ihrem Unternehmen liegen folgende Werte vor: Warenertrag netto: Fr Frachtkosten : Fr Lagerkosten Fr Kosten für Warenkontrolle Fr Treibstoffkosten Fr Verpackungsmaterial Fr Abschreibungen Fr Von Ihrem Branchenverband liegen die Zahlen vom Benchmark vor. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, welches ebenfalls Fr Umsatz erzielt. Diese zeigen folgendes Bild: Frachtkosten Lagerkosten Kosten für Warenkontrolle Treibstoffkosten Verpackungsmaterial Abschreibungen 3% vom Warenertrag 2.9% vom Warenertrag 0,6% vom Warenertrag 0,2% vom Warenertrag 0.35% vom Warenertrag 1,1% vom Warenertrag Auftrag: a) Ermitteln Sie die Kosten im Detail je Position in % von Ihrer Unternehmung zum Umsatz und zeigen Sie den Vergleich zum Benchmark in geeigneter Form. b) Berechnen Sie die absoluten Zahlen in Franken der Unternehmung, welche den Benchmark bildet und zeigen Sie den Vergleich Ihrer Kosten zum Benchmark in geeigneter Form. c) Bei welchen 2 Positionen sehen Sie das grösste Potential in Bezug auf die Differenz bei Betrachtung der absoluten Zahlen? d) Nennen Sie bei diesen 2 Positionen je 3 Punkte, welche Sie bei der Analyse genauer unter die Lupe nehmen werden. 6/11

7 7 Aufgabe 6 Kennzahlen Richtzeit 10 Min. 10 Pkte Aus Ihrer Berechnung von Kennzahlen aus dem internen Jahresabschluss einer Unternehmung ergaben sich die untenstehenden Werte. Ihre Aufgabe ist es, die Aussage der Kenzahlen zu beschreiben und die Werte entsprechend zu beurteilen. Beispiel: Kennzahl: Eigenkapitalrentabilität = 0,8% Aussage: Besagt, wie hoch der Reingewinn im Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital ist. Beurteilung: Sollte mindestens 3% über dem Zinssatz am Kapitalmarkt liegen, infolge des eigenen unternehmerischen Risikos. Kennzahl: Anlagedeckungsgrad 2 = 105% Aussage: Beurteilung: Kennzahl: Fremdfinanzierungsgrad = 78% Aussage: Beurteilung: Kennzahl: Liquiditätsgrad II = 89% Aussage: Beurteilung: Kennzahl: Aussage: Zahlungsfrist der Debitoren = 65 Tage Beurteilung: Kennzahl: Diebstahlquote = 7% Aussage: Beurteilung: 7/11

8 8 Aufgabe 7 Einzelkalkulation Richtzeit 12 Min. 12 Pkte Bei Ihrem Lieferanten in Italien kaufen Sie einen Artikel zum Bruttoankaufspreis von Euro 154 ein. Umrechnungskurs: 1 Euro = Fr Beim Kauf von 100 Stück erhalten Sie 30% Rabatt und 2 % Skonto. Sie kaufen 100 Stück ein, verzichten jedoch auf die Ausnützung des Skontos. Als Bezugskosten rechnen Sie mit Fr je Stück. Ihre Unternehmung rechnet mit einer Bruttogewinnquote von 65% um den Nettoerlös zu bestimmen. Zusätzlich planen Sie gegenüber dem Kunden 3% Skonto und 8,5% Rabatt ein. Die Mehrwertsteuer, welche beim Verkauf zu berücksichtigen ist, beträgt 8%. Erstellen Sie ein übersichtliches und vollständiges Kalkulationsschema mit allen Resultaten sowohl in Franken wie in Prozenten. Es ist keine Mehrwertsteuer beim Wareneinkauf und der Beschaffung zu berücksichtigen. Alle Resultate auf 2 Stellen nach dem Komma genau. Weisen Sie folgende Resultate aus für jeweils 1 Stück! a) Bruttoverkaufspreis II b) Nettoerlös c) Nettoerlös inkl. MwSt. d) Einstandspreis (Warenaufwand) e) die Schlüsselzahl, wie Sie vom Einstandspreis direkt zum Bruttoverkaufspreis II gelangen (Schlüsselzahl auf 4 Stellen nach dem Komma runden) f) Wie hoch ist die Abrechnung der Mehrwertsteuer an die eidg. Steuerverwaltung für diesen Artikel, wenn eine Vorsteuer von Fr geltend gemacht werden kann? 8/11

9 9 Aufgabe 8 Bilanz und Erfolgsrechnung Richtzeit 20 Min. 20 Pkte Erstellen Sie eine Bilanz und eine zweistufige Erfolgsrechnung für das Jahr 2010 der S-POS AG: a) Bilanz: Gliedern Sie die einzelnen Konti und bilden Sie die Totale UV, AV, FK und EK. Weisen Sie den Reingewinn entsprechend aus. Ebenfalls zu ermitteln ist die Bilanzsumme. Abschlussdatum b) Erfolgsrechnung: Ausweis Bruttogewinn und Betriebsgewinn Konten und Angaben: Kasse Post Warenertrag Aktienkapital Wareneinkauf Bezugskosten Forderungen Warenlager Lohnaufwand Mobilien Sozialleistungen Mietaufwand Zinsaufwand Fahrzeuge Fahrzeugaufwand Abschreibungen Werbeaufwand Kurzfristige Verbindlichkeiten Übrige betriebliche Passive Rechnungsabgrenzungen Aufwände Darlehensschuld Bankguthaben (Kontokorrent) langfristig c) Nennen Sie 3 Konten, welche in der dritten Stufe der Erfolgsrechnung vorkommen könnten (kein Bezug zur Aufgabe a +b). d) Welche Auswirkungen könnte eine falsche Gliederung der Bilanz zur Führung einer Unternehmung haben? Nennen Sie eine Auswirkung 9/11

10 10 Aufgabe 9 Multiple Choice Richtzeit 15 Min. 20 Pkte Pro Block ist nur 1 Antwort richtig! Pro richtige Antwort 2 Punkte Block 1 Das Warenlager darf zu Verkaufspreisen bewertet werden Gemäss OR dürfen Wertberichtigungen bei den Forderungen vorgenommen werden Der Eigenfinanzierungsgrad sollte über 90% betragen Die Verbuchung von Debitorenverlusten ist nicht erfolgswirksam Block 2 Das Konto Debitorenverluste kann als Aufwand oder als Ertragsminderungskonto geführt werden Am Ende des Geschäftsjahres wird der gesamte Bestand an Wertberichtungen Forderungen in der Bilanz Debitorenverluste gehören in die Bilanz Keine dieser Antworten ist richtig Block 3 Es kann in der Buchhaltung nur linear abgeschrieben werden Abschreibungen sind liquiditätswirksam Degressive Abschreibungen entsprechen eher dem effektiven Wertverzehr Bei der Abschreibung vom Anschaffungswert ist der Abschreibungssatz doppelt so hoch wie bei der Abschreibung vom Buchwert Block 4 Bei der Kennzahlenanalyse interessiert uns die externe Bilanz Externes Zahlenmaterial hat einen tieferen Wahrheitsgehalt als die internen Zahlen Externes Zahlenmaterial beinhaltet immer die Wahrheit, schliesslich muss eine Buchhaltung ja wahr sein Keine dieser Antworten trifft zu Block 5 Der Vorteil einer EDV-Buchhaltung ist, dass eine Bilanz und eine Erfolgsrechnung laufend erstellt werden können Die Aufbewahrungspflicht von Buchhaltungsdaten beträgt maximal 3 Jahre Die Unterbewertung von Passiven ist erlaubt Die Inventur muss zwingend an einem Stichtag durchgeführt werden 10/11

11 11 Block 6 In der Betriebsbuchhaltung gibt es bei allen Unternehmen die gleichen Kosten träger Direkte Kosten werden auf die Kostenstellen umgelegt Die Verteilung der Kosten in der Betriebsbuchhaltung erfolgt nach dem Verursacherprinzip In einer Betriebsbuchhaltung sind stille Reserven vorhanden Block 7 In der Erfolgsrechnung kommt auch das Konto Cash Flow vor Aus einer Erfolgsrechnung kann der EBIT ermittelt werden Der EBIT kann auch aus der Bilanz ermittelt werden Börsenkotierte Wertschriften finden wir im Eigenkapital Block 8 Die Mehrwertsteuer ist für alle Unternehmen obligatorisch Die Mehrwertsteuer muss bei der effektiven Methode alle 6 Monate abgerechnet werden Zur Vereinfachung gibt es in der Schweiz die Saldosteuersatzmethode 2011 hat sich die Mehrwertsteuer bei Food-Produkten auf 2,9% erhöht Block 9 Eine Deckungsbeitragsrechnung wird vom Gesetz zur Führung einer Unternehmung vorgeschrieben Eine Deckungsbeitragsrechnung beschäftigt sich grundsätzlich nur mit beeinflussbaren Kosten Eine Deckungsbeitragsrechnung eignet sich sehr gut, um Sortimentsanalysen in quantitativer Sicht durchzuführen Der Begriff Teilkostenrechnung besagt, dass die Bilanz und die Erfolgsrechnung in zwei getrennte Aufstellungen gebracht werden Block 10 Erlösminderungen sollten in einem Budget nicht berücksichtigt werden Erlösminderungen sind nicht kalkulierbar, da sie oft unverhofft geschehen Ein Budget gilt als Zielvorgabe und sollte zur Motivation der Mitarbeitenden eher unrealistisch angesetzt werden Keine der Antworten ist richtig 11/11