Mecklenburg-Vorpommern. Zentralabitur Kunst und Gestaltung
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- Rudolph Becker
- vor 7 Jahren
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1 Abitur 2008 Kunst und Gestaltung Seite 1 Mecklenburg-Vorpommern Zentralabitur 2008 Kunst und Gestaltung
2 Abitur 2008 Kunst und Gestaltung Seite 2 Aufgaben Hinweise für den Schüler Aufgabenwahl: Ihnen werden vier Prüfungsblöcke vorgelegt. Wählen Sie einen aus und bearbeiten Sie diesen. Aufgabenteile: Prüfungsteilnehmer unter Grundkursanforderungen bearbeiten nur Teil A. Prüfungsteilnehmer unter Leistungskursanforderungen bearbeiten Teil A + B. Achten Sie dabei auf die Aufgabenstellung. Es gibt zwei Möglichkeiten: - Teil B als zusätzliche Aufgabe im Anschluss an Teil A - Teil A und Teil B werden als Einheit betrachtet und bearbeitet Bearbeitungszeit: Die Einlesezeit beträgt 30 Minuten. Weitere 15 Minuten stehen für Raumwechsel bzw. Einrichten des Arbeitsplatzes zur Verfügung. Die Bearbeitungszeit beträgt 240 Minuten für Teil A und 300 Minuten für A + B. Hilfsmittel: Wörterbuch zur deutschen Rechtschreibung; Anlagenteil mit Farbreproduktionen und anderen Hilfsmitteln zur Lösung der gestalterischen Aufgaben; Arbeitsmaterialien, die im Einzelnen im Aufgabenteil ausgewiesen sind Sonstiges: Alle Prüfungsunterlagen sind geschlossen zurückzugeben. Entwürfe zur Reinschrift können ergänzend zur Bewertung nur herangezogen werden, wenn sie zusammenhängend konzipiert sind und die Reinschrift etwa ¾ des erkennbar angestrebten Gesamtumfangs umfasst.
3 Abitur 2008 Kunst und Gestaltung Seite 3 Aufgabenblock I: Bildgestaltung Aufgabe mit gestalterischem Schwerpunkt und schriftlichem Anteil ALLES FLIESST Des Menschen Seele gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es, und wieder nieder zur Erde muss es, ewig wechselnd. Johann Wolfgang Goethe Setzen Sie sich mit dem Thema Alles fließt auseinander. 1 TEIL A Entwickeln Sie in Form von Assoziationsketten sowie kleinen grafischen und farbigen Skizzen erste Ideen. TEIL B Untersuchen Sie vertieft Kontrastphänomene. 2 TEIL A Gestalten Sie eine Bildstudie (Grafik, Malerei, Collage oder Mischtechnik). Auch eine mehrteilige Arbeit ist denkbar. 3 TEIL A Erläutern Sie die Inhalt-Form-Beziehungen Ihrer Arbeit in einem knappen Text. Gehen Sie auch auf das Zitat ein. TEIL B Erklären Sie Ihr Gestaltungskonzept unter Bezugnahme auf Ihnen bekannte Beispiele aus der Kunstgeschichte.. Materialien und Geräte: diverse weiße und getönte Papiere (bis A2), Blei- und Farbstifte, Kreiden, Kohle, Fineliner, Kugelschreiber etc., Aquarell- und Deckfarben, Pinsel, Spachtel, Schere, Klebstoff, Collagematerial
4 Abitur 2008 Kunst und Gestaltung Seite 4 Aufgabenblock II: Vergleichende Analyse und Interpretation Aufgabe mit schriftlichem Schwerpunkt und gestalterischem Anteil WASSERWELTEN Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. Paul Klee Théodore Géricault ( ) Das Floß der Medusa*, Paul Klee ( ) Fischzauber, 1925 Edvard Munch ( ) Der Schrei, 1893 Paula Modersohn-Becker ( ) Moorgraben, 1900/1902 * Es (das Bild) geht zurück auf eine authentische Katastrophe, die sich 1816 ereignet hatte. Die Fregatte Méduse war von den wiedereingesetzten Bourbonen unter das Kommando eines Kapitäns gestellt worden, der 25 Jahre lang nicht mehr zur See gefahren war; sie sank vor der westafrikanischen Küste. Die wenigen Rettungsboote wurden von Offizieren und Beamten besetzt, die Mannschaft musste sich ein Floß bauen. Von den Rettungsbooten bald allein gelassen, ohne ausreichend Proviant und Trinkwasser, durch Überladung weitgehend im Wasser liegend, wurden nach 12 Tagen nur 15 Menschen lebend geborgen (149 hatten sich zunächst retten können). Es sollen sich sogar Szenen von Kannibalismus abgespielt haben. Die Regierung fürchtete den Skandal und versuchte die Affäre zu vertuschen. So kam es auch, dass Géricaults Bild im Salon von 1819 nur unter dem Titel Szene eines Schiffbruchs ausgestellt werden durfte. Kammerlohr: Epochen der Kunst 4, München; Wien 1997, S. 94f TEIL A 1 Wählen Sie aus den beiliegenden Reproduktionen zwei Werke für den Vergleich aus. Beschreiben Sie Ihren ersten Eindruck von der dargestellten Situation. 2 Analysieren Sie beide Bilder vergleichend (Gegenstand, Komposition, Form, Farbe, Raum, ). Unterstützen Sie Ihre Analyse durch grafische bzw. farbige Skizzen und Studien. 3 Interpretieren Sie die Werke. Berücksichtigen Sie dabei auch Ihre Sicht auf das Thema Wasserwelten. TEIL B 4 Erläutern Sie die Besonderheit der jeweils zum Ausdruck gebrachten Künstler sicht in Verbindung mit einer kunsthistorischen und zeitgeschichtlichen Betrachtung der Werke. Materialien: Farbreproduktionen diverse Mal- und Zeichenpapiere (bis A3), Transparentpapier, Stifte, Kreiden, Farben, Pinsel
5 Abitur 2008 Kunst und Gestaltung Seite 5 Aufgabenblock III: Entwurfsarbeit im Bereich Architektur Entwurfsarbeit mit schriftlichem Anteil WANDELBARE ARCHITEKTUR Meine Entwürfe ( ) reagieren auf die neuen Lebens- und Arbeitsbedingungen unserer Zeit. Hinter den fließenden und explodierenden Räumen steht die Überzeugung, dass sich unsere ganze Umwelt, auch unsere Arbeits- und Lebensformen immer schneller verändern werden. Alle Dinge haben eine gewisse Dynamik und wandeln ihre Qualität im Gebrauch. Diese Art zu denken macht das Entwerfen freier und unabhängiger ( ). Zaha M. Hadid (Architektin, in London tätig) 1 Vorarbeiten TEIL A Experimentieren Sie mit spontan und schnell gefalteten und geknüllten Papieren, um fantastische Architekturgebilde zu finden. Erproben Sie verschiedene Möglichkeiten der Kontraststeigerung. Halten Sie Ihre gestalteten Objekte in Skizzen fest. TEIL B Untersuchen Sie zeichnerisch ausgehend von den Skizzen Steigerungsmöglichkeiten und Varianten, die besonders die räumlich-plastischen Qualitäten betonen. 2 Entwurf TEIL A Entwickeln Sie auf der Grundlage Ihrer Vorarbeiten eine Komposition zum Thema an der Grenze zwischen Architektur und Fantasie. Grafik, Malerei, Collage und Mischtechniken sind möglich. 3 Schriftliche Reflexion TEIL A Erläutern Sie in einem knappen Text die von Ihnen entwickelten Ideen und Ihre Gestaltungsentscheidungen. TEIL B Nehmen Sie kritisch zu Ihren Erfahrungen mit moderner Architektur Stellung und bringen Sie diese in Bezug zu Ihrem eigenen Entwurf. Materialien und Geräte: Papiere zum Experimentieren, Klebstoff und Klebestreifen zum Fixieren, Skizzenpapier, Tonpapiere, weißer Mal- und Zeichenkarton, Blei- und Farbstifte, Kreiden, Fineliner, Kugelschreiber etc., Lineal, Zeichendreiecke, Aquarell- und Deckfarben, Pinsel, Schere, Collagematerial, Kopierer
6 Abitur 2008 Kunst und Gestaltung Seite 6 Aufgabenblock IV: Analyse und Interpretation Theoretisch - schriftliche Aufgabe ohne bildnerischen Anteil ALLES FLIESST Zheng Guogu, *1970 Gerhard Richter, *1932 Andreas Gursky, *1955 Edward Weston, * Waterfall (2006) Skulptur Documenta 12 * Firenze, 2000 übermalte Fotografie, 12x12 cm, beschnitten Bahrain I (2005) Fotografie, 306x222 cm Formel-1-Rennstrecke im arabischen Staat Bahrain Oceano (1938) Fotografie Kunst zu schaffen ist eine Reise, ein Vorwärtsdrängen, um die Banalitäten des Lebens hinter sich zu lassen. Zhang Wei über die Kunst von Zheng Guogu Es gibt für mich keinen Unterschied zwischen einer Landschaft und einem abstrakten Bild. Gerhard Richter Ich würde wirklich sagen, dass es mit den jetzigen digitalen Möglichkeiten keine Unterschiede mehr gibt zwischen Fotografie und Malerei. Andreas Gursky Die Kamera sollte dazu benutzt werden das Leben aufzunehmen, um die Substanz und Quintessenz des Objektes selber darzustellen. von Schacky in Edward Weston Der Perfektionist * Zheng Guogu ist nicht vom Fortbestehen der Kalligrafie überzeugt, die einst Teil einer Hochkultur war. Er glaubt, dass jeder Kalligrafie gestalten kann. Hunderte Laien fertigten Tausende Kalligrafien, die dann später feierlich in Wachs getaucht und zu einem Wasserfall umgestaltet wurden. TEIL A 1 Wählen Sie ein Kunstwerk und beschreiben Sie dieses. 2 Analysieren Sie das gewählte Werk und unterstützen Sie Ihre Aussagen durch kleine Skizzen im Text. 3 Interpretieren Sie das Kunstwerk unter Einbeziehung des Themas Alles fließt sowie des Zitates zu dem von Ihnen ausgewählten Werk. TEIL B 4 Entscheiden Sie sich für ein weiteres Werk, das Sie in Bezug zum Thema deuten. Materialien: Reproduktionen, weißes Kopierpapier zum Schreiben
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