11 Medikamentenverabreichung
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- Hans Schmidt
- vor 7 Jahren
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1 14 Medikamentenverabreichung \ Krankheitsverlauf 11 Medikamentenverabreichung Indikation Applikation nasal sublingual vaginal rectal oral, per os = enteral Inhalation = parenteral Infusion = parenteral Injektion = parenteral intravenös intraarteriell HAUT (CUTIS): intradermal / intracutan subcutan MUSKEL: intramusculär Heilanzeige bzw. zwingender Grund zur Anwendung eines bestimmten Heilverfahrens, z.b. eines Medikamentes Verwenden, anbringen, verabfolgen eines Arzneimittels durch die Nase unter der Zunge in die Scheide in den Enddarm durch den Mund, über Magen/Darm-Trakt Einatmung von Arzneimittel in Form von Gasen, Dämpfen oder zerstäubten Flüssigkeiten (Aerosol) par = neben, d.h. nicht über Magen-Darm-Trakt langsames tropfenförmiges Einfließenlassen größerer Flüssigkeitsmengen in eine Vene (auch unter die Haut) Das im Gegensatz zur Infusion relativ schnelle Einbringen von gelösten Arzneimittel in den Körper = i.v. d.h. in die Vene = i.a. d.h. in die Arterie = i.c. d.h. in die Oberhaut = s.c. d.h. unter die Haut, in die Unterhaut (Subcutis) = i.m. d.h. in den Muskel 1 1 De Gruter Walter, Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, 255. völlig überarbeitete Auflage: Berlin, New York, 1986
2 Richtungsbegriffe \ Krankheitsverlauf 15 Abb. 1: Injektionsarten 2 12 Richtungsbegriffe In der medizinischen Terminologie werden folgende Lage- und Richtungsbezeichnungen verwendet. Legende zu Abb. 2: Abb. 2: Körperebenen 3 Boden -Ebene: Transversalebene N/S-Ebene: Sagittalebene O/W-Ebene: Frontalebene
3 16 Richtungsbegriffe \ Krankheitsverlauf Legende zu Abb. 3: Abb. 3: Körperrichtungen 4 anterior = vorn liegend = ventral posterior = hinten liegend = dorsal inferior = unten liegend = kaudal superior = oben liegend = kranial median medial paramedian lateral (lat. latus = Seite) ipsilateral kontralateral parietal viszeral dorsal (dorsum = Rücken) ventral (venter = Bauch) kranial (cranium = Schädel) kaudal (cauda = Schwanz) sakral (sacrum) terminal ektop dexter sinister proximal (proximus = der Nächste) distal (distare = sich entfernen) in der Mitte gelegen zur Mitte hin gelegen neben der Mitte gelegen zur Seite hin gelegen auf der gleichen Seite befindlich auf der gegenüberliegenden Seite befindlich zur Wand eines Organes oder zur Leibeswand gehörig; seitlich, wandständig; zum Scheitel gehörend die Eingeweide betreffend, zu den Eingeweiden gehörend rückenwärts am Bauch gelegen zum Schädel hin zum Schwanze hin zum Kreuzbein (Os sacrum) hin gelegen am Ende gelegen am falschen Ort gelegen rechts links zum Körper hin gelegen oder verlaufend vom Körper entfernt gelegen oder verlaufend 4
4 Richtungsbegriffe \ Krankheitsverlauf 17 oral (os = Mund) aboral okzipital (Occiput = Hinterhaupt) temporal (tempus = Schläfe) nasal (nasus = Nase) dorsal (Dorsum manus bzw. pedis = Hand- bzw. Fußrücken) palmar (Palma manus = Handfläche) volar plantar (Planta pedis = Fußsohle) axial (axis = Achse) abaxial transversal longitudinal sagittal (sagitta = Pfeil) median aszendierend (ascensus = Aufstieg) deszendierend (descensus = Abstieg) mundwärts vom Mund weg gelegen zum Hinterkopf hin gelegen schläfenwärts, seitlich (lateral) nasenwärts, zur in der Mitte gelegenen Nase hin (medial) zum Hand- bzw. Fußrücken hin gelegen handflächenseitig hohlhandseitig fußsohlenseitig zu einer gedachten Gliedmaßenachse hin gelegen von der gedachten Gliedmaßenachse weg gelegen quer zur Körperlängsachse entlang der Körperlängsachse parallel zur Medianebene in der Medianebene aufsteigend absteigend Aus allen Körperteilen können Lage- bzw. Richtungsbezeichnungen abgeleitet werden. Dazu wird der lateinische Wortstamm des Körperteils/Organs mit der Endsilbe -al versehen: z.b. intestinal (intestinum = Darm), thorakal (thorax = Brustkorb), abdominal (abdomen = Bauch) usw. Durch die mögliche Rotation des Unterschenkels und des Unterarms sind die Bezeichnungen lateral und medial nicht eindeutig definiert. Daher spricht man normalerweise von radial statt lateral bzw. von ulnar statt medial am Unterarm und in gleicher Weise von fibular und tibial am Unterschenkel
5 18 Richtungsbegriffe \ Krankheitsverlauf Abb. 4: Richtungsbezeichnungen 6 6
6 Naturwissenschaftliche Betrachtungsweise \ Krankheitsverlauf 19 GESUNDHEIIT UND KRANKHEIIT Mit den Begriffen Gesundheit und Krankheit wird versucht, Zustände, Fähigkeiten, Lebensvorgänge und das Befinden von Lebewesen zu erfassen und zu bewerten. In der Literatur werden unterschiedliche Definitionen beschrieben. 13 Naturwissenschaftliche Betrachtungsweise Die Abwesenheit von Schmerzen und anderen Krankheitssymptomen wird hier als Gesundheit verstanden. Die geistige, seelische und soziale Komponente des Menschen wird nicht betrachtet. Gesundheit und Krankheit werden allein im Bereich der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers gesehen. Krankheiten gelten als eine Störung, Veränderung oder Beeinträchtigung der Abläufe im physischen Organismus. Der Mensch wird als Maschine gesehen, an der schadhafte Teile repariert oder ausgetauscht werden können. Andere Aspekte einer Krankheit, wie psychische oder soziale werden nicht berücksichtigt. 14 Ganzheitliche Betrachtungsweise Wird der Mensch als ein ganzheitliches, in Beziehung zu sich, zur Natur und zu den Mitmenschen stehendes Lebewesen betrachtet. Die Begriffe Gesundheit und Krankheit schließen diese Dimensionen des menschlichen Daseins mit ein. Es wird nicht ausschließlich auf das innere Befinden und auf das körperliche Funktionieren des Menschen geschaut, sondern es werden auch die Beziehungen zu der sozialen und der ökologischen Umwelt berücksichtigt. Die Dimensionen des Menschseins - die biologische, die seelisch-geistige und die soziale Ebene sind miteinander verzahnt und beeinflussen sich wechselseitig. Seelisch-geistige Belastungen und Störungen können somatisiert werden, d.h. der Körper drückt z.b. über Kopfschmerzen stellvertretend die Sorgen, Ängste oder die ungelösten Probleme aus. Körperliche Symptome und körperliches Leiden wiederum rechtfertigen die Hilfsbedürftigkeit des Erkrankten. Ihm wird - ohne dabei an Unfähigkeit oder an Versagen zu denken - Schonung, Anteilnahme und Zuwendung zuerkannt. Der Kranke akzeptiert - viel eher als bei einem seelischen Leiden - sein Unwohlsein und gönnt sich Ruhe und Pflege.
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