Hochwasserrückhalteraum 5 Urbach - Schorndorf

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1 Hochwasserrückhalteraum 5 Urbach - Schorndorf Gewässerökologische Erhebungen in der Rems und angrenzenden Stillgewässern im Zusammenhang mit dem geplanten Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens Im Auftrag des Büros LANDSCHAFTSÖKOLOGIE + PLANUNG Bruns, Stotz & Gräßle Partnerschaft Bearbeitung Juli 2014

2 Bearbeiter: Ralf Haberbosch -Fischereibiologe- Argenstraße Tettnang-Oberlangnau Tel.+ Fax: 07543/ Auftraggeber: LANDSCHAFTSÖKOLOGIE + PLANUNG Bruns, Stotz & Gräßle Partnerschaft Reinhardstraße Schorndorf Titelbild: Oben links: Rems im Bereich des NSG Morgensand und Seelachen (Probestrecke Rems 2) Oben rechts: Groppe (Foto: Berg) Unten links: Bitterling Unten rechts: Stillgewässer Seelachen 2 2

3 Inhalt 1 Einleitung Bedeutung von Umweltfaktoren für die Gewässerfauna Wasserqualität Durchgängigkeit Abflussgeschehen Gewässermorphologie Untersuchungsgebiet und beprobte Gewässer/Gewässerabschnitte Das Untersuchungsgebiet Lage der beprobten Gewässer/Gewässerstrecken Kurzbeschreibung der beprobten Gewässer/Gewässerstrecken Methoden Ergebnisse Wassertemperatur und elektrische Leitfähigkeit Fische Individuenzahl und Besiedlungsdichte Längenverteilung Artenspektrum Artenverteilung Jungfischaufkommen Flusskrebse und Muscheln Zusammenfassende Bewertung der Untersuchungsergebnisse Anforderungen an das geplante Hochwasserrückhaltebecken aus gewässerökologischer Sicht Allgemeine Anforderungen Spezielle Anforderungen der gewässertypischen Fischfauna (Zielarten) Größenbestimmende Fischart Schwimmschwache Fischarten Problematik bei Stillgewässern im geplanten Rückstaubereich Literatur

4 1 Einleitung Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes im Remstal wird vom Wasserverband Rems ein Hochwasserrückhaltebecken (HRB) zwischen Urbach und Schorndorf geplant. Nähere Angaben zu im Remstal bisher umgesetzten und noch geplanten Maßnahmen sowie Details zum Rückhaltestandort Urbach-Schorndorf sind bei LAND- SCHAFTSÖKOLOGIE + PLANUNG (2013) zu finden. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden für repräsentative Abschnitte der durch Bau und Betrieb des HRB betroffenen Gewässer Erhebungen zu den Organismengruppen Fische, Krebse und Muscheln durchgeführt. Zudem erfolgt eine Beschreibung und Bewertung der hydromorphologischen Merkmale der untersuchten Gewässerabschnitte. Auf Grundlage der erhobenen Daten sowie Erfahrungswerten aus der Literatur werden Ansprüche der heimischen, standorttypischen Arten an ihren Lebensraum sowie daraus resultierende Anforderungen an die Ausgestaltung und Durchführung der geplanten Baumaßnahmen formuliert. 2 Bedeutung von Umweltfaktoren für die Gewässerfauna Die Ausbildung eines standortgerechten Bestands für die untersuchten Artengruppen (Fische, Krebse, Muscheln) ist in besonderem Maße abhängig von der Wasserqualität sowie den hydromorphologischen Gegebenheiten. Letztere lassen sich im Wesentlichen unterteilen in die Parameter Durchgängigkeit des Gewässers (nur Fließgewässer) Abflussgeschehen (nur Fließgewässer) Gewässermorphologie Werden Gewässer durch Verunreinigung, Begradigung, Ausbau oder Aufstau verändert, kann sich die für das jeweilige Gewässer typische Artengemeinschaft nicht einstellen (HOFFMANN et al. 1995, DUßLING & BERG 2001, LUBW 2006 a). 2.1 Wasserqualität Arten wie Bachforelle oder Groppe sind angewiesen auf eine gute Wasserqualität und hohe Sauerstoffgehalte in der Wassersäule sowie im Kieslückensystem der Gewässersohle. Nährstoffeinträge, die die biologische Selbstreinigungskraft eines Gewässers übersteigen, führen zu Sauerstoffdefiziten und zum Verschlammen des Sohlsubstrats. Die Folge sind Defizite bei der natürlichen Vermehrung und im Extremfall der Verlust von Arten. 2.2 Durchgängigkeit Flussfische und Krebse sind in unterschiedlichen Altersstadien auf verschiedene Lebensräume angewiesen, die sie zum Ablaichen, als Jungfischhabitat, zur Nahrungssuche, als Rückzugsgebiet, z.b. bei Hochwasser, oder als Wintereinstand nutzen (BLASEL 2003, LFU 2005, DEHUS 2005). Sind diese aufgrund von Wanderhindernissen nicht oder nur erschwert erreichbar, so wird ihr Lebenszyklus empfindlich gestört und Bestandsrückgänge oder der Ausfall von Arten sind die Folge. Zudem verhindern nicht durchgängige Querbauwerke die Wiederbesiedlung von Gewässerabschnitten nach Schadereignissen. 4

5 2.3 Abflussgeschehen Die Gewässerfauna ist bis zu einem gewissen Maß an schwankende Abflussverhältnisse angepasst. Insbesondere in naturnahen, strukturreichen Gewässerabschnitten sind in ausreichendem Umfang Lebensräume vorhanden, in denen Fische, Krebse und Muscheln vor Hochwasserereignissen Schutz finden oder Niedrigwasserperioden überdauern können. Bei Hochwasser wird zudem kiesiges Substrat umgelagert und dadurch in seiner Funktion als Laichsubstrat erhalten und optimiert. Nehmen Extremereignisse im Abflussgeschehen in Intensität und Häufigkeit aber zu, z.b. durch Einleitung von Klär- oder Oberflächenwasser, so kann es zu erheblichen Schäden in der Gewässerfauna kommen. 2.4 Gewässermorphologie Neben den bereits besprochenen Parametern spielt die Morphologie des Gewässers eine entscheidende Rolle für den Erhalt und die Entwicklung einer natürlichen Gewässerfauna. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden die folgenden morphologischen Merkmale für die Probestrecken betrachtet: Linienführung (nur Fließgewässer) Uferstruktur Tiefenvarianz Sohlsubstrat Linienführung Die aktuelle Linienführung eines Fließgewässers kann als Sammelparameter betrachtet werden und gibt Auskunft über das Ausmaß der Eingriffe in die Morphologie. Natürlicherweise verlaufen Bäche und Flüsse des Mittelgebirges krümmungsreich und in der Talsohle beweglich. Gewässerverlagerungen und die Bildung von Nebengerinnen sind jederzeit möglich. Der biegungsreiche Verlauf mit Gleit- und Prallufern bringt eine hohe Vielfalt an Gewässer- und Uferstrukturen mit unterschiedlichen Strömungs-, Substrat- und Tiefenverhältnissen hervor. Diese stellen wichtige Lebensräume dar. Begradigungen und Kanalisierungen sind Hinweise auf massive Umgestaltungen der betroffenen Gewässerabschnitte. Bei geradlinig ausgebauten Fließgewässern ist damit zu rechnen, dass auch Ufer und Gewässersohle sowie die Aue deutlich beeinträchtigt sind. Im gleichförmigen Abflussgeschehen solcher Strecken können sich nur wenige Gewässerstrukturen bilden. Uferstruktur Eine vielfältige Uferstruktur bei gleichzeitig hoher Breitenvarianz des Gewässers ist wesentlich für die Ausbildung eines standortgerechten Fischbestandes. Flachufer und flache Buchten werden vor allem von Jungfischen genutzt (BARAS & NINDABA 1999, COPP & JURAJDA 1999, BECKERS et al. 2003, DEHUS 2005). Tief unterspülte Uferbereiche, die sich häufig am Prallhang unter Wurzelwerk bilden, dienen adulten Fischen als Unterstände und Winterlager (DEHUS 2005). Insbesondere in begradigten Gewässerabschnitten werden die Ufer meist befestigt, um der verstärkt angreifenden Erosion entgegen zu wirken. Die Eigendynamik der Gewässer und damit die Fähigkeit zur ständigen Neugestaltung abwechslungsreicher Uferbereiche als Lebensraum für Fische werden damit unterbunden (HOFFMANN et al. 1995, DUßLING & BERG 2001). 5

6 Der Uferbewuchs an der Wasserlinie ist natürlicherweise geprägt durch Gehölze, die an die Bedingungen am Wasser angepasst sind. Sie beschatten das Gewässer, stabilisieren die Ufer und bieten Fischen zusätzliche Strukturen durch überhängende Äste und frei gespültes Wurzelwerk. Tief unterspülte, strömungsberuhigte Uferbereiche, die von vielen Fischarten als Deckung und Wintereinstand genutzt werden, können sich nur bilden, wenn im Übergangsbereich zwischen Wasser und Land dichtes Wurzelwerk die Uferböschung sichert. Tiefenvarianz Natürliche Fließgewässer sind durch eine hohe Varianz der Wassertiefen gekennzeichnet. Verschiedene Fischarten sind in besonderem Maß darauf angewiesen, sowohl im Jahresverlauf als auch im Verlauf ihres Lebenszyklus Lebensräume mit unterschiedlichen Wassertiefen nutzen zu können. So laicht beispielsweise die Barbe als typischer Vertreter der in der Rems vorkommenden Fischarten in flach überströmten, kiesigen Bereichen ab (DEHUS 2005). Die Brut sucht strömungsberuhigte Flachwasserbereiche am Ufer auf. Mit zunehmender Größe werden unterschiedlich tiefe Kolke und Uferausspülungen als Einstand genutzt. Im Rahmen von Begradigungsmaßnahmen an Fließgewässern entsteht in der Regel ein gleichförmiges Gewässerbett mit einheitlich tiefer Sohle. Dies führt zu einem Mangel an geeigneten Lebensräumen für die in der entsprechenden Gewässerregion typischen Fischarten und damit zu einer verringerten Besiedlungsdichte bzw. im Extremfall zum Ausfall von Arten. Sohlsubstrat Naturnahe, strukturreiche Fließgewässerstrecken sind gekennzeichnet durch ein stark variierendes Strömungsmuster. Dadurch kann sich ein breites Spektrum unterschiedlichster Sohlsubstrate ablagern, die der Gewässerfauna in ihren verschiedenen Lebensstadien als Unterstände, Laichsubstrate und Nahrungsgründe dienen (HOFFMANN et al. 1995, DUßLING & BERG 2001). Mit der Begradigung von Fließgewässern entstehen gleichförmige Strömungsverhältnisse und das Sohlsubstrat wird über weite Strecken einheitlich. Die vielfältigen Ansprüche, die die verschiedenen Arten stellen, können so nicht mehr erfüllt werden. 6

7 3 Untersuchungsgebiet und beprobte Gewässer/Gewässerabschnitte 3.1 Das Untersuchungsgebiet Das Untersuchungsgebiet an der Rems zwischen Schorndorf und Urbach wird im Norden durch die B 29 und im Süden durch die Bahnlinie Stuttgart Aalen begrenzt und erstreckt sich von ca. 100 m unterhalb der Wieslaufmündung bis zur Brücke K1881 über die Rems (Abb. 1 pink). Nach dem aktuellen Planungsstand würde der erforderliche Damm kurz oberhalb der Querung der Bahnlinie Schorndorf Rudersberg mit der Rems liegen (Abb. 1 grün). Bei HQ 100 käme es zum Einstau des überwiegenden Anteils des Untersuchungsgebietes oberhalb des Damms (LANDSCHAFT- SÖKOLOGIE + PLANUNG, 2013). Dabei ist zu berücksichtigen, dass Flächen des Untersuchungsgebietes bereits heute im Zuge von natürlichen Hochwasserereignissen überschwemmt werden (siehe Hochwassergefahrenkarte Rems, in LANDSCHAFTSÖ- KOLOGIE + PLANUNG, 2013). Der Remsabschnitt unterhalb der Bahnlinie und die Wieslaufmündung wären vom Einstau nicht betroffen. Innerhalb des Untersuchungsgebiets sind Rems, Wieslaufmündung und mehrere Stillgewässer (Seelachen 1+2, Morgensand, Stuibersee) mit angrenzenden Flächen als Naturschutzgebiet (NSG Morgensand und Seelachen) ausgewiesen (Abb. 1 gepunktete Linie). Die fast identische Fläche ist zusätzlich Teil des Natura 2000-Gebietes Welzheimer Wald. 3.2 Lage der beprobten Gewässer/Gewässerstrecken Im Untersuchungsgebiet wurden zwei Remsstrecken (Rems 1 unterhalb und Rems 2 oberhalb der Bahnlinie Schorndorf-Rudersberg) sowie die Stillgewässer Seelachen und Morgensand beprobt (Abb. 1 rot). Abb. 1: Übersichtskarte mit vorläufiger Abgrenzung des Untersuchungsgebiets (pink) und geplantem Damm (grün) nach LANDSCHAFTSÖKOLOGIE + PLANUNG (2013), der Abgrenzung des Naturschutzgebiets (gepunktet) sowie den beprobten Gewässern/Gewässerabschnitten (rot). 7

8 3.3 Kurzbeschreibung der beprobten Gewässer/Gewässerstrecken Probestrecke Rems 1 Befischungstermin: Untere Grenze: 100 m unterh. Wieslaufmündung Obere Grenze: Eisenbahnbrücke Länge der beprobten Strecke: ca. 220 m Mittlere Breite: 12 m Mittlere Tiefe: 0,5-1,0 m Tiefenvarianz: Gleichmäßig tief mit Flachstellen Linienführung: mit Biegungen Wasserführung: normal Strömung: träge fließend Fließgeschwindigkeit: < 0,1 m/s Profil: deutlich beeinträchtigt Uferverbauung: Überwiegend ohne, teils Steinwurf Dominierendes Sohlsubstrat: Schlamm, Sand, Kies, Steine; Grobkies dominierend Umland: Kulturland, Wiese Bemerkungen: Im Profil deutlich beeinträchtigter, träge abfließender Gewässerabschnitt im Rückstaubereich des Wehrs Schorndorf, teils Steinwurf als Ufersicherung, lokal deutliche Schlammablagerungen. Abb. 2: Rems im Bereich der Probestrecke 1, oben: Blickrichtung flussaufwärts zur Eisenbahnbrücke, unten: Blickrichtung flussabwärts. Probestrecke Rems 2 Befischungstermin: Untere Grenze: Eisenbahnbrücke Länge der beprobten Strecke: ca. 310 m Mittlere Breite: 12 m Mittlere Tiefe: 1,0-2,0 m Tiefenvarianz: Stark wechselnd mit Flachstellen und Gumpen Linienführung: mit Biegungen Wasserführung: normal Strömung: gleichmäßig fließend Fließgeschwindigkeit: 0,1-0,25 m/s Profil: leicht beeinträchtigt Uferverbauung: überwiegend ohne Dominierendes Sohlsubstrat: Schlamm, Sand, Kies, Steine; Kies dominierend Umland: Wiese, Auwald Bemerkungen: Im Profil leicht beeinträchtigter, gleichmäßig abfließender Gewässerabschnitt mit naturnaher Uferausprägung, teils flach auslaufende Gleithangbereiche mit ausgedehnten Kiesbänken. Abb. 3: Rems zwischen den Stillgewässern Seelachen 1 und Morgensand (Probestrecke 2), oben: Blickrichtung flussaufwärts, unten: Kiesbank am Gleithang. 8

9 Stillgewässer Seelachen 1 Befischungstermin: Länge der beprobten Strecke: 250 m Mittlere Tiefe: 1,5 m Tiefenvarianz: gleichmäßig tief Wasserführung: normal Uferverbauung: keine Dominierendes Sohlsubstrat: Schlamm Umland: Auwald Bemerkungen: Gewässer komplett entlang der Ufer befischt. Abb. 4: Stillgewässer Seelachen 1 am Befischungstermin. Stillgewässer Seelachen 2 Befischungstermin: Länge der beprobten Strecke: 200 m Mittlere Tiefe: 2 m (max. ca. 2,5 m) Tiefenvarianz: Gleichmäßig tief mit Flachstellen Wasserführung: normal Uferverbauung: keine Dominierendes Sohlsubstrat: Schlamm Umland: Auwald Bemerkungen: Gewässer komplett entlang der Ufer befischt. Abb. 5: Stillgewässer Seelachen 2 am Befischungstermin. 9

10 Stillgewässer Morgensand Befischungstermin: Länge der beprobten Strecke: 350 m Mittlere Tiefe: 1,5 m (max. ca. 2,5 m) Tiefenvarianz: Gleichmäßig tief Wasserführung: normal Uferverbauung: keine Dominierendes Sohlsubstrat: Schlamm, wenig Kies Umland: Auwald Bemerkungen: Gewässer komplett entlang der Ufer befischt. Abb. 6: Stillgewässer Morgensand am Befischungstermin. 10

11 4 Methoden Am wurde in der Rems (2 Probestrecken) und in drei angrenzenden Stillgewässern (Seelachen 1+2, Morgensand) der Fischbestand mittels Elektrofischerei vom Boot erhoben. Die Länge der erfassten Remsstrecken betrug 220 m (Rems 1) bzw. 310 m (Rems 2). Im Fall der Stillgewässer erfolgte jeweils eine Beprobung der kompletten Uferlinie, die eine Länge von ca. 200 m (Seelachen 2) bis 350 m (Morgensand) aufwies. Zum Einsatz kam ein Elektrofischereigerät der Firma EFKO (FEG 8000) mit einer maximalen Leistung von 8,0 kw. Gefangene oder gesichtete Fische wurden auf Artniveau bestimmt, hinsichtlich ihrer Totallänge Längenklassen zugeordnet (< 5 cm, 6-10 cm, cm, cm, cm, cm, cm, cm, cm, > 60 cm) und für die einzelnen Gewässerabschnitte getrennt protokolliert. Die Nachsuche nach Krebsen und Muscheln erfolgte während den Elektrobefischungen vom Boot. In der Rems wurden zudem in Flachwasserbereichen watend für etwa 1 Stunde pro Untersuchungsabschnitt die Steine der Gewässersohle gewendet. Dabei erfolgte auch eine visuelle und tastende Nachsuche nach Muscheln bzw. Leerschalen von Muscheln. Eine Umfrage bei den jeweiligen Gewässerbewirtschaftern vervollständigte die Datenerhebung. Die Gewässerstrukturen innerhalb der Gewässer/Gewässerstrecken und weitere Parameter wurden gemäß dem Erfassungsprotokoll der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg zum WRRL-Monitoring beschrieben. 11

12 5 Ergebnisse 5.1 Wassertemperatur und elektrische Leitfähigkeit Am Befischungstermin wurde sowohl in der Rems als auch in den Stillgewässern die Wassertemperatur und die elektrische Leitfähigkeit gemessen (Tab. 1). Tab. 1: Überblick über die am in der Rems (Rems 1+2) und den beprobten Stillgewässern (Seelachen 1+2, Morgensand) gemessenen Werte für Wassertemperatur und elektrische Leitfähigkeit. Gewässer/ Termin Uhrzeit Wassertemperatur ( C) el. Leitfähigkeit (µs/cm) Gewässerstrecke Rems :30 11,2 720 Seelachen :00 15,0 920 Seelachen :00 15,0 920 Morgensand :00 15, Fische Individuenzahl und Besiedlungsdichte Im Untersuchungsgebiet (Rems und Stillgewässer) wurden auf einer befischten Strecke von insgesamt m 609 Fische registriert. Tab. 2: Überblick über die am in der Rems (Rems 1+2) und den beprobten Stillgewässern (Seelachen 1+2, Morgensand) jeweils befischten Strecken und nachgewiesenen Individuenzahlen mit Gesamtindividuenzahl. Gewässer/ Gewässerstrecke Befischte Strecke (m) Individuenzahl (n) Rems Rems Seelachen Seelachen Morgensand Gesamt Die in der Rems festgestellte Besiedlungsdichte muss als insgesamt gering eingestuft werden. Während im Remsabschnitt 1 zumindest 116 Individuen pro 100 m Uferlinie nachzuweisen waren, wurden im Abschnitt Rems 2 nur vereinzelte Fische (9 Ind./100 m) festgestellt (Abb. 7). In den beprobten Stillgewässern lag die ermittelte Besiedlungsdichte bei 20 (Morgensand) bis 88 Individuen (Seelachen 2) pro 100 m Uferlinie. 12

13 Individuenzahl (n) pro 100 m Uferlinie N = 609 Rems 1 Rems 2 Seelachen 1 Seelachen 2 Morgensand Abb. 7: Anzahl (n) der am nachgewiesenen Fische pro 100 m Uferlinie für die Rems (Rems 1+2) sowie die Stillgewässer Seelachen 1+2 und Morgensand. 13

14 5.2.2 Längenverteilung Das Längenspektrum der nachgewiesenen Fische reichte sowohl in der Rems als auch in den Stillgewässern von 5 bis > 60 cm. Die Längenverteilung war in allen beprobten Gewässern/Gewässerabschnitten deutlich gestört. Während Klein- und Jungfische der Längenklassen 5 bis > 10 cm dominierten, waren die mittleren Längenklassen (11-50 cm) deutlich unterrepräsentiert (Stillgewässer) oder fehlten sogar gänzlich (Rems) (Abb. 8) Probestrecke Rems1 (n=256) Probestrecke Rems2 (n=28) 60 Anteil (%) <= 5 cm 6-10 cm cm cm cm cm cm cm cm >60 cm Länge Seelachen 1 (n=78) Seelachen 2 (n=176) Morgensand (n=71) 60 Anteil (%) <= 5 cm 6-10 cm cm cm cm cm cm cm cm >60 cm Länge Abb. 8: Anteile (%) der verschiedenen Längenklassen in den Probestrecken Rems 1+2 (oben) sowie in den Stillgewässern Seelachen 1+2 und Morgensand (unten). 14

15 5.2.3 Artenspektrum In den zwei Probestrecken der Rems wurden 7 bzw. 9 Arten (insgesamt 10 Arten), in den drei Stillgewässern 7 bis 12 Fischarten (insgesamt 16 Arten) nachgewiesen (Tab. 3). Das für die Rems festgestellte Artenspektrum unterscheidet sich deutlich von dem der beprobten Stillgewässer. Nur zwei Fischarten (Gründling, Schleie) kamen in beiden Gewässertypen gemeinsam vor. Tab. 3: Übersicht über die in der Rems (Rems 1+2) sowie in den Stillgewässern Seelachen (Seel.) 1+2 und Morgensand (M.sand) nachgewiesenen Fischarten. Familie Art Wissenschaftl. Name Nachweis je Probestrecke Rems1 Rems2 Seel.1 Seel.2 M.sand* Anguillidae Aal Anguilla anguilla X Balitoridae Schmerle Barbatula barbatula X X Centrarchidae Sonnenbarsch Lepomis gibbosus X X X Cottidae Groppe Cottus gobio X X Cyprinidae Barbe Barbus barbus X X Bitterling Rhodeus amarus X X ** Blaubandbärbling Pseudorasbora parva X X Döbel Leuciscus cephalus X X Elritze Phoxinus phoxinus X Giebel Carassius auratus X X Gründling Gobio gobio X X X Karpfen Cyprinus carpio X X Moderlieschen Leucaspius delineatus ** Rotauge Rutilus rutilus X Rotfeder Scardinius erythrophthalmus X X X Schleie Tunca tinca X X X X Ukelei Alburnus alburnus X Esocidae Hecht Esox lucius X Gasterosteidae Dreist. Stichling Gasterosteus aculeatus X X Percidae Flussbarsch Perca fluviatilis X X X Kaulbarsch Gymnocephalus cernuus X Zander Sander lucioperca X Salmonidae Bachforelle Salmo trutta, Fließgewässerform X Siluridae Wels Siluris glanis X Gesamtanzahl *: Im Stillgewässer Morgensand werden im Rahmen einer angelfischereilichen Bewirtschaftung die Arten Schleie, Rotauge, Brachsen, Karpfen, Aal und Zander besetzt. **: Die Arten Bitterling und Moderlieschen waren im Rahmen der Elektrobefischung am im Gewässer Morgensand nicht nachweisbar, sind aber laut H. Neuffer (1. Wasserwart Anglerfreunde Urbach) im See vertreten. In der Rems dominierten strömungsliebende Arten den Fischbestand (Tab. 4, Tab. 6). Sieben von insgesamt 10 festgestellten Arten sind dieser Kategorie zuzuordnen. Im Vergleich zu den nach DUßLING (2006) in der Rems zwischen Schornbach- und Walkersbachmündung natürlicherweise zu erwartenden 23 Arten konnten aktuell lediglich acht (35 %) nachgewiesen werden (Tab. 4). Sowohl bei den strömungsliebenden Leitarten (natürlicherweise häufig zu erwarten) als auch bei den typspezifischen Arten (natürlicherweise verbreitet zu erwarten) und den Begleitarten (natürlicherweise selten zu erwarten) waren deutliche Lücken festzustellen. Insbesondere Arten mit hohen Ansprüchen an ihren Lebensraum (Wasserqualität, Strukturvielfalt, Durchgängigkeit), wie beispielsweise Aal, Nase, Schneider, Äsche, Strömer, Quappe oder Bachneunauge, fehlten in den Probefängen. 15

16 Tab. 4: Potentielles, natürliches Fischartenspektrum der Rems (WK Nr , Typ 9.1) zwischen Schornbach- und Walkersbachmündung (DUßLING 2006) und aktuell nachgewiesene Arten in der Rems (Probestrecken 1+2). Arten unterteilt in rheophil (strömungsliebend), stagnophil (Stillwasserarten) und indifferent (DUßLING et al. 2004). Fett: natürlicherweise häufig zu erwartende Leitart (>4,9% Anteil), normal: natürlicherweise verbreitet zu erwartende typspezifische Art (1,0-4,9% Anteil), kursiv: natürlicherweise selten zu erwartende Begleitart (<1,0% Anteil), ggr raavvuur r: gebietsfremde Art. Art Pot. natürliches Artenspektrum Aktuelle Nachweise Gefährdungsstatus Rems Rems Rote Liste* WK Nr Probestrecken 1+2 EZG Neckar FFH** rheophil (strömungsliebend) Barbe X X 3 V Döbel X X - Elritze X X V Gründling X X - Hasel X V Nase X 2 Schmerle X X - Schneider X 3 Äsche X 2 V Bachforelle X X V Groppe X X V II Bachneunauge X 3 II Strömer X 2 II Quappe X 1 indifferent Aal X 2 Barsch X V Rotauge X - Ukelei X - Brachsen X - Dreistachliger Stichling X X - Giebel X - Hecht X V Karpfen X -2*** Anzahl heimische Arten 23 8 ggeebbi iieet ttssf ffr reemmdd W eel llss X - SScc hhl lleei iiee X 3 * = Einstufung in der Roten Liste für Baden-Württembergs Fische, Neunaugen und Flusskrebse im Neckarsystem (BAER et al. 2014): 0=verschollen 1=vom Aussterben bedroht 2=stark gefährdet 3=gefährdet V=Vorwarnliste (potentiell gefährdet) - =nicht gefährdet ** = Flora-Fauna-Habitat (FFH) Richtlinie - Listung in Anhang II (Quelle: FFH-RICHTLINIE 1992) ***= Nur die Wildform ist als stark gefährdet (2) ausgewiesen Die Barbe wird in der Roten Liste der Fische, Neunaugen und Krebse des badenwürttembergischen Neckar-/Mainsystems (BAER 2014) als gefährdet geführt (Tab. 4). Drei weitere nachgewiesene Arten (Elritze, Bachforelle, Groppe) stehen in der Vorwarnliste. Die Groppe (Abb. 9) ist zudem in Anhang II der FFH-Richtlinie (FFH- RICHTLINIE 1992) als besonders schützenswert gelistet, die Barbe steht in Anhang V. 16

17 Abb. 9: Die Groppe, eine Art aus Anhang II der FFH-Richtlinie, kommt in der Rems zwischen Schorndorf und Urbach vor (Foto: Berg). Als gebietsfremd im betrachteten Remsabschnitt gelten Wels und Schleie (Tab. 4). Der Wels wird zwar dem natürlichen Artenspektrum des Unteren Neckars und seiner großen Zuflüsse zugerechnet, eindeutige Nachweise aus der historischen Literatur liegen allerdings nur bis etwa Heilbronn vor. Die Schleie gilt nur für die untere Rems bis Schorndorf als heimisch (DUßLING 2006). Diese im Hinblick auf die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie festgelegten Verbreitungsgrenzen von Fischarten sind in der Realität jedoch fließend, so dass die Schleie bei einem Vorkommen von Einzelindividuen wenig oberhalb von Schorndorf auch als heimisch betrachtet werden kann. Bei den Stillgewässern waren im Probefang vornehmlich strömungsindifferente Arten und Stillwasserarten vertreten (Tab. 5. Tab. 6). Lediglich im Gewässer Seelachen 1 war mit dem Gründling eine strömungsliebende Art nachzuweisen. Von den in den Stillgewässern festgestellten Arten wird der Bitterling in der Roten Liste der Fische, Neunaugen und Krebse des baden-württembergischen Neckar- /Mainsystems (BAER 2014) als stark gefährdet sowie in Anhang II der FFH- Richtlinie (FFH-RICHTLINIE 1992) geführt (Tab. 5). Abb. 10: Der Bitterling, eine Art aus Anhang II der FFH- Richtlinie, kommt in den drei beprobten Stillgewässern vor. Die Schleie gilt im Neckarsystem als gefährdet. Das Vorkommen des Aals ( stark gefährdet ) im Gewässer Morgensand ist auf Besatzmaßnahmen zurückzuführen. Drei weitere nachgewiesene Arten (Barsch, Hecht, Rotfeder) stehen auf der Vorwarnliste. 17

18 Der Zander ist als im Donaueinzugsgebiet angestammte Art als gebietsfremd einzustufen, Blaubandbärbling und Sonnenbarsch sind als sogenannte Neozoen (natürlicherweise in Baden-Württemberg nicht vorkommend) nicht heimisch (Tab. 5). Tab. 5: Im Jahr 2013 in den Stillgewässern (Seelachen 1+2, Morgensand) nachgewiesene Arten. Arten unterteilt in rheophil (strömungsliebend), indifferent und stagnophil (Stillwasserarten) (DUßLING et al. 2004). Graavvuur r: nicht heimische oder gebietsfremde Art. Art Aktuelle Nachweise Gefährdungsstatus Stillgewässer Rote Liste* (Seelachen 1+2, Morgensand) EZG Neckar FFH** rheophil (strömungsliebend) Gründling X - indifferent Aal X 2 Barsch X V Bitterling X 2 II Rotauge X - Ukelei X - Giebel X - Hecht X V Karpfen X -(2)*** Kaulbarsch X - stagnophil (Stillwasser liebend) Moderlieschen X 3 Rotfeder X V Schleie X 3 heimische Arten gesamt nni iicc hht tt hheei iimmi iiss cchh ooddeer r ggeebbi iieet ttssf ffr reemmdd BBl llaauubbaannddbbäär rbbl lli iinngg X SSoonnnneennbbaar rsscchh X ZZaannddeer r X * = Rote Liste der Fische, Neunaugen und Flusskrebse des baden-württembergischen Neckarsystems; Einstufung Moderlieschen nach Roter Liste Baden-Württemberg (BAER et al. 2014): 0=verschollen 1=vom Aussterben bedroht 2=stark gefährdet 3=gefährdet V=Vorwarnliste (potentiell gefährdet) - =nicht gefährdet ** = Flora-Fauna-Habitat (FFH) Richtlinie - Listung in Anhang II (Quelle: FFH-RICHTLINIE 1992) *** = Nur die hier nicht nachgewiesene Wildform ist als stark gefährdet (2) ausgewiesen 18

19 5.2.4 Artenverteilung Während in der Rems in Probestrecke 1 Kleinfische, insbesondere Elritzen, im Probefang dominierten und großwüchsige Arten selten blieben, war in Probestrecke 2 für alle festgestellten Arten die festgestellte Individuenzahl äußerst gering. (Tab. 6). In den Stillgewässern Seelachen 1+2 wiesen die nicht heimischen Arten Blaubandbärbling und Sonnenbarsch (Abb. 11) die höchsten Besiedlungsdichten auf. Im Gewässer Morgensand war das Rotauge die am häufigsten nachgewiesene Art. Die laut FFH-RICHTLINIE (1992) relevanten Arten Groppe und Bitterling waren durchweg nur selten anzutreffen. Tab. 6: Übersicht über die in der Rems (Probestrecken 1+2) sowie den Stillgewässern (Seelachen 1+2, Morgensand) im Rahmen der Elektrobefischung am nachgewiesenen Fischarten mit ihrer jeweiligen Besiedlungsdichte (n/100 m). Rot umrandet: höchste Besiedlungsdichte je Gewässer/Gewässerstrecke. Art Individuenzahl (n/100 m) Rems Stillgewässer PS 1 PS 2 Seelachen 1 Seelachen 2 Morgensand rheophil (strömungsliebend) Barbe 5 1 Döbel 14 3 Elritze 71 Gründling Schmerle 1 1 Bachforelle 1 Groppe 2 1 indifferent Aal 1 Barsch Bitterling 1 3 * Rotauge 7 Ukelei 1 Giebel 6 2 Hecht 1 Karpfen 1 3 Kaulbarsch 1 Dreistachliger Stichling 2 1 stagnophil (Stillwasser liebend) Moderlieschen * Rotfeder Schleie nicht heimisch / gebietsfremd Blaubandbärbling 11 6 Sonnenbarsch Wels 1 Zander 2 *: Die Arten Bitterling und Moderlieschen waren im Rahmen der Elektrobefischung am im Gewässer Morgensand nicht nachweisbar, sind aber laut H. Neuffer (1. Wasserwart Anglerfreunde Urbach) im See vertreten. 19

20 Abb. 11: In den Stillgewässern Seelachen 1+2 wird der Fischbestand dominiert durch die nicht heimischen Arten Blaubandbärbling (links) und Sonnenbarsch (rechts). Im Vergleich zur potentiellen, natürlicherweise im betroffenen Remsabschnitt zu erwartenden Artenverteilung nach DUßLING (2006) sind erhebliche Defizite zu erkennen (Abb. 12). Die Elritze war im Vergleich zur Referenzbesiedlung deutlich überrepräsentiert vertreten, für andere Arten sind die festgestellten Anteile zu gering oder sie fehlten gänzlich im Probefang Rems Potentielle natürliche Artenverteilung Anteil (%) Elritze Schmerle Döbel Abb. 12: Potentielle, natürliche Artenverteilung der Rems (WK Nr , Typ 9.1) zwischen Schornbach- und Walkersbachmündung (blau) nach DUßLING (2006) und Anteile der in den Probestrecken Rems 1+2 nachgewiesenen Arten Jungfischaufkommen Probestrecke 1+2 (n=284) Barbe Gründling Hasel Nase Schneider Aal Bachforelle Groppe Rotauge Äsche Barsch Bachneunauge Stichling Hecht Quappe Strömer Ukelei Brachse Giebel Karpfen Schleie Jungfische konnten nur für einen Teil der nachgewiesenen Arten festgestellt werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die festgestellten Arten mit Ausnahme von Aal, Karpfen und Bachforelle im Untersuchungsgebiet mit unterschiedlichem Erfolg natürlich fortpflanzen. Wels 20

21 5.3 Flusskrebse und Muscheln Flusskrebse konnten im Untersuchungsgebiet nicht nachgewiesen werden. Auch laut Gewässerbewirtschafter sowie nach dem aktuellen Datenstand der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg (CHUCHOLL & DEHUS 2011, CHUCHOLL mündl. Mittl.) ist nichts über ein Krebsvorkommen im Untersuchungsgebiet bekannt. Großmuscheln wurden weder in der Rems noch in den benachbarten Stillgewässern aufgefunden. Allerdings waren die Seen teils eingetrübt und die Sicht schlecht. Laut den Pächtern der untersuchten Seen kommen sowohl in Seelachen 1+2 (Nachweise bei Pflegearbeiten vor 2 Jahren durch NABU Urbach) als auch im Morgensand-See (Anglerfreunde Urbach) Teichmuscheln vor. Das Vorkommen des Bitterlings in den drei genannten Stillgewässern, der auf die Präsenz von Muscheln bei der Vermehrung angewiesen ist, stützt die Angabe. 6 Zusammenfassende Bewertung der Untersuchungsergebnisse Der in der Rems festgestellte Fischbestand zeigt deutliche Defizite: Geringe Besiedlungsdichte, insbesondere in der Probestrecke Rems 2 Unnatürliche Längenverteilung mit einer Dominanz von Klein- und Jungfischen bis 10 cm Länge. Größere Fische sind deutlich unterrepräsentiert. Vor allem die mittleren Längenklassen mit cm fehlen fast vollständig. 65 % der natürlicherweise zu erwartenden Arten nicht nachweisbar. Insbesondere auf durchgängige, strukturreiche Fließstrecken angewiesene Arten wie Nase, Aal, Äsche, Schneider, Strömer, Quappe oder Bachneunauge fehlen. Die ermittelte Artenverteilung weicht deutlich von den natürlicherweise zu erwartenden Verhältnissen ab. Als Ursachen für die beschriebenen Defizite sind vor allem der insgesamt hohe Anteil aufgestauter Gewässerstrecken in der Rems (Verlust von Kieslaichplätzen, Unterbindung des Fließkontinuums, Beeinträchtigung der Durchgängigkeit, unnatürliches Abflussgeschehen) sowie die seit Mitte der 1990er Jahre deutlich angestiegene Kormoranpräsenz zu nennen. Im NSG Morgensand und Seelachen befinden sich laut Angaben der Fischereiberechtigten (Hege- und Fischereiverein Schorndorf, Anglerfreunde Urbach) zwei Schlafbäume, die im Winterhalbjahr regelmäßig mit ca. 30 Kormoranen besetzt sind. Hervorzuheben ist das Vorkommen von Groppe (Art aus Anhang II der FFH- RICHTLINIE (1992)) und Barbe (Rote Liste (BAER 2014): gefährdet (3)), die vor allem in den naturnahen Fließstrecken anzutreffen sind. Flusskrebs- oder Muschelvorkommen waren für die Rems innerhalb des Untersuchungsgebiets nicht zu ermitteln. In den Stillgewässern Seelachen 1+2 dominierten die nicht heimischen Fischarten Blaubandbärbling und Sonnenbarsch den Fang. Um das Vorkommen des Bitterlings zu fördern, ist eine Entnahme dieser beiden Arten sinnvoll. Im Morgensand-See kommen aufgrund der fischereilichen Bewirtschaftung Arten wie Rotauge, Aal und Zander vor. Mit Bitterling (Art aus Anhang II der FFH-RICHTLINIE (1992), Rote Liste (BAER 2014): stark gefährdet (2)), Aal (Rote Liste (BAER 2014): stark gefährdet (2)) sowie Moderlieschen und Schleie (Rote Liste (BAER 2014): gefährdet (3)) kommen in den Stillgewässern vier Arten aus artenschutzfachlich bedeutenden Kategorien vor. Aal und Schleie werden im Stillgewässer Morgensand besetzt. 21

22 Für alle drei untersuchten Seen ist das Vorkommen der Teichmuschel bekannt, die in der Roten Liste Baden-Württemberg als stark gefährdet geführt wird (LUBW 2008). Sie ermöglicht die natürliche Vermehrung des Bitterlings. Ein Vorkommen von Flusskrebsen konnte in den Stillgewässern nicht ermittelt werden. 7 Anforderungen an das geplante Hochwasserrückhaltebecken aus gewässerökologischer Sicht Nach LUBW (2006 b) ist beim Neubau von Hochwasserrückhaltebecken die Durchgängigkeit für die aquatische, amphibische und terrestrische Tierwelt sowie für fliegende Tiere zu gewährleisten (Ausnahme: Einstauungsfall). Dabei sind Bauwerksformen zu wählen, die die bestmögliche Durchgängigkeit sicherstellen. Auch Rückhaltebecken, die, wie im vorliegenden Fall, nur bei Hochwasserereignissen aufgestaut werden sollen, können bei normalem Wasserstand die Durchgängigkeit beeinträchtigen. Insbesondere wirken sich unnatürlich hohe Fließgeschwindigkeiten durch ein zu hohes Gefälle oder durch Querschnittseinengung im Durchlassbereich, zu geringe Wassertiefen oder eine befestigte, glatte Gewässersohle im Durchlassbauwerk negativ auf die Durchwanderbarkeit für Fische aus (LUBW 2006 b). An Durchlassbauwerke sind Anforderungen zu stellen, die 1) allgemeiner Natur sind und sich 2) an der gewässertypischen Fischfauna (Zielarten) orientieren. 7.1 Allgemeine Anforderungen Im Rahmen der Planfeststellung sollen mehrere Varianten für Absperrbauwerke untersucht und hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit untereinander abgewogen werden. Dabei ist die offene Bauweise des Durchlassbauwerks der teiloffenen und diese der geschlossenen vorzuziehen (LUBW 2006 b). Beim Neubau von HRB s ist die Durchgängigkeit für aquatische, amphibische, terrestrische und fliegende Tiere zu gewährleisten. Eine durchgängige Gestaltung des Durchlassbauwerks durch den Damm ist wesentliche Grundvoraussetzung. Dazu ist eine naturnahe Ausgestaltung des Durchlassbauwerks unter Berücksichtigung folgender Punkte wesentlich (LUBW 2006 b): - Das Durchlassbauwerk sollte möglichst kurz sein. - Naturnahe Gestaltung der Gewässersohle innerhalb des Durchlassbauwerks mit grobkörnigem, gewässertypischem Sohlsubstrat gemäß den Lebensraumansprüchen der Zielarten (siehe unten). - Entsprechende Gestaltung der Fließrinne im Durchlassbauwerk mit Sohlsubstrat, so dass ganzjährig eine ausreichende Wassertiefe bei von den Zielarten tolerierbaren Fließgeschwindigkeiten gewährleistet ist. Zur Sicherstellung der terrestrischen Durchgängigkeit für Kleintiere wie Igel wird ein Bankett (beidseitige Uferbermen mit einer Mindestbreite von je 0,5 m) angelegt, das im Ober- und Unterwasser mit dem natürlichen Ufer zu verbinden ist. - Das Gefälle des Durchlassbauwerks ist so zu wählen, dass die resultierende Fließgeschwindigkeit bei mittlerem Abfluss den Anforderungsprofilen der Indikatorarten entspricht und gleichzeitig ein Verschlammen der Gewässersohle unterbleibt. - Die Durchgängigkeit darf weder durch Sohlschwellen, z.b. am Steuerpegel oder Schieber bei gesteuerten Anlagen, noch durch Rechenanlagen beeinträchtigt werden. 22

23 - Der Geschiebetransport sollte durch das Durchlassbauwerk uneingeschränkt möglich bleiben. - Eine sohlgleiche Anbindung des Einlauf- und Auslaufbereichs des Durchlassbauwerks an das Gewässer ist sicherzustellen. - Die Anlage eines Tosbeckens sollte möglichst vermieden werden. Infolge verminderter Fließgeschwindigkeiten bilden sich hier häufig Schlammansammlungen, die bei großen Abflussereignissen konzentriert ausgetragen werden. Im Unterwasser des Durchlassbauwerks kann dies zum Zusetzen des Kieslückensystems und bei einem hohen Anteil an organischen Substanzen im Schlamm zu Sauerstoffzehrungen führen. Anstelle eines Tosbeckens sind andere Lösungen zur Energieumwandlung im Auslaufbereich, z.b. Verbau von Störsteinen, vorzuziehen. - Bei Verdolungen sollte das Rohr im Durchmesser möglichst groß sein und für ausreichend Lichteintritt gesorgt werden. Die Gewässersohle im Durchlassbauwerk soll möglichst von den Endpunkten her oder bei langen Verrohrungen über Lichtschächte im natürlichen Tagesrhythmus belichtet werden. Am besten gewährleistet werden die genannten Punkte, wenn sich die Rems im betroffenen Abschnitt naturnah, ohne Aufweitungen, Einengungen oder Verdolungen durch das geplante Bauwerk fortsetzen kann. Nach einem Einstau muss das Wasser vollständig ins Hauptgewässer abfließen können, ohne dass im Beckenbereich als Fischfallen wirkende Restwasserflächen zurückbleiben. Ein Verlegen naturnaher Gewässerabschnitte im Rahmen der Bauarbeiten sollte vermieden werden. Erhöhte Feinsubstrateinträge durch die Bauarbeiten sind zu vermeiden. Vor Baumaßnahmen im Gewässer ist der Fischbestand zu bergen. 7.2 Spezielle Anforderungen der gewässertypischen Fischfauna (Zielarten) Aus dem potentiellen, natürlichen Artenspektrum der Rems (Kap , Tab. 4) sind die Zielarten für die Planung des HRB s auszuwählen. Nach SEIFERT (2012) werden als Zielarten bestimmt: die größenbestimmende Fischart Auszuwählen aus großwüchsigen Arten mit maximalen Ansprüchen an die Dimensionierung der geplanten Anlage die schwimmschwächste Art Auszuwählen aus Arten mit geringer Leistungsfähigkeit Die Zielarten sollten möglichst repräsentativ sein für die betroffene Fischregion (hier Barbenregion der Rems), die Lebensraumansprüche der weiteren, potentiell dort vorkommenden Arten abdecken und aktuell vorkommende, besonders schützenswerte Arten berücksichtigen Größenbestimmende Fischart: Als größenbestimmende Fischart wird die Barbe festgelegt, für die in Gewässern von der Größe der Rems bei Schorndorf folgende maximalen Körpermaße zu erwarten sind (Tab. 7). 23

24 Tab. 7: Körpermaße der größenbestimmenden Fischart Barbe (JÄGER et al. 2010, SEIFERT 2012). Größenbestimmende Fischart Länge (cm) Höhe (cm) Breite (cm) Barbe /10* *: Körperbreite während der Laichzeit Im Rahmen der durchgeführten Bestandsaufnahmen wurden im Untersuchungsabschnitt der Rems mehrere Barben bis 60 cm Körperlänge (Bemessungslänge) sowie ein Exemplar mit cm nachgewiesen. Die geometrischen Grenz- und Bemessungswerte (Mindestwerte) für das Durchlassbauwerk orientieren sich an den Körpermaßen der größenbestimmenden Fischart (AG-FAH 2011, SEIFERT 2012): Mindestwassertiefe, gemessen zwischen Steinspitzen der Sohlrauhigkeit und Oberfläche (hydraulische Mindestwassertiefe): 2,5 x Fischhöhe (11 cm) = 28 cm Bei längeren Flachstrecken sind hydraulische Mindestwassertiefen von 30 cm und mehr notwendig (DEHUS 2005). Mindestbreite an Engstellen (Schlitze, Durchlässe): 3 x Fischbreite (10 cm) = 30 cm Barben wandern bevorzugt schwarmweise, so dass der Wanderkorridor in der Regel von mehreren Exemplaren gleichzeitig durchschwommen wird. Die angegebenen Werte sind daher Mindestwerte, die nach Möglichkeit überschritten werden sollten. So schlägt DUMONT (2006) in der Barbenregion für naturnahe Bauweisen eine Mindestbreite an Engstellen von 60 cm vor Schwimmschwache Fischarten Die hydraulischen Grenz- und Bemessungswerte orientieren sich am Leistungsvermögen der schwimmschwächsten Arten. Bei Durchlassbauwerken mit rauer Sohle treten die höchsten Strömungsgeschwindigkeiten im oberflächennahen Freiwasser von Engstellen auf, nehmen mit Annäherung an die raue Sohle ab und können im Lückensystem und im Grenzbereich der Sohle niedrige Werte erreichen (DWA 2009, SEIFERT 2012). Entsprechend ihrer begrenzten Schwimmleistung nutzen schwimmschwache Arten die strömungsärmeren Bereiche in oder auf der Gewässersohle (a) bzw. sohlnah innerhalb der Rauigkeitshöhe (b). Für die nachfolgend genannten Zielarten dieser Teillebensräume sind entsprechende Grenzwerte einzuhalten. a) Zielart Lückensystem und Grenzbereich der Sohle: Groppe Die Groppe besiedelt die Gewässersohle und lebt am Tag verborgen unter Steinen. Das Durchlassbauwerk muss daher mit ausreichend tiefem, naturnahem Sohlsubstrat (mind. 0,2 m mächtiges, lückiges Grobsubstrat) als Lebensraum ausgestattet sein. Während der Dämmerung jagt die Art und führt dabei hüpfende Bewegungen knapp über dem Grund aus. Da die Groppe keine Schwimmblase besitzt, sind bereits Abstürze von 5 cm Höhe nur noch eingeschränkt passierbar und höhere Stufen kaum zu überwinden (DEHUS 2005, VORDERMEIER & BOHL 2000). Generell ist kein Aufstieg bei abgelöstem Überfallstrahl möglich. 24

25 Das von Groppen besiedelte Grobsubstrat der Gewässersohle weist auch an Engstellen bei höheren Fließgeschwindigkeiten von > 1 m/s im Freiwasser in der Regel nur moderate Strömungsgeschwindigkeiten (0,2-0,4 m/s) auf (DEHUS 2005, DWA 2009, SEIFERT 2012). Im überwiegenden Teil des Wanderkorridors außerhalb von Engstellen sollte die Fließgeschwindigkeit im Lückensystem und Grenzbereich der Gewässersohle 0,2 m/s nicht wesentlich überschreiten (DWA 2009, SEIFERT 2012) b) Zielart sohlnah innerhalb der Rauigkeitshöhe: Elritze Für die Elritze sollte die Höhendifferenz an Schwellen 15 cm nicht übersteigen (DE- HUS 2005), nach VORDERMEIER & BOHL (2000) können schon Abstürze über 12,5 cm nicht überwunden werden. Um einen Aufstieg für Elritzen zu ermöglichen, darf die Strömungsgeschwindigkeit auch an Engstellen sohlnah 0,5-0,75 m/s nicht übersteigen, Fließgeschwindigkeiten über 0,9 m/s bilden Migrationsbarrieren (DEHUS 2005). Im überwiegenden Teil des Wanderkorridors außerhalb von Engstellen sollte die Fließgeschwindigkeit bei 0,2-0,5 m/s liegen (DWA 2009, SEIFERT 2012) Zusammenfassende Darstellung der max. tolerierbaren Fließgeschwindigkeiten Bei Fließgeschwindigkeiten im Freiwasserbereich bis max. 1,4 m/s an Engstellen und 0,4-0,8 m/s im übrigen Wanderkorridor, die von den großwüchsigen, leistungsfähigeren Arten wie der Barbe toleriert werden (SEIFERT 2012), gelten für die unterschiedlichen Wanderkorridore (Wassertiefen) der schwimmschwachen Zielarten im Durchlassbauwerk die folgenden maximalen Fließgeschwindigkeiten (Tab. 8): Tab. 8: Zielartenbasierte maximale Fließgeschwindigkeiten für das Durchlassbauwerk des geplanten HRB Rems Urbach-Schorndorf, unterteilt nach Hauptwanderkorridor und Engstellen a) im Lückensystem u. Grenzbereich, b) sohlnah innerhalb Rauigkeitshöhe, c) im Freiwasser nach DEHUS (2005), DWA (2009), SEIFERT (2012). Hauptbereiche des Wanderkorridors a) Lückensystem und Grenzbereich Zielart: Groppe Max. Fließgeschwindigkeit (m/s) b) Sohlnah innerhalb Rauigkeitshöhe Zielart: Elritze c) Freiwasser Zielart: Barbe 0,2 0,2-0,5 0,4-0,8 Engstellen 0,2-0,4 0,5-0,75 1,4 25

26 7.3 Problematik bei Stillgewässern im geplanten Rückstaubereich Im vorliegenden Fall befinden sich im geplanten Rückhalteraum mehrere Stillgewässer, die ehemals durch Kiesabbau entstanden sind. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden die Stillgewässer Seelachen 1+2 und Morgensand beprobt. Wie häufig diese bei Umsetzung der Maßnahme zukünftig überstaut würden, ist im Rahmen weiterer Arbeiten zu klären. Eine endgültige Aussage ist erst nach Vorliegen von entsprechenden Einstauungsdaten bei unterschiedlichen Hochwasserereignissen (HQ 10, HQ 50, HQ 100 ) möglich. Generell ergeben sich folgende Probleme: Ein Überstauen der Stillgewässer fördert den Feinsubstrateintrag und damit die Verlandung. Falls durch den Bau des HRB zukünftig verstärkte Anstrengungen zur Entschlammung der Seen notwendig werden, ist im Vorfeld die Kostenfrage zu klären. Das Stillgewässer Morgensand wird fischereilich bewirtschaftet. Im Überstauungsfall ist ein Teilverlust des Fischbestands nicht auszuschließen. Das für die Rems festgestellte Artenspektrum unterscheidet sich deutlich von dem der beprobten Stillgewässer. Während in der Rems strömungsliebende Arten im Probenfang dominierten, waren in den Stillgewässern vornehmlich strömungsindifferente Arten und Stillwasserarten nachzuweisen. Im Einstauungsfall mit Überstauung der Probegewässer wäre ein Artenaustausch zwischen Rems und den Stillgewässern möglich und ein Einwandern der nicht heimischen Arten Blaubandbärbling und Sonnenbarsch in die Rems die Folge. Um eine Faunenverfälschung in der Rems zu vermeiden, sind Blaubandbärbling und Sonnenbarsch im Rahmen der fischereilichen Hegepflicht aus den Stillgewässern zu entfernen. Während aus den Seen verdriftete Arten in den Rückstaubereichen der Rems einen mehr oder weniger geeigneten Lebensraum vorfinden könnten, wären dagegen strömungsliebende Arten aus der Rems in den Stillgewässern nicht dauerhaft überlebensfähig und müssten umgesetzt werden. 26

27 8 Literatur AG-FAH (2011): Grundlagen für einen österreichischen Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs). Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien, 87 S. BAER, J. et al. 2014: Die Rote Liste für Baden-Württembergs Fische, Neunaugen und Flusskrebse Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Stuttgart, 64 S. BARAS, E. & J. NINDABA 1999: Diel dynamics of habitat use by riverine young-of-theyear Barbus barbus and Chondrostoma nasus (Cyprinidae). Arch. Hydrobiol. 146, 4, S BECKERS, B., BUNZEL-DRÜKE, M., HAUSWIRTH, L., GEYER, H.-J. & M. SCHARF 2003: Monitoringuntersuchungen nach Maßnahmen zur Renaturierung bzw. Entfesselung der Lippe am Beispiel von Pflanzen (Disselmersch) und Fischen (Klostermersch). NUA-Seminarbericht Band 9, S BLASEL, K. 2003: Funktionskontrollen an Fischaufstiegshilfen in Baden-Württemberg. Fischereiforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg, 50 S. + Anhang. CHUCHOLL, C. & P. DEHUS 2011: Flusskrebse in Baden-Württemberg. Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg (FFS), Langenargen; 92 S. COPP, G. H. & P. JURAJDA 1999: Size-structured diel use of river banks by fish. Aquatic sciences, 61, S DEHUS, P. 2005: Anforderungsprofile von Indikator-Fischarten. In: LANDESANSTALT FÜR UMWELTSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG (LFU) 2005: Mindestabflüsse in Ausleitungsstrecken. Reihe Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie 97, Anhang 3. Karlsruhe DUMONT, U. 2006: Hydraulische und geometrische Dimensionierung von Fischaufstiegsanlagen. In: Durchgängigkeit von Gewässern für die aquatische Fauna, DWA-Themen, Internationales DWA-Symposium zur Wasserwirtschaft vom April 2006, S DUßLING, U. & R. BERG 2001: Fische in Baden-Württemberg. Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg, Stuttgart; 176 S. DUßLING, U., BERG, R., KLINGER. H. & C. WOLTER 2004: Assessing the Ecological Status of River Systems Using Fish Assemblages. Handbuch Angewandte Limnologie, 20. Erg. Lfg. 12/04, DUßLING, U. 2006: FischRef BW die fischfaunistische Referenz-Datenbank für Baden-Württemberg. Excel-basierte Software-Anwendung; Stand 6/2006. DWA (DEUTSCHE VEREINIGUNG FÜR WASSERWIRTSCHAFT, ABWASSER UND ABFALL E.V. 2009: Naturnahe Sohlgleiten. DWA-Themen, 142 S. 27

28 FFH- (FLORA-FAUNA-HABITATE-) RICHTLINIE 1992: Richtlinie 92/43 EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaften zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, 50 S. HOFFMANN, R., BERG, R., BLANK, S., DEHUS, P., GRIMM, R. & R. RÖSCH 1995: Fische in Baden-Württemberg Gefährdung und Schutz. Ministerium für ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad.-Württ., Stuttgart, 92 S. JÄGER, P., GFRERER, V. & N. BAYRHAMMER 2010: Morphometrische Vermessung von Fischen zur Ermittlung des Phänotyps. Österreichs Fischerei 63 (Heft 1), S LFU (LANDESANSTALT FÜR UMWELTSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG) 2005: Durchgängigkeit für Tiere in Fließgewässern Leitfaden Teil 1 - Grundlagen. Reihe Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie 95. Karlsruhe LUBW (LANDESANSTALT FÜR UMWELT, MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN- WÜRTTEMBERG) 2006 a: Leitlinien zur Maßnahmenplanung an Fließgewässern Teil Hydromorphologie -. Reihe Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie 103. Karlsruhe 2006, 31 S. LUBW (LANDESANSTALT FÜR UMWELT, MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN- WÜRTTEMBERG) 2006 b: Durchgängigkeit für Tiere in Fließgewässern Leitfaden Teil 3 Hochwasserrückhaltebecken und Talsperren. Reihe Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie 104. Karlsruhe 2006, 78 S. LUBW (LANDESANSTALT FÜR UMWELT, MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN- WÜRTTEMBERG) 2008: Rote Liste und Artenverzeichnis der Schnecken und Muscheln Baden-Württembergs. Zweite, neu bearbeitete Fassung. Bearbeitung: AG Mollusken BW. Reihe Naturschutz-Praxis, Artenschutz 12. Karlsruhe 2008, 185 S. Landschaftsökologie + Planung 2013: Unterrichtung über voraussichtlich beizubringende Unterlagen (Scoping). Hochwasserrückhalteraum 5 Urbach - Schorndorf, 26 S. SEIFERT, K. 2012: Praxishandbuch Fischaufstiegsanlagen in Bayern Hinweise und Empfehlungen zu Planung, Bau und Betrieb. Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt und des Landesfischereiverbandes Bayern e.v. unter Mitwirkung des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.v., Februar 2012, 148 S. VORDERMEIER, T. & E. BOHL 2000: Biologische Toleranz- und Grenzwerte im Wanderverhalten von Kleinfischen Kriterien für die Renaturierung kleiner Fließgewässer. VDSF Schriftenreihe Fischerei & Naturschutz, Tierschutz und Fischereiausübung Ökologische Fischhege 2/2000, S

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