Klare Steigerung der GV-Präsenz mit gleichzeitiger «Nonchalance» der Aktionäre - Corporate Governance stagniert.

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1 Zürich, 26.Mai 2015 Medieninformation Klare Steigerung der GV-Präsenz mit gleichzeitiger «Nonchalance» der Aktionäre - Corporate Governance stagniert. Die zrating AG, Zürich, publiziert zum siebten Mal eine umfassende Studie zur Corporate Governance in börsenkotierten Schweizer Unternehmen. Die Teilnahme der Aktionäre an den Generalversammlungen hat sich im 2015 dank der Minder-Initiative weiter erhöht: Insgesamt waren 60% der Aktienstimmen bei SMI-Gesellschaften und 64% bei SPI-Gesellschaften vertreten. Im Fünfjahres-Vergleich stieg die Stimmbeteiligung der Aktionäre um nahezu 8 Prozent. Die Aktionäre machen von ihren Rechten Gebrauch. Doch der Fall Sika zeigt auf, dass Risiken oft erst erkannt werden, wenn es bereits zu spät ist. Die vom Bundesrat lancierte Aktienrechtsrevision muss mit dem Prinzip «one share one vote» neue Impulse setzen um die Rolle der Aktionäre als starke Eigentümer zu stärken. Forbo vor Geberit und Ascom in der Gesamtrangliste Forbo steht an der Spitze der Gesamtrangliste in der empirischen Studie. Das durchschnittliche zrating stagnierte mit 67 Punkten (Vorjahr 2014: 68 Punkte). Infolge Inkrafttreten der VegüV- Bestimmungen sowie der Revision diverser Regelwerke sind mehrere inhaltliche Anpassungen nötig geworden. Dadurch ist die Vergleichbarkeit mit den Vorjahren nur bedingt möglich. Insgesamt wurden 165 (Vorjahr 150) Gesellschaften des SMI und SPI auf 62 Kriterien geprüft. Dazu werden die Kriterien in einem Scoring-Modell gewichtet und mit Punkten bewertet. Die Summe der Punkte beträgt maximal 100. Die höchste Punktzahl erreicht Forbo mit 84 Punkten, gefolgt vom Vorjahresgewinner Geberit mit 83 Punkten und Ascom mit 82 Punkten. Kein Marschhalt bei der Aktienrechtsrevision Die Aktienrechtsrevision sieht zahlreiche Verbesserungen und mehr Rechte für Aktionäre vor. Es fehlt aber nach wie vor am aktionärsdemokratischen Fundament. Wenn das Ziel der Landesregierung, die Stellung der Aktionäre als Eigentümer zu verbessern tatsächlich erreicht werden soll, muss dem Grundsatz «one share - one vote» bzw. dem Gleichlauf von Aktienkapital und Stimmrechte bei Publikumsgesellschaften mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es stehen heute diverse Abwehrmechanismen zur Verfügung, um sich vor unliebsamen Aktionären zu schützen. Zu den prominentesten Instrumenten gehören Stimmrechtsaktien, statutarisch festgelegte Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkungen oder Opting-Out Klauseln. Der aktuelle Entwurf des Bundesrates nimmt diese Problematik gar nicht erst auf. Unklare Zuständigkeiten bei Dekotierungen Die Unternehmen haben es verpasst, dem Aktionär ein Mitbestimmungsrecht einzuräumen. Der Verwaltungsrat entscheidet in «Eigenregie» ob die Aktien von der Börse dekotiert wer-

2 den. Dekotierungen sind nicht hoheitlich geregelt, sondern durch die Schweizer Börse SIX selbstreguliert. Diese prüft lediglich die Rechtmässigkeit des Dekotierungsgesuchs und bestimmt den letzten Handelstag. Auch das Börsen- und Aktienrecht sieht keine direkte Zuständigkeit zum Dekotierungsentscheid bei der Generalversammlung. Die laufende Aktienrechtsrevision nimmt die Thematik nicht auf. Die Schädigung der Aktionäre ist offensichtlich: Der Börsenhandel fällt weg. Damit einhergehend fallen sämtliche Schutz- und Kontrollmechanismen sowie Transparenzvorschriften weg. zrating fordert, dass der Beschluss zur Dekotierung von Beteiligungspapieren als unübertragbare Befugnis der Generalversammlung festgeschrieben wird. Steigende Anzahl Frauen in Verwaltungsräten auch ohne Quote Der Bundesrat will im Rahmen der Aktienrechtsrevision eine Frauenquote einführen. Konkret will er bei grossen kotierten Gesellschaften eine Geschlechterquote von mindestens 30% im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung durchsetzen. Wird diese Quote verfehlt, müssen die Gründe dafür angegeben werden. Darüber hinaus müssen Massnahmen aufgezeigt werden, wie das weniger stark vertretene Geschlecht gefördert werden soll. Für einen Aktionär sollte es nicht relevant sein, welches Geschlecht wie stark in der Unternehmensführung vertreten ist. Vielmehr sollten die Qualifikation und die Leistung im Vordergrund stehen. Darüber hinaus hat sich der Anteil Frauen in Verwaltungsräten über die letzten Jahre positiv entwickelt. Bei den zwanzig grössten kotierten Gesellschaften aus dem SMI verdoppelte sich der Frauenanteil im 2015 auf 20% innerhalb von fünf Jahren. Die höchste Frauenquote innerhalb des SMI hat Zurich Insurance Group (36%) gefolgt von Syngenta (30%) und Nestlé (29%). Wenn Revisoren zu Beratern werden Die Unabhängigkeit der Revisionsstelle ist zentral. Sie bietet Gewähr, dass die Jahres- und Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben sind. Neben der klassischen Buchprüfung werden die vier grossen Revisionsgesellschaften je länger, je mehr auch als Berater engagiert. Denn im klassischen Prüfgeschäft schwinden die Margen und Beratungsaufträge sind lukrativ. In der Praxis führt dies zum Spannungsverhältnis zwischen dem gesetzlichen Prüfauftrag und den kommerziellen Interessen der Revisionsstelle. Die laufende Aktienrechtsrevision sollte unter diesem Gesichtspunkt dazu genutzt werden, die Bestimmungen über die Unabhängigkeit der Revisionsstelle zu überdenken. Es darf nicht sein, dass der klassische Prüfungsauftrag zum Türöffner für das lukrative Beratungsgeschäft verkommt. Eine Rückbesinnung auf die zentrale Rolle der Revisionsstelle als Schutzinstanz für die Aktionäre und Gläubiger ist notwendig. Stabsübergabe bei den Aktionärsdienstleistungen zrating wird im Zusammenhang mit der vollen Integration der Aktionärsdienstleistungen der zrating AG in die Inrate AG die Zuständigkeiten neu ordnen. Per Ende Mai 2015 wird Philipp Leu, CEO der Inrate AG, die operative Leitung der Corporate Governance Analysen und der Stimmrechtempfehlungen übernehmen. Michael Otte wird nach fünf, sehr erfolgreichen Jahren als Corporate Governance Spezialist, diese Funktion abgeben. Er steht der Inrate nur noch beratend zur Seite. Philipp Leu gilt als anerkannter und profunder Kenner der Corporate Governance Materie von Schweizer Börsenunternehmen. Jahrelang überwachte er in seiner Funktion bei SIX Exchange Regulation die Unternehmen. Inrate bedankt sich bei Michael Otte für die hervorragende Arbeit und Dienste als bisheriger Leiter Aktionärsdienstleistungen. Aktuell vertrauen über 50 Pensionskassen, Vorsorgeeinrichtungen, Sammelstiftungen und Anlagefonds auf die Corporate-Governance- Dienstleistungen und Stimmempfehlungen von zrating. Seite 2 / 5

3 Weitere Auskünfte: Philippe Leu, Tel Michael Otte, Tel Über Inrate Inrate ist eine unabhängige Nachhaltigkeitsrating-Agentur, die Kunden in ganz Europa betreut. Sie hat ihren Sitz in der Schweiz und verfügt über 20 Jahre Erfahrung darin, profunde Nachhaltigkeitskenntnis mit den Finanzmärkten zu verknüpfen. Zu ihrer Angebotspalette zählen ESG- Analysen, Nachhaltigkeitsbewertungen und Aktionärsdienstleistungen unter dem Label zrating. Über zrating zrating mit Sitz in Zug bietet über die Plattform Aktionärsdienstleistungen an. Die Gesellschaft engagiert sich aktiv für die weitere Verbesserung der Corporate Governance. Institutionelle Investoren werden dabei bei der Wahrnehmung der Aktionärsrechte mit detailliertem Corporate Governance-Research und Stimmempfehlungen unterstützt. zrating ist eine unabhängige Aktiengesellschaft, die aus der Ausgliederung von der zcapital AG entstanden ist. zrating betreut aktuell über mehr als zwei Dutzend institutionelle Anleger. Sie ist eine eigenständige Tochtergesellschaft der Inrate AG und deckt seit 2008 über 150 Aktiengesellschaften ab. Seite 3 / 5

4 Gesamtrangliste Rang Gesellschaft Punkte Aktionariat und Kapitalstruktur Mitwirkungsrechte der Aktionäre Zusammensetzung VR/GL Entschädigung VR/GL 1 Forbo Geberit Ascom Orior APG Cham Paper Group Coltene Lonza Group Mobimo Schaffner Bucher Luzerner Kantonalbank VZ Holding Starrag Group Straumann Orell Füssli Kardex Adecco mobilezone Valora Mikron Swisscom Inficon Actelion PSP Swiss Property St.Galler Kantonalbank Emmi Implenia Swiss Prime Site Goldbach Comet Julius Bär Givaudan Holcim Swissquote Barry Callebaut Syngenta Siegfried Tecan Valiant Rieter BB Biotech Clariant Züblin Immobilien Bossard LEM Autoneum EM S- Chemie Flughafen Zürich Micronas OC Oerlikon UBS gategroup Belimo Georg Fischer Swiss Re AFG Arbonia- Forster Edisun Power Europe SFS Vontobel u- blox Cembra Money Bank AEVIS LifeWatch Credit Suisse Galenica Huber+Suhner Sonova Bell SGS Kühne + Nagel GA M Charles Vögele Burkhalter Zurich Insurance Group Zuger Kantonalbank Banque Cantonale Vaudoise Hypothekarbank Lenzburg Evolva ABB Gurit Hügli Intershop Seite 4 / 5

5 Rang Gesellschaft Punkte Aktionariat und Kapitalstruktur Mitwirkungsrechte der Aktionäre Zusammensetzung VR/GL Entschädigung VR/GL 84 Schmolz+Bickenbach Bank Coop CPH Chemie + Papier Jungfraubahn Romande Energie Meyer Burger Warteck Invest Castle Private Equity HBM Healthcare Investments Kaba Novartis Komax Helvetia Leonteq Burckhardt Compression Looser Berner Kantonalbank Orascom Dätwyler Tornos Feintool Allreal BKW Walter Meier Roche Myriad Group Calida Repower Temenos Basilea Valartis Group Vetropack HIA G Immobilien Energiedienst Swiss Life Phoenix Mecano Bobst Banque Cantonale de Genève Zehnder Schweiter Technologies Bellevue Altin Logitech Swisslog A LSO DKSH Nestle Bachem Interroll Tamedia Zug Estates Partners Group Cicor Sulzer Kuoni Reisen Bâloise Vaudoise A ssurances MCH Conzzeta Panalpina Sika HOCHDORF Kudelski Metall Zug Richemont Transocean Pax Anlage AG Von Roll Swiss Finance & Property Investment Aryzta Accu BFW Liegenschaften Alpiq IVF HARTMANN Swatch Group EFG International Progress Now! Invest Schindler Lindt & Sprüngli Dufry Pargesa CFT Tradition Seite 5 / 5