Workshop Holzbaupraktikum in Frankreich

Transkript

1 Workshop Holzbaupraktikum in Frankreich Im Rahmen der Lehrveranstaltung Holzbaupraktikum fuhren 13 Studierende der Fakultäten Architektur und Bauingenieurwissenschaften der Universität Innsbruck Anfang Juni 2006 zu einem Workshop für eine Woche nach Frankreich. Ziel der Veranstaltung war es, praktische Erfahrung bei der Errichtung eines Holzbaus zu sammeln und den Entstehungsprozess einer Konstruktion vom Entwurf bis zur Detailausbildung selbst zu erleben. Modellbauphotos Nach einigen Vorentwürfen für eine 25 m2 große Dachkonstruktion in gekreuzter Stapelbauweise, die in Form von Rippenschalen oder Balkenrosten erfolgen konnte, ergab sich aus den Nutzungsanforderungen und architektonischen und geländebedingten Vorgaben ein einfach gekrümmter Balkenrost mit trapezförmigem Grundriss. Workshop Holzbaupraktikum Cantercel Univ.-Prof. DDI Michael Flach

2 Tragwerkskizze Die Bemessung und Detailausbildung war Bestandteil der Studentenübung, so dass eine Holz- und Verbindungsmittelliste aufgestellt werden konnte. Insgesamt ergaben sich 4 m 2 Bauholz in splintfreier Douglasie und ein paar tausend Nägel und Schrauben, die sogleich bestellt werden konnten. Das Holz wurde direkt vom Sägewerk in Frankreich geliefert, die Verbindungsmittel stellte zu einem großen Teil die Firma Würth zur Verfügung. Die Firma Haberkorn bereitete die Teilnehmer in einem Einführungskurs auf die Kunst der Membranverschweißung mit Sarnafil und die zugehörige Detailausbildung vor, und stiftete das dazu nötige Material. Workshop Holzbaupraktikum Cantercel Univ.-Prof. DDI Michael Flach

3 Somit war die Reisegruppe gut auf das Vorhaben vorbereitet und reiste mit reichlich Werkzeug und Material nach Frankreich, wobei die Transportkosten für Material und Betreuung vom Frankreich-Schwerpunkt der Universität Innsbruck finanziert wurden, die Reisekosten der Studierenden wurden hingegen von den Stiftern des Holzbaulehrstuhls getragen. Brücke von Millau Die Reise ging bei schönstem Wetter durch das Zentralmassiv über Sir Norman Forster s Weltrekordbrücke zum Experimentalgelände für Architektur in die einsame Wildnis des Larsac s. Dort erwartete uns ein großer Stapel Holz und Jean-Pierre Campredon, Gründer und Direktor von Cantercel mit seinem Team. Die Unterkunft erfolgte rund um das preisgekrönte Bioklimahaus, das unmittelbar neben der Baustelle als Versorgungspunkt diente. Bioklimahaus Workshop Holzbaupraktikum Cantercel Univ.-Prof. DDI Michael Flach

4 Die Fertigung der Dachkonstruktion erfolgte sogleich mit der Vorbereitung eines Spannbodens, der als Plattform für die Vorfertigung diente. 3 Mannschaften teilten sich die Arbeit, um einen gekrümmten Steg,......den Unterbau... Workshop Holzbaupraktikum Cantercel Univ.-Prof. DDI Michael Flach

5 ...und die Dachkonstruktion zu bauen. Besprechung der Dachkonstruktion Membranschweißen Workshop Holzbaupraktikum Cantercel Univ.-Prof. DDI Michael Flach

6 Nach 5 Tagen eifriger Zimmermanns- und Dachdeckerarbeit war es dann soweit: Ein 35 -Tonnenkran hob das 25 m 2 große Fertigteil in seine endgültige Lage. Montagekran Es folgten die Wandelemente in Ständerbauweise, sowie die Abschlussarbeiten für die Dacheindeckung. Workshop Holzbaupraktikum Cantercel Univ.-Prof. DDI Michael Flach

7 Trotz der intensiven Arbeit verblieb etwas Zeit für diverse Ausflüge und Besichtigungen auf dem Gelände und in die nähere Umgebung. Gleich gegenüber befand sich das extravagante Haus Horizont von Jean Pierre Campredon mit Blick auf die Bergketten der Alpen und Pyrenäen, sowie das Mittelmeer. Haus Horizont Abendliches Panorama Workshop Holzbaupraktikum Cantercel Univ.-Prof. DDI Michael Flach

8 Unter der Erde des Geländes entdeckte eine Studentengruppe Höhlen und einen unterirdischen See, während eine andere Gruppe eine erschlossene Tropfsteinhöhle in Saint Guilhem le Désert besuchte. Besichtigungstour zur Tropfsteinhöhle Geselliges Zusammensein, gemeinsames Kochen und lange Diskussionen am Lagerfeuer führten dazu, dass man sich besser kennen lernte und einen wunderschönen Teil von Frankreich entdeckte. Morgendliche Besprechung Besonderer Dank gilt natürlich dem Frankreich-Schwerpunkt, Proholz, und den Firmen, die das Projekt unterstützt haben. Workshop Holzbaupraktikum Cantercel Univ.-Prof. DDI Michael Flach