Selbstständigkeit eine echte Alternative? Jahrestagung 2015, Karriere in der Physik Wien, 2. September Dr. Doris Steinmüller-Nethl
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- Chantal Junge
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1 ? Selbstständigkeit eine echte Alternative? Jahrestagung 2015, Karriere in der Physik Wien, 2. September 2015 Dr. Doris Steinmüller-Nethl
2 Was möchte ich mit diesem Vortrag mitgeben? Geschichte meiner Selbstständigkeit als Physikerin Gründung/Selbstständigkeit: Welche Voraussetzungen braucht man? Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Kann man sich Forschung und Entwicklung leisten wie? Welche Risiken und Chancen gibt es? Beispiele dazu aus meinem high-tech Unternehmen Grenzen und Scheitern Gibt es eine Kultur des Scheiterns in Österreich? Welche Chancen ergeben sich daraus?
3 1993: Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen? Physikstudium/Univ.-Ass.-Stelle ( ) nach dem Studium klares Ziel: Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, selbstbestimmt arbeiten, eigene Ideen verwirklichen mit allen Risiken und Konsequenzen ABER: keine konkrete Geschäftsidee, nur Geschäftskonzept: Problemlösung und Projektmanagement für Entwicklungen, Innovationen (Ideen, die während des Studiums entstanden sind) anbieten Physiker als Generalist: gute, breite Ausbildung, Auslandsaufenthalte, Erfahrungen in Kooperationen: meine Kompetenzen sind meine Stärken gutes Netzwerk an Universitäten, Forschungseinrichtungen, Lieferanten/Firmen
4 Welche Voraussetzungen braucht man? Das Potenzial zum Unternehmer steckt in jedem von uns - ist kein Ausnahmephänomen Man braucht kein Visionär sein, braucht zu Beginn keine blendende/innovative Idee Unternehmer sein konzentriert sich auf vorhandene, einzigartige Mittel einer Person wie Identität, Kompetenzen und Kontakte. Geschäftsideen entstehen nicht spontan unter der Dusche, sondern entwickeln sich durch unternehmerische Tätigkeit gleich in einer Vielzahl nicht auf die Richtige warten, sondern ins Tun kommen!
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6 Österreichische und regionale Organisationen als Informationsquelle und Beratung nutzen!
7 1994 gestartet, aber es fehlt an Geld? Ja! in kleinen Schritten gehen Finanzierungspartner suchen: kein Fremdkapital Abhängigkeit von externen, unbeeinflussbaren Faktoren riskant Wichtige Frage: was ist es mir Wert, was bin ich bereit zu ertragen, zu verlieren?
8 Unsere Stärken und Kompetenzen für welche Lösungen Ende 1993 Gründung Physikalisches Büro Steinmüller GmbH keine visionäre Idee diese kam erst im Sommer 1994 in vielen Gesprächen mit befreundeten Physikern und Chemikern Labor und Technologie im Keller mit allen Ersparnissen, Forschungsprojekt ( viel Improvisation und Verzicht auf Urlaub, Freizeit aufgebaut
9 Idee neue Technologie zur Herstellung von dünnen Diamantschichten aus Methan und Wasserstoff höchste Härte - Verschleißfestigkeit reiner Kohlenstoff, biokompatibel - Medizintechnik chemisch inert, korrosionsbeständig geringer Reibungskoeffizient, CoF < 0,03 Tribologie extrem hohe Wärmeleitfähigkeit Halbleiter (B/P-dotierter NCD) mit extrem hoher Sensitivität, chemisch stabil Nanostruktur: Vergrößerung der Oberfläche bis zu 500-fach reaktiver, neue Eigenschaften Morphologie einstellbar
10 Durchbruch in Technologie 1995 reine ultrananokristalline Diamantschichten Stand der Technik mikro ultranano
11 Nano-Material große Oberfläche, neue Eigenschaften In der Nanotechnologie bestimmt die Größe die Eigenschaften eines Objektes. Man spricht von größeninduzierten Funktionalitäten. Die Oberfläche ist extrem reaktiv (z.b. Staubexplosionen). Auf diese Weise entstehen neue Material- und Oberflächeneigenschaften. Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts! dmagfortune.blogspot.com
12 Viele neue Anwendungen eröffnen sich! Verschleißschutz Medizintechnik Tribologie Sensorik Uhrenindustrie Energiesystem (Nano-Composites, watersplitting/elektrode) F&E Universitäten 1996: Marktstudie (aws) vier Marktsegmente identifiziert Aufbau einer Produktion für Verschleißschutz!?!
13 Aufbau der Produktionsfirma und Markteintritt 1996: Gründung der rho-best coating GmbH (Tirol) und erste Kunden im Bereich Werkzeuge/Verschleißschutz in Deutschland Blick in den laufenden Beschichtungsprozess
14 Erste Märkte und Forschungsbereiche
15 Forschungsprojekte Interne Forschungsprojekte Auftragsforschung mit Kunden Forschungsförderung EU und Österreich: ASPIRATE: ConTemp: MATCON: VascuBone: Laura Bassi Zentrum DiaLife:
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17 Forschungprojekte Life Science, Medizintechnik Laura Bassi Centre of Expertise: Diamond and Carbon Materials in Life Science
18 Vision - Produkt Klinische Studie: Sommer 2012 Herbst 2014
19 Geschäftsplan und Finanzplan sind notwendig für weitere Finanzierung ermöglicht neue Ziele 2000: Aufnahme von Risikokapital mit VC Jupiter Technologie (Anteilsbeteiligung, due dilligence) und kaufmännischen Geschäftsführer beteiligt und angestellt Personalaufbau (20 Mitarbeiter) 2006: Standort Innsbruck aufgebaut Ausbau Vertrieb und neue Marktsegmente: Uhrenindustrie Tribologie Medizintechnik Energie
20 VC ermöglichte das Erreichen neuer Ziele Bis heute die Tiroler Volkswirtschaft gestärkt, Arbeitsplätze (bis 20 Mitarbeiter)
21 Diversifikation neue Anwendungen im Leichtbau, neue Forschungsprojekte in Sensorik Endkundenbesuche: BMW, SGL, Airbus, etc. Verringerung der inneren Reibung durch glattere Werkstoffe Downsizing: Gewichtsreduktion von bewegten Massen - Leichtbaumaterialien
22 Führung und Verantwortung in der Krise als Unternehmer nicht als Manager bis 2008 gesundes Wachstum, neue Märkte, neue Kunden 2009 Wirtschaftskrise: Umsatzrückgänge Aufträge im Haus, gemeinsam mit Kunden durchtauchen, Zahlungen verzögert Liquiditätsproblem Sozialpartner: Mitarbeiter: Finanzamt, TGKK vorbildliches Verhalten gemeinsam Zahlungspläne erstellt Kurzarbeit (AMS Unterstützung), kein Personalabbau, Verzicht auf eigenes Gehalt ABER: Geldgeber (Fremdkapital) stellten Kredite fällig!! Privathaftungen. drohende Insolvenz Verkauf der rho-best coating GmbH an KOMET GOUP (Werkzeuge)
23 Zwei Kulturen kein gemeinsamer Nenner Offene Kommunikation und Eigenständigkeit: unerwünscht F&E-Abteilung - Angst vor Veränderungen: Machtdemonstration, Mobbing Stopp der Lohnbeschichtung unserer Kunden Umsatzträger verloren Trennung 2013 Altkunden nutzen dzt. Alternativtechnologie für Diamantbeschichtung, aber Performance werden nicht erreicht Bitte an uns, die Technologie wieder zur Verfügung zu stellen CarbonCompetence GmbH 2014 gegründet: neues Geschäftsmodell customised Industrieanlagen für Diamantbeschichtung auf unserer Nano-Technologie-Basis
24 Neustart mit über 50 Wir haben die Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten 20 Jahre genutzt: Neues Geschäftsmodell! Scheitern muss erlaubt sein! in Europa negativ, Versagen in USA Chance, es besser zu machen Beispiel: Richard Branson
25 Scheitern als Weg zum Erfolg
26 viel Erfahrung, gutes, internationales Netzwerk aber Finanzierung bleibt schwierig 2014 persönliche Finanzierung: zwei ehemalige Mitarbeiter (25, 58) Planung der weltweit ersten CVD-Diamantbeschichtungsanlage - Industrie 4.0 Der Prototyp muss gebaut, getestet und Industriebetrieb prozesssicher gezeigt werden. Anschließend können die Kundenanlagen gebaut werden. Es liegen bereits Bestellungen von fünf Anlagen für 2017 vor (Südkorea, Deutschland).
27 Unternehmer sind keine Propheten wir müssen die Zukunft nicht vorhersehen aber können sie gestalten! Nach eigenen Wertevorstellungen, in eigener Verantwortung!
28 Wagemut
29 Erfolg
30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Doris Steinmüller-Nethl CarbonCompetence GmbH Tel.:
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