Doctors and Death. Confronted with Dying Patients. Projektbeschrieb. Swiss Medical Student Association Oktober 2011 Bern
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- Hinrich Böhmer
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1 Doctors and Death Confronted with Dying Patients Projektbeschrieb Swiss Medical Student Association Oktober 2011 Bern
2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 3 2. Kontext 3 3. Strategie Workshop Praktikum 4 4. Ziel 5 5. Evaluation 5 6. Finanzierung 5 7. Kontakt 6 2
3 1. Einleitung Die swimsa (Swiss Medical Students Association) ist die schweizerische Vereinigung der Medizinstudierenden der Universitäten Basel, Bern, Fribourg, Genf, Lausanne, Neuchâtel und Zürich. Mitglieder sind sowohl die Fachvereine und Fachschaften dieser Universitäten als auch Vereinigungen mit speziellem Fokus. Die swimsa fördert den Austausch und Kontakt zwischen den Universitätsstandorten und vertritt die Interessen aller MedizinstudentInnen der Schweiz nach aussen. Sie ist in den wichtigsten Gremien des schweizerischen Gesundheitswesens vertreten und Mitglied der IFMSA (International Federation of Medical Students' Associations), welche die Medizinstudierenden der ganzen Welt vertritt. Doctors and Death Confronted with Dying Patients ist ein im Jahr 2010 initiiertes Projekt der swimsa. Es verfolgt das Ziel, Studierenden der Humanmedizin einen Einblick in den Umgang mit Sterbenden zu gewähren und sie für die Bedeutung der Palliativmedizin zu sensibilisieren. Wir organisieren einen eintägigen, interdisziplinär gestalteten Workshop und vermitteln ein zweitägiges Praktikum auf einer Palliativpflegestation. 2. Kontext Trotz modernster medizinischer Technik müssen Ärzte immer wieder feststellen, dass sie ihre Patienten nicht heilen können beziehungsweise dass auch die moderne Medizin ihre Grenzen hat. Wie aber geht man mit solchen Menschen um, die auch mit den Mitteln der High-Tech- Medizin nicht kurativ behandelt werden können? Hat der Arzt, an diesem Punkt angekommen, seine Pflicht getan und kann damit die Krankenakte geschlossen werden? Für Menschen in solchen Situationen kann die Palliativmedizin ein sinnvoller Ansatz sein, weil sie die Lebensqualität des Patienten und sein subjektives Leiden in das Zentrum der Betrachtungen stellt und keine realitäts- und patientenfernen Therapien verfolgt. Sie will dem Patienten vielmehr durch eine optimale Linderung der Beschwerden und Unterstützung im sozialen, seelischen und religiös-spirituellen Bereich das Leben erleichtern und ihn bis zu seinem Lebensende begleiten. Heute haben vor allem Menschen, die an Krebs oder AIDS leiden, Zugang zur Palliativmedizin; sie machen etwa 80-90% aller palliativmedizinsch betreuten Patienten aus. In den letzten Jahren hat sich jedoch die Erkenntnis durchgesetzt, dass man auch Menschen mit anderen schweren chronischen Leiden eine palliativmedizinische Betreuung ermöglichen sollte. Palliative Dienstleistungen werden in der Schweiz in Hospizen, auf Palliativpflegestationen und durch ambulante Versorgungsdienste angeboten. Um die unterschiedlichen Bedürfnisse eines Sterbenden abzudecken, muss die Betreuung und Behandlung durch ein interdisziplinäres Team von Fachleuten sichergestellt werden. Selbst wenn keine kurativmedizinische Option mehr besteht, sollten sich auch Ärzte an der Betreuung am Lebensende beteiligen und ihren Teil der Verantwortung übernehmen. Auf diesen äusserst schwierigen Umgang mit Sterbenden werden die Medizinstudierenden jedoch im Verlauf ihres sechsjährigen Studiums nur unzureichend vorbereitet: Der Palliativmedizin kommt nicht die ihr gebührende Bedeutung zu. Es besteht ein Missverhältnis zwischen praktischem Bedarf und der erforderlichen Vorbereitung. Um in Zukunft nicht hilflos und überfordert am Bett eines Sterbenden zu stehen, möchten wir interessierten Studierenden einen Einblick in dieses wichtige Gebiet der Medizin geben. 3
4 3. Strategie Um die Studierenden umfassend für die Palliativmedizin zu sensibilisieren, verfolgen wir zwei Ansätze: Einerseits organisieren wir einen Workshop, um die Problematik aus einer theoretischen Perspektive zu beleuchten, andererseits ermöglichen wir mit einem Praktikum auch direkte Einblicke in die Praxis. 3.1 Workshop Im theoretischen Teil führen Fachpersonen aus verschiedenen Berufsgruppen (Palliativmediziner, Ethiker, Seelsorger, Psychologe) in Kleingruppen diverse, interaktiv gestaltete Workshops durch: In einem ersten Workshop wird der persönliche Umgang mit der eigenen Sterblichkeit thematisiert. Wie würde ich selber mit meinem bevorstehenden Tod umgehen? Inwiefern ist die Bedeutung des Sterbens abhängig von der jeweiligen Lebenssituation? Würde ich anders leben, wenn ich meine Endlichkeit bewusst(er) vor Augen hätte? In einem zweiten Workshop kommt die Kommunikation mit den Angehörigen des Sterbenden zur Sprache. Wie ist mit den Angehörigen eines sterbenden Patienten umzugehen? Inwiefern sind sie in die Behandlung einzubeziehen? In einem dritten Workshop werden Anregungen und Empfehlungen zur Kommunikation und zum allgemeinen Umgang mit Sterbenden gegeben. Über welche Themen spricht man mit einem Sterbenden? Wie kann man seine wahren Anliegen erschliessen, die sich oft unter dem Deckmantel banaler Probleme verbergen? In einem vierten Workshop werden das Selbstbild des Arztes und insbesondere der persönliche Umgang mit der Diskrepanz zwischen dem Versagen der Medizin und der Rolle als Lebensretter angesichts des Sterbens seines Patienten untersucht. Wie geht man als Arzt mit einem Patienten um, für den kurativmedizinisch nichts mehr getan werden kann? Wie gehe ich selbst mit dem Versagen der Medizin und etwaigen Schuldgefühlen um? In einem fünften Workshop wird das Spannungsfeld zwischen Palliativmedizin und Beihilfe zum Suizid beleuchtet. In welchem Verhältnis stehen Palliativmedizin und Beihilfe zum Suizid zueinander? Kann eine gut ausgebaute palliativmedizinische Versorgung die Beihilfe zum Suizid ersetzen? 3.2 Praktikum Im praktischen Teil des Projekts erhalten die Medizinstudierenden die Möglichkeit, ein zweitägiges Praktikum auf einer Palliativpflegestation (Station für Palliative Therapie, HOSPIZ IM PARK, Palliativzentrum in St. Gallen und Flawil, SPITEX BERN SEOP) zu absolvieren. Im Kontakt und durch die Pflege von sterbenden Menschen können die angehenden Ärzte und Ärztinnen ihr neugewonnenes Wissen anwenden und dabei realisieren, wie komplex und herausfordernd der Umgang mit Sterbenden ist. 4
5 4. Ziel Unser Projekt will den Studierenden eine gewisse Sicherheit verschaffen, wie sie dereinst als Ärzte sterbenden Patienten begegnen sollen. Die Konfrontation mit dem Tod soll unbedingt bereits während des Studiums und nicht erst in der Assistenzzeit erfolgen, da gerade ein natürlicher Umgang und konstruktive Gespräche mit Sterbenden zu deren Lebensqualität und jener ihrer Angehörigen beitragen. Längerfristig hoffen wir, die Medizinstudierenden der Universität Bern für die Bedeutung der Palliativmedizin zu sensibilisieren und zur Integration der palliative care als Subdisziplin der heutigen Medizin in das akademische Curriculum beizutragen. 5. Evaluation Um zu ermitteln, ob unser Projekt den Erwartungen der Teilnehmenden entsprochen hat und welche Verbesserungen vorgenommen werden könnten, werden wir am Ende des Workshops einen Fragebogen ausfüllen lassen. Zusätzlich werden wir von den Referenten Rückmeldungen einholen. Jene Studierenden, die nach dem Workshop ein Praktikum auf einer Palliativpflegestation absolvieren, werden gebeten, jeweils vor Ort einen Online- Fragebogen auszufüllen. 6. Finanzierung Unser Projekt soll finanziell in einem möglichst bescheidenen Rahmen gehalten werden. Wir hoffen, die Referenten zur Zusammenarbeit auf ehrenamtlicher Basis gewinnen zu können und gehen davon aus, dass uns die Räumlichkeiten für ein geringes Entgelt zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt werden sich die Kosten für die Spesen der Referenten, Verpflegung der Teilnehmenden und Merchandising auf ungefähr CHF belaufen. Wir rechnen damit, diesen Betrag durch Sponsorengelder abdecken zu können, und werden von den Teilnehmern einen kleinen Unkostenbeitrag verlangen. 5
6 7. Kontakt Bei Fragen oder für weiterführende Auskünfte zögern Sie bitte nicht, uns unter einer der untenstehenden Adressen zu kontaktieren: (Serena Galli) (Gabriela Jermann) (Alexandra Leuenberger) (Rebekka Reber) Serena Galli, Gabriela Jermann, Alexandra Leuenberger, Rebekka Reber Bern, den 1. Oktober
Confronted with dying patients
Confronted with dying patients Projektbeschrieb Swiss Medical Students Association April 2010 Bern Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Kontext 5 3. Strategie 6 4. Ziel 7 5. Evaluation 8 6. Finanzierung
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