9. Umweltmedizinische Jahrestagung Hamburg 2. und 3. Oktober 2009

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1 9. Umweltmedizinische Jahrestagung Hamburg 2. und 3. Oktober 2009 Handwerkskammer Hamburg I E R E F E R E N T E N D A S P R O G R A M M

2 Danksagung Für die Teilnahme und Unterstützung bei der 9. Umweltmedizinischen Jahrestagung möchten wir uns bei folgenden Firmen herzlich bedanken: Baubiologie Layher H. Buschkühl Demeter Dr. Niedermaier Pharma Heck Bio-Pharma hypo-a Ins tut für Medizinische Diagnos k (IMD) Kanne Bro runk runk.de Lebensbaum Lehmanns Fachbuchhandlung Medizinisches Labor Bremen Naturkost Nord Pedrazzini Dental Pes zid Ak ons-netzwerk (PAN) Phadia Regionalverband Umweltberatung Nord St. Leonhards Quelle Voelkel Viathen War g Nord Tagesklinik Dr. Volz & Dr. Scholz Zentrum für Zahnmaterialtestung cs.com g.de/analy k k.de

3 Grußwort Sehr geehrte Teilnehmer/Innen der 9. Umweltmedizinischen Jahrestagung! Wir begrüßen Sie herzlich zu der 9. Umweltmedizinischen Jahrestagung in Hamburg. Wir freuen uns, Ihnen ein vielseitiges Programm zu bieten, das neben Wissenstransfer und Meinungsaustausch auch Raum für kontroverse Diskussionen schaffen soll. Wir, die umweltmedizinischen Verbände IGUMED, dbu, ÖÄB, DGUHT und BUND, zusammen mit dem Labor Dr. Fenner und Kollegen, möchten dieses Jahr das Thema der chronischen Erkrankungen herausstellen. Unter besonderer Berücksichtigung der Schwerpunkte Pestizide und Ernährung im wissenschaftlichen Hauptprogramm werden Ihnen in zwei weiteren Workshops interessante Vorträge zu Amalgam- und Schimmelpilzexpositionen geboten. Ziel ist es, für zwei Tage eine gemeinsame und interessante Plattform zu schaffen, um aus verschiedenen Blickpunkten dazu beizutragen, den chronisch kranken Patienten eine bessere Versorgung bieten zu können. Ein besonderer Höhepunkt unserer Veranstaltung ist der öffentliche Festvortrag von Dr. Hermann Kruse zum Thema: Ernährung und Lebensmittelbelastungen Die Grenzen der Toxikologie Dieses Thema haben wir zum Anlass genommen, Ihnen ein Nahrungsmittelangebot ausschließlich aus biologisch erzeugtem Anbau zu servieren, das Ihnen der Koch vom Remter im Hause der Handwerkskammer zubereiten wird. Die neuen Besucher der Tagung hoffen wir damit rundherum auf den Geschmack zu bringen, damit wir Sie ggf. auch bei der nächsten Jahrestagung 2010 wieder begrüßen dürfen. Zahlreiche Aussteller haben uns bereits im Vorfeld sehr umfangreich mit Informationen und nicht zuletzt durch ihre Bereitschaft mit einem Stand teilzunehmen, unterstützt. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Wenn Sie Verbesserungsvorschläge oder Kritik haben, sprechen Sie uns bitte direkt an oder schicken uns eine Mail, damit wir Ihre Anregungen und Vorschläge als Verbesserungen bei kommenden Veranstaltungen berücksichtigen können. An dieser Stelle sei allen, die zum Gelingen der Jahrestagung beigetragen haben, sehr herzlich gedankt und allen Gästen und Referenten wünschen wir einen schönen Aufenthalt in Hamburg. Ihr Dr. E. Schnakenberg Dr. Th. Fenner

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7 Peter Jennrich Facharzt für Allgemeinmedizin / Naturheilverfahren Marienstrasse Würzburg peter_jennrich@yahoo.de Schwermetalle: die toxische Bedeutung für den Menschen Seitdem Amalgam als Zahnersatzmaterial Verwendung ndet, bewegt es die Gemüter. Für die Einen ist es ein Werkstoff par excellence, für die Anderen aufgrund des Quecksilbergehaltes ein unverantwortbares Gesundheitsrisiko. Doch das Thema Schwermetalle umfasst nicht nur Amalgam und Quecksilber. Auch Blei, Cadmium, Nickel und weitere potentiell toxische Metalle können beträchtlichen gesundheitlichen Schaden anrichten. Auf molekularer Ebene führen toxische Metalle zu einer Störung vitaler Reaktionsabläufe. Dies umfasst: a) die Schädigung von Enzymen, Rezeptoren, Carriermolekülen b) die Blockierung biochemischer Reaktionsabläufe (ATP Bereitstellung; Gluthationbereitstellung) c) Reaktionen mit Nucleinsäuren (zytostatische immunsuppressive Effekte; Mutationen, Tumoren) d) die Membranschädigung von Zellwänden und Zellorganellen e) den direkten Ein uß auf die Regulation zellulärer Signalwege (NF- k B) Ein gut erforschter Pathomechanismus beschreibt die Bildung freier Radikale, die Bildung von Stickstoffradikalen, sowie die Entstehung von Peroxinitrit durch toxische Metalle. Der daraus entstehenden Schädigung der Mitochondrien wird eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung von Krankheiten und degenerativen Alterungsprozessen zugeschrieben. Wird diesem Mechanismus kein Einhalt geboten, so sind die Zelldegeneration mit entsprechender Funktionseinschränkung der zugehörigen Organe die Folge. Im täglichen medizinischen Alltag haben wir es nur sehr selten mit einer hohen Konzentration eines einzelnen toxischen Metalls zu tun. Hingegen ist die Belastung des Menschen mit einer Vielzahl niedrig konzentrierter potentiell toxischer Metalle über eine lange Zeit an der Tagesordnung. Um die Bedeutung und die möglichen Auswirkungen dieser niedrig dosierten Belastungen richtig einschätzen zu können verdient die Haber`sche Regel besonderer Beachtung. Sie besagt, dass bei langer Expositionsdauer geringe Wirkstoffkonzentrationen die gleiche toxische Wirkung nach sich ziehen, die bei hohen Dosen und kurzer Expositionsdauer auftreten. Die Multikausalität der Schwermetalle fördert die Entstehung somatischer und psychischer Beschwerden. Die Auswirkungen von chronisch niedrig

8 Peter Jennrich dosierten Schwermetallbelastungen umfassen das ganze Spektrum einer allgemeinmedizinischen Sprechstunde. Umso wichtiger sollte für jeden kausal denkenden und handelnden Mediziner die Kenntnis um Diagnose und Therapie von Schwermetallbelastungen sein. Die Frage welcher Mensch von einer Schwermetallbelastung betroffen sein kann, beantwortet der Medizinische Dienst der Krankenkassen in Bayern (MDK) klar und eindeutig. Er stellt in einem sozialmedizinischen Gutachten fest, dass bei allen, insbesondere älteren Menschen in Europa von einer Schwermetallbelastung durch Ernährung und Inhalation von Schadstoffen ausgegangen werden muss. Schade ist nur, dass die daraus sich ergebenden Konsequenzen nämlich Zugang zu Diagnose und Therapie von chronischen niedrig dosierten Schwermetallbelastungen für alle gesetzlich krankenversicherten Patienten- den Versicherten in der Regel vorenthalten werden. Peter Jennrich Werdegang: zunächst als Jobsharing Assistent in einer Allgemeinarztpraxis tätig Gründung einer eigenen Privatarztpraxis Übernahme eines allgemeinmedizinischen Kassenarztsitzes. Spezialgebiete: Ausbildung zum Clinical Metal Toxicologist im Rahmen des International Board of Clinical Metal Toxicology (IBCMT) Mitglied und Medizinischer Berater des IBCM Mitglied und wissenschaftlicher Berater der deutschen Ärztegesellschaft für klinische Metalltoxikologie (KMT) Autor des Buches Schwermetalle Ursache für Zivilisationskrankheiten EDITION CO`MED 10/2007.

9 Dr. Dierk Remberg Zahnarzt Lehmweg Hamburg Telefon Ausleittherapien in der Zahnmedizin Einleitung Warum ist Entgiftung so wichtig? Anamnese, Diagnose, gängige Testverfahren o Klinisch o naturheilkundlich Unspezi sche Ausleitungstherapie Konzepte für Ausleittherapien, Mittel für die Aktivierung der Entgiftungsorgane Spezi sche Ausleitungstherapie Klinische Verfahren Naturheilkundlich komplementäre Verfahren Was sind die häu gsten Störfelder Kopf-/Kieferbereich und wie werden sie behandelt? Tote Zähne / chronische Entzündung o Chirugie, Wurzelfüllungen mit Kondensationstechnik, Mikroskop, Ausleitungsmittel Tonsillen o Neuraltherapie, Procain Metallbelastungen, dentale Legierungen, o Schwermetallentgiftung, DMSA, Labor- und Gusstechnik, Cave Löten, Laserschweißungen Leerkieferbereiche o Ausleitungsmittel Kieferhöhlen o Neuraltherapie Materialbelastungen, Kunststoffe Kiefergelenke, Biss, HWS

10 Dr. Dierk Remberg Dr. med. dent. Dierk Remberg Werdegang: geb.: Staatsexamen an der Universität Hamburg 1990 Niederlassung und Teilhaber in der Gemeinschaftspraxis seit 1994 Kurse/Vorträge über ganzheitliche Gemeinschaftspraxiskonz epte und Integration von ganzheitlicher Zahnmedizin in ein Konzept moderner Zahnmedizin Quali ziertes Mitglied der Internationalen Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin e.v. Dr. Frank Bartram Facharzt für Allgemeinmedizin Umweltmedizin Augustinergasse Weißenburg i. Bay. Tel.: 09141/ Erkrankungen durch Dentalersatzstoffe Teil 1 : Symptome bei Erkrankungen, ausgelöst / unterhalten durch nahezu beliebige Dentalwerkstoffe Teil 2 : Systematik Dentalwerkstoffe Teil 3 : Diagnosepfade zur Veri zierung einer Erkrankung durch Dentalwerkstoffe Teil 4 : Therapeutische Maßnahmen Teil 5 : Ausblick in die Zukunft : UmweltZahnMedizin Dr. med. Frank Bertram Werdegang: geb.: 1949 Abitur, 1965 Studium Biologie bis Vordiplom

11 Dr. Frank Bartram Studium Humanmedizin 1976 Staatsexamen Universität Kiel Assistenzarztausbildung mit Schwerpunkten Chirurgie und Innere Medizin an verschiedenen Krankenhäusern in Nord- und Süddeutschland ab Niederlassung als Allgemeinmediziner im Nordschwarzwald in eigener Praxis 1992 Umsiedlung nach Bayern, Standort: Augustinergasse 8, weiterhin als Kassenarzt. Spezialgebiete: überregionale Fachpraxis für Umweltmedizin, die Praxis nimmt nicht an der sog. hausärztlichen Grundversorgung teil. Nach Schaffung des Fachbereichs Umweltmedizin Ausbildung nach den Kriterien der Bundesärztekammer seit Beginn der Ausbildung zum Umweltmediziner (1994) als Dozent für diesen Ausbildungsgang tätig, Schwerpunkt : Objektivierung von umweltbedingten Erkrankungen. Anerkennungsurkunde Umweltmedizin : 1995 durch die Bayerische Ärztekammer. Seit Anfang 1993 bisher (Stand: 03/06) knapp Patienten mit umweltassoziierten Krankheiten behandelt. Seit 1994 kontinuierliche Dozententätigkeit für die Aus- und Weiterbildung im Fachbereich Umweltmedizin im Auftrag des luxemburgischen Gesundheitsministeriums wesentliche Mitbeteiligung an der Ausbildung von ca. 50 luxemburger Ärzten(innen) als Umweltmediziner nach den Kriterien der Bundesärztekammer. Europaweite Betreuung von Firmen in Schadstoff belasteten Gebäuden. Lehraufträge an den Hochschulen Hildesheim und Wismar : Themenbereich Bauen, Wohnen und Gesundheit. Seit 2007 umweltmedizinische Betreuung der Curricula zur Erlangung des Zusatztitels UmweltZahnMedizin.

12 Dr. Martin Klehmet Zahnarzt Emslandstr Bremen Metallfreier Zahnersatz für jede Indikation Wir wissen heute, dass auch die Zahnmedizin mit ihren Materialien und Techniken für die Physiologie des menschlichen Organismus häu g als belastende Umwelt gewertet werden muss. Vor allem die (Schwer-) Metalle aus konservierender und prothetischer Zahnheilkunde müssen hier genannt werden. Nach einem kurzen Bezug auf die Toxikologie, die Immunologie und die Matrixbelastung von in diesen Therapien herkömmlich gebräuchlichen Metallen sollen anhand von ausgiebigen bildlichen Falldokumentationen Möglichkeiten dargestellt werden, die es ermöglichen, jeden Fall metallfrei zu therapieren, so wie es bisher nur mit Hilfe von Metallen möglich war. Es wird auf die Technik der Zirkoniumdioxydkeramik sowohl bei festsitzendem Zahnersatz (Kronen und Brücken) als auch für den kombiniert festsitzendherausnehmbaren Zahnersatz einschließlich Geschiebe-, Steg- und Teleskoptechnik eingegangen. Weiter soll der Unterschied von chemoplastischen zu thermoplastischen Kunststoffen technisch aber auch in Bezug auf die toxikologische wie immunologische Belastung dargestellt werden. Metallfreie Implantate in Verbindung mit einer klaren non-metal -Strategie runden das therapeutische Arsenal ab. Dr. medic-stom/ru Martin Klehmet Werdegang: Schulausbildung: 1971: Abitur Eichenschule Scheeßel (Privatschule Internat) Bundeswehr Berufsausbildung: 1973 Studienreise (4 Monate) Mittel-,West- und Südosteuropa 1973 Immatrikulation Universität Cluj-Napoca (Rumänien) Studium der Stomatologie (Mundheilkunde) einschließlich eines Grundstudiums Allgemeinmedizin 1979 Staatsexamen und Verleihung des akad. Titels: Dr. Medic-Stomatolog (Thema: Implantologie) Beru icher Werdegang: Assistenz bei Prof. Dr. Dr. Pruin Assistenz bei Prof. Dr. Hemken

13 Dr. Martin Klehmet 1983 Zahnarzt-Praxisgründung in Bremen Grolland 1994 Aufgabe der Implantologie wg. der immunologischen Titanproblematik. Aufgabe der allgemeinen Amalgamtherapie Spezialgebiete: 1995 Erarbeitung von Gaumen- u. Unterzungenbügelfreien Komfortlösungen auch bei Verlust der Seitenzähne 1996 Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten u. Heilpraktikern bei der Mundraumsanierung chronisch kranker Patienten 1997 Entwicklung der all in one Prothetik im Praxislabor (nur 1 Metall) 1998 Metallfreie Teilprothetik und metallfreie große Brücken (Praxislabor). Mitgliedschaft GZM (intern. Gesellschaft.für ganzheitliche Zahnmedizin) 2005 Wiederaufnahme der Implantologie aber metallfrei (kein Titan). Spezialgebiete Veranstalter des norddeutschen Symposions für ganzheitliche Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie, heilpraktische Kunst und Physiotherapie im Netzwerk Dr. Volker von Baehr Facharzt für Laboratoriumsmedizin Institut für Medizinische Diagnostik Nicolaistraße 22, Berlin v.baehr@imd-berlin.de Labordiagnostische Möglichkeiten in der Zahnmedizin Die moderne Medizin beherrscht heute weitestgehend die Seuchen früherer Jahre, dafür nehmen aber die chronischen entzündungsbedingten Krankheiten einen immer höheren Stellenwert ein. Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Allergien, Diabetes, Rheuma, Magen-, Darm- oder Schilddrüsenerkrankungen, Osteoporose, Herz- Kreislauferkrankungen oder Parodontitis um nur die wichtigsten zu nennen. Die Fortschritte der Hochleistungsmedizin haben die Komplikationen der Erkrankungen gemindert, nicht aber deren Häu gkeit. Vor allem bei jüngeren Patienten werden die Diagnosen immer häu ger gestellt. Jedes dritte Kind hat im Alter von 8 Jahren allergische Sensibilisierungen. Warum werden diese Erkrankungen häu ger? Es ist unbestritten, dass die Entzündung, das heißt die Aktivierung unseres Immunsystems den Schlüssel nahezu aller systemischen Erkrankungen darstellt. Man weiß heute, dass

14 Dr. Volker von Baehr eine Vielzahl individueller Trigger- und Kofaktoren als Auslöser chronisch entzündlicher Krankheiten bedeutsam sind. Diese Entwicklungen sind für die Zahnmedizin bedeutungsvoll. Sie sind gezwungen, Fremdmaterialien in den Körper ihrer Patienten dauerhaft einzubringen. Jedes Material kann aber einen Trigger für chronische Entzündungen darstellen denn es geht Wechselwirkungen mit dem Organismus ein. Andererseits werden Zahnärzte aber auch mit der Situation konfrontiert, dass immer mehr ihrer Patienten schon an chronisch entzündlichen Erkrankungen leiden. Bei ihnen müssen sie gezielt nach unverträglichen Materialien oder Störfaktoren suchen und zusätzliche entzündliche Reize vermeiden, um den bestehenden Erkrankungsprozess nicht zu beschleunigen. Der Zahnarzt ist dafür auf eine quali zierte Labordiagnostik angewiesen. Noch vor wenigen Jahren standen nahezu ausschließlich Allergien auf Metalle im Fokus des Interesses. Für diese Problematik haben sich der Lymphozytentransf ormationstest (LTT) und seine Durchführungsvarianten als valide diagnostische Labormethoden etabliert. Die rasante Entwicklung der Dentalersatzstoffe, die Implantologie aber auch die Erweiterung des Wissens über immuntoxikologische Phänomene und die erkannte Bedeutung systemischer Entzündungsreaktionen hat die Labordiagnostik für die Zahnmedizin in den letzten Jahren umfassend erweitert. Für einige Fragestellungen ist der LTT in seiner Standardausführung an Grenzen gestoßen. Zum Beispiel konnte die Problematik der Titanunverträglichkeit erst erfolgreich durch breite Anwendung von zytokinbasierten Testmethoden aufgearbeitet werden. Für den Nachweis vieler komplexer Ersatzstoffe einschließlich der Acrylate mussten Standardprotokolle des LTT individuell modi ziert werden. Sensibilisierungen auf organische Abbauprodukte wie Mercaptane und Thioether sind auf Grund ihrer Zytotoxizität mit dem LTT gar nicht nachweisbar, sondern erforderten hochsensitive Zytokinanalysen. Effektorzelltypisierung erlauben heute auch die sichere Zuordnung zum latenten oder zytotoxischen Reaktionstyp bei bestehender Sensibilisierung. Was vor wenigen Jahren noch wenigen Universitätsklinika vorenthalten war, wird heute von vielen Medizinern und Zahnmedizinern als beinahe selbstverständlich diagnostisch angewendet. Dr. med. Volker von Baehr Werdegang: Studium der Medizin an der Humboldt-Universität Berlin , anschließend Tätigkeit im Institut für Medizinische Immunologie an der Charité Berlin. Beru icher Werdegang: Tätigkeit in den Medizinisch Immunologischen Laboratorien München (Dr. Bieger) 2000 Niederlassung in Berlin, seit 2002 Leitung des immunologisch orientierten

15 Dr. Volker von Baehr Speziallabors im Institut für Medizinische Diagnostik Berlin Spezialgebiete: Optimierung und klinische Validierung zellulärer immunologischer Testverfahren Entwicklung zytokinbasierter zellulärer Immunteste zum Nachweis von Zahnersa tzmaterialsensibilisierungen. Untersuchungen zur Pathogenese von Lokalanästhetika-Sensibilisierungen Implantat-assoziierte Arthritis Dr. Joachim Mutter Praxis für Umwelt- und Integrative Medizin Lohnerhofstrasse Konstanz Tel: ++49(0)7531/ Fax: ++49(0)7531/ jo.mutter@web.de jm@zahnklinik.de Amalgam Update in der Zahnmedizin Zahnamalgam (im Folgenden ZA ) ist kontrovers wegen seines Gehalts an giftigen Schwermetallen. Es besteht neben Ag, Sn, Cu, Zn mindestens zur Hälfte aus elementarem Quecksilber (Hg). Im Gegensatz zu anderen Schwermetallen verdampft Hg ständig aus ZA-Füllungen und reichert sich in den Organen an: ZA-Träger weisen dort bis zu 12-mal höhere Hg-Konzentrationen auf. ZA ist als hochgiftiger Sondermüll eingestuft; Hg gilt als giftigstes nicht-radioaktives Element. In Zellversuchen erweist es sich als zehnfach giftiger als Pb, dessen Toxizität weit unterhalb of zieller Grenzwerte nachgewiesen ist. Von ZA-Herstellern (z.b. Verband der Chemischen Industrie), allen Zahnärzteverbänden und Vertretern der universitären Schul- Umweltmedizin wird seit Jahrzehnten behauptet, Amalgam sei völlig unschädlich; die zahlreichen Beschwerden von ZA-Träger werden meist als psychologisch bedingt angesehen. In neueren Publikationen, z.b. in einem von prominenten universitären Wissenschaftlern verfassten Leitartikel im Deutschen Ärzteblatt (2008; 105 (30): ) wird sogar praktisch empfohlen, bei solcherlei Patienten keinerlei weiterführende Diagnostik mehr durchzuführen. Vielmehr sollten solchen Patienten mittels Risiko-Kommunikation klargemacht werden, dass die Sorgen vor Amalgam, aber auch vor Mobilfunk oder Nanopartikeln, unberechtigt seien, bzw. eine psychotherapeutische Unterstützung anzuraten sei. Auch Regierungsstellen, die sich mit der Prüfung oder Zulassung von Amalgam befassen, geben unisono mit der von der Industrie und Zahnärzteverbänden

16 Dr. Joachim Mutter verbreiteten Meinung weltweit Entwarnung vor Amalgam. wie die jüngsten Beispiele in der EU-Kommission (SCENIHR und SCHER), dem Robert-Koch-Institut, Abteilung Umweltmedizin oder dem BfArM zeigen. Zusammenhänge zwischen ZA und schweren Krankheiten, wie z.b. Multiple Sklerose, Alzheimer, ALS werden geleugnet und diesbezügliche wissenschaftliche Hinweise ignoriert oder sogar bekämpft. Diese Haltung wird ungeprüft von Politik und Rechtssprechung übernommen und Einwände von Betroffenen oder Beschwerden werden mit einheitlichen Schreiben abgewiesen. Dabei zeigt sich oft, dass Studien falsche bzw. sehr selektiv zitiert werden und verharmlosende Informationen gegeben werden. Es bestehen Hinweise dafür, dass Quecksilberdampf stärker neurotoxisch wirkt als Methyl-Quecksilber aus Fisch. Neuere Publikationen weisen auf das Risiko von Nierenschädigungen, neuropsychologischen Beeinträchtigungen, Induktion von Autoimmunerkrankungen oder Sensibilisierungen, gesteigerte oxidative Belastung, Autismus, Haut- und Schleimhautreaktionen und unspezi sche Beschwerden durch Amalgamexposition hin. Auch die Alzheimer-Erkrankung oder die Entwicklung einer MS wird z.t. mit einer Quecksilberexposition in Zusammenhang gebracht. Es bestehen, möglicherweise erblich bedingt oder erworben, unterschiedliche interindividuelle Emp ndlichkeiten zur Entstehung von negativen Effekten durch Amalgambelastungen. Quecksilbermessungen in Biomarkern sind aufgrund fehlender Korrelation zu den Quecksilberkonzentrationen in den Organen nur bedingt zur Abschätzung der Quecksilberbelastung der kritischen Organe geeignet. Eine Amalgamentfernung konnte in einigen Studien bei einem relevanten Teil der Patienten zur dauerhaften Verbesserung verschiedener und meistens chronischer Beschwerden führen. Die meisten Zellversuche mit Quecksilber wird durch anorganisches Hg (z.b. Quecksilberchlorid) durchgeführt. Dieses wird aber zu weniger als 15% im Gastrointestinaltrakt resorbiert, während der aus Amalgamfüllungen austretende Hg-Dampf zu 100% über die Lungenalveolen ins Blut gelangt; er durchdringt auch Schleimhäute und Bindegewebe des Mund-, Nasen- und Rachenraums. Der sich nach Aufnahme durch der Lunge im Blut be ndliche Hg-Dampf überwindet im Gegensatz zu anorganischem Hg - die Blut-Hirn-Schranke, gelangt ins ZNS und dort ins Zellinnere. Innerhalb der Zelle wird Quecksilberdampf durch Enzyme (z.b. Katalase) zu dem anorganischem Hg-Ion (Hg 2+ ) oxidiert. Dieses tritt mit intrazellulären (z.b. Tubulin) und -nukleären Strukturen (z.b. Erbsubstanz) in Verbindung und zerstört oder hemmt sie praktisch irreversibel. Es macht daher einen großen Unterschied, ob sich anorganisches Hg außerhalb oder innerhalb von Zellen be ndet: Außerhalb ist es weniger toxisch, da es nicht ohne weiteres in die Zelle gelangt; innerhalb ist es hochgiftig. Bei ZA-Trägern spielt jedoch die Belastung mit Hg-Dampf, der innerhalb der Zellen zu einer der giftigsten Hg-Formen umgewandelt wird, die Hauptrolle. (Intrazellulär gebundenes anorganisches Hg wird extrem langsam ausgeschieden.)

17 Dr. Joachim Mutter Die Befunde werden im Lichte neuer wissenschaftlichen Erkenntnisse diskutiert. Aufgrund der Berücksichtigung aller verfügbaren Daten kann Amalgam weder medizinisch, arbeitsmedizinisch noch ökologisch als sicheres Zahnfüllungsmaterial bezeichnet werden. Es ist anzunehmen, dass die volkswirtschaftlichen Kosten durch Amalgamnebenwirkungen und Entsorgung bei weitem unterschätzt werden. Dr. med. Joachim Mutter Werdegang: Berufsausbildung zum Energiegeräteelektroniker im Kraftwerk Meß-und Regeltechniker in der Firma Roche AG, sowie Elektroniker in der Firma Rota Yokogawa Medizinstudium/ Universität Freiburg. Promotion: AG Hirnforschung Freiburg (Prof. Dr. B. Fischer, Prof. Dr. T. Mergner) Praktisches Jahr Kreiskrankenhaus, Innere Medizin Universitätsklinik Freiburg, Institut für Umweltmedizin und Hygiene Ambulanz für Umweltmedizin und Uni-Zentrum Naturheilkunde Spezialgebiete Weiterbildungen in Regulationsdiagnostik, Kinesiologie, Ernährungsmedizin, Mentalfeldtherapie, mitochondriale Medizin, ganzheitliche Krebsmedizin, Neuraltherapie, Orthomolekular-Medizin, Naturheilverfahren und Akupunktur (B-Diplom, Januar 2004) Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin Zusatzbezeichnung: Naturheilverfahren (2005), Akupunktur (2008)

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20 Prof. Dr. Hans-Peter Leimer Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst HAWK Hildesheim Am Forst 27 D Wolfenbüttel Fon Fax Innenraumbelastung durch Schimmelpilze Bauphysikalische und Umweltmedizinische Aspekte Seit Anfang der 70er Jahre sind gesundheitliche Aspekte Bestandteil der Beurteilung des Raumklimas. In das Blickfeld wurden diese Problemstellungen gerückt, als sich infolge Nutzung von Gebäuden gesundheitliche Beeinträchtigungen einstellten. Dieses Phänomen, das anfangs noch ausschließlich Bürogebäude betraf, wurde als sick building syndrome bezeichnet. Man war der Meinung, dass Gebäude krank machen. Experten gehen davon aus, dass z. Zt. noch etwa 20 Prozent der Menschen davon betroffen sind. Als Ursachen werden in der Regel Schadstoffe angenommen, die in Innenräumen vorkommen. Dazu zählen Ausdünstungen aus neu eingebauten Materialien, wie etwa Kleber aus Bodenbelägen, aus Möbeln und Dämmmaterialien oder aus damls eingesetzten PVB Dichtungsmassen. Zudem können Bürogeräte wie Drucker, Kopierer oder Computer Ozon freisetzen. Klimaanlagen führen bei unsachgemäßer Wartung ebenfalls raumklimatischen Problemen. Sie führen Pollen, Pilzsporen und Keime aus der Außenluft in den Innenraum. Bei Verwendung von geeigneten Filtersystemen in den Anlagen und Leitungsführungen können die Anteile zwar reduziert werden, bei ungeeigneten Filtern oder seltenem Filterwechsel erhöht sich jedoch das Risiko von Schimmelpilzwachstum sowohl in der Anlage als auch im Raum. Diese Problematik erweiterte sich mit den Jahren auch auf den Bereich des privaten Wohnens. Hier waren es u. a. die Emissionen von PCP oder Lindan aus den mit Holzschutzanstrichen versehenen Hölzern. In Unkenntnis ihrer Gefährlichkeit wurden Holzschutzmittel in den 70er Jahren, eigentlich für den Außenbereich entwickelt, aus dekorativen Gründen auch im Innenbereich eingesetzt. Es hat sich gezeigt, dass Holzschutzmittel auch Jahre nach ihrer Anwendung in der Raumluft noch nachweisbar sind. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten dazu betragen, dass viele Phänomene aufgeklärt und der Baustof ndustrie Vorgaben geliefert wurden, um geeignete, neue Bauprodukte zu entwickeln. Mitte der 80er Jahre führten erhöhte Anforderungen des Wärmeschutzes in Teilen zu einem falsch verstandenen Umgang mit dem Thema Energieeinsparung. Bei der Instandsetzung wurden dichte Fenster in schlecht gedämmte Gebäudeaußenwände eingebaut. Die Gebäudedichtheit wurde in diesem Falle zwar deutlich erhöht, gleichzeitig die hygienisch erforderliche Luftwechselrate mit der Außenluft massiv verringert.

21 Prof. Dr. Hans-Peter Leimer Die Folge war neben erhöhten Immissionswerten in den Wohnungen, z.b. aus Formaldehyd der Pressspanplatten oder VOC (Volatile Organic Compounds), auch eine Erhöhung der rel. Luftfeuchte, die zu einem Tauwasserausfall und erheblichem Schimmelpilzwachstum in den Wohnungen, vorrangig im Bereich von Wärmebrücken, führte bzw. führen konnte. Ein reduziertes Lüftungsverhalten der Nutzer, durch den übertriebenen Wunsch so zusätzlich Energie einzusparen, verschärfte diese Situation. Betrachte man diese Zusammenhänge, würde es zu dem Schluss führen, dass Energie einzusparen zu einer erhöhten Gesundheitsgefährdung führt. Jedoch, im Gegenteil! Mit bauphysikalisch richtig geplanten Maßnahmen wird nicht nur der Wärmeschutz eines Gebäudes erhöht und der Energieverbrauch gesenkt, die Tauwassergefahr an der raumseitigen Bauteilober äche und somit das Pilzwachstum auf den Wandober ächen reduziert, sondern auch die Behaglichkeit und das Raumklima deutlich verbessert. Die Ausweitung des Mobilfunks und der dazugehörigen Basisstationen seit den frühen 90er Jahren gibt Anlass, die Ein üsse der Sendestationen und die Einwirkung von elektromagnetischen Wellen von außen auf ein Gebäude und den hier lebenden Menschen zu untersuchen. Viele Zusammenhänge sind jedoch noch unerforscht. Hier muss, wie schon bei den Betrachtungen der raumluftspezi schen Belange, die interdisziplinäre Forschung zwischen Medizinern und Bauphysikern ansetzen. Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Arch. Hans-Peter Leimer Werdegang: Dipl.-Arch. in TFH Berlin Dipl.-Ing (Bauingenieurwesen) in TU Braunschweig 1984 bis 1989 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Baukonstruktion und Holzbau, TU Braunschweig Promotion HAB Weimar Seit 1990 selbstständige Tätigkeit in der BBS INGENIEURGesellschaft Seit 2000 Professur für Baukonstruktion und Bauphysik an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim Seit 2001 Leiter des BBS Institut - Forschungs- und Materialprü nstitut für angewandte Bauphysik und Werkstoffe des Bauwesens Seit 2007 Leitung des Institutes für angewandte Bauphysik und Qualitätssicherung an der Hefei University - China

22 Dr. Frank Bartram Innenraumbelastung durch Schimmelpilze Bauphysikalische und Umweltmedizinische Aspekte Als Folge eines Wasserschadens im Jahr 2003 an der Gebäude-Westseite durch massiven Regen fanden sich bei über 50% aller Mitarbeiter, einschließlich des Managements folgende Symptomkomplexe: Husten, Auswurf, Halskratzen, Konjunktivitis, Hautjucken, deutlicher Mangel an körperlichem Leistungsvermögen, erheblicher Mangel an Konzentrationsver-mögen. Im Winter 2005 wurde ein schwedisches Speziallabor für Innenraumbefall durch Mikroorganismen (Pegasus/ Schweden) herangezogen. Analyseergebnisse: Massiver Befall mit Mikroorganismen: Bakterien und Schimmelpilze (Gefundene Schimmelpilze in allen Geschossebenen: Aspergillus spp., Penicillium spp. und Stachybotrys). Umweltmedizinische Fragestellung: Ist es beweisbar, dass die Erkrankungen zahlreicher Mitarbeiter der Firma (wesentlich) induziert wurden durch die Exposition zu Schimmelpilzen im Betriebsgebäude? Ergebnis: Anzahl der untersuchten Angestellten n = 26. Interpretation von drei unterschiedlichen Laboranalysen, die bzgl. der von Pegasus gefundenen Schimmelpilze Aspergillus spp., Penicillium spp. und Stachybotrys abgeleitet wurden. Zur Analyse herangezogen wurden Laborwerte, die die individuelle allergische Sensibilisierungsreaktion der Schimmelpilz-exponierten Angestellten nachweisen oder ausschließen sollte. Diese Befunde wurden im Dezember 2005 bei den 26 Angestellten nach Durchführung der Zwischenanamnese zur Kontrolle wiederholt. Änderung der Beschwerden nach Standortwechsel: Schlechter: kein Patient = 0%, Keine Änderung: 6 Patienten (in dieser Kategorie hatten 3 Personen auch im Sommer 2005 keine Beschwerden): = 23%. Leicht gebessert: 5 Patienten = 19%. Sehr viel besser: 13 Patienten = 50%. Alle Angestellten mit verbesserten Beschwerden total: 18 = 69%. Es wird im Vortragsteil Dr. Bartram kurz auf die Handhabung des Sick Building Syndroms in Japan eingegangen. Interpretation / Schlussfolgerung: Die genaue Erwägung und Abwägung dieser Ergebnisse zeigen, dass die betroffene Firma keine andere Wahl hatte als den Wechsel des Gebäudes, wie nach umweltmedizinischer Analyse empfohlen und durchgeführt, am 01. September 2005, zur Wieder-Etablierung der Gesundheit der Angestellten unter wesentlich verbesserten Bedingungen und für eine prosperierende Existenz der Firma in Zukunft. (Curriculum Vitae siehe Vortrag Erkrankungen durch Dentalwerkstoffe)

23 Dr. Regine Szewzyk Umweltbundesamt, FG II 1.4 Postfach Dessau-Roßlau Sensibilisierung von Kindern gegenüber Schimmelpilzen Untersuchungen im Rahmen des Kinder-Umwelt-Surveys (KUS) Der KUS ist der vierte Umwelt-Survey des Umweltbundesamtes und das Umweltmodul des aktuellen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) des Robert Koch-Instituts (RKI). Ziel der von 2003 bis 2006 bundesweit durchgeführten Querschnittsstudie war es, für die Beschreibung der Belastung von Kindern in Deutschland durch Umweltfaktoren eine umfangreiche und repräsentative Datengrundlage zu erheben. Im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie wurde bei einer Unterstichprobe des KUS der Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber Schimmelpilzsporen in der Wohnung und einer Sensibilisierung der Kinder gegenüber bestimmten Schimmelpilzarten untersucht. Die bisherigen allergologischen Testsysteme zur Feststellung einer Sensibilisierung gegenüber Schimmelpilzen berücksichtigen Schimmelpilze, die im Innenraum relevant sind, nur unzureichend. Im KUS wurde beim allergologischen Screening ein erweitertes Spektrum an Schimmelpilzen hinsichtlich der Sensibilisierung bei allen Kindern (n = ) getestet. Zusätzlich zu den in kommerziellen Tests zum allergologischen Screening enthalten Schimmelpilzen (Cladosporium herbarum, Aspergillus fumigatus), die im Rahmen des KiGGs durchgeführt wurden, wurden vier Schimmelpilze, die im Innenraum bedeutend sind aufgenommen (Aspergillus versicolor, Penicillium (notatum)chrysogenum, Wallemia sebi, Eurotium spp.). Außerdem wurde Alternaria alternata ein Schimmelpilz, der typischerweise saisonal in der Außenluft vorkommt als Vergleich in das allergologische Screening einbezogen. Kinder, die einen positiven Befund von IgE (= 0,35 IU/ml im Blutserum) gegen Innenraumschimmelpilze aufwiesen wurden als Fälle de niert. Diese wurden mit Kontrollen (< 0,35 IU/ml) im Verhältnis 1:3 (Fälle n=66, Kontrollen n=198), nach Alter, Geschlecht sowie Wohnregion (altes/neues Bundesland) gematcht. Die Teilnehmer wurden erneut in ihren Haushalten besucht und zu Indikatoren für eine mögliche Schimmelexposition befragt. In den Kinder- oder Wohnzimmern wurden Proben zur Sporenbelastung der Raumluft und des Bodenstaubs genommen.

24 Dr. Regine Szewzyk Ergebnisse Bei den untersuchten Kindern wurden Sensibilisierungen gegenüber allen getesteten Schimmelpilzen nachgewiesen. Die Sensibilisierungsrate war bei Alternaria alternata (5,0 %) und Penicillium chrysogenum (4,8 %) am höchsten. Bei drei Kindern wurde eine Sensibilisierung gegenüber Wallemia sebi nachgewiesen, einem Schimmelpilz, von dem bisher angenommen wurde, dass er keine allergischen Reaktionen auslöst. Schimmelpilze der Gattung Alternaria wurden nur in Ausnahmefällen im Innenraum in relevanten Konzentrationen nachgewiesen. Die Sensibilisierung gegenüber diesem Schimmelpilz ist daher auf die in der Außenluft saisonal vorkommenden erhöhten Sporenkonzentrationen zurückzuführen. Alle anderen Schimmelpilze kommen bevorzugt im Innenraum oder sowohl im Innenraum als auch in der Außenluft vor und wurden bei den weiteren Auswertungen daher als im Innenraum vorkommende Schimmelpilze oder kurz unter dem Begriff Innenraumschimmelpilze zusammengefasst. Insgesamt waren 8,3 % der Kinder gegenüber Innenraumschimmelpilzen (inklusive Cladosporium herbarum) sensibilisiert. Wie zu erwarten nahm die Sensibilisierungsrate (p = 0,01) und die Anzahl der Schimmelpilzsensibilisierungen mit dem Alter der Kinder zu. Zwischen Geschlecht und Sensibilisierung gegenüber Innenraumschimmelpilzen ergab sich keine signi kante Abhängigkeit. Zudem zeigten die Sporenmessungen der Fall-Kontroll-Studie, dass nach den Kriterien der UBA-Leitfäden in 17 % bis 27 % der untersuchten Kinderzimmer ein Schimmelbefall als wahrscheinlich angenommen werden kann. In weiteren 12 % bis 22 % konnte ein Befall nicht ausgeschlossen werden. Gemessener und sichtbarer Schimmelbefall standen in einem signi kanten Zusammenhang. Zwischen der gemessenen Sporenkonzentration und einer Sensibilisierung der Kinder bestand dagegen kein Zusammenhang. Beim Vergleich der Wohnungsuntersuchungen zeigte sich aber, dass in den Kinderzimmern oder Wohnzimmern der Fälle signi kant (p = 0,05) häu ger sichtbarer Schimmelpilzbefall auftrat als in den Wohnungen der Kontrollen. Außerdem wurden für die Wohnungen der Fälle öfter angegeben, dass in den letzten Jahren eine Grundsanierung stattgefunden hatte (p = 0,05). Die erhöhte Anzahl von Fällen in Wohnungen mit starken Sanierungsaktivitäten kann zum einen daran liegen, dass zuvor ein starker Schimmelpilzbefall vorhanden war. Es ist aber auch möglich, dass die während der Sanierung verwendeten oder aus neuen Bauprodukten entweichenden Chemikalien einen zusätzlichen Risikofaktor für eine Sensibilisierung darstellen [3]. Im KUS wurde außerdem mit Hilfe von Fragebögen das Auftreten von Schimmelpilzbefall in den Wohnungen und die Gebäudecharakteristik abgefragt. In 15 % der Wohnungen wurde sichtbarer Schimmelpilzbefall festgestellt. Ein uss auf das Auf-

25 Dr. Regine Szewzyk treten von sichtbarem Schimmelpilzbefall hatten das Alter des Hauses sowie die Art und die Lage des Hauses. Das Auftreten von Schimmelpilzbefall war signi kant höher (p = 0,001) in Wohnblocks und Mehrfamilienhäusern, in alten Häusern und in städtischer Umgebung. Schlussfolgerungen Die bisherigen Testsysteme zur Feststellung einer Schimmelpilzallergie sind unzureichend. Die Ergebnisse des KUS zeigen, dass bei Kindern gegenüber allen getesteten Schimmelpilzen, wenn auch in unterschiedlich starker Ausprägung, Sensibilisierungen auftraten. Dies ist ein starker Hinweis, dass alle Schimmelpilze Allergien auslösen können. Es müssen Allergnextrakte für Innenraum-relevante Schimmelpilze entwickelt und in allergologischen Testsystemen verwendet werden. Schimmelpilzbefall in der Wohnung ist ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Schimmelpilzsensibilisierung bei Kindern. Schimmelpilzbefall sollte daher unbedingt vermieden und beim Auftreten umgehend saniert werden. Die Ergebnisse des KUS zeigen, dass vermehrt in Wohnblocks und Mehrfamilienhäusern, in älteren Häusern und städtischer Umgebung Probleme mit Schimmelpilzbefall auftreten. Bei der anstehenden Sanierung älterer Wohnungen ist unbedingt darauf zu achten, dass Wärmedämmmaßnahmen mit ausreichenden Lüftungsmaßnahmen einhergehen, um Schimmelpilzbefall zu vermeiden. Dazu sollte eine verstärkte Information der Öffentlichkeit und der beteiligten Kreise (Bauherren, Wohnungsbaugesellschaften, Architekten) statt nden. Wärmedämmmaßnahmen sind gerade auch im sozialen Wohnungsbereich wichtig, um die Heizungskosten zu senken. Es besteht sonst die Gefahr, dass aus Kostengründen nicht ausreichend geheizt wird ( fuel poverty ) mit der Folge massiven Schimmelpilzwachstums. Dr. rer. nat. Regine Szewzyk Werdegang: Studium der Biologie an der Universität Tübingen Diplom- und Doktorarbeit am Lehrstuhl Mikrobielle Ökologie der Universität Konstanz Post-doc bei Prof. Dr. Staffan Kjelleberg, Universität Göteborg, Schweden Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schwedischen Seuchenhygienischen Institut (Swedish Institute for Infectious Disease Control), Stockholm, Schweden seit Dez Fachgebietsleiterin FG Mikrobiologie und Parasitologie am Umweltbundesamt

26 Lutz Höhne Zahnarzt Bahnhofstr Dirmstein Tel.: Fax: Gerne übersehen: Lokale Aspergillosen in der Zahnheilkunde Ursachen für Erkrankungen durch Schimmelpilze werden in der Regel in einer fehlerhaften Bauweise gesucht. Hier ist bekanntermaßen eine zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen fachkundigem Mediziner und Architekt/Baubiologen unabdingbar, um einen Expositionsstop zu erreichen. Die Sanierung eines Wohnhauses kann außerordentlich teuer werden. Gerne wird dabei übersehen, dass sich Schimmelpilze auch lokal im Körper ansiedeln können. Die übersehene lokale Schimmelpilzbelastung kann den eigentlich erwarteten gesundheitlichen Effekt durch Bausanierung verhindern. Eine umfassende Anamnese oder auch die Überweisung zum Zahnarzt könnte sich hier für manche Patienten segensreich auswirken. Nicht selten ndet man im zahnärztlichen Bereich lokale Aspergillosen, die sich nicht durch die übliche standardisierte Diagnostik feststellen lassen. Beispielsweise können nicht mit Antibiotika therapierbare NNH Probleme hinweisgebend auf einen lokalen Schimmelpilz sein. Die zunehmende Zahl endodontisch behandelter Zähne birgt neben dem Vorteil der erhaltenen Kaufähigkeit auch immer das Risiko einer Infektion durch Mikroorganismen, wobei sich neben diversen Bakterien durchaus auch Candida Hefen und Schimmelpilze nden. Einerseits ndet sich in jedem dieser Zähne nekrotisiertes organisches Gewebe als Substrat, andererseits bieten wir mit Zirkonoxid als fast ausschließlich verwendetem WF Material den Pilzen einen fantastischen Nährboden, vergleichbar mit der Gipskartonplatte unter der Dachneigung. Einmal in ziert werden wir den Schimmelpilz nicht mehr los. Hier ist zielgerichtet über Anamnese und entsprechender Diagnostik vom Zahnarzt eine Aspergillose auszuschließen und im gemeinsamen Konzept mit dem Umweltarzt die Strategie des Expositionsstopps zu entwickeln. Lutz Höhne Werdegang: geb.: 1952 Studium der Medizin / Zahnmedizin in Antwerpen / Belgien 1972 /73

27 Lutz Höhne ab 1974 Studium der Zahnmedizin in Frankfurt mit Examen 1979 Beru icher Werdegang: in eigener Praxis in Dirmstein / Pfalz seit als Allgemeinzahnarzt tätig, 1980 Hinwendung zu ganzheitlicher Behandlungsweise, seit 1998 Organisator und Moderator eines regionalen Qualitätszirkels (ZÄZ), ab 2000 zunehmend Schwerpunkt in wissenschaftlicher Diagnostik chronischer Erkrankungen, 2003 Ausbildung in Karlsruhe zum Moderator von Qualitätszirkeln, Spezialgebiete: Initiator und zahnärztlicher Projektleiter im Arbeitskreis Zahnmedizin des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner seit 2004, Initiator und Referent des Curriculums UmweltZahnMedizin von Ärzten, Zahnärzten und Heilpraktikern im Bereich der Umwelt-ZahnMedizin, Dr. Detlef Bock Institut für Biologie, Bauen & Umwelt Heiligenhaus Veilchenweg 4 Tel.: ibbu-institut.bock@t-online.de Standardisierte Analyse und Sanierung von Schimmelpilzschäden in Innenräumen Da sich der moderne Mensch den größten Teil des Tages - etwa 20 Stunden - in geschlossenen Innenräumen aufhält, kommt der Qualität der Raumluft eine wesentliche Bedeutung für Gesundheit und Wohlbe nden zu. Eine gute Luftqualität hängt nicht nur davon ab, wie und wie oft die Bewohner lüften, welchen Aktivitäten sie nachgehen, und welche Haushaltschemikalien angewendet werden. Auch im Zusammenhang mit Feuchteschäden können im Innenraum erhebliche Belastungen mit Schimmelpilzen auftreten, die zu gesundheitlichen Problemen führen können. Da man laut UMWELTBUNDESAMT (2005) davon ausgehen muss, dass Schimmelpilze gesundheitliche Probleme verursachen können, es aber nicht

28 Dr. Detlef Bock möglich ist, tolerierbare Schimmelpilzkonzentrationen festzulegen, sollte aus Vorsorgegründen jede Schimmelpilzquelle im Innenraum als hygienisches Problem betrachtet und beseitigt werden. Schimmelpilzschäden, die durch Schimmelpilzwachstum in/an Bauteilen und Ober ächen entstehen, sind im Innenraum ein bedeutendes hygienisches Problem. Schimmelpilzschäden können wertmindernde, gesundheitsgefährdende oder nutzungseinschränkende Folgen haben. Dabei ist laut UMWELTBUNDESAMT (2002) zu beachten, dass Schimmelpilzschäden sichtbar und/oder nicht sichtbar und/oder verdeckt vorliegend sein können. Dabei werden Schimmelschäden bereits ab einer befallenen Material äche von 0,5 m 2 einer großen Biomasse zugeordnet und als Kategorie 3-Schaden identi ziert. Zur Erfassung und Bewertung von Schimmelpilzschäden gibt es laut VDI (2008) kein Standardverfahren. Die Vorgehensweise, der Untersuchungsumfang und die Untersuchungsverfahren sind abhängig vom jeweiligen Anlass und der Aufgabenstellung. Für die Erfassung und Bewertung von Schimmelpilzquellen in Innenräumen sind Begehungen durch sachverständige Personen vor der Messung unverzichtbar. Die mit der Durchführung befassten Fachleute sollten neben bautechnischen und bauphysikalischen Kenntnissen auch über ausreichendes Fachwissen in den Bereichen Innenraumlufthygiene und Mikrobiologie verfügen. Untersuchungen erfolgen mit dem Ziel der Ermittlung von Schimmelpilzquellen in Innenräumen. Zur Absicherung von Augenscheinbefunden und Klärung von Verdachtssituationen stehen dem Sachverständigen verschiedene messtechnische Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Verfahren zur Ermittlung der Schimmelpilzkonzentration in Materialien oder an Materialober ächen, zur Messung der Schimmelpilzkonzentration in der Raumluft und zur Bestimmung der Schimmelpilzkonzentration im Hausstaub. Anlass für eine mikrobiologische Untersuchung des Innenraumes können sein: - sichtbare Schimmelpilzschäden - Materialfeuchtigkeit ohne sichtbaren Schaden - bauphysikalische Auffälligkeiten ohne sichtbaren Schaden - gesundheitliche Beschwerden ohne sichtbaren Schaden - Geruchsbelästigung ohne sichtbaren Schaden - Kontrolluntersuchungen während und nach einer Sanierung Bei sichtbaren Schimmelpilzschäden mit bekannter Ursache steht die Sanierung mit Ursachen-beseitigung im Vordergrund, mikrobiologische Untersuchungen sind in vielen Fällen nicht erforderlich. In Verdachtsfällen ohne augenscheinlich erkennbare Quellen kann geprüft werden, ob eine erhöhte Schimmelpilzkonzentr ation im Innenraum vorliegt. Laut ROBERT-KOCH-INSTITUT (2007) ist anhand einer qualitativen Expositionsabschätzung eine grobe Einstufung der gesundheitlichen Gefährdung der Raumnutzer möglich. Um das Gesundheitsrisiko dann einzugrenzen, ist eine Differenzierung und der Nachweis einzelner Schimmelpilzarten erforderlich.

29 Dr. Detlef Bock Bei einem nachgewiesenen Schimmelpilzschaden und diagnostizierter Schimmelpilzallergie oder vorliegender Immunsuppression ist von einer gesundheitlichen Gefährdung durch eine zusätzliche Schimmelpilzexposition auszugehen. Da neuere Untersuchungen des UBA (2009) ergeben haben, dass bei Schimmelpilzbefall nicht nur Schimmelpilze sondern auch bestimmte myzelbildende Bakterien - so genannte Actinomyceten - in hohen Konzentrationen auftreten, wird gefordert, in jedem Fall Actinomyceten bei der künftigen Beurteilung gesundheitlicher Effekte durch feuchte Baumaterialien und Schimmelpilzbefall zu berücksichtigen. Laut des aktuellen Forschungsvorhabens des UBA können gesundheitliche Wirkungen bei Schimmelpilzbefall auch durch Bakterien wie die Actinomyceten der Gattungen Streptomyces, Nocardiopsis, Nocardia, verursacht werden. Bei Untersuchungen wurde gezeigt, dass die auftretenden Actinomyceten und Extrakte der befallenen Baumaterialien schädlich für lebende Zellen in Zellkulturen sein können. Bei fachgerechter Schimmelpilzsanierung (siehe hierzu den Schimmelpilz- Sanierungsleitfaden des UBA 2005) werden sowohl die Schimmelpilze als auch die Actinomyceten beseitigt, so dass für die Sanierung von Feuchteschäden mit Actinomyceten keine zusätzlichen Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind. Dabei hat die Sanierung von Schimmelbefall in der Wohnung laut UBA (2009) fachgerecht und zudem ohne den Einsatz von Desinfektionsmittel zu erfolgen. Diese neuen Erkenntnisse sollten eine besondere Verp ichtung zur fachgerechten Sanierung von Schimmelpilzschäden sein, damit keine sogenannten Altschäden entstehen können und über lange Zeit bestehen bleiben. Denn bei Altschäden, bei denen der Schaden zwar abgetrocknet ist und es nicht mehr zu einem Biomassezuwachs kommt, nimmt die Belastung der Umgebung nur langsam mit der Zeit ab. Dr. rer. nat. Detlef Bock Werdegang: 1981 nach Abitur, Bundeswehr und Universitätsstudium der Biologie, Chemie, Physik und Zellbiologie 1996 Gründung eines Sachverständigenbüro für Schadfaktoren in Innenräumen. Arbeitsschwerpunkte: Elektromagnetische Felder, Fogging, Schimmelpilze und Umweltschadstoffe 2001 Gründung des interdisziplinären Institut für Biologie, Bauen & Umwelt (IBBU) Zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften Organisation von Fachkongressen

30 Dr. Thomas Fenner Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie Facharzt für Laboratoriumsmedizin MVZ Labor Dr. Fenner und Kollegen Bergstr Hamburg Tel.: Fax: fennerlabor@fennerlabor.de Labordiagnostik bei Schimmelpilzexposition Die Labordiagnostik bei Schimmelpilzbelastungen unterteilt sich in zwei unterschiedliche Vorgehensweisen. Zum einen besteht die Möglichkeit des Nachweises des Schimmelpilzes im Innenraum selbst. Zum anderen versucht man diagnostisch die Reaktion der betroffenen Personen in einem schimmelpilzbelasteten Umfeld hinsichtlich der individuellen Reaktion und seiner individuellen Entgiftungsmöglichkeiten einzugrenzen, um daraus auch eine Therapiestrategie abzuleiten. Der Nachweis von Schimmelpilzen in Innenräumen kann orientierend über sog. Sedimentationsplatten erfolgen. Mit dieser Methode kann semiquantitativ ermittelt werden, ob eine Belastung der Innenraumluft mit Schimmelpilzsporen statt ndet. Diese Meßmethode ist ungenau, abhängig von Feuchtigkeit der Luft, Öffnungszeit, Ausstattung der Wohnung und Standort der Platten abhängig. Parallel dazu können aus befallenen Feuchtigkeitsschäden, auf denen sichtbar ein Wachstum von Schimmel statt ndet zur Anzucht und Typisierung eingeschickt werden. Eine genauere Abgrenzung ermöglicht die Luftkeimmessung mit einem Luftkeimsammler. Hier werden Messungen aus Innen- und Außenluft durchgeführt, die dann eine Aussage hinsichtlich Konzentration, möglicher Kontaminationsquellen und Art der Schimmelpilze zulassen. Den unterschiedlichen Schimmelpilznachweisen im Innenraum ist gemeinsam, dass neben der Belastungsabschätzung, für weitere Labortestungen des Betroffenen der Erreger vorliegt, der auch in der Wohnung anzutreffen ist. Für einige humanmedizinische Testverfahren ist erforderlich, auf die individuellen Schimmelpilze in der Wohnung zurückgreifen zu können. Die Luftkeimmessung sollten auch immer mit einer Begehung der Wohnung einher gehen, um Feuchtigkeitsschäden nachzuweisen. Die Anwesenheit von Schimmel ist immer von Feuchtigkeit abhängig. Die Untersuchung des Betroffenen/Erkrankten unterteilt sich ebenfalls in unterschiedliche Vorgehensweisen mit verschiedenen Testmethoden. Allgemeine Laborparameter wie C-reaktives Protein (CRP) Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und die Bestimmung des großen Blutbildes erlauben die Aussage, ob eine akute oder chronische Infektion vorliegt. Spezialparameter wie die Lymphozytendi

31 Dr. Thomas Fenner fferenzierung (T4/T8), Immunglobuline oder die Elektrophorese können Aufschluss über die generelle körpereigene Abwehrlage, mit bestimmten Infektionserregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen fertig zu werden, geben. Die Nierenfunktion mit Kreatinin, Harnsäure und Harnstoff und die Leberfunktion mit Cholinesterase und ygt sollte ebenfalls als Vitalparameter überprüft werden. Spezi schere Testverfahren sind der Ausschluss einer Allergie vom Soforttyp, die an das Immunglobulin E gebunden ist, oder die Immunreaktion vom verzögerten Typ, die Immunglobulin G gebunden ist. Bei der Allergie vom Soforttyp erlaubt die Bestimmung des Gesamt-IgE eine Aussage, ob eine Allergie vor liegt. Mit sog. Gruppenantigenen kann im positiven Fall nachgewiesen werden, ob diese Allergie auch gegen verschiedene Schimmelpilze gerichtet ist. Auch die Einzelallergene stehen zur Verfügung, so dass man in der Regel gegen die häu gsten Schimmelpilze die z.b. mikrobiologisch in einer Wohnung nachgewiesen wurden, die persönliche Emp ndlichkeit prüfen kann. Gleichzeitig sollte mit einem PRIK-Test, bei dem einzelne Schimmelpilzextrakte in die Haut eingeritzt werden, die Emp ndlichkeit auf einzelne Schimmelpilzspezies nachgewiesen werden. Weitere Methoden sind nasale Provokationsteste oder der sog. RAST-Test aus dem Blut. Liegt keine Allergie vom Soforttyp vor, kann der Nachweis eine Immunreaktion vom verzögerten Typ vorgenommen werden. Hier können die klinischen Beschwerden sehr unterschiedlich ausfallen und von Kopfschmerzen, Mattigkeit, Abgeschlagenheit, Gelenkbeschwerde u.v.m. reichen. Leider tragen nicht alle gesetzlichen Krankenkassen in diesem Fall den indizierten Lymphozyten Transformationstest (LTT). Der Vorteil des LTT ist auch, dass ganz individuell ausgetestet werden kann, ob der betroffene Patient auf die in der Wohnung nachgewiesenen Schimmelpilze reagiert. Ein etwas weniger sensitives Verfahren zum vorscreenen wäre hier der Nachweis von präzipitierende Antikörpern gegen Schimmelpilze im Blut. Häu g ist die Meinung vertreten, dass man bei einer Schimmelpilzexposition in der Wohnung diese auch in Trachealsekret oder im Stuhl als Ausscheidungsprodukte nachweisen kann. Dies sind nicht validierte Methoden, die keinen klinischen Bezug aufweisen. Ebenso ist der Nachweis von Candida Antigen oder Aspergillus Antikörpern im Blut kein Nachweisverfahren, mit dem eine Expostion nachgewiesen werden kann. Beide Verfahren komme nur in der Intensivmedizin bei schwer immunsuppremierten Patienten, Tumorpatienten, knochen-markstransplantierte oder HIV-Patienten in lebensbedrohlichen Situationen mit hohem Fieber sinnvollerweise zum Einsatz. Aussage über die Belastung des Immunsystems oder die individuelle Entgiftungsleistung geben die Bestimmung z. B. der Vitamine E, C, B6, B12, oder der Spurenelemente Selen und Zink. Spezielle Aussagen über die Entgiftungsleistung erlauben die Bestimmung bestimmter Entgiftungsenzyme wie Gluthation, NAD, Superoxiddismutase oder das Malondialdehyd. Weitere Laborparameter sind individuell von den angegebenen klinischen

32 Dr. Thomas Fenner Beschwerden zur Abwägung der Differentialdiagnosen notwendig und werden hier nicht weiter aufgelistet. Eine recht junge Disziplin ist die Pharmakogenetik. Sie untersucht die angeborenen, genetisch bedingten Faktoren, die eine reduzierte Entgiftungsleistung eines Patienten individuell erheblich beeinträchtigen können. Hierzu zählen die Glutahthion-S- Transferase, das NAT-Genom, die Superoxiddismutase oder die verschiedenen genetisch festgelegten Cytochrom P450 Enzyme der Leber. Kommt es bereits angeboren zu einem Ausfall oder Mangel bestimmter Entgiftungsenzyme, so muss der Körper aufwendige Nebenwege zur Entgiftung von Schimmelpilzgiften oder üchtigen Substanzen die Schimmelpilze freisetzen. Resultat ist in diesen Fällen bei Schimmelpilzkontakt eine ausgeprägtere klinische Beschwerdesymptomatik. Weitere Informationen zu einzelnen Laborparametern oder diesem Thema nden sie z.b. auch unter Dr. med. Thomas Fenner Werdegang geb.: 1958 Studium der Humanmedizin in Hamburg, Freiburg i. Breisgau, Wien/Österreich Facharzt Mikrobiologie, Laboratoriumsmedizin, Zusatzbezeichnung Umweltmedizin und Infektiologie, Fachkunde Krankenhaushygiene Aufbau und aufsichtsführender Facharzt der Zentraldiagnostik des Bernhard Nocht Institutes für Tropenmedizin Hamburg (BNI) bis heute assoziiertes Mitglied des BNI Niedergelassener Facharzt im MVZ Dr. Fenner und Kollegen Obmann des Berufsverbandes für Mikrobiologie in Hamburg Leitung Qualitätszirkel MCS der KV-Hamburg Veröffentlichungen von Büchern: 1985 Kurzlehrbuch Immunologie im Jungjohannverlag in Neckarsulm 1993 Diagnostik von Probleminfektionen im Schattauerverlag Stuttgart 1996 Ökomanagement in Klinik und Praxis im Schattauerverlag 1998 im Schattauerverlag Stuttgart. Therapie von Infektionen 2003 II. Au age sowie diverse Mitautorenschaften

33 RA Wolfgang Baumann Annastr Würzburg Tel / Fax: 0931 / info@baumann-rechtsanwaelte.de Straf- und zivilrechtliche Haftung für Fehler bei Maßnahmen der Innenraumanalytik und bei umweltmedizinischen Behandlungen Die Belastung von Räumen mit Umweltgiften hat die Gerichte in den letzten Jahren in vielfacher Weise beschäftigt. Zunächst haben die Zivilgerichte Schutzrechte wegen einer Kontamination von Innenräumen eher zögerlich zugesprochen. Das lag sicherlich oft daran, dass zwar Gesundheitsschäden festgestellt worden waren; der kausale Zusammenhang zwischen der Exposition mit Umweltgiften und Erkrankungen konnte aber oft nicht dargestellt oder unter Beweis gestellt werden. Zwischenzeitlich ist das Informationsniveau über die gesundheitsschädigenden Wirkungen von Raumgiften gestiegen. Es gibt zunehmend auch fachliche Spezialisten für Schadstoff belastete Innenräume, die zum Teil eigene Methoden für die Dokumentation und Diagnose sowie die Sanierung bei Schadstoff bedingter Innenraumbelastung entwickelt haben. Des Weiteren gibt es auf Umweltmedizin spezialisierte Ärzte, die sich um Patienten mit Krankheitsbildern bemühen, welche ihre Ursache in einer Exposition mit Schadstoffen aus Innenräumen haben können. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Berufsgruppen ist nicht immer zufrieden stellend. Der vorgesehene Beitrag befasst sich mit strafrechtlichen und zivilrechtlichen Haftungsfragen 1. Es geht also darum, inwieweit fehlgeschlagene Empfehlungen aufgrund von unzureichender oder fehlerhafter Innenraumanalytik zu strafrechtlichen Sanktionen bzw. zivilrechtlichen Ansprüchen Betroffener führen können. Des Weiteren wird untersucht, in welchem Umfang die Umweltmediziner für Fehldiagnosen oder falsche Therapien haften. Entscheidend ist dabei der jeweilige P ichtenkreis und die sich daraus ergebene Verantwortlichkeit. 1 Einen ähnlichen Überblick gibt der Beitrag von Eiding/Baumann, Zur rechtlichen Einstufung von Innenraumschadstoffen Umweltmedizin aus der Sicht der Juristen in der Zeitung für Umweltmedizin, Heft 3/ 1997, S und ein weiterer Aufsatz von Baumann, Rechte von Mietern bei schadstoffbelasteten Räumen, in der genannten Zeitschrift Heft 4/2005, S

34 RA Wolfgang Baumann RA Wolfgang Baumann Werdegang: geb.: 1949 Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg Assessorexamen 1975 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Völkerrecht, Europarecht und internationales Wirtschaftsrecht der Universität Würzburg von 1975 bis 1982 seit 1983 Rechtsanwalt seit 1989 Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Senior Lawyer der Kanzlei BAUMANN Rechtsanwälte Würzburg seit 2005 Mitglied der Sitzungsversammlung der Bundesrechtsanwaltskammern

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37 Dr. Andreas Gies Leiter Abt. Umwelthygiene Umweltbundesamt, Abteilung II 1 Corrensplatz Berlin fon: fax: Hormonwirksame Chemikalien Die Diskussion über die hormonelle Wirksamkeit von Chemikalien ist seit zwanzig Jahren ein wichtiger Aspekt der Toxikologie und der Umweltmedizin. Zahlreiche Stoffe sind in der Lage, in die hormonelle Steuerung des Körpers einzugreifen. Im Mittelpunkt der Diskussion standen lange Zeit Chemikalien, die wie das menschliche Östrogen wirken. Nonylphenol, Bisphenol A und Ethinylöstradiol aus der Umwelt waren hier die prominentesten Beispiele. Nicht minder bedeutend als Risiko für die menschliche Gesundheit sind jedoch auch anti-androgene Chemikalien wie die Phthalate, pp DDE und Pestizide wie Vinclozolin. Die gesundheitliche Bewertung dieser Chemikalien ist besonders schwierig, da Exposition und Wirkung zeitlich oft auseinander liegen. Pränatale Exposition mit hormonwirksamen Chemikalien zeigt sich oft erst in der Pubertät, wenn z.b. die Spermienproduktion gestört wird, es zahlreiche Hinweise darauf gibt, dass Dosis-Wirkungskurven nicht monoton sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht Einzelstoffe die Effekte auslösen, sondern das Gemisch umweltrelevanter und ungebundener Chemikalien. Bisher ist es nicht gelungen, für Umwelthormone adäquate Bewertungsstrategien zu entwickeln, die eine nachhaltige Politik zur Verminderung der Exposition unterstützen würde. Dr. rer. nat. Andreas Gies Werdegang: geb.: 1952 Promotion in Biologie an der FU Berlin Nach der Leitung von Forschungsprojekten zu quantitativen Struktur-Wirkungs-Beziehungen an der FU Berlin und zur Verminderung der Tieranzahl bei toxikologischen Tests am Max von Pettenkofer-Institut des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes seit 1988 am UBA. Leitung der Fachgebiete Umweltforschung, Umweltberichterstattung und Wirkungen auf Ökosysteme. Seit 2007 Leiter der Abteilung Umwelthygiene am Umweltbundesamt.

38 Dr. Werner Mischke Facharzt für Innere Medizin Endokrinologie und Diabetologie Abendrothsweg Hamburg Tel.: Fax: Umwelterkrankungen und Differentialdiagnostik aus endokrinologischer Sicht Die klinische Umweltmedizin umfasst die medizinische Betreuung von Einzelpersonen mit gesundheitlichen Beschwerden oder auffälligen Befunden, die von ihnen selbst oder ärztlicherseits mit Umweltfaktoren in Verbindung gebracht werden. Diese Erkrankungen haben sehr häu g einen langen Verlauf, und sie weisen initial unspezi sche Symptome auf. Auch zahlreiche endokrinologische Krankheitsbilder werden erst nach langem Vorlauf auffällig. Ihre Symptome sind ebenfalls oft unspezi sch. Daher ist es erforderlich, dass der Umweltmediziner bei seinen differentialdiagnostischen Überlegungen endokrinologische Krankheitsbilder berücksichtigt bzw. in seine Diagnostik einschließt. Welche Endokrinopathien in der Praxis eine Rolle spielen und wie sei erkannt werden können, wird erläutert. Dr. med. Werner Mischke Werdegang: geb.: Abitur Studium Humanmedizin, Berlin und Hamburg 1971 Promotion 1977 Facharzt für Innere Medizin Spezialgebiet: Endokrinologie und Diabetologie seit 1981 Niedergelassen

39 Prof. Dr. Herbert Schmitz MVZ Labor Dr. Fenner und Kollegen Bergstr Hamburg Tel.: Fax: Zunahme humaner Infektionen durch Zecken Durch Zecken (Ixodes ricinus) werden vor allem die Borreliose und die Zeckenenzephalitis auf den Menschen übertragen. Die Borreliose tritt in Deutschland mit einer Häu gkeit von ca. 1:1000 auf. Schwere Fälle mit Arthritis oder neurologischen Symptomen sind auch wegen der effektiven Behandlungsmöglichkeiten selten. Auch die Zeckenenzephalitis kommt bislang durch die effektive Impfung gegen die Virusinfektion relativ selten vor. Da die Vermehrung der Erreger durch höhere Körpertemperaturen in den Zecken begünstigt wird, wird sich eine Erhöhung der Durchschnittstemperaturen durch die Klimaerwärmung auch auf die Ausbreitung der Zecken- übertragenen Krankheiten auswirken. Dies ist bereits heute in einigen Nordeuropäischen Staaten zu beobachten. Prof. Dr. med. Herbert Schmitz Werdegang: bis 1979 Apl. Professor (Mikrobiologie) am Hygiene-Institut Freiburg. Veröffentlichungen zur Verbreitung der Zeckenenzephalitits in Südbaden Leiter der Virologischen Abteilung am Bernhard-Nocht Institut für Tropenkrankheiten. Arbeiten über HIV, Lassa-, Filo- und Flaviviren. Jetzt: assoziierter Mitarbeiter im Bernhard-Nocht Institut und Mitglied des MVZ Labors Dr. Fenner und Kollegen.

40 Dr. Volker von Baehr Immunologische Effekte als Verursacher umweltmedizinischer Erkrankungen Entzündungserkrankungen sind die Epidemie des 21. Jahrhunderts. In der Bundesrepublik Deutschland leidet inzwischen jeder dritte Patient an einer der klassischen systemischen Entzündungserkrankungen wie Diabetes, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, anderen Autoimmunerkrankungen, chronischen Infektionen und Darmerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen oder zum Teil multiplen Allergien. Und diese Erkrankungen nehmen zum Teil dramatisch zu. Ein Beispiel? 1960 litten noch weniger als 5 % der Bevölkerung an Allergien, heute sind es mehr als 20%. Die moderne Medizin kann die Krankheitsprozesse lindern, nicht aber das Auftreten der Erkrankungen. Was sind die Ursache für diese gefährliche Entwicklung? Die Genetik kann keinesfalls den rasanten Anstieg in den letzten 40 Jahren erklären. Viele der genannten Erkrankungen haben auch nicht eine isolierte Ursache. Tatsache ist, dass diese Erkrankungen als immunologische Erkrankungen anzusehen sind. Die Entzündung steht im Mittelpunkt des Geschehens. Es gilt als sicher, dass eine Vielzahl individueller Trigger- und Kofaktoren als Auslöser chronisch entzündlicher Krankheiten bedeutsam sind. In unserer modernen Gesellschaft müssen wir uns immer häu ger und mit immer komplexeren Fremdstoffen auseinandersetzen, die in der Summe den Entzündungsauslöser darstellen und somit auf dem Boden genetischer Prädispositionen und biochemischer Veränderungen die Volkskrankheiten bedingen. Die moderne Medizin trägt leider sogar ihren Teil bei. Eingriffe in die biologische Integrität der Menschen sind zur beinahe täglichen Routine geworden. Gemeint sind Fremdmaterialien im Bereich der Zahnmedizin, Orthopädie oder Chirurgie, medikamentöse und hormonelle Therapien, immunstimulierende oder immunsuppressive Behandlungen. Häu g vergisst man, dass jedes Eingreifen in den Organismus Auswirkungen auf den gesamten Körper hat. Die Spezialisierung in der Medizin bedingt leider, dass Nebenwirkungen und Folgeerkrankungen oft nicht erkannt werden, wenn diese nicht in unmittelbarem Zusammenhang zum spezi schen Organsystem der eigenen Disziplin stehen. Das gesunde Immunsystem ist in der Lage, eine Entzündung zu verhindern bzw. sie auf ein sinnvolles Mass zu begrenzen. Die noch heute nicht selten geäußerte Annahme, das Immunsystem wäre lediglich dafür verantwortlich, Viren, Bakterien oder Tumorzellen zu eliminieren, ist längst widerlegt. Man spricht heute immer häu ger von der immunologischen Regulationskompetenz. Die regulatorischen T- Lymphozyten wurden in den letzten Jahren als die wichtigsten Bremszellen unseres Körpers identi ziert. Zudem sind genetische Polymorphismen bekannt, die eine Prädisposition für chronische Entzündungsverläufe bedingen. Beide Marker sind heute wesentliche Bestandteile in der umweltmedizinischen Labordiagnostik.

41 Dr. Volker von Baehr Viele umweltmedizinische Erkrankungen sind Systemerkrankungen. Das System ist auf vielfältige Weise gestört und wird somit anfällig. Umweltfaktoren sind dann die Trigger für chronische Entzündungen, vor allem dann, wenn Patienten darauf sensibilisiert sind. Die immunologische Labordiagnostik zielt daher auf die Beantwortung folgender Fragen: 1. Liegt eine chronische Entzündung vor? 2. Ist eine Schädigung der immunologischen Regulationskompetenz vorhanden? 3. Was sind die individuell verantwortlichen Entzündungsauslöser? 4. Welche Faktoren sind für die Schädigung des Immunsystems verantwortlich und müssen folglich vermieden werden? (Curriculum Vitae siehe Vortrag Labordiagnostische Möglichkeiten in der Zahnmedizin) Dr. Frank Bartram Therapieoptionen Basis aller Maßnahmen im Fachbereich Kurative Umweltmedizin ist das Prinzip: Expositionsvermeidung / -verminderung derjenigen Substanz(en), die messbar/ nachweislich die Erkrankung auslösen/unterhalten. Fortschritte in der umweltmedizinischen Diagnostik / Analytik in den letzten 15 Jahren führen mittlerweile häu g zu klaren Diagnosen und zum Nachweis eindeutiger Zusammenhänge zwischen erkrankungsauslösenden Substanzen aus der Umwelt und der Symptomatik der Erkrankten. Ein mögliches Scheitern des Prinzips Expositionsvermeidung zeigt sich immer öfter an den sozialen Verhältnissen, in denen die Erkrankten leben. Beispielsweise kann bei eindeutigem Nachweis einer krankheitsauslösenden Exposition am Arbeitsplatz der erkrankte Familienvater nicht einfach einen anderen Arbeitsplatz bekommen. Oder Mieter, die in einer Wohnung residieren, in der z B versteckte, krank machende Schimmelpilze vorhanden sind, um nur 2 Beispiele zu nennen. In derartigen Fällen müssen therapeutische Maßnahmen im Sinn einer Überbrückungshilfe durchgeführt werden. Symptomlindernd sind Substitutionen mit antioxidativ wirksamen Substanzen, de nierten Vitaminen und Vitalstoffen. Auch naturheilkundige Maßnahmen können Verbesserungen erreichen. Weitere Entwicklung wirksamer Überbrückungsmaßnahmen wird notwendig sein, wobei im weiten Sinn antiin ammatorische Maßnahmen zentrale Punkte sein werden. Sehr gute Erfolge zeigen sich bei der Gabe von reduziertem Glutathion, auch gerade bei stark ausgeprägten umweltassoziierten Erkrankungen wie CFS und MCS. (Curriculum Vitae siehe Vortrag Erkrankungen durch Dentalwerkstoffe)

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44 Prof. Dr. Uthe Ernst-Muth Fachärztin für Allgemeinmedizin Wulfsdal Hamburg Tel Fax Ernährungsberatung bei älteren Patienten Auch früher gab es Menschen, die ein hohes und sehr hohes Alter erreichten. Aber erst Ende des letzten Jahrhunderts ist Langlebigkeit etwas, was die meisten Menschen der westlichen Welt erwarten können. Die durchschnittliche Lebenszeit in Deutschland beträgt für Männer 79,2 Jahre und für Frauen 83 Jahre. Den typischen Rentner, die typische Rentnerin, gibt es nicht. Es gibt eine große Variationsbreite in der Gestaltung dieser Lebensphase, abhängig von biologischen, psychischen und sozialen Umständen. Es ergeben sich große, unausgeschöpfte Lebenschancen, und die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle in der Vorbeugung und in der Therapie von Krankheiten. Die Ernährung des älteren Patienten muss berücksichtigen, dass der Körper weniger Kalorien verbraucht (z.b. eine Frau mit 30 Jahren 2200 kcal, mit 75 Jahren 1680 kcal). Die Muskulatur wird weniger. Um dem entgegen zu wirken, ist neben regelmäßiger Bewegung auf die Zufuhr von hochwertigem Eiweiß zu achten (1 g EW/kg Körpergewicht). Die Knochendichte nimmt ab. In Deutschland gibt es fast 8 Millionen Patienten über 50Jahre, die Osteoporose oder Osteopenie haben, jährlich erleiden davon ca Patienten eine osteoporosebedingte Oberschenkelhalsfraktur. Die Zufuhr von Calcium und Vitamin D ist erforderlich. Nährstoffe, vor allem auch Vitamine, werden nicht mehr so gut resorbiert wie in jüngeren Jahren, der Bedarf bleibt aber gleich. Das betrifft vor allem Vitamin C, D, B1, B2, B6, B12, Folsäure und Zink. Viele ältere Menschen vertragen Fett und fette Nahrungsmittel nicht mehr. Die Gesamtfett Zufuhr sollte nicht über 80 gr/tag hinausgehen. Grundsätzlich sind Vollkornprodukte zu bevorzugen, werden aber nicht immer gut vertragen. Mit Zucker und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln sollen ältere Menschen vorsichtig umgehen, denn oft besteht die Neigung zu Diabetes mellitus. Als Regel gilt, wie bei jüngeren Patienten auch: fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag. Ganz wichtig ist die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit, besonders für ältere Patienten, deren Nierenfunktion eingeschränkt ist (1,5-2 l Kalorien arme Flüssigkeit). Das ist die Theorie. Im Alltag gibt es eine Reihe von Schwierigkeiten. Das Essverhalten hängt in hohem Masse von den sozialen Gegebenheiten ab. Nur 22% der Menschen über 80 Jahre leben in Alters- und P egeheimen, der überwiegende Teil der Älteren lebt allein, oder betreut durch Angehörige, Freunde

45 Prof. Dr. Uthe Ernst-Muth oder ambulante Hilfen. Der Anteil der alleinlebenden älteren Frauen ist erheblich höher, bedingt durch die längere Lebenserwartung der Frauen und durch den Umstand, dass Frauen meistens ältere Männer heiraten, die früher sterben. Essen ist eine soziale Tätigkeit, d.h. allein schmeckt es nicht so gut. Schwierigkeiten bei der Fortbewegung und beim Tragen erschweren den Einkauf und die Zubereitung der Mahlzeiten. Gemüse zu kochen und die Zubereitung einer warmen Mahlzeit ist aufwendig. Oft ist die Rente klein und erlaubt nicht immer den Kauf hochwertiger Lebensmittel. Es gibt viele Studien, die zeigen, dass eine gute Ernährung die Grundlage von körperlicher, aber auch geistiger Fitness ist. Und trotzdem wird die Möglichkeit einer Ernährungsberatung in der Arztpraxis oder bei den Krankenkassen überwiegend genutzt für Adipositas Behandlung oder wenn schwerwiegende Krankheiten aufgetreten sind, wie Diabetes mellitus und Herzinfarkt, ganz selten präventiv. Zwar lohnt es in jedem Alter,schlechte Lebensgewohnheiten zu verändern. Gerade Ernährungsgewohnheiten jedoch sind sehr eingeschliffen für einen Mann bedeutet eine Mahlzeit mit Fleisch und Soße Lebensqualität. Aber: auch kleine Schritte können Veränderungen bringen. Grundsätzlich sollte es möglich sein, mit einer vollwertigen Ernährung den Bedarf an allen Wirkstoffen auszugleichen. Nahrungsergänzungsmittel können eine vollwertige Ernährung nicht ersetzen. Nahrungsergänzungsmittel können allerdings notwendig sein zur Osteoporoseprophylaxe (Ca, Vit. D3), manchmal Folsäure und Vit. B12. Prof. Dr. med. Uthe Ernst-Muth Werdegang: geb.: 1942 Studium Humanmedizin in Berlin und Wien Landarztpraxis im Kraichgau 1980 Übersiedlung nach Hamburg Tätigkeit in städtischen P egeheimen 25 Jahre Kassenarztpraxis (Facharzt Allgemeinmedizin, Naturheilkunde, Ernährungsmedizin, Psychosomatik) in der Innenstadt von Hamburg Seit 2009 Privatpraxis in Hamburg/Blankenese.

46 Prof. Dr. Jörg Steinmann MVZ Labor Dr. Fenner und Kollegen Bergstr Hamburg Tel.: Fax: Immunologie im Alter Das Immunsystem verändert sich mit dem Altern substanziell. Es spiegelt damit Prozesse wider, die genetisch angelegt sind und sich auf der Ebene der Einzelzellen, der Organe und schließlich des gesamten Körpers äußern. Entscheidende Alterungsprozesse, welche besonders das Immunsystem verändern, sind die Verkürzung der Telomeren, die die Zellteilung begrenzen, die Atrophie des roten Knochenmarks, die die Lymphozytenneubildung vermindert und die Thymusinvolution, die die Reifung neuer T-Lymphozyten einschränkt. Diese Prozesse führen zu einer immer geringer werdenden Anzahl neuer Lymphozyten und damit zu einem immer kleineren Repertoire, d.h. es werden immer weniger Antigene erkannt. Die Veränderungen im B-Lymphozytenrepertoire können als Oligoklonale Banden sichtbar werden. Bei den T-Lymphozyten fällt vor allem der Verlust des CD28-Moleküls auf. Die Alterung des Immunsystems verläuft beschleunigt bei chronisch entzündlichen Erkrankungen, sie lässt sich vor allem durch angemessene körperliche Aktivität verzögern. Prof. Dr. med. Jörg Steinmann Werdegang: geb.: Studium der Pharmazie in Kiel Studium der Humanmedizin in Hamburg und Kiel Assistenzarzt Immunologie Universitätsklinikum Kiel 1987 Promotion, Universität Kiel 1993 Habilitation, Ernennung zum Oberarzt des Instituts für Immunologie Universitätsklinikum Kiel 1996 Weiterbildung Klinische Chemie, Zentrallabor, Universitätsklinikum Kiel 1997 Weiterbildung Medizinische Mikrobiologie, Institut für Mikrobiologie, Universitätsklinikum Kiel 1998 Weiterbildung Innere Medizin, 2. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Kiel 1998 Ernennung zum apl. Professor für Immunologie, Universität Kiel

47 Prof. Dr. Jörg Steinmann 2000 Facharztanerkennung für Laboratoriumsmedizin 2007 Niederlassung, Mitglied der Sozietät des Labors Dr. Fenner und Kollegen, Hamburg Prof. Dr. Xaver Baur Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin Seewartenstr Hamburg Tel /501 FAX Pestizide in Containern Der weltweite Warenumschlag, der zum überwiegenden Teil mittels Containern erfolgt, hat in den letzten drei Jahrzehnten enorm zugenommen. Zum Schutz der transportierten Güter, aber auch zur Verhinderung der Verbreitung von Schädlingen, werden Container und Massenfrachter häu g begast. Die vorschriftsgemäße Deklaration unterbleibt dabei in den allermeisten Fällen, wie eigene Untersuchungen belegen. Etwa ein Fünftel der Importcontainer ist mit Begasungsmitteln belastet. Häu g kommen hohe Konzentrationen von toxischen Industriechemikalien wie Formaldehyd, Benzol, Toluol hinzu. Dies betrifft vor allem Importcontainer mit Schuhen und Textilien aus Fernost. Damit ergibt sich eine nicht unerhebliche Gesundheitsgefährdung für Personen, die mit dem Inhalt oder der Gasatmosphäre von Containern in Kontakt kommen, also vor allem von Mitarbeitern der Logistikbranche, Hafenarbeitern, Zollbeamten, Lagerarbeitern, Bediensteten des Großhandels. Aus Einzelfallbeobachtungen ist auch ein Risiko des Kunden/Verbrauchers ableitbar. Neben akuten und chronischen toxischen Wirkungen der Begasungsmittel bei Überschreitungen der Luftgrenzwerte sind bei kanzerogenen Substanzen wie Brommethan und 1,2-Dichlorethan auch in niedrigen Konzentrationen kumulative Effekte zu beachten. Es sind umfassende Maßnahmen zur Reduktion der dargestellten weltweiten

48 Prof. Dr. Xaver Baur Gesundheitsrisiken erforderlich, die von der intensivierten Aufklärung und systematischen lokalen Überwachung über eine geeignete Sekundärprävention bis hin zu internationalen Abstimmungen und Sanktionen reichen. Prof. Dr. med. Xaver Baur Werdegang: Ausbildung zum Landwirt Zweiter Bildungsweg und Studium der Humanmedizin an der Ludwig- Maximilians-Universität (LMU) München Facharzt für Arbeitsmedizin, Facharzt für Innere Medizin mit den Teilgebieten Lungen- und Bronchialheilkunde und Kardiologie, Bereichsbezeichnungen Allergologie und Umweltmedizin. Habilitationsschrift (Medizinische Fakultät der LMU) Beru icher Werdegang: bis Direktor des Berufsgenossenschaftlichen Forschungsinstituts für Arbeitsmedizin (BGFA) in Bochum seit Ordinarius für Arbeitsmedizin an der Universität Hamburg, Direktor des Zentralinstitutes für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin in Hamburg Spezialgebiete: Beratung und klinische Untersuchungen bei arbeits- und umweltbedingten Gesundheitsstörungen Prävention von Pneumokoniosen und Atemwegserkrankungen Pathophysiologie des Berufsasthmas einschließlich Allergenstruktur-forschung Standardisierung und Qualitätssicherung der Lungenfunktionsprüfung Leitlinienerstellung zur Diagnostik und Begutachtung von Berufskrankheiten Gesundheitsgefährdung durch Begasungsmittel und toxische Industriechemikalien Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung in der Schifffahrt Ethik in der Arbeitsmedizin.

49 Prof. Dr. Wolfgang Huber Internist Nephrologie Umweltmedizin Adlerstraße 1/ Heidelberg Wieblingen Klinische Erfahrungen bei Belastungen mit PCP, HCH und Pyrethroiden Entzündung ist eine charakteristische Antwort von biologischem Gewebe auf einen äußerlich oder innerlich ausgelösten Reiz mit der Funktion den Schädigungsreiz zu beseitigen oder zu reparieren. Entzündungsprozesse sind nicht nur auf bakterielle und virale Erkrankungen begrenzt, sie werden ebenfalls bei Chemikalien- und Metallbelastungen beobachtet. Chronische Erkrankungen werden durch die Progredienz des Entzündungsprozesses bestimmt. Auf molekularbiologischer Ebene stehen Leistungsminderung, Morbidität und Altern in engem Zusammenhang zum chronisch oxidativen Stress. Entzündungsprozesse chronisch degenerativer Art und Entzündungsprozesse ausgelöst durch biologische Pathogene, Chemikalien- und Metallexposition werden hinsichtlich der Parallelität in der Pathogenese neu bewertet werden müssen. Es bestehen Parallelen bei Entzündungsprozessen, bei chronisch degenerativen internistischen Prozessen und bei Entzündungsprozessen durch chlororganische Schadstoffe im Sinne vermehrter Entzündungszeichen (vermehrte In ammation) und Verminderung der Abwehrlage. Die klinischen Erfahrungen und diagnostischen Möglichkeiten bei Belastungen mit PCP, HCH und Pyrethroiden werden aufgezeigt. Prof. Dr. med. Wolfgang Huber Werdegang: geb.:1940 Universität Heidelberg, : I. Medizinische Klinik des Klinikums Mannheim der Universität Heidelberg (Assistenzarzt und Wissenschaftlicher Assistent) 1974: Facharzt für Innere Medizin 1976: Venia Legendi für das Fach Innere Medizin : Abteilung Nephrologie/Hämodialyse, Rehabilitationsklinik Heidelberg-Wieblingen, Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg (Leitender Arzt) 1979: Teilgebietsbezeichnung Nephrologie 1986: Professor (Prof. Dr. med. apl.) Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg

50 Prof. Dr. Wolfgang Huber : Fachgutachter im Holzschutzmittelprozess Frankfurt 1995: Zusatzbezeichnung Umweltmedizin Vorstandsmitglied des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner (dbu) 1998: Privatpraxis für Umweltmedizin Spezialgebiete: Pestizide, Lösungsmittel, chlororganische Kohlenwasserstoffe, Fungizide, Nierenerkrankungen durch Schadstoffbelastung, MCS, CFS Angela von Beesten Ärztin Auf der Worth Vahlde Tel.: Fax: Gentechnisch veränderte P anzen und Pestizide: Medizinische Relevanz für den Menschen In den USA begann erstmals 1995 der kommerzielle Anbau von gentechnisch veränderten (gv) P anzen. Inzwischen werden in 22 Ländern der Welt vorwiegend vier gv P anzenarten auf etwa 125 Millionen Hektar angebaut: Soja (53%), Mais (30%), Baumwolle (12%) und Raps (5%). Hauptanbauländer sind die USA mit 62,5 Mill. Hektar gefolgt von Argentinien mit 21,0 Mill. Hektar und Brasilien mit 15,8 Mill. Hektar. Die bisher vermarkteten gv P anzen sind überwiegend Nahrungs- und Futterp anzen. Dennoch werden sie zu nahezu hundert Prozent mit folgenden Eigenschaften ausgestattet: 1. Herbizidresistenz (HR) Durch gentechnisch eingefügte Resistenzgene aus Bakterien werden die P anzen unemp ndlich gegen ein nicht selektives Totalherbizid. Das heißt, dass sie im Gegensatz zu allen anderen P anzen nicht eingehen, wenn sie mit dem Gift besprüht werden. Hauptsächlich kommt dabei Glyphosat (Handelsname Roundup) zum Einsatz, das von Monsanto 1974 auf den Markt gebracht wurde. Dieses Breitbandherbizid gelangt über die Blätter in die P anze und hemmt dort das Enzym EPSP-Synthetase. Dieses Enzym spielt im Stoffwechsel der meisten P anzen

51 Angela von Beesten eine wichtige Rolle für die Herstellung lebenswichtiger Aminosäuren. Wenn die P anze Glyphosat aufgenommen hat, stellt sie das Wachstum ein und stirbt ab. Die gentechnisch eingefügten Resistenzgene hingegen sind unemp ndlich gegen Glyphosat und sorgen somit dafür, dass die P anzen die Behandlung mit dem Totalherbizid überstehen. Neben Glyphosat wurden auch HR-P anzen entwickelt, die das Totalherbizid Glufosinat tolerieren, das von Bayer entwickelt wurde und unter den Handelsnamen Liberty Link und Basta vermarktet wird. 63 Prozent der kommerziell angebauten gv P anzen enthalten die Herbizidresistenz. 2. Insektengiftigkeit Diese Eigenschaft wird in P anzen erzeugt, indem man ihnen ein Bakteriengen eines Bodenbakteriums (Bazillus thuringiensis) einp anzt das bewirkt, dass die P anze nach dem Eingriff in jeder ihrer Zellen ein Toxin (Bt Toxin) produziert, das dem Gift des Bodenbakteriums ähnlich ist. Von diesem Toxin sterben Fraßinsekten wie z.b. der Maiszünsler aber auch Nichtzielorganismen, wenn sie an der P anze fressen. Um der Entwicklung von resistenten Insekten entgegenzuwirken, werden auch gv P anzen geschaffen, die mehr als ein Bt-Gen besitzen. Insektengiftigkeit wird vorwiegend bei Mais und Baumwolle eingesetzt. 15 Prozent der kommerziell angebauten gv P anzen sind mit Insektengiftigkeit (Bt- Toxin) ausgestattet. 3. Kombinierte Resistenzen Der US-Chemieriese Dow Chemical will zusammen mit Monsanto neue gv- Maissorten auf den Markt bringen, die acht verschiedene Resistenzen gegen diverse Pestizide enthalten. Kombinierte Resistenzen (HR/Bt) sind bei 22 Prozent der kommerziell angebauten P anzen angelegt. Die vier größten, weltweit tätigen Agrochemiekonzerne DuPont, Syngenta, Monsanto und Bayer bestimmen heute weitgehend Forschung, Entwicklung und Vermarktung transgener P anzen, nennen mehr als die Hälfte der Patente auf transgene P anzen ihr Eigentum und sind für 56% der Forschung und Entwicklung im Bereich der Agrogentechnik verantwortlich (1). Sie machen mit ihren Gentechnikkreationen ein doppeltes Geschäft, denn sie verdienen an dem von nun an unzertrennlichen Paar: dem Totalherbizid und dem gentechnisch darauf zugeschnittenen Saatgut. Die Ernährung mit einem Cocktail aus gentechnisch veränderten Nahrungsp anzen und Pestiziden birgt neue gesundheitliche Risiken, die bisher nicht getestet wurden. Die kommerziell vermarkteten Produkte aus dem Gentechniklabor werden nach wie vor als vollkommen unschädlich angepriesen. Bei der Risikobetrachtung von gv P anzen wurden die Wirkungen der in ihnen enthaltenen und mit ihnen angewendeten Pestizide strä ich außer acht gelassen. Pestizide sind chemische Gifte, die in Landwirtschaft und Gartenbau eingesetzt werden, um unerwünschte

52 Angela von Beesten Wildkräuter, Pilze und Fraßinsekten an Kulturp anzen zu töten. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass die zunächst als segensreich angekündigten Pestizide ihre toxischen Wirkungen nicht nur an den Zielorganismen entfalteten. Schädigungen am Erbgut, an Nerven-, Hormon- und Immunsystem, Unfruchtbarkeit und Krebserkrankungen waren und sind die tragischen Folgen der Anwendung von Dioxin, PCB, Lindan usw.. Erst vor wenigen Monaten wurde die durch das inzwischen verbotene Paraquat ausgelöste Alzheimer-Erkrankung eines Landwirts in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt. Inzwischen mehren sich Hinweise darauf, dass auch die mit den gv P anzen angewendeten Herbizide die Gesundheit gefährden. Glyphosat wird von Argentinischen Umweltorganisationen seit mindestens fünf Jahren dafür verantwortlich gemacht, dass immer mehr Menschen, die in der Nähe von genmanipulierten Sojafeldern leben, an Krebs, Missbildungen, Nierenschäden sowie an Haut- und Atemwegserkrankungen leiden. Eine bislang nicht veröffentliche Studie der Universität von Buenos Aires und des Nationalrates für Forschung in Naturwissenschaft und Technik (CONICET) kam in diesem Jahr zu dem Ergebnis, dass Glyphosat bei Embryonen von Amphibien zu Missbildungen führt. Die Forscher gehen davon aus, dass die Ergebnisse auch auf Menschen übertragbar sind (2). Eine aktuelle französische Studie der Universität Caen zeigt, dass Rückstände des Glyphosat-Herbizids Roundup, die bei den meisten auf dem Markt be ndlichen Gentech-Lebens- und Futtermitteln nachweisbar sind, auf menschliche Zellen schädlich und sogar tödlich wirken können selbst bei sehr niedrigen Mengen (3). Das Totalherbizid Glufosinat, das von BAYER unter den Namen BASTA und LIBERTY vertrieben wird, gehört zur Gruppe der 22 Pestizide, die nach der neuen EU-Pestizidgesetzgebung vom Markt genommen werden sollen. Die Verordnung des Europaparlaments sieht vor, dass krebserregende, erbgutschädigende und fortp anzungsgefährdende Substanzen keine neue Zulassung erhalten dürfen. Der Wirkstoff Glufosinat ist als reproduktionstoxisch klassi ziert und verursacht Missbildungen bei Föten. Studien zeigen, dass Glufosinat auch die Entwicklung des menschlichen Gehirns beeinträchtigen und Verhaltensstörungen hervorrufen kann. Schwedische Gesundheitsbehörden hatten schon 2006 ein Verbot der Substanz gefordert. Dem Verbot des Wirkstoffs Glufosinat muss die Konsequenz eines Zulassungsstopps für gv P anzen mit Glufosinat-Resistenz folgen. Diese sollte auch von Ärzteorganisationen konsequent eingefordert werden. Der französische Forscher G.E. Seralini fordert, zur Bewertung herbizidresistenter P anzen diese genau so wie Pestizide nach der Pestizidrichtlinie CEE/91/ 414 zu beurteilen (4). Demnach müsste ein neues Pestizid zur Prüfung der subchronischen Toxizität drei Monate an drei verschiedene Spezies verfüttert

53 Angela von Beesten werden in der Regel an Ratten, Mäuse und Hunde. Chronische Toxizitätsstudien, Kanzerogenitätsstudien über 24 Monate, Reproduktionstoxische Studien über mindestens zwei Generationen sowie Neurotoxische Untersuchungen müssten durchgeführt werden. Laut Seralini gibt es absolut keinen wissenschaftlichen Grund, diese Experimente nicht auch auf die aktuellen GV-P anzen zu übertragen. Bei fehlenden Toxizitätstests erscheint es unverantwortlich, Menschen und Tiere zukünftig lebenslang mit gv P anzen mit Herbizidtoleranz ernähren zu wollen, wenn noch nicht einmal dreimonatige Toxizitätstests durchgeführt werden müssen. Angela von Beesten: Werdegang: geb.: 1950 Beru icher Werdegang: 1971 Abschluß Kinderkrankenschwester, danach Berufstätigkeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilung der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster Abschluß Fachhochschulstudium Sozialpädagogik (grad.) in Münster (Westf.), danach Berufstätigkeit in der öffentlichen Jugendhilfe, Drogen- und Suchtberatung in Münster und Reken (Westf.). Studium der Humanmedizin an der Westf. Wilhelmsuniversität Münster und der Universität Hamburg 1987 ärztliche Approbation, danach Assistenzarztzeit. Seit 1990 als Ärztin in eigener Praxis mit Schwerpunkt Homöopathie, Naturheilverfahren und Psychotherapie tätig. Spezialgebiete: 2001 Mitbegründerin und Sprecherin der Bürgerinitiative Gemeinsam gegen Grüne Gentechnik (Helvesiek) im Zusammenhang mit einem Freisetzungsversuch mit gentechnisch verändertem Mais der Firma Monsanto Delegierte der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) beim Diskurs Grüne Gentechnik der Bundesregierung Initiatorin und Mitbegründerin des Umwelt- und Kulturvereins Sambucus e.v., 1. Vorsitzende Initiatorin und Mitbegründerin des Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen Bremen Hamburg, Bündnissprecherin bis Seit 2003 Leiterin des AK Gentechnik im Ökologischen Ärztebund 2004 bis 2009 gleichberechtigte Vorsitzende des Ökologischen Ärztebundes. Verfasserin diverser Artikel zum Thema Agro-Gentechnik und Buch Den Schatz bewahren Plädoyer für die gentechnikfreie Landwirtschaft (2005, Hrsg. Sambucus e.v.).

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56 RA Wilhelm Krahn-Zembol Lüneburger Str Wendisch Evern Tel.: Fax: Rechtsberatung in der Umweltmedizin Auch wenn ich in meinem anwaltlichen Spezialbereich, in dem ich tagtäglich mit umweltmedizinischen Streitfragen befasst bin, erfreulicherweise feststellen kann, dass ich in sehr vielen rechtlichen Verfahren für meine Mandanten im Ergebnis erfolgreich bin, bleibt insgesamt aber zur Rechtslage im Bereich der Umweltmedizin grundsätzlich festzustellen, dass wir das tatsächliche Ausmaß Gesundheitsschädigungen durch Umweltveränderungen und -zerstörung durch den Menschen bis heute rechtlich nicht ansatzweise ausreichend rechtlich aufgearbeitet haben. Zur grundsätzlichen Dimension dieser Herausforderung: In den letzten 100 Jahren hat der Mensch die Erde mehr verändert als in 1 Million Jahren zuvor. Das Ausmaß selbst verursachter globaler und lokaler Umweltzerstörungen, Schadstoff- und Strahlenbelastungen hat weltweit Auswirkungen für alle Menschen. Statistisch wird zwar eingeräumt, dass z. B. mehrere Tausend Menschen pro Jahr in Nordrhein-Westfalen vorzeitig an umweltbedingten Krebserkrankungen (Luftbelastungen) sterben. Konkrete Anerkennungen von Schädigungswirkungen in Einzelfällen gibt es rechtlich aber nicht. Über 50 Millionen Stoffe haben wir inzwischen in unserer Umwelt festgestellt Chemikalien werden weltweit davon industriell verarbeitet. Im Berufskrankheitenrecht in Deutschland sind dagegen bisher lediglich 68 Listenberufskrankheiten rechtlich anerkannt. Und die of zielle Umweltmedizin vertritt bis heute die Auffassung, dass es keinerlei Umwelterkrankungen in der Bevölkerung gibt! Ein zentraler Rechtsbegriff für die rechtliche Anerkennung umweltbedingter Schädigungen ist, ob diese als wissenschaftlich allgemein anerkannt eingeordnet werden. Mit dem Begriff wissenschaftlich allgemein anerkannt werden umweltmedizinische Diagnosen, die auf dem neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisstand beruhen, oft rechtlich nicht anerkannt, oft auch, weil das Ergebnis nicht gewollt ist. Unser derzeitiges Recht hinkt insofern den tatsächlichen (Schädigungs-) Abläufen eklatant hinterher. Zusätzliche Gründe dafür sind zahlreiche rechtlich ungelöste Problemstellungen: die Vielzahl der Schädigungsabläufe, lange Latenzzeiten, fehlende Wahrnehmung und Dokumentation der Vielzahl der Expositionen, fehlender Nachweis konkreter Schädiger, häu g rechtlich nicht nachweisbare Kausalität etc.

57 RA Wilhelm Krahn-Zembol Zahlreiche Grenzwerte schützen in der Regel zwar vor akuten Schädigungswirkungen, die unmittelbar nach Exposition eintreten und deshalb relativ einfach zugeordnet werden können, oder auch vor Erkrankungen, die bereits wissenschaftlich abschließend in ihrer Ätiologie erforscht und statistisch signi kant (z. B. durch randomisierte Studien) nachgewiesen sind oder durch epidemiologische Daten belegt sind. Chronische Schädigungen, erst recht durch Zusammenwirken verschiedenster Belastungen werden jedoch weitgehend nicht erfasst. Rechtlich erfolgt zudem oft durch die Gerichte nicht einmal eine konkrete Überprüfung der streitgegenständlichen Grenzwertregelungen durch neutrale Beweisaufnahme. Vielfach werden weitergehende Gefährdungen auch unterhalb of zieller Grenzwerte z.b. des Bundesverordnungsgebers pauschal von Gerichten für lediglich hypothetisch und damit rechtlich unbeachtlich erklärt. Dass in der Wissenschaft und Medizin kontroverse Auffassungen zu Einzelthemen vertreten werden, gehört typischerweise zur Entwicklung wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns. Im Bereich der Umweltmedizin stoßen wir auf das Kuriosum, dass zwei vollkommen gegensätzliche Richtungen bestehen: Einerseits die of zielle Umweltmedizin, die Umwelterkrankungen weitgehend für ausgeschlossen erachtet, andererseits die praktische, kurative Umweltmedizin, die mit sehr viel weiterreichenden Schädigungswirkungen bei einer Vielzahl von Menschen in der täglichen ärztlichen Praxis konfrontiert ist. Of ziell werden in unserer Rechtsordnung in Deutschland besonders emp ndliche Personengruppen, zu denen auch umwelterkrankte Menschen gehören (z. B. MCS- Kranke), rechtlich nicht geschützt. Obwohl z.b. die Multiple Chemikaliensensitivität (MCS) von der Weltgesundheitsorganisation als physisches und nicht psychisches Krankheitsgeschehen klassi ziert wurde (T78.4 im ICD-10-GM) und diese Diagnosen-Klassi kation u.a. nach dem Sozialgesetzbuch V (Krankenversicherun gsrecht) in der Bundesrepublik Deutschland rechtlich verbindlich ist, wird diese Diagnosen-Klassi kation von öffentlich-rechtlichen Körperschaften (wie z. B. der Deutschen Rentenversicherung Bund) und vielen Gutachtern und auch Gerichten nicht berücksichtigt. Im Berufskrankheitenrecht werden MCS-Erkrankungen bis heute nicht anerkannt. Die Anerkennung dieses Krankheitsbildes würde den bisherigen, inzwischen veralteten Rahmen des Berufskrankheitenrechts (ein Stoff - eine Wirkung, Monokausalität) sprengen, obwohl wissenschaftlich längst belegt ist, dass gerade durch hohe Arbeitsplatzkonzentrationen eine generalisierte, nichtspezi sche Sensitivität gegenüber unterschiedlichsten Chemikalien entstehen kann. Generell wird das Ausmaß der tatsächlichen Schädigungswirkungen auch rechtlich nicht ansatzweise adäquat erfasst. In der Arbeits- und Umweltmedizin besteht of ziell eine vollkommen irreführende Datenlage. Wie zahlreiche Beru fskrankheitenverfahren selbst für Schwerstgeschädigte zeigen, werden aufgrund

58 RA Wilhelm Krahn-Zembol unterschiedlichster arbeits- und umweltmedizinischer Missstände, ebenso aber auch z. T. unzumutbar hoher rechtlicher Beweisanforderungen zahlreiche beru ich bedingte Schädigungen nicht anerkannt. Vorsichtig formuliert ist festzustellen, dass entgegen der allgemeinen Vorstellung, dass jede beru ich bedingte Erkrankung grundsätzlich zu entschädigen ist, umgekehrt rechtlich letztlich lediglich ein sehr geringer Teil der beru ich bedingten Schädigungen auch rechtlich anerkannt wird! Vor diesem Hintergrund, dass bereits von dieser Arbeitsmedizin beru ich bedingte Schädigungen weitgehend nicht anerkannt werden, ergibt sich folgerichtig aus dieser Sicht, dass dann erst recht keine entsprechenden Gefährdungen bzw. Gesundheitsschädigungen bei der Allgemeinbevölkerung eintreten können. Folgerichtig geht die arbeitsmedizinisch geprägte Umweltmedizin, die leider auch nach wie vor of ziell rechtlich als maßgeblich erachtet wird, davon aus, dass es dann erst recht in der Bevölkerung (fast) keine Umwelterkrankungen gibt. Vollkommen anders stellt sich das Bild aus der Sicht der kurativ orientierten Umweltmedizin dar, die sowohl empirisch als auch wissenschaftlich begründet zahlreiche Schädigungsabläufe bei Umwelterkrankten feststellen und belegen kann. Wie in der Allgemeinmedizin kommt der Labordiagnostik auch aus umweltmedizinischer Sicht (im Sinne der kurativen Umweltmedizin) ein hoher Stellenwert zur Objektivierung des jeweils vorliegenden umweltmedizinischen Krankheitsbildes zu. Zwar ist festzustellen, dass vielfach einzelne Laborparameter für sich allein nicht ausreichen, um ein Krankheitsbild zu objektivieren, dass aber selbstverständlich bei der Diagnosestellung auch Laborparameter je nach Sachlage eine wesentlich mitentscheidende Rolle zur Objektivierung eines Krankheitsbildes spielen können. Die rechtliche Anerkennung von umweltbedingten Schädigungen setzt nach der deutschen Rechtslage einerseits voraus, dass der entsprechende Schädigungsablauf abstrakt-wissenschaftlich nachgewiesen und belegt ist, zum anderen, dass ein entsprechender Schädigungszusammenhang im konkreten Fall bewiesen werden kann. Damit bleibt mangels angeblich fehlender wissenschaftlicher Anerkennung entsprechender (genereller) Schädigungsabläufe dann die große Vielzahl tatsächlicher (konkreter) Schädigungen in Deutschland rechtlich sanktionslos, zu Lasten der jeweils Geschädigten und letztlich aber auch zu Lasten der Gesamtbevölkerung, welche selbst aus den schon eingetretenen Schädigungen auf diese Art und Weise nicht lernen kann. Im Bereich der Umweltmedizin erleben wir das vielleicht vergleichbare Kuriosum, wie wir es in der Klimaforschung erlebt haben. Auch dort gab es einen großen Teil von Klimaforschern, die lange Zeit bemüht waren zu belegen, dass es keine (menschengemachten) Klimaveränderungen (erst recht nicht erheblichen

59 RA Wilhelm Krahn-Zembol Ausmaßes) gibt. Heute wissen wir, dass es heftige Klimaveränderungen dieser Art gibt und dass diese eine große Herausforderung für die ganze Menschheit darstellen. Auch die Umweltmedizin konfrontiert uns zunächst zwar mit unangenehmen Ergebnissen. Diese jedoch zu ignorieren, bedeutet, weiteres Leiden und gesundheitliche Schädigungen für eine Vielzahl von Menschen in der Zukunft weiterhin in Kauf zu nehmen und die notwendigen Schritte zur Änderung dieser Abläufe zu unterlassen. Grundsätzlich werden wir uns deshalb die Frage stellen müssen, ob wir weiterhin wissenschafts- und rechtsdogmatischen Maßstäben den Vorrang einräumen wollen und damit zu wirklichkeitsfremden Ergebnissen gelangen, oder ob sich aufgrund der jetzt schon nachweisbaren Schädigungswirkungen durch Umweltschadstoffe etc. nicht vielmehr die Notwendigkeit ergibt, sowohl medizinisch-wissenschaftlich als auch rechtlich adäquatere Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit zu nden. Darin liegt dann auch die Chance, wenigstens zukünftig vielfältiges weiteres Leiden zu verhindern und statt zu einer immer weiteren Verdrängung und damit Eskalation der Probleme zu ihrer Lösung (!) zu nden. RA Wilhelm Krahn-Zembol Werdegang: geb.: 1955 Schulausbildung: 1973 Abitur Beru iche Ausbildung: Banklehre bei einer alten hanseatischen Großbank /81 Jurastudium in Hamburg, längere Auslandspraktika in Banken in London und Paris Referendariat, davon über ein Jahr beim Umweltbundesamt in Berlin Beru icher Werdegang: Forschungstätigkeit sowie diverse Tätigkeiten, u.a. als Jurist in einem großen deutschen Umweltverband ab 1992 bis heute selbständig als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei Spezialgebiete: ausschließlich tätig bei umweltrechtlichen, umweltmedizinischen und toxikologischen Problemstellungen, bundesweite Tätigkeit, einschließlich Bundesverfassungsgericht und Europäischer Gerichtshof. Zu meinen Mandanten gehören privat Betroffene, Geschädigte und Umwelterkrankte ebenso wie z. B. Städte, Gemeinden oder gemeinnützige Organisationen, ebenso Ärzte in Verfahren, welche die Umweltmedizin betreffen.

60 Dr. Anke Bauer Fachkliniken Nordfriesland ggmbh Krankenhausweg Bredstedt dr-anke-bauer@web.de Schweregrad und Versorgung Umweltmedizinischer Krankheiten Die Versorgung von Patienten mit chronischen Erkrankungen erlebt zur Zeit ein erhebliches Interesse in Forschung und Politik. Zu der medizinischen Versorgung von Patienten mit chronischen umweltmedizinischen Störungsbildern liegen bisher keine Daten aus Deutschland oder anderen Ländern vor. Jedoch sind in allen bekannten Untersuchungen Patienten mit chronischen umweltmedizinischen Störungen (P UM ) im Vergleich mit Bevölkerungsstichproben gesundheitlichfunktionell deutlich beeinträchtigt: Die gesundheitsbezogene Lebensqualität von P UM liegt im SF-36 (Fragebogen zum Gesundheitszustand) im Bereich von Patienten mit chronischen Magen-Darm-Erkrankungen bzw. Herzinsuf zienz/herzschwäche und in einigen Bereichen sogar darunter (Eis et al. 2003). Die gesundheitsbezogene Lebensqualität von P UM ist im NHP (Nottingham Health Pro le) insbesondere in den Bereichen Energie und Schmerzen erheblich beeinträchtigt und schlechter als bei stationären Patienten der Psychosomatik oder bei Diabeteskranken (Schwarz et al. 2006). Spezi sche Symptome (SL-SUM des Neurotox-Fragebogens) treten bei den P UM signi kant häu ger und schwerer auf als in der Bevölkerung oder bei psychosomatischen Patienten (Schwarz et al. 2006). Der mittlere Leidensdruck der P UM nach dem SCL-90-R (Symptom-Check-List-90- Revised) entspricht in allen Skalen annähernd denen von lösemittelexponierten Arbeitern mit Lösemittelsyndrom vom Typ 2a, die schon vielfach beschrieben wurden (Baker et al., 1990, Karlsson et al. 2000, Eis et al. 2003). P UM mit einer komorbiden Diagnose aus dem Abschnitt F des ICD-10 (z.b. Anpassungsstörungen, Depressionen, Angststörungen) sind in allen Bereichen besonders schwer betroffen (Schwarz et al. 2006). Die hier präsentierten Ergebnisse zur Versorgungslage von P UM am Beispiel von MCS (Multiple Chemical Sensitivity) entstammen einer eigenen aktuellen online- Pilotstudie (Bauer et al. 2009) mit 25 MCS-Patienten (P MCS ) einer Selbsthilfegruppe aus dem Postleitzahlbereich 2. Ergebnisse: Im Mittel vergingen 12,8 Jahre bis zur Diagnosestellung der MCS. Vor der umweltmedizinischen Erstdiagnose gaben die Betroffenen im Durchschnitt 74,8 Arztbesuche und 2,2 Klinikaufenthalte zur Klärung ihrer Beschwerden an. Erstmalig eine umweltmedizinische Diagnose erhielten die P im wesentlichen von MCS niedergelassenen Umweltmedizinern (52%), Ärzten in einer Klinik mit Abteilung

61 Dr. Anke Bauer für Umweltmedizin (36%) sowie Hausärzten/ Allgemeinmedizinern (12%) Die aktuelle Betreuung wird im wesentlichen von Hausärzten/ Allgemeinmedizinern (44%) geleistet. Nur 40% bzw. 32% der P sind aktuell von niedergelassenen MCS Umweltmedizinern bzw. Ärzten in einer Klinik mit Abteilung für Umweltmedizin betreut. Es sind lange Wartezeiten auf Termine sowie weite Entfernungen, die die Betroffenen auf dem Weg zu umweltmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten zurücklegen, auffällig. Müssen die Patienten mit sonstigen behandlungsbedürftigen Erkrankungen andere Ärzte oder Krankenhäuser aufsuchen, treffen sie auf erhebliche Barrieren. Das Verständnis des dortigen medizinischen Personals für die Intoleranzreaktionen der Betroffenen insbesondere gegenüber Medikamenten und Duftstoffen und zum Teil gegenüber Nahrungsmitteln erscheint gering. Dieses deutet auf eine erhebliche Ausbildungslücke hin. Die Zufriedenheit mit der medizinischen Versorgung allgemein, war bei den P MCS gering und liegt auf einer Skala von 0-10 nur bei d=2,6, wobei 60% Werte zwischen 0-3 (geringe Zufriedenheit), 24% Werte zwischen 4-6 (mittlere Zufriedenheit) und 8% Werte zwischen 7-10 angaben (hohe Zufriedenheit). Fazit: Zusammengefasst ergibt sich das Bild einer erheblichen medizinischen und umweltmedizinischen Unterversorgung der P MCS. Die Zeiten bis zur Diagnose sind so lang, dass bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnose mit einer erheblichen Chroni zierung zu rechnen ist, welche den therapeutischen Erfolg negativ beein usst und seelische Beeinträchtigungen verursacht. Ist eine umweltmedizinische Diagnose gestellt, so kann aufgrund langer Wartezeiten auf Termine und langer Anfahrtswege kaum eine durchgängige umweltmedizinische Versorgung erfolgen, die dem Anspruch eines Patientenmanagements wie es bei anderen chronischen Erkrankungen üblich ist, auch nur annähernd gerecht wird. Die Umsetzung der oft umfassenden umweltmedizinischen Therapievorschläge ist für die Betroffenen entsprechend schwierig. Falls die Betroffenen eine sonstige medizinische Behandlung in Anspruch nehmen müssen, treffen sie auf Unkenntnis und Unverständnis. Die Zufriedenheit der Betroffenen mit ihrer medizinischen Versorgung ist überwiegend und begründet gering. Dr. rer. nat. Anke Bauer Werdegang: Nach dem Studium der Ökotrophologie hat Dr. rer.nat. Anke Bauer an dem Institut für Umwelttoxikologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachkliniken Nordfriesland betreut sie seit dem Jahr 2001 dort angesiedelte Forschungsprojekte (Publikationsliste:

62 Dr. Anke Bauer Die Fachkliniken Nordfriesland gehören zu den wenigen Einrichtungen in Deutschland, die stationäre, ambulante und rehabilitative Therapien für umweltmedizinische Patienten anbieten. Dr. Kurt E. Müller Dermatologie, Berufsdermatologie, Umweltmedizin Leutenhofen Waltenhofen/Allgäu T: F: Katecholamine bei umweltmedizinischen Patienten: Diagnostik und Therapie Die Katecholamine bestehen aus dehydriertem Benzol (Katechol-) und einer Aminogruppe. Zu ihnen gehören die Monoamine Dopamin (DA), Noradrenalin (NA) und Adrenalin (A). Das Indolamin Serotonin und das Imidazolderivat Histamin sind ebenfalls Monoamine, allerdings keine Katecholamine. Deren Biosynthese erfolgt aus L-Phenylalanin, das mit der Nahrung aufgenommen wird. In Anwesenheit von Phenylalaninhydroxylase und unter Verbrauch von Tetrabiopterin, Folsäure und Sauerstoff, wird es zu L-Tyrosin metabolisiert. Tyrosinhydroxylase steuert mit Calciumcitrat die Bildung von Dihydroxyphenylalanin (L-DOPA), das durch DOPA-Decarboxylase und Vitamin B6 als Kofaktor in 3,4-Dihydroxyphenyle thanolamin (DA) unter Freisetzung von CO2 umgewandelt wird. Die daraus folgende Metabolisierung von NA wird durch das Enzym Dopamin-Monooxidase in Anwesenheit von oxidiertem Vitamin C unter Abspaltung von Wasser geregelt. In dem letzten Schritt der Reaktionskette katalysiert Phenylethanolamin-N- Methyltransferase Adrenalin, wobei energiereiches S-Adenosylmethionin (SAMe) und die Vitamine B6, B12 und Folsäure benötigt werden. Bei der Reaktion wird S- Adenosylhomozystein freigesetzt. Für die Katabolisierung der Katecholamine wird das Enzym Catecholamin-O-Methyltransferase (COMT) benötigt, das L-DOPA zu Vanillinmilchsäure, DA zu Homovanillinsäure und NA und A zu Vanillinmandelsäure durch Interaktion mit Monoaminoxidasen (MAO) metabolisiert. Homozygote (Met/Met) oder heterozygote (Val/Met) Polymorphismen von COMT mindern die Aktivität des Enzyms gegenüber der Val/Val Konstellation, so dass hierdurch eine verstärkte und verlängerte Wirkung der Katecholamine bei gleichzeitig erhöhter Persistenz von intermediär auftretenden Aldehyden resultiert. Das Enzym regelt neben der Methylierung der Katecholaminen

63 Dr. Kurt E. Müller auch die von Xenobiotika (u.a. Heterozyklen, xenobiotische Phenole, Dihydroxyphenylderivate) und ist auch an der Metabolisierung von Dioxinen und Furanen beteiligt. Medikamente werden abgebaut, aber auch in ihren aktiven Metaboliten umgewandelt. Bei Frauen entstehen durch COMT-De zit in erhöhtem Umfang Katecholöstrogene, die die Wirkung der Katecholamine verstärken. Gemeinsam sind sie immunsuppressiv und erhöhen das Risiko chroni zierter Infekte insbesondere mit intrazellulären Erregern bei beiden Geschlechtern. Bei Frauen mit verlangsamter Metabolisierung treten Gebärmutterhals- und Mamma- Carcinome gehäuft auf. Die erhöhte Präsenz von Katecholaminen steigert in der Regel das geistige und körperliche Leistungsvermögen einschließlich der sportlichen Leistungsfähigkeit. Es erhöht langfristig allerdings auch das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen wie Hypertonie, koronare Herzkrankheit oder apoplektischer Insulte oder Hirninfarkte. Der Nachweis der verlangsamten Katabolisierung der Katecholamine gelingt durch humangenetische Untersuchung der Enzymaktivität von COMT. Bei guter Kenntnis des Phänotyps ist die Übereinstimmung von humangenetischer Analyse und klinischer Einschätzung hoch. Es wurde eine positive Korrelation von ~ 90% erreicht. Damit ist die umweltmedizinische Diagnostik wesentlich exakter, als die anderer Disziplinen, für die der Sachverhalt ebenfalls von Bedeutung ist. Die Bestimmung der Neurotransmitter im Urin und des Cortisols im Speichel ergänzt das diagnostische Pro l insbesondere in Bezug auf die zu treffenden Therapiemaßnahmen sinnvoll. Es ergeben sich verschiedene Konstellationen, die unterschiedlich therapeutische Strategien erforderlich machen: erhöhte Katecholaminspiegel mit oder ohne Reduktion von Serotonin und/ oder Cortisol Verminderung von NA und A bei erhöhtem bis deutlich erhöhtem DA mit und ohne Absenkung von Serotonin und/oder Cortisol Reduktion aller Katecholamine mit oder ohne Minderung von Serotonin und/ oder Cortisol Für die physiologische Therapie sind folgende Substanzen erforderlich: L-Phenylalanin, L-DOPA, Tyrosin, SAMe, 5-Hydroxytryptophan (5-HTP), L-Tryptophan, N-Acetyl-cystein (NAC), die Vitamine B3, B5, B6, B12, C, Tocopherole, Folsäure, Calcium, Magnesium, Mangan, Selen, Zink. Die durch Umweltein üsse und/oder iatrogen verursachte erhöhte Beanspruchung der Metabolisierung durch Methylierung muss vor der Therapie geregelt und ggf. abgestellt werden. Dr. med. Kurt E. Müller Werdegang: geb.: 1947

64 Dr. Kurt E. Müller Studium der Medizin an den Universitäten Köln und Würzburg. Promotion über die metabolischen Effekte von Betablockern. Internistische Weiterbildung mit dem Schwerpunkt Onkologie ab 1977 Weiterbildung zum Facharzt für Dermatologie an der Universität Ulm. Seit 1981 als Dermatologe in eigener Praxis tätig. Tätigkeitsschwerpunkte: Allergologie, Umweltmedizin, Berufsdermatologie und Präventive Medizin. Dozent für Umweltmedizin im Masterstudiengang Präventionsmedzin an der Dresden Inernational University (DIU). Spezialgebiete: Sachverständiger in nationalen und internationalen Kommissionen. Zahlreiche wissenschaftliche und berufspolitische Publikationen, Buchbeiträge, zahlreiche Vorträge. Wissenschaftlicher Beirat in Fachzeitschriften und bei wissenschaftlichen Studien. Gründungsmitglied des Deutschen Berufsverbands der Umweltmediziner (dbu) und dessen Vorsitzender von 1996 bis Dr. Richard Straube Facharzt für Innere Medizin Facharzt für Nephrologie INUS Medical Center Dr.-Adam-Voll-Str Furth im Wald Tel.: richard.straube@inus.de Therapeutische Apherese Eine Reihe neuer bzw. längst bekannter Stoffwechselerkrankungen sind nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft der Therapeutischen Apherese als pathobiochemisch einzig begründbarer Therapieweg in Bezug auf Vermeidung von schwerwiegenden Folgezuständen (z.b. Nierenversagen, Schlaganfall) zugänglich. Dies umso mehr, weil gezeigt werden konnte, dass die Pharmakologie/ Pharmazeutische Industrie keine begründbaren und wirksamen Konzepte entwickeln konnte. Lipoprotein(a): Das Partikel wurde 1963 (Berg-Schweden)schon entdeckt. Wie kein anderes Partikel unterliegt es einem ausgeprägten Polymorphismus, der die Aggressivität hinsichtlich der Progression und des Zeitpunktes. Die Genetik folgt strikt dem Mendelschen Erbgang; insgesamt sind zur Kon guration 11 verschiedene Allelen identi ziert. Biochemisch ist Lp(a) mit dem Plasminogen einem Gerinnungsprotein strukturell verwandt und unterscheidet sich nur durch

65 Dr. Richard Straube die Anzahl von tertiären ausgebildeten Kringeln (sog. Kurz- und Langkringel). Vom Genlocus liegt es in unmittelbarer Nachbarschaft des Genortes für die Fibrinogensynthese. In vivo bildet Lp(a) mit Fibrinogen einen Gerinnungskomplex der bei arteriosklerotischer Wand zu einem unmittelbaren Verschluss des Gefäßes führen kann. Bei essentieller Hypertonie ist die Messung von Lp(a) Stand der Dinge. In Studien ist bewiesen worden, dass ausschließlich die Therapeutische Apherese das Teilchen effektiv reduzieren kann und in Studien ist der lebensrettende Effekt mittlerweile gezeigt worden (Klasse 1b evidenzbasiert). Die Behandlung ist seit Juni 2008 vor dem Gemeinsamen Bundesausschuss als Kassenp ichtige Leistung zugelassen worden. Morbus Refsum: Eine recht wenig diagnostizierte genetische Erkrankung (Sigvard Refsum 1946 entdeckt), die meist unter den Bildern Nierenversagen, Schlaganfall und unklare Neuropathie und mehr oder wenig frühe Erblindung abläuft. Bekannt sind heute autosomal homozygote und autosomal heterozygote Erbgänge. Homozygote Erbanlagen beginnen in der frühen Kindheit mit progressiver Erblindung und schwerer Polyneuropathie; heterozygote werden erst im Erwachsenenalter sichtbar und laufen mit zumeist mit Schlaganfall, Polyneuropathie und Nierenversagen ab. Ursache ist ein genetischer Defekt der mikrosomalen Entgiftungskaskade für p anzliche langkettige Fettsäuren, wozu eine Entgiftungskaskade aus 3 Enzymen benötigt wird: Phytansäureoxidase, Pristansäureoxidase und Pipecolinsäureoxidase. Sind ein oder mehrere Enzyme gestört, so kommt es zur Ablagerung komplexer p anzlicher Fettsäuren und ihrer Vorstufen: Phytansäure, Pristansäure und Pipecolinsäure. Die Besonderheit dieser Produkte besteht darin, dass sie sich an Lipoproteine binden (LDL, HDL, VLDL). Diese Besonderheit führt dazu dass diese Abbauprodukte über die Lipid ltrationsapherese in besonderer Weise aus dem Stoffwechsel entfernt werden können. Dabei kommt es zu Besserung der schweren Polyneuropathie und drohende Erblindung und Nierenversagen kann bei regelmäßiger Behandlung (wöchentlich bis 14 tägig) verhindert werden. Spätborreliose: Es gilt die Frage zu klären, warum Patienten nach der Exposition mit Borrelien via Insekten und Zeckenstichen gesund bleiben und andere schwer erkranken. Es lag nahe die Suche nach der Antwort in genetische Polymorphismen der intrazellulären Entgiftungskaskade de Phase I und II zu suchen. Eine Kohortenstudie zu diesem Thema an unserem Borreliosezentrum Bayerischer Wald, hat uns weiter gebracht. Verglichen wurden unsere Patienten mit nicht an Borreliose erkrankten umweltmedizinischen Patienten. Gemessen wurden die Polymorphismen der Phase I und II. Dabei elen auf, dass bei den Borreliose Patienten regelmäßige wiederkehrende Triplets und Doubletten an enzymgenetischen Kombinationen nachzuweisen waren, die in dieser Form beim borreliosefreien Patienten nicht zu nden waren. Im Einzelnen wurde gefunden:

66 Dr. Richard Straube Genetische Polymorphismen Umweltpatienten (Borreliosefrei) Spätborreliosepatienten GSTM1/T1/P1 18% 60% GSTM1/P1 20% 53% NAT2/SOD2 41% 65% CYP1A2/NAT2/SOD2 25% 43% Paraoxonase 65% 22% GSTM1 42% 34% GSTP1 71% 40% CY1A2/NAT2 62% 44% Die eingeschränkte Fähigkeit zur Entgiftung führt zur Kumulation von in ammatorisch wirksamen und immunsupprimierenden toxischen und Pathoproteinen, die der Therapeutischen Apherese als spezielle Immun ltration bzw. Chemopherese bei nachgewiesenen Schwermetallen (Zahn-Quecksilber) zugänglich sind. Dabei werden nicht mehr messbar hohe und abnorme zirkulierende Immunkomplexe gefunden, die auf ein dekompensiertes Autoimmungeschehen der Klasse III nach Coombs und Gell hinweisen und mit den dazugehörigen Bildern des rheumatischen Formenkreises übereinstimmen. Die Behandlung, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden muss, bringt den Patienten Linderung und langfristig Remission ihres schweren und langjährigen Leidens. Dr. med. Richard Straube Werdegang: Seit Ltd. Arzt für Innere Medizin/Nephrologie und Apherese, Internationale Apheresestation INUS Medical Center; zuvor Ltd. Oberarzt der nephrologischen Klinik am Johanniter Kliniukm Oberhausen von , sowie von Oberarzt der Nephrologischen Klinik am Klinikum Lüdenscheid. Studium der Medizin an der Johann-Wolfgang Goethe Universität und Promotion in Biochemie. Praktisches Jahr am St.Josefs-Hospital/Wiesbaden und Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Pulmonologie, Kardiologie, Infektionskrankheiten. Weiterbildung Teilgebietsbezeichnung Nephrologie; Spezialisierung auf Therapeutische Apherese und Hypertensiologie sowie Speicherkrankheiten Quali kation zum Koronarsportgruppenarzt;1988 Rettungsarzt;1998

67 Dr. Richard Straube Hyperbare/Tauchmedizin; 1990 Ernährungsmedizin; Ltd. Notarzt 1990; Klinischer Manager ; Gesundheitsökonom am Frederic Institute of Economics/Institut Prof. Braunschweig, Köln; Hypertensiologe (DHL) 2005; ab 2007 Fortbildung zum Umweltmediziner über den dbu und EUROPAEM Zusatzausbildung: physikalische Therapie und Ernährungsmedizin 1984 und 1990; Qualitätsmanager 2005 Lizenzierter Ausbilder für Notärzte vor der Ärztekammer NRW; Fachausbilder für Fachp ege in Intensivmedizin, Nephrologie, Dialyse und Transplanation am Klinikum Lüdnescheid und Oberhausen. Aufbau von ambulanten Bereichen für selten und schwere Stoffwechselkrankheiten, 2xlige Zulassung zur KV-ärztlichen Versorgung mittels Apherese für angeborene Fettstoffwechsel und Rheumakrankheiten in Lüdenscheid und Oberhausen. Spezialgebiet: Seit 2007 Aufbau der Internationalen Apheresestation im INUS Medical Center, sowie TÜV Certi zierung DIN ISO der Einheit in 2007 und akuell DIN ISO Gründung des Borreliosezentrums Bayerischer Wald - Furth im Wald zum 2008 und Zerti zierung 2009 mit ISO

68 Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren.

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